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Verschiedenes

 
NABU: Dietrich Mehl mit Waldmedaille 2016 ausgezeichnet
Tschimpke: Engagierter Kämpfer für naturnahe Wälder

Der NABU hat den Brandenburger Forstwissenschaftler Dietrich Mehl für seinen konsequenten und vorbildlichen Einsatz für den Naturschutz im Wald mit der NABU-Waldmedaille 2016 ausgezeichnet. Als Leiter der brandenburgischen Landeswaldoberförsterei Reiersdorf betreut Dietrich Mehl rund 21.500 Hektar Wald im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin. Dort setzt er sich dafür ein, wichtige Waldstrukturen für die Artenvielfalt zu erhalten und naturferne Forste zu naturnahen Laubmischwäldern zu entwickeln. Mit seiner Arbeit als Oberförster in Brandenburg und als Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Naturgemäße Waldwirtschaft (ANW) Brandenburg zeigt er eindrucksvoll in der Praxis, wie Naturschutzmaßnahmen in den Wirtschaftswald integriert werden können.

„Dietrich Mehl ist ein Vorbild für Försterinnen und Förster, die Naturschutz und Wirtschaft im Wald umsetzen wollen. Als engagierter Kämpfer für naturnahe Wälder lebt er es vor, dass sich Waldwirtschaft und Naturschutz nicht ausschließen, sondern gemeinsame Ziele haben. Wir wollen Waldbesitzer und Bewirtschafter motivieren, sich in ähnlicher Weise zu engagieren und als Botschafter für nachhaltigen Waldnaturschutz Wege aufzuzeigen, um die Interessen von Forstwirtschaft und Naturschutz modern umzusetzen“, sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Die Auszeichnung wurde Dietrich Mehl am Freitag in Berlin bei einer Fest-Veranstaltung im Rahmen der Grünen Woche übergeben.

Dietrich Mehl setzt wissenschaftliche Erkenntnisse zum Waldnaturschutz effektiv in seinem Waldbewirtschaftungskonzept um. Zum Beispiel werden hunderte Jahre alte Baumriesen und Waldstrukturen, die viele Tieren und Pflanzen einen wichtigen Lebensraum bieten, erhalten und gefördert. So werden frühzeitig Biotopbäume ausgewiesen, die ihre natürlichen Alterungsprozesse ungestört durchlaufen können. Davon profitierten vor allem Insekten, Pilze und Flechten, die auf solche Strukturen mit hohem Totholzanteil angewiesen sind. Aber auch viele Vogelarten wie Spechte oder Eulen finden einen Platz für ihre Höhlen. Darüber hinaus werden gut sechs Prozent der Waldfläche seiner Oberförsterei forstwirtschaftlich nicht mehr genutzt und können sich so natürlich entwickeln. Für die Artenvielfalt sind unbewirtschaftete Wälder von besonderer Bedeutung. Nur hier kommen sogenannte Sonderstrukturen, wie Baumhöhlen, Ast-Abbrüche, Rinden-Abplatzungen, Stammrisse und Totholz, in großer Zahl vor.

Konsequenterweise ist der Wald der Landeswaldoberförsterei Reiersdorf nach dem FSC-Standard (Forest Stewardship Council) zertifiziert, einem international anerkannten Zertifikat für nachhaltige Forstwirtschaft, das auch vom NABU unterstützt wird. Dies geht auf den persönlichen Einsatz Dietrich Mehls zurück, denn sein Forstamt ist das einzige FSC-zertifizierte im Bundesland Brandenburg.

Auch über Brandenburg hinaus ist Dietrich Mehl ein engagierter Kämpfer für naturnahe Wälder. So hat er die sogenannte „Templiner Erklärung“ von 2009 mit initiiert, die bundesweit ausstrahlt und für mehr Naturschutz im Wald wirbt. Im Mittelpunkt steht dabei der forstliche Umgang mit alten Buchenwäldern bei gleichzeitigem Erreichen anspruchsvoller Naturschutzziele.

Den Umgang mit Massenvermehrungen von Insekten im Wald, die in der Forstwirtschaft oft mit Gift bekämpft werden, sieht Dietrich Mehl kritisch. Als 2014 großflächig Kiefernwälder in Brandenburg von einer Massenvermehrung des Kiefernspinners betroffen waren, sprach sich Mehl in seiner Funktion als ANW-Vorsitzender entgegen der allseits geforderten und durchgeführten Pestizideinsätze dafür aus, „die Krise als Chance zu sehen“. Naturferne Kiefern-Monokulturen, die eine solche Massenvermehrung begünstigen, sollen in naturnähere, artenreichere Wälder umgebaut werden. Damit stellte er sich gegen die offizielle Meinung des Landes Brandenburg und unterstützte stattdessen die Linie, die auch der NABU und viele andere Naturschützer vertreten. Für Mehl wär es anstatt des Gifteinsatzes ratsamer, jede Mischbaumart wie Birke und Buche zu erhalten und den Waldumbau durch eine zielgerichtet Jagd zu unterstützen, denn die Flächenwirkung der Verbissschäden durch Rehe und Hirsche habe auch finanziell in Brandenburg eine wesentliche größere Dimension als die oft lokal stattfinden Massenvermehrungen einzelner Insektenarten.

Unermüdlich zeigt sich Dietrich Mehl darin, den Dialog mit Jägern zu suchen und seine Erfahrungen weiterzugeben. „Bei dem Vorhaben, naturferne Nadelforste in Laubmischwälder umzubauen, machen besonders in Brandenburg Rehe und Hirsche oft alle Bemühungen zunichte, wenn sie die jungen Triebe der Laubbäume verbeißen. Angepasste Wildbestände sind daher eine Grundvoraussetzung für die natürliche Verjüngung der Wälder mit all ihren Baum- und Straucharten. Nur wenn Waldflächen und Wilddichten miteinander im Einklang sind, können sich Haupt- und Nebenbaumarten natürlich verjüngen“, so NABU-Waldexperte Stefan Adler. Der NABU empfiehlt allen, die ähnliche Wege in der Bewirtschaftung gehen wollen, einen Besuch in seiner Landeswaldoberförsterei.
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Messer, Flöten, Fackeln, Rätschen
Die Termine des Waldhauses im Februar 2017

Sonntag, 5. Februar, 14 bis 18 Uhr // Anmeldeschluss 1. Februar
Grünholzschnitzen im Waldhaus
Im Grünholz-Schnitzkurs mit dem Naturpädagoge Markus Stickling
lernen Kinder und Erwachsene im Waldhaus gemeinsam den
handwerklichen Gebrauch von Taschen- und Schnitzmessern von
Grund auf. Manchmal braucht man nur einen Ast und ein Messer, um
mit wenigen Handgriffen kleine Gegenstände oder Spielzeuge aus
Grünholz zu schnitzen. Das handwerkliche Tun fördert die Motorik,
Fantasie, Ausdauer, Zufriedenheit und das Selbstbewusstsein.
TN-Beitrag inkl. Material: 12 Euro, Kinder ab 8 Jahren in Begleitung
eines teilnehmenden Erwachsenen 8 Euro, Familien 30 Euro

Sonntag, 5. Februar, 11 Uhr
Konzertmatinee mit dem Ensemble „Salonfähig“
Unter dem Motto „Vogel als Prophet“ spielt das neu gegründete
sechsköpfige Ensemble Salonfähig am Sonntag, 5. Februar, um 11
Uhr im Waldhaus romantische Musik u.a. aus Robert Schumanns
„Waldszenen“. Das Konzert wird umrahmt von Rezitationen.
Die Interpreten: Stefanie Geisberger (Querflöte), Friedrich Kollmann
(Kontrabass), Martina Merz (Klavier), Holger Schröter-Seebeck
(Geige), Brigitte Weigmann (Klarinette), Barbara Hälbig (Rezitation).
Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen.

Sonntag, 12. Februar, ohne Anmeldung
Fräulein Brehms Tierleben im Waldhaus
Das Waldhaus präsentiert dem Publikum das einzige Theater
weltweit für heimische bedrohte Tierarten. Am Sonntag, 12. Februar,
geht es um 14 Uhr um „Canis lupus“, den Wolf, und um 16 Uhr um
„Hymenoptera“, die wilden Bienen. Infos: Tel. 0761/89647710,
www.brehms-tierleben.com. Es gelten relative Eintrittspreise nach
Selbsteinschätzung. Für Besitzer der Familiencard ist der Eintritt frei.

Sonntag, 12. Februar, 18 bis 19.30 Uhr // Anmeldeschluss 7. Februar
Fackelwanderung zu den Waldmenschen
Bei einem stimmungsvollen Spaziergang im winterlich-dunklen Wald
hinter dem Waldhaus am Sonntag, 12. Februar, von 18 bis 19.30 Uhr
entführt Holzkünstler Thomas Rees die Teilnehmer in die Märchenund
Mythenwelt seiner Skulpturen. Nur vom Schein der Fackeln
beleuchtet, erzählt jede der 17 Figuren, vom schlafenden Riesen
über den Drachen bis zum Einhorn, eine eigene Geschichte.
Teilnahmebeitrag inkl. Fackel: 10 Euro, Kinder ab 6 Jahren 5 Euro.

Samstag, 18. Februar, 13 bis 17 Uhr // Anmeldung bis 16. Februar
Rätschen bauen im Waldhaus
Mitten in der fünften Jahreszeit können Kinder ab 12 Jahren und
Erwachsene in der Grünholzwerkstatt unter Anleitung des
Werkstattleiters Franz-Josef Huber Rätschen bauen, mit denen es
sich nicht nur bei närrischen Gelegenheiten prima rätschen lässt. Der
Kurs findet am Samstag, 18. Februar, von 13 bis 17 Uhr statt. Wer
teilnehmen will, bezahlt vor Ort 5 Euro.

Samstag, 18. Februar, ganztägig // Anmeldung erforderlich
Schnupperkurs: Holzrücken mit dem Pferd
Am Samstag, 18. Februar, findet am Waldhaus ein ganztägiger
Schnupperkurs „Holzrücken mit dem Pferd“ statt. Außer Sensibilität
im Umgang mit dem Tier und Respekt vor den eigenen Grenzen sind
keine Vorkenntnisse nötig. Jürgen Duddek, Experte im einspännigen
Holzrücken, führt die Teilnehmer in die schonende Waldarbeit mit
echter Pferdestärke ein. Teilnahmegebühr: 99 Euro. Nähere
Informationen unter www.juergen-duddek.de

Das Waldhaus öffnet dienstags bis freitags 10 bis 16.30 Uhr, sonnund
feiertags von 12 bis 17 Uhr. Angebote für Schulklassen gibt es
nach Absprache auch über die regulären Öffnungszeiten hinaus. Info
unter Tel. 0761/89647710 oder www.waldhaus-freiburg.de.
 
 

 
Demo in Berlin: "Wir haben Agrarindustrie satt!"
18.000 Bauern und Bürger fordern Wende in der Agrar- und Ernährungspolitik

130 Traktoren aus ganz Deutschland führen Demonstration an / Bündnis fordert in 9-Punkte-Plan tier-, umwelt- und klimagerechten Umbau der Landwirtschaft

Berlin, 21.1.17. Parallel zur Grünen Woche zogen heute bei der "Wir haben es satt!"-Demonstration 18.000 Menschen für Bauernhöfe und den tier- und umweltgerechten Umbau der Landwirtschaft durch das Berliner Regierungsviertel. Angeführt von rund 130 Traktoren drückten die Demonstranten unter dem Motto "Agrarkonzerne, Finger weg von unserem Essen!" lautstark ihren Protest gegen die Industrialisie­rung der Landwirtschaft aus. Bereits am Morgen hatten konventionell und ökologisch wirtschaftende Bauern am Bundeslandwirtschaftsministerium neun Forderungen zur Bundestagswahl überreicht. Der Tenor des 9-Punkte-Plans: Die gravierenden Krisen in der Landwirtschaft erfordern nicht folgenloses Reden, sondern entschlossenes Handeln.

"Wir fordern ein Ende der Subventionen für die Agrarindustrie und den Stopp von Mega-Fusionen im Agrar­sektor. Stattdessen brauchen wir Anreize für Bauern, die Tiere besonders artgerecht halten und umwelt­schonend wirtschaften", sagt Jochen Fritz, Sprecher des "Wir haben es satt!"-Bündnisses, dem mehr als 100 Organisationen aus Landwirtschaft, Imkerei, Natur-, Tier- und Verbraucherschutz, Entwicklungsorga­nisationen und dem Lebensmittelhandwerk angehören. Fritz weiter: "Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt muss endlich dafür sorgen, dass die bäuerlichen Betriebe vom gesellschaftlich gewollten Umbau hin zu einer ökologischeren, tierfreundlicheren Landwirtschaft profitieren. Herr Schmidt darf nicht noch mehr Zeit verlieren und muss Agrarpolitik für Bauern statt Agrarindustrie machen!" Außerdem fordern die Demonstran­ten im Wahljahr unter anderem die konsequente Förderung von Bauernhöfen sowie die drastische Reduzie­rung von Pestiziden und Antibiotika.

Das Bündnis kritisiert, dass aufgrund fehlgeleiteter Agrarpolitik in den vergangenen zehn Jahren mehr als 100.000 Bauernhöfe aufgeben mussten. Außerdem belaste die deutsche Agrarpolitik, insbesondere durch übermäßige Fleischproduktion, die Umwelt und das Klima und zerstöre durch Dumpingexporte kleinbäuerli­che Strukturen überall auf der Welt. Gleichzeitig formierten sich immer größere, global agierende Konzerne. In der Fusion der Chemiekonzerne Bayer und Monsanto sieht das Bündnis eine große Bedrohung, da künf­tig mehr als 60 Prozent des Saatgut- und Agrochemiemarktes von drei Mega-Konzernen beherrscht würden. Die Kartellbehörden müssten verhindern, dass bäuerliche Betriebe und Konsumenten von patentiertem Saatgut abhängig werden. Auf dem Traktor eines Brandenburger Bauers war zu lesen: "Bayer und Monsanto, bleibt uns vom Acker!"

An der Spitze des Demonstrationszuges liefen zahlreiche junge Bäuerinnen und Bauern, die einen Hof grün­den wollen. Ihnen fehlt aber vielfach der Zugang zu landwirtschaftlich nutzbarem Boden. Julia Rupp, 26-jährige Bäuerin aus Honhardt in Baden-Württemberg, sagte: "Als junge Generation wollen wir eine Zukunft auf dem Land, uns werden aber zu viele Steine in den Weg gelegt. Wir brauchen dringend ein Agrarstruktur­gesetz, das Landkauf- und Pachtrechte bevorzugt an junge Bäuerinnen und Bauern gibt, nicht an Investo­ren. Wir müssen den Niedergang der bäuerlichen Landwirtschaft und des Lebensmittelhandwerks aufhalten, sonst kommt es zum Strukturbruch. Unsere Lebens- und Ernährungsgrundlage lassen wir uns nicht von Ag­rarkonzernen wegnehmen!"

Die Demonstration richtet sich gegen die Agrarindustrie, nicht aber gegen konventionelle Landwirte. Seit sie­ben Jahren praktiziert "Wir haben es satt!" den Dialog zwischen Zivilgesellschaft, konventionellen und Öko-Bauern sowie Lebensmittelhandwerkern, um gemeinsam Wege für eine bäuerliche Zukunftslandwirtschaft zu finden.
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Karlsruhe: Waldkauz, Blindschleiche und Klatschmohn
Manche "Art des Jahres" ist auch in Karlsruhe anzutreffen

Verschiedene Verbände und Institutionen benennen alljährlich Arten des Jahres. Der Naturschutzbund Deutschland zählt mehr als 30 „Jahreswesen“ auf, darunter beispielsweise das „gefährdete Nutztier des Jahres“, die deutsche Pekingente, oder den „Pilz des Jahres“, das Judasohr.

Vogel des Jahres ist der Waldkauz. Er bevorzugt Laub- und Mischwälder sowie reich strukturierte Landschaften wie Wälder, Wiesen oder Streuobstbestände. Die Forstverwaltung hilft ihm wie auch anderen Tieren durch ihr Alt- und Totholzkonzept, mit dem Habitatbaumgruppen von etwa zehn bis 15 Bäumen und rund einem bis drei Hektar große Waldrefugien ausgewiesen werden.

Den eigentlich im Wald lebenden Waldkauz gibt es im gesamten Karlsruher Stadtgebiet. Im Gegensatz zur Haselmaus, dem Wildtier des Jahres. Sie ist keine Maus, sondern gehört zur Familie der Bilche. Weil die Landschaft immer strukturärmer wird und weniger Hecken und Feldgehölze vorhanden sind, wird sie auch hier immer seltener. Das etwa sieben Zentimeter kleine, nachtaktive Tier ist sehr scheu. Es klettert gerne im Gebüsch, hält momentan aber Winterschlaf. Auch der Baum des Jahres, die Fichte, ist im Karlsruher Stadtgebiet nicht mehr nennenswert vorzufinden, weil die klimatischen Verhältnisse nicht geeignet sind. Es ist für den einstigen „Brotbaum der Forstwirtschaft“ in Karlsruhe zu warm und es gibt zu wenig Niederschläge. Der Flachwurzler ist durch den Klimawandel bedroht. Er war einstmals in Karlsruhe und an vielen anderen Orten im Übermaß angepflanzt.

Immer weitere Verbreitung, wahrscheinlich als Gewinnerin des Klimawandels, findet die Gottesanbeterin. Das Insekt des Jahres war früher nur am Kaiserstuhl zuhause, breitet sich aber seit etwa 15 Jahren auch in Karlsruhe aus. Wenn ein Garten nicht naturfern angelegt ist, bietet er Heimat für die Blindschleiche, das Kriechtier des Jahres.

Relativ anspruchslos ist der Klatschmohn, die Blume des Jahres. Er ist, anders als andere Ackerwindenkräuter, noch nicht gefährdet, geht aber wegen intensiver Landwirtschaft zurück. Zu finden ist er auch auf Brachflächen. Blütenreiche, nicht hochgedüngte Wiesen liebt der Schmetterling des Jahres 2017, die Goldene Acht. Dort auch noch zu finden, aber eher selten, ist die Knautien-Sandbiene als Wildbiene des Jahres. Die Gemeine Keiljungfer, Libelle des Jahres, fliegt von Mai bis Juli an Ufern größerer Flüsse und an Seen.

zum Bild oben:
NOCH NICHT GEFÄHRDET: Der Klatschmohn ist Blume des Jahres. Seine Bestände gehen aber wegen intensiver Landwirtschaft zurück./ Foto: Stadt Karlsruhe
 
 

 
NABU setzt auf Mobilitätsangebote der Deutschen Bahn
Corporate-Carsharing-Station der DB Rent an der NABU-Bundesgeschäftsstelle eröffnet

Am 11. Januar haben Sylvia Lier, Vorsitzende der Geschäftsführung DB Rent und Andreas Gehlhaar, Umwelt-Chef der DB gemeinsam mit NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller eine Corporate-Carsharing-Station der DB Rent an der Bundesgeschäftsstelle des NABU eröffnet. In der Charitéstraße 3 in Berlin-Mitte werden künftig fünf Flinkster Carsharing-Fahrzeuge zu Hause sein. Das Besondere: Die Fahrzeuge sind sowohl für dienstliche und private Fahrten der NABU-Mitarbeiter als auch für Flinkster-Kunden zur Nutzung freigegeben. Mitarbeiter wie auch private Kunden können die Autos vorreservieren, um zum Zeitpunkt der geplanten Fahrt verlässlich auf ein Fahrzeug zurückgreifen zu können.

Weil die DB Rent das Risiko für die Auslastung der Fahrzeuge trägt, müssen dafür von Seiten des NABU keine Ressourcen zur Verfügung gestellt werden. Durch den innovativen Pay-per-use-Ansatz zahlt der NABU nur für die tatsächliche Nutzung der Fahrzeuge. Angeboten werden zwei Ford Fiesta, zwei Ford Focus Kombi und ein Ford Mondeo.
„Corporate Carsharing ist wirtschaftlich effizienter und umweltfreundlicher als der klassische Dienstwagen-Fuhrpark, sagt Sylvia Lier, Vorsitzende der Geschäftsführung DB Rent. „Gemeinsam mit dem NABU bieten wir intelligente und clever vernetzte Mobilität nach Maß.“

„Wir brauchen einen ehrlichen und aktiven Klimaschutz. Dazu reichen die Deutsche Bahn und der NABU sich die Hand. Als das grüne Mobilitätsunternehmen nehmen wir damit unsere gesellschaftliche Verantwortung wahr“, sagt Andreas Gehlhaar, Umwelt-Chef der DB.

Ziel des NABU ist es, für Dienstreisen eine klimaschonende Mobilität aus einer Hand zu bekommen. Mit der Bahn als primärem Verkehrsmittel und bedarfsgerechten Anschlussmöglichkeiten durch Flinkster und Call a Bike. „Der NABU setzt in Sachen Mobilität insbesondere auf die Schiene. Wenn das Auto gebraucht wird, dann möglichst geteilt. Mit den Angeboten von DB Rent können wir auf verschiedene Fahrzeugkategorien zurückgreifen. Aber auch für Privatfahrten stehen die Fahrzeuge unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern künftig zur Verfügung. Dadurch wird das eigene Fahrzeug immer überflüssiger“, sagt Leif Miller, NABU-Bundesgeschäftsführer.

Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des NABU, der NAJU und der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe stehen am Standort Berlin darüber hinaus für Dienstwege im Stadtgebiet NABU-eigene Fahrräder zur Verfügung.
 
 

 
BUND und NABU sehen Bund und Länder in der Pflicht
Gesamtkonzept für die Elbe darf kein Papiertiger bleiben

Bund und Länder haben heute am 17. Januar 2017 ein Gesamtkonzept für die Elbe (GKE) beschlossen. Damit wird eine wichtige Grundlage geschaffen für den zukünftigen Umgang mit der Elbe. Mit dem Konzept wollen Bund und Länder die Nutzung der Elbe als Wasserstraße mit den Zielen des Naturschutzes in Einklang bringen. Die Umweltverbände BUND und NABU sehen nun die Politik in Bund und Ländern in der Pflicht, das Konzept mit Leben zu füllen und die offenen Fragen und Konflikte zu klären. Die Elbe ist aus Naturschutzsicht von besonderer Bedeutung, weil sie der letzte weitgehend frei fließende Fluss in Deutschland ist.

NABU-Präsident Olaf Tschimpke: „Die Umweltverbände konnten bei Bund und Ländern erreichen, dass der Stopp und die Umkehr der Sohlerosion ganz oben auf die Agenda gesetzt wurde. Dies ist eine wichtige Voraussetzung für den Schutz der Flussauen entlang der Elbe. Damit haben wir eines der wesentlichen Naturschutzziele verankert. Politik und Verwaltung müssen nun zeigen, dass sie diese Herausforderung zügig angehen. Wir werden den weiteren Prozess kritisch begleiten und sehr genau hinschauen.“

Hubert Weiger, Vorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND): „Gut ist, dass Bund und Länder den Schutz der Elbe endlich gemeinsam angehen wollen. Um an der Elbe ökologische Hochwasserschutzmaßnahmen voranzubringen und mehr für die Sicherung der Flussauen zu tun, sind zwischen Bund und Ländern jetzt umgehend die Kompetenzen zu klären und die Fragen der Finanzierung zu beantworten.“
 
 

 
NABU: Zehn Jahre nach Orkan "Kyrill" – Waldumbau vorantreiben
Laubmischwälder trotzen Unwetter besser als Fichten-Monokulturen

Zehn Jahre nach dem Orkan „Kyrill“ sieht der NABU den Waldumbau hin zu naturnäheren und widerstandsfähigeren Wäldern als noch ausbaufähig an. Nach wie vor ist der Anteil naturferner Nadelwälder hoch. Naturnahe Laubmischwälder, die derzeit gerade mal auf gut einem Drittel der Waldfläche vorkommen, waren in der Vergangenheit kaum von den großen Stürmen betroffen. Der NABU sieht angesichts der schweren Schäden, die unter anderem „Kyrill“ vor zehn Jahren angerichtet hat, weiterhin großen Bedarf, die Entwicklung von naturnahen Wäldern in Deutschland voranzutreiben.

„Es ist davon auszugehen, dass schwere Unwetterereignisse, wie Stürme und Starkregen, als Folge des Klimawandels weiter zunehmen werden. Wir Menschen können dabei nur von der Natur lernen: Unsere heimischen Laubwälder haben über Jahrhunderte gute Strategien gegen extreme Wetterereignisse entwickelt. Deshalb müssen wir die Entwicklung widerstandsfähiger Wälder fördern und den Waldumbau hin zu naturnahen Wäldern vorantreiben. Das sollte eine prioritäre Aufgabe der Forstwirtschaft sein“, sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke.

Viele Waldbesitzer setzen aus ökonomischen Gründen wieder vermehrt auf die Förderung von Fichte und Kiefer oder pflanzen nicht-heimische Baumarten wie Douglasie und Küstentanne an, weil diese Baumarten schnell wachsen und Nadelhölzer zu gut 80 Prozent den wirtschaftlichen Ertrag der Forst- und Holzindustrie ausmachen. Die zur Flachwurzel neigende Fichte wird im Zuge des Klimawandels mit Trockenheit zu kämpfen haben, in Kiefer-Monokulturen treten zudem zunehmend Massenvermehrungen von nadelfressenden Insekten auf. Auch der nach Kyrill verstärkte Anbau von Douglasien ist aus NABU-Sicht kritisch zu sehen, da diese in Deutschland nicht heimisch sind und als ähnlich anfällig für starke Winde gelten wie die Fichte.

„Bei Sturm sind Nadelhölzer besonders gefährdet. Sie tragen auch im Winter Nadeln und bieten damit eine große Angriffsfläche für den Wind. Gerade Fichten-Monokulturen sind oft so dicht aufgewachsen, dass die Bäume auf die Stabilisierung der Nachbarbäume angewiesen sind. Reißt der Wind ein Loch in solch einen Forst, kommt es zum Dominoeffekt und die Bäume kippen der Reihe nach um. Natürliche Laubmischwälder sind deutlich stabiler, weil sie im Winter keine Blätter haben und im Boden meist gut und tief verwurzelt sind“, so Tschimpke weiter.

Der NABU fordert von Bund und Ländern klare Anreize für den Umbau der Nadelforste in artenreiche heimische Laubmischwälder zu schaffen und auszubauen. Ziel müsse es sein, den ökologischen Zustand unserer Wälder deutlich zu verbessern und den Artenschwund im Wald zu stoppen. Politik, Waldbesitzer, Waldbewirtschafter und Naturschützer stünden gemeinsam in der Pflicht, die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass der Schutz und die Nutzung des Waldes miteinander in Einklang gebracht und Deutschlands Wälder fit gemacht werden für die Herausforderungen des Klimawandels.

„Klimaschutz – und das heißt auch die Verringerung der Risiken für die Wirtschaftswälder – muss Hand in Hand gehen mit dem Schutz der biologischen Vielfalt. Deshalb sind auch in den Wirtschaftswäldern weiterhin die heimischen Laubbaumarten wie Rotbuche, Eiche, Birke, Linde und Vogelkirsche zu fördern“, so NABU-Waldexperte Stefan Adler.
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Wintererlebnis am Schauinsland
Forstamt appelliert an das Umweltbewusstsein aller Besucher

Auf den Wegen bleiben, Hunde an die Leine, Abfall mitnehmen

Tief verschneit präsentiert sich derzeit Freiburgs Hausberg,
der Schauinsland. Die ergiebigen Schneefälle der letzten
Wochenenden haben bis in die Tallagen ausgezeichnete
Bedingungen für Wintersport geschaffen. So laden die Loipen,
Winterwanderwege, Rodelhänge und Skipisten zu
besonderem Wintervergnügen ein.

Viele dieser Abfahrten, Loipen und Wege liegen im
Naturschutzgebiet Schauinsland. Sie wurden so angelegt,
dass ein Miteinander von Naturschutz, Erholung und Sport
möglich ist. „Leider führt die Unkenntnis über den
Streckenverlauf und die Lust auf ein Abenteuer abseits der
Massen dazu, dass der Bergwald im Naturschutzgebiet auf
immer neuen, individuellen Abkürzungen befahren wird. Dies
ist ein großes Problem für die Wildtiere, denen keine
Rückzugsbereiche mehr bleiben“, sagt Philipp Schell,
Revierförster am Schauinsland.

Wild lebende Tiere sind im Winter hohen Belastungen
ausgesetzt. Die Kälte zehrt an ihnen, Nahrung ist knapp und
schwer zu erreichen. Werden sie dann noch durch
Wintersportler gestört und zur Flucht gezwungen, verbrauchen
sie dabei viel Energie. Oft können sie diesen Energieverlust
nicht mehr ausgleichen und werden stark geschwächt. Im
Extremfall sterben sie den Erschöpfungstod.
Darum appelliert das städtische Forstamt an alle
Besucherinnen und Besucher des Naturschutzgebietes
Schauinsland:

o Seien Sie fair zur Natur! Bleiben Sie bei Ausflügen am
Freiburger Hausberg und im winterlichen Bergwald
unbedingt auf den ausgewiesenen Pisten, Loipen und
Winterwanderwegen. Sie sind so angelegt, dass sie die
Ruhezonen für Wildtiere nicht durchqueren.
o Gegen ein gemeinsames Wintererlebnis mit Ihrem
Hund spricht nichts, sie sollten ihn aber unbedingt an
die Leine nehmen.
o Das Erlebnis Winterwald lebt auch von der Stille.
Vermeiden Sie unnötigen Lärm. Das freut die Wildtiere
und die übrigen Besucher.
o Nehmen Sie Ihre Eindrücke mit ins Tal – und Ihren
Abfall.
o Verzichten Sie auf Wintersportaktivitäten in der
Dämmerung oder bei Nacht. Das sind oft die einzigen
annähernd störungsfreien Zeiten, die den Wildtieren zur
Nahrungsaufnahme bleiben.

Die Winterwanderkarte zum Schauinsland gibt es bei der
Schauinslandbahn, dem Forstamt in der Günterstalstraße 71
und der Tourist-Info am Rathausplatz.

Das Forstamt wünscht viel Spaß im Schnee!
 
 



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