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Verschiedenes

 
Bahnausbau am Oberrhein
Ein Positionspapier des BUND-Regionalverbands Südlicher Oberrhein

Zum Themenbereich Neubaustrecke der Bahn am Oberrhein gibt es eine Vielzahl von Stellungnahmen unterschiedlichster Interessengruppen. Auch der BUND und seine Gruppen vor Ort haben immer wieder zu Details der Planung für Mensch, Natur und Umwelt Stellungnahmen abgegeben. Was bisher fehlte, war eine kurze Bewertung des Gesamtprojekts. Dieses Fehlen hat auch damit zu tun, dass es keine „guten Lösungen“ gibt. Es gibt für die geschundene Landschaft und die lärmgeplagten Menschen am Oberrhein nur „unterschiedlich schlechte“ Lösungen. Im Gegensatz zu Positionen von örtlichen Bürgerinitiativen muss der BUND auch überregionale Aspekte der Nachhaltigkeit in seine Überlegungen mit einbeziehen. Bürgerinitiativen müssen das Maximale für ihre Mitglieder und die Menschen vor Ort fordern. Ein Naturschutzverband muss neben der örtlichen Betroffenheit auch darauf achten, dass beispielsweise das Bahnfahren in Zukunft noch erschwinglich sein wird.

Transitland Oberrhein
Der Verkehr auf Straßen und Schienen am Oberrhein nimmt zu. In Sachen Verkehr wird Südbaden immer stärker zur zentralen europäischen Nord-Süd-Achse mit zunehmend unerträglichen Abgas-, Lärm- und Flächenverbrauchsproblemen. In der veröffentlichten Diskussion spielt dabei das Hauptproblem, der PKW- und LKW-Verkehr, der Ausbau der Straßen und insbesondere die Pläne, die teilprivatisierte Autobahn A5 sechsspurig auszubauen, leider eine untergeordnete Rolle. Eine rasche Verwirklichung der europäischen Verkehrsprojekte am Oberrhein (Verkehrsdrehkreuz Oberrhein) ist ein zentrales Ziel der Metropolregion. Ein „Verkehrsdrehkreuz Oberrhein“ kann für AnwohnerInnen auch ein Alptraum sein.

Die Neu- und Ausbaustrecke der Bahn zwischen Karlsruhe und Basel
soll nach offiziellen Angaben einen Teil des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene verlagern, die Fahrzeit von Karlsruhe nach Basel um insgesamt 31 Minuten verkürzen und Möglichkeiten bieten, den ÖPNV vor Ort zu verbessern.

Der BUND für Umwelt und Naturschutz
unterstützt diese Ziele. Dennoch müssen wir manche Bahnaussagen auch kritisch hinterfragen. Wir leben in einer nicht nachhaltigen Raubbaugesellschaft, die auch beim Menschen- und Gütertransport immer mehr und alles gleichzeitig will und zwar sofort.

- Es sollen zwar mehr Güter auf die Bahn, gleichzeitig soll der LKW-Verkehr auf der ausgebauten Autobahn auch massiv zunehmen. Es geht nicht um eine Verkehrsverlagerung, um ein „Entweder - Oder“ sondern um ein unhinterfragtes Mehr an Güterverkehr.

- Die Bahn soll dem innereuropäischen Flugverkehr Konkurrenz machen und mit höheren Bahngeschwindigkeiten Vielflieger zum umweltfreundlicheren Zug umleiten. Doch „der Himmel ist voll“, die Flugplätze sind am Rande ihrer Kapazität. So schafft die „Entlastung durch die Bahn“ im innereuropäischen Flugverkehr mehr Kapazitäten für außereuropäische Fernflüge. Gleichzeitig steigt mit den hohen Bahn-Geschwindigkeiten auch der Energieverbrauch der Züge massiv an und frisst manche Umweltvorteile der Bahn wieder auf.

Immer mehr Menschen und Güter mit immer höheren Geschwindigkeiten, mit einem gesteigerten Rohstoff- und Energieverbrauch zu transportieren... Dieses Grundprinzip ist in einer Zeit des Klimawandels, schwindender Öl-, Gas,- Uran- und Rohstoffvorräte (– in der wir gerade in einem Jahr weltweit so viele fossile Rohstoffe verbrauchen, wie die Erde innerhalb einer Million Jahre herausgebildet hat –) dauerhaft nicht aufrecht zu erhalten. In diesem Zusammenhang ist der Bahnausbau nicht die tolle, ökologische und nachhaltige Problemlösung, sondern das deutlich kleinere Übel.

Auf die Details der Planung kann ein solch kurzes Positionspapier nur sehr allgemein eingehen. Dazu gibt es die vielfältigen Stellungnahmen der BUND-Gruppen vor Ort. Wo immer möglich, setzen wir uns für finanzierbare, menschen- und naturschonende Trassen und für optimalen Lärmschutz ein.

Autobahn-parallel oder Bahn-parallel ist insbesondere im Norden eine der zentralen und umstrittensten Fragen der Bahnplanung. Vor vielen Jahren hatten sich die Naturschutzverbände gemeinsam auf die bahnparallele Trasse festgelegt. Zwischenzeitlich haben viele neue Informationen und Argumente diese Position aufgeweicht und verändert. Heute stehen wir vor der zentralen Frage, ob das „Schutzgut Natur“ oder das „Schutzgut Mensch“ im Vordergrund unserer Argumentation stehen soll. Deutlicher als in dieser unsäglichen Fragestellung kann sich unser Dilemma bei den Planungen nicht zeigen. Das „Schutzgut Mensch“ spricht aus Herbolzheimer und Kenzinger Sicht für die Autobahnparallele. Aus Sicht der weiter von der Bahn entfernten Orte im Westen spricht es für die Bahnparallele. Menschen sind vom Bahnausbau immer betroffen, mal mehr, mal weniger. Wenn wir jetzt mehrheitlich „eher“ für die Autobahnparallele und einen Tunnel in Offenburg sind, dann heißt das nicht, dass wir mit Vehemenz für diese Trasse streiten. Die Argumente unserer Schwesterorganisation NABU oder einzelner, direkt betroffener BUND-Mitglieder für die Bahnparallele sind akzeptabel und nachvollziehbar.

Den Flächenverbrauch durch eine möglichst enge Bündelung der Trassen minimieren Schon in der frühesten Planung hat sich der BUND als Erster für eine möglichst enge Bündelung von Bahntrasse und Autobahn und für einen optimalen Lärmschutz eingesetzt. Sicherheit durch Technik (Trennwand) statt durch Flächenverbrauch muss die Devise sein. Der (viel zu große) Regelabstand zwischen Bahn und Autobahn liegt bei 18,5 Metern. Dieser Sicherheitsabstand zwischen Autobahn und Neubautrasse führt zu einem nicht hinnehmbaren Flächenverbrauch zu Lasten von Natur und Landwirtschaft und erhöht die Kosten für Brückenbauwerke.

Extrem landschaftsverschandelnde Teilstrecken wie beispielsweise die geplanten Überwerfungsbauwerke bei Kenzingen / Herbolzheim brächten bei der Bahnparallele eine massive Entwertung der Landschaft und sind darum so nicht akzeptabel. Hier sind landschaftsschonende Alternativen zu realisieren (Tieferlage). Auch wertvolle Naturschutzgebiete müssen bestmöglich geschützt werden.

Ökologische Ausgleichsmaßnahmen
Vor dem sogenannten "Ausgleich" muss stets das Ziel der Minimierung der Eingriffe stehen. Starke Lobbygruppen (u.a. die Landwirtschaft) melden massiv ihre Interessen an. Wir sehen die große Gefahr, dass nicht in mehr Natur und mehr Flächen, sondern in teure, technisch aufwendige Einzelmaßnahmen investiert werden könnte. Alibibiotope lehnen wir ab.

Unsere Hauptforderung bei den Ausgleichsmaßnahmen: Mehr Platz für Bäche und Flüsse
Die problematischsten Aspekte der Neubaustrecke sind der Flächenverbrauch, die Landschaftszerschneidung und der Lärm. Wir brauchen, neben dem Lärmschutz also Projekte, die genau an diesen Problemfeldern ansetzen.
Die meisten Mittel- und Unterläufe unserer Bäche und Flüsse wurden zu geradegestreckten, kanalisierten, naturfernen Kanälen umgebaut. Möhlin, Elz, Dreisam, Glotter, Schutter, Kinzig – diese landschaftsprägenden Gewässer unserer Heimat könnten durch geeignete Maßnahmen, insbesondere durch Dammrückverlegungen, ökologisch aufgewertet und renaturiert werden. So könnten auch zusätzliche Möglichkeiten zur Hochwasserrückhaltung geschaffen werden. Es sollte auch versucht werden, durch geeignete bauliche Maßnahmen (z.B. breite Durchlässe unter Autobahn und Neubautrasse) die Wandermöglichkeit von Tieren entlang der Bäche wieder zu verbessern. Grüne Bänder, d.h. breite, naturnahe Korridore, teilweise mit Auecharakter zwischen Schwarzwald und Rheinaue sollten als Ziel angestrebt werden. Nicht teure Ingenieurbiologie, sondern zusammenhängende Flächen, insbesondere die weniger wertvollen Böden in Bachnähe, werden gebraucht. Dazu gehört auch die Wiedervernässung von Wiesen in Flussnähe, als Maßnahme für einen wirklichen Biotopverbund. Für Teilabschnitte der Dreisam liegen fertig ausgearbeitete Konzepte vor. An Hand dieses Beispiels sollte geprüft werden, an welchen Gewässern der Region mit dem geringsten finanziellen Aufwand der größtmögliche Effekt für Mensch und Natur erzielt werden könnte.

Andere wichtige Ausgleichsmaßnahmen:
Neben diesem zentralen Schwerpunkt, der nach Ansicht des BUND oberste Priorität haben sollte, gibt es noch eine Vielzahl von wichtigen Projekten und Vorschlägen, die von allen Verbänden gemeinsam unterstützt werden. Dazu gehören u.a. die Wiedervernässung von Wiesen, Sümpfen und Wäldern, Maßnahmen zur Förderung von Brutvögeln, Insekten und Amphibien sowie ökologisch ausgerichtete Waldpflege. Sollten die Ausgleichsgelder nicht sofort ausgegeben werden können, dann sollte ein Teil der Summe in eine regionale Naturschutzstiftung eingebracht werden.

Der BUND sagt differenziert “Ja, aber” zu den Planungen der Bahn. Um so deutlicher ist unser Nein zu den Plänen, die Umweltzerstörung am Oberrhein durch den Ausbau der Autobahn massiv zu verstärken. Wir sehen die Pläne der Bahn kritisch, vor dem Hintergrund des Flächenverbrauchs, der Naturzerstörung, der Verlärmung und der damit verbundenen abnehmenden Lebensqualität am Oberrhein.

Ilse Weghaupt / BUND-Vorsitzende, Ortenaukreis
Gerhard Völker / BUND-Vorsitzender Landkreis, Emmendingen
Frank Baum / BUND-Regionalvorstand, Breisgau Hochschwarzwald
Andreas Hoffmann / BUND-Vorsitzender, Freiburg
Axel Mayer / BUND-Geschäftsführer, Südlicher Oberrhein
 
 

 
EISVÖGEL: Der blaue Blitz
Sie sind schön, sie sind schnell und sie sind sehr paarungsfreudig. Eisvögel brüten im Gegensatz zu vielen anderen Vogelarten gleich mehrmals im Jahr. Das bringt viel Nachwuchs - und der muss so manche Lektion schmerzhaft lernen.
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Solar- und Klimaschutz-Vortragsreihe startet 9. Serie
Freiburg im Breisgau: Starke Heizenergie-Einsparung und Klimaschutz mit Passivhaus-Standard.
Vortrag und Führung anläßlich Deutscher und Europäischer Passivhaustage 2009

. Über dieses Thema spricht der Freiburger Architekt Herbert Grießbach, am Samstag, 7. November 2009 ab 10.15 Uhr im Hörsaal 1015 im Kollegiengebäude 1 der Universität Freiburg (Stadtmitte). Es ist der zweite Vortrag der 9. Reihe des "Samstags-Forum Regio Freiburg. Klimaschutz und Neue Energien"; von ECOtrinova e.V., u-asta, Architektenkammer, Energieagentur Regio Freiburg und weiteren Partnern. Für die anschließende Besichtigung des Reihenhauses von Zimmerermeister Markus Wolf in Freiburg-Waldsee, bei dem der Energieeinsatz für Heizung und Warmwasser von 362 auf 22 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr (kurz: kWh/m2Jahr) verringert wird, ist vorherige Anmeldung erforderlich bis 6. November an ecotrinova@web.de oder T. 0761-2168730. Der Eintritt ist frei.
Die Serie trägt das Logo (2007). Schirmherrin ist die Freiburger Umweltbürgermeisterin Gerda Stuchlik.

Hintergrund:
Das Programmfaltblatt und das Plakat der 9. Serie des
Samstags-Forum Regio Freiburg zu Klimaschutz und
Neuen Energien für MitbürgerInnen, Studierende und Vereine
sind leicht zu finden auf der Startseite von www.ecotrinova.de.

Die Reihe steht unter dem Motto Pioniere und Vorbilder verstehen-erleben-mitmachen.>
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Ladenhüter nachhaltiges Palmöl
WWF-Bericht: Erstes europaweites Ranking der Palmöl nutzenden Unternehmen

Die Mehrheit der Palmöl nutzenden Unternehmen in Europa kauft kein zertifiziertes Palmöl aus umweltverträglichem Anbau, obwohl dieses in großen Mengen auf dem Markt erhältlich ist, so ein heute veröffentlichter WWF-Bericht. Die „Palmöl Scorecards“ untersuchen erstmalig die Einkaufspolitik der 59 bekanntesten Händler und Hersteller in Europa, die Palmöl kaufen und in ihren Produkten nutzen. Sie wurden anlässlich des Treffens der weltgrößten Palmöl-Produzenten, Händler und Käufer, dem Runden Tisch für nachhaltiges Palmöl (RSPO) erstellt, der vom 2. bis 4. November in Kuala Lumpur stattfindet.

Zehn der 59 vom WWF befragten Unternehmen nutzen bereits nachhaltiges Palmöl, sind Mitglied im RSPO und überprüfen die Herkunft der von ihnen verwendeten Öle. „Diese Unternehmen zeigen, dass ein Umstieg auf nachhaltiges Palmöl machbar ist“, erklärt Martina Fleckenstein, Leiterin Agrarpolitik des WWF Deutschland. Allerdings sei auch bei diesen Top 10 noch Verbesserungspotential vorhanden. „Langfristig sollten die Unternehmen zu 100% auf zertifiziertes Palmöl umsteigen“, so Fleckenstein.

Zwölf der befragten Unternehmen erzielten in dem aktuellen Bericht Null Punkte. Sie unternehmen absolut nichts, um auf nachhaltiges Palmöl umzusteigen. „Es ist ein Armutszeugnis, dass bei diesen Unternehmen kein Interesse vorhanden ist, die Regenwaldrodung durch Palmöl-Anbau zu stoppen“, erklärt Martina Fleckenstein. Palmöl ist einer der wichtigsten Rohstoffe für die Produktion vieler Alltagsprodukte, darunter Margarine, Schokolade, Shampoo und Fertigbackwaren wie Pizza. Für den Anbau werden jedoch meist riesige tropische Waldflächen gerodet und zahlreiche bedrohte Tier- und Pflanzenarten vernichtet. Die Rodung der Regenwälder sowie die Trockenlegung der Feuchtgebiete tragen außerdem zum Klimawandel bei.

Zertifiziertes Palmöl aus umweltverträglichem Anbau ist bereits seit November 2008 auf dem Markt, insgesamt mehr als eine Million Tonnen. Davon wurden bislang rund 19% (195.000 Tonnen) verkauft. „Mit dieser ersten Bestandsaufnahme wollen wir ein Problembewusstsein schaffen und die Nachfrage nach zertifiziertem Palmöl fördern“, so Martina Fleckenstein. Es gehe nicht darum, den Einsatz von Palmöl grundsätzlich zu verurteilen, da viele Länder auf die Produktion angewiesen seien. „Die Herstellung muss jedoch nachhaltig erfolgen und die Händler in Europa haben die Macht und die Verantwortung, das zu beeinflussen und so die Zerstörung des Regenwaldes zu stoppen“, so Fleckenstein.

Zur Methodik: Die „Palmöl-Scorecards“ wurden mit Hilfe eines zweistufigen Verfahrens innerhalb von sechs Monaten erstellt. In der ersten Phase wurde das Verhalten der Unternehmen anhand öffentlich zugänglicher Daten, wie Nachhaltigkeitsberichten, analysiert. Auf dieser Basis wurde eine erste Bewertung an die befragten Unternehmen geschickt. In einem zweiten Schritt konnten die Unternehmen bis Ende September 2009 darlegen, welche Schritte sie außerdem in Bezug auf nachhaltiges Palmöl eingeleitet haben. Die finale Bewertung setzt sich aus beiden Datenquellen zusammen. Der Ersatz von Palmöl durch andere pflanzliche Öle wurde in diese erste Bewertung nicht einbezogen. Die Palmöl-Scorecards werden alle zwei Jahre veröffentlicht. In die zukünftigen Bewertungen werden weitere Unternehmen und Kriterien mit einbezogen.
 
 

 
Fotoausstellung „Naturimpressionen"
Am Sonntag, den 1. November 14 bis 17 Uhr eröffnet die Ökostation Freiburg, Falkenbergerstr. 21 b eine Fotoausstellung mit dem Titel „Naturimpressionen – Wasser, Licht und Farbe“. Die Bilder entstanden beim Jahreskurs Naturfotografie an der Ökostation und zeigen Pflanzen, Insekten und die Natur im Wechsel der Jahreszeiten. Die Ausstellung ist bis zum 8. November von Montag bis Freitag 9 bis 17 Uhr und am Sonntag 14 bis 17 Uhr zu sehen. Der Eintritt ist kostenlos.
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Umweltzone in Freiburg tritt ab 1.1.2010 in Kraft
Alle Autos brauchen Feinstaubplakette – Fahrverbot für
Autos der Schadstoffklasse 1

95 Prozent aller Fahrzeughalter in Freiburg erhalten
Plakette

Stadtverwaltung rät: Plaketten jetzt besorgen!

Ausgabe bei Werkstätten, Bürgeramt Basler Straße,
Bürgerberatung Rathaus oder Ortsverwaltungen

In anderen Kommunen wie Mannheim, Pforzheim oder Stuttgart
ist die Umweltzone bereits geschaffen, ab Januar 2010
wird sie auch in Freiburg in Kraft treten. Damit kommt die
Stadtverwaltung Freiburg den Vorgaben des Luftreinhalte- und
Aktionsplanes des Regierungspräsidiums Freiburg nach,
durch den die Belastung von Feinstaub und Stickoxide reduziert
und damit die Luftqualität in Freiburg erhöht werden soll.
Die Umweltzone umfasst auf 28 Quadratkilometern beinahe
das gesamte Stadtgebiet von Nord nach Süd zwischen Zähringen
und St.Georgen und von West nach Ost zwischen
Mooswald und Ebnet.
In dieser Zone dürfen ab 1. Januar nur Autos fahren,
die eine Feinstaubplakette an der Windschutzscheibe
des Fahrzeugs haben. Fahrzeuge, die aufgrund eines zu hohen
Schadstoffausstoßes keine Feinstaubplakette erhalten,
müssen entweder nachgerüstet werden oder sie benötigen
eine Ausnahmegenehmigung. Andernfalls gilt für diese Fahrzeuge
ein generelles Fahrverbot in der Zone.

Wer zum 1. Januar über keine Plakette am Auto verfügt, riskiert
ein Bußgeld von 40 Euro und einen Punkt in Flensburg.
Die Stadtverwaltung rät deshalb dringend, rechtzeitig vor Ende
des Jahres die Feinstaubplakette zu besorgen. Je nach
Schadstoffgruppe unterscheidet sich die Farbe der Plakette
(Schadstoffgruppe 2= rot, 3=gelb, 4=grün). Fahrzeuge mit der
roten Plakette haben den höchsten Schadstoffausstoß dieser
drei Kategorien. Sie dürfen bis Ende 2011 in Umweltzonen
fahren. Ab 2012 sind Umweltzonen für solche Fahrzeuge tabu.
Schadstoffklasse vier bedeutet den geringsten Schadstoffausstoß,
da sie über Motoren mit den neusten Standards
verfügen. In welche Schadstoffgruppe ein Kfz eingestuft wird,
hängt von der in den Fahrzeugpapieren eingetragenen Emissionsschlüsselnummer
ab. Zum Kauf der Plakette muss man
daher die Fahrzeugpapiere mitbringen. Feinstaubplaketten
gelten zeitlich unbeschränkt bundesweit in jeder Umweltzone,
solange das Auto das selbe Kennzeichen hat. Ändert sich das
Kennzeichen durch Umzug oder Besitzerwechsel, so muss
eine neue Feinstaubplakette ausgestellt werden.

In Freiburg müssen sich allerdings nur die wenigsten Fahrzeughalter
Sorgen über ein Fahrverbot machen: Etwa 95 Prozent
der in Freiburg gemeldeten Kfz erhalten eine Feinstaubplakette,
bei über 70 000 der rund 104 000 Fahrzeuge wird
sie sogar grün sein. Darunter fallen fast ausnahmslos alle
Benziner mit einem geregelten Katalysator, eine Technik, die
seit etwa 20 Jahren Standard ist. Generell ausgenommen von
den Fahrverboten sind historische Fahrzeuge mit Oldtimerzulassung
(H- oder rotes 07-Kennzeichen) sowie alle Zwei- und
Dreiräder. Auch Fahrzeuge, die von Menschen mit einem
Schwerbehindertenausweis mit den Merkmalen „aG”, „H” oder
„Bl” benutzt werden, haben freie Fahrt.

Allerdings ist bei vielen Altfahrzeugen die Nachrüstung von
Katalysatoren oder Partikelfiltern möglich, mit denen eine
bessere Schadstoffklasse erreicht wird. Damit verbunden ist
meist auch ein geringerer Steuersatz, sodass sich die Investition
schnell rentiert. Informationen über Nachrüstmöglichkeiten
gibt es im Internet oder beim Fahrzeughersteller. Schlecht
sieht es hingegen für Besitzer älterer, vor allem dieselgetriebener
Fahrzeuge aus, für die es keine Nachrüstmöglichkeit
gibt. Davon betroffen sind beispielsweise viele Campingmobile.
Zwar können deren Besitzer bei der Stadt eine Ausnahmegenehmigung
beantragen, die jedoch an zahlreiche Bedingungen
gekoppelt ist. Das Antragsformular kann ab sofort im
Internet abgerufen werden.

Feinstaubplaketten sind an unzähligen Stellen in der Stadt
erhältlich, beispielsweise bei Fachwerkstätten oder überall
dort, wo die Hauptuntersuchung durchgeführt wird. Außerdem
gibt es sie für 5 Euro auch im Bürgeramt in der Basler Straße,
bei der Bürgerberatung im Rathaus sowie in den Ortsverwaltungen.

Ausführliche Informationen zum Thema gibt es im Internet
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Systematische Radverkehrsanalyse:
Land zählt und befragt Freiburger Radler und begutachtet Radwege

Zur Vorbereitung einer systematischen Radverkehrsförderung
führt das Land Baden-Württemberg gegenwärtig eine landesweite
Analyse des Radverkehrs durch. Als eine von 14 Modellkommunen
und -kreisen wurde dazu die Stadt Freiburg
ausgewählt. In dieser Woche wird deshalb an etwa 20
Stellen im Stadtgebiet der Radverkehr gezählt. Außerdem
werden mehrere Radrouten und Abstellanlagen begutachtet
und die Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt werden telefonisch
zum Radverkehr befragt.

Das Land Baden-Württemberg hat sich das Ziel gesetzt,
„Fahrradland Nr. 1“ zu werden. Um dieses ehrgeizige Ziel erreichen
zu können, ist ein systematisches Qualitätsmanagement
der Radverkehrsförderung geplant. So will das für den
Verkehr im Land zuständige Innenministerium die Wirksamkeit
zukünftiger Maßnahmen und Förderprogramme überprüfen.
Dazu werden in den kommenden Tagen im Stadtgebiet
Radzählungen durchgeführt, wichtige Fahrradrouten und -
abstellanlagen im Stadtgebiet untersucht, bewertet und ggf.
Empfehlungen zur Verbesserung gegeben.

Außerdem werden in diesen Tagen Radlerinnen und Radler
telefonisch befragt werden. Die Bewohnerinnen und Bewohner
der Stadt Freiburg werden im Interesse weiterer Verbesserungen
für den Radverkehr gebeten, die Untersuchung
durch eine Teilnahme an der Befragung zu unterstützen. Die
Befragung wird telefonisch vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut
SMR durchgeführt und dauert etwa fünf Minuten.
Dabei werden die Bürgerinnen und Bürger zu ihrer eigenen
Verkehrsmittelwahl befragt, welche Vor- und Nachteile
sie persönlich bei der Fahrradnutzung sehen, wie sie die aktuelle
Situation des Radverkehrs bewerten und wo Handlungsbedarf
besteht.

Mit der gesamten Analyse hat das Land die renommierte Planungsgemeinschaft
Verkehr (PGV) aus Hannover beauftragt.
In einigen Jahren soll dann die gleiche Erhebung nochmals
durchgeführt werden, um festzustellen, ob die Infrastruktur
verbessert wurde und sich die Menge der Radler erhöht hat.
Für den Vergleich wurde Freiburg als die Großstadt in Baden-
Württemberg ausgewählt, in der auch aufgrund der günstigen
Topographie und der langjährigen Radverkehrsförderung ein
besonders hoher Anteil der Wege - fast ein Drittel innerhalb
der Stadt - mit dem Rad zurückgelegt wird.
 
 

 
Christa Rinklin - "e wengili vu' dem un' sellem"
Ein Buchtipp

Nach dem regionalen Kochbuch „'s Deggili g'lupft“ brachte der Lavori-Verlag Freiburg, im Rahmen der Stadt-Land-Partnerschaft jetzt sein neuestes Schmankerl für Liebhaber der alemannischen Küche heraus:

"e wengili vu' dem un' sellem - Kräuterfrauen, Blumenköche und ihre Duftgärten zwischen Schwarzwald und Kaiserstuhl“ heißt das 116 Seiten umfassende Buch, in dem 20 kräuterkundige Personen mit ihren besten Koch- und Kosmetikrezepten sowie Kräutergärten und Kräuterpfade vorgestellt werden. Von der Autorin Christa Rinklin aufwändig recherchiert und von der Grafikerin Annette Pfau liebevoll gestaltet, erweist sich das Buch als Nachschlagewerk rund um die Kräuter und Blüten in Garten, Wald und Wiesen. Die kulinarische Vielfalt und Schönheit, die vor der Haustüre wächst, wird plötzlich ersichtlich und macht Lust, den täglichen Speiseplan auf einfachste Art zu erweitern. Schafgarbenpesto, Blumenknospen-Auflauf, Ringelblumen-Muffins, Huflattich-Zabaione oder Lavendel-Sorbet sind nur einige von vielen Anregungen für Geschmacks-erlebnisse der besonderen Art.

Ergänzt werden die Portraits und knapp 150 Rezepte von Erste-Hilfe-Tipps aus der Natur und einem kleinen Küchen- und Heilkräuter-lexikon, das Apotheker Dr. Martin Kullmer zusammengestellt hat.

LAVORI VERLAG Freiburg, 116 Seiten, EUR 12,80
ISBN 978-3-935737-05-0

Das Buch ist in jeder gut sortierten Buchhandlung oder direkt über den Verlag erhältlich: info@lavori-verlag.de
 
 



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392 393 394 395 396 397 398 399 400 401 402 403 404 405 406 407 408 409 410 411 412 413 414 
415 416 417 418 419 420 421 422 423 424 425 


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