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Dienstag, 19. März 2024
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Verschiedenes

 
Nur gesunde Meere helfen im Kampf gegen den Klimawandel
Weltklimakonferenz in Paris im Zeichen der Ozeane - Debatte um Lebensstile und nachhaltige Entwicklung notwendig

Die Weltklimakonferenz in Paris steht am morgigen Freitag im Zeichen der Ozeane. Die Vereinten Nationen haben gemeinsam mit dem Übereinkommen zum Schutz der Biologischen Vielfalt und mehr als 40 UnterstĂŒtzern zum „Ocean Day“ eingeladen. Namhafte Experten und Politiker, darunter Vertreter akut vom Klimawandel betroffener Inselstaaten wie Palau oder den Malediven, diskutieren ĂŒber die Folgen von OzeanerwĂ€rmung und -versauerung und wie die Weltgemeinschaft diesen begegnen muss. NABU-PrĂ€sident Olaf Tschimpke forderte vor diesem Hintergrund mehr Anstrengungen im Meeresschutz, um die Rolle der Ozeane im Klimasystem der Erde zu stĂ€rken. „Die wachsende Überlastung der Meere durch Überfischung, Rohstoffabbau, VerlĂ€rmung und Verschmutzung muss ein Ende haben. In ihrem jetzigen Zustand können die Meere ihrer so wichtigen Funktion im globalen Klimahaushalt nicht mehr gerecht werden.“

Neben Maßnahmen zum Klimaschutz mĂŒsse aber insgesamt ein Bewusstseinswandel erfolgen mit der Bereitschaft fĂŒr ein nachhaltigeres Wirtschaften. „Die Weltklimakonferenz tut gut daran, eine Debatte um Lebensstile, um nachhaltige Entwicklung und den Umgang mit den lebenden und fossilen SchĂ€tzen der Meere zu fĂŒhren. Unsere maßlose Ausbeutung ist ein riskantes Spiel, mit offensichtlichen Folgen fĂŒr den gesamten Planeten. Wir mĂŒssen dringend umdenken. Denn nur gesunde Meere können uns helfen, die Folgen des Klimawandels einzudĂ€mmen. Aber allein können sie es ebenso wenig schaffen. Wir alle mĂŒssen bereit sein, unseren Energie- und Ressourcenhunger zu senken“ , so der NABU-PrĂ€sident weiter.

Dabei sei die Rolle der Ozeane als regulierende und stabilisierende Kraft des Klimasystems nicht hoch genug zu bewerten. Über 90 Prozent des globalen Kohlendioxids durchlaufen den marinen Kohlenstoffkreislauf. Dabei werden fast 30 Prozent des menschgemachten Kohlendioxids gespeichert, in kalten Tiefenströmen gelöst oder in absinkender Biomasse am Meeresboden gebunden. Etwa 50 Prozent unseres Sauerstoffs stammt von Pflanzen im Meer. Doch der Klimawandel zeigt auch hier lĂ€ngst seine gefĂ€hrlichen Folgen. Warmes Wasser dehnt sich aus, der Meeresspiegel steigt. Zusammen mit abschmelzenden Gletschern und Landeismassen verschlingt das steigende Meerwasser zuerst die nur knapp ĂŒber der Wasserlinie liegenden Inselstaaten, mit dramatischem Ende fĂŒr Mensch und Natur. Der pH-Wert des Wassers sinkt, wenn sich Kohlendioxid ĂŒbermĂ€ĂŸig löst und KohlensĂ€ure gebildet wird. Das Meer wird sauer und kalkbildende Artengruppen wie Korallen, Muscheln und Schnecken haben es zunehmend schwer.

FischbestĂ€nde kollabieren, MangrovenwĂ€lder und Korallenriffe sterben, PlastikmĂŒll gefĂ€hrdet ganze Artengruppen und trotzdem greift der Mensch nach den letzten noch unberĂŒhrten Regionen der Weltmeere, will Rohstoffe in der Arktis oder der Tiefsee ausbeuten, hĂ€lt weiter an dem Irrglauben des „Blue Growth“ fest, des unbegrenzten maritimen Wirtschaftswachstums. „Wir Menschen begreifen es nicht, dass die Ressourcen der Meere endlich sind, dass es komplexe GefĂŒge gibt, die sehr sensibel auf Belastungen und Eingriffe reagieren, und von denen wir die Finger lassen sollten. Die Widerstandskraft ist aufgebraucht und der Klimawandel droht den Meeren jetzt den Rest zu geben“ , so NABU-Meeresexperte Kim Detloff.

Nicht nachvollziehbar ist, dass gerade die internationale Schifffahrt auch weiterhin von jeglichen Minderungszielen eines kĂŒnftigen Klimaschutzabkommens ausgenommen werden könnte. „Bereits jetzt verursachen Schiffe rund drei Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes. Aufgrund von Wachstumsprognosen könnten diese Emissionen aber noch einmal deutlich auf rund das Sechsfache im Jahr 2050 steigen. Paris muss daher auch in dieser Hinsicht ein klares Signal setzen, indem alle Sektoren zu ambitionierten Reduktionsverpflichtungen angehalten, und auch die Reeder in die Pflicht genommen werden“ , so Daniel Rieger, Verkehrsexperte des NABU.
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BiosphĂ€renreservat am Tanasee in Äthiopien eröffnet
Feierlichkeiten unterstreichen internationale Bedeutung des grĂ¶ĂŸten SĂŒĂŸwassersees des Landes

Der NABU hat am heutigen Freitag gemeinsam mit der amharischen Regionalregierung das neue Tanasee-BiosphĂ€renreservat im Nordwesten Äthiopiens offiziell eingeweiht. Im Juni wurde die Region nach nur drei Jahren Vorarbeit des NABU und seiner Partner von der UNESCO offiziell in das Weltnetz der BiosphĂ€renreservate aufgenommen. HochkarĂ€tige GĂ€ste nahmen an der Veranstaltung in Bahir Dar, der regionalen Hauptstadt am Ufer des Tanasees, teil, darunter der PrĂ€sident der Region Amhara, Gedu Andargachew, der deutsche Botschafter Äthiopiens, Joachim Schmidt, sowie der Direktor der UNESCO-Vertretung in Addis Abeba, Prof. Dr. Alaphia Wright.

„Die Zahl und Zusammensetzung der Teilnehmer zeugt von der internationalen Bedeutung der Tanasee-Region“, sagte NABU-VizeprĂ€sident Thomas Tennhardt anlĂ€sslich der Feierlichkeiten. Das Tanasee-BiosphĂ€renreservat ist 700.000 Hektar groß, fast dreimal so groß wie das Saarland. Die rund 2,5 Millionen Menschen, die in dem Gebiet leben, sind von der Landwirtschaft und dem See abhĂ€ngig. Dieser bildet etwa 50 Prozent der Wasserressourcen des Landes und ist eines der wichtigsten Überwinterungsgebiete fĂŒr Zugvögel, wie den europĂ€ischen Kranich. Übernutzung der Seeuferbereiche, Erosion und große Agrar- und Strukturvorhaben bedrohen jedoch den See und seine Umgebung. „Es galt daher, diese einzigartige Natur- und Kulturlandschaft Äthiopiens zu erhalten und den Bewohnern neue, naturfreundliche Entwicklungswege aufzuzeigen“, so Svane Bender-Kaphengst, Leiterin des NABU-Afrika-Programms.

Seit 2012 setzt sich der NABU in der Region zudem fĂŒr Wissensaufbau und Umweltbildung ein und renaturiert gemeinsam mit der lokalen Bevölkerung Feuchtgebiete und WĂ€lder. Durch pilothafte Umstellung der Landwirtschaft, die Entwicklung regionaler Produkte wie KrĂ€utertees, Öle und GemĂŒse sowie die UnterstĂŒtzung der Region beim Aufbau von Ökotourismus eröffnen sich neue Versorgungs- und Einkommensquellen fĂŒr die Menschen im BiosphĂ€renreservat.

Der Tanasee ist nicht die erste Region, die der NABU bei der Einrichtung eines BiosphĂ€renreservats unterstĂŒtzt. Bereits 2010 gelang dies in der Kafa-Region in SĂŒdwest-Äthiopien. Die Anerkennung des Tanasee-BiosphĂ€renreservats ist das Ergebnis des NABU-Projekts „FĂŒr Mensch und Natur: Aufbau eines UNESCO-BiosphĂ€renreservats am Tanasee in Äthiopien“, das durch das Bundesministerium fĂŒr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert und in enger Zusammenarbeit mit dem Amhara-Regionalstaat sowie der Michael Succow-Stiftung umgesetzt wird. Mit UnterstĂŒtzung des BMZ plant der NABU nun das junge BiosphĂ€renreservat weitere drei Jahre mit Maßnahmen zu Klima- und BiodiversitĂ€tsschutz sowie Regionalentwicklung und GemeindestĂ€rkung zu begleiten.

Gleichzeitig startet der NABU mit dem leitenden Konsortialspartner UNIQUE im Auftrag der GIZ beziehungsweise des BMZ ein vier Jahre laufendes Projekt in den Wald-BiosphĂ€renreservaten Yayu und Sheka im SĂŒdwesten des Landes. Hier sollen KapazitĂ€ten fĂŒr eine effektive Verwaltung der BiosphĂ€renreservate aufgebaut und einkommensschaffende Maßnahmen etabliert werden.
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Neue Staaten-BĂŒndnisse mĂŒssen Klimaverhandlungen zum Erfolg fĂŒhren
Erste Wermutstropfen bereits jetzt zu verzeichnen

Am heutigen Montag gehen die Verhandlungen fĂŒr einen neuen Weltklimavertrag in die entscheidende Runde. Ab jetzt handeln die Minister den inzwischen auf 38 Seiten geschrumpften und immer noch mit vielen Fragezeichen versehenen Vertragsentwurf aus. Ende der Woche soll dieser neue Vertrag regeln, wie ab 2020 das Klima weltweit geschĂŒtzt wird.

„Den Ministern liegt in dieser Woche eine schwere Last auf den Schultern. Sie mĂŒssen innerhalb kĂŒrzester Zeit entscheidende Fragen klĂ€ren: In wesentlichen Punkten herrscht noch Uneinigkeit, unzĂ€hlige Passagen im Text sind in Klammern gesetzt und enthalten verschiedene Optionen. Auch die notwendige ÜberprĂŒfung der KlimaschutzbeitrĂ€ge und -ziele aller Staaten im FĂŒnf-Jahres-Rhythmus sind bislang nicht sicher, ebenso Fragen zur Finanzierung oder zur Anerkennung von Verlusten und SchĂ€den durch den Klimawandel. FĂŒr die notwendigen Entscheidungen mĂŒssen die Staaten jetzt bereit sein, neue BĂŒndnisse jenseits der eingefahrenen Wege einzugehen“, so NABU-PrĂ€sident Olaf Tschimpke.

An dem Entwurf fĂŒr den neuen Vertrag wird seit der Klimakonferenz 2011 in Durban gearbeitet. Am Ende dieses Prozesses stehen nun gerade einmal 38 Seiten. Zum Vergleich: Bei der gescheiterten Klimakonferenz 2009 in Kopenhagen hatte der Vertragstext zur Halbzeit noch einen Umfang von rund 300 Seiten. Durch das Schrumpfen sind aber erste Wermutstropfen zu verzeichnen. „Der Schutz der biologischen Vielfalt und Ökosysteme ist aus dem rechtsverbindlichen Vertragsteil herausgeflogen. Auf lange Sicht wĂ€re das fĂŒr uns alle, die wir auf eine intakte Natur und ihre Dienstleitungen angewiesen sind, eine fatale Entscheidung“, so der NABU-PrĂ€sident. Aktuell wird der Schutz der biologischen Vielfalt nur noch im Anhang des Vertragsentwurfs gefĂŒhrt. Dieser enthĂ€lt Punkte, die spĂ€ter eventuell noch einmal in den Vertrag aufgenommen werden könnten.

Ab heute verhandeln die Minister in Arbeitsgruppen weiter. Dabei werden neue Staaten-BĂŒndnisse notwendig sein, um die Verhandlungen zu einem positiven und tragbaren Ergebnis zu fĂŒhren. Ein Vorstoß hierfĂŒr kommt von der Bundesrepublik. Der NABU wertet es als positives Zeichen, dass Deutschland öffentlich nennt, dass die ErderwĂ€rmung unter 1,5 Grad Celsius gehalten werden muss. Besonders fĂŒr Inselstaaten wie die Marshallinseln, die akut vom Untergang bedroht sind, und verwundbare Staaten, wie beispielsweise Bangladesch, ist dies ein entscheidender Schritt in die richtige Richtung. Eine der treibenden KrĂ€fte hinter dieser Initiative ist der ehemalige NABU-PrĂ€sident und jetzige StaatsekretĂ€r im Bundesumweltministerium, Jochen Flasbarth, der fĂŒr den folgenden Verhandlungsprozess als ein Leiter der vier Arbeitsgruppen benannt ist.
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Parkhaus Feldberg wird bei voraussichtlich 3 Grad WĂ€rme am 9.12.2015 eingeweiht
Das neue, 15 Millionen Euro teure Parkhaus am Feldberg / Seebuck mit 1200 PlÀtzen soll am 9. Dezember offiziell eröffnet werden.
Die Wetterprognosen sagen mitten im tiefen Winter nicht etwa KĂ€lte und Schnee voraus, sondern Plus-Temperaturen.
Mitte Dezember und ca. 3°Plus-Temperatur auf dem "Höchsten"? Die diesjĂ€hrige WĂ€rme und der Wassermangel fĂŒr die Skikanonen,
zeigen einen Teil der Probleme, auf die der BUND und die Umweltbewegung immer wieder aufmerksam gemacht hatten.
Wird sich das teure Parkhaus in Zeiten des Klimawandels tatsÀchlich lohnen? Ein besseres Parkplatzmanagment und vor allem ein Ausbau
des ÖPNV wĂ€re nach BUND-Ansicht unabdingbar gewesen um die Probleme anzugehen. Trotz mancher vergangener Schneewinter zeigt
der Winter 2015 (bisher zumindest) im Schwarzwald die Probleme des menschengemachten Klimawandels.
Es wird auch zukĂŒnftig manchmal noch Schneewinter, generell aber einfach immer weniger Schnee in den Mittelgebirgen und im Schwarzwald geben.
Wintersportorte in Lagen unterhalb von 1500 Meter werden in den kommenden Jahren mit großen Problemen konfrontiert sein, und wenn es zu
warm ist, hilft auch die kĂŒnstliche Beschneiung nicht.

Nach Eigenbeschreibung hat das Parkhaus ein "Satteldach im alpenlĂ€ndischen Stil" erhalten. In der RealitĂ€t ist es, wie befĂŒrchtet, ein großer Klotz
geworden, der die Scheußlichkeit mancher InnenstĂ€dte in die Natur verlegt hat.

Der Protest der Umweltbewegung und des BUND konnte den Bau des Parkhauses nicht verhindern. Er hat allerdings dazu gefĂŒhrt, dass sich
das Land nicht mehr mit 3 Millionen Euro am Bau beteiligt hat, wie dies die frĂŒhere, schwarz-gelbe Landesregierung noch wollte.

Das finanzielle Risiko tragen also erfreulicherweise nicht mehr die SteuerzahlerInnen, sondern ein privater Betreiber. Laut Medienberichten schließt
die Gemeinde Feldberg mit dem Betreiber einen Großkundenvertrag und garantiert Einnahmen von mindestens 800 000 Euro und höchstens 1,2
Millionen Euro pro Skiwinter. Wir sind gespannt auf die nÀchsten Winter...

Der Feldberg zeigt spiegelbildlich die Probleme der Welt im Kleinen. Da ist eine kleine Gemeinde in einer der schönsten Landschaften dieses Landes.
Eine Gemeinde, die einer zutiefst zerstörerischen Wachstumsspirale folgend gerade dabei ist, dieses kleine Paradies mit einem gigantischen Parkhaus
und immer neuen Liften zu zerstören. Wer mit offenen Augen die vielen kleinen und großen BausĂŒnden auf dem Feldberg sieht, der erkennt, dass
die Grenzen des Wachstums schon lange ĂŒberschritten sind, doch damit ist der "Höchste" auf der Höhe der Zeit.
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Autor: Axel Mayer, BUND GeschĂ€ftsfĂŒhrer

 
NABU: Entwurf fĂŒr Weltklimavertrag bleibt zu schwach
Langfristiger Klimaschutz nur mit gesunden Ökosystemen

Mit Blick auf die beiden letzten Verhandlungstage der Welklimakonferenz sieht der NABU zwar eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass zum Ende der Woche ein neues Klimaabkommen verabschiedet wird. Der am heutigen Mittwoch von Frankreich vorgelegte neue Entwurf fĂŒr einen Weltklimavertrag reicht aus NABU-Sicht aber nicht aus, den Klimawandel wirksam zu begrenzen.

Es gibt zwar Fortschritte, zum Beispiel findet sich im Text das Ziel, die ErderwĂ€rmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. „Letztlich wird aber entscheidend sein, ob die Anstrengungen der LĂ€nder zum Klimaschutz ausreichen, um die ErderwĂ€rmung tatsĂ€chlich zu drosseln. Vor allem muss formuliert werden, wie diese Ziele erreicht werden sollen“, sagte NABU-PrĂ€sident Olaf Tschimpke in Paris. So ist im Text der notwendige Begriff „Dekarbonisierung der Weltwirtschaft“ noch nicht sicher. Nach wie vor fehle es im Vertragsentwurf an einem erkennbaren und schnellen Mechanismus, wie die selbst gesteckten Klimaschutzziele der Staaten tatsĂ€chlich wirksam ĂŒberprĂŒft werden können. „Hier muss deutlich schneller etwas passieren, um sicher zu sein, dass der aktuelle Pfad von 2,7 Grad ErderwĂ€rmung auch wirklich verlassen wird“, so Tschimpke weiter. Bereits 2018 mĂŒssten die Klimaschutzmaßnahmen der LĂ€nder einer Bewertung unterzogen und möglichst schnell nachgeschĂ€rft werden und nicht erst 2023 beziehungsweise 2024 wie im Textentwurf genannt.

Vor allem mĂŒsse der Schutz von Ökosystemen, die helfen, die Folgen des Klimawandels abzumildern, ein fester Bestandteil des Weltklimavertrages sein und dĂŒrfte sich nicht, wie aktuell, nur im unverbindlichen Teil des Textentwurfes finden.

„Wir dĂŒrfen diese letzte Chance nicht verstreichen lassen, um ein Abkommen auf den Weg zu bringen, das diesen Namen auch verdient. Das bedeutet, dass wir gesunde Ökosysteme erhalten mĂŒssen, um mit den Folgen des Klimawandels umzugehen“, so Tschimpke. WĂ€lder und Moore speichern Kohlenstoffe und helfen so, schĂ€dliche Emissionen zu vermeiden. Eine intakte Natur könne auch die negativen Folgen der ErderwĂ€rmung, wie DĂŒrren, Überschwemmungen und StĂŒrme, besser ausgleichen.

Vor diesem Hintergrund fordert der NABU ein weltweit verbindliches Langfristziel zur Anpassung an den Klimawandel, um die Menschen und die Umwelt und damit auch die biologische Vielfalt zu schĂŒtzen. Dazu zĂ€hlen auch die Finanzierung und der Wissenstransfer fĂŒr LĂ€nder, die aufgrund ihrer geografischen Lage besonders von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen sind.

„Der Knackpunkt dieser Klimakonferenz ist bisher die Verankerung des Themas ‚Verluste und SchĂ€den‘ im Abkommen“, so NABU-Klimaschutzexperte Sebastian Scholz. „Die bereits jetzt vom Klimawandel betroffenen LĂ€nder brauchen Klarheit ĂŒber kĂŒnftige UnterstĂŒtzung beim Umgang mit SchĂ€den und Verlusten durch den Klimawandel. Selbst wenn sich die Vertragsstaaten in diesem Punkt in den nĂ€chsten zwei Tagen einigen, ist schon jetzt absehbar, dass wir uns beim Klimaschutz nicht auf das internationale Klimaabkommen alleine werden verlassen können“, so Scholz.

Nach dem Klimagipfel in Paris mĂŒsse der Fokus beim Klimaschutz wieder auf regionale und nationale Ebenen gerichtet werden. „Jeder kann durch eine nachhaltigere Lebensweise zum Klimaschutz beitragen. Auch die Bundesregierung muss wieder glaubwĂŒrdige Klimaschutzpolitik betreiben und den notwendigen Kohleausstieg in Angriff nehmen“, so Scholz weiter.
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Ein Festtag fĂŒr Mutter Erde und ihre SchĂ€tze
Am 10. Dezember feiert das internationale Slow-Food-Netzwerk wieder den Terra Madre Tag: Ein Festtag fĂŒr lokales Essen, kulinarische Traditionen und Diskussionen um ein nachhaltiges Lebensmittelsystem!

Jedes Jahr am 10. Dezember feiert das weltweite Slow-Food-Netzwerk gemeinsam. Im Mittelpunkt des jĂ€hrlichen Terra Madre Tag stehen lokale Lebensmittel, ökologisch nachhaltige Produktionsweisen, kulinarische Traditionen und die Arbeit der Terra-Madre-LebensmittelbĂŒndnisse - der Landwirte und handwerklich arbeitenden Lebensmittelhersteller, die mit ihrer tĂ€glichen Arbeit unsere Lebensmittel erzeugen. Die bĂ€uerliche Landwirtschaft sorgt durch den Erhalt von BiodiversitĂ€t, von lokalen ökologischen KreislĂ€ufen und kulturellen Traditionen fĂŒr eine vielfĂ€ltige ErnĂ€hrung auch in Zukunft. Um die Arbeit der Bauern, BĂ€uerinnen und Lebensmittelhandwerker zu wĂŒrdigen, kommt das Slow-Food-Netzwerk am Terra Madre Tag bei gemeinsamen Mahlzeiten und vielen bunten Veranstaltungen weltweit zusammen.

Slow-Food-Mitglieder und Nichtmitglieder sind herzlich dazu eingeladen, am 10. Dezember bei einer Terra-Madre-Veranstaltung dabei zu sein: Von ernÀhrungspolitischen Diskussionen rund um das Lebensmittelsystem, BauernmÀrkten, Konferenzen oder gemeinschaftlichen Abendessen ist alles dabei.

In Deutschland finden unter anderem die folgenden Veranstaltungen statt:

In WĂŒrzburg veranstaltet Slow Food Deutschland ein KuttelgesprĂ€ch zum Thema "Fleisch essen oder nicht? Wenn ja, dann richtig!". Slow Food Deutschland stellt die Frage nach dem Zusammenhang von Fleischkonsum, globaler Verantwortung und einem guten, sauberen und fairen Lebensmittelsystem.

In Hannover veranstaltet Slow Food Deutschland den Visions-Workshop ErnĂ€hrungsbildung. Kinder und Jugendliche werden zunehmend in pĂ€dagogischen Einrichtungen mit Essen versorgt. In der Debatte um die QualitĂ€t der Gemeinschaftsverpflegung kommt jedoch manches zu kurz. DarĂŒber diskutieren Slow Food Deutschland und Slow Food Hannover bei dieser Veranstaltung und laden herzlich zur Teilnahme ein.

In Diepholz lĂ€dt das lokale Slow-Food-Convivium zu einem MenĂŒ mit regionalen, saisonalen Produkten und Passagieren der Arche des Geschmacks ein. Zudem soll ĂŒber die Arche des Geschmacks informiert und die einzelnen Arche-Passagiere vorgestellt werden.

Das Slow Food Convivium MĂŒnchen und die Genussgemeinschaft StĂ€dter und Bauern feiern am Sonntag, den 13. Dezember, auf dem Biolandhof Braun in der NĂ€he von MĂŒnchen. Hier haben die Teilnehmer die Gelegenheit in direkten Kontakt mit den LandwirtInnen zu treten, sich bei einem leckeren Buffet weiter auszutauschen und mehr ĂŒber SoLaWi-Projekte in der Region zu erfahren.

Weitere Veranstaltungen der Slow-Food-Convivien in Deutschland zum Terra Madre Tag finden Sie hier auf unserer Webseite:http://www.slowfood.de/termine/termine_convivien/

Beschreibungen zu vielen weiteren interessanten Events weltweit finden Sie hier: https://www.facebook.com/events/753549211411922/

Terra Madre Tag: Jedes Jahr am 10. Dezember findet rund um den Globus ein Festtag des internationalen Slow-Food-Netzwerkes und seinen Terra-Madre-LebensmittelbĂŒndnissen statt: Viele lokale Initiativen weltweit vereint in einem Fest - dies ist der Grundgedanke des Terra Madre Tages. Gemeinsam wird an diesem Tag die Bedeutung des lokalen Essens und das Recht aller Menschen auf den Zugang zu hochwertigen Lebensmitteln gefeiert. Picknicks und Festtafeln, Filme und Konzerte, Besuche auf Bauernhöfen, Kampagnen, Angebote zur ErnĂ€hrungs- und Geschmackserziehung, GesprĂ€che und Diskussionen - hunderte solcher Veranstaltungen finden am 10. Dezember auf allen fĂŒnf Kontinenten statt.
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ÖKO-TEST-Magazin Dezember 2015
Aus dem Inhalt

Test: GlĂŒhweine
ÖKO-TEST hat die GlĂŒhweine, darunter auch mehrere WinzerglĂŒhweine, einer Schadstoff- und Aromastoffanalyse unterzogen sowie von Spezialisten die Sensorik testen lassen. Die HĂ€lfte patzte beim Geschmack. Weitere Kritikpunkte sind die zugesetzten billigen Aromen, ĂŒberflĂŒssige Konservierungsmittel und ein Zuviel an Zucker. Als große EnttĂ€uschung erwiesen sich dieses Mal auch manche Bio-Produkte.


Test: „sehr gute“ oder „gute“ Geschenke
Vom kleinen Mitbringsel bis hin zum ganz großen Paket fĂŒr die Liebsten: ÖKO-TEST stellt 108 Geschenkideen vor, die in Tests mit „sehr gut” oder „gut” abgeschnitten haben. Das umfasst Kosmetik, Spielzeug, Farben fĂŒr Kinder, Ausstattungen fĂŒrs Bett, Aufbewahrungsaccessoires, BadezusĂ€tze, kleine Aufmerksamkeiten zum Essen oder Trinken und Werkzeug.


Test: Beißringe
Die Mehrzahl der Beißringe kann ÖKO-TEST empfehlen. Doch es gibt auch Modelle mit problematischen Inhaltsstoffen, etwa hormonell wirksame Parabene oder krebsverdĂ€chtige PAK. Eine gute Nachricht ist aber, dass in den untersuchten Produkten gesundheitsschĂ€digende Phthalat-Weichmacher und PVC/PVDC/chlorierte Verbindungen, die ÖKO-TEST in frĂŒheren Analysen gefunden hat, nicht mehr enthalten sind.


Test: Spieluhren
Nur vier der getesteten Einschlafhilfen erhalten die Bestnote. FĂŒnf fallen durch. Denn sie sind beispielsweise schlecht vernĂ€ht, so dass die FaserfĂŒllung zugĂ€nglich wird. Oder die Stoffetiketten lassen sich abreißen. Wenn die Kinder Fasern oder Etiketten verschlucken, besteht im schlimmsten Fall Erstickungsgefahr. Zudem sind die meisten Spieluhren ziemlich laut. Ein weiterer Kritikpunkt sind die Schadstoffe im PlĂŒsch.


Test: ParfĂŒms
Knapp die HĂ€lfte der DĂŒfte rasselt mit „ungenĂŒgend“ durch den Test der Inhaltsstoffe. Das liegt vor allem an den problematischen Duftstoffen. In fast allen Produkten stecken Duftnoten, die Allergien auslösen können. Viele enthalten auch polyzyklische Moschusverbindungen, die sich im menschlichen Fettgewebe anreichern und vermutlich die Leber schĂ€digen. In 15 ParfĂŒms stecken bedenkliche UV-Filter, um Duft- und Farbstoffe zu stabilisieren. Es gibt aber Hinweise, dass sie wie ein Hormon wirken können.


Test: Skihelme
ÖKO-TEST wollte wissen, ob Skihelme Skifahrer wirklich vor schweren Kopf- und Hirnverletzungen bewahren können. Immerhin sieben Modelle haben im Praxistest den Teilbereich Schutzfunktion mit „sehr gut“ bestanden. Allerdings fiel auch ein Helm mit „ungenĂŒgend“ durch, weil er einem laut Norm geforderten Schutzkriterium nicht standhielt. AbzĂŒge im Praxistest gab es fĂŒr einige Produkte zudem fĂŒr MĂ€ngel in der Handhabung, beim Tragekomfort und bei der Verarbeitung. Zudem fand das Labor bedenkliche Substanzen in der Helmauskleidung und in anderen Kunststoffteilen.


Test: rezeptfreie Fieber- und Schmerzmittel
Ob Kopf- oder Zahn-, Regel- oder Gelenkschmerzen: Vieles lĂ€sst sich mit rezeptfreien Schmerzmitteln auch ohne Arztbesuch gut behandeln. Immerhin die HĂ€lfte der getesteten Produkte kann ÖKO-TEST ohne Abstriche empfehlen. KombinationsprĂ€parate, in denen zwei Wirkstoffe miteinander kombiniert sind, landen allerdings ganz hinten. Sie bringen keine Vorteile, sondern nur Risiken.


Test: Standmixer
Smoothies und Pesto mixen alle Produkte ganz gut, Unterschiede gibt es jedoch beim Zerkleinern von Eis, Mandeln und Zwiebeln. Eine kleine als auch eine große Menge aus Kartoffeln, Möhren, Fleisch, Wasser und Petersilie zu einem appetitlichen Babybrei zu pĂŒrieren, vermochte kein GerĂ€t. Einige Modelle lassen sich schlecht reinigen, sind viel zu laut oder haben dem einwöchigen Belastungstest nicht standgehalten. ÖKO-TEST hat außerdem analysiert, ob sich die Mixer im Ernstfall ĂŒberhaupt reparieren lassen oder ob sie verklebt sind und bei einem Defekt weggeworfen werden mĂŒssen.


Test: Öko-Strom
Alle Angebote basieren ausschließlich auf Öko-Strom nach den QualitĂ€tskriterien der EcoTopTen. Hinter einigen Tarifen stecken aber Anbieter, die gleichzeitig Atom- und Kohlestrom auf den Markt bringen. Manche sind indirekt mit Produzenten von Atomstrom verbandelt.


Test: Haftpflichtversicherungstarife
Gute Nachrichten: Alle 263 untersuchten Tarife beinhalten wesentliche Grundleistungen. Daher ist selbst ein mit Note 4 bewerteter Tarif wertvoll und deutlich besser als gar keine Absicherung. Es lohnt sich aber ein Vergleich der Angebote, denn manche sind fast vier Mal so teuer wie die gĂŒnstigsten Tarife. Einige bieten ein sehr gutes Preis-Leistungs-VerhĂ€ltnis, teilweise auch mit einem perfekten Forderungsausfallschutz.

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Dieses Mal im Heft: Extra Weihnachten


Geschenke fĂŒr Tiefsinnige: Die Welt ein wenig besser machen
Über manche PrĂ€sente freut sich nicht nur der Beschenkte. Sondern auch das Klima, die heimische Vogel- und Insektenwelt, Biobauern, andere Menschen in nahen und fernen LĂ€ndern. ÖKO-TEST liefert Ideen fĂŒr ganz besondere Weihnachtsgeschenke.

Erlebnisgutscheine: Schöner Schein
Sie gehören zu den Top Ten im WeihnachtsgeschĂ€ft: Geschenkgutscheine. Das ist natĂŒrlich persönlicher als Bargeld und mindert das Risiko von EnttĂ€uschungen. ÖKO-TEST macht VorschlĂ€ge, was man alles per Gutschein verschenken kann, und klĂ€rt rechtliche Fragen.

Digital schenken: Weihnachten 2.0
Auch wenn es manch einem schwerfĂ€llt, von alten Idealen Abschied zu nehmen: Ein Brettspiel, das am KĂŒchentisch gespielt wird, oder eine Musik-CD belĂ€cheln vor allem Jugendliche als „echt 20. Jahrhundert“. Doch auch fĂŒr Digital Natives gibt es WeihnachtsĂŒberraschungen, die richtig Spaß machen.

Mein schönstes Geschenk
Das Klassenbuch, der Lederball, die HĂ€ngematte: Es sind oft nicht die großen, teuren Geschenke, an die man sich gerne und mit einem LĂ€cheln im Gesicht erinnert. An das GlĂŒcksgefĂŒhl, als der lang ersehnte Herzenswunsch endlich wahr wurde. Oder an die Überraschung, mit der nicht zu rechnen war. ÖKO-TEST-Mitarbeiter haben in ihrer Erinnerung gekramt und erzĂ€hlen von Geschenken, die sie nie vergessen haben.

Essbare Geschenke: FĂŒr Gourmets und LeckermĂ€uler
Wer gerne in der KĂŒche werkelt und Essbares aus eigener Herstellung verschenken möchte, hat die Qual der Wahl. Da es in der Weihnachtszeit SĂŒĂŸes im Überfluss gibt, sind die ÖKO-TEST-RezeptvorschlĂ€ge ĂŒberwiegend herzhaft.

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Und außerdem:

Energiewende: Der alte Schwung ist hin
Mit dem Atomausstieg und dem Ausbau erneuerbarer Energien ist Deutschland zwar gut in die Energiewende gestartet. Inzwischen bremsen aber fragwĂŒrdige politische Entscheidungen und zahlreiche Einzelinteressen sie aus. Sind die Ziele in Gefahr?
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Neue Exoten fĂŒr den Mundenhof
Zwei Sibirische Buntmarder sollen im Herbst 2016 ins verwaiste BĂ€rengehege ziehen

Und der Gewinner ist 
 Martes flavigula. Seit diesem Juni steht das
BĂ€rengehege auf dem Mundenhof verwaist, jetzt hat das Forstamt in
Zusammenarbeit mit dem wissenschaftlichen Beirat entschieden: Der
Sibirische Buntmarder (Martes flavigula) ist die Idealbesetzung fĂŒr
die „Exotische Mitte“. So wird die Tierart, die in mehreren deutschen
TiergÀrten zu den Publikumslieblingen
zÀhlt, vermutlich ab Herbst 2016
erstmals im Freiburger Tiergehege zu
sehen sein. Aus GrĂŒnden der GenderGerechtigkeit
und in der Hoffnung auf
baldigen Nachwuchs wird Frau Marder
ein Partner zur Seite gestellt.

Es kommt im Mundenhof nicht oft zum
Umzug oder Zuzug von neuen
Tierarten. Umso grĂŒndlicher wurde seit
dem Tod des letzten Mundenhof-BĂ€ren
Joschi am 9. Juni dieses Jahres
abgewogen, was mit dem BĂ€rengehege
geschehen soll. Nun steht fest: Aus dem Gehege wird nach
grĂŒndlichem Umbau die Bleibe fĂŒr ein PĂ€rchen Sibirischer
Buntmarder.

Buntmarder sind sehr agile Raubtiere. Da sie mit unterschiedlichsten
LebensrÀume zurecht kommen, reicht ihr Verbreitungsgebiet von der
sibirischen Taiga bis zu den tropischen FeuchtwĂ€ldern SĂŒdostasiens.
Von Korea bis Borneo und Afghanistan – nicht viele Tierarten haben
so viel Migrationshintergrund. Mit einer GesamtgrĂ¶ĂŸe von bis zu
einem Meter gehören sie in der Familie der Marder zu den grĂ¶ĂŸten
Exemplaren. Ihr Vorname „Bunt“ kommt von der auffĂ€lligen
goldgelben, dunkelbraunen und weißen FellfĂ€rbung.

Die Beziehung des Menschen zur Gattung der Marder ist komplex.
Wegen seines Felles wird er vielerorts gejagt, zum Teil sogar
domestiziert. Als Fressfeind von MĂ€usen und Ratten wird er dagegen
speziell in der Landwirtschaft geschÀtzt. Fischotter erfreuen in Zoos
besonders das jĂŒngste Publikum. Dagegen sind Autobesitzer dem
Steinmarder wegen seiner Vorliebe fĂŒr Kabel weniger wohlgesonnen.

Die Unterart Buntmarder selbst wird trotz ihres schönen Fells nicht in
großem Stil bejagt. In manchen Regionen wird aber ihr Fleisch
verzehrt und ihr auch nachgestellt, weil sie Bienenstöcke aufbricht.
Zur Hauptbedrohung fĂŒr diese Tierart wird der Mensch aber in
anderer Weise: Weil er die WÀlder Asiens zerstört, schwinden die
LebensrÀume des Marders in dramatischem Tempo, gerade in der
sibirischen Tundra.

FĂŒr ein Tiergehege gilt der Buntmarder als Idealbesetzung. Er ist
tagaktiv, also gut zu beobachten, sehr neugierig und interagiert gern
mit den Besuchern. Er klettert Ă€ußerst geschickt, schwimmt oft und
ist auf der Suche nach Beute stÀndig in Baumkronen und am Boden
unterwegs. An sein Gehege stellt er im Vergleich zu anderen
Tierarten geringe Anforderungen. Im Wesentlichen geht es darum,
viele BeschÀftigungselemente bereitzuhalten, um dieses lebhafte
Tier entsprechend auszulasten.

Als mittelgroßes Raubtier lebt der Buntmarder von kleinen
SÀugetieren wie Ratten und MÀusen, verschmÀht aber auch Fisch
nicht. Da er bis in die nördliche Tundra vorkommt, ist er winterfest
und braucht kein Warmhaus. Dank seiner großen ökologischen
Amplitude ist er aktuell nicht gefÀhrdet, leidet aber unter dem
erwÀhnten Verlust seines Lebensraumes.

Bislang gibt es etwa 40 Buntmarder in ganz Europa. Sie werden erst
in wenigen europĂ€ischen Zoos gezeigt (z.B. NĂŒrnberg, MĂŒnster,
Dresden), zÀhlen dort aber zu den Publikumslieblingen. Ihre Haltung
in Zoos wird ĂŒber das EuropĂ€ische Zuchtbuchprogramm ESB zentral
in Schweden organisiert. Der Mundenhof steht dort auf der Warteliste
fĂŒr die nĂ€chsten Nachzuchten und hofft, bei entsprechendem
Nachwuchs in den beteiligten Zoos im Herbst 2016 ein junges
PĂ€rchen begrĂŒĂŸen zu können.

Dass Joschi, der am 9. Juni im Alter von 29 Jahren verstarb, der
letzte BĂ€r auf dem Mundenhof sein wĂŒrde, war schon vor mehreren
Jahren entschieden worden. In der bisherigen BĂ€renanlage ist aus
heutiger Sicht keine artgerechte Haltung eines Großraubtieres
möglich. Allerdings war es immer ein Publikumsmagnet, so dass der
Mundenhof bemĂŒht ist, an dieser zentralen Stelle eine attraktive
Tierart zeigen zu können. In einem langen Prozess hat die Leitung
des Mundenhofs gemeinsam mit seinem wissenschaftlichen Beirat
diskutiert, welche Tierart in einem Gehege dieser GrĂ¶ĂŸe artgerecht
gehalten werden kann, und sie anhand von fĂŒnf Kriterien bewertet:

– Einbindung in das Konzept der „Exotischen Mitte“ im Innenbereich
des Mundenhofs: hier zeigen Tiere unterschiedlicher Herkunft
verschiedene Formen des sozialen Zusammenlebens;
– AttraktivitĂ€t fĂŒr die Besucher: Optik, Verhaltensvielfalt, Interaktion;
– ökologische ZusammenhĂ€nge, die mit dieser Tierart vor Augen
gefĂŒhrt werden können;
– ökonomische Bewertung und Investitionskosten beim Umbau;
– PflegeintensitĂ€t der Tierart in der Haltung.

Nach dieser Bewertung ist es nun der Wunsch aller Beteiligten, den
Buntmarder als neue Tierart auf den Mundenhof zu holen. Um ihm
eine angemessene Umgebung zu bieten, muss aber das bisherige
BĂ€rengehege umfangreich umgebaut werden. Ein beton-betontes
Sicherheitsgehege in einen naturnahen Lebensraumausschnitt zu
verwandeln ist mit Kosten verbunden, die derzeit nicht zu beziffern
sind. Ihre Höhe hÀngt von zwei Fragen ab:

Wieviel Beton, der bisher das Erscheinungsbild des Geheges prÀgt,
kann durch andere Materialien ersetzt werden?
Und wie weit wird das Gehege nach oben geholt, damit das
Publikum nicht mehr das GefĂŒhl hat, in ein Loch hinabzuschauen?

Art, Umfang und Kosten des Umbaus werden nun in den
gemeinderÀtlichen Gremien diskutiert. Die Fördergemeinschaft
Mundenhof e.V. hat zugesagt, den Umbau mit 100.000 Euro zu
unterstĂŒtzen, ist aber auf weitere Spenden angewiesen. Sobald die
Finanzierung gesichert ist, kann die Arbeit beginnen.
 
 



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