oekoplus - Freiburg
Sonntag, 28. April 2024
  --- Besuchen Sie unser neues Informationsportal wodsch.de
Uhr
  •  


Verschiedenes

 
Karlsruhe: Vogelkirsche ist der „Baum des Jahres 2010“
Baum des Jahres 2010 ist die Vogelkirsche. Das beschloss das eigens zu diesem Zweck eingerichtete Kuratorium. Anzutreffen ist die „Mutter aller Süßkirschen“ überall in den Karlsruher Wäldern. Im April verzaubert sie mit ihrer schneeweißen Blütenpracht - bis zu einer Million bringt eine einzelne, freistehende Baumkrone hervor. „Aus ästhetischen und ökologischen Gründen pflanzen wir vor allem bei der Gestaltung der Wald- und Wegränder sehr gerne die Vogelkirsche“, so Forstchef Ulrich Kienzler.

Aus der Rosenfamilie stammend, bringt der bis zu 30 Meter hohe Baum im Juli schwarzrote Früchte hervor. Im Herbst setzt er mit seinem von leuchtend orange bis feuerrot gefärbtem Laub schönste Farbtupfer in die Landschaft. Ein weiteres Kennzeichen ist die auffällige Ringelborke. Die Vogelkirsche wächst stets einzeln - vor allem an Waldrändern, Südhängen und in Auenwäldern des Flach- und Hügellandes. Sie kann bis zu 150 Jahre alt werden, fault allerdings früh, so dass sie im Alter zwischen 60 und 90 Jahren gefällt wird, um das wertvolle, feste Holz zu erhalten.

Feingemasert, in warmen rötlich-braunen Farbtönen, wird es im Möbel- oder Innenausbau, als Furnier- und Parkettholz sowie für Musikinstrumente wie Flöten verwendet. Astreines Holz kostet bis zu 5000 Euro pro Festmeter. Dabei braucht die Vogelkirsche wenige Nährstoffe und kaum Feuchtigkeit, so dass sie den Klimawandel gut überstehen wird. Viele Tiere lieben das schmackhafte Fruchtfleisch ihrer Früchte. Vögel, Mäuse, Eichhörnchen, Wildschweine und viele andere sorgen so dafür, ihre Samen weit zu verbreiten.

Weitere Infos gibt es im Internet unter www.baum-des-jahres.de.
Mehr
 

 
Meeresgrund trifft Horizont
WWF und ONE WORLD Reisen mit Sinnen laden zur einzigartigen Gruppen-Erlebnisreise durch den Nationalpark Wattenmeer / Außergewöhnliches Reiseformat mit Touristikpreis ausgezeichnet.

Dortmund/Hamburg 19. Januar 2010 – Watt zum Sehen und zu Erleben: Zu einer außergewöhnlichen und auf dem internationalen Reisemarkt einmaligen, nachhaltigen Entdeckertour durch das Wattenmeer laden der Reiseveranstalter ONE WORLD Reisen mit Sinnen und forum anders reisen. Gemeinsam mit dem WWF Deutschland ist eine ungewöhnliche einwöchige Reise entstanden, die aktives Erleben, Aufklärung, Kulinarik, kulturelle Aspekte und natürlich das einmalige Ökosystem des Wattenmeeres mit einander verbindet.

Der WWF ist wichtiger Partner dieser Entdeckertour von ONE WORLD Reisen mit Sinnen. Mit seinem internationalen Wattenmeerprogramm zum Schutz dieses Naturraumes stellt der WWF schon seit Jahrzehnten die Weichen für den Schutz und einen nachhaltigen Umgang mit dieser einzigartigen Landschaft. Das Wattenmeer ist die einzige größere deutsche Naturlandschaft, die bislang zum Weltnaturerbe der Menschheit erklärt und 2009 in die entsprechende UNESCO-Liste aufgenommen wurde. „Naturverträglicher Tourismus bietet enorme Chancen um Begeisterung und Bewusstsein für den faszinierenden Lebensraum Wattenmeer und seine Erhaltung zu wecken. So profitieren dann die Anwohner und die gesamte Region von der intakten Natur“ sagt Hans-Ulrich Rösner, Wattenmeer-Experte des WWF. Chancen und Gefahren für das einzigartige Ökosystem des Wattenmeers stehen im Mittelpunkt der Reise, aber auch dessen Schönheit und die kulinarischen Köstlichkeiten des Nordens und die Lyrik Theodor Storms kommen nicht zu kurz. Aus seinen Werken werden beispielsweise bei einer nächtlichen Fackelwanderung vorgetragen.

Während der einwöchigen Erlebnistour entdecken die Reisenden mit fachbiologischer Begleitung einen der letzten ursprünglichen Naturräume in Europa auf sanft mobile Weise - bei Wanderungen durch unterschiedliche Wattlandschaften oder auch bei einer Fahrradtour auf der Insel Pellworm. Abwechslungsreiche Landschaftsformen, Priele, Salzwiesen, Dünen, Inseln und Halligen; unzählige Lebewesen im Schlick und rund eine Million Brutvögel zeichnen diesen faszinierenden Lebensraum an an der deutschen, dänischen und niederländischen Nordseeküste aus . Auf der Reise tauchen die Teilnehmer in die besondere Welt des Wattenmeeres ein und werden mit unvergesslichen Naturschauspielen vertraut. Krebse, Schnecken, Muscheln, Austernfischer, Ringelgänse, Knutts und viele andere Vögel stehen zum „Fotoshooting“ bereit.

Die Reise wird an ausgewählten Terminen durchgeführt und ist zum Preis ab 990 Euro bei ONE WORLD Reisen mit Sinnen buchbar.

Sonntag Aktuell zeichnete den Veranstalter auf der diesjährigen Stuttgarter Touristikmesse CMT für diese Reise zum sechsten Mal mit dem begehrten Reisepreis der Zeitung aus.
 
 

 
Tierische Filmstars: Tigerfamilie tapst in Kamerafalle
WWF-Kamerafalle auf Sumatra filmt Tigerin mit Nachwuchs.
Nur noch 400 Sumatra-Tiger in freier Wildbahn.

Frankfurt - Eine Kamerafalle der Umweltschutzorganisation WWF, installiert in der Region Riau auf der Insel Sumatra, lieferte spektakuläre und weltweit bisher einmalige Aufnahmen einer Tigerin mit zwei Jungtieren. Die neugierigen Raubkatzen legten auf ihrer Tour durch den Dschungel sogar einen kurzen Stopp ein, um die Kamera ausgiebig zu beschnüffeln. Nur wenige Wochen zuvor hatte eine ähnliche Kamerafalle einen männlichen Tiger im Wildtier-Korridor zwischen den Schutzgebieten Bukit Tigapuluh und Rimbang Baling aufgezeichnet. Nach WWF-Informationen gibt es nur noch rund 400 Sumatratiger in der Wildnis. Diese letzten Rest-Populationen seien durch Wilderei und Lebensraumverlust bedroht.

„Besonders die Tigerfamilie auf den Videoaufnahmen macht uns Sorge. Die Zukunft der beiden Jungtiere ist mehr als ungewiss“, sagt WWF-Tigerexperte Volker Homes. Das Streifgebiet der Tigerin – und damit die Kinderstube ihres Nachwuchses – sei akut vom Zugriff internationaler Papier- und Zellstoffkonzerne, neu entstehender Ölpalm-Plantagen und illegalem Holzeinschlag bedroht. „Bald werden die Jungtiere ihre Mutter verlassen und sich eigene Reviere suchen. Aber wohin sollen sie gehen? Tiger-Lebensraum wird durch die Eingriffe des Menschen immer kleiner und zerstückelter“, warnt Volker Homes.

Um die seltenen Großkatzen besser schützen zu können und Mensch-Tiger-Konflikte zu vermeiden, benötigt der WWF genauste Informationen über Bestandsgröße, Territorien, Beutetierpopulationen und Wanderrouten. Infrarotgesteuerte Kamerafallen, die durch Körperwärme aktiviert werden, sind daher eines der wichtigsten Werkzeuge, um in unwägbarem Gelände Tiger zu beobachten. Dank detailreicher Aufnahmen können sogar einzelne Individuen identifiziert werden. Auch potentielle Beutetiere der Tiger, wie Wildschweine oder Tapire, wurden von der Kamera aufgezeichnet.

Hintergrund: „Jahr des Tigers” Am 14. Februar 2010 beginnt nach dem chinesischen Kalender das „Jahr des Tigers“. Menschen, die in einem Tiger-Jahr geboren sind, werden Charaktereigenschaften wie Mut, Selbstbewusstsein und Tapferkeit zugeschrieben. Der Tiger wird davon zukünftig eine Menge aufbieten müssen. Viele Unterarten sind derart bedroht, dass sie das nächste „Jahr des Tigers“ in 12 Jahren womöglich nicht erleben werden. Weltweit gibt es nur noch rund 3200 Tiger in der Wildnis. Deshalb widmet der WWF dem Tiger 2010 eine weltweite Kampagne. Die Umweltschutzorganisation hat sich das Ziel gesetzt, die Bestandszahl des Tigers in seinen wichtigsten Verbreitungsregionen bis zum nächsten „Jahr des Tigers“ 2022 zu verdoppeln.
 
 

 
Ferkelkastration in Deutschland
Sie spart an Geld. Sie spart an Zeit. Aber sie spart nicht an Leid, die übliche Form der Ferkelkastration. Um das Entstehen des typischen Ebergeruchs zu verhindern, werden hierzulande jedes Jahr 22 Millionen männliche Ferkel kastriert. Ohne Betäubung – bei vollem Bewusstsein, bei vollem Schmerz. Und das deutsche Tierschutzgesetz erlaubt diese Qual.

Höchste Zeit, etwas zu tun. Wir fordern die Bundesregierung und den für Tierschutz zuständige Ministerin Ilse Aigner auf: Ändern Sie das Tierschutzgesetz und verbieten Sie die betäubungslose Ferkelkastration!
Mehr
 

 
Buchtipp: Andreas Hoppe "Allein unter Gurken ...
Mein abenteuerlicher Versuch, mich regional zu ernähren"

Ein kulinarischer Selbstversuch mit Hindernissen.

Bio war gestern – jetzt ist regional essen angesagt. Doch wie schafft man es, nur das zu essen, was in der Nähe wächst? Ruft da gleich der Schrebergarten? Und gibt’s im Winter mehr als Kraut und Rüben? Andreas Hoppe, bekannt als Mario Kopper im Ludwigshafener »Tatort«, hat es ausprobiert. Und entdeckt, wie köstlich ein gutes Gewissen ist – auch ohne gleich perfekt zu sein.

Im Vorwort schreibt Andreas Hoppe "... Dieses Buch soll SpaĂź machen, vielleicht auch anregen, ein Schmunzeln hervorzaubern oder einfach nur informieren, aber bestimmt nicht belehren oder den Anspruch auf AllgemeingĂĽltigkeit besitzen. ..."

Das Buch läßt sich flüssig lesen, es ist wie ein Erfahrungsbericht geschrieben und hat in der Tat eine Fülle von Informationen und Anregungen, zum Beispiel auch einen Aufruf, sich mit einer Protestnote gegen die Kastration ohne Narkose von Ferkeln zu engagieren (www.ferkelprotest.de) oder beim Kauf von Fisch auf die artgerechte Fischfangmethode zu achten (siehe dazu auch http://www.oekoplus-freiburg.de/archiv.php)

Pendo Sachbuch, 272 Seiten, EUR 16,95 / sFr 29,90
ISBN: 9783866122345
Mehr
 

 
Weihnachten: Welchen Fisch zum Fest?
WWF rät zu Hering, Makrele oder MSC-Lachs / Finger weg von Aalprodukten

Hamburg - Rund 16 Kilogramm Fisch verzehrt jeder deutsche Verbraucher im Jahr. Gerade zur Weihnachtszeit zählt in vielen deutschen Haushalten Fisch zum Festtagsmenü. Doch längst nicht jeder Fisch auf dem deutschen Markt stammt aus umweltverträglichem Fang, warnt der WWF. „Verbraucher sollten auf die Herkunft des Fisches achten, denn viele Fischereien plündern die Meere“, so WWF-Expertin Heike Vesper. Weltweit gelten 80% Prozent aller Fischbestände als zu stark oder bis an die Grenzen ausgebeutet. „Wir raten, nur Fisch zu kaufen, der schonend gefangen wird und aus gesunden Beständen kommt“, so Vesper. Zur Orientierung sollten Verbraucher beim Fischkauf auf das blaue Siegel des MSC (Marine Stewardship Council) achten. Das Zeichen garantiert eine umweltfreundliche Fischerei.

Bei dem zu Weihnachten so beliebten Lachs empfiehlt der WWF, genau hinzuschauen. „Tiefkühllachs mit dem MSC-Siegel oder Lachs aus Bio-Zucht ist in Ordnung. Auf konventionellen Lachs sollte man hingegen besser verzichten“, rät Vesper. Aufgrund der massiven ökologischen Schäden der rasant wachsenden Aquakultur-Industrie ist nach Ansicht des WWF nur Zuchtlachs mit Bio-Zertifikat eine Alternative zu Wildfängen.

Die Weihnachtsdelikatesse Aal gehört gar nicht mehr auf den Teller. Die Bestände an jungen Aalen sind seit den Achtziger Jahren auf ein bis neun Prozent ihrer Größe geschrumpft, so dass diese Fischart vom Aussterben bedroht ist. Wissenschaftler empfehlen konsequenten Schutz. „Wer jetzt noch Aal isst, vergreift sich an den letzten dieser Art. Hier müssen sich Verbraucher und Handel ihrer Verantwortung bewusst werden“ mahnt WWF-Fischereiexpertin Heike Vesper. Eine aktuelle Umfrage des WWF zeigt, dass mit EDEKA, Kaufland, Norma, Aldi Süd und Lidl bisher nur fünf Handelsunternehmen Aal aus ihrem Sortiment genommen haben. Verbraucher, die diese Unternehmen in Ihrer Entscheidung bestärken möchten, können bei der WWF „Aal-Retter“- Aktion im Internet mitmachen.

Um sich an der Fischtheke schneller zu orientieren, stellt die Umweltstiftung Verbrauchern einen kostenlosen Fischführer zur Verfügung. Die handliche Einkaufshilfe für die Brieftasche bewertet 40 handelsübliche Arten nach ökologischen Kriterien.
Mehr
 

 
„Am Öko-Baum die Lichter brennen“
WWF gibt Tipps zum Kauf von Öko-Weihnachtsbäumen

Frankfurt - Zum Weihnachtsfest 2009 rät der WWF zum Kauf von Öko-Weihnachtsbäumen aus verantwortungsvoller Waldwirtschaft. Die Umweltstiftung möchte Verbraucher mit dem Aufruf ermutigen, auch an Weihnachten einen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz zu leisten. Rund 25 Millionen Weihnachtsbäume kaufen die Deutschen jedes Jahr. Etwa 10 Prozent werden aus dem Ausland importiert, vor allem aus Dänemark, aus den Niederlanden, Irland, Österreich, Polen und Tschechien.

„Ein Großteil der in Deutschland gekauften Weihnachtsbäume ist aus ökologischer Sicht alles andere als festlich“ so WWF Waldexpertin Nina Griesshammer. „Die meisten Bäume stammen aus ökologisch bedenklichem Anbau in Weihnachtsbaumkulturen, die zudem massiv mit Düngemitteln und Chemikalien behandelt werden. Der meist per Lastwagen erfolgende Transport macht diese Weihnachtsbäume endgültig ökologisch äußerst bedenklich“.

Damit die Bäume optisch ansprechend wachsen und nicht von Schädlingen befallen werden, wird in den allermeisten Fällen die Chemiekeule eingesetzt: Herbizide für konkurrierende Gräser, Insektizide gegen Käfer und Läuse, Dünger für den gleichmäßigen Wuchs und die kräftige Farbe der Nadeln. Nicht nur, dass diese Form der Waldnutzung äußerst schlecht für die Natur ist; die mit Chemikalien behandelten Bäume stehen tagelang im Wohnbereich der Menschen.

Wer Weihnachten unter einem unbelasteten und ökologisch verantwortungsvoll gewonnenen Baum verbringen möchte, dem rät der WWF zu Weihnachtsbäumen aus ökologischer Waldnutzung. Am besten eignen sich dafür aus Sicht des WWF mit dem FSC-Siegel versehene heimische Bäume wie Fichten und Tannen. Das FSC-Siegel garantiert, dass der Baum aus einem Betrieb stammt, der eine umwelt- und sozialverträgliche Waldwirtschaft betreibt. Wer sich für einen solchen Tannenbaum interessiert, sollte bei den lokalen Förstereien nach Verfügbarkeiten fragen.

„Weihnachtsstimmung und Umweltschutz schließen sich nicht aus“, so Nina Griesshammer. „Viele Forstbetriebe bieten den Kunden an, die Bäume selbst auszuwählen und selbst zu schlagen. Dann steht im Wohnzimmer ein mit den eigenen Händen gefällter Weihnachtsbaum frisch aus dem Wald, der noch dazu frei von Düngern und Pestiziden ist und einen geringen Transportweg hinter sich hat.“

Der WWF weist ausdrücklich darauf hin, dass Bäume nur bei offiziellen Verkaufsstellen geschlagen werden dürfen. Wer einfach in den Wald geht und einen Baum schlägt, macht sich des Diebstahls strafbar.
 
 

 
In Deutschland bisher nur mäßiges Interesse an nachhaltigem Palmöl
Berlin - Der World Wide Fund for Nature (WWF) und der Verband der ölsaaten-verarbeitenden Industrie (OVID) fordern im Rahmen der Europäischen Konferenz „Nachhaltigkeit und Klimaschutz in Zertifizierungssystemen“ Handel und Industrie auf, mehr Verantwortung für Klimaschutz zu zeigen und konsequent nachhaltiges Palmöl einzusetzen

Derzeit stehen 1,2 Mio. Tonnen nach den Kriterien des Roundtable on Sustainable Palm Oil (RSPO) zertifiziertes Palmöl zur Verfügung. Davon sind bislang 320.000 Tonnen verkauft; der Rest wartet in Tanklagern auf Käufer. „Besonders Deutschland hat Nachholbedarf, wie unsere jüngste Umfrage zur Verwendung von nachhaltigem Palmöl in Europa zeigt“, erklärt Martina Fleckenstein, Leiterin EU-Politik & Landwirtschaft beim WWF, am Rande der Konferenz „Nachhaltigkeit und Klimaschutz in Zertifizierungssystemen“, die heute in Berlin stattfindet. Während in Großbritannien und der Schweiz bereits eine Reihe großer Unternehmen zertifiziertes Palmöl einsetzen, haben sich in Deutschland nur sehr wenige Firmen entschieden, zertifiziertes Palmöl zu verwenden.

„Wer Klimaschutz fordert, muss auch dafür sorgen, dass kein tropischer Regenwald gerodet wird und konsequent nachhaltig produziertes Palmöl nachfragen“, so Petra Sprick, Geschäftsführerin von OVID. Palmöl steht ganz oben auf der Liste der kontrovers diskutierten Agrarrohstoffe. Das Öl ist ein wichtiger Rohstoff für die Nahrungsmittelindustrie, die Olechemie und wird als nachwachsender Rohstoff vermehrt im Energiebereich eingesetzt. Die Erträge der Ölpalme sind extrem hoch und bieten damit eine Chance sowohl für nachhaltige Lebensmittel und oleochemische Produkte – wie Waschmittel und Cremes – als auch für klimafreundliche Energieproduktion. Dafür müsse jedoch sicher gestellt werden, dass beim Anbau der Ölpalmen Umwelt- und Sozialkriterien berücksichtigt und Regenwaldflächen sowie Torfmoore vor einem unkontrollierten Ausbau von Ölpalmplantagen geschützt werden. Durch die Trockenlegung von Mooren und die Rodung von Wäldern werden u. a. große Mengen an Treibhausgasemissionen freigesetzt. Vor diesem Hintergrund sind Zertifizierungssysteme zu einem der wichtigsten Instrumente zur Verhinderung von unkontrollierten Abholzungen und Landnutzungsänderungen geworden.

Der RSPO wurde vom WWF gemeinsam mit Unternehmen des Palmölsektors, Lebensmittelkonzernen, Banken sowie Vertretern der Zivilgesellschaft ins Leben gerufen, um eine nachhaltige Landwirtschaft zu unterstützen, die dazu beiträgt, dass weniger Wälder gerodet, vorhandene Biodiversität erhalten bleibt sowie Kleinbauern, Landrechte und Arbeitnehmerrechte respektiert werden. Im November 2008 wurde die erste Schiffsladung mit nach den Kriterien des RSPO zertifiziertem Palmöl nach Europa geliefert. Ein Grund für die geringe Nachfrage ist sicherlich, dass Handel und Wirtschaft die höheren Kosten scheuen, die durch den nachhaltigen Anbau entstehen und einen Anreiz für die Landwirte vor Ort darstellen. Ein weiterer Grund könnte aber auch darin liegen, dass gesetzlich ab dem 1. Juli 2010 nur für den Bereich Bioenergie ein Nachhaltigkeitszertifikat vorgeschrieben ist, um eine Förderung zu erhalten. Für andere Verwendungsbereiche – etwa Lebensmittel und oleochemische Produkte – gibt es bislang keine Verpflichtung, Nachhaltigkeitskriterien einzuhalten.
 
 



Seite 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 
24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 
47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68 69 
70 71 72 73 74 75 76 77 78 79 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 
93 94 95 96 97 98 99 100 101 102 103 104 105 106 107 108 109 110 111 112 113 114 115 
116 117 118 119 120 121 122 123 124 125 126 127 128 129 130 131 132 133 134 135 136 137 138 
139 140 141 142 143 144 145 146 147 148 149 150 151 152 153 154 155 156 157 158 159 160 161 
162 163 164 165 166 167 168 169 170 171 172 173 174 175 176 177 178 179 180 181 182 183 184 
185 186 187 188 189 190 191 192 193 194 195 196 197 198 199 200 201 202 203 204 205 206 207 
208 209 210 211 212 213 214 215 216 217 218 219 220 221 222 223 224 225 226 227 228 229 230 
231 232 233 234 235 236 237 238 239 240 241 242 243 244 245 246 247 248 249 250 251 252 253 
254 255 256 257 258 259 260 261 262 263 264 265 266 267 268 269 270 271 272 273 274 275 276 
277 278 279 280 281 282 283 284 285 286 287 288 289 290 291 292 293 294 295 296 297 298 299 
300 301 302 303 304 305 306 307 308 309 310 311 312 313 314 315 316 317 318 319 320 321 322 
323 324 325 326 327 328 329 330 331 332 333 334 335 336 337 338 339 340 341 342 343 344 345 
346 347 348 349 350 351 352 353 354 355 356 357 358 359 360 361 362 363 364 365 366 367 368 
369 370 371 372 373 374 375 376 377 378 379 380 381 382 383 384 385 386 387 388 389 390 391 
392 393 394 395 396 397 398 399 400 401 402 403 404 405 406 407 408 409 410 411 412 413 414 
415 416 417 418 419 420 421 422 423 424 425 


Copyright 2010 - 2024 B. Jäger