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Dienstag, 19. März 2024
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Verschiedenes

 
Weihnachten – entschleunigt und genussvoll zubereitet
Der Countdown bis Weihnachten steigert bei vielen den Stresspegel. Die notwendige Gelassenheit, um die Feiertage bewusst zu gestalten, kommt oft zu kurz. Für Slow Food Deutschland aber ist Zeit und Wertschätzung nicht nur der Schlüssel für ein nahrhaftes und genussvolles Lebensmittel, sondern auch für kulinarische und besinnliche Weihnachten. Der bundesweit aktive Verein empfiehlt Verbraucherinnen und Verbrauchern, sich vom Genuss anstatt von der Hektik des Weihnachtsgeschäfts leiten zu lassen, gute, nahrhafte Zutaten aus der Region auszuwählen, sie kreativ zuzubereiten und gemeinsam zu genießen. Das spart eigene Ressourcen und die unseres Planeten.

Auch ein Feiertag hat nur 24 Stunden
Viele Verbraucherinnen und Verbraucher sind um einen gefüllten Kühlschrank zu Weihnachten bemüht. Doch ist gefüllt das eine, überfüllt das andere. Zeiten, die sie außerhalb ihrer eigenen vier Wände, im Familien- und Bekanntenkreis verbringen, planen viele nicht ein und sind überrascht, wenn am Ende der Festtage ein Großteil des Einkaufs weiterhin darauf wartet, verzehrt zu werden. Vieles landet auf dem Müll. Um das zu vermeiden, rät Slow Food, sich zu Weihnachten mehr denn je an einem sorgsam geführten Einkaufszettel zu orientieren, die Reste frühzeitig weiterzuverarbeiten und haltbar zu machen. Davon profitieren nicht nur ihr Geldbeutel, sondern auch Klima und Umwelt, indem Lebensmittel nicht unnötig verschwendet werden. Um das richtige Maß über die Festtage zu halten, hilft der Einkauf auf Märkten und Höfen. Im direkten Austausch mit kleinbäuerlichen Landwirten und Lebensmittelhandwerkern erfahren ihre Kundinnen und Kunden, was sie aus traditionellen Obst- und Gemüsesorten sowie alten Tierrassen der Region Besonderes zubereiten können.

Gans oder gar nicht?
In vielen Haushalten verbindet sich das Weihnachtsfest mit Fleischgenuss. Wie aber entfaltet sich dessen „wahrer“ Genuss? „Einerseits indem wir um die unbedenkliche und somit artgerechte Herkunft von Fleisch wissen und lernen, sie als Qualität herausschmecken. Andererseits indem wir Fleisch in seiner Vielfalt zubereiten“, ist Ursula Hudson, Vorsitzende von Slow Food Deutschland, überzeugt. Das klassische Weihnachtsgeflügel sei etwas Köstliches und verdiene es, als Ganzes voll ausgekostet zu werden und zwar mehrfach, so Hudson weiter. „Verbraucherinnen und Verbrauchern, die beispielsweise Huhn als Ganzes braten, empfehle ich, es nicht beim einmaligen ‚Vergnügen‘ zu belassen. Von einem großen Huhn können viele Menschen mehrfach satt werden. Das Fleisch, für den Fall es bliebe was übrig, lässt sich in Sandwiches, für Frikassee oder Salate weiterverwenden. Und die abgenagte Karkasse, so ungewohnt es klingen mag, eignet sich hervorragend für eine Brühe. Ich kann nur jedem dazu raten, diese Form der Ganztier- und Mehrfachverwertung auszuprobieren“, schwärmt Hudson. Für wen es Fleisch, nicht unbedingt aber Gans oder Ente sein muss, dem empfiehlt Slow Food Schmorstücke vom Rind. „Ihr Metzger des Vertrauens wird es ihnen danken. Der nämlich bekommt Engpässe, wenn zum Heiligabend alle dasselbe wollen“, erklärt Jens Witt, Leiter des Köche-Netzwerkes von Slow Food.

„Meerwert“
Fisch ist neben Gans und Ente ein weiteres beliebtes Lebensmittel, welches zu Weihnachten auf die Teller kommt. Und klug ausgewählt ist es jeden Bissen wert: Slow Food rät auch hier auf die ökologisch unbedenkliche Herkunft zu achten, das Gespräch mit verantwortungsvollen Fischhändlern zu suchen anstatt gefährdete Arten wie den Aal oder den Schwertfisch zu kaufen. Am besten lässt man sich möglichst Fisch aus regionaler und nachhaltiger Bewirtschaftung empfehlen - im Binnenland etwa Karpfen oder Zander aus Seen, Flüssen oder Teichwirtschaften. „Für uns stehen solche sensiblen Kaufentscheidungen bei tierischen Produkten nicht für Verzicht, sondern für die Bereitschaft, bewusst mit unseren vorhandenen Ressourcen umzugehen und sich diese einzuteilen. Und in Zeiten in denen selbst die Spitzengastronomie Fleisch und Fisch als Beilage respektiert und Sterneköche durchaus auch vegetarisch kochen und pflanzliche Zutaten wie Hülsenfrüchten nutzen, ist ein solcher Appell salonfähig“, erklärt Hudson.

Kann denn Süßes Sünde sein?
Was die Kalorien angeht kann und darf es das, nicht aber bei den Zutaten. Denn das geht auf Kosten des Gaumens. Slow Food ermutigt Verbraucherinnen und Verbraucher dazu, auch kurz vor Weihnachten das Backen für sich zu entdecken und zwar mit der guten Zutat! Die Herkunft und die Qualität des Mehls, der Gewürze und der Nüsse beeinflussen, so Witt, den Geschmack des Gebäcks. „Wer nussige Aromen mag, der sollte für seine Plätzchen unbedingt alte Getreidesorten wie Emmer oder Dinkel von regionalen Mühlen probieren. Und ich empfehle mit Eiern hauszuhalten. Denn die sind aus artgerechter Haltung vor Weihnachten in der Regel knapp“, so Witt.

Gute Vorsätze sind dazu da gebrochen zu werden? Nicht unbedingt!
Gerade nach Weihnachten und dem Jahreswechsel beginnen viele mit Kalorienzählen, Fastenkuren und Verzicht. Slow Food hingegen macht im neuen Jahr mit dem Genuss weiter und lädt Menschen bei Aktionen und Veranstaltungen dazu ein, über Ernährung einmal anders nachzudenken. Sie lernen dabei, dass Genuss und Verantwortung unmittelbar zusammenhängen und beginnen, „einfache“ Grundnahrungsmitteln ihrer Region für die Alltagsküche wieder wertzuschätzen. „Wenn ich frische und nahrhafte Lebensmittel zu genießen weiß, die im Einklang mit Mensch und Tier sowie der biologischen Vielfalt erzeugt wurden, verändert das in der Regel mein Verantwortungsbewusstsein und mein Konsumverhalten. Das ist die Arbeit an der Basis, die wir leisten, um die notwendige Wende unseres Lebensmittelsystems voranzutreiben“, erklärt Hudson.
 
 

 
NABU: Trotz extremer Dürre ein gutes Jahr für den Star
Größte Schwärme des "Vogel des Jahres 2018" im Südwesten, viele Schwärme im Osten

Berlin – Für welche Region schwärmt der Star am meisten? Der NABU hatte für 2018 dazu aufgerufen, Schwärme des Stars, Vogel des Jahres, zu melden. Die Auswertung zeigt: Der größte Schwarm des Jahres mit bis zu 2 Millionen Vögeln konnte bei Worms in Rheinland-Pfalz beobachtet werden. „Mehrere hunderttausend Stare in einem Schwarm traten in vergangenen Jahren sonst nur in Küstenregionen auf, wo der Star im Grünland viel zu Fressen und in großen Schilfgebieten sichere Schlafplätze findet. Große Schwärme sind ansonsten heutzutage leider selten geworden. In Rheinland Pfalz gab es in diesem Jahr jedoch günstige Voraussetzungen. Durch die außergewöhnlich lange Trockenheit des Sommers gab es im rheinhessischen Raum eine üppige Weinlese, von deren Resten die Stare wohl gut satt wurden“, sagt NABU-Vogelschutzexperte Eric Neuling.

Während im September noch rund 80.000 Stare im Umkreis gezählt wurden, wuchsen die Schwärme im Oktober und November durch Zuzug aus dem Osten und Norden an. So auch an Schlafplätzen bei Riedstadt in Hessen und in Schallstadt in Baden-Württemberg, wo der zweit- und drittgrößte Schwarm Deutschlands im Spätherbst gemeldet wurden. Auch in Obstplantagen, Gärten und Streuobstwiesen war die Obsternte üppig, so dass die Stare im gesamten Südwesten viel Fallobst oder vertrockneten Früchte als die nötige energiereiche Kost vor dem Weiterzug nach Italien oder Nordafrika fanden. Viele Stare werden auch bleiben, wenn es ein milder Winter wird. Die größten Schwärme auf dem Frühjahrszug mit bis zu 70.000 Vögeln wurden im März in Bayern erfasst.

Vor allem in den nördlichen und östlichen Bundesländern wurden viele, dafür aber kleinere Schwärme gesichtet, Höhepunkt war hier bereits der August. In Brandenburg waren es insgesamt 206 Schwarmbeobachtungen über 1.000 Stare, die über die Meldeplattformen ornitho.de und naturgucker.de abgegeben wurden. „Unsere Auswertung hat gezeigt, dass die Stare sich das ganze Jahr über, vor allem aber im Frühjahr, bevorzugt auf gemähten Wiesen, Viehweiden oder Ackerflächen aufhalten. Dort sammeln sie Bodeninsekten“, so Neuling. Fast die Hälfte der Sichtungen stammen von solchen Flächen, am zweithäufigsten wurden Starenschwärme an Orten mit Vogelfütterungen gesichtet, auf Platz drei liegen Orte mit und Obst-und Beerengehölzen. „Die Dürre hat zwar dazu geführt, dass im Osten vielerorts die Brut abgebrochen wurde, die umherstreifenden Trupps aber scheinbar mit Heuschrecken, Maikäfern und anderen Insekten gut über die Runden kamen“, ergänzt Neuling.

Entwarnung kann es für den Star dennoch nicht geben. Trotz leichtem Anstieg 2018 hat die durchschnittliche Zahl der Stare pro Beobachtung seit 2012 um mindestens fünf Prozent abgenommen. Das heißt, Brutbestände und Schwärme werden insgesamt kleiner. Die Auswertung unterstützt die offiziellen Daten des Dachverbands Deutscher Avifaunisten (DDA), die zwischen 1998 und 2009 einen Rückgang um 42 Prozent des Brutbestandes zeigen – ein Verlust von 2,6 Millionen Paaren. „Insektenreiches Grünland ist für sie und viele andere Vogelarten notwendig. Jeder einzelne kann dem Star im eigenen Garten mit einem Nistkasten helfen oder Fallobst und vertrocknete Beeren im Winter dort belassen. Klimawandelbedingt werden unsere Winter milder, mehr Stare überwintern bei uns und besuchen unsere Gärten“, sagt Neuling.
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Freiburg: Energieeffizienz an der Stadtbahn Zähringen
Ihren zweiten Schwungradspeicher hat die Freiburger Verkehrs AG (VAG) am 10. Dezember in Betrieb genommen. Die rund 420.000 Euro teure Anlage wird mit 380.000 € durch das Klimaschutzprogramm der Stadt Freiburg gefördert und wird eine jährliche Energieeinsparung von rund 250.000 kWh bringen.

Der neue Energiespeicher steht an der Stadtbahn Zähringen, rund einen Kilometer von der Wendeschleife „Gundelfinger Straße“ entfernt. Er kann auf der Strecke zwischen Komturplatz und Gundelfinger Straße anfallende Bremsenergie von Stadtbahnfahrzeugen aufnehmen und an dort anfahrende Fahrzeuge wieder abgeben.

Bei der presseöffentlichen Vorstellung der neuen Anlage gratulierte Umweltbürgermeisterin Gerda Stuchlik der VAG zur Realisierung des zweiten Schwungradspeichers in Freiburg: „Mit der Anlage können rund 250.000 kWh/Jahr Strom eingespart werden, das entspricht dem jährlichen Strombedarf von gut 70 Haushalten und einer CO²-Einsparung von 1.500 Tonnen.“ Der neue Schwungradspeicher leiste auf diese Weise einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz in Freiburg. „Die Stadt hat daher dieses Projekt auch gerne mit einem relevanten 6-stelligen Betrag aus den Mitteln aus der Konzessionsabgabe für zusätzliche Klimaschutzmaßnahmen unterstützt. Ich freue mich, dass die VAG in Freiburg beim Klimaschutz mit innovativen Ideen voran geht“ begründete die Bürgermeisterin das finanzielle Engagement der Stadt Freiburg.

Die Freiburger Stadtbahnfahrzeuge verfügen seit langem über die Technologie, dass beim Bremsen gewonnene elektrische Energie wieder zurück in das Stromnetz gespeist wird. Fährt eine andere Bahn in der Nähe vorbei, kann diese den Strom aufnehmen. Die rückgespeiste Bremsenergie geht jedoch verloren, wenn keine andere Bahn in der Umgebung ist. Dies ist besonders häufig in der Nähe von Endhaltestellen oder auf weniger befahrenen Strecken der Fall. Entsprechend dieser Vorgaben „war dies das Hauptkriterium für die Standortwahl für den neuen Energiespeicher“, erläuterte VAG Vorstand Stephan Bartosch. „Daneben spielten aber auch noch Fragen wie Grundstücksverhältnisse, die Nähe zur Wohnbebauung oder die Zuwegung eine Rolle.“

Bartoschs Vorstandskollege Oliver Benz dankte der Stadt Freiburg für die finanzielle Unterstützung: „Ohne die Mittel aus dem Klimaschutzprogramm der Stadt Freiburg wäre diese Anlage – wie auch viele andere im Sinne des nachhaltigen Wirtschaftens sinnvolle Produkte – nicht darstellbar. Hier wird das alte Motto ‚Global denken – lokal handeln‘ aufs Beste mit Leben gefüllt.“

Die Anlage ist nahezu baugleich mit der bereits seit März 2013 an der Wendeschleife Landwasser befindlichen Einrichtung. Beim Speicher in Landwasser liegen wir bei einer jährlichen Einsparung von 230.000 kWh.

Funktionsweise des Schwungradspeichers

In einem kleinen Gebäude wird ein mühlsteinartiges Schwungrad, das einen Durchmesser von einem Meter aufweist und 1,9 Tonnen Gewicht auf die Waage bringt, installiert. Dieses Schwungrad wird durch überschüssigen Bremsstrom in eine Rotationsbewegung versetzt. Dabei kann eine Drehzahl von bis zu 3450 Umdrehungen je Minute erreicht werden. Auf diese Weise wird die elektrische Energie in Bewegungsenergie umgewandelt. Immer dann, wenn die Spannung in der Oberleitung aufgrund einer anfahrenden Stadtbahn sinkt, wird die im Schwungrad gespeicherte Energie als Fahrstrom zur Verfügung gestellt.
 
 

 
Bienenvolk verlässt das Museum Natur und Mensch
Freiburg, 11.12.18. Bislang haben über 30.000 Gäste die Familienausstellung „Mensch Biene!“ im Museum Natur und Mensch gesehen. Leider muss das Bienenvolk heute die Ausstellung verlassen und in die Freiburger Stadtimkerei Roland Kälble zurückkehren. Wie viele Artgenossen wurden auch die „Museumsbienen“ durch die Varroa-Milbe geschwächt. Das Volk, dessen Wohlergehen täglich überwacht wird, ist inzwischen zu klein, um den Winter eigenständig zu überleben. Deshalb wird es nun noch einmal gegen die Varroa-Milbe behandelt und mit einem anderen, ebenfalls zu kleinem Volk, vereint. Gemeinsam können die Bienen dann dem Winter trotzen.

Mit vielen spannenden Exponaten, Geschichten und interaktiven Stationen ist die Mitmach-Ausstellung aber immer noch einen Besuch wert! Sie läuft bis Sonntag, 10. Februar, im Museum Natur und Mensch, Gerberau 32, und ist dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet für Erwachsene 5 Euro, ermäßigt 3 Euro, unter 18 Jahren und mit Museums-PASS-Musées ist er frei.
 
 

 
Neuer Ärger um Hochwasserrückhaltebecken in Horben
Stadt und Gemeinderat müssen Fristen für Naturschutz beachten.

Bürgerentscheid zu Dietenbach würde Gemeinderatsbeschluss pro Hochwasserrückhaltebecken entgegenstehen.

Engpass-Maßnahmen in Günterstal vorziehen für Schutz von Günterstal und Wiehre

Mit Schreiben an Oberbürgermeister Martin Horn und den Gemeinderat wandte sich der in Freiburg i.Br. ansässige Verein ECOtrinova e.V. kürzlich gegen die für am 11.12. vorgesehenen Beschlüsse des Freiburger Gemeinderats speziell zum Hochwasserrückhaltebecken (HRB) in der Nachbargemeinde Horben mit einem als „Talsperre“ wirkenden Damm im schönen Bohrertal. Drei zusätzliche kleinere Hochwasserschutz-Maßnahmen an Engpassstellen in Günterstal sollten aber unverzüglich vorangebracht werden als wichtige Schritte insbesondere für Günterstal und die Wiehre.

ECOtrinova-Vorsitzender Dr. Georg Löser wies die Adressaten darauf hin, dass auf der Ebene des Landkreises Breisgau Hochschwarzwald die gesetzlich anerkannten Naturschutzverbände bis einschließlich Dienstag 11.12., dem Tag der Freiburger Gemeinderatssitzung, das Recht haben, Stellung zu nehmen zur geplanten Befreiung des HRB Horben von der Landschaftsschutzgebietsverordnung "Horben" und vom gesetzlichen Biotopschutz, der ebenfalls beeinträchtigt würde. Die Medienmitteilung der Stadt vom 4.12. und die Freiburger Ratsvorlage haben diesen Sachverhalt bestenfalls übersehen, die Meldung einer Zeitung vom 6.12.2018 zur angeblichen Frist Montag 10.12. war irrtümlich. Daher ist klar, dass der Landkreis seine Entscheidung über zu erwartende ablehnende Stellungnahmen zu Befreiungen nicht am 11.12. tätigen kann. Auch das Regierungspräsidium Freiburg darf bei der Genehmigung der Planfeststellung zum HRB Horben die Beteiligung der Verbände nicht verkürzen.

Auch der anstehende Bürgerentscheid zu Dietenbach steht den geplanten Beschlüssen zum HRB Horben entgegen. Denn nach Gemeindeordnung Baden-Württemberg dürfen Gemeindeorgane nach Feststellung der Zulässigkeit des Bürgerbegehrens bis zur Durchführung des Bürgerentscheids (24.2.2019) keine dem Bürgerbegehren entgegenstehende Entscheidung treffen oder vollziehen. Der geplante Neubaustadtteil Dietenbach hängt aber mit den Projekten HRB Horben und Breitmatte klar zusammen, wie aus Gemeinderatsunterlagen von 2013 und jüngst hervorgeht, anders als es die Stadtverwaltung seit einiger Zeit heruntergespielt. Denn ohne speziell das Becken in Horben entfiele dann in Dietenbach ein erheblicher Teil an wohnbebaubarem Gelände. Der Neubaustadtteil hätte dann weniger Wohnungen und wäre unwirtschaftlicher und könnte auch dadurch scheitern.
 
 

 
NABU-Kommentar zur Roten Liste heimischer Wildpflanzen
Miller: Dramatisches Artensterben in Agrarlandschaften und Gewässern

Berlin – In Deutschland sind fast ein Drittel der heimischen Wildpflanzen gefährdet. Das geht aus der Roten Liste der Farn- und Blütenpflanzen, Moose und Algen hervor, die das Bundesamt für Naturschutz am heutigen Mittwoch in Berlin vorgestellt hat.

Dazu NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller: „Die heutige Liste zeigt einmal mehr, wie dramatisch das Artensterben in unserer Agrarlandschaft und Gewässern ist. Die Liste ist ein erneuter Weckruf, dass wir endlich Möglichkeiten nutzen und Maßnahmen ergreifen, um diesen alarmierenden Verlust für ein intaktes Ökoystem zu stoppen. Wir wissen, dass Ackerrandstreifen, Schutzäcker und weitere Agrarumweltmaßnahmen wie Brachen eine positive Wirkung für die Tiere und Pflanzen in der Agrarlandschaft haben – sie werden jedoch viel zu selten umgesetzt. Aus diesem Grund muss die Agrarförderung endlich naturverträglicher werden und Landwirte für Naturschutzmaßnahmen besser entlohnt werden. Die Verhandlungen über die Zukunft der EU-Agrarpolitik laufen derzeit in Brüssel und sie sind der Schlüssel zum Stopp des Artensterbens in der Agrarlandschaft. Bundeslandwirtschaftsministerin Klöckner muss hier endlich Farbe bekennen. Neben dem Verlust der Wildpflanzen auf dem Acker sind durch die Eutrophierung der Gewässer auch viele Wasserpflanzen gefährdet. Deshalb ist es so wichtig, dafür zu sorgen, dass die Wasserrahmenrichtlinie umgesetzt wird und alle Gewässer in einen guten ökologischen Zustand versetzt werden. Durch den Verlust von Pflanzen sind auch viele damit verbundene Insektenarten gefährdet und von diesen hängen wiederum Vögel, Amphibien, Reptilien und Säugetiere ab.“
 
 

 
Zahl des Monats: 7.700 Quadratkilometer für den Traum vom Haus im Grünen
Forsa-Umfrage macht deutlich: Eine nachhaltige Siedlungsentwicklung darf nicht alle Wohnungswünsche erfüllen

Berlin – Zwei Drittel der Bevölkerung Deutschlands würden gern in einem Einfamilienhaus wohnen. Das ergab eine vom NABU in Auftrag gegebene repräsentative forsa-Umfrage zum Wohnflächenbedarf. Um diese Wohnwünsche zu erfüllen, müssten über 15 Millionen zusätzliche Gebäude gebaut werden. Derzeit leben in Deutschland etwa 30 Prozent der Bevölkerung in insgesamt 12 Millionen Einfamilienhäusern. Bei einer durchschnittlichen Grundstücksgröße von 500 Quadratmetern würden 7.700 Quadratkilometer, also eine Fläche halb so groß wie Schleswig-Holstein, benötigt, um ausreichend Einfamilienhäuser zu bauen. Der Bau von Straßen, Kitas, Schulen und Einrichtungen der Nahversorgung wäre dabei noch gar nicht berücksichtigt.

Neue Baugebiete am Stadtrand gehen jedoch zu Lasten der Natur. Der NABU fordert, dass nicht weiter ungebremst neue Baugebiete am Stadtrand ausgewiesen werden dürften, wenn die Ziele der Bundesregierung zum sparsameren Umgang mit Boden und Fläche erfüllt werden sollen. Bis 2050 ist eine Flächenkreislaufwirtschaft angestrebt, dann – so die Idee – dürften auf der grünen Wiese nur noch neue Baugebiete entstehen, wenn im Gegenzug entsprechend viel bebaute Fläche wieder einer natürlichen oder landwirtschaftlichen Nutzung zurückgeführt wird. Doch das 2017 geänderte Baurecht gefährdet dieses Ziel enorm: durch die schnelle Umwandlung von landwirtschaftlicher Fläche zu Baugebieten – ohne Umweltprüfung und mit nur eingeschränkter Bürgerbeteiligung. Der NABU fordert, dass der fragwürdige und auch in der Stadtplanung äußerst umstrittene Paragraph §13b Baugesetzbuch nach seiner Frist bis Ende 2019 nicht verlängert werden darf.
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Kehrtwende oder taktische Verschiebung in Sachen Europapark Seilbahn?
Wie wir hören, hat Michael Mack, einer der Inhaber des Parks, über Twitter mitgeteilt, dass die „Seilbahn über das Naturschutzgebiet Taubergießen", jetzt sprachlich gut verpackt "Seilbahn der Freundschaft" genannt, in den nächsten fünf Jahren nicht weiterverfolgt werden soll.

Der BUND Regionalverband begrüßt den jetzigen Schritt des Europaparks, der erst einmal Druck aus dem Kessel nimmt. Wir hoffen, dass es jetzt nicht darum geht, das naturgefährdende Projekt "netter" als bisher durchzusetzen und einfach nur geschickter und besser zu kommunizieren. Neue Begrifflichkeiten wie "Seilbahn der Freundschaft" klingen eher nach nach neuen Durchsetzungskonzepten.

Die massiven Parkplatzprobleme des expandierenden Parks dürfen auch in fünf Jahren nicht auf Kosten der Natur gelöst werden.

Wenn Herr Mack den Park endlich besser an den ÖPNV anzuschließen will, wenn ein ICE Halt gefordert wird und dieser umweltfreundlich angeschlossen werden soll, dann ist der BUND gerne bereit, solche Konzepte zu unterstützen.

Axel Mayer, BUND-Geschäftsführer
 
 



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