oekoplus - Freiburg
Montag, 29. April 2024
  --- Besuchen Sie unser neues Informationsportal wodsch.de
Uhr
  •  


Verschiedenes

 
Europas Böden brauchen Ihre Stimme
NGO-Netzwerk People4Soil fordert Anerkennung des Bodens als Allgemeingut

Bei Terra Madre Salone del Gusto 2016 - dem alle 2 Jahre stattfindenden größten internationalen Slow-Food-Event - hat das europäische NGO-Netzwerk People4Soil im September die gleichnamige Bürgerinitiative zum EU-Bodenschutz gestartet, für die nun auch die Online-Petition freigeschaltet wurde. Dem Bündnis People4soil aus über 300 Organisationen gehören auch Slow Food Deutschland und Slow Food International an.

Teil der Bürgerinitiative ist eine Petition, deren Ziel es ist, innerhalb von 12 Monaten EU-weit mindestens 1 Million Stimmen zu sammeln. Darüber hinaus kann man sich mit Direktbotschaften an die EU-Politiker richten: Die Hauptforderung der Bürgerinitiative an die EU-Politik ist die Festsetzung eines gesetzlichen Rahmens für nachhaltigen Bodenschutz, der diese lebensnotwendige Ressource als unersetzliches Allgemeingut anerkennt. Zudem soll auf alle Hauptgefahren für Böden hingewiesen werden, darunter Erosion, Bodenversiegelung, Bodenkontamination und Biodiversitätsverlust.

Slow Food Deutschland e. V. ist Teil dieses starken europäischen Netzwerkes dem europäische NGOs, Forschungsinstitute, Bauernverbände und Umweltschutzgruppen angehören. Diese breite Allianz will Druck auf die europäischen Institutionen ausüben, damit spezifische Gesetze für den Bodenschutz eingeführt und nachhaltige Regelungen für alle EU-Mitgliedstaaten verbindlich festgesetzt werden. Die unterschätzte Ressource Boden soll in Europa zum Gemeingut für unser Leben erklärt werden, und der Staatenverbund muss dessen nachhaltige Verwaltung als eine primäre Verpflichtung auch an zukünftige Generationen begreifen.

Zur Zeit wird Boden nicht durch eine zusammenhängende Gesamtheit von EU-Gesetzen geschützt oder auch nur verwaltet. Der Vorschlag zur Bodenschutz-Rahmenrichtlinie ist im Jahr 2014, nach acht Jahren Stillstand, von der EU Kommission wegen unvereinbaren Positionen der EU Staaten und des EU Parlamentes zurückgezogen worden. Die verbleibenden EU-Regelungen in verwandten Politikbereichen sind allerdings ungenügend, um für alle Böden in Europa ein angemessenes Schutzniveau zu sichern, dass dem Prinzip der "Enkeltauglichkeit" entspricht.

Stimmen Sie jetzt mit Ihrer Stimme fĂĽr den Bodenschutz in Europa und fordern mit einer Unterschrift, dass Boden als Allgemeingut anerkannt wird und deshalb einem legislativen Schutz unterliegen soll.

Jetzt schnell und einfach Petition unterschreiben: https://www.people4soil.eu/de
Mehr
 

 
NABU-Statement zum Scheitern des Klimaschutzplans
Miller: Deutsche Blamage zum Weltklimagipfel - Bundeskanzlerin Merkel muss endlich Einigung bei ihren Ministern erreichen

Zum Scheitern des Kabinettsbeschlusses zum Klimaschutzplan 2050 kommentiert NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller: „Es ist eine Blamage sondergleichen, dass Bundesumweltministerin Hendricks auf der Weltklimakonferenz in Marrakesch in der kommenden Woche keinen deutschen Klimaschutzplan präsentieren kann. Das zeigt, dass bei der Bundesregierung noch nicht angekommen ist, was das Klimaabkommen von Paris eigentlich bedeutet. Insbesondere muss langsam allen klar sein, dass wir ein Ende der Kohlekraftwerke in Deutschland brauchen – auch wenn Wirtschaftsminister Gabriel mit seiner Blockade einer Ausstiegskommission sich offenbar dieser Realität verweigert.“

Der NABU forderte Bundeskanzlerin Merkel auf, endlich auf nationaler Ebene klar zu machen, dass Deutschland mehr Anstrengung bei der Reduzierung von Klimagasen unternehmen muss und ihr Kabinett zu einer Einigung bewegen. „Deutschland kann sich nicht länger international als Vorreiter im Klimaschutz feiern lassen, wenn zuhause noch nicht einmal ein gemeinsamer Beschluss erreicht werden kann. Das ist ein fatales Signal und erweckt den Eindruck, dass auch Deutschland internationale Versprechungen nicht ernsthaft zuhause umsetzt. Schließlich hat die Kanzlerin den Klimaschutz in Paris noch als eine Frage der Menschheit bezeichnet – daran muss sie sich auch in Bezug auf die Aktivitäten Deutschlands messen lassen. Auch mit Blick auf die kommende G20-Präsidentschaft Deutschlands wird dringend ein nationaler Klimaschutzplan benötigt, sonst wird die Bundesrepublik wohl kaum glaubwürdig das Thema Klimaschutz auf die Agenda setzen können“, so Miller.
Mehr
 

 
Ă–KO-TEST-Magazin November 2016
Aus dem Inhalt

Test: Honig
Honig ist ein Spiegelbild der Natur, aus der er stammt. Und so stecken teilweise Glyphosat und Gentechnik aus dem Hause Monsanto mit im Glas, wie der Test zeigt. Das gilt nicht nur fĂĽr konventionelle Marken, sondern auch fĂĽr Bio-Produkte. Immerhin acht Marken kann Ă–KO-TEST aber empfehlen.

Test: Kinderanoraks
Kinderjacken werden meist häufiger gewaschen, weil Kinder sich schmutzig machen. Die Materialuntersuchung zeigt erfreulicherweise, dass alle Produkte im Test Form und Farbe behalten. Leider schmieren die Jacken mit einer Ausnahme beim Schadstofftest ab: Denn sie sind entweder im Oberstoff, im Futter oder in der Wattierung aus Polyester gefertigt. Daraus kann sich giftiges Antimon lösen.

Test: Stilltees
Damit es mit dem Stillen richtig klappt, sollten sich die Mütter ausreichend entspannen und genügend Flüssigkeit zu sich nehmen. Viele greifen dabei auf sogenannte Stilltees zurück. Doch nicht alle Kräutertees sind zu empfehlen. Schuld sind vor allem die Pyrrolizidinalkaloide. Das ist eine Gruppe von sekundären Pflanzenstoffen, die viele Pflanzen zur Abwehr von Fressfeinden bilden. Diese gelten als leberschädigend und krebserregend. Zudem fand das Labor in 13 Marken – zumindest in Spuren – Pestizide.

Test: Shampoos gegen trockenes Haar
Der Winter lässt vielen Menschen buchstäblich die Haare zu Berge stehen. Shampoos mit spezieller Feuchtigkeitsformel können bedingt gegen die ungewollten statischen Aufladungen helfen und die Haare geschmeidig machen. Im Test auf Schadstoffe schneiden acht Produkte mit „sehr gut“ und vier mit „gut“ ab. Fünf fallen durch, darunter ein teures Produkt des amerikanischen Unternehmens Vogue International, mit dem sich Käufer fast die komplette Palette der ÖKO-TEST-Abwertungsparameter in die Haare massieren, wie etwa halogenorganische Verbindungen, Lilial, PEG/PEG-Derivate und Formaldehyd/-abspalter.

Test: Mittel zur Stärkung der Abwehrkräfte
In der Werbung versprechen Pharmafirmen, dass Immunstimulanzien die körpereigenen Abwehrkräfte stählen und vor grippalen Infekten schützen Doch die wissenschaftliche Beweislage für diese Wirkversprechen ist äußerst dünn. Da hilft auch nicht, dass die Anbieter ihre Mittel frei nach dem Motto „viel hilft viel“ mit Bakterien, Aminosäuren sowie Tier- und Pflanzenextrakten mixen.

Test: LED-Lampen
Retrofits, also LED-Lampen mit Schraubgewinde, haben die ersten Kinderkrankheiten hinter sich. Die Produkte halten in punkto Helligkeit weitgehend, was sie versprechen, und erreichen die angegebene Lumenzahl. Bei einigen Marken nahm allerdings die Helligkeit nach 3.000 Stunden erheblich ab. Auch beim Thema gleichmäßiges Rundumlicht können die LEDs der Glühlampe noch nicht das Wasser reichen. Zudem ist die Lichtqualität verbesserungswürdig und es konnte Elektrosmog nachgewiesen werden. Positiv ist allerdings, dass mit den Produkten eine hohe Energieersparnis möglich ist.

Ăśbersicht: Fintechs
Sie wollen die Geldanlage, den Zahlungsverkehr und die Versicherungsbranche revolutionieren. Über 400 Fintechs sorgen mit Handy-Apps und Smartphone-Tools für frischen Wind in der angestaubten Finanzwelt. Doch wer profitiert wirklich von den neuen Geschäftsmodellen? ÖKO-TEST hat einen Blick hinter die Fassade der Hypebranche geworfen und einige Fallstricke sowie Risiken entdeckt, auf die Verbraucher achten sollten.

-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Dieses Mal im Heft: Extra Schwangerschaft & Geburt

Muttermilch: All-inclusive-Verpflegung
Wenn die Natur es nicht schon so eingerichtet hätte, müsste man Muttermilch glatt erfinden: Sie enthält nicht nur alles, was das Baby zu seiner Entwicklung braucht, sondern ist zudem stets verfügbar, perfekt temperiert und kostenlos. Jede Menge Gründe, um bei Problemen nicht vorzeitig abzustillen, sondern sich Hilfe zu suchen.

Die Entbindung: Wo soll das Kind geboren werden?
Die Antwort auf diese Frage hängt sowohl von der Persönlichkeit der werdenden Mutter (und ihres Partners) als auch vom Verlauf der Schwangerschaft ab. ÖKO-TEST hat zusammengetragen, was für und was gegen die einzelnen Optionen spricht.

Vom Kinderwunsch zum Wunschkind: Nachhilfe fĂĽr den Klapperstorch
Nicht immer klappt es auf Anhieb mit der Schwangerschaft. Denn damit neues Leben entsteht, muss jedes Detail stimmen. Je länger das Warten dauert, desto nervöser wird so manches Paar. Doch bei Fruchtbarkeitsstörungen sind die Möglichkeiten der Einflussnahme begrenzt.

Worüber man nicht spricht: Wenn ich das gewusst hätte …
… hätte das am Kinderwunsch wohl auch nichts geändert. Dennoch: Viele Aspekte rund um das große Glück werden schlicht ausgeklammert, da sie nicht zum rosaroten Bild werdender Mütter passen. Deshalb redet ÖKO-TEST Klartext.

Apps fĂĽr Schwangere: Digitale Begleiter
Es gibt unzählige Apps für angehende Eltern. Nutzer sollten darauf achten, wem sie ihre Daten anvertrauen – und die wirklich wichtigen Fragen weiterhin im analogen Leben stellen.

-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Und auĂźerdem:

Geld spenden: Willkommene und unverzichtbare Hilfe
Zwischen sechs und sieben Milliarden Euro spenden die Deutschen pro Jahr. Einen Großteil davon sammeln die gemeinnützigen Organisationen in der Vorweihnachtszeit. Immer häufiger erhalten sie zweckgebundene Spenden – ein Zeichen für Vertrauensverlust?
Mehr
 

 
NABU und Rewe ziehen Bilanz zum International Coastal Cleanup Day 2016
Freiwillige sammelten bei 31 Aktionen mehr als 4.300 Kilogramm Müll aus Flüssen, Seen und an Stränden

Ein Motorroller, verrostete Einkaufswagen, ausgediente Fischernetze, Angelschnüre sowie tausende Zigarettenkippen, Verpackungsreste und Kronkorken: Mehr als 4,3 Tonnen Müll sammelten mehrere hundert Freiwillige von NABU und REWE bei Aktionen rund um den International Coastal Cleanup Day am 17. September. Mit über 590 Teilnehmern bei 31 Aktionen waren es mehr Freiwillige als je zuvor, die sich im gesamten Bundesgebiet beteiligten und von Borkum bis Greifswald, von Flensburg bis Köln Flüsse, Seen und Strände von für die Umwelt gefährlichen Abfällen befreiten.

„Über vier Tonnen Müll sprechen eine deutliche Sprache und zeigen, wie weit die Vermüllung unserer Natur fortgeschritten ist. Insbesondere Plastikabfall ist zu einer echten Gefahr geworden. Oft beginnt das Problem vor unserer Haustür, wenn die Reste der letzten Grillparty im Park oder der Coffee-to-go-Becher am Strand achtlos liegen gelassen werden. Daher freuen wir uns über das große Engagement der vielen Freiwilligen. Mit ihrem Einsatz setzten sie ein deutliches Zeichen für Müllvermeidung und einen nachhaltigen Umgang mit wertvollen Ressourcen“, sagte Leif Miller, NABU-Bundesgeschäftsführer.

Von Mitte September bis Anfang Oktober wurden Küstenabschnitte von Nord- und Ostsee, aber ebenso Ufer von Seen und Flüssen von für die Natur und ihre Bewohner schädlichen Abfällen befreit. Denn jedes Jahr gelangen allein von Land zehn Millionen Tonnen Plastikmüll in unsere Ozeane. Millionen Seevögel, Delfine und Fische sterben an den Folgen. Sie verfangen sich in weggeworfenen Folien oder Netzen oder verwechseln Schraubverschlüsse mit Nahrung und verhungern mit einem Magen voll Plastik. Das Gleiche passiert tausendfach in Seen und Flüssen.

In diesem Jahr wurden die Freiwilligen des NABU und seiner Jugendorganisation NAJU erstmals von REWE unterstützt. In Kiel, Hamburg und Köln beteiligten sich Mitarbeiter von REWE-Märkten und Verwaltungen direkt an den Sammelaktionen. „Durch die Einbindung unserer Mitarbeiter stärken wir unsere strategische Partnerschaft mit dem NABU und machen unser Engagement für den Natur- und Gewässerschutz für Mitarbeiter und REWE-Kunden sichtbar“, so Dr. Daniela Büchel, bei der REWE Group als Bereichsvorstand Handel Deutschland für die Ressorts Personal und Nachhaltigkeit verantwortlich.

Die Aktionen des NABU zum ICC sind Bestandteil des Projektes „Meere ohne Plastik“. Neben Reinigungsaktionen und Umweltbildungsmaßnahmen entwickelt der NABU gemeinsam mit Küstenkommunen und Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft Strategien zur Müllvermeidung und mehr Ressourceneffizienz.
Mehr
 

 
NABU begrüßt, dass Schiffskraftstoffe künftig schwefelärmer werden
Nächster Schritt muss ein grundsätzliches Schwerölverbot auf See sein

Der NABU begrüßt die heutige Einigung des Ausschusses zum Schutz der Meeresumwelt der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation (IMO) zur Absenkung des Schwefelgehalts für Schiffskraftstoffe. Marine Kraftstoffe dürfen demnach künftig nur noch maximal 0,5 Prozent Schwefel enthalten. Nach Ansicht der Umweltschützer ein richtiger, wenn auch längst überfälliger Schritt.

„Die Seeschifffahrt hat ein massives Abgasproblem. Und das sowohl bei Kreuzfahrt- als auch Containerschiffen. Es ist richtig, den Ausstieg aus dem Schweröl jetzt einzuleiten und die Seeschifffahrt insgesamt zu mehr Umwelt- und Klimaschutz zu bewegen“, sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Jahrzehntelang habe sich die Branche mit ihren verantwortlichen Akteuren vor dem Problem weggeduckt. Es sei jetzt das richtige Signal, dass die internationale Gemeinschaft wieder das Ruder in die Hand nehme, um die Abgase zu reduzieren.

Die Abstimmung der IMO war mit Spannung erwartet worden, da auf Drängen von Ölindustrie, Reedern und einflussreichen Flaggenstaaten auch eine Verschiebung der Entscheidung auf das Jahr 2025 erwogen worden war. Und das obwohl zuvor eine geleakte Studie im Auftrag der IMO ermittelt hatte, dass eine Verzögerung – aufgrund der immensen Abgasbelastung – rund 200.000 weitere vorzeitige Todesfälle verursacht hätte. Schiffsabgase sind laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) Krebs erregend und allein in Europa pro Jahr für mehr als 50.000 Todesfälle verantwortlich.

Auch nach der baldigen Reduzierung des Schwefelanteils ist die Gefahr, die von Schweröl ausgeht, längst nicht gebannt. Der Schiffskraftstoff wird noch immer rund 500mal so dreckig sein wie Lkw-Diesel. Funktionierende Abgastechnik, wie sie an Land längst Pflicht ist, ist auf dem Meer kaum verbreitet. „Es ist unklar, woher die Reeder das Recht nehmen, die menschliche Gesundheit, die Umwelt und das Klima so massiv und weitaus mehr als andere zu belasten“, kritisierte NABU-Verkehrsexperte Daniel Rieger.

So können die Reeder auch künftig weiterhin billiges Restöl verfeuern, wenn sie es mit höherwertigen Kraftstoffen mischen oder einen Schwefelwäscher, so genannte Scrubber, einsetzen. „Selbst in sensiblen Regionen wie der Arktis fahren Schiffe weiter mit Schweröl und setzen die gesamte Region einem unverantwortlichen Risiko aus. Es wird Zeit, dass das giftige Abfallprodukt Schweröl ein für alle mal von unseren Weltmeeren verschwindet. Die volkswirtschaftlichen Kosten für diesen nur scheinbar billigen Kraftstoff sind einfach zu hoch. Wir brauchen dringend ein weltweites Schwerölverbot – und damit auch den Anreiz, künftig stärker auf umweltfreundlichere Antriebsarten zu setzen“, sagte Rieger.
 
 

 
800 SchĂĽler begreifen Boden
Slow-Food-Schulprojekt geht mit hervorragenden Ergebnissen und neuer Webseite in das 2. Projektjahr

Die Ressource Boden ist zentral für die Produktion von Nahrungsmitteln und damit unser Überleben, aber kaum jemand weiß wirklich, wie es um sie steht. Das Slow-Food-Schulprojekt BODEN BEGREIFEN hat im letzten Jahr mehr als 800 Schülerinnen und Schülern das Thema Boden näher gebracht und ihnen die Auswirkungen ihres eigenen Lebensstils auf das Umweltmedium Boden veranschaulicht. Dazu hat das Projekt fast 460 Schülerinnen und Schüler direkt auf die Äcker im Umland von Berlin gebracht und darüber hinaus Bodenproben aus Berlin, Potsdam und München in insgesamt 15 Schulen zur Veranschaulichung genutzt.

Herausragende globale Probleme sind schwindende Fruchtbarkeit von Böden sowie ein steigender Flächenbedarf der wachsenden Weltbevölkerung. Verschiedene Bildungsangebote für Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 4-8 thematisieren diese Herausforderungen. Zu den drei Themensträngen Klima, Bodenfruchtbarkeit und Landfuß-Abdruck sind knapp 20 Bildungsangebote entstanden und erprobt worden. Als Teil des Projekts werden z.B. die Auswirkungen der intensiven Landwirtschaft auf die Bodenfruchtbarkeit und der Einfluss des individuellen Bodennutzens auf die Verteilung und den Zugang zu Boden weltweit spielerisch erarbeitet und diskutiert. In Anknüpfung an die Themen Klima, Hunger und Welternährung des Rahmenlehrplans wurde das Thema Boden in den Schulunterricht integriert und die Schule direkt mit dem Lernort "Acker" verbunden.

Durch das Projekt können Stadtkinder erfahren wie Lebensmittel produziert werden und selber einen Bezug dazu herstellen, da sie lernen, wie "cool" es ist mal selbst eine Kartoffel zu ernten, zu schälen, zu kochen und auf dem Acker zu verspeisen. Bei den Teilnehmern vollzieht sich dabei auch eine Wahrnehmungsänderung: So kommt doch für viele Kinder die Kartoffel geputzt und in Plastik verpackt aus dem Supermarkt, da die Weitergabe praktischen Wissens um Lebensmittel und deren Herstellung wie auch Verarbeitung oft weder zu Hause noch in der Schule stattfindet.

Der Mehrheit der Schülerinnen und Schüler war die Bedeutung des Bodens für ihre Ernährung zwar grundsätzlich bewusst, doch nur sehr wenige brachten Boden in Verbindung mit der Produktion von Futtermitteln, obwohl diese für den größten Flächenverbrauch verantwortlich ist und deshalb die größte Klimarelevanz hat. Das Projekt setzt an diesem Punkt an, indem es die globalen Auswirkungen fleischlastiger Ernährung und des hohen Verschwendungsanteils zum Thema macht und Schüler ermutigt, gemeinsam Handlungsalternativen im Alltag und in der Schule zu erarbeiten.

Das Slow-Food-Schulprojekt "Boden Begreifen" verbindet globales Lernen mit praktischen Erfahrungen im realen Produktionskontext landwirtschaftlicher Betriebe. Am heutigen 1. November geht das Projekt in die nächste Runde mit vielen weiteren teilnehmenden Schülern, um der Generation von morgen den Boden nahe zu bringen und die Grundlage ihres und unser aller Leben zu bewahren.

Jetzt wird auch im virtuellen Raum eine Grundlage für ein bodenständiges Bewusstsein geschaffen, denn seit Neuestem ist nun auch die BODEN BEGREIFEN Webseite Online. Die Internetseite www.boden-begreifen.de informiert über das Slow-Food-Bildungsangebot zum Thema Boden auf dem Acker und in der Schule. Die Webseite liefert Hintergrundinformationen zur weltweiten Gefährdung von Böden im Kontext eines steigenden Flächenbedarfes für die Ernährung der wachsenden Weltbevölkerung. Außerdem werden auch die Lernorte vorgestellt und die Teilnahmebedingungen erläutert.
Mehr
 

 
NABU: Zahl des Monats
11,9 Tonnen Kohlendioxid verursacht jeder BundesbĂĽrger im Jahr

Klimaschädliches CO2 heizt die Erderwärmung weiter an

Jeder Bundesbürger hat einen durchschnittlichen CO2-Fußabdruck von 11,9 Tonnen CO2 pro Jahr, wie der NABU-CO2-Rechner darstellt. Grundlage für diesen Durchschnittswert ist eine Studie des Umweltbundesamtes, die den CO2-Fußabdruck analysiert. Mit Blick auf den voranschreitenden Klimawandel leben die Deutschen damit auf viel zu großem Fuß. Bis 2050 müsste jeder Bundesbürger auf eine Zielmarke von rund einer Tonne CO2 pro Jahr kommen – und damit mehr als 90 Prozent aller persönlichen CO2-Emissionen einsparen, wenn die globalen Klimaziele erreicht werden sollen.

Den größten Teil der Emissionen verursacht mit rund 4,5 Tonnen der Konsum – also der Verbrauch von Waren, Gütern und Dienstleistungen. Aber auch Ernährung, Mobilitätsbedürfnisse sowie Heizung und Strom gehen wesentlich zulasten des CO2-Fußabdrucks. Die Zielmarke des Pariser Klimaabkommens aus dem Jahr 2015 lautet, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad Celsius – besser noch auf 1,5 Grad Celsius – zu begrenzen. Für Deutschland müssen dazu die CO2-Emissionen um mindestens 95 Prozent bis zum Jahr 2050 sinken. Das geht nur, wenn Deutschland ganz auf fossile Energieträger verzichtet, der Energie- und Ressourcenverbrauch insgesamt deutlich reduziert und Treibhausgassenken wie Moore und Wälder nachhaltig geschätzt werden.

Vom 7. bis zum 18. November findet im marokkanischen Marrakesch die 22. Weltklimakonferenz statt. Hier sollen die Ziele des Pariser Klimaabkommens in konkreten MaĂźnahmen mĂĽnden. Der NABU nimmt als Beobachter an der Konferenz teil und bloggt live von der Veranstaltung.
Mehr
 

 
Alljährliche Baumfällaktion beginnt
Kranke und geschädigte Bäume müssen gefällt werden

Rund 50.000 Bäume werden regelmäßig kontrolliert

In Kürze beginnt die alljährliche Baumfällaktion. Die
Mitarbeiter des Garten- und Tiefbauamts (GuT) werden im
gesamten Stadtgebiet einzelne kranke und geschädigte Parkund
Straßenbäume fällen müssen.

Bei Baumkontrollen haben die Mitarbeiter des GuT in den
vergangenen Monaten die kranken und bruchgefährdeten
Bäume ermittelt. Für die entfernten Bäume wird in der Regel
ein neuer Baum gepflanzt, um den Baumbestand in Freiburg
langfristig zu sichern.

So müssen in der Erwinstraße zwölf Scheinakazien wegen
Stockfäule gefällt werden. Auch in Hochdorf müssen etwa
zehn Pyramidenpappeln entlang des Sportplatzes gefällt
werden, da sie nicht mehr standsicher sind.

In den Parkanlagen werden die zu dicht wachsenden Gehölze
ausgelichtet. Dafür müssen einige Bäume gefällt werden,
damit die verbleibenden Bäume besser wachsen können.

Alle Bäume werden regelmäßig kontrolliert, ob sie noch
verkehrssicher sind. In Freiburg gibt es rund 25.000
Parkbäume und ebenso viele Straßenbäume. Zwei
Baumkontrolleure untersuchen die Bäume und neun Gärtner
pflegen die etwa 50.000 Bäume das ganze Jahr über mit drei
Hubsteigern; sie entfernen trockene und bruchgefährdete
Äste, fällen kranke und abgestorbene Bäume und pflanzen
anschließend neue Bäume.

Die Baumkontrolle findet in der Regel einmal jährlich statt, die
Ergebnisse werden protokolliert. Zusätzlich gibt es im
Stadtgebiet Freiburg rund 120 Naturdenkmale, die zweimal im
Jahr kontrolliert werden. Das GuT arbeitet dabei eng mit der
Forstwissenschaftlichen Fakultät der Albert-LudwigsUniversität
und externen Gutachtern zusammen.

Nicht alle Schäden sind an den Bäumen ersichtlich. Durch die
Kontrolle kann aber das Risiko wesentlich eingegrenzt
werden. Im Laufe der letzten Jahre konnten die Fachleute des
GuT die Schadensfälle auf durchschnittlich zehn pro Jahr
durch Astabbrüche reduzieren. Auch bei größeren Gewittern
und starken Winden blieben die Schäden überschaubar.
 
 



Seite 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 
24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 
47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68 69 
70 71 72 73 74 75 76 77 78 79 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 
93 94 95 96 97 98 99 100 101 102 103 104 105 106 107 108 109 110 111 112 113 114 115 
116 117 118 119 120 121 122 123 124 125 126 127 128 129 130 131 132 133 134 135 136 137 138 
139 140 141 142 143 144 145 146 147 148 149 150 151 152 153 154 155 156 157 158 159 160 161 
162 163 164 165 166 167 168 169 170 171 172 173 174 175 176 177 178 179 180 181 182 183 184 
185 186 187 188 189 190 191 192 193 194 195 196 197 198 199 200 201 202 203 204 205 206 207 
208 209 210 211 212 213 214 215 216 217 218 219 220 221 222 223 224 225 226 227 228 229 230 
231 232 233 234 235 236 237 238 239 240 241 242 243 244 245 246 247 248 249 250 251 252 253 
254 255 256 257 258 259 260 261 262 263 264 265 266 267 268 269 270 271 272 273 274 275 276 
277 278 279 280 281 282 283 284 285 286 287 288 289 290 291 292 293 294 295 296 297 298 299 
300 301 302 303 304 305 306 307 308 309 310 311 312 313 314 315 316 317 318 319 320 321 322 
323 324 325 326 327 328 329 330 331 332 333 334 335 336 337 338 339 340 341 342 343 344 345 
346 347 348 349 350 351 352 353 354 355 356 357 358 359 360 361 362 363 364 365 366 367 368 
369 370 371 372 373 374 375 376 377 378 379 380 381 382 383 384 385 386 387 388 389 390 391 
392 393 394 395 396 397 398 399 400 401 402 403 404 405 406 407 408 409 410 411 412 413 414 
415 416 417 418 419 420 421 422 423 424 425 


Copyright 2010 - 2024 B. Jäger