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Dienstag, 19. März 2024
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Verschiedenes

 
ÖKO-TEST Margarine
Angeschmiert

FĂŒr die Palmölproduktion werden teilweise immer noch RegenwĂ€lder brandgerodet. Da Margarine zu rund 30 Prozent aus Palmöl besteht, wollte ÖKO-TEST wissen, ob die Hersteller verantwortungsvoll produzieren. Außerdem wurden die Produkte im Labor unter anderem auf Schadstoffe analysiert und die Fettzusammensetzung unter die Lupe genommen. Das Testergebnis enttĂ€uscht, vor allem auch die Bio-Marken.

Von den 20 Margarinen, die ÖKO-TEST ins Labor geschickt hat, schneiden elf „mangelhaft “ oder „ungenĂŒgend“ ab, nur drei sind „gut“, keine einzige erhĂ€lt das Testurteil „sehr gut“. Dies verdeutlicht, wie sehr hier einiges im Argen liegt. Das liegt zum einen an den Schadstoffen. Alle Margarinen weisen MineralölrĂŒckstĂ€nde auf. Vor allem die Bio-Anbieter bekommen zudem die Fettschadstoffe, die wĂ€hrend der Produktion entstehen, nicht in den Griff. Doch diese sind gesundheitsschĂ€dlich: Glycidol etwa kann das Erbgut schĂ€digen und ist als krebserregend eingestuft, 3-MCPD löst vermutlich gutartige Tumore der Nieren aus.

Drei der vier Bio-Margarinen schneiden zudem bei der Fettzusammensetzung nur mit „befriedigend“ oder „ausreichend“ ab. Sie weisen zu wenig Omega-3-FettsĂ€uren vor und/oder enthalten grĂ¶ĂŸere Mengen an Palm- oder Kokosfetten, die reichlich gesĂ€ttigte, aber nur wenig ungesĂ€ttigte FettsĂ€uren liefern. Eine ErnĂ€hrung mit vielen ungesĂ€ttigten und weniger gesĂ€ttigten FettsĂ€uren kann das Risiko fĂŒr hohe Cholesterinwerte im Blut und fĂŒr Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken.

Das machen die konventionellen Hersteller fast alle besser, viele haben aber Probleme mit Palmöl, das in allen Produkten enthalten ist. Sie konnten nicht nachweisen, dass es aus nachhaltigem Anbau stammt. Warum das so wichtig ist, zeigt das Beispiel Indonesien. Im Herbst 2015 stieß das Land innerhalb weniger Wochen mehr Kohlendioxid aus als Deutschland in einem ganzen Jahr. Auslöser waren Brandrodungen, mit denen neue FlĂ€chen fĂŒr den Anbau von Palmöl erschlossen wurden.

Das ÖKO-TEST-Magazin Oktober 2017 gibt es seit dem 28. September 2017 im Zeitschriftenhandel.
 
 

 
MooswÀlder Backtag
Mi 11. Okt., 17 - 20:00 Uhr

Jeden 2. Mittwoch im Monat ist Backtag im Stadtteil Mooswald! Die Ökostation heizt den Holzofen im Haus krĂ€ftig ein und zwi-schen 17 und 20 Uhr kann der eigene mitgebrachte Brotteig verfeinert, geknetet und gebacken werden. Ein Angebot fĂŒr Familien mit Kindern ab 7 Jahren. FĂŒr Teilnehmende ohne eigenen Brotteig bietet die Ökostation jeweils frisch gemahlenes Getreide am Vortag (gegen Spende) an.

‱ Betreuung: Markus Stickling ‱ Anmeldung ist erforderlich

Ökostation Freiburg
Am Seepark ‱ Falkenbergerstr. 21 B ‱ 79110 Freiburg ‱ Tel 0761 - 892333 ‱ info@oekostation.de
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Neue Studie zu invasiven Arten – NABU: EU muss ambitionierter handeln
Tschimpke: EU-Liste der invasiven Arten muss endlich erweitert werden, um Risiken fĂŒr die Ökosysteme zu begegnen

Berlin – AnlĂ€sslich einer neuen Studie, die am 3. Oktober im Journal of Applied Ecology veröffentlicht wird, sieht der NABU den dringenden Bedarf, die sogenannte EU-Liste der invasiven Arten zu erweitern. Die EU-Liste fĂŒhrt invasive Tier- und Pflanzenarten auf, die in der EuropĂ€ischen Union zu finden sind und fĂŒr die biologische Vielfalt oder den Menschen schĂ€dlich sein können. Derzeit sind nur 49 Arten auf dieser Liste. Die Studie beschreibt dagegen 207 Tier- und Pflanzenarten, die schnellstmöglich auf die Liste und damit von den Bestimmungen der EU-Verordnung erfasst werden mĂŒssen. Bis 2030 sollen sogar 1.323 Arten aufgenommen werden. „Angesichts von rund 12.000 gebietsfremden Arten in der EU, von denen selbst die EU-Kommission rund 15 Prozent als invasiv und damit kritisch fĂŒr die biologische Vielfalt, die menschliche Gesundheit und die Ökonomie ansieht, ist eine Erweiterung der EU-Liste dringend erforderlich“, so NABU-PrĂ€sident Olaf Tschimpke.

Der NABU fordert die EU auf, umgehend auf diese Erkenntnisse zu reagieren und dafĂŒr zu sorgen, dass weitere Arten in die EU-Liste aufgenommen werden. Europaparlament und UmweltverbĂ€nde dringen bereits seit Jahren darauf. Auch die neue Bundesregierung wird sich dringend dieses Themas annehmen mĂŒssen. Der Vertreter Deutschlands im zustĂ€ndigen EU-Ausschuss hatte bereits die erste Erweiterung der Liste um zwölf Arten abgelehnt mit der BegrĂŒndung, dass bisher noch zu wenig Erfahrungen zum Vorgehen auf nationaler und regionaler Ebene mit den Arten der ersten Unionsliste vorlĂ€gen. Zudem enthalte auch die ErgĂ€nzungsliste viele Arten, die in Deutschland schon weit verbreitet seien.

„Diese ,Argumente‘ sind nicht stichhaltig. Zum einen ist es ausschließlich das Verschulden von Bundesregierung und Bundestag, dass zu wenig Erfahrungen vorliegen. Denn die EU-Verordnung trat bereits am 1. Januar 2015 in Kraft, wurde aber erst im Sommer 2017 vom Bundestag in nationales Recht umgesetzt“, so Tschimpke. Zum zweiten rĂ€ume die Verordnung den Mitgliedstaaten weite ErmessensspielrĂ€ume fĂŒr den Umgang mit invasiven Arten ein. „Die Unionsliste muss außerdem auch den EU-Mitgliedstaaten Rechnung tragen, bei denen einige der gelisteten Arten noch erfolgreich eingedĂ€mmt werden können“, sagte Tschimpke weiter. „Hier wĂ€re die gerade von Deutschland ansonsten immer gerne geforderte EU-weite SolidaritĂ€t gefragt, denn invasive Arten kennen keine Grenzen.“

Auch bei den Managementmaßnahmen fĂŒr bereits verbreitete Arten mahnt der NABU Eile an. Erst Mitte September begann das Anhörungsverfahren durch die BundeslĂ€nder. Der NABU kritisiert, dass nur Maßnahmen fĂŒr invasive Arten der Unionsliste 2016 erarbeitete werden sollen, nicht aber fĂŒr Arten der ErgĂ€nzungsliste 2017. „Da gerade die ErgĂ€nzungsliste fĂŒr Deutschland besonders relevante Arten, wie RiesenbĂ€renklau und DrĂŒsiges Springkraut enthĂ€lt, ist es nicht nachvollziehbar, dass deren Behandlung erst 2018 geregelt werden soll“, so Tschimpke.

Hintergrund
Invasive Arten, also Arten, die fĂŒr die Ökosysteme problematisch werden können und einheimische Arten verdrĂ€ngen, stellen eine der grĂ¶ĂŸten Gefahren fĂŒr die biologische Vielfalt dar. Die EU-Liste („Unionsliste“) benennt jene invasiven Tier- und Pflanzenarten, fĂŒr die nach EU-Verordnung (Nr. 1143/2014) Mindeststandards zur besseren FrĂŒherkennung, Monitoring und Management gelten sollen. So soll die Kontrolle verbessert und mögliche SchĂ€den verringert werden. Die jetzt veröffentlichte Studie zeigt, welche Arten fĂŒr eine Erweiterung der Liste in Frage kommen und wann sie aufgenommen werden sollten. Sie priorisiert die Risikobewertung von 207 Arten, wovon 59 im kommenden Jahr und 148 bis 2020 gelistet werden sollen. Im nĂ€chsten Schritt werden fĂŒr eine Erweiterung bis 2025 weitere 336 Arten identifiziert. Bis 2030 sollen noch einmal 357 Arten beurteilt werden.
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Staatliches Tierwohllabel muss kommen
vzbv fordert zum Welttierschutztag eindeutige Kennzeichnung

AnlÀsslich des Welttierschutztags am Mittwoch, 4. Oktober 2017, veröffentlicht der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) ein Faktenblatt zum Tierschutz in der Nutztierhaltung - und fordert ein verstÀndliches, staatliches Tierwohl-Label sowie höhere Standards in der Nutztierhaltung.

„Wer Wert auf Tierschutz legt, hat zwar mit Bio-Fleisch eine verlĂ€ssliche Kennzeichnung. Doch nicht jeder kann sich Bio-Fleisch leisten. Ein verstĂ€ndliches Tierwohl-Angebot zwischen bio und konventionell ist dringend nötig. Die neue Bundesregierung muss die Entwicklung eines staatlichen Tierwohl-Labels fortfĂŒhren und dabei die Erwartungen der Verbraucher berĂŒcksichtigen“, sagt Klaus MĂŒller, Vorstand des vzbv.
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ÖKO-TEST-Magazin Oktober 2017
Die Oktober-Ausgabe des ÖKO-TEST-Magazins gibt es im Zeitschriftenhandel. Das Heft kostet 4,50 Euro.

Aus dem Inhalt

Test: Margarine
FĂŒr die Palmölproduktion werden teilweise immer noch RegenwĂ€lder brandgerodet. Da Margarine zu rund 30 Prozent aus Palmöl besteht, wollte ÖKO-TEST wissen, ob die Hersteller verantwortungsvoll produzieren. Außerdem wurden die Produkte im Labor unter anderem auf Schadstoffe analysiert und die Fettzusammensetzung unter die Lupe genommen. Das Testergebnis enttĂ€uscht, vor allem auch die Bio-Marken.

Test: Windeln
Wegwerfwindeln sind praktisch. Doch sie verursachen MĂŒllberge. Wer jedoch auf Einweg nicht verzichten will, hat eine große Auswahl an guten Produkten. ÖKO-TEST kann mehr als die HĂ€lfte der Produkte empfehlen. Kritikpunkte gibt es dennoch: Das Innenvlies einer Windel etwa ist mit einer Lotion beschichtet, in deren Rezeptur Erdölprodukte und Paraffine enthalten sind, bei einer anderen ist die Aufsauggeschwindigkeit mangelhaft.

Test: Faire Kosmetik
Verbraucher wollen mitbestimmen, welchen Einfluss ihr Konsum auf Umwelt, Mensch und Tier hat. Da liegt der Griff zu „fairer Kosmetik“ nahe. Doch was ist eigentlich faire Kosmetik? Und sind die Produkte automatisch unbedenklich? Der Test zeigt: Es gibt einige gute AnsĂ€tze, aber auch einiges zu bemĂ€ngeln. So bedeutet „fairer Handel“ nicht immer gleich Naturkosmetik. In einem fairen Produkt steckten etwa Schadstoffe wie gesundheitsgefĂ€hrdende Duftstoffe.

Test: WĂ€rmepflaster
Die Anbieter von WĂ€rmepflastern versprechen viel. So sollen ihre Produkte RĂŒcken und Schultern entkrampfen sowie Muskel-, Gelenk- und Regelschmerzen lindern: Doch ihre Wirksamkeit ist nur dĂŒrftig belegt. Außerdem sind sechs WĂ€rmer wegen Schadstoffen und fehlender Arzthinweise „mangelhaft“. Im Tragetest zeigten sich die meisten Produkte allerdings von einer besseren Seite: Alle Pflaster hielten im Schnitt eine Temperatur von mehr als 40 Grad Celsius ĂŒber acht Stunden. Und fast alle klebten gut.

Test: ImprÀgniermittel
ImprĂ€gniermittel sollen Leder und Textilien gegen NĂ€sse schĂŒtzen, aber auch schmutzabweisend wirken. Die meisten der zehn Produkte schwĂ€cheln jedoch im Praxistest. Die ImprĂ€gnierleistung der Sprays lĂ€sst zu wĂŒnschen ĂŒbrig. Zudem bieten sie kaum Schmutzschutz oder sie machen es noch schlimmer: Nach dem Auftragen des Produkts verbleibt deutlich mehr Testschmutz auf dem Leder als vor der Behandlung. Viele enthalten zudem immer noch problematische organische Fluorverbindungen.

Test: ElektrohÀcksler
Die meisten HÀcksler im Test leisten brauchbare Arbeit, sofern das Schnittgut nicht zu weich ist. Deutliche Unterschiede offenbaren sich allerdings in puncto Materialeinzug, Standfestigkeit und LÀrm. Zwei Produkte sind etwa so laut wie MotorsÀgen. Insbesondere WalzenhÀcksler haben zudem Probleme mit frischem laubreichem Material wie Hecken- und Staudenschnitt. Sie ziehen es schlecht ein und verstopfen leicht.

Test: Nachhaltigkeits-ETF
Keine RĂŒstungsgĂŒter, keine Atomenergie, keine Firmen, die Probleme mit Menschen- und Arbeitsrechten sowie Umweltstandards haben oder die globale KlimaerwĂ€rmung befeuern – wer mit grĂŒnem Gewissen investieren will, kann auf nachhaltige Indexfonds setzen. Diese börsennotierten Investmentfonds, im Fachjargon Exchange Traded Funds oder kurz ETF genannt, sind im Gegensatz zu aktiv gemanagten Fonds kostengĂŒnstiger, sollen aber genauso leistungsstark sein. ÖKO-TEST hat geprĂŒft, ob die neuen grĂŒnen Produkte wirklich halten, was sie versprechen.

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Dieses Mal im Heft: Extra Kosmetik

Forschung und Entwicklung: Es darf ein bisschen mehr sein
Die Zeiten, in denen Naturkosmetik lediglich frei sein musste von problematischen Inhaltsstoffen, sind vorbei. Das setzen Verbraucherinnen voraus – und erwarten zudem, dass grĂŒne Cremes & Co. ebenso wirken wie konventionelle Produkte. DafĂŒr forschen Naturkosmetikhersteller auf Hochtouren.

Pflegeprodukte fĂŒr MĂ€nner: Aufholjagd im Badezimmer
Auch richtige Kerle cremen und stylen sich heutzutage, mit allem, was die Tiegel hergeben – aber natĂŒrlich mit speziellen MĂ€nnerpflegeprodukten. Diese gibt es mittlerweile in reicher Auswahl.

Seife selber machen: Auf dem Siedepunkt
Naturseife herzustellen hat sich zu einem weit verbreiteten Hobby entwickelt. BĂŒcher, Foren und Blogs beleben die alte Siedekunst wieder und passen sie mit Fantasie an heutige BedĂŒrfnisse an.

Naturkosmetik in sozialen Medien: HĂ€ppchenweise
Junge Anwender(innen) von Naturkosmetik informieren sich heute kaum noch im Fachhandel ĂŒber Inhaltsstoffe, Produkte oder Konzepte der Hersteller. Sie holen sich das Wissen fast ausschließlich ĂŒber soziale Medien – und kaufen auch online. Das zwingt die Anbieter zu einem Paradigmenwechsel in ihrer Kommunikationsstrategie.

Kosmetikstudios: Kurzurlaub fĂŒr die Schönheit
Wer fĂŒr ein paar Stunden die Hektik des Alltags ausblenden und sich verwöhnen lassen will, gönnt sich einen Besuch bei der Kosmetikerin. ÖKO-TEST gibt Tipps, wie man bzw. frau das richtige Studio findet und was einen dort erwartet – und welche Leistungen besser ein Arzt ĂŒbernimmt.

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Und außerdem:

Abfall: Wir geben uns den Rest
Abfallvermeidung ist in Deutschland oberstes Gebot, so will es das Kreislaufwirtschaftsgesetz. Doch tatsĂ€chlich werden wir zugemĂŒllt. Die BĂŒrger sind genervt, die Umwelt leidet – wĂ€hrend Industrie, Handel und Entsorger profitieren.

 
 

 
Slow Food startet internationale Kampagne zu Klimawandel und ErnÀhrung
Vom internationalen Slow-Food-Kongress in China ruft Slow Food sein internationales Netzwerk zum Engagement auf: "Wir mĂŒssen das Lebensmittelsystem Ă€ndern, um den Klimawandel abzumildern," so Slow-Food-GrĂŒnder Carlo Petrini in China vor 400 Delegierten. Im Kontext von Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion sind KlimaverĂ€nderungen ein lĂ€ngst erkanntes, zentrales Problem. Deshalb stellt Slow Food das Thema ins Zentrum seiner Arbeit und wird sich im Zuge der Kampagne "Menu for Change - mit Genuss und Verantwortung gegen den Klimawandel" ĂŒber einen Zeitraum von drei Monaten hinweg verstĂ€rkt mit dem Thema Klimawandel und ErnĂ€hrung auseinandersetzen.

"Es geht uns alle an: Der Klimawandel ist eine Krise, die eine gemeinsame Anstrengung der Menschen erfordert - jede unserer Entscheidungen ist wichtig, denn der Motor des Wandels ist die Summe unserer individuellen Handlungen," betont Carlo Petrini in China vor 400 Delegierten in Vertretung des internationalen Slow-Food-Netzwerkes und Terra Madre aus 90 LĂ€ndern. "FĂŒr Slow Food ist es quasi Pflicht, sich mit dem Klimawandel zu beschĂ€ftigen: Es gibt keine LebensmittelqualitĂ€t und kein gutes Essen ohne den Schutz der Umwelt, der Ressourcen und der Arbeit," so Petrini.

In der ganzen Welt startet Slow Food heute Menu for Change - mit Genuss und Verantwortung gegen den Klimawandel, die erste internationale Kommunikations- und Spendenkampagne der Bewegung, die Klimawandel und ErnĂ€hrung in Beziehung zueinander setzt. Die landwirtschaftlichen Emissionen aus der Pflanzen- und Tierproduktion gehören zu den Hauptquellen der Treibhausgasemissionen wie Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4) und Distickstoffmonoxid (N2O): Alleine der Agrarsektor ist fĂŒr 21% (FAO, 2015) der globalen Gesamtemissionen verantwortlich. DemgegenĂŒber verursacht die Energiebranche 37%, der Verkehr 14% und die Industrie 11%. Das industrielle Lebensmittelproduktionssystem ist einer der Hauptverursacher fĂŒr die ErderwĂ€rmung, wĂ€hrend zu ihren Opfern in erster Linie die bĂ€uerliche Landwirtschaft und die handwerkliche Fischerei zĂ€hlen. Harvey, Irma, verheerende Trockenperioden, Überschwemmungen, verfrĂŒhte Weinlesen, ErnterĂŒckgĂ€nge und -ausfĂ€lle sowie der zunehmende Verlust an Boden, die Versauerung der Meere und die Erhöhung des Meeresspiegels - das sind nur einige Szenarien des Klimawandels, die drohen, in immer mehr Weltregionen zur NormalitĂ€t zu werden und in immer kĂŒrzeren ZeitabstĂ€nden wiederzukehren. Die Ursachen liegen in unserem menschlichen Tun bzw. Nicht-Tun begrĂŒndet.

Die Folgen des Klimawandels treffen benachteiligte Weltregionen besonders stark. "Obwohl etwa die afrikanischen LĂ€nder zu den geringeren Treibhausgaserzeugern zĂ€hlen, spĂŒren die Menschen hier die ErderwĂ€rmung besonders deutlich. Extrem verĂ€nderte Wetterlagen schaden Bauern, Hirten und indigenen Gemeinschaften und gefĂ€hrden ihre ErnĂ€hrungssicherheit. Das zwingt Menschen zur Flucht und Migration," erklĂ€rt John Kariuki, VizeprĂ€sident der Slow Food Stiftung fĂŒr biologische Vielfalt wĂ€hrend des Kongresses in China. "Durch die Förderung der Agrarökologie, den Schutz der biologischen Vielfalt sowie die UnterstĂŒtzung von Erzeugern vor Ort setzt Slow Food sich in Afrika und in aller Welt aktiv dafĂŒr ein, Maßnahmen der Kompensation und der Anpassung an den Klimawandel voranzutreiben," so Kariuki.

Slow Food möchte mit der Kampagne Menu for Change zeigen, was jeder Verbraucher Tag tĂ€glich tun kann und sollte, um ausgehend vom Essen etwas zu bewegen. Angefangen beim Transportmittel, um Lebensmittel aus der Region zu erwerben. Soweit wie möglich sollten Verbraucher das Auto stehen lassen und stattdessen mit dem Fahrrad einkaufen, alternativ öffentliche Verkehrsmittel nutzen. Der bereits angestoßene Abschied von der PlastikeinkaufstĂŒte sollte weiter unterstĂŒtzt und die Lebensmittel im Stoffbeutel verstaut werden. Die Menge an VerpackungsmĂŒll, vor allem Plastik, bei Lebensmitteln muss deutlich reduziert werden. DafĂŒr kann lose Ware gekauft werden. Mit der Ressource Wasser gilt es grundsĂ€tzlich schonend umzugehen, sei es aus der Flasche oder aus dem Hahn. Und beim Lebensmittel selbst: Hier ist das knubbelige Obst und GemĂŒse die charmantere und manchmal sogar geschmackvollere Alternative.

Lebensmittelverschwendung sollte gĂ€nzlich vermieden werden. DafĂŒr gilt es vor dem Einkauf genau zu ĂŒberlegen, was in welchen Mengen nötig ist. Das Mindesthaltbarkeitsdatum? Dies ist nur ein Richtwert, oft sind Lebensmittel noch weit darĂŒber hinaus gut und schmackhaft. Verbraucher mĂŒssen anfangen in KreislĂ€ufen zu denken: Wie können Ressourcen oder Produkte wieder- und weiterverwertet werden, statt zu frĂŒh auf dem MĂŒllberg zu landen? Auch der Kauf saisonaler Erzeugnisse aus der Region sowie aus Bioanbau ist eine Entscheidung fĂŒr das Klima. Bio-Produkte aus der Region verursachen meist geringere Treibhausgasemissionen als vergleichbare konventionelle Produkte. Der Genuss von tierischen Produkten sollte auf wenige Male pro Woche reduziert werden und Fleisch aus bodengebundener Weidehaltung stammen. Die VorzĂŒge und die Vielfalt fleischloser Alternativgerichte mĂŒssen populĂ€rer werden.

WĂ€hrend der Zeit der Kampagne berichtet Slow Food ĂŒber die eigenen KommunikationskanĂ€le wie die Mitglieder und das eigene Netzwerk eine Lebensmittelproduktion unterstĂŒtzen, welche mit den natĂŒrlichen Ressourcen schonend umgeht und die biologische Vielfalt erhĂ€lt. Mit bundesweiten Aktionen, AufklĂ€rungs- und Bildungsarbeit sowie dem Einsatz auf politischer Ebene sensibilisiert Slow Food Verbraucher, Erzeuger und EntscheidungstrĂ€ger dafĂŒr national und international.
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Wegen Holzernte: GießhĂŒbelstraße vom 4. bis 18. Oktober gesperrt
Freiburg. Das stĂ€dtische Forstamt wird in nĂ€chster Zeit im Forstrevier Schauinsland entlang der Kreisstraße K 9854, der GießhĂŒbelstraße, zwischen der „GießhĂŒbelkurve“ auf der Schauinslandstraße (L 124) und der Gemarkung Bollschweil Holz ernten. Dabei können Steine und Stammteile abgehen.

Wegen dieses Risikos bleibt die GießhĂŒbelstraße von Mittwoch, 4., bis Mittwoch, 18. Oktober, voll gesperrt. Eine Umleitung ist ab dem Gasthaus GießhĂŒbel ĂŒber die Bergstation Schauinsland ausgeschildert. Das Forstamt bittet um Beachtung und VerstĂ€ndnis fĂŒr diese unumgĂ€ngliche Sperrung.
 
 

 
EuropÀische Lösungen beim Umweltschutz statt Insellösungen
- Alsace Nature und BUND-Regionalverband -

Die beiden grenznahen UmweltverbĂ€nde Alsace Nature und der BUND Regionalverband SĂŒdlicher Oberrhein begrĂŒĂŸen die beginnenden Anstrengungen der Politik, die Luft in den StĂ€dten und Gemeinden endlich sauberer zu machen, als wichtige erste Schritte fĂŒr die Umwelt und die Gesundheit der Menschen. Die Bevölkerung hat europaweit ein gesetzlich verbrieftes Recht, gesund zu leben und vor den Emissionen des Autoverkehrs wirksam geschĂŒtzt zu werden. Umweltplaketten fĂŒr Kraftfahrzeuge, wie es sie in Deutschland schon lĂ€nger gibt und wie sie jetzt auch in Straßburg eingefĂŒhrt wurden, sind wichtige erste Schritte in die richtige Richtung, die auch die LebensqualitĂ€t erhöhen. Um den Herausforderungen des Reisens besser gerecht zu werden, fordern die beiden VerbĂ€nde auch die rasche Umsetzung eines integrierten öffentlichen Nahverkehrs am Oberrhein sowie eine VerstĂ€rkung von Infrastruktur und AusrĂŒstung fĂŒr aktive MobilitĂ€t. (Radfahren, FußgĂ€nger...)

Dennoch fordern der Vorsitzende von Alsace Nature Daniel Reininger und BUND-RegionalgeschĂ€ftsfĂŒhrer Axel Mayer die schnelle EinfĂŒhrung von europĂ€ischen Lösungen und von europaweit einheitlichen Plaketten. Angesichts einer zunehmenden Zahl von unterschiedlichen Plaketten und Regelungen wird es gerade fĂŒr die Menschen im Grenzgebiet immer schwieriger und komplizierter, StĂ€dte und Gemeinden im Nachbarland zu besuchen. Sinnvoller Umweltschutz darf nicht zu Insellösungen und zu einer neuen europĂ€ischen Kleinstaaterei fĂŒhren. Auch die Debatte um die deutsche PKW-Maut ist gegen den europĂ€ischen Gedanken gerichtet, auch hier sollten europĂ€isch einheitliche Lösungen angestrebt werden.
Sinnvolle und notwendige Regeln fĂŒr mehr Umweltschutz dĂŒrfen die Menschen nicht trennen, die jetzigen Plaketten sind nur als Übergangslösungen akzeptabel.

Daniel Reininger, PrÀsident Alsace Nature
Axel Mayer, GeschĂ€ftsfĂŒhrer BUND Regionalverband SĂŒdlicher Oberrhein

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DES SOLUTIONS EUROPÉENNES AU LIEU DE PARTICULARISMES LOCAUX

SituĂ©es dans une rĂ©gion transfrontaliĂšre, les deux associations environnementales Alsace Nature et le BUND rĂ©gional du Rhin SupĂ©rieur Sud notent avec satisfaction le dĂ©but des efforts politiques concernant la qualitĂ© de l’air dans nos villes et nos villages. Il s’agit des premiĂšres Ă©tapes importantes pour l'environnement et la santĂ© des personnes. La population europĂ©enne a en effet le droit, inscrit dans les lois, de vivre sainement et d`ĂȘtre protĂ©gĂ©e des Ă©missions nocives du trafic automobile. Des vignettes environnementales pour les vĂ©hicules Ă  moteur, comme il en existe en Allemagne depuis un certain temps et telles qu’elles ont Ă©tĂ© introduites Ă  Strasbourg Ă©galement, sont des Ă©tapes importantes et de bons sens pour amĂ©liorer la qualitĂ© de vie.

NĂ©anmoins, le prĂ©sident d'ALSACE NATURE Daniel Reininger et le directeur gĂ©nĂ©ral du BUND Axel Mayer, demandent une rapide mise en Ɠuvre de solutions europĂ©ennes et des vignettes uniformes en Europe. Compte tenu du nombre croissant de vignettes et rĂšglements diffĂ©rents, il devient des plus en plus compliquĂ© surtout pour les habitants des zones frontaliĂšres de se rendre dans les villes et villages du pays voisin.

La protection environnementale ne doit pas conduire Ă  des solutions isolĂ©es ou Ă  des particularismes territoriaux. Le dĂ©bat autour du pĂ©age allemand est principalement dirigĂ© contre l'idĂ©e europĂ©enne, alors que des solutions uniformes en Europe devraient ĂȘtre recherchĂ©es. Des rĂšgles pertinentes et nĂ©cessaires pour une plus grande protection de l'environnement ne devraient pas sĂ©parer les gens. Les prĂ©sentes vignettes ne devront, Ă  ce titre, n’ĂȘtre qu’une solution transitoire.

Afin de rĂ©pondre plus complĂštement aux enjeux de dĂ©placement, les deux associations demandent Ă©galement la mise en Ɠuvre rapide d'un systĂšme intĂ©grĂ© de transports collectifs Ă  l'Ă©chelle du Rhin supĂ©rieur, ainsi qu’un renforcement des infrastructures et Ă©quipements dĂ©diĂ©s aux mobilitĂ©s actives (vĂ©lo, marche, ...).

Daniel Reininger, PrÀsident Alsace Nature
Axel Mayer, GeschĂ€ftsfĂŒhrer BUND Regionalverband SĂŒdlicher Oberrhein
 
 



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300 301 302 303 304 305 306 307 308 309 310 311 312 313 314 315 316 317 318 319 320 321 322 
323 324 325 326 327 328 329 330 331 332 333 334 335 336 337 338 339 340 341 342 343 344 345 
346 347 348 349 350 351 352 353 354 355 356 357 358 359 360 361 362 363 364 365 366 367 368 
369 370 371 372 373 374 375 376 377 378 379 380 381 382 383 384 385 386 387 388 389 390 391 
392 393 394 395 396 397 398 399 400 401 402 403 404 405 406 407 408 409 410 411 412 413 414 
415 416 417 418 419 420 421 422 423 


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