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Dienstag, 19. März 2024
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Verschiedenes

 
Freiburg: Rad-Zähl-Diplay an der Wiwilibrücke
Jetzt schon über drei Millionen Radfahrende in 2017, mehr als im Vorjahr

Zwei Banner werden über der Brücke gespannt - Dank an Radfahrende

Über 3 Millionen Radfahrende fuhren bislang in 2017 über die Wiwilibrücke. Zum dritten Mal wird die 3-Millionen-Marke überschritten, jedes Jahr etwas früher Am Freitag, 10. November, wird diese beeindruckende Zahl nun wieder geknackt und damit nochmals zwölf Tage früher als im letzten Jahr.

Aktuelle Zahlen vom Vortag gibt es unter www.freiburg.de/radzaehldisplay . Bis Jahresende könnte sich die Zahl der Radfahrenden - je nach Wetter - sogar noch auf 3,33 Millionen erhöhen. Bislang fuhren rund drei Prozent Radfahrende mehr über die Brücke als im Vorjahr.

Gegenüber dem ersten Jahr der Zählungen in 2012 haben sogar über 40 Prozent mehr Radler die Brücke überquert. Das Land hatte die Zähl-Säule der Stadt zur Anerkennung Freiburgs als „Fahrradfreundliche Stadt“ geschenkt. Seitdem wurden von Jahr zu Jahr immer mehr Radfahrer gezählt, in den letzten drei Jahren auch durch die Sperrung am Dreisam-Uferradweg (FR1) in Höhe der Kronenbrücke begünstigt. Insgesamt wurden seit Aufstellung der Zählsäule nun schon über 16,6 Millionen Radfahrende gezählt. Durchschnittlich passierten den Zähler dieses Jahr täglich über 9.500 Menschen mit dem Rad, an den Wochentagen Montag bis Freitag sogar über 10.700.

Im Vergleich von weltweit rund 170 anderen Rad-Zählstellen nimmt die Wiwilibrücke in Freiburg mit großem Abstand den Platz 1 ein - vor Hamburg, Karlsruhe und Münster.

Um die 3-Millionen-Marke zu würdigen, wird das Garten- und Tiefbauamt (GuT) in den nächsten Tagen zwei Banner über der Wiwilibrücke befestigen, die auf die beeindruckende Zahl von drei Millionen Radfahrenden seit Jahresbeginn aufmerksam machen. Damit möchte sich das GuT auch bei den vielen Radfahrenden bedanken, die Freiburg dank ihrer Begeisterung für das Radfahren zu einer lebendigen Fahrradstadt machen. Und die im Jahr 2017 bislang ganz nebenbei auch noch über 1.600 Tonnen CO2 eingespart haben.
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NABU: Klimaschutz kommt in Bonn voran und tritt in Berlin auf der Stelle
Tschimpke: Jamaika-Streit um Kohleausstieg und Klima gefährdet deutsche Klimaziele

Berlin/Bonn – Zur Halbzeit der Weltklimakonferenz in Bonn und anlässlich des diese Woche startenden Ministersegments erklärt NABU-Präsident Olaf Tschimpke: „In Bonn geht es darum, dass das Pariser Klimaschutzabkommen ein geeignetes Regelwerk bekommt, das kommendes Jahr auf dem Weltklimagipfel in Polen beschlossen werden kann. Die Verhandler sind in der ersten Woche dabei gut voran gekommen. Während es beim Klimaschutz in Bonn vorangeht, treten die Jamaika-Unterhändler in Berlin auf der Stelle.“ Knackpunkte sind die Klimaschutzziele bis 2020 und vor allem der Kohle-Ausstieg.

„Frau Merkel hat noch im Wahlkampf versprochen, dass die deutschen Klimaschutzziele bis 2020 erreicht werden. Jetzt wird es Zeit, dass die Bundeskanzlerin in den Sondierungsgesprächen ein Machtwort spricht und sowohl Unionsparteien als auch FDP auf diese Linie bringt. Ohne eine entsprechende Vereinbarung für die zukünftige Regierung provoziert die Kanzlerin diese Woche in Bonn eine internationale Blamage Deutschlands. Als Gastgeber der Weltklimakonferenz kann Deutschland nicht strengen Klimaschutz von anderen fordern und die eigenen Ziele kippen,“ so Tschimpke weiter.

Aktuelle Prognosen des Bundesumweltministeriums gehen davon aus, dass bis zum Jahr 2020 lediglich eine Minderung der Treibhausgasemissionen von rund 32 statt der geplanten 40 Prozent erreicht werden. „Am Kohleausstieg führt kein Weg vorbei, wenn Deutschland seine selbstgesteckten Ziele noch erreichen will. Die dreckigsten und ältesten Kohlekraftwerke müssen sofort vom Netz und auch im Verkehrs- und Gebäudesektor müssen die Weichen gestellt werden, um die CO2-Emissionen massiv zu senken,“ so NABU-Klimaschutzexperte Sebastian Scholz.
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NABU protestiert bei Sondierungsgesprächen
Hallo Jamaika, neue Agrarpolitik jetzt

Miller: Turbo-Intensivierung beenden / Zukunft für Bauern und Natur sichern

Berlin – Vor dem Gebäude der Jamaika-Sondierungen hat der NABU am heutigen Freitag (10.11.) für eine naturverträglichere Landwirtschaft demonstriert. Die Naturschützer machten deutlich, dass sie in den bisherigen Gesprächen von CDU, CSU, FDP und Bündnis 90/Die Grünen Antworten vermissen, wie die drängendsten Probleme der Landwirtschaft gelöst werden können. Sie riefen die Unterhändler dazu auf, die Agrarpolitik grundlegend zu ändern, das Artensterben in der Agrarlandschaftzu stoppen und sich für eine positive Zukunft für Landwirte und Natur gleichermaßen einzusetzen.

„Ein weiter wie bisher darf es in der Agrarpolitik keinesfalls geben. Wir sehen deutlich, wohin die Turbo-Intensivierung der vergangenen Jahre geführt hat: die Insekten sterben, das Grundwasser ist vielerorts massiv mit Nitrat belastet – und die Folgekosten gehen zu Lasten der Bürger“, sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.

Der NABU fordert die vier Parteien auf, sich klar zu einer Änderung der EU-Agrarpolitik zu bekennen. Diese stellt letztlich auch in Deutschland die wesentlichen Weichen dafür, was auf Feldern und Wiesen passiert. Zur Zeit werden in Brüssel die EU-Agrargelder neu verhandelt, sie machen fast 40 Prozent des EU-Haushalts aus. „Wir wollen weg von der Gießkannen-Förderung, die in erster Linie großen Agrarbetrieben pauschal zugute kommt, auch wenn sie wenig für die Umwelt und das Allgemeinwohl tun. Wir wollen, dass es sich für Landwirte wieder lohnt, sich für gesunde Lebensmittel und den Erhalt der Natur einzusetzen“, so Miller.

Der NABU fordert in einem möglichen Koalitionsvertrag sowohl eine naturverträglichere Ausrichtung der EU-Agrarsubventionen zu verankern als auch die Einrichtung eines EU-Naturschutzfonds in Höhe von 15 Milliarden Euro. Aus diesem könnten Landwirte künftig für konkrete Leistungen zum Erhalt der Natur entlohnt werden. Langfristig könne hierdurch eine nachhaltigere Entwicklung der Landwirtschaft erreicht und der Schwund von Insekten und Vögeln gestoppt werden. Gleichzeitig sei es notwendig, die Zukunft für Landwirte durch faire Preise und eine bessere Regionalvermarktung zu sichern.

Mit Blick auf die künftige Zulassung von Pestiziden kritisiert der NABU die deutlich von der Agrarlobby diktierten Formulierungen. „Bayer, BASF und Co. haben ihre Wünsche eins zu eins ins Sondierungspapier gebracht. Dass chemische Präparate künftig um neue und zielgenauere Wirkstoffe erweitert werden sollen, trägt deutlich die Handschrift der Agrar-Industrie. Eine Jamaika-Koalition mit Weitblick würde statt dessen dafür sorgen, dass der Einsatz von Pestiziden stark verringert wird und Landwirte so Schritt für Schritt aus Glyphosat und Co. aussteigen können“, so Miller.

Pestizide seien künftig auch hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf Tiere und Pflanzen zu prüfen. Insgesamt müsse der Zulassungsprozess deutlich transparenter ablaufen als bisher und die Landwirtschaft so entwickelt werden, dass ein massiver flächendeckender Einsatz von Pestiziden gar nicht mehr erforderlich sei. Auf europäischer Ebene solle sich Jamaika zudem klar für ein baldiges Ende von Glyphosat aussprechen.

Anlässlich der Sondierungsgespräche hat der NABU eine Online-Protestaktion gestartet. Auf www.NABU.de/neueagrarpolitik können sich Interessierte ganz einfach per E-Mail an die Parteispitzen wenden und sie dazu auffordern, sich für eine naturverträgliche Landwirtschaft einzusetzen.
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NABU: EU ist reif für Glyphosat-Ausstieg
Miller: Jamaika muss schrittweises Verbot in Koalitionsvertrag aufnehmen

Berlin/Brüssel – Der NABU begrüßt, dass der am heutigen Freitag von der EU-Kommission vorgelegte Entwurf für die Verlängerung der Glyphosat-Zulassung keine Mehrheit gefunden hat. „Aus Umweltsicht war der Entwurf eine einzige Enttäuschung. Die Kommission hatte weder ein Verbot der Sikkation vorgesehen noch Glyphosat im Haus- und Kleingartenbereich oder in Schutzgebieten verbieten wollen. Es ist ein gutes Signal, dass die Experten der Länder den laschen Plänen eine Abfuhr erteilt haben und damit das jahrelange Durchwinken des Herbizids beenden wollen. Damit muss der EU-Kommission und den Jamaika-Verhandlern klar sein: Die EU ist reif für einen Glyphosat-Ausstieg“, so NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.

Beim Ende November anstehenden Vermittlungsausschuss müsse sich nun auch Deutschland endgültig für einen Glyphosat-Ausstieg stark machen. „Es ist enttäuschend, dass Deutschland sich wieder einmal enthalten und nicht klar für ein Ende von Glyphosat ausgesprochen hat. Die Bundesregierung kann ihre Verantwortung nicht immer auf die EU abschieben. Für die Jamaika-Sondierer gilt nun: Sollten sie sich nicht gleich unbeliebt machen wollen, muss mindestens ein schrittweises Verbot in den Koalitionsvertrag“, so Miller. Laut einer vom NABU in Auftrag gegebenen repräsentativen Umfrage befürworten 77 Prozent der Deutschen einen Glyphosat-Ausstieg.
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Zivilgesellschaft fordert Sofortprogramm für Klimaschutz 2020
Neue Bundesregierung muss Kohleausstieg beschließen

Berlin, 09.11.2017. Über 60 Umwelt- und Entwicklungsverbände sowie Landeskirchen fordern von den heutigen Jamaika-Sondierern ein klares Bekenntnis zum schnellen Ausstieg aus der Kohle. In ihrem jüngst vorgelegten Klimaschutz-Sofortprogramm verlangt das zivilgesellschaftliche Bündnis von der neuen Bundesregierung sofortige Maßnahmen, um das Klimaziel bis 2020 zu erreichen und 40 Prozent weniger Treibhausgase als 1990 auszustoßen. Geschieht in den kommenden zwei Jahren nichts, so wird Deutschland nach Berechnungen des Bundesumweltministeriums seine Ziele um mindestens acht Prozentpunkte verfehlen. Dies wäre ein klimapolitischer Offenbarungseid, mit dem auch die internationale Glaubwürdigkeit Deutschlands endgültig verspielt würde.

„In Bonn wie in Berlin stehen in diesen Tagen entscheidende Weichenstellungen an: Auf der internationalen Bühne der Weltklimakonferenz ist ein klares Bekenntnis für die Umsetzung des Pariser Klimavertrags erforderlich, während bei den Sondierungen die Einhaltung der nationalen Klimaziele Priorität haben muss. Nur durch einen sehr steilen CO2-Minderungspfad und ein Klimaschutz-Sofortprogramm können wir das Ziel für 2020 noch erreichen. Tun wir das nicht, machen wir uns gegenüber kommenden Generationen schuldig“, sagt DNR-Präsident Kai Niebert.

Der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger erklärt: „Wir nehmen die Bundeskanzlerin beim Wort, dass das Klimaziel 2020 eingehalten wird. Das hat klimapolitische Konsequenzen für die Kohleverstromung. Wir schlagen vor, alle Kohlekraftwerke, die vor 1990 ans Netz gegangen sind, in den nächsten zwei Jahren stillzulegen. So werden die Kohlekapazitäten im Jahr 2020 halbiert und kurzfristig so viel CO2 eingespart wie nötig. Eine Jamaika-Koalition darf nicht ohne die Festlegung eines zeitnahen Kohleausstiegs besiegelt werden, sonst werden auch alle künftigen Klimaziele zur Makulatur.“

Michael Schäfer, Leiter Energie und Klima beim WWF, sagt: „Deutschlands CO2-Ausstoß ist seit acht Jahren nicht mehr gesunken. Ein Koalitionsvertrag ohne Kohleausstieg wäre inakzeptabel. Das Pariser Klimaziel bedeutet konkret: Die Bundesregierung muss allein im Kohlesektor bis 2020 100 Millionen Tonnen CO2 einsparen.“

NABU-Präsident Olaf Tschimpke erklärt: „Der Kohleausstieg ist unverzichtbar, weil in den vergangenen Jahren im Verkehrs- und Wärmesektor keine wirksame Klimaschutzpolitik erkennbar war. Auch in diesen Sektoren müssen nun dringend die richtigen Weichen gestellt werden, um die Sanierungsquote endlich substanziell zu steigern und die Verkehrswende einzuleiten.“

Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe (DUH), äußert sich wie folgt: „Das Ausbautempo der Erneuerbaren Energien muss bis 2020 verdoppelt werden. Außerdem müssen sich die Koalitionspartner auf eine steuerliche Förderung der Gebäudedämmung und die Einführung eines CO2-Preises einigen. Diese Sofortmaßnahmen sind die Voraussetzung dafür, dass die Klimaziele erreicht werden und der neue Koalitionsvertrag den Klimatest besteht.“
Der politische Geschäftsführer von Germanwatch, Christoph Bals, erklärt: „Neben dem schnellen Einstieg in den Kohleausstieg muss die neue Bundesregierung ein Modernisierungsprogramm für eine zukunftsfähige Wirtschaft vorlegen. Dieses muss den Rahmen vorgeben und die Instrumente benennen wie die Klimaziele 2030 der einzelnen Sektoren zu erreichen sind. Dies forderten auch jüngst über 50 Unternehmen der deutschen Wirtschaft, die davon überzeugt sind, dass ökologisches Handeln und ökonomische Chancen zusammengehören.“

Neben der zusätzlichen Abschaltung von 50 Prozent der Kohlekraftwerkskapazitäten bedarf es auch eines Schnellstarts in allen anderen Sektoren. Die kommende Regierung muss den Ausbau der erneuerbaren Energien beschleunigen, eine echte Effizienz- und Wärmewende auf den Weg bringen und die Landwirtschafts- wie Verkehrspolitik neu ausrichten.
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Infoveranstaltung zur Photovoltaik-Kampagne „Dein Dach kann mehr“
am Dienstag, 14. November, ab 19 Uhr im Bürgerhaus Zähringen

„Solarstrom – selbst erzeugen und speichern!“ – Solarbetriebe stellen sich vor

Im Rahmen der Photovoltaik-Kampagne „Dein Dach kann mehr“ findet am Dienstag, 14. November, ab 19 Uhr eine Informationsveranstaltung im Bürgerhaus Zähringen, Lameystraße 2, statt. Dazu sind alle interessierten Bürgerinnen und Bürger herzlich eingeladen.

Im Rahmen dieser Veranstaltung präsentieren sich vor Ort Solarbetriebe und beantworten alle Fragen zur konkreten Realisierung von PV-Anlagen. Bereits ab 19 Uhr können Bürgerinnen und Bürger die PV-Experten zu den unterschiedlichsten Themen befragen.

Um 20 Uhr beginnen die Vorträge, Malte Thoma vom Umweltschutzamt wird die Veranstaltung eröffnen und die PVKampagne der Stadt vorstellen. Danach erläutert Arne Blumberg von der Energieagentur Freiburg praxisnah die zehn Schritte zu einer eignen Anlage. Anschließend wird Heinz Kury, Betriebsleiter StromSpeicher Markt, vorstellen, wie sich Sonnenstrom sinnvoll speichern lässt und welche technischen Möglichkeiten es für zu Hause gibt.

Eine Frage-Antwort-Runde schließt die Vorträge ab. Die Solarbetriebe stehen danach noch für Fragen zu Verfügung. Nico Storz von der Energieagentur Freiburg moderiert die Veranstaltung.

Der Eintritt ist frei.
 
 

 
Weiterhin keine Einigung über Glyphosat-Verlängerung
EU-Mitgliedsstaaten müssen der Nutzung von Glyphosat ein Ende setzen

Nachdem am 25. Oktober 2017 keine Einigung über die Zulassungsverlängerung des Unkrautvernichters Glyphosat erzielt werden konnte und die Europäische Kommission nun einen Vorschlag vorgelegt hat, die Laufzeit der Zulassung von 10 auf 5 Jahre zu begrenzen, haben die Mitgliedsstaaten heute erneut abgestimmt: es wurde wieder keine Einigung erzielt.

Die Europäische Kommission hat indes schon verlauten lassen, dass sie dem Berufungsausschuss (ein Treffen der Regierungen auf höherer Ebene) am 27. November den gleichen, heute präsentierten Vorschlag zur Zulassungsverlängerung vorlegen wird. Die EU-Mitgliedsstaaten haben dann erneut die Möglichkeit die Zulassungsverlängerung von Glyphosat abzulehnen.

Angesichts dieser Tatsache fordert Slow Food weiterhin ein Glyphosat-Verbot. Die Kommission darf die Regierungen vieler EU-Länder und Bürger nicht länger ignorieren, die sie eigentlich vertreten sollten: bereits im Juli 2017 und erneut am 5. und 6. Oktober haben sich die Regierungen gegen eine Lizenzerneuerung um zehn Jahre ausgesprochen. Die heutige Abstimmung zeigt erneut einen starken Widerwillen seitens der Regierungen noch einmal eine Glyphosat-Zulassung zu bewilligen.

Ursula Hudson, Vorsitzende von Slow Food Deutschland zu den neusten Entwicklungen: "Wir sprechen hier über die Zukunft der Landwirtschaft, die Zukunft unserer täglichen Ernährung. Als Bürgerin Europas bin ich enttäuscht, dass die Mitgliedsstaaten heute wieder die Chance verpasst haben, sich geeint gegen Glyphosat auszusprechen. Diese fehlende Einigkeit gegen dieses Totalherbizid betrifft unsere Gesundheit und die Gesundheit der Menschen, die wir lieben. Glyphosat erneut zuzulassen würde bedeuten, dass Kinder weiterhin giftigen Chemikalien ausgesetzt sind, nicht nur in den Lebensmitteln und dem Trinkwasser, sondern auch in der Umwelt, in der sie leben und spielen. Deshalb müssen wir der Nutzung von Glyphosat ein Ende setzen, den agrarökologischen Landbau und umweltfreundliche Praktiken unterstützen sowie konventionellen Landwirten bei der Umstellung helfen".

Das Europäische Parlament hat bestätigt, dass die Organisatoren der Europäischen Bürgerinitiative (EBI) "Stop Glyphosat" die Möglichkeit erhalten, die Bürgerinitiative (die 1.070.865 Unterschriften gesammelt hat) bei einer öffentlichen Anhörung am 20. November 2017 vorzustellen. Die Kommission soll ab diesem Datum innerhalb von drei Monaten, also bis zum 8. Januar 2018, in einer Mitteilung kundtun, welche rechtlichen und politischen Schlussfolgerungen sie aus der Bürgerinitiative zieht, welche Maßnahmen sie ergreifen will, falls dem so ist, und ihre Gründe für oder gegen die jeweiligen Maßnahmen ausführen. Bis heute ist es jedoch keiner EBI gelungen, ihre Ziele umzusetzen.

Slow Food wird sich weiterhin für ein Glyphosat-Verbot und die Förderung des agrarökologischen Landbaus einsetzen.

Hintergrundinformationen:

Der Entscheidung gingen wiederholte gescheiterte Versuche voran, im Ständigen Ausschuss und am 24. Juni 2016 auch im Berufungsausschuss eine qualifizierte Mehrheit zu erreichen. Beide Ausschüsse repräsentieren die Mitgliedsstaaten. Am 29. Juni 2016 weitete die Europäische Kommission die Zulassung von Glyphosat bis zur heutigen Entscheidung aus.

Glyphosat ist seit 1974 im Handel und wurde 2015 vom Internationalen Krebsforschungszentrum (IARC) und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als 'vermutlich krebserregend für den Menschen' eingestuft. Zwei Monate nach Anhörung der Einschätzung vom IARC kam die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) zu einer gegenteiligen Schlussfolgerung: aus ihrer Sicht ist es unwahrscheinlich, dass Glyphosat 'ein Krebsrisiko für die Menschen darstellt'. Die EFSA stützte ihre Einschätzung jedoch auf einen EU-Bericht, der Analysen aus einer Studie von Monsanto kopierte und einfügte, wobei einige Seiten der Studie mit einem Antrag übereinstimmten, den Monsanto im Namen der Glyphosate Task Force (GTF) eingereicht hatte, einem von der Firma geführten Industrieverband.
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Zunehmendes Ärgernis: Immer mehr Hundekot-Beutel in Wald und Wiese
Seit einigen Jahren gibt es nicht nur in Südbaden eine schwer erklärbare "Modewelle". Einige Hundebesitzer packen den Kot ihrer Vierbeiner zwar vorschriftsgemäß in Beutel, doch entsorgt wird der dann nicht im Mülleimer, sondern in der Natur und "ziert" Waldränder und Wiesen. In Deutschland sind ca. acht Millionen Hunde gemeldet und das bedeutet etwa 16 Millionen Stinkehaufen pro Tag, also über 5800 Millionen Haufen im Jahr. Schätzungen zufolge werden mehr als 500 Millionen Beutel pro Jahr in Deutschland verwendet und ein Teil davon landet in der Natur.
Immer mehr dieser sehr dauerhaften und langlebigen Plastiktüten finden sich entlang der Wege. Es handelt sich erfreulicherweise (noch) um eine kleine Minderheit der Hundehalter, die so handeln, weil der Weg zum nächsten Abfallbehälter zu weit ist.

In Stadt, Dorf und in landwirtschaftlich genutzten Flächen sollten die Hinterlassenschaften der Hunde auf jeden Fall in den Abfallbehälter. Gelangt der Kunststoff samt Ausscheidungen übers Heu in den Futtertrog, ist die Gesundheit der Tiere in Gefahr. Im Wald ist im Not- und Zweifelsfall eine Handvoll Erde die bessere "Abdeckung", als die konservierende Verpackung in einer Plastiktüte.

Was diese "Tüten" für Gemeindearbeiter bedeuten, die mit einem Freischneider das öffentliche Grün pflegen, ist leicht vorstellbar. Das neue Müll-Phänomen passt leider gut in eine zunehmend egoistische Gesellschaft, in der viele Menschen davon ausgehen, dass irgendjemand "hinterherputzt".

In Deutschland wird intensiv diskutiert, wie der zunehmende Plastikmüll aus den Meeren entfernt werden kann. Wir sollten verhindern, dass der Müll seinen Weg ins Meer findet.


Nachtrag:

Was ist die vierte Steigerungsform von "dumm"?

dumm
dümmer
am dümmsten
Hundekotbeutel in den Wald werfen
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