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Sonntag, 28. April 2024
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Verschiedenes

 
NABU: Auch Elche müssen wandern können
Miller: Bundesprogramm Wiedervernetzung konsequent umsetzen

Berlin – Ein Elchbulle geriet zu Wochenbeginn in die Schlagzeilen, weil sein Ausflug aus freier Wildbahn in einem Firmengebäude in Sachsen endete. Mit Blick auf den in Sachsen umherwandernden Elch weist der NABU auf die Bedeutung von Grünbrücken hin und ruft die Bundesregierung zu einer konsequenten Umsetzung des von ihr beschlossenen Bundesprogramms Wiedervernetzung auf. „Das Beispiel des jungen Elchbullen zeigt, dass wir unsere Landschaft wieder durchgängiger für Tierarten mit großen Raumansprüchen machen müssen. Einmal hatte der Elch die Bundesautobahn schon überquert, ein zweites Mal hätte er es vielleicht nicht geschafft“, sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.

In diesem Jahr habe es bereits mehrfach Elchbeobachtungen im grenznahen Bereich zu Polen und Tschechien gegeben, die potenziellen Wanderrouten seien aber vielerorts durch Straßen unterbrochen, geeignete Lebensräume so nur schwer erreichbar. Der NABU fordert die Bundesregierung auf, das im Jahr 2012 beschlossene Bundesprogramm Wiedervernetzung nun konsequent anzugehen und für eine zügige Umsetzung zu sorgen. Von den in diesem Papier identifizierten 99 prioritär erforderlichen Querungsbauwerken an deutschen Fernstraßen wurde erst ein einziges Projekt auf regulärem Wege fertig gestellt, wenige weitere sind in Bau oder in der Planungsphase.

„Ohne einen eigenen Haushaltstitel innerhalb des Straßenbauetats dürfte es schwierig werden, die geplante Umsetzung des Programms bis zum Jahr 2020 tatsächlich zu erreichen. Das Konjunkturpaket II hat vor vier Jahren einen kurzen Aufwind gebracht, einige Grünbrücken konnten so außerplanmäßig finanziert werden. Nun herrscht aber wieder Flaute in Sachen Wiedervernetzung“, so NABU-Naturschutzexperte Till Hopf. Mit Querungshilfen würde das Problem der Zerschneidung von Lebensräumen zwar nicht vollständig gelöst. Besonders für größere mobile Arten stellen sie aber unverzichtbare Hilfen für den Ortswechsel innerhalb ihres Lebensraumes bzw. zwischen Teillebensräumen dar.

Hintergrund:

Manche Naturlandschaft gleicht aus Tiersicht heute einem Flickenteppich isolierter Gebiete, in dem arttypisches Wanderverhalten nicht mehr möglich ist. Sechsspurige Autobahnen, Lärmschutzwände, ICE-Trassen und unüberwindbare Wildschutzzäune entlang der Autobahnen trennen Artgenossen und Lebensräume und verhindern Wanderungen und Austausch. Zudem kommen auf Deutschlands Straßen jährlich mehrere Hunderttausend Wildtiere bei Kollisionen ums Leben – oft auch mit fatalen Folgen für die beteiligten Autofahrer.

Der NABU forderte daher bereits im Jahr 2008 in seinem NABU-Bundeswildwegeplan, in einem ersten Schritt bis zum Jahr 2020 zentrale Wildwege wieder zu öffnen. Dafür wurden 125 vordringliche Konfliktstellen identifiziert, die durch die Errichtung von Grünbrücken und anderen Querungsbauwerken entschärft werden könnten.

Das im Jahr 2012 von der Bundesregierung verabschiedete Bundesprogramm Wiedervernetzung greift diese Anregungen auf und listet insgesamt 99 Projekte, die für eine Wiedervernetzung realisiert werden müssen und bis zum Jahr 2020 umgesetzt sein sollen. Zwar konnten zwischenzeitlich 18 Querungshilfen aus dem Konjunkturpaket II finanziert werden, wovon eine in Bau und 16 fertiggestellt sind. Aus dem regulären Verkehrsetat wurde bisher aber erst ein Landschaftstunnel realisiert, zwei Grünbrücken sind in Bau. Für neun weitere Projekte laufen die Planungen. Damit sind lediglich rund Dreiviertel des vordringlichen Vernetzungsbedarfs noch nicht in Planung oder Umsetzung.
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NABU-Umweltsteuer auf Getränkeverpackungen ist rechtlich zulässig
Miller: Mit politischem Willen die Einwegflut stoppen

Berlin – Der Einführung einer Umweltsteuer auf Getränkeverpackungen in Deutschland steht aus rechtlicher Sicht nichts im Weg. Das belegen zwei vom NABU in Auftrag gegebene Gutachten. Der NABU fordert seit Jahren zusätzlich zum Pfand eine solche Abgabe auf Getränkeverpackungen, um der stetig steigenden Menge von Einwegplastikflaschen im Getränkemarkt Einhalt zu gebieten.

„Von einzelnen Experten und Industrie ins Feld geführte Zweifel über die rechtliche Zulässigkeit einer Getränkeverpackungssteuer konnten durch unser Rechtsgutachten ausgeräumt werden. Das wird auch von einem zweiten unabhängigen Gutachter bestätigt. Jetzt braucht es allein den politischen Willen, um die Einwegflut zu stoppen“, sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller und appellierte an Umweltpolitiker und Umweltministerium, entsprechend zu handeln. Eine lenkende Steuer sei ein wirksames und effizientes Mittel, um die Menge an umweltschädlichen Einwegplastikflaschen endlich zu verringern. Mit einer zusätzlichen Umweltabgabe könnten 400.000 Tonnen Plastikmüll und 1,5 Millionen Tonnen CO2 jährlich vermieden werden. Das 2003 eingeführte Einwegpfand hat zwar zur Reduzierung von Müll in der Landschaft durch Plastikflaschen geführt, das Ziel, zukünftig 80 Prozent aller Getränke in Mehrwegflaschen, Schlauchbeuteln oder Getränkekartons abzufüllen, aber nicht erreicht. Die umweltfreundlichen Behälter haben lediglich einen Marktanteil von unter 50 Prozent. Viele Verbraucher suchen in den Discountern heute vergeblich nach umweltfreundlichen Alternativen zur Einweg-Plastikflasche oder Getränkedose. Die Steuer würde diese stärker belasten als umweltfreundliche Getränkeverpackungen. So würden Verbraucher nicht nur die Umwelt sondern auch ihren Geldbeutel schonen.

Kritiker einer Umweltabgabe haben bisher auf vermeintliche rechtliche Hürden der Steuer hingewiesen, wie z.B. die Unvereinbarkeit mit gängigem deutschem und europäischem Wettbewerbsrecht, die mögliche erdrosselnde Wirkung auf den Getränkesektor oder die Diskriminierung von ausländischen Abfüllern. „Die jetzt veröffentlichten Gutachten machen klar, dass die Ziele und das Lenkungskonzept der Steuer mit der Berufsausübungsfreiheit, also dem deutschen Grundgesetz, sowie dem europäischen Binnenmarkt und Umweltrecht, also dem primären und sekundären europäischen Unionsrecht vereinbar sind.

Sowohl das Gutachten wie auch die Stellungnahme zum Gutachten kommen zu dem Schluss, dass eine Getränkeverpackungssteuer die konsequente Fortführung der Verantwortung von Getränkeherstellern und Händlern zur Schonung von Ressourcen und Umwelt ist“, so NABU-Leiter Ressourcenpolitik Benjamin Bongardt.

Die Hauptpunkte in den rechtlichen Einschätzungen zur Getränkeverpackungssteuer sind: Der Gesetzgeber hat im Steuerrecht einen sehr großen Gestaltungsspielraum. Zudem haben Abfüller und Händler auf dem deutschen und europäischen Getränkemarkt viele Möglichkeiten auf die Steuer zu reagieren, sei es durch den Austausch von umweltschädlichem Verpackungsmaterial oder durch einen Umstieg auf die Abfüllung in Mehrweggebinden sowie durch mehr Einsatz von Sekundärmaterialien. Die Steuer kann klar diskriminierungsfrei gestaltet werden, da es in- und ausländischen Produzenten auf dem europäischen Markt mit im Grundsatz gleichen Wirtschaftsbedingungen möglich ist, Rohstoffe für ihr Verpackungsmaterial zu besorgen.

„Auch der Kunde wird in seiner Handlungsfreiheit nicht übermäßig eingeschränkt. Vielmehr bekommt der Einzelhandel Anreize, wieder Mehrwegverpackungen in sein Sortiment aufzunehmen und damit den Verbrauchern eine Wahl für umweltfreundliche Getränkeverpackungen zu erleichtern“, so Bongardt.

Die Gutachten und weitere Informationen zum NABU-Vorschlag für eine Getränkeverpackungssteuer finden Sie unter www.NABU.de/getraenkeverpackungssteuer
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Freiburger Abfallbilanz 2013
Spitze beim Reduzieren von Abfällen sowie beim getrennten Sammeln

Die Freiburgerinnen und Freiburger sind spitze im Ländle, was die Vermeidung von Müll angeht: Nur 113 Kilo Rest- und Sperrmüll erzeugten sie 2013 pro Kopf. Das ist das beste Ergebnis im Vergleich der kreisfreien Städte in Baden-Württemberg. Damit liegt Freiburg rund 22 Prozent unter dem statistischen Landesdurchschnitt von 144 Kilo Rest- und Sperrmüll pro Person. In der im Juli 2014 vom Umweltministerium Baden-Württemberg veröffentlichten Abfallbilanz 2013 werden die Abfallmengen aller Stadt- und Landkreise miteinander verglichen. Die zuständige Umweltbürgermeisterin Gerda Stuchlik freut sich über das Freiburger Ergebnis und lobt den verantwortungsvollen Umgang der Freiburgerinnen und Freiburger mit kommunalen Abfällen. „Die Selbstverständlichkeit, mit welcher die Bürgerinnen und Bürger Abfälle als Wert- und Rohstoffe behandeln, ist beispielhaft“.

Die Menge der separat erfassten und recycelbaren Abfälle liegt deutlich über dem Landesdurchschnitt. An vorderster Stelle steht Freiburg hier vor allem mit der Sammlung organischer Bioabfälle, deren Menge seit Einführung der braunen Tonne im Jahr 1997 kontinuierlich gestiegen ist. So konnten 2013 insgesamt 14.757 Tonnen Abfälle aus der Biotonne kompostiert oder energetisch genutzt werden. Mit einer Pro-Kopf-Menge von 68 Kilo sammelt statistisch gesehen jede Freiburgerin und jeder Freiburger 51 Prozent mehr organische Abfälle als der Landesdurchschnitt.

Mit rund 20.240 Tonnen Altpapier sammelte Freiburg 93 Kilo Altpapier pro Kopf und liegt damit 10 Kilo über dem Landesdurchschnitt. Die Altglasmenge blieb mit 6.428 Tonnen und 29 Kilo pro Einwohner rund 12 Prozent über dem Landesdurchschnitt.

Im Landesdurchschnitt liegt Freiburg bei der Menge an erfassten Elektro- und Elektronikgeräten. Insgesamt 1.702 Tonnen wurden über die bestehenden Sammelsysteme Sperrmüll und Recyclinghöfe gesammelt. Um diese Menge zu erhöhen, stellte die Abfallwirtschaft Freiburg (ASF) 2013 mehrere Wertstoffinseln zur dezentralen Erfassung von Elektroschrott, Glas und Altmetall in verschiedenen Stadtteilen probeweise auf. Bereits in der Versuchsphase zeigte sich eine erfreulich hohe Akzeptanz bei der Bevölkerung, insbesondere bei der Sammlung von Elektrokleingeräten. Durch die stadtweite Einrichtung von weiteren 24 Wertstoffinseln Anfang 2014 erwartet die ASF einen Anstieg dieser Menge im nächsten Jahr.

Die Restmüllmenge sank trotz einer gestiegenen Einwohnerzahl auf 20.637 Tonnen und verringerte sich um rund 149 Tonnen gegenüber dem Vorjahr.

Fester Bestandteil des städtischen Abfallwirtschaftskonzepts ist die wohnortnahe Sammlung von Schadstoffen. Freiburgs Bürgerinnen und Bürger nutzen dazu die Recyclinghöfe oder das Schadstoffmobil, wenn es in den Stadtvierteln vorbei kommt. Dementsprechend hoch ist die Menge an abgegebenen Problemstoffe: Sie liegt mit 1,2 Kilo pro Kopf rund 64 Prozent über dem Landesdurchschnitt.

Auch im 25-jährigen Bilanzierungszeitraum der Abfallstatistik Baden-Württemberg verzeichnet Freiburg innerhalb der Stadtkreise die größte Minderung des Haus- und Sperrmüllauf-kommens mit einer Reduzierung von 111 Kilo pro Einwohnerin und Einwohner. Bedingt durch die Korrekturen des Statistischen Landesamtes geht die Landesabfallbilanz für 2013 von 218.459 Einwohnerinnen und Einwohnern in Freiburg aus. Im Jahr 2012 wurde noch mit einer Einwohnerzahl von 230.582 Einwohnern gerechnet. Daher weichen die Pro-Kopf-Mengen 2013 von den Ergebnissen der vorigen Jahre ab.
 
 

 
NABU-Kreuzfahrtranking 2014: Erste Anbieter nehmen Kurs auf Umweltschutz
AIDA-Schiffe holen auf ­– Abgasproblem der Branche bleibt

Hamburg – Vertreter des NABU stellten am heutigen Donnerstag in Hamburg eine Rangliste der umweltfreundlichsten Kreuzfahrtschiffe in Europa vor. Demnach setzte sich der deutsche Marktführer AIDA Cruises mit seiner Ankündigung, umfassende Abgastechnik auf allen Schiffen einbauen zu wollen, an die Spitze des aktuellen Kreuzfahrt-Rankings. Vorjahressieger TUI Cruises fiel zurück, da auch der jüngste Flottenzugang, die „Mein Schiff 3“ und die kommenden Schiffe „Mein Schiff 4“ bis „Mein Schiff 6“ immer noch über keinen Rußpartikelfilter verfügen und die eingebauten Stickoxid-Katalysatoren lediglich die Abgase der Hilfsmotoren, nicht aber der Hauptmaschinen reinigen. Das Ranking umfasst alle 28 Schiffsneubauten für den europäischen Kreuzfahrtmarkt im Zeitraum 2014 bis 2019 und bewertet die Umweltfreundlichkeit eines Schiffes anhand des verwendeten Kraftstoffs sowie der eingesetzten Abgastechnik.

NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller: „‘Geht nicht, gibt’s nicht, brauchen wir nicht‘ – mit diesen Standardaussagen haben sich die Kreuzfahrtanbieter lange Zeit gegen moderne Abgassysteme auf ihren Ozeanriesen gesperrt. Mit der Ankündigung von AIDA Cruises, die gesamte Flotte mit moderner Abgastechnik in Form von Rußpartikelfilter und Stickoxid-Katalysator auszustatten, kommt endlich Bewegung in den Markt. Der deutsche Marktführer setzt sich damit weltweit an die Spitze der Branche. Unsere Analyse zeigt aber auch, dass sich die meisten Anbieter weiterhin weigern, den Schadstoffausstoß ihrer Schiffe auf ein Minimum zu reduzieren.“

Noch im Dezember 2011 hatte der NABU AIDA Cruises mit dem Umwelt-Negativpreis „Dinosaurier des Jahres“ ausgezeichnet und damit das Umweltproblem der Schiffsabgase prominent adressiert.

NABU-Leiter Verkehrspolitik Dietmar Oeliger: „Seit dem an AIDA Cruises verliehenen Umwelt-Dino und den Rankings der vergangenen beiden Jahre können wir deutliche Verbesserungen bei einzelnen Reedereien erkennen. Allerdings handeln nicht alle Akteure aus reinem Altruismus, sondern bereiten sich auf eine Verschärfung der Abgaswerte in Nord- und Ostsee ab 2015 vor. Dann werden strengere Vorschriften zum Schwefelgehalt der Kraftstoffe gelten, die nur mit einem Wechsel auf höherwertigen Schiffsdiesel oder Flüssiggas eingehalten werden können. Ein Abgaswäscher, der sogenannte Scrubber, ermöglicht leider fast allen Reedereien, auch künftig mit dem billigeren, aber giftigen Schweröl zu fahren, das im Falle von Havarien zu Umweltkatastrophen riesigen Ausmaßes führt.“

Laut dem internationalen Verkehrsexperten Axel Friedrich sind vor allem die enormen Abgasmengen das zentrale Problem der Kreuzfahrtschiffe, hinter das alle anderen Umweltschutz- und Nachhaltigkeitsbemühungen der Unternehmen zurücktreten. „Der Luftschadstoff Dieselruß, der von den in dicht besiedelten Hafenstädten ankernden Schiffen in die Luft geblasen wird, verursacht Herzkreislauferkrankungen wie Herzinfarkte, aber auch Krebs und trägt nach Kohlendioxid am deutlichsten zum Klimawandel bei. Doch auch Schwefel- und Stickoxide schaden der menschlichen Gesundheit und sensiblen Ökosystemen und müssen daher dringend reduziert werden. Daher muss die Verwendung von schwefelarmen Kraftstoffen sowie der Einsatz von Rußpartikelfiltern und Stickoxid-Katalysatoren auch in der Hochseeschifffahrt obligatorisch sein.“

Malte Siegert, Leiter Umweltpolitik des NABU Hamburg, verwies am Beispiel von Hamburg zudem auf die Situation der Hafenstädte: „Die zunehmende Abgasbelastung durch die wachsende Zahl von Kreuzfahrtanläufen in Hamburg, Rostock oder Kiel ist alarmierend. Ein Mittel zur Senkung der Emissionen sind Landstromanschlüsse, die jedoch verpflichtend genutzt werden sollten. Der NABU fordert eine Bonus-Malus-Regelung für alle Schiffe. Reeder, die den Landstrom nutzen, sollten Rabatte bei den Hafengebühren erhalten. Alle anderen Reedereien, die die Motoren ihrer Schiffe ohne Abgastechnik in den Häfen weiter laufen lassen, sollten hingegen mit einem Malus belegt werden, also höhere Gebühren zahlen.“
 
 

 
NABU startet Projekt zum Kiebitz-Schutz
Neue Schutzmethoden für Wiesenvögel in der Agrarlandschaft–Förderung durch das Bundesprogramm Biologische Vielfalt

Bergenhusen – Noch vor 50 Jahren war der Kiebitz ein Allerweltsvogel, der fast überall auf Feldern und Wiesen in Deutschland häufig anzutreffen war. Heute ist er aus vielen Agrarlandschaften verschwunden und gehört mittlerweile zu den bedrohten Vogelarten. Sein Bestand ist in den vergangenen zwanzig Jahren um mehr als die Hälfte zurückgegangen, so dass in Deutschland nur noch ca. 80.000 Paare brüten. Intensive landwirtschaftliche Nutzung und veränderte Fruchtfolgen haben zu starken Bestandsrückgängen geführt.

Mit dem Projekt „Der Sympathieträger Kiebitz als Botschafter: Umsetzung eines Artenschutz-Projektes zur Förderung des Kiebitzes in der Agrarlandschaft“ will der NABU einen wichtigen Beitrag zum Schutz dieser attraktiven Vogelart leisten. Der Kiebitz brütet fast ausschließlich auf landwirtschaftlichen Nutzflächen und ist damit von den Aktivitäten der Landwirte abhängig.

„Hoher und dichter Pflanzenwuchs macht den Kiebitzen eine erfolgreiche Brut und Jungenaufzucht oftmals unmöglich. Hier setzt das Projekt an. Wir erproben Maßnahmen, die sich in den Arbeitsablauf der Landwirte einbinden lassen, um Kiebitzen wieder geeignete Brutplätze zu bieten. So sollen auf Äckern und Wiesen vegetationslose Flächen geschaffen werden, um den Vögeln eine Brut zu ermöglichen: denn sie lieben die Rundumsicht“, sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller anlässlich der Auftaktveranstaltung zum Projektstart am Montag im Michael-Otto-Institut in Bergenhusen.

Knapp fünf Jahre lang werden neue Schutzmethoden für Kiebitze und andere Vogelarten entwickelt und in ganz Deutschland in Zusammenarbeit mit Landwirten ausprobiert. Erfolgversprechende Maßnahmen sollen aufbereitet und in Agrarumweltmaßnahmen integriert werden. Abschließend sollen die Erfahrungen im Kiebitzschutz in einem Handbuch gebündelt werden. Drei Viertel der Kosten von insgesamt 1,45 Millionen Euro werden vom Bundesumweltministerium im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt übernommen. Ein Viertel tragen das Schleswig-Holsteinische Umweltministerium, die Hanns R. Neumann Stiftung und der NABU.

In einigen Jahren soll überprüft werden, wie diese und andere Schutzmaßnahmen greifen, damit der Kiebitz wieder eine Zukunft hat.

Das Projekt wird gefördert durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit.
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Saubere Geldanlage
Wer es gut meint, sollte sich gründlich informieren

Nur ein ethisch-ökologischer Investmentfonds von 46 Fonds im Test meidet konsequent Problembranchen, berichtet die Zeitschrift Finanztest in ihrer September-Ausgabe. Als einziger schließt der ÖkoWorld ÖkoVision Classic C vollständig Investitionen in Waffen, Atomenergie, Gentechnik, Glücksspiel und weitere problematische Geschäftsfelder aus. Die anderen nachhaltigen Fonds im Test erfüllen die festgelegten Ausschlusskriterien nur teilweise. Unter ihnen gibt es dennoch empfehlenswerte Fonds für unterschiedliche Anleger.

In der gemeinschaftlichen Untersuchung der Verbraucherzentrale Bremen und der Stiftung Warentest haben die Tester vier Modellanleger definiert: den Strengen, der kompromisslos zu 100 Prozent sauber anlegen will, den Pragmatiker, der mit besserem Gewissen Rendite machen will, den Klimafreund mit Fokus auf erneuerbaren Energien und den Bequemen, der stressfrei möglichst sauber investieren will.

Da jede Fondsgesellschaft unter Nachhaltigkeit etwas anderes versteht, haben die Experten Ausschlusskriterien festgelegt, zum Beispiel für Kinderarbeit, Pornografie, Rüstung und Atomkraft. Viele Fonds erfüllen diese Kriterien zu ca. 20 bis 70 Prozent.

Jeder Fonds musste sich zudem einer Transparenzbewertung unterziehen. Dabei schneiden sie sehr unterschiedlich ab. Rund die Hälfte der Fonds im Test informieren ihre Kunden ungenügend über ihre Anlagestrategie und bekamen eine geringe oder sehr geringe Transparenzbeurteilung. Zwei saubere Aktienindexfonds, sogenannte ETF, erfüllten die Kriterien zu 35 bzw. 47 Prozent. Sie sind geeignet für bequeme Anleger.

Der ausführliche Test "Saubere Fonds" erscheint in der September-Ausgabe der Zeitschrift Finanztest (ab 20.08.2014 am Kiosk) und ist bereits unter www.test.de/sauberefonds abrufbar.
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Karlsruhe: Äpfel, Birnen oder Zwetschgen?
Stadt versteigert Ende August Obst in Daxlanden und Knielingen

Äpfel und Birnen von städtischen Grundstücken können Bürgerinnen und Bürger am Mittwoch, 27. August, ab 13 Uhr in Daxlanden ersteigern. Treffpunkt ist der Parkplatz vor dem Restaurant Saumseen. In Knielingen kommen vor allem Äpfel, Birnen und Zwetschgen am Donnerstag, 28. August, zur Versteigerung. Ebenfalls ab 13 Uhr. Treffpunkt ist der Parkplatz vor dem Kleingartenverein "Am Kastanienbaum" am Ende der Wikingerstraße.
 
 

 
NABU: Bundesweite Aktionen zur „International Batnight“ 2014
1236 Arten weltweit – und die Jagd geht weiter

Berlin – Sie sind die wahren Herrscher der Nacht. Sie sehen mit ihren Ohren, fliegen mit ihren Händen und rasen mit bis zu 880 Herzschlägen pro Minute durch die Dunkelheit. Handflügler, so ihre Übersetzung aus dem Lateinischen, besser bekannt als Fledermäuse.

Die 18. „International Batnight“ am 30. und 31. August 2014 lädt dazu ein, die Welt der Fledermäuse hautnah mitzuerleben und bietet die Gelegenheit, mehr über die atemberaubenden, aber leider bedrohten Flugakrobaten zu erfahren. In vielen Bundesländern werden zur Nacht der Fledermäuse Aktionen angeboten. Mittlerweile findet die „International Batnight“ in über 30 Ländern weltweit statt.

„Fledertiere, dazu gehören circa 200 Flughunde und 1030 Fledermäuse, gehören nach den Nagetieren zu den artenreichsten Säugetieren. Nach wie vor werden neue Arten entdeckt“, erzählt NABU-Fledermausexperte Sebastian Kolberg. Waren es 2012 noch 1236 Arten weltweit, so sind aktuell mindestens zwei Arten dazu gekommen. Die meisten der Handflügler leben in tropischen Regenwäldern.

„Die alljährliche Internationale Fledermausnacht soll auf die Bedrohung der Tiere aufmerksam machen. Vier Arten gelten in Deutschland als stark gefährdet, drei sind sogar vom Aussterben bedroht. Zwölf weitere stehen auf der Vorwarnliste. Hauptursache für die Gefährdung der heimischen Fledermausarten sei der Verlust von geeigneten Lebensräumen, so Kolberg.

Im Rahmen der diesjährigen „International Batnight“ bieten NABU-Fledermauskundler bundesweit nächtliche Exkursionen mit dem sogenannten Bat-Detektor an. Dieser macht die ultrahochfrequenten Rufe der Tiere hörbar, um ihnen so auf die Schliche zu kommen. Eine der Hauptattraktionen des NABU findet auch dieses Jahr im Mayener Grubenfeld in Rheinland-Pfalz statt. Am Samstag, den 30. August öffnet der NABU gemeinsam mit der Stadt Mayen die Tore zum größten Winterquartier für Fledermäuse in Deutschland. In den Abendstunden können Besucher die faszinierenden Tiere dann live beobachten. Sämtliche Fledermaus-Veranstaltungen finden Sie auf der NABU-Termindatenbank.
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