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Verschiedenes

Vanilleprodukte: Viele Pasten und Extrakte enthalten kaum Vanille
(c) Stiftung Warentest
 
Vanilleprodukte: Viele Pasten und Extrakte enthalten kaum Vanille
Die meisten Vanillepasten und Vanilleextrakte enthalten – trotz anderslautender Werbeversprechen – kaum Vanille. Zu diesem Ergebnis kommt die Stiftung Warentest nach ihrer Untersuchung von 42 Vanilleprodukten, darunter Pasten, Extrakte, Vanillezucker und Schoten. Einige Pasten und Extrakte versprechen, dass ein Teelöffel davon eine Vanilleschote ersetze. Doch der Test, der in der Dezember-Ausgabe der Zeitschrift test erscheint, zeigt deutlich, wie weit hier Werbung und Realität auseinanderklaffen.

Die Vanillepasten und Extrakte sind zwar praktisch zu dosieren, enthalten aber vor allem Zutaten wie Invertzuckersirup, Agavendicksaft und Zucker, hingegen wenig Vanille. Anhand der Zutatenliste lässt sich das nicht erkennen. Man könnte meinen: je mehr Vanilleextrakt, desto mehr Vanille. Das stimmt aber nicht. Denn die Extrakte können beliebig verdünnt sein.

Die Stiftung Warentest empfiehlt, für Besonderes wie Pannacotta oder Garnelengerichte Vanilleschoten zu verwenden. Fürs Backen reicht oft Vanillezucker. Denn ganze Schoten sind im Schnitt viermal teurer. Der Vanillegehalt von drei der zehn untersuchten Zucker ist sehr gut oder gut. Die Besten sind übrigens Bio-Produkte.

Was der Test der verschiedenen Vanilleprodukte außerdem zeigt: Die Qualität von Vanilleschoten lässt sich nicht am Preis ablesen. Zu den drei Testsiegerinnen gehören auch zwei vom Discounter. Beim Vanillezucker und bei den Extrakten stehen teurere Produkte vorn.

Den Test Vanilleprodukte gibt es in der Dezember-Ausgabe der Zeitschrift test und unter www.test.de/vanille.
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Das Märchen vom billigen französischen Atomstrom
(c) mitwelt.org
 
Das Märchen vom billigen französischen Atomstrom
Vorwort / Eine Milliarde sind 1000 Millionen.

"Brot und Spiele" (Panem et circenses) waren die Durchsetzungsstrategien im römischen Reich, um die Macht zu erhalten. "Billiges Benzin, kostengünstiger Strom und Fußball" sind in der Demokratie gerne propagierte Wahlkampfstrategien.

In Frankreich ist die Atomindustrie im Niedergang und der Atomkonzern EDF hoch verschuldet. Gleichzeitig verspricht Staatspräsident Macron wieder einmal billigen Atomstrom und will neue kleine AKW bauen lassen. Ein kleiner Teil der finanziellen Probleme der französischen Atomwirtschaft soll mit EU-Geldern gelöst werden.

Gerne wird in diesem Zusammenhang in Frankreich und auch in Deutschland das Märchen vom billigen französischen Atomstrom verbreitet und die Nutzung der Atomenergie als rettende Wunderwaffe im verloren gehenden Krieg gegen Natur und Umwelt gepriesen.

Der Strompreis in Frankreich ist allerdings nur scheinbar günstig...
Nach einem Bericht des obersten Rechnungshofes in Frankreich kosteten die Erforschung, Entwicklung sowie der Bau der französischen Kernkraftwerke insgesamt 188 Mrd. Euro. Da in Frankreich die "zivile" und die militärische Nutzung der Atomkraft nicht zu trennen sind, liegt die Summe vermutlich wesentlich höher. Die Nachrüstung der überalterten französischen Reaktoren wird über 55 Milliarden kosten. Die Zeitschrift Liberation berichtet von Nachrüstkosten von fast 100 Milliarden bis zum Jahr 2030.
Laut einem Bericht des französischen Wirtschaftsministeriums hatte die halbstaatliche EDF Ende 2019 rund 41 Milliarden Euro Schulden und bis 2028 sollen es fast 57 Milliarden Euro (57.000.000.000) sein. Um innenpolitische Probleme zu verhindern, darf die EDF den Strompreis aus politischen Gründen nicht erhöhen. Die EDF-Verbindlichkeiten treiben Frankreichs Staatsverschuldung massiv in die Höhe. Die Menschen in Frankreich (und insbesondere deren Enkel) zahlen den scheinbar billigen, teuren Atomstrom mit der Steuer.
In diesen Kosten ist weder der Abbau der AKWs noch eventuelle Kosten eines schweren Unfalls einberechnet. Ein schwerer Atomunfall hätte in Frankreich verheerende Folgen. Eine Regierungsstudie rechnet mit 430 Milliarden Euro Kosten.

In Frankreich betreibt die EDF 56 überalterte Reaktoren, die jetzt fast gleichzeitig alt und marode werden, hat aber fast keine Rücklagen für den Abriss gebildet. In Deutschland geht der Staat sehr optimistisch von 47 Milliarden Kosten für Abbruch und Endlagerung aus. Der Abbruch der großen Zahl an französischen AKWs könnte bei steigenden Kosten weit über 100 Milliarden Euro kosten, wenn bei der Sicherheit nicht gespart wird. Es besteht durchaus die Möglichkeit, dass die Atomwirtschaft den französischen Staat auch ohne jederzeit möglichen Atomunfall in den Ruin treibt.

An der französischen Atlantikküste in Flamanville wird seit dem Jahr 2007 ein „Europäischer Druckwasserreaktor“ (EPR) gebaut. Das Vorzeigeprojekt sollte ursprünglich 2012 zum Fixpreis von 3,2 Milliarden Euro fertiggestellt sein. Seitdem wurde der Betriebsbeginn immer wieder verschoben, der Rechnungshof beziffert die Kosten auf jetzt über 19 Milliarden Euro. Ob der EPR 2024 ans Netz gehen kann, ist fraglich. Wirtschaftlich arbeiten wird der Musterreaktor nie.

Der Schweizer Atom-Lobbyist und Axpo-Chef Christoph Brand lässt die Träume vom billigen Atomstrom aus neuen, kleinen AKW platzen. "Die Produktionskosten für den Strom, den neue Kernkraftwerke liefern, seien gegenwärtig etwa doppelt so hoch wie jene von größeren Wind- und Solaranlagen, so Brand. Egal, wie man die Risiken der Kernkraft einschätze, es sei schlicht nicht wirtschaftlich, auf neue AKW zu setzen." sagte er in der atomfreundlichen NZZ am 21.10.2021.

In Ländern mit einem funktionierenden Markt werden keine neuen AKWs gebaut. Im Zweifelsfall hilft immer auch ein Blick auf den langfristig massiv gesunkenen Aktienkurs der EDF, um die Marktchancen der von Staatspräsident Macron angekündigten, atomaren Renaissance zu bewerten.

"Brot und Spiele" mit künstlich niedrig gehaltenen Atom-Strompreisen kann im Wahlkampf funktionieren. Kostengünstiger, risikoloser Strom entsteht heute mit Fotovoltaik und Windenergie.

Axel Mayer, Mitwelt Stiftung Oberrhein. Der Autor ist Vizepräsident im Trinationalen Atomschutzverband TRAS und war 30 Jahre lang BUND-Geschäftsführer in Freiburg
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ECOtrinova e.V. lehnt Energiekonzept Neubaustadtteil Dietenbach ab
- aktuelle Argumente und Alternativen -

Zu schwerer Klotz am Bein für Klimaschutz, zu schwere Eingriffe in Trinkwasserschutzgebiet, Stromkrisen-anfällig. Ja zu warmem Nahwärmenetz und hocheffizientem Wasserstoff-Einsatz.

ECOtrinova e.V. lehnt die von der Stadt vorgelegten Energiekonzepte, I, II, IV für Dietenbach strikt ab und nennt Alternativen, die auch für andere Wohngebiete nutzbar sind. Das Konzept III ist wenig sinnvoll: Denn Wärme aus tiefer Geothermie sollte wenn, dann für Altbaustadtteile verwendet werden. Der Verein hat dazu an OB Horn, dem Gemeinderat sowie der Bürgermeisterriege Forderungen und Gründe übermittelt.

Die Energiekonzepte für Dietenbach sind erstens ein viel zu schwerer Klotz am Bein für den Klimaschutz in Freiburg. Errichtet man den Neubaustadtteil, fehlen Planungs- und viel zu knappes Baupersonal sowie ggf. mehr städtische Förder-Gelder für den zwingend und schnell nötigen massiven Klima-schutz bei rund 20.000 Altbauten Freiburgs. Freiburg müsse wählen: erfolgreich Klimaschutz bei Altbauten mit mehr Wohnen oder große Neubaugebiete. Laut Öko-Institut haben Neubaugebiete auf regionaler Ebene direkt Auswirkung auf die Umsetzbarkeit von Sanierungsmaßnahmen.

Das Energiekonzept solle zurückgezogen und nicht mehr ausgeschrieben werden: Denn es werde immer fraglicher, ob der Neubaustadtteil überhaupt kommt angesichts sehr stark gestiegener Baulandpreise, kräftig gestiegener Baukosten und hoch verschuldetem Konzern Stadt.

Der Neubaustadtteil wäre zweitens keineswegs klimaneutral, auch wenn das behauptet werde. Denn die gesamte „graue“ Energie für die Erschließung (Straße, Wege, Versorgungsleitungen, Aufschüttun-gen usw.) und für Baustoffe und die Errichtung der Gebäude wird ausgeklammert. Zudem bestehen Klimanachteile durch z.B. weitgehenden Wegfall der Kohlendioxidspeicherung im Boden, durch mehr Nahrungsmitte-l“importe“ nach Freiburg nach Wegfall von über 100 Hektar Landwirtschaft. Und es drohen Klimaschä-den durch Tausende Baumrodungen.

Eklatanter Grundfehler Nr. 3 ist der viel zu hohe Energiebedarf der Gebäude für Wärme und Strom. Das Energiekonzept muss deswegen geändert, die Ausschreibung dazu gestoppt werden. Der Heizwärme- und Haushaltstromverbrauch sollten auf ein Viertel gesenkt werden. Dann ist ein nötiger Plusenergiestandard erreichbar: Neubauten sollten, wenn, dann Altbauten bei Klimaschutz und Energie entlasten! Bis 6000 Kilowattstunden Wärme und fast 4000 Kilowattstunden Strom pro Haushalt und Jahr wie für Dietenbach erkennbar – nach Abzügen u.a. für Schule und Gewerbe - das sind keine Energiespar-Klimaschutzhaushalte!

Der Gebäudewärmestandard KfW-55 wird in Deutschland in Kürze nicht mehr gefördert. Das ist ein Signal gegen den für Dietenbach beabsichtigten veralteten Freiburger Effizienzhausstandard 55, für den Gemein-deratsbeschlüsse früherer Jahre verantwortlich sind. Mit dem Freiburger Effizienzhausstandard 55 würden Klima- und Energie-Altlasten von morgen entstehen. Klageberechtigte Umweltverbände könnten den Freiburger Effizienzhausstandard 55 verbieten lassen.

Vierter Grundfehler bei Varianten IV und II ist der extreme Zugriff aufs Grundwasser. Hier geht es um den Schutz des in Kürze kommenden großen Umkircher Trinkwasserschutzgebiets u.a. unter ganz Dietenbach. Die beabsichtigten Grundwasserabsenkungen um deutlich über 5 m bei Entnah-men bis 2000 Kubikmetern pro Stunde und bis zu 5 Meter bei 1000 Kubikmetern pro Stunde haben mögliche unangenehme Folgen: Zur Klärung seine unabhängige Untersuchungen nötig:

* zum Austrocknen von Teilen der Wäldchen an der Mundenhoferstr.,
* zur Verminderung der Dreisam-Wasserführung in Trockenperioden bis zu deren Austrocknen.

* Das Gelände könnte sich nahe den Förderbrunnen periodisch senken, mit Folgen für Gebäude.

Die Konzepte I, II, IV mit el. Wärmepumpen bzw. kalter Nahwärme sind abzulehnen: Indem man auf elektrische Wärmepumpen für Heizung und Warmwasser setzt, bestehen erhebliche Krisenrisiken bei Stromman-gel und Stromausfällen. Sie tragen selber dazu bei. Sie leiden am Wintermangel des Solarstroms und dem dazu stark gegenläufigen Verlauf des Wärme-bzw. Strombedarfs bei Deckung durch el. Wärmepumpen.

Strategische Krisensicherheit bietet als Alternative der „zelluläre Ansatz“ des VDE mit zellulären Energie-systemen, und zwar mit der inselbetriebsfähigen intelligent gesteuerten Kombination aus BHKW für Strom und Wärme plus begrenzt Wärmepumpen plus Wärme- und Strom-Speichern. Für die BHKW - z.B. mit Brennstoffzellen oder Wasserstoff-Motor, beide mit Abwärmenutzung - ist Brennstoff erforderlich, heute Erdgas oder Biomethan, künftig in der Regel Wasserstoff (H2).

Die Stromversorgung in Baden-Württemberg und Freiburg im Winter werde ab 2022/23 zunehmend prekär. Die Bundesnetzagentur BNA hat die Stilllegung der meisten Kohlekraftwerksblöcke in Baden-Württemberg verboten. Auch Freiburg muss alles tun gegen mehr und für weniger Stromverbrauch, vor allem im Winter! Dazu sind Energiekonzeptvarianten I, II, IV genau das Falsche!

ECOtrinova befürwortet den Einsatz von Wasserstoff bei Energiekonzepten. Diese Zukunftstechnologie muss n kommunale Energiesysteme eingeführt werden für die Sicherheit der Energiever-sorgung für gut speicherbare und sauber einsetzbare Brennstoffe vor allem für BHKW. Dazu ist Elektrolyse vor Ort sinnvoll mit Abwärmenutzung vor Ort für Wärme- und Kältezwecke. Beispiele seien die Stadtwerken Haßfurth/Main und die Neue Weststadt in Esslingen. Mit der Abwärmenut-zung der Elektrolyse und der BHKW erreiche die Kette erneuerbarer Strom-Elektrolyse-BHKW für Strom und Wärme sehr gute Nutzungsgrade. Ein hoher Bonus sei anzusetzen für die meist vergessene Nutzung des Sauerstoffs der Elektrolyse für vielfältige Zwecke.

Besonderes interessant für die Wasserstoffspeicherung sind mit LOHC (Liquid organic Hydrogen Carrier) ungiftige im Kreislauf geführte organische Flüssigkeiten, die Wasserstoff chemisch aufnehmen, den Wasserstoff drucklos, verlustlos und bei Umgebungstemperatur speichern und leicht wieder abgeben. Diese Technologie ist auf dem Markt. Sie bietet gespeicherte erneuerbare Wasserstoff-Sekundärenergie für alle Strom-lastbereiche von Grund- bis Spitzenlast plus nutzbare Wärme für Heizung und Kälte. - In diesem Zusammengang sind warme Nahwärmenetze sinnvoll. Anders als gelegentlich behauptet, können diese mit kleinen Verlusten von z.B. nur 12 bis 14 Prozent betrieben werden.
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Bewerbung für den Ursula Hudson Preis 2022 gestartet
Mit dem Ursula Hudson Preis ehrt Slow Food Deutschland (SFD) Einzelpersonen, Initiativen oder Gruppierungen, die sich für die Ernährungswende engagieren. Benannt ist er nach der langjährigen SFD-Vorsitzenden. Ein fünfköpfiges Kuratorium entscheidet über Nominierte und Preisträger*in. Der Preis steht Menschen offen, die im Ernährungsbereich bzw. der Ernährungspolitik und -bildung aktiv sind. Bewerbungen können bis zum 28. Februar 2022 eingereicht werden; die Preisverleihung findet am 8. Juni in Berlin statt.

Benannt ist der Ursula Hudson Preis nach der langjährigen SFD-Vorsitzenden und Vorständin von Slow Food International Ursula Hudson. Sie galt als Vordenkerin für die Ernährungswende. Hudson verstarb im Sommer 2020. Mit dem anschließend initiierten Bildungspreis möchte Slow Food innovative und nachahmenswerte Leistungen für unsere Zukunft mit öffentlicher Aufmerksamkeit unterstützen. Das Engagement der Preisträger*innen zeigt: Die Transformation des Lebensmittelsystems ist möglich.

Die Nominierten und Prämierten verleihen der Ernährungswende ein Gesicht, stehen stellvertretend für konkrete Wege und Lösungen, um Menschen künftig gut und fair zu ernähren. Dazu Nina Wolff, SFD-Vorsitzende: „Um zu zeigen, dass aus Visionen Wirklichkeit werden kann und vielerorts bereits geworden ist, misst Slow Food der handlungsorientierten Ernährungsbildung und Wissensvermittlung eine zentrale Bedeutung bei. Die sozio-ökologischen Herausforderungen unserer Zeit machen einschneidende Veränderungen unserer Art, zu wirtschaften und uns zu ernähren, unausweichlich. Mit dem Ursula Hudson Preis möchten wir Menschen ermutigen, diese Veränderungen souverän mitzugestalten.“

Die Kandidat*innen – Einzelpersonen, Initiativen oder Gruppierungen – können sich auf Eigeninitiative bewerben oder werden durch Dritte vorgeschlagen. Die Preisverleihung findet am 8. Juni 2022 in Berlin im Rahmen einer Bildungsveranstaltung statt. Hauptpreisträgerin 2021 war Elisabeth Schmelzer, die den Gemeinschaftsgarten Tausendschön in Minden, Nordrhein Westfalen betreibt. U. a. nominiert war auch der Ernährungsrat Oldenburg. Seine Sprecherin, Judith Busch, erklärt: „Alleine die Nominierung für den Ursula Hudson Preis war für uns ein großer Erfolg. Die Anerkennung hat uns in unserem Wirken und Tun bekräftigt, unsere Sichtbarkeit gestärkt.“

Das fünfköpfige, unabhängige Kuratorium spiegelt die Vielfalt und Expertise des SFD-Netzwerks wieder. Mitglieder sind: Tanja Busse, Journalistin, Autorin und Moderatorin; Barbara Assheuer, tätig bei der Heinrich-Böll-Stiftung im Bereich Internationale Zusammenarbeit sowie langjährige Wegbegleiterin von Ursula Hudson; Pirmin Spiegel - Hauptgeschäftsführer und Vorstandsvorsitzender von MISEREOR; Anke Kähler, Bäckermeisterin und Vorsitzende von Die Freien Bäcker e.V., sowie Sebastian John, Kellermeister und Absolvent der Slow Food Youth Akademie.
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Mehr Stadtgrün in Freiburg
Das Garten- und Tiefbauamt pflanzt mehr als 700 Bäume im gesamten Stadtgebiet
Investition von mehr als einer Million Euro

Kranke Bäume müssen aus Sicherheitsgründen entfernt werden – fast jeder Baum wird ersetzt

Der Herbst ist der Auftakt für eine große Baumpflanzaktion der Stadtverwaltung. Das Garten- und Tiefbauamt wird in dieser Saison mehr als 700 Bäume pflanzen, über eine Million Euro werden dafür investiert. Die Eichen, Linden und Amberbäume werden als Ersatz für die Bäume gepflanzt, die gefällt werden müssen, da sie krank sind. So kann Freiburg die grüne Stadt bleiben, die sie ist.

Dass im kühlen Herbst mit der Pflanzung begonnen wird, mag auf den ersten Blick überraschen. Doch für die Gehölze ist nicht der Winter, sondern der Sommer die stressigste Zeit. Wenn die Pflanzen zwischen Oktober und März in die Erde kommen, haben sie ausreichend Zeit, um sich an den neuen Standort zu gewöhnen, einzuwurzeln und die Niederschläge des Winters zu nutzen, bevor der heiße und trockene Sommer kommt. Zudem fallen so Wurzelbildung und Blatt-Neuaustrieb – beides kraftraubend – in unterschiedliche Zeiträume und werden besser vertragen.

Das Garten- und Tiefbauamt (GuT) kümmert sich um rund 24.000 Straßenbäume und ebenso viele Bäume in Grün- und Parkanlagen. Während Parkbäume mehrere hundert Jahre alt werden können, liegt die Lebenserwartung von Straßenbäumen nur bei etwa 50 Jahren. Das liegt an den schwierigen Wuchsbedingungen: Im Straßenraum sind Luft- und Wurzelraum begrenzt, die Pflanzen müssen sich den Platz mit Leitungen im Boden und Verkehrsflächen für Fußgänger, Radfahrer sowie Fahrzeuge teilen. Hinzu kommen Streusalzbelastung, Verunreinigungen durch Hunde und klimatische Stressfaktoren wie Hitze und Trockenheit, die durch den Klimawandel immer relevanter werden. Auch mit neuen Schädlingen und Pilzen haben die Pflanzen zu kämpfen.

So ist es nicht verwunderlich, dass auch Bäume gefällt werden müssen. Im Jahr 2021 waren das jedoch weniger als ein Prozent der städtischen Bäume. Bei Kontrollen wurde in den vergangenen Monaten festgestellt, welche Bäume aus Sicherheitsgründen nicht mehr stehenbleiben können. Unter anderem müssen in der Edith-Stein-Straße neun Blutpflaumen und in der ersten Grünspange im Vauban eine Linde wegen Pilzbefall entfernt werden. Abgestorbene oder wipfeldürre Bäume befinden sich etwa in der Eisenbahnstraße, auf dem Alten Friedhof, beim Spielplatz in der Urachstraße und in der Staufener Straße. Bei den Bäumen, die in Parkanlagen entfernt werden, handelt es sich meist um Pflegemaßnahmen, um zu dicht wachsende Bestände auszulichten und so das Wachstum zu verbessern. Betroffenen Einrichtungen sowie Bürger- und Lokalvereine werden detailliert darüber informiert. Und weiter gilt: Für fast jeden gefällten Baum wird ein neuer gepflanzt.

Durch die veränderten Bedingungen hat sich gewandelt, welche Baumarten heute neu im Straßenraum gepflanzt werden. Auch die Insektenfreundlichkeit spielt dabei eine große Rolle. So haben zum Beispiel Spitz-Ahorn oder früher häufige Straßenbäume wie Berg-Ahorn oder Birke abgelöst. Doch auch Klassiker wie Linde oder Eiche werden weiterhin gepflanzt.

Insgesamt werden in dieser Pflanzsaison 705 Bäume vom GuT gesetzt, etwa 420 durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des GuT selbst, die übrigen durch Fremdfirmen. Dafür investiert die Stadt rund 1,1 Millionen Euro.
 
 

Neuer Vorsitzender der AG Umweltämter des Städtetags Baden-Württemberg
Klaus von Zahn (c) Stadt Freiburg
 
Neuer Vorsitzender der AG Umweltämter des Städtetags Baden-Württemberg
Klaus von Zahn, Leiter des Umweltschutzamtes der Stadt Freiburg, ist zum Vorsitzenden der AG Umweltämter des Städtetags Baden-Württemberg gewählt worden.

Klaus von Zahn leitet das Umweltschutzamt seit 2014 und ist seitdem auch Betriebsleiter des Eigenbetriebs Abfallwirtschaft. Das Umweltschutzamt wirkt bei allen umweltrelevanten Themen der Stadt Freiburg mit, initiiert Projekte und steuert gesamtstädtisch die Querschnittsaufgabe Klimaschutz.

Zuvor hat er nach dem Studium „Technischer Umweltschutz“ an der Bergischen Universität Wuppertal mehr als zwanzig Jahre in der Umwelt- und Planungsverwaltung der Stadt Düsseldorf gearbeitet. Nach der nebenberuflichen Promotion an der TU Dortmund im Bereich "Raumplanung" und dem Wechsel in das Düsseldorfer Stadtplanungsamt leitete er dort die Abteilung "Stadtentwicklung". Klaus von Zahn ist heute auch als Referent bei verschiedenen Institutionen tätig.

In der AG Umweltämter tauschen sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aller Städtegruppen aus, um von den unterschiedlichen Erfahrungen profitieren zu können. Breiten Raum nehmen aktuelle Fragen des Klimaschutzes ein. Aber auch viele andere Themen finden sich hier wieder, wie zum Beispiel Naturschutz, Immissionsschutz, Bodenschutz etc. Fachlichen Input steuern regelmäßig Vertreterinnen und Vertreter aus dem Umweltministerium bei.
 
 

 
Studie zu Wildtieren im urbanen Raum
Temporär werden Kameras auf Friedhöfen und im Stadtwald aufgestellt

Wildtiere erobern Städte als Lebensraum und leben in enger Nachbarschaft mit dem Menschen. Bisher ist wenig bekannt über die Dynamiken der Nutzung des urbanen Lebensraums durch verschiedene Arten. Die Professur für Wildtierökologie und Wildtiermanagement der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg untersucht jetzt das Auftreten verschiedener Wildtierarten mit Hilfe von Wildkameras. Die Kameras werden temporär in privaten Gärten, auf Grünstreifen, in Parks, auf Friedhöfen und im Stadtwald installiert.

Seit kurzem sind Kameras auf dem Hauptfriedhof sowie den Friedhöfen Bergäcker und Haslach aufgestellt. Die Erkenntnisse aus den Aufzeichnungen sollen das Zusammenleben von Mensch und Wildtier beobachten. Auf die Kameras wird durch Schilder hingewiesen. Die Datenschutzverordnung wird eingehalten, Aufnahmen, auf denen Menschen zu sehen sind, werden nach der Sichtung der Bilder gelöscht oder unkenntlich gemacht.
 
 

Ernährungswende jetzt anpacken!
Boden (c) Meerfreiheit
 
Ernährungswende jetzt anpacken!
Breites Bündnis fordert von SPD, Bündnis 90/Grünen und FDP Politik für eine Ernährungswende

Gemeinsame Pressemitteilung, 28.10.2021 – Während der laufenden Koalitionsverhandlungen appellieren 15 Dachorganisationen, Verbände und Fachgesellschaften aus Gesundheit, Sozialem, Ernährung und Umwelt an die Parteien, Ernährungspolitik endlich wirksam anzugehen. Nur so gelingt es, dass sich die Menschen in Deutschland künftig gesund und nachhaltig ernähren können - unabhängig vom eigenen Geldbeutel. Deutschlands derzeitiges Ernährungssystem ist ungesund, unsozial und höchst klima- und umweltschädlich. Es „stellt die planetaren und gesellschaftlichen Belastungsgrenzen zunehmend auf die Probe“, heißt es in dem » Appell. Dieser liegt auch den Verhandlerinnen und Verhandlern zur Ampelkoalition vor.

Im Appell unterstreichen die Initiator:innen: Die soziale, gesundheitliche und ökologische Ernährungswende in Deutschland drängt und eilt. Deshalb legt das Bündnis der künftigen Bundesregierung 10 Kernforderungen vor. Zentral für den Umbau: Die Einrichtung einer „Zukunftskommission Ernährung”. Analog zur „Zukunftskommission Landwirtschaft“ soll das breite Beratungsgremium bis Ende 2022 ein Leitbild für eine sozial gerechte, gesunde, umwelt- und klimaverträgliche und tierfreundliche Ernährung in Deutschland entwickeln. Auf den Vorarbeiten der Kommission aufsetzend soll die Bundesregierung dann Anfang 2023 eine ressortübergreifende Ernährungsstrategie verabschieden und mit der Umsetzung starten. Ausdrücklich betont das Bündnis, dass dazu auch gehören muss, künftig faire Arbeitsbedingungen in allen ernährungsrelevanten Berufen und entlang der gesamten Lieferkette zu gewährleisten.

Dr. Nina Wolff, Vorsitzende von Slow Food Deutschland: „Die nächste Legislatur wird darüber entscheiden, ob es gelingt, uns innerhalb der planetaren Grenzen zu bewegen und zu ernähren und so unsere Lebensgrundlagen zu sichern. Eine integrierte Ernährungspolitik muss deshalb zur Kernaufgabe der neuen Bundesregierung werden. Die Politik muss faire Rahmenbedingungen und Umfelder schaffen, damit es allen Verbraucher*innen möglich ist, nachhaltige Essensentscheidungen zu fällen und wir so gemeinsam zukunftsfähige Ernährungsstile ausbilden."

Die 10 Kernforderungen an die kommende Bundesregierung:
1. Schaffung einer Zukunftskommission Ernährung: Ernährung geht uns alle an, und es ist wichtig, alle relevanten Perspektiven zu berücksichtigen. In die Zukunftskommission Ernährung werden Praktiker:innen, Wissenschaftler:innen und gesellschaftliche Akteur:innen aus allen relevanten Bereichen und Berufsgruppen eingebunden. Aufgabe der Zukunftskommission ist es, bis Ende 2022 ein Leitbild für eine sozial gerechte, gesundheitsfördernde, umweltverträgliche und dem Tierwohl zuträgliche Ernährung in Deutschland zu entwickeln. Grundlage des Leitbildes sind die planetaren Belastungsgrenzen.

2. Erarbeitung einer ressortübergreifenden Ernährungsstrategie: Die Bundesregierung verabschiedet Anfang 2023 eine ressortübergreifende Strategie, die alle vier Nachhaltigkeitsdimensionen – Gesundheit, Soziales, Umwelt und Tierwohl – beinhaltet sowie die planetaren Grenzen respektiert. Dazu gehört auch die zukünftige Gewährleistung von fairen Arbeitsbedingungen in allen ernährungsrelevanten Berufen und entlang der gesamten Lieferkette. Zentrale Vorarbeiten hierfür leistet die Zukunftskommission Ernährung.

3. Lebensmittelbesteuerung auf den Prüfstand: Bis 2022 überprüft die Bundesregierung die Lebensmittelbesteuerung auf ihre Wirkung in Bezug auf eine sozial gerechte, gesundheitsfördernde, umweltverträgliche und dem Tierwohl zuträgliche Ernährung und erarbeitet konkrete Vorschläge. Ziel ist es, dass zukünftig die gesunde und nachhaltige Wahl die einfache und günstigere Wahl ist.

4. Sozial gerechte Ernährungspolitik: Eine Ernährungswende darf nicht dazu führen, soziale Ungleichheiten zu verstärken, sondern muss vielmehr dazu führen, dass eine gesundheitsfördernde und nachhaltige Ernährung allen Menschen ermöglicht wird. Dies gilt insbesondere für einkommensschwächere Bevölkerungsgruppen. Die Höhe der Sozialleistungen muss entsprechend angepasst werden und die soziale Abfederung neuer Maßnahmen von Anfang an mitgedacht werden.

5. Ernährungskompetenz fördern: Ernährungsbildung, Ernährungsberatung und Ernährungstherapie gilt es, im Sinne einer sozial gerechten, gesundheitsfördernden und umweltfreundlichen Ernährungskompetenz zu stärken. Dies gilt auch für die Ausbildung pädagogischer und gastgewerblicher Berufe, wie z. B. Erzieher:in, Lehrer:in oder Koch/Köchin. Ernährungsberatung und Ernährungstherapie sollten zukünftig niedrigschwellig allen zur Verfügung stehen.

6. Augenmerk auf Ernährung im Gesundheitswesen: Ziel der Ernährungswende muss es sein, die Versorgung und Befähigung von Menschen mit besonderen Ernährungsbedürfnissen zu gewährleisten. Es gilt, die Qualifizierung und Verankerung von Ernährungsbildung und Ernährungstherapie im Gesundheitswesen systematisch zu verbessern.

7. Gutes Essen bei der Gemeinschaftsverpflegung: Die Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) für die Gemeinschaftsverpflegung werden evidenzbasiert und zeitnah mit Blick auf die planetaren Grenzen weiterentwickelt und als Mindeststandard flächendeckend in den verschiedenen Lebenswelten umgesetzt. Kitas, Schulen, Betriebe, Krankenhäuser, Pflege- sowie Senioren- und Rehabilitationseinrichtungen müssen in die Lage versetzt werden, für eine gesundheitsfördernde und nachhaltige Ernährung zu sorgen. Dies muss durch Sozialkassen und Steuermittel refinanziert werden.

8. Vorbild öffentliche Kantinen: Öffentliche Einrichtungen müssen Vorreiter für eine nachhaltige und gesunde Ernährung und bei der Schaffung von Märkten für nachhaltige Produkte und Dienstleistungen sein. Dazu gehört die sukzessive Erhöhung des Anteils an Bioprodukten (50 % bis 2030) sowie verpflichtende Maßnahmen zur Messung und Vermeidung von Lebensmittelabfällen.

9. Verbindliche Regulierung von (an Kinder gerichteter) Lebensmittelwerbung: Kinder sehen in Deutschland im Durchschnitt 15 Werbespots für ungesunde Lebensmittel pro Tag – trotz unverbindlicher Versprechungen der Werbeindustrie, solche Produkte nicht gegenüber Kindern zu bewerben. Deshalb braucht es verbindliche gesetzliche Regeln, um Kinder in allen medialen Formaten – einschließlich Social Influencing – vor Werbung für ungesunde Lebensmittel zu schützen. Auch Werbung für Erwachsene muss stärker reguliert werden.

10. Mehr nachhaltig produziertes Obst und Gemüse: Der nachhaltige Anbau von Obst, Gemüse, Nüssen und Hülsenfrüchten in Deutschland muss verstärkt gefördert und die Erzeuger:innen müssen unterstützt werden, um eine ausgewogene und nachhaltige pflanzenbasierte Ernährung in Deutschland zu ermöglichen.

Der Appell wird getragen von: Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e. V. (BVKJ), Bundesvertretung der Medizinstudierenden Deutschland e.V. (bvmd), Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft e.V. (BÖLW), BerufsVerband Oecotrophologie e. V. (VDOE), Deutsche Adipositas Gesellschaft e.V. (DAG), Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG), Deutsche Allianz Nichtübertragbare Krankheiten (DANK), Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin e.V. (DGEM), Deutsches Netzwerk Schulverpflegung e.V. (DNSV), Ernährungsräte, Paritätischer Gesamtverband, Physicians Association for Nutrition (PAN), Slow Food Deutschland e.V., Verband der Diätassistenten - Deutscher Bundesverband e.V. (VDD), World Wide Fund for Nature Deutschland (WWF). Initiiert wurde er von der Umweltschutzorganisation WWF Deutschland.
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