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Verschiedenes

 
NABU: Leitfaden Pferd und Wolf vorgelegt
Arbeitskreis aus NaturschĂŒtzern, Tierhaltern und Wissenschaftlern zeigt Wege zum Umgang mit dem Wolf auf

Berlin – Mensch und Wolf teilen sich seit dem Jahr 2000 wieder einen gemeinsamen Lebensraum in Deutschland. Die RĂŒckkehr der Wölfe stellt vor allem Tierhalter vor neue Herausforderungen. Im „Pferdeland“ Niedersachsen sehen sich insbesondere Pferdehalter in einer neuen Situation. WĂ€hrend es klare Regelungen zum Schutz von Schafen gibt, sucht man Informationen zum VerhĂ€ltnis von Pferd und Wolf vergeblich. Im Arbeitskreis „Pferd und Wolf“ haben sich daher Experten vom NABU, der Pferdeland Niedersachsen GmbH, der Arbeitsgemeinschaft Herdenschutzhunde e.V. und dem Trakehner Verband mit unabhĂ€ngigen Biologen und Wissenschaftlern der UniversitĂ€t Hildesheim zusammengetan, um gemeinsam einen Beitrag fĂŒr ein konfliktarmes Miteinander von Pferd und Wolf zu leisten. Ihre Ergebnisse und Schlussfolgerungen sind jetzt in dem Handlungsleitfaden „Pferd und Wolf - Wege zur Koexistenz“ veröffentlicht worden. Der 21 Seiten umfassende Leitfaden enthĂ€lt eine Reihe von speziellen Handlungsempfehlungen fĂŒr Reiter im Fall einer Begegnung mit einem oder mehreren Wölfen.

Bislang ist noch kein Wolfsangriff von Wölfen auf Pferde in Deutschland bestĂ€tigt worden. Die internationale Recherche hat jedoch ergeben, dass Pferde grundsĂ€tzlich eine potenzielle Beute fĂŒr Wölfe darstellen können. In LĂ€ndern wie Spanien oder der Mongolei z.B. sind Pferde zum Teil ein fester Bestandteil des Nahrungsspektrums der dortigen Wölfe. Die Pferdehaltung in Deutschland ist mit der Haltungspraxis im Ausland jedoch nur eingeschrĂ€nkt vergleichbar. So werden Pferde hierzulande oft durch ZĂ€une geschĂŒtzt, ebenso stehen sie im Gegensatz zu ihren freilebenden Artgenossen in Spanien oder der Mongolei unter menschlicher Aufsicht und werden, wenn nötig, medizinisch versorgt. Außerdem ist die Dichte an wilder Beute in Form von Huftieren in Deutschland als deutlich höher einzuschĂ€tzen, als dies im mediterranen Raum der Fall ist. Alle diese Faktoren vermindern das Risiko, dass Pferde in Deutschland zu Beutetieren fĂŒr Wölfe werden. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit dafĂŒr als Ă€ußerst gering einzuschĂ€tzen ist, kann nach Ansicht des Arbeitskreises ein Wolfsangriff, speziell auf Fohlen und Jungtiere, nicht gĂ€nzlich ausgeschlossen werden.

In einer Umfrage der UniversitĂ€t Hildesheim unter Pferdehaltern und Reitern wurden die Ängste und Bedenken zur RĂŒckkehr des Wolfes nach Niedersachsen erfragt. Die Mehrheit akzeptiert die RĂŒckkehr des Wolfes, sieht jedoch auch ein mögliches Konfliktpotenzial bezĂŒglich der Tierhaltung und befĂŒrchtet zukĂŒnftige VorfĂ€lle. Andere bezweifeln die Vereinbarkeit der heute dicht besiedelten Kulturlandschaft mit den LebensraumansprĂŒchen der Wölfe. Eine Minderheit lehnte die Anwesenheit der Wölfe kategorisch ab.

Der Arbeitskreis Pferd und Wolf hat sich zum Ziel gesetzt, die aktuelle Entwicklung der Wolfsausbreitung zu beobachten und Perspektiven insbesondere fĂŒr Pferdehalter und Reiter zu erarbeiten. Dabei will der Arbeitskreis Pferdehaltern helfen, sich mit der Situation, dass der Wolf wieder Bestandteil der natĂŒrlichen Umgebung ist, zu arrangieren und absehbare Konflikte zu vermeiden.

Der Leitfaden „Pferd und Wolf“ ist kostenlos erhĂ€ltlich im NABU- Shop: www.NABU.de/shop, E-Mail: info@NABU-Natur-Shop.de, Tel. +49 (0)511.898138-0. Versandkosten werden in Rechnung gestellt.
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NABU begrĂŒĂŸt Urteil des EuropĂ€ischen Gerichtshofes
Tschimpke: Richter stĂ€rken Verbandsbeteiligung – deutsche PrĂ€klusionsregelungen europarechtswidrig

Luxemburg – Der NABU begrĂŒĂŸt das Urteil des EuropĂ€ischen Gerichtshofes (EuGH) zur Verbandsbeteiligung. Mit der Entscheidung der Richter am heutigen Donnerstag (Rechtssache C-137/14) sieht der NABU seine Position bestĂ€tigt, dass eine weitreichende Verbandsbeteiligung zum Schutz von Natur und Umwelt erforderlich ist.

Dazu erklĂ€rt NABU-PrĂ€sident Olaf Tschimpke: „Der EuGH stellt erneut fest, dass Deutschland nicht genug tut, um UmweltverbĂ€nden wie dem NABU einen effektiven Zugang zu Gericht zu ermöglichen. In der Vergangenheit ist der Rechtschutz oftmals daran gescheitert, dass berechtigte RĂŒgen gerichtlich nicht geltend gemacht werden konnten, weil sie aus Sicht der Gerichte nicht oder nicht detailliert genug im Verwaltungsverfahren erhoben worden waren. Es ist erfreulich, dass die europĂ€ischen Richter diese BeschrĂ€nkung aufgehoben haben.“

Anlass der Entscheidung des EuGH war ein Vertragsverletzungsverfahren der EU-Kommission gegen Deutschland. In diesem hatte die EU-Kommission Deutschland vorgeworfen, bestimmte Vorgaben des Unionsrechts unzureichend umzusetzen, welche den Zugang zu einer gerichtlichen ÜberprĂŒfung behördlicher Verfahren gewĂ€hrleisten sollen. Das heutige Urteil reiht sich ein in eine Kaskade bereits erfolgter Urteile, mit denen der EuGH Deutschland attestierte, die auf die Aarhus Konvention zurĂŒckgehenden Beteiligungsrechte zu missachten. Das Urteil hat weitreichende Bedeutung, denn die deutschen PrĂ€klusionsregelungen sind von heute an auch in bereits laufenden Verfahren nicht mehr anwendbar.

Eine weitreichende Verbandsbeteiligung ist wichtig, denn sie ermöglicht UmweltverbĂ€nden, ihren Sachverstand einzubringen und sich als Anwalt der Natur fĂŒr Gemeinwohlbelange einzusetzen, die ansonsten keine Stimme haben. Diese Funktion wird vom NABU verantwortungsvoll wahrgenommen.
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Massive Sicherheitsprobleme im Schweizer AKW Beznau
BUND-BefĂŒrchtungen bestĂ€tigt

Beznau / Flamanville: Reaktorstahlprobleme beim Àltesten und neuesten AKW der Welt

Der ReaktordruckbehĂ€lter ist bei jedem AKW der sicherheitstechnisch wichtigste Bereich. In ihm findet unter hohem Druck die Kernspaltung statt und er ist die wichtigste Barriere, die das Austreten radioaktiver Stoffe verhindern soll. In jedem AKW wird in einem Betriebsjahr pro Megawatt elektrischer Leistung die RadioaktivitĂ€t einer Hiroshima-Bombe erzeugt. Ein Bersten des DruckbehĂ€lters fĂŒhrt unweigerlich zum unbeherrschbaren Supergau mit allen Folgen wie wir sie in Tschernobyl und Fukushima erlebt haben.

Die Atomindustrie und die von einem möglichen Unfall betroffene Bevölkerung haben jetzt ein zusÀtzliches Problem. In zwei belgischen AKW sind bei Untersuchungen viele tausend Risse im ReaktordruckbehÀlter gefunden worden. Aufgrund dieser massiven Sicherheitsprobleme empfahl der Leiter der belgischen Atomaufsichtsbehörde eine genaue Untersuchung aller Atomreaktoren weltweit.

Der Oberrhein ist jetzt betroffen von Reaktorstahlproblemen beim weltweit Àltesten AKW (Beznau-CH) und beim neuesten Atomkraftwerk (Flamanville-F).

AKW Beznau:
In der Schweiz, einem der reichsten LĂ€nder der Welt, betreiben die Atomkonzerne im grenznahen Beznau das weltweit Ă€lteste Atomkraftwerk und wĂŒrden diese Gefahrenquelle gerne verantwortungslos 60 Jahre lang strahlen lassen. Doch aktuell ist das „Technikmuseum“ abgeschaltet. Wegen Materialfehlern am ReaktordruckbehĂ€lter fĂŒhrt die AKW-Betreiberin Axpo Untersuchungen durch. Bei der Jahresrevision waren „alte UnregelmĂ€ĂŸigkeiten“ im Material des ReaktordruckbehĂ€lters entdeckt worden, sicherheitstechnische Verunreinigungen im Stahl und Stellen, an denen das Material eine andere Dichte aufweist. Bei einem alten, spröden ReaktordruckgefĂ€ĂŸ das jahrzehntelang einer hohen Neutronenstrahlung, starken Temperaturschwankungen und einem hohen Druck ausgesetzt war, bedeutet dies ein massives Sicherheitsrisiko.

EPR Flamanville:
In Flamanville, an der französischen AtlantikkĂŒste, wird gerade ein neues AKW gebaut, das schon 2012 in Betrieb gehen sollte. Der EPR (European Pressurized Water Reactor), Das nach Ansicht der Betreiber „sicherste “ AKW der Welt, hatte schon in der bisherigen Bauphase massive technische Probleme und darum sind die Kosten von 3,3 Milliarden Euro auf jetzt 10,5 Milliarden Euro gestiegen. Strom aus WindrĂ€dern und Photovoltaik ist zum Entsetzen der französischen Atomlobby wesentlich gĂŒnstiger als der Atomstrom. Und kurz vor der geplanten Inbetriebnahme gibt es jetzt erneut ein massives Sicherheitsproblem, diesmal mit dem verwendeten Reaktorstahl.

Im FrĂŒhjahr 2015 berichtete die französische Atomsicherheitsbehörde ASN ĂŒber „Anomalien“ im Stahl des schon eingebauten neuen ReaktordruckbehĂ€lters. Laut Pierre-Franck Chevet, dem Vorsitzenden der ASN, sind die gefundenen Anomalien „sehr ernst“ und könnten zu Rissbildungen fĂŒhren. Das bedeutet, dass ein extrem teurer Austausch des DruckbehĂ€lters und mehrere Jahre Verzögerung von EDF und AREVA eingeplant werden mĂŒssen. Der Neubau eines AKW in Europa war ein "Sieg" fĂŒr die Atomlobby. Jetzt wird immer deutlicher, dass sie sich gerade auch ökonomisch zu Tode siegt.
Da die Abschaltung des Àltesten französischen AKW in Fessenheim von der französischen Umweltministerin an die Inbetriebnahme von Flamanville gekoppelt und so das Abschaltversprechen von StaatsprÀsident Hollande gebrochen wird, ist die Region am Oberrhein von diesen Entwicklungen am Atlantik mitbetroffen.


Reaktorstahlprobleme, also im sicherheitstechnisch wichtigsten Bereich beim Àltesten AKW der Welt in Beznau und im neuesten AKW der Welt in Flamanville zeigen das Versagen der Hochrisikotechnologie Atomkraft wie in einem Brennspiegel.

Aus GrĂŒnden des Menschenschutzes darf das Technikmuseum Beznau nicht mehr ans Netz und Flamanville darf nie angeschaltet werden. Alles andere wĂ€re ein unverantwortliches Spiel mit Leben und Gesundheit der Menschen. Und in Sachen Fessenheim erinnern wir Herrn Hollande noch einmal ein sein Versprechen, die beiden Alt-Reaktoren 2016 definitiv zu schließen.
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Autor: Axel Mayer, BUND-GeschĂ€ftsfĂŒhrer

 
Stieglitz ist Vogel des Jahres 2016
Botschafter fĂŒr mehr Artenvielfalt in AgrarrĂ€umen und Siedlungsbereichen

Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) und sein bayerischer Partner, der Landesbund fĂŒr Vogelschutz (LBV), haben den Stieglitz (Carduelis carduelis) zum „Vogel des Jahres 2016“ gewĂ€hlt. Auf den Habicht, Vogel des Jahres 2015, folgt damit ein Singvogel, der zu den farbenfrohesten Vögeln Deutschlands zĂ€hlt. Der auch Distelfink genannte Stieglitz steht fĂŒr vielfĂ€ltige und farbenfrohe Landschaften, denn er ernĂ€hrt sich vornehmlich von den Samen zahlreicher verschiedener BlĂŒtenpflanzen, GrĂ€ser und BĂ€ume. Bunte Landschaften mit ausreichend Nahrung gibt es jedoch immer weniger, daher ist der Bestand des Stieglitzes in Deutschland in den vergangenen Jahren stark zurĂŒckgegangen.

„Allein in der Agrarlandschaft sind seit 1994 fast 90 Prozent aller BrachflĂ€chen mit ihrer heimischen Artenvielfalt verloren gegangen. Auch Randstreifen mit Blumen und WildkrĂ€utern an Feldern und Wegen werden immer weniger und artenĂ€rmer. Im Siedlungsraum verschwinden wildblumenreiche BrachflĂ€chen, öffentliches und privates GrĂŒn wird zu intensiv gepflegt, Wildkrautvielfalt gar weggespritzt. FĂŒr unseren Jahresvogel wird es in Deutschland inzwischen eng“, sagte NABU-VizeprĂ€sident Helmut Opitz. Es gebe viele Möglichkeiten, den Lebensraum des farbenfrohen Finken zu erhalten. Schon kleine unbelassene Ecken in GĂ€rten, an Sport- und SpielplĂ€tzen, Schulen, AckerflĂ€chen oder StraßenrĂ€ndern trĂŒgen dazu bei.

„Überregional kann nur eine Reform der bestehenden EU-Agrarverordnungen und -Förderinstrumente den Verlust landwirtschaftlicher BrachflĂ€chen stoppen. Aber auch in StĂ€dten und Gemeinden werden Konzepte benötigt, damit es mehr Wildnis am Straßenrand und auf grĂŒnen FlĂ€chen gibt“, sagte der LBV-Vorsitzende Norbert SchĂ€ffer. Auch private GĂ€rtner können sich fĂŒr den Erhalt von LebensrĂ€umen des Stieglitzes einsetzen. Das Anlegen von BlĂŒhflĂ€chen mit heimischen WildkrĂ€utern sowie ObstbĂ€umen und der Verzicht auf Pestizide helfen dem zierlichen Finken.

Der Bestand des Stieglitzes hat in Deutschland laut den Daten des Dachverbandes Deutscher Avifaunisten von 1990 bis 2013 um 48 Prozent abgenommen. Offizielle SchÀtzungen gehen derzeit von 305.000 bis 520.000 Brutpaaren in Deutschland aus. Stieglitze leben sowohl auf dem Land als auch in Siedlungen, solange es einen geeigneten Brutplatz und genug Nahrung gibt. Diese findet er an Acker- und Wegrainen, auf Brachen oder in Parks und GÀrten. Knapp 60 Prozent des bundesweiten Bestandes leben im Siedlungsraum, die restlichen 40 Prozent in der Agrarlandschaft.

Wie alle Vertreter der Gattung Carduelis haben auch Stieglitze eine schlanke Gestalt mit einer KörperlĂ€nge von zwölf bis 13 Zentimetern. Unverwechselbar leuchtet ihre rote Gesichtsmaske auf dem ansonsten weiß und schwarz gefĂ€rbten Kopf. RĂŒcken und Brust sind hellbraun, Bauch und BĂŒrzel weiß gefĂ€rbt. Markant ist auch die gelbe FlĂŒgelbinde an den ansonsten schwarzen FlĂŒgeln. Ihr typischer Ruf brachte ihnen auch ihren deutschen Namen ein. Am hĂ€ufigsten ertönt ein helles, zwei- bis dreisilbiges „didelit“ oder „didlilit“ oder eben „stiglit“. Vor allem im SpĂ€tsommer und Herbst ist der Stieglitz oft auf Disteln, Kletten und Karden anzutreffen, aus denen er geschickt die Samen herauspickt. Dieser Vorliebe verdankt er auch den Zweitnamen Distelfink. Zudem sind Stieglitze ĂŒberaus gesellig. Sie fliegen im Schwarm auf Nahrungssuche und leben selbst zur Brutzeit in lockeren „Wohngemeinschaften“ mit anderen Paaren.

Gleichzeitig mit der VerkĂŒndung des „Vogel des Jahres“ starten der NABU und der LBV die Aktion „Bunte Meter fĂŒr Deutschland“. Ziel ist es, möglichst viele Meter wildkrautreicher GrĂŒnflĂ€chen als neue LebensrĂ€ume fĂŒr den Stieglitz und andere Singvögel zu schaffen. Ob dabei FlĂ€chen mit Wildblumen neu eingesĂ€t werden, BrachflĂ€chen gerettet, Ackerrandstreifen angelegt werden oder ob Kommunen bei der Pflege von StraßenrĂ€ndern auf Gift und stĂ€ndiges MĂ€hen verzichten – auf einer Deutschlandkarte sollen diese Entwicklungen und Projekte dokumentiert werden.
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Ausgezeichnete Marktreife
f-cell award products & market fĂŒr ElringKlinger AG

Rekordzahl von 29 Einreichungen – „research & development“-Preis geht an das Institut fĂŒr Mikrosystemtechnik IMTEK der UniversitĂ€t Freiburg

Die anhaltende Faszination der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie zeigt sich in der Rekordzahl von 29 Bewerbungen hoher QualitĂ€t im 15. Jahr des Wettbewerbs. Die eingereichten Projekte thematisieren stationĂ€re, portable und mobile Produkte sowie anwendungsbezogene Forschungsarbeiten. In der Kategorie „products & market“ wurde die ElringKlinger AG, in der Kategorie „research & development“ die UniversitĂ€t Freiburg ausgezeichnet.

Der PreistrĂ€ger ElringKlinger AG erhielt den f-cell award fĂŒr das in-novative Brennstoffzellenmodul BZM 5. ElringKlinger ĂŒberzeugte die Jury mit dem konsequent auf eine industrielle Produktion ausge-richteten Projekt. „Mit dem neuen Brennstoffzellenmodul BZM5 leistet ElringKlinger einen entscheidenden Beitrag auf dem Weg zur MarkteinfĂŒhrung von Brennstoffzellen. Denn das Produkt ist industriell herstellbar und zeichnet sich dabei durch seine Leistungsdaten und technische Reife aus!“, so die BegrĂŒndung der Jury. Brennstoffzellen im Leistungsbereich von 3 bis 30 kW Nennleistung sind vor allem fĂŒr den Einsatz in industriellen und gewerblichen Anwendungen wie beispielsweise Flurförderzeuge und Arbeitsmaschinen, z. B. Gabelstapler und KompaktgerĂ€tetrĂ€ger, geeignet. Allein in Marktsegmenten der Flurförderzeuge und Reinigungsmaschinen werden jĂ€hrlich weltweit jeweils 800.000 bis 900.000 Fahrzeuge verkauft. ZuverlĂ€ssigkeit und Wirtschaftlichkeit spielen eine große Rolle, eine Aufgabe, die ElringKlinger mit einem optimierten Brennstoffzellenmodul löste. Der Stack basiert auf metallischen Bipolarplatten, die in großer StĂŒckzahl industriell hergestellt werden. Kombiniert mit einer im Kunststoffspritzgussverfahren hergestellten Endplattenbaugruppe, die bereits wesentliche Systemfunktionen integriert, ergeben sich große Einsparpotenziale fĂŒr Stack und System.

Der Preis wurde von Ministerialdirigent Martin Eggstein vom Ministerium fĂŒr Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-WĂŒrttemberg an Karl Schmauder, Vorstand der ElringKlinger AG, und Dr. JĂŒrgen Kraft, Leiter des ElringKlinger PEM-Brennstoffzellen-teams ĂŒberreicht. FĂŒr Martin Eggstein ist der f-cell award sehr wertvoll: „Mit dem Preis werden anwendungsnahe Entwicklungen aus dem Innovationsfeld Brennstoffzelle ausgezeichnet. Die Bewerbungen beim f-cell award sind ein Beleg dafĂŒr, wie intensiv und erfolgreich an der Weiterentwicklung der Brennstoffzelle gearbeitet wird und welche Chance diese Technologie fĂŒr die Zukunft bietet.“

Der „research & development“-Preis ging zum zweiten Mal in Folge an eine Arbeit aus dem Institut fĂŒr Mikrosystemtechnik IMTEK der UniversitĂ€t Freiburg. Die Nachwuchsgruppe „Poröse Medien“ am Lehrstuhl fĂŒr Anwendungsentwicklung bei Prof. Dr. R. Zengerle forscht im Bereich der Charakterisierung und Optimierung von PEM Brennstoffzellen. Dazu zĂ€hlt die Entwicklung vereinfachter Herstellungsverfahren fĂŒr einer der SchlĂŒsselkomponenten von Brennstoffzellen, der Membran-Elektroden-Einheit (MEA). Diese nur mit einer Maschine herzustellen ist der IMTEK Nachwuchsgruppe in Kooperation mit der kanadischen Simon Fraser UniversitĂ€t mit einem Verfahren gelungen, das potentiell fĂŒr die industrielle Serienfertigung geeignet ist. Im Spray-Coating-Verfahren werden auf die mikroporöse TrĂ€gerschicht (die Gasdiffusionslage) die Katalysator- und die PEM-Membran direkt „aufgesprĂŒht.“ Die PEM (Proton Exchange Membrane) ist das eigentliche HerzstĂŒck einer Brennstoffzelle und ermöglicht den Durchfluss von Protonen und damit die Erzeugung von elektrischer Energie. Das Projekt „Direkt-Membran-Deposition fĂŒr Hochleistungsbrennstoffzellen“ wurde international im Rahmen von
GECKO (GErman-Canadian Co-operation on Kinetics and mass transport Optimization in PEM fuel cells) gefördert. Der Preis wurde an die Doktoranden Matthias Breitwieser und Matthias Klingele und an Dr. Simon Thiele, Leiter der Nachwuchsgruppe, ĂŒbergeben. „Sie haben eine ĂŒberzeugende Möglichkeit gefunden Brennstoffzellen erheblich billiger zu machen. Und zwar nicht nur dadurch dass Ihre Brennstoffzelle weniger Material fĂŒr die Polymermembran benötigt, sondern auch weil die Brennstoffzelle mit einem einzigen GerĂ€t hergestellt werden kann“, so Laudator Holger Haas, Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH.

Der f-cell Award – Innovationspreis Brennstoffzelle wird gestiftet vom Land Baden-WĂŒrttemberg fĂŒr anwendungsnahe Entwicklungen rund um die Brennstoffzelle. Ausschreiber des Wettbewerbs sind das Ministerium fĂŒr Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-WĂŒrttemberg und die Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH.
Das Preisgeld betrĂ€gt in der fĂŒr industrielle Anwender bestimmten Kategorie „products & market“ und in der an UniversitĂ€ten, wissenschaftlichen Einrichtungen und Unternehmen gerichteten Kategorie „research & development“ jeweils 10.000 Euro. Die Jury setzte sich 2015 zusammen aus: Matthias Altmann (Ludwig-Bölkow-Systemtechnik GmbH, Ottobrunn), Dr. Klaus Bonhoff (NOW GmbH, Nationale Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie, Berlin), Stefan Gloger und Thomas Gschwind (Ministerium fĂŒr Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-WĂŒrttemberg), Prof. Dr. Angelika Heinzel (Zentrum fĂŒr Brennstoffzellentechnik,
Duisburg), Dr. Ludwig Jörissen (Zentrum fĂŒr Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-WĂŒrttemberg ZSW, Ulm), Prof. Dr. Werner Lehnert (Forschungszentrum JĂŒlich), Dr. Frank Marscheider-Weidemann (Fraunhofer ISI, Karlsruhe), Dr. Manuel Schaloske (Landesagentur e-mobil Baden-WĂŒrttemberg), Prof. Dr. Wolfram MĂŒnch (EnBW Baden-WĂŒrttemberg) und Dr. Jörg Wind (Daimler AG).

Internationale f-cell Konferenz und Messe im Rahmen der WORLD OF ENERGY SOLUTIONS vom 12. bis 14. Oktober 2015 in Stuttgart
Verliehen wird der f-cell award bei der Abendveranstaltung der „WORLD OF ENERGY SOLUTIONS“ am 12. Oktober in der Alten Reithalle Stuttgart.

Die WORLD OF ENERGY SOLUTIONS ist die SchlĂŒsselveranstaltung zur Energie- und MobilitĂ€tswende: Jedes Jahr im Oktober bieten drei intensive Tage mit Messe, Konferenz, Seminaren, Workshops und Matchmaking-Events ein einmaliges Netzwerk und einen konzentrierten Ausblick auf die Entwicklungen im Bereich Batterie und Energiespeicher, Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie und ElektromobilitĂ€t. Seit 2012 bĂŒndeln die BATTERY+STORAGE, die
e-mobility solutions und die f-cell in der WORLD OF ENERGY SOLUTIONS Fachkompetenzen und Potenziale. Die WORLD OF ENERGY SOLUTIONS ist ein Gemeinschaftsprojekt der e-mobil BW GmbH, der Landesmesse Stuttgart GmbH, der Peter Sauber Agentur Messen und Kongresse GmbH und der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH.
 
 

 
Vermehrt Rehe durch Hunde gerissen
Forstamt appelliert an Hundebesitzer, ihre Tiere anzuleinen

Im Stadtwald wurden in jĂŒngster Zeit mehrere Rehe tot
aufgefunden. Offensichtlich hatten Hunde sie gerissen. Nun bittet
das stÀdtische Forstamt alle Hundebesitzer und -besitzerinnen,
ihre Hunde im Zweifelsfall anzuleinen.


Er ist zwar unterschiedlich stark ausgeprÀgt, aber jeder Hund
besitzt ihn: den Jagdinstinkt. Ist er einmal geweckt, kann sich das
Verhalten freilaufender Hunde plötzlich Àndern. Sie folgen
FĂ€hrten und Duftspuren, und bei Sichtkontakt hetzen sie
aufgespĂŒrte Wildtiere. Schnellen Hunden bereitet es wenig MĂŒhe,
erschöpftes oder junges Wild zu stellen und niederzureißen. Weil
Hunde aber – im Gegensatz zu Wölfen und Luchsen – im
Erbeuten ungeĂŒbt sind, töten sie Wildtiere nicht schnell und
gezielt, sondern verletzen sie mehrfach und qualvoll. Einige der
Rehe waren beim Eintreffen des Försters trotz schwerer
Bissverletzungen noch am Leben. Mit dem gesetzlich verankerten
Tierschutz ist das nicht vereinbar. Diesem Tierschutz sind neben
JÀgern, Förstern und Fischern auch Tierhalter verpflichtet.


Alle Hunde sollten im Freien stets im Einflussbereich ihres
Halters oder ihrer Halterin sein, also in Sicht- und Rufweite.
„Gut ausgebildete Hunde lassen sich in solchen FĂ€llen erfolgreich
abrufen“, so Klaus Echle, Revierförster von GĂŒnterstal. Bei
weniger folgsamen Hunden rÀt das Forstamt zur Leine. Ist
Hundehaltenden bekannt, dass ihr SchĂŒtzling bei Gelegenheit
Wildtiere verfolgt, so bleibt nur die Wahl zwischen „langer Leine“
und einem erfolgreichen Hundetraining. Die beschriebenen
VorfÀllen sind nÀmlich keine Kavaliersdelikte, sondern Straftaten
nach dem Tierschutzgesetz.


Eine grundsĂ€tzliche Leinenpflicht fĂŒr alle Hunde besteht in
Naturschutzgebieten, etwa im Bereich Schauinsland oder auf
dem Rieselfeld. Hier kann bereits die bloße Störung durch frei
laufende Hunde Schaden anrichten. Das Umweltschutzamt
informiert hierzu in seiner BroschĂŒre „Hunde im
Naturschutzgebiet“.
 
 

 
NABU: Aufruf „Grundsteuer: ZeitgemĂ€ĂŸ!“ durch IW-Analyse bestĂ€tigt
Finanzminister mĂŒssen Bodensteuer endlich ernsthaft in ErwĂ€gung ziehen

Eine vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) am heutigen Mittwoch vorgelegte Analyse stellt die von den Finanzministern des Bundes und der LĂ€nder bisher in Betracht gezogenen Modelle zur Reform der Grundsteuer grundlegend in Frage. Jahrelang prĂŒfen und verwerfen die Finanzminister eine Modellvariante nach der anderen ohne zu einem Konsens zu gelangen. Bis heute weigert sich die Finanzministerkonferenz als Ganzes konsequent und gegen die Empfehlung einzelner BefĂŒrworter in den eigenen Reihen, den von vielen Seiten geforderten und sich aus vielerlei GrĂŒnden auch aus NABU-Sicht geradezu aufdrĂ€ngenden Lösungsansatz einer Bodensteuer ernsthaft in ErwĂ€gung zu ziehen.

„Angesichts der vom IW Köln vorgelegten Ergebnisse erwarten wir von den Finanzministern nun endlich eine detaillierte, ergebnisoffene und konstruktive Auseinandersetzung mit den beiden lĂ€ngst bereit stehenden Bodensteuermodellen. Aufgrund ihrer Einfachheit und Klarheit und weil sie den Menschen unmittelbar einleuchtet, könnte eine als Bodensteuer ausgestaltete Grundsteuer sogar den allseits erhofften Konsens zwischen allen 16 BundeslĂ€ndern und dem Bund bringen“, so NABU-PrĂ€sident Olaf Tschimpke und JĂŒrgen LĂŒbbers, BĂŒrgermeister der Samtgemeinde Barnstorf im Landkreis Diepholz, im Namen aller Erstunterzeichner und UnterstĂŒtzer des Aufrufs „Grundsteuer: ZeitgemĂ€ĂŸ!“.

Die aktuellen PlĂ€ne der Finanzminister sind rĂŒckwĂ€rtsgewandt und schĂ€dlich sowohl fĂŒr die gemeindliche Entwicklung als auch fĂŒr Natur und Umwelt. Demnach wĂŒrden Investitionen auf BaugrundstĂŒcke und in GebĂ€ude kĂŒnftig noch mehr als bisher steuerlich bestraft. Die vielerorts zu beklagende, ineffiziente (Nicht-)Nutzung bebauter und bebaubarer GrundstĂŒcke und somit auch die Zersiedlung wĂŒrden fortgesetzt, wenn nicht gar angeheizt – entgegen jede Vernunft und ungeachtet fortdauernder sozialer und gesellschaftlicher, ökonomischer und ökologischer Herausforderungen.

„Es kann nicht sein, dass die neue Grundsteuer denjenigen schlechter stellt, der so baut wie es das Baurecht vorgibt bzw. erlaubt oder beispielsweise die KfW-Förderung zur energetischen Modernisierung quasi durch die HintertĂŒr neutralisiert. Wer ein leer stehendes GebĂ€ude saniert und wieder in Nutzung bringt, wer sein Haus modernisiert, den Dachstock ausbaut oder einen Anbau realisiert, sollte dafĂŒr nicht mit einer höheren Grundsteuer bestraft werden, sondern einen kleinen Orden erhalten“, so Tschimpke. Landauf, landab, selbst in besten Lagen, bleiben BaulĂŒcken, Gewerbebrachen oder leere GebĂ€ude jahre- oder gar jahrzehntelang ungenutzt. Die Grundsteuer auf solche GrundstĂŒcke ist vergleichsweise niedrig, in der Regel praktisch vernachlĂ€ssigbar, oder sie wird den EigentĂŒmern sogar gĂ€nzlich erlassen. Damit gibt es keinen nennenswerten Anreiz fĂŒr deren Nutzung oder Vermarktung. Spekulative Gewinne und ĂŒberhöhte Mieten im GrundstĂŒcks- und Wohnungsmarkt sind die Folge. FĂŒr die Finanzminister ist all dies offenbar kein Problem.

Dazu meint SamtgemeindebĂŒrgermeister JĂŒrgen LĂŒbbers: „Viele StĂ€dte und Gemeinden suchen hĂ€nderingend nach sofort verfĂŒgbaren GebĂ€uden und unmittelbar zum Verkauf stehenden, innerörtlichen BauflĂ€chen. Gleichzeitig erzĂ€hlen uns deren private EigentĂŒmer Geschichten einer fernen Zukunft: vom angeblich kurz bevorstehenden, aber jahrelang nicht zustande kommenden geschĂ€ftlichen Durchbruch, oder vom Enkelkind, das sich eines Tages mit seiner Familie, die erst noch geboren werden muss, angeblich genau nebenan niederlassen wird. Eine Grundsteuer nur auf den Boden wĂŒrde das spekulative ZurĂŒckhalten von Immobilien teurer machen und brĂ€chte deutlich Bewegung in den GrundstĂŒcksmarkt und damit mehr FlĂ€chen und GebĂ€ude in Nutzung.“

NABU-PrĂ€sident Olaf Tschimpke: „Statt immerfort neue Baugebiete auszuweisen, mĂŒssen wir die vorhandenen GebĂ€ude und innerörtlichen BauflĂ€chen möglichst effizient nutzen. Jede BaulĂŒcke, die geschlossen wird, jedes leer stehende GebĂ€ude, das wieder in Nutzung gelangt, ist nĂŒtzlich – weil ein Neubau auf der grĂŒnen Wiese weniger. DafĂŒr brauchen wir die Grundsteuer als Bodensteuer.“

Der bereits im Dezember 2013 veröffentlichte Aufruf „Grundsteuer: ZeitgemĂ€ĂŸ!“ findet eine breite zivilgesellschaftliche und verbĂ€nde- und parteiĂŒbergreifende Zustimmung. Er wurde bisher unterzeichnet von insgesamt 42 BĂŒrgermeistern und OberbĂŒrgermeistern unterschiedlichster politischer Couleur, 25 VerbĂ€nden und Organisationen, darunter der NABU, das IW Köln, der Deutsche Mieterbund, der Bundesverband fĂŒr Wohnen und Stadtentwicklung (vhw) und verschiedene weitere Umwelt-, Wirtschafts- und SozialverbĂ€nde, sowie zahlreichen Privatpersonen. Die Aufrufunterzeichner appellieren an die Finanzminister des Bundes und der LĂ€nder, bei ihren Überlegungen zur Reform der Grundsteuer eine unverbundene, ausschließlich an Grund und Boden anknĂŒpfende Bemessungsgrundlage vertieft zu untersuchen.
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Naturschutzoffensive fĂŒr Deutschland
Umweltministerium stellt Initiative fĂŒr die Erhaltung der biologischen Vielfalt in Deutschland vor

UmweltverbÀnde: Zeit der Sonntagsreden ist vorbei

AnlĂ€sslich der Bekanntgabe einer neuen Initiative zum Schutz der biologischen Vielfalt durch Bundesumweltministerin Barbara Hendricks fordert eine Allianz der großen deutschen UmweltverbĂ€nde ein konsequentes Handeln der gesamten Bundesregierung. Nach EinschĂ€tzung von BUND, DNR, DUH, NABU und WWF können die selbstgesteckten Ziele der Bundesregierung zum Schutz der biologischen Vielfalt in Deutschland bis 2020 nur noch erreicht werden, wenn massiv umgesteuert werde. Ziele, die bis spĂ€testens 2015 hĂ€tten erreicht werden sollen, wurden zudem klar verfehlt. Die „Zeit der wohlklingenden Sonntagsreden“ sei vorbei.

Zahlreiche Schutzgebiete, so die Kritik der VerbĂ€nde, seien in einem schlechten Zustand, es gebe keine ausreichende Vernetzung und der Artenschwund in Deutschland sei weiterhin ungebremst dramatisch. Die angekĂŒndigte Umsetzungsinitiative wurde in einer gemeinsamen ErklĂ€rung der Umweltschutzorganisationen als „dringend notwendiges Zeichen zur rechten Zeit“ bewertet. Bundesregierung und LĂ€nder mĂŒssten jetzt endlich dafĂŒr sorgen, dass die Nationale Strategie zur Biologischen Vielfalt (NBS) mit Leben gefĂŒllt und umgesetzt werde. AusdrĂŒcklich begrĂŒĂŸt wurde, dass Hendricks mit der Forderung nach einer grundlegenden Neuausrichtung der Agrarsubventionen eine lĂ€ngst ĂŒberfĂ€llige Diskussion angestoßen habe.

Der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger forderte vor allem Verbesserungen beim Schutzgebietsnetzwerk Natura 2000: „Die Natura 2000-Schutzgebiete sind grĂ¶ĂŸtenteils in einem schlechten Zustand. Bei einer Vielzahl von ihnen fehlen festgeschriebene Schutzziele und ausreichende ManagementplĂ€ne. Es mangelt außerdem an Wanderkorridoren, damit ein Austausch von Arten zwischen den Gebieten möglich ist. Erforderlich ist außerdem eine bundesweite Biotopverbundplanung, fĂŒr deren Umsetzung alle zustĂ€ndigen Bundesministerien gemeinsam verantwortlich sein mĂŒssen.“

DUH-BundesgeschĂ€ftsfĂŒhrer Sascha MĂŒller-Kraenner ergĂ€nzt: „Die NBS ist eine Regierungsstrategie, zu deren Umsetzung alle Bundesministerien beitragen mĂŒssen. Alle Planungen und Gesetze der Bundesregierung mĂŒssen auf ihre VertrĂ€glichkeit fĂŒr die biologische Vielfalt als Grundlage allen Lebens hin ĂŒberprĂŒft werden, wie wir bereits zum Beginn der UN-Dekade zur Biologischen Vielfalt 2010 gefordert haben. Jetzt zu deren Halbzeit nach fĂŒnf Jahren und Fortschritten nur in wenigen Bereichen ist es höchste Zeit, dass die gesamte Bundesregierung ihre Verantwortung fĂŒr die Umsetzung wahrnimmt.“

DNR-VizeprĂ€sident Leif Miller hebt die internationale Verantwortung Deutschlands hervor, die es ebenso zu berĂŒcksichtigen gelte: „Als Mitunterzeichner der 2030-Agenda fĂŒr Nachhaltige Entwicklung ist Deutschland aufgefordert, den Schutz der biologischen Vielfalt zu gewĂ€hrleisten. Wir können es uns nicht leisten, im eigenen Land zu versagen, wenn wir gleichzeitig den Erhalt der globalen Ökosysteme einfordern.“

NABU-PrĂ€sident Olaf Tschimpke betont die entscheidende Bedeutung einer verantwortlichen Landnutzungspolitik: „Die nicht-nachhaltige Landnutzung ist das Hauptproblem im Natur- und Umweltschutz. Ich bin froh, dass Ministerin Hendricks mit der Abschaffung der Agrarsubventionen klar Ross und Reiter benennt. Das Bundeslandwirtschaftsministerium ist nun gefordert, eine Neuausrichtung der Agrarförderung nach dem Prinzip ‚Geld gegen Leistung‘ aktiv zu unterstĂŒtzen.“

WWF-Vorstand Christoph Heinrich fordert einen massiven Ausbau der Investitionen fĂŒr biologische Vielfalt seitens des Bundes und der LĂ€nder. Schließlich belegt eine vom Bundesumweltministerium selbst in Auftrag gegebene Studie, dass zur Wiederherstellung und zum Erhalt wichtiger Ökosysteme in Deutschland jĂ€hrlich rund drei Milliarden Euro notwendig wĂ€ren. „Investitionen in unsere BiodiversitĂ€t lohnen sich letztlich fĂŒr alle BĂŒrger, denn sie sichern uns Leistungen der Natur, die umgerechnet einen Mehrwert von neun Milliarden Euro haben. Dazu zĂ€hlen etwa die Bereitstellung von sauberem Wasser, positive Klimawirkungen und vielfĂ€ltige Erholungslandschaften.“
 
 



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