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Montag, 29. April 2024
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Verschiedenes

Frelo wächst weiter
(c) VAG
 
Frelo wächst weiter
Sechs neue Stationen, 85 zusätzliche Leihfahrräder und Ausleihrekorde

Kooperation mit Firmen und Umlandgemeinden ausgeweitet

Mit zwei zusätzlichen festen und vier Test-Stationen erweitert die Freiburger Verkehrs AG ihr Frelo-Angebot in Freiburg. Das Fahrradvermietsystem bleibt damit auf Wachstumskurs. Auf die steigende Nachfrage und Ausleihrekorde reagieren die Verkehrsbetriebe mit 85 zusätzlichen Frelos. Dank sogenannter Kooperationsstationen vergrößert sich das Frelo-Angebot – auch über die Grenzen Freiburgs hinaus.

„Frelo bleibt in der Erfolgsspur“, sagte VAG-Vorstand Oliver Benz. „Unser Ausleihnetz wird damit immer dichter und größer. So schaffen wir für viele Freiburgerinnen und Freiburger ein zusätzliches klimafreundliches Mobilitätsangebot.“ Sein Vorstandskollege, Stephan Bartosch, ergänzte: „Mit der erweiterten Infrastruktur stellen wir die hohe Qualität und Verfügbarkeit unseres Angebots sicher.“

Weitere Frelo-Stationen

In der Bötzinger Straße im Gewerbegebiet Haid sowie in der Wirthstraße in Landwasser sind in den vergangenen Tagen zwei dauerhafte Leihfahrrad-Stationen aufgebaut worden. Dazu kommen neue Probestationen in der Königsberger Straße (Kappel), Hirschstraße (Günterstal), Else-Wagner-Straße (Haslach), Krozinger Straße (Weingarten).

„Mit der Fuß- und Radoffensive läuft derzeit ein riesiges Investitionsprogramm in diesem Bereich. Jetzt entsteht mit den neuen Stationen ein noch dichteres Frelo-Netz. Das ist ein weiterer Baustein, um die Rad-Infrastruktur in Freiburg weiter zu stärken “, erklärte Freiburgs Baubürgermeister Martin Haag. Bei entsprechender Nachfrage im Test-Zeitraum bis Ende des Jahres und passenden Rahmenbedingungen werden auch diese Standorte in feste Stationen umgewandelt.

Kundinnen und Kunden entscheiden über Standorte mit

Die zusätzlichen Standorte wurden vom Standortplanungsteam von VAG, Garten- und Tiefbauamt sowie dem Betreiber nextbike gemeinsam ausgewählt. Bei der Standortauswahl berücksichtigte das Team auch die Anregungen von Kundinnen und Kunden. In verschiedenen Umfragen hatten diese die Möglichkeit, Wunschstandorte zu melden.

Ausleihrekord im Juli

Die Zahlen sprechen für sich: Mit 43.600 Ausleihen im Juli verzeichneten die Verkehrsbetriebe einen neuen Ausleihrekord. Um die hohe Nachfrage auch zukünftig verlässlich bedienen zu können, erweitert die VAG die Fahrradflotte weiter. In den nächsten Tagen werden 85 zusätzliche Frelos auf die inzwischen insgesamt 85 Stationen im Stadtgebiet verteilt. Damit trägt das Leihfahrradsystem mit insgesamt 615 Frelos und 20 Lastenfrelos zur Verkehrswende bei.

Aufgrund der hohen Nachfrage wurden zuletzt zahlreiche Probestationen in Hochdorf und am Tuniberg (in Munzingen, Tiengen, Opfingen und Waltershofen) in feste Stationen umgewandelt. Am Rathaus in Opfingen ist neben der integrierten Frelo-Station inzwischen auch eine Fahrrad-Reparaturstation in Betrieb.

Kooperationsstationen werden von Unternehmen oder Umlandgemeinden finanziert

Neben den Stationen, die über die Fördermittel der Stadt entstehen, wächst das Frelo-Netz auch dank sogenannter Kooperationsstationen. Dabei finanzieren Unternehmen oder Umlandgemeinden die Standorte. Interessierte Firmen und Kommunen haben seit Sommer die Möglichkeit, das Frelo-Angebot vor der Haustüre für drei Monate zu testen – und somit einen konkreten Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.

Temporäre Probe-Kooperationsstationen werden dabei mit Markierungen und Schildern gekennzeichnet und mit Rädern des bestehenden Systems bestückt. Nach Ablauf des Probezeitraums erhalten die Unternehmen eine detaillierte Nutzungsauswertung und können so aufgrund einer fundierten Basis entscheiden, ob sie Teil desVerleih-Systems werden.

Hoher Zuspruch und weitere Teststationen

Nach positiven Erfahrungen und der regen Nutzung der Stationen sind auch die ersten Probestationen außerhalb Freiburgs in feste Stationen umgewandelt worden – oder es wurden entsprechende Beschlüsse gefasst. Dazu zählen Gundelfingen Rathaus, Gundelfingen Bahnhof, Gundelfingen Wildtal sowie Merzhausen.

Weitere Probestationen in Kooperation mit den Unternehmen Ikea (Industriegebiet Nord) und Charles River (Flugplatz/IG Nord) sowie mit der Gemeinde Umkirch werden aktuell getestet.

„Mit den Kooperationsstationen schaffen Unternehmen gerade für Pendlerinnen und Pendler ein attraktives Angebot“, erklärte VAG-Vorstand Stephan Bartosch. Frelo trägt so zur Verkehrswende bei. „Das wachsende Interesse von Unternehmen, nachhaltige Mobilitätsangebote für ihre Mitarbeitenden zu schaffen, freut uns enorm“, ergänzte Oliver Benz, sein Vorstandskollege bei den Freiburger Verkehrsbetrieben.
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Freiburg: Alte Bahnen finden neue Heimat
(c) Patrick Seeger, Stadt Freiburg
 
Freiburg: Alte Bahnen finden neue Heimat
Vier knapp 33 Meter lange und 38 Tonnen schwere Stadtbahnwagen vom Typ GT8 K der Freiburger Verkehrs AG (VAG) haben eine neue Heimat gefunden.

Die 1981 beschafften Achtachser konnten nach 40 Jahren Einsatzzeit dank der Anschaffung von modernen Fahrzeugen des Typs Urbos in den Ruhestand gehen. Auch auf Anregungen aus dem Aufsichtsrat landen die ausgedienten Fahrzeuge nun nicht beim Schrotthändler. Stattdessen wurden Interessierte dazu aufgerufen, sich mit Nutzungskonzepten um die vier Wagen zu bewerben. Die Fahrzeuge selbst werden den ausgewählten Projekten unentgeltlich zur Verfügung gestellt, die gesamte finanzielle und organisatorische Umsetzung – vom Transport bis hin zum geeigneten Stellplatz – ist von den Interessenten zu leisten.

Die Bahnen sind ein Stück Stadtgeschichte. Sie haben fahrzeugseitig das erneuerte Stadtbahnzeitalter eingeläutet, das 1983 mit der Eröffnung der Linie 1 bis zur Paduaallee begann.

Im April 2021 wurde die Vergabe mit dem Projekttitel „Alte Bahn sucht neuen Job“ über den Blog der VAG und die Social-Media-Kanäle gestartet. Siebzehn Projekte haben eine Bewerbung eingereicht. Elf Projekte haben es in die zweite Runde geschafft und konnten sich in einem Besichtigungstermin über Umfang und Zustand der Straßenbahnen einen genaueren Eindruck verschaffen. Aus den verbliebenen Interessensbekundenden konnten dann vier Projekte ausgewählt werden.

Bei den glücklichen neuen Besitzerinnen und Besitzern einer Straßenbahn handelt es sich um

 Tramkneipe Rieselfeld; BürgerInnenverein Rieselfeld | Freiburg
Treffpunkt und Anlaufpunkt für alle Freiburgerinnen und Freiburger mitten im Rieselfeld

 Freies Kulturareal; Clubkultur e.V. Freiburg | Freiburg
Straßenbahn als fester Teil der Kulturstätte, ausgestattet mit Bar-, Konzert- und Clubtechnik, für verschiedene Vereine, Institutionen und Veranstalter

 Straßenbahn wird Ess-Bahn; Gasthof Bären | Titisee-Neustadt
In der Straßenbahn werden verschiedene, internationale Küchen ihr gastronomisches Angebot unterbreiten, auch eine Eisdiele/Kaffeebar eingerichtet

 Kliemannsland; Kliemannsland GmbH | Rüspel (Niedersachsen)
Die Bahn als Workshop-Raum, Co-Working-Space und Honey-Moon-Schlafwagen

„Es ist schön, dass die Wägen auch weiterhin öffentlich genutzt werden können. Toll, dass zwei davon auch in der Stadt bleiben. Die beiden anderen machen im Schwarzwald und in Norddeutschland ein wenig Werbung für Freiburg und die VAG;“ sagt VAG Vorstand Stephan Bartosch. Sein Vorstandskollege Oliver Benz merkt an: “Es ist ein wenig traurig diese altehrwürdigen Fahrzeuge zu verlieren. Aber es gibt dabei auch ein lachendes Auge: Wir können unseren Fahrgästen jetzt in jedem Fahrzeug mindestens einen Niederflureinstieg bieten.“
 
 

Unbegrenzt wachsen und Klimawandel stoppen?
Aktuelle Mitwelt-Kleinanzeige in der Badischen Zeitung
 
Unbegrenzt wachsen und Klimawandel stoppen?
Ein kurzer Debattenbeitrag aus der Umweltbewegung zu den anstehenden Koalitionsverhandlungen

Bei den anstehenden Koalitionsverhandlungen steht auch das Thema Klimaschutz im Vordergrund. Gerade die FDP vertritt unwidersprochen die Meinung der Kampf gegen Klimawandel sei mit unbegrenztem Wachstum vereinbar.

"Unbegrenztes Wachstum ist dauerhaft möglich
und die einzige Lösung aller Probleme" ist die nicht hinterfragte, zentrale Botschaft von FDP und CDU / CSU, aber auch fast aller anderen Parteien ans dankbare Publikum. Und in diesem unhinterfragten Mythos stimmen rechte wie linke Parteien und die Medien fast überein. Nur über die Wege zum Wachstum gibt es Konflikte.

Kopfrechnen ist in solchen Zeiten nicht angebracht. Doch bei einem anhaltenden Wachstum von 3% verdoppelt sich das Bruttosozialprodukt alle 23 Jahre, bei 5% sogar bereits alle 14 Jahre. Und eine Menge, die exponentiell wächst, vertausendfacht sich jeweils nach der zehnfachen Verdoppelungszeit. Dauerhaftes exponentielles Wachstum einer Wirtschaft ist nicht möglich und führt zwangsläufig zur Selbstzerstörung. Wir brauchen also dringend andere Problemlösungsansätze, um die realen Probleme unseres Landes anzugehen.

Klimakatastrophe, Artenausrottung, Atommüllproduktion, Regenwaldvernichtung, Überfischung, Ressourcenübernutzung & Welt-Vermüllung sind Symptome der gleichen Krankheit.
Globale Gier und unbegrenztes Wachstum im begrenzten System Erde.

Axel Mayer, Mitwelt Stiftung Oberrhein (Der Autor ist seit 1974 in der Umwelt- und Naturschutzbewegung aktiv und war 30 Jahre lang BUND-Geschäftsführer am Oberrhein)
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Neue kleine Atomkraftwerke und zukünftige Atomkraftwaffen?
Der französische Staatspräsident Macron will neue, gefährliche, teure, kleine AKW bauen...

Rettung des französischen Energieversorgers EDF mit EU-Geldern?
Macron möchte einen Teil der 30 Milliarden Staatshilfen in die Rettung der französischen Atomwirtschaft investieren und verkauft dies geschickt als "grüne Vision".
Laut einem Bericht des französischen Wirtschaftsministeriums hatte die EDF Ende 2019 rund 41 Milliarden Euro Schulden und bis 2028 sollen es fast 57 Milliarden Euro sein. Die EDF-Verbindlichkeiten treiben Frankreichs Staatsverschuldung in die Höhe. Eine Milliarde Euro soll jetzt in den Ausbau der Atomenergie investiert werden. Warum wird diese Zahl nicht mit den EDF-Schulden verglichen?
Der einzige Europäische Druckwasserreaktor (EPR), der aktuell in Flamanville / Frankreich überhaupt gebaut wird, geht frühestens 2023 ans Netz - mit elf Jahren Verspätung und nahezu vier Mal so teuer wie geplant. Die Geschichte der französischen Atomkraft ist keine Erfolgsgeschichte, sondern eine Geschichte von Pleiten, Pech und Pannen. Das sagt nicht nur die Umweltbewegung, sondern auch der Aktienkurs der EDF.
Kleine und kleinste "umweltfreundliche und grüne" Mini-Atomkraftwerke
sollen zukünftig in Frankreich gebaut und exportiert werden und die französische Forschung rechnet mit EU-Geldern. Aus den gefährlichen, alten, großen Druck- und Siedewasserreaktoren würden unzählige Klein- und Kleinstreaktoren...
In jedem dieser Mini-Reaktoren entsteht die Radioaktivität vieler Hiroshima-Bomben. Ein Unfall oder ein Anschlag auf ein Kleinst-AKW könnte eine Stadt unbewohnbar machen. Viele kleine Reaktoren sind viele kleine, zwangsläufig schlecht gesicherte, potenzielle Anschlagsziele. Auch für die heutigen und zukünftigen Diktatoren der Welt brächte die Möglichkeit, "schmutzige Bomben" zu bauen, einen "nordkoreanischen Machtzuwachs".

Die Idee der Verbreitung von vielen kleinen & großen AKW auf der Welt ist ein globales Selbstmordprogramm und ein atomarer Alptraum, passt allerdings auch gut ins zerstörerische Zeitalter des Anthropozän...

Wunderwaffe Atomkraft?
Die Politik von Staatslenkern wie Herrn Macron, ist die Politik der globalen Umweltzerstörung. Sie ist verantwortlich für Atommüllproduktion, Fukushima und Artenausrottung. Im heutigen globalen Krieg gegen die Natur (Artensterben, Klimawandel, Atommüllproduktion, Ressourcenverschwendung, Atom- und andere Massenvernichtungswaffen....) setzen diese politisch Verantwortlichen für die große globale Zerstörung auf den alten neuen Mythos der Wunderwaffen.

Klimawandel, Artensterben, Endlichkeit der Ressourcen? Einfach weitermachen wie bisher!
Der menschengemachte Klimawandel soll mit neue kleinen Thorium Reaktoren bekämpft werden und ausgerotteten Arten werden mit Gentechnik wieder erschaffen. Das Verkehrsproblem wird mit Lufttaxis angegangen. Der fehlerhafte, menschliche Mensch wird mit Technik nach den Ideen des Transhumanismus überwunden und durch den neuen, perfekten Übermenschen ersetzt. Irgendwann werden wir mit Raumschiffen die zerstörte Welt hinter uns lassen und neuen, unverbrauchten Planeten und neuen Mythen entgegenfliegen...
Nicht nur die Ökologie, auch die Ökonomie spricht gegen die teuren französischen Pläne. Warum setzt der Technokrat Macron auf eine gefährliche, teure Hochrisikotechnologie, wenn es mit Sonne und Wind kostengünstige, umweltfreundliche und ungefährliche Alternativen gibt?

Die armen Französinnen und Franzosen haben in Kürze die Wahl zwischen einer rechtsradikalen Atom-Lobbyistin und einem neoliberalen Atom-Lobbyisten und Technokraten...

Axel Mayer, Mitwelt Stiftung Oberrhein, der Autor ist Vizepräsident im Trinationalen Atomschutzverband TRAS und seit 1974 in der Umweltbewegung aktiv. Er war 30 Jahre BUND-Geschäftsführer
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Nachhaltig anlegen
Europa- und Schwellenländerfonds im Test

Schwellenländer und europäische Märkte sind beliebte Anlagemärkte und als Beimischung interessant für diejenigen, die ihr Geld bislang vor allem in weltweit anlegende Aktienfonds investiert haben. Die Stiftung Warentest hat in der aktuellen Ausgabe ihrer Zeitschrift Finanztest nun untersucht, wie nachhaltig sogenannte grüne Schwellenländer- und Europa-Fonds sind und welche sich davon für ein ethisch-ökologisches Investment eignen.

Die Ergebnisse der 85 untersuchten Fonds sind etwas ernüchternd: Anders als bei den nachhaltigen Aktienfonds Welt hat bei den Schwellenländer- und Europa-Fonds kein Fonds in Sachen Nachhaltigkeit die Bestnote von fünf Punkten erreicht. Und nur ein einziger erreichte vier Punkte. Ein Grund für das mäßige Abschneiden der Fonds: Sie schließen fossile Energien nicht oder nur halbherzig aus. Und einige sind in Sachen Umwelt zu lax, sie schließen Firmen nur bei schwerwiegenden Umweltverstößen aus.

Wenn sich ein Fonds ein grünes Etikett verpasst, sollte auch grün drin sein. Häufig entspricht das, was die Anbieter machen, jedoch nicht den Vorstellungen der Anleger. Finanztest schafft hier Transparenz und zeigt, wie grün die Fonds wirklich sind und welche Nachhaltigkeitsstrategien sie verfolgen.

Geldanlage, ob nachhaltig oder nicht, soll sich lohnen. Deshalb hat Finanztest für die nachhaltigen Fonds, darunter aktiv gemanagte, Indexfonds und ETF, den Anlageerfolg bewertet. Anleger können sich so die zu ihren Nachhaltigkeits- und Renditevorstellungen besten Fonds auswählen. Zusätzlich zeigt Finanztest, wie hoch der Anteil an Beimischungen je nach Sicherheitsbedürfnis des Anlegers sein kann.

Den ausführlichen Test „Nachhaltig anlegen: Europa- und Schwellenländerfonds“ erhalten Sie in der November-Ausgabe der Zeitschrift Finanztest und unter www.test.de/nachhaltige-fonds.
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14. Oktober: 120 Jahre Straßenbahn in Freiburg
(c) VAG Freiburg
 
14. Oktober: 120 Jahre Straßenbahn in Freiburg
Von der Elektrifizierung zur Digitalisierung

Ein Stück Freiburger Stadtgeschichte feiert Geburtstag. Die Straßenbahn wird an diesem Donnerstag, 14. Oktober, 120 Jahre alt.

Seit ihrer Eröffnung am 14. Oktober 1901, als der elektrische „Hobel“ eine Pferdebahn ablöste, gehört sie zum Freiburger Stadtbild wie Bächle und Münster und ist ein sichtbares Zeichen von Stadt- und Lebensqualität. Ständig steigende Kapazitäten im Straßenbahnverkehr – die Fahrzeuge wurden größer, die Fahrplantakte dichter und die Fahrgastzahlen stiegen enorm – dokumentieren die Bedeutung des Verkehrssystems für Freiburg: Die Stadt wuchs – und mit ihr die Stadtbahn. Schienenverkehrslinien waren und sind immer auch urbane Entwicklungsachsen.

Blickt man anlässlich des Jubiläums zurück auf die Mobilität in den vergangenen 120 Jahren, dann sieht man, dass sich ihre Randbedingungen ständig ändern und weiterentwickeln. Vor 120 Jahren gab es praktisch noch keine Autos. Fußgänger, Fuhrwerke und Fahrradfahrer bestimmten das Stadtbild, zu denen sich – schon damals in zentraler innerstädtischer Lage – die Straßenbahn gesellte. In den Zeiten des Wiederaufbaus wuchs Freiburg enorm: Lebten 1954 noch 100.000 Menschen in Freiburg, so waren es 1964 bereits 160.000. Neue Stadtteile im Westen der Stadt entstanden. Mit der Ausdehnung der Stadt wuchs auch das Bedürfnis nach Mobilität. Da war die Städtische Straßenbahn gefordert. Zu Zeiten des Wirtschaftswunders boomte dann das Auto und ab den Achtzigern wurde erkannt, dass Freiburgs Verkehrsprobleme nur durch die die schnelle, leicht verständliche Stadtbahn mit ihrer großen Beförderungskapazität auf relativ wenig Raum gelöst werden können.

Heute eröffnen digitale Vernetzung und Elektromobilität völlig neue Wege. Die Erderwärmung fordert zudem eine Verkehrswende, bei der auch der ÖPNV mit der Straßenbahn weiter in den Fokus rückt.

Die Konstante: Wo die Zähringer ihr Kreuz gemacht haben

Im Lauf seiner Geschichte hat sich das Stadtbahnnetz immer wieder verändert. Eine Konstante war jedoch der auch heute noch wichtigste Kontenpunkt im Netz: der Bertoldsbrunnen. Das für die Stadtgründungen der Zähringer Herzöge so typische zentrale Straßenkreuz von Kaiser-Joseph-Straße, Bertoldstraße und Salzstraße steht auch heute noch symbolhaft für die Botschaft, dass der Öffentliche Nahverkehr immer dort präsent sein muss, wo viele Menschen hinwollen oder müssen.

Nach einem beständigen Wachstum des Schienennetzes kamen zunächst Kriegszerstörungen und später dann auch gelegentliche Streckenstillegungen. Seit den achtziger Jahren aber wuchs und wächst das Schienennetz in Freiburg beständig. Zunächst vor allem in die Nachkriegsstadtteile im Westen der Stadt. Aber auch Zähringen und Haslach wurden an das Stadtbahnnetz angeschlossen oder wieder angeschlossen. Neben einigen weiteren Netzergänzungen wurde es mit dem Rieselfeld zum Standard, dass Neubaugebiete in der Schwarmstadt Freiburg von Anfang an vom Schienennetz der VAG erschlossen werden. Nächstes Beispiel dafür ist die Stadtbahn Dietenbach.

In den politischen Diskussionen der vergangenen Jahrzehnte war es nie die Frage, ob das Stadtbahnnetz ausgebaut werden soll, sondern wo die nächsten Schienen verlegt werden. Lange Planungsprozesse und gelegentlich auch leere Kassen der öffentlichen Hände führten hin und wieder zu Verzögerungen bei der Verwirklichung von Projekten, aber nie zu deren Stornierung.

Stadtbahn als Entwicklungstreiber.

Als 1901 erstmals die „Elektrische“ vom Martinstor oder Schwabentor kommend auf den Bertoldsbrunnen zurollte, wurde für Freiburg ein neues Zeitalter eingeläutet: Mit dem Bau eines E-Werks, eigens für die Stromversorgung der Tram errichtet, hielt erstmals Elektrizität Einzug in die Stadt. Ganz allmählich wurde Gaslicht durch Glühlampen ersetzt. Die Entscheidung für die Tram war also auch eine für die beginnende Elektrifizierung. Für unsere Stadt war das ein großer Schritt in die Moderne. Und es ist eine schöne Episode der Geschichte, dass die VAG und der regionale Energieversorger badenova auch heute noch unter dem Dach der Stadtwerke Freiburg als Schwesterunternehmen Schulter an Schulter arbeiten.

Immer wieder konnte und kann man beobachten, dass die Investition in die Schieneninfrastruktur viele Folgeprojekte nach sich ziehen. Dies gilt besonders dann, wenn Strecken in bestehenden Stadtteilen gebaut oder grundlegend saniert werden. Beispiele hierfür sind die Bereiche entlang der Zähringer- und Habsburger Straße, das Ortszentrum von Haslach oder die Berliner Allee von der Breisacher Straße bis zur Messe, deren Gesichter sich mit dem Bau der Gleise und dem Anschluss an das Liniennetz deutlich verändert haben. Glanzlicht dieser Entwicklung ist aber zweifellos die Stadtbahn Rotteckring und die mehrjährige Metamorphose eines vierspurigen Innenstadtrings hin zu einem wunderschönen Boulevard mit Bänken, Bäumen und Plätzen.

Umwelt- und Klimaschutz im Blick

Rückenwind erfährt der ÖPNV nicht zuletzt dank der Fridays-for-Future-Bewegung, die im umweltbewegten Freiburg großen Zuspruch erfährt. Auch politisch wächst der Stellenwert des ÖPNV als wichtiger Klimaschützer. Die Freiburger Verkehrs AG ist dabei Treiber der Mobilitätswende. Seit 2008 nutzen die Verkehrsbetriebe zertifizierten regenerativen Strom. Im Streckennetz nehmen Schwungradspeicher den beim Bremsen erzeugten Strom auf und geben ihn bei Bedarf wieder ans Netzumfeld ab. Auf dem Betriebshof der Verkehrsbetriebe erzeugen PV-Anlagen Strom, mit dem künftig auch die E-Bus-Flotte betankt wird. Denn klimafreundliche Stromer ersetzen in den nächsten Jahren Schritt für Schritt die derzeitige Dieselflotte.

Frelo und Co.

Mobilität ist ein Grundbedürfnis der Menschen. Und diese Mobilität will – möglichst stadt- und umweltverträglich – organisiert und vernetzt sein. Und genau das ist es, was die moderne Freiburger Verkehrs AG heute leistet.

Immer wieder in ihrer Geschichte hat sich die VAG und ihre Vorgängerorganisationen der Zeit angepasst und modernisiert. Dieser nie endende Prozess hat in den vergangenen Jahren nochmals an Fahrt gewonnen. Die VAG ist viele Schritte hin zu einer multimodalen und digitalen Mobilitätsdienstleisterin gegangen, bei der das Rückgrat der Angebote natürlich immer noch die Stadtbahn ist. Wie nie zuvor in ihrer Geschichte wird die Palette ihrer angebotenen Leistungen erweitert. Bestehende Mobilitätsangebote werden vernetzt und auch digital abrufbar und buchbar macht.

Gebündelt wird vieles davon in der VAGmobil-App mit deren Hilfe man nicht nur in Echtzeit Fahrplandaten abrufen und dabei auch gleich erkennen kann, ob als nächstes ein Niederflurfahrzeug kommt. Man kann seinen Fahrschein direkt online kaufen und nach dem Ausstieg mittels derselben App zum Beispiel ein Frelo-Leihrad oder ein CarSharing-Auto mieten.

Ebenso wie bei ihren Stadtbahnen herrscht auch bei der Freiburger Verkehrs AG niemals Stillstand. Mal laufen Entwicklungen etwas gemächlicher, und dann beschleunigen Sie wieder – hinein in neue Zeiten und Dimensionen. Seit 120 Jahren.

zum Bild oben:
Der Motorwagen Nr. 8 ist laut Anmerkung von Siemens & Halske (Berlin) aus dem Jahr 1900/1901. Die Aufnahme wurde später gemacht. Genaues Datum unbekannt.
(c) VAG Freiburg
 
 

 
Fuß- und Radoffensive 2021/2022
Viele Verbesserungen für den Fuß- und Radverkehr an der Kreuzung Basler-/Heinrich-von-Stephan-Straße
Straßenraum wird umverteilt – mehr Platz für Fuß- und Radverkehr
Mehr Sicherheit durch neue Ampelschaltungen

An einer weiteren wichtigen Verkehrsachse Freiburgs wird der Fuß- und Radverkehr gestärkt. An der Basler Straße und der Kreuzung zur Heinrich-von Stephan-Straße wird das nächste Projekt der Fuß- und Radoffensive der Stadt Freiburg umgesetzt. Mit einem Mix aus größeren und kleineren Maßnahmen werden die Sicherheit und der Komfort stark ausgebaut. Baubeginn ist am 4. Oktober.

So sollen Radfahrende und zu Fuß Gehende etwa wesentlich mehr Platz bekommen. Zwischen Kronenstraße und Heinrich-von Stephan-Straße gibt es an der Basler Straße in beide Fahrtrichtungen einen geteilten Fuß- und Radweg. Jetzt wird der Radweg beidseitig auf die Straße verlegt. So entstehen reine Fußwege und breite Radwege. Der Straßenraum wird dafür umverteilt, für Autos steht dann dort nur noch eine Spur zur Verfügung. Die Radfurten über querende Straßen werden zudem rot markiert, um die Sicherheit und Orientierung für Radfahrende zu verbessern. In der Kronenstraße gibt es bereits breite Radwege, so dass hier eine durchgängige Radwegverbindung bis in die Innenstadt entsteht.

Weiterhin werden im Bereich der Johann-von-Werth-Straße die vorhandenen Fahrradklammern zurückgebaut und durch neue Radbügel ersetzt.

Außerdem wird die Verkehrssicherheit an der großen Kreuzung Basler Straße / Heinrich-von Stephan-Straße erhöht. Das geschieht zum einen dadurch, dass Rechtsabbieger von der Heinrich-von-Stephan-Straße in die Basler Straße und Fußgänger, die die Basler Straße queren nicht mehr gleichzeitig Grün bekommen.

Auch Fußgängerinnen und Fußgänger sowie Radfahrende, die in Richtung Innenstadt unterwegs sind und die Kreuzung queren, werden künftig durch eine neue Signalisierung besser geschützt. Die Grünphase für Rechtsabbiegende, die hier von der westlichen Basler Straße kommen und in die Merzhauser Straße abbiegen wollen, wird getrennt von dem geradeaus gerichteten Fuß- und Radverkehr geschaltet. Die aktuell provisorisch, mit gelber Folie markierte reine Rechtsabbiegespur in die Merzhauser Straße, wird in diesem Zuge endgültig markiert.

Für Radfahrende, die aus Richtung Pressehaus kommen und nach links in die Heinrich-von-Stephan-Straße abbiegen wollen, wird eine Möglichkeit zum indirekten Linksabbiegen geschaffen. Hierfür wird an der südöstlichen Ecke der Kreuzung eine Aufstellfläche geschaffen. Über einen Drucktaster kann eine eigene Grünphase zum sicheren Überqueren der Kreuzung angefordert werden. Mit Rundborden aus Granit wird eine Abgrenzung zum Gehbereich hergestellt.

Bei den Arbeiten werden die Ampeln an der Kreuzung auf stromsparende und wartungsärmere LED-Technik umgerüstet und sämtliche Fußgängerfurten mit Zusatzausstattung für Blinde versehen.

Ab Montag, 4. Oktober, wird mit dem Bau begonnen, dann wird an der Kreuzung die Aufstellfläche für den Radverkehr hergestellt. Ab dem 18. Oktober wird für zwei Wochen eine provisorische Baustellenampel den Verkehr regeln. In dieser Zeit wird dann die Ampelanlage umgebaut und die Markierung angepasst. Alle Maßnahmen sollen zusammen rund 200.000 Euro kosten, bis Ende Oktober sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Das Garten- und Tiefbauamt bittet um Verständnis für mögliche Einschränkungen im Verkehr.

Die Maßnahme ist Teil des großen Investitionsprogramms in den Fuß- und Radverkehr. Die Stadt investiert in nur zwei Jahren 16 Millionen Euro, es ist das größte Ausbau-Programm in diesem Bereich, das es jemals in Freiburg gegeben hat. Schon bald werden weitere Arbeiten folgen. Weitere Informationen zu allen Projekten der Freiburger Fuß- und Radoffensive unter www.freiburg.de/radverkehr
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Eine Million EU-Bürger fordern Ende der Pestizid-Ära
Biene © Slow Food Archiv
 
Eine Million EU-Bürger fordern Ende der Pestizid-Ära
Während auch am letzten Tag noch Unterschriften zur Unterstützung der Europäischen Bürgerinitiative (EBI) "Bienen und Bauern retten" gesammelt werden, stehen die Organisator*innen vor einem historischen Erfolg. Sobald das Ergebnis der EBI von der Europäischen Kommission bestätigt wird, müssen sowohl die Europäische Kommission als auch das Europäische Parlament die Forderungen der Bürger*innen nach einer pestizidfreien und bienenfreundlichen Landwirtschaft analysieren und auf sie reagieren.

Die Organisationen der EBI warten gespannt auf das Ergebnis einer zweijährigen Kampagne, in der über eine Million Unterschriften in der gesamten EU gesammelt wurden. Die EBI "Bienen und Bauern retten” fordert 1) eine Reduzierung des Einsatzes synthetischer Pestizide in der EU um 80 % bis 2030 und um 100 % bis 2035, 2) Maßnahmen zur Wiederherstellung der biologischen Vielfalt auf landwirtschaftlichen Flächen und 3) eine massive Unterstützung der Landwirt*innen bei der Umstellung auf Agrarökologie.

Eine EBI wird von der Europäischen Kommission akzeptiert, wenn sie mehr als eine Million gültige Unterschriften erreicht, wobei die Erfahrung zeigt, dass die Ungültigkeitsquote bei 10-15 % liegt. Die Organisatoren gehen davon aus, dass die EBI erfolgreich sein wird, wenn sie mindestens 1,15 Millionen Unterschriften erreicht, wobei Tausende von Papierunterschriften, die noch gezählt und in die endgültige Berechnung einbezogen werden müssen, zu berücksichtigen sind.

Sonia Conchon vom Büro von “Bienen und Bauern retten” sagt: "Die Covid-Situation hat diese Kampagne aufgrund ihrer mangelnden Sichtbarkeit sehr schwierig gemacht, da es während des größten Teils der Kampagne keine öffentlichen Veranstaltungen gab. Umso mehr spiegelt das Erreichen der Million die Entschlossenheit und Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger für diese zweite Anti-Pestizid-EBI wider".

Diese EBI sendet eine klare Botschaft an die EU: Die europäischen Bürger*innen unterstützen das Ziel der Pestizidreduzierung des Europäischen Green Deals, wollen aber einen Plan für den vollständigen Ausstieg aus der Verwendung synthetischer Pestizide sehen. Um dieses Ziel in 15 Jahren zu erreichen, muss die EU die Landwirt*innen technisch und finanziell bei der Umstellung auf Agrarökologie unterstützen.

Marta Messa, Direktorin von Slow Food Europa, sagt: "Es ist an der Zeit, dass die EU und ihre Mitgliedsstaaten ernsthafte Maßnahmen ergreifen, um den Wandel unseres Lebensmittelsystems hin zu einem System voranzutreiben, das die Menschen und die Umwelt schützt und mit den Landwirt*innen zusammenarbeitet. Wir brauchen verbindliche Ziele, und Slow Food wird weiterhin Beispiele von Landwirt*innen aufzeigen, die tagtäglich ohne Pestizide wirtschaften und die einem umfassenden Übergang zur Agrarökologie den Weg weisen."

Bislang wurden nur sechs der 108 eingeleiteten EBI von der Europäischen Kommission als erfolgreich validiert (<6 %). Erfolgreiche EBIs veranlassen die Europäische Kommission, die Forderungen der Bürger*innen zu analysieren und zu beantworten, während das Europäische Parlament die sieben Mitglieder des Bürgerausschusses in einer Anhörung empfängt und die Möglichkeit hat, eine Entschließung auf der Grundlage der Forderungen der Bürger zu verfassen und darüber abzustimmen.
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