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Dienstag, 19. März 2024
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Verschiedenes

 
ÖKO-TEST SPEZIAL GESUND UND FIT - Rücken
Das Kreuz mit dem Kreuz: Rückenschmerzen sind eine Volkskrankheit. Auf kaum eine Erkrankung trifft dieser Begriff mehr zu. Fast jeder spürt irgendwann sein Kreuz. Rückenprobleme sind der Grund für zehn bis zwölf Prozent aller Krankschreibungen. Erschreckend häufig ist eine falsche Therapie die Ursache, dass aus gelegentlichen Beschwerden chronische Schmerzen werden. Mit diesem ÖKO-TEST SPEZIAL – Rücken können wir Ihnen zwar weder die Schmerzen nehmen, noch die Behandlung ersetzen. Aber bei der Suche nach der richtigen Therapie können wir Ihnen mit diesem Heft helfen – und Ihnen möglicherweise eine jahrelange Odyssee durch Arztpraxen ersparen.

Aus dem Inhalt:

• Chronische Schmerzen: Im Gehirn eingenistet
Chronische Schmerzen bedeuten für die Betroffenen oft eine jahrelange Leidensgeschichte. Eine moderne Mischung von Therapien kann ihnen wirkungsvoll dabei helfen, mit den Beschwerden umzugehen. Noch besser ist es, den Schmerz daran zu hindern, dass er sich ins Gedächtnis einbrennt.

• Rückenkrankheiten: Wenn‘s knackt und knirscht
Ursachen von Schmerzen gibt es viele: Die Bandscheibe ist verrutscht und piesackt den Nerv, Wirbelgelenke sind entzündet oder die Knochen brüchig. ÖKO-TEST erklärt, welche Symptome bei den jeweiligen Krankheiten auftreten, wie sie diagnostiziert werden und welche Therapien helfen.

• Operationen: Oft geht es auch ohne
Manche Operationen sind zweifellos notwendig. Einige sogar sofort. Insgesamt aber werden Patienten zu schnell und zu oft unters Messer gelegt. Für Kliniken lohnt es sich, und Rückenkranke hoffen, dass endlich die Schmerzen aufhören. Diese Hoffnung kann trügen. ÖKO-TEST erläutert, welche Operationsverfahren es gibt und wann es sinnvoller ist, abzuwarten.

• Schmerzmittel: Wichtige Verbündete
Tabletten, Salben und Spritzen sind unentbehrliche Hilfsmittel im Kampf gegen Rückenschmerzen – aber trotzdem mit Vorsicht zu genießen. Wegen ihrer möglichen Nebenwirkungen sollten sie nur kurzfristig eingesetzt werden. ÖKO-TEST zeigt auf, welche Mittel es gibt, welche Wirkstoffe darin enthalten sind und wie diese arbeiten.

• Behandlungen im Überblick: Wegweiser im Therapiedschungel
Viele Therapien versprechen Hilfe bei Rückenbeschwerden. Gerade Patienten, die bereits lange unter Schmerzen leiden, versuchen immer wieder Neues. ÖKO-TEST hat die wichtigsten Behandlungsmethoden unter die Lupe genommen.

• Kinesiologisches Tapen: Farbige Unterstützung
Bei Sportlern sind die bunten Klebebänder schon länger angesagt, inzwischen behandeln
auch Ärzte und Physiotherapeuten Schmerzpatienten damit. Für einen Nutzen sprechen
aber allenfalls gute Erfahrungen – die Datenlage ist bescheiden.
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ÖKO-TEST Pflegeversicherungen
Teure Absicherung

ÖKO-TEST hat in der aktuellen April-Ausgabe 104 private Pflegegeldzusatztarife für Kinder und Erwachsene von insgesamt 24 Anbietern genau unter die Lupe genommen. Das Resümee ist ernüchternd: Die geförderten Tarife sind viel zu teuer, während sie gleichzeitig die Lücken, die die gesetzliche Absicherung hinterlässt, in keiner Weise schließen können.

Seit 2013 gibt es den Pflege-Bahr. Mit ihm soll die freiwillige private Vorsorge gefördert werden. Fünf Euro Zuschuss gibt es dafür jeden Monat. Ein wirkliches Plus der Bahr-Policen scheint, dass es im Gegensatz zu ungeförderten Tarifen keine Gesundheitsprüfung gibt. Somit können Menschen mit schweren Vorerkrankungen einen Pflege-Bahr-Tarif abschließen, wenn sie im Moment der Vertragsunterzeichnung noch keine Leistung aus der gesetzlichen Pflegeversicherung
bezogen haben. Im Gegenzug wird erst nach einer Wartezeit von fünf Jahren gezahlt, auch wenn die Pflegebedürftigkeit früher eintritt.

ÖKO-TEST hat sich die Angebote genauer angesehen und kann die staatlich geförderten Pflege-Bahr-Tarife nicht empfehlen. Denn sie sind schon heute sehr teuer und die Leistungshöhen vollkommen unzureichend. So erhält beispielsweise ein 35-Jähriger für den Mindesteigenbeitrag von 10 Euro im Monat in der Pflegestufe 1 im besten Fall 240 Euro, in Pflegestufe 2 sind es rund 530 Euro und in Pflegestufe 3 1.200 Euro. Diese Beträge sind weit von den Pflegelücken entfernt. Dazu könnte es ab dem Jahr 2018 zu einer regelrechten Preisexplosion kommen, weil dann erstmalig die fünfjährige Wartezeit ausläuft und Pflegebedürftige Leistungen aus den Bahr-Tarifen erhalten.

Besser schneiden dagegen einige ungeförderte Tarife ab. ÖKO-TEST rät zudem, sich bzw. die Kinder frühzeitig abzusichern, weil man dann deutlich weniger zahlt. Die günstigsten Anbieter im Test verlangen für ein Kind gerade einmal 7,35 Euro pro Monat.
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ÖKO-TEST UV-Gesichtscremes
Fragwürdiger Schutz

Tagescremes mit UV-Schutz passen zum Trend, Kosmetika zu vermeintlichen Alleskönnern zu machen. Das ÖKO-TEST-Magazin zeigt aber, dass diese Kombination nicht sinnvoll ist. Zudem stecken in vielen Produkten UV-Filter, die im Verdacht stehen, wie ein Hormon zu wirken.

In der aktuellen April-Ausgabe rät ÖKO-TEST weitgehend von Tagescremes mit UV-Schutz ab. Das hat mehrere Gründe: Zum einen enthalten die UV-Tagescremes meist chemische Filter für den Schutz vor der Sonne. Doch bei einigen dieser Stoffe gibt es Hinweise, dass sie wie ein Hormon wirken. Zudem können sie vermutlich in den Körper gelangen. Wissenschaftler haben sie in Muttermilch nachgewiesen. Ein weiteres Gegenargument ist, dass man den Sonnenschutz der Jahreszeit und Tagesplanung anpassen sollte. Im Sommer braucht man bei einem Spaziergang einen viel höheren Schutz als an einem Wintertag, an dem man sich in Räumen aufhält. Ein dritter Kontrapunkt ist, dass mehr als die Hälfte der getesteten Cremes bedenkliche oder umstrittene Inhaltsstoffe enthält. So kommen beispielsweise sehr häufig PEG/PEG-Derivate zum Einsatz. Diese können die Haut für andere Fremdstoffe durchlässiger machen. In zwei Cremes steckt eine halogenorganische Verbindung, die allergen wirken kann. In sechs Produkten analysierte das Labor Aluminium, allerdings in geringen Gehalten.

ÖKO-TEST empfiehlt, besser eine einfache Tagescreme zu nehmen und das Sonnenschutzmittel dem Hauttyp und der Tagesplanung anzupassen. Besser als chemische Filter sind zudem mineralische Filter, so das Verbrauchermagazin.
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NABU-Studie: Plastikflut in Deutschland wird bis 2030 erheblich anwachsen
Nur durch massive Eingriffe kann Trend zu immer mehr Plastik gestoppt werden

In den vergangenen 60 Jahren ist die weltweite Herstellung von Kunststoffen um das 169-fache auf 288 Millionen Tonnen pro Jahr angestiegen. Der Trend zu immer mehr Plastik wird sich in den kommenden Jahren auch in Deutschland fortsetzen. Damit steigen nicht nur der Verbrauch von Erdöl und die damit verbundene Freisetzung von Klimagasen, sondern es ist auch mit einem höheren Eintrag von Kunststoffen in die Natur zu rechnen. Hier sind alarmierende Schäden an den Ökosystemen zu erwarten. Bereits 2015 werden nach aktuellen Expertenschätzungen wohl 9,1 Millionen Tonnen Plastikmüll pro Jahr weltweit in die Meere gelangen, welche die Mägen von Vögeln und Säugern verstopfen und die als schadstoffhaltiges Mikroplastik auch den Weg in unsere Nahrungskette finden können.

Dass dieser Trend gestoppt werden kann, zeigt eine jetzt vorgelegte Studie des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie im Auftrag des NABU. Die Autoren zeigen, dass durch ein engagiertes Vorgehen von Politik, Wirtschaft und Verbrauchern unser täglicher Hunger nach Plastik stark gesenkt werden könnte. So müssten Produktionsprozesse verbessert und mehr recyceltes Plastik genutzt werden, und gerade im Bereich der Verpackungen oder der Elektrogeräte kann durch neue Konsummodelle von Handel und Verbrauchern wie beispielsweise dem unverpackten Einkaufen und „Nutzen statt Besitzen“ – und so genannten ReUse-Modellen der Einsatz von Kunststoffen reduziert werden. In der Studie wird aber auch deutlich, dass eine reale Reduktion der Kunststoffeinsatzmengen nur durch massive Eingriffe vom Gesetzgeber erreichbar wäre. Durch ein ambitioniertes Handeln aller gesellschaftlichen und staatlichen Akteure wäre ein Szenario vorstellbar, in dem wir in 2030 80 Prozent weniger Kunststoffe einsetzen als für dieses Jahr prognostiziert.

„Die Studie zeigt, dass niedrige Preise für Erdöl und immer mehr Anwendungsgebiete die Nachfrage nach Kunststoffen steigern werden, so dass der Markt aus rein ökonomischen Gründen nicht auf Plastik verzichten wird“, so NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. „Hier muss der Staat seine Verantwortung wahrnehmen und gegensteuern, indem er den Ressourcenverbrauch besteuert und Vorgaben zum Ökodesign von Kunststoffprodukten macht, aber auch, indem er selbst durch eine kunststoffarme öffentliche Beschaffung zur Verringerung beiträgt und Branchenprozesse für Vermeidungslösungen anstößt.“

Zwar stellen Kunststoffe in einigen Fällen die bessere Alternative zu ressourcenintensiven Materialien wie Beton oder Metallen dar. Allerdings muss die für die Anwendung passende Kunststoffsorte gewählt und auch im Vorhinein geklärt werden, ob die Anwendung für den gewünschten Nutzen überhaupt notwendig ist. Deswegen stellt die Studie zahlreiche Beispiele aus der Wirtschaft und im Konsumentenbereich vor, bei denen auf den Kunststoffeinsatz komplett verzichtet oder dieser wesentlich reduziert werden kann. Die Nutzung von Mehrwegtragetaschen oder das Anbieten von Produkten ohne Verpackungen sind hier einfache, aber sehr wirkungsvolle Beispiele. Für die allermeisten der in der Studie dargestellten Optionen zur Kunststoffvermeidung im Bereich von Produktion und Handel sind allerdings staatliche Vorgaben notwendig.

„Deutschland wird auch in den nächsten fünfzehn Jahren nicht plastikfrei werden. Aber es ist zumindest möglich, die Plastikflut einzudämmen. Der Weg zu weniger Kunststoffverbrauch führt über gesetzliche Regelungen, die Ressourcenverschwendung über Sonderabgaben unrentabel machen, ein Umdenken in der Wirtschaft zu nachhaltigen Produktionen sowie über den Druck der Verbraucher, die über bewusste Kaufentscheidungen den Handel zu weniger Einsatz von Kunststoffverpackungen bewegen,“ so NABU-Leiter Ressourcenpolitik Dr. Benjamin Bongardt. Wer in Deutschland kunststoffsparend, ressourceneffizient und nachhaltig arbeiten möchte, dürfe sich einer Politik nicht verschließen, die auf ordnungsrechtliche Regelungen, ökonomische Instrumente sowie auf Information und Effizienzförderung setzt.
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Freiburg: Wildkräuterführung + Fledermausführung
am Freiburger Schlossberg, Sonntag, 3. Mai, am Deutschen NaturErlebnisTag
Der Natur auf der Spur: Bundesweiter NaturErlebnisTag setzt Zeichen
Der Zukunftleben e.V. ist mit dabei!

Freiburg. „ Nur wer Natur kennt, kann Umwelt schützen“. Unter diesem Motto findet am 3. Mai 2015 überall in Deutschland bereits zum neunten Mal der NaturErlebnisTag statt. Auch der Zukunftleben e.V. ist mit dabei. Am Sonntag, 3. Mai, können Erlebnishungrige die ganze Vielfalt der Natur bei einer Wildkräuterführung und einer Fledermausführung kennenlernen. „Es macht einfach Spaß, Leute in die Natur hinauszuführen. Und es ist ein tolles Gefühl, mit unserer Aktion Teil einer bundesweiten Initiative zu sein, die mithilft, dass Menschen wieder ihre natürlichen Lebensgrundlagen entdecken.“, so Eva Georg, Naturpädagogin beim Zukunftleben e.V. im Vorfeld der Aktion.

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Wildkräuterführung

Essbare Wildkräuter sind besonders jetzt im Frühling ein gesunder und schmackhafter Genuss. Was oftmals als „Unkraut“ abgetan wird, sind eigentlich besonders hochwertige Lebensmittel - ob als Salatzutat, zu Pesto verarbeitet oder im grünen Smoothie. Zur Wildkräuterführung eingeladen sind alle, die entdecken und erschmecken möchten, welche essbaren Schätze die Natur in Wald und Wiese bietet - und bei welchen Giftpflanzen Vorsicht geboten ist.

Termin: So, 3. Mai, 15:30 Uhr – 18 Uhr
Treffpunkt: Am Fuß der Fußgängerbrücke beim Schwabentor, Oberlinden Freiburg
Kosten: auf Spendenbasis; Richtwert 10 Euro/Person
Anmeldung: nicht erforderlich
Bitte mitbringen: Sammeltüte, Messer oder Schere, feste Schuhe
Leitung: Eva Georg, Biologin & Naturpädagogin beim Zukunftleben e.V. Freiburg

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Fledermausführung

Fledermäuse sind faszinierende Nachtjäger. Bei Sonnenuntergang beobachten wir sie nicht nur, sondern hören ihre stummen Rufe auch mit Hilfe eines Ultraschalldetektors. Kinder wie Erwachsene sind zu diesem besonderen Erlebnis eingeladen. Sie erfahren dabei allerlei Spannendes und Wissenswertes rund um das Leben der Fledermäuse und die häufigsten heimischen Arten.

Termin: So, 3. Mai, 20:30 Uhr – 21:45 Uhr
Treffpunkt: Am Fuß der Fußgängerbrücke beim Schwabentor, Oberlinden Freiburg
Kosten: auf Spendenbasis
Anmeldung: nicht erforderlich
Bitte mitbringen: Taschenlampe
Leitung: Eva Georg, Biologin & Naturpädagogin beim Zukunftleben e.V. Freiburg

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„Ziel des NaturErlebnisTages ist es, den Leuten ohne erhobenen Zeigefinger die ganze Faszination der Natur ebenso zu vermitteln, wie Zusammenhänge in der Landschaft“, erklärt Claus-Peter Hutter von der baden-württembergischen Umweltakademie, welche im Zusammenwirken mit den Umweltakademien der anderen Länder und weiteren Partnern den NaturErlebnisTag ins Leben gerufen hat.
Hutter begrüßt die große Bereitschaft zahlreicher ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer bei Wandervereinen, Natur- und Umweltverbänden, Heimatorganisationen, Naturparks, Naturschutzzentren, Freilichtmuseen und vielen anderen Institutionen am bundesweiten NaturErlebnisTag mitzumachen und damit einen wichtigen Beitrag für eine stärkere Sensibilisierung in Sachen Natur und Landschaft zu leisten. Der NaturErlebnisTag ist, nach Mitteilung der Umweltakademie, auch ein Beitrag gegen die immer größer werdende Wissenserosion in Sachen Natur und Umwelt.

An rund 1.300 Orten bundesweit besteht für Familien und auch alle anderen Interessenten die Möglichkeit, die ganze Faszination der Natur kennenzulernen, den Geheimnissen der Tiere und Pflanzen in Wald und Flur auf die Spur zu kommen oder auch ökologische Zusammenhänge näher zu ergründen. Denn überall stehen fachkundige Gesprächspartner und viele freiwillige Helfer zur Verfügung, die ganz ohne erhobenen Zeigefinger ihre Gäste bei den jeweiligen Events mit dem Thema Natur, Landschaft, Umwelt und Nachhaltigkeit vertraut machen.

Das gesamte Programm für Baden-Württemberg für den NaturErlebnisTag am 3. Mai 2015 ist im Internet unter http://bw.deutscher-naturerlebnistag.de abrufbar.
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OB Salomon nahm an ICLEI-Weltkongress in Korea teil
„Memorandum of Understanding“ zur Zusammenarbeit und zum Erfahrungsaustausch über Umweltschutz und Nachhaltigkeit zwischen Seoul und Freiburg unterzeichnet

Seouls Bürgermeister Won-soon Park nennt Freiburg „Umwelthauptstadt Nummer 1 in der Welt“

Der im dreijährigen Turnus stattfindende Weltkongress des Städtenetzwerks ICLEI (Local Governments for Sustainability) war der äußere Anlass für eine fünftägige Reise von Oberbürgermeister Dieter Salomon nach Südkorea. In der vergangenen Woche vertrat Salomon die ICLEI-Mitgliedsstadt Freiburg bei dem weltweiten Treffen mit mehr als 2000 Vertretern aus 92 verschiedenen Nationen in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul.

Zum neuen Präsidenten von ICLEI wurde der Bürgermeister der gastgebenden koreanischen Hauptstadt, Won-soon Park gewählt. Bei der bisher größten Konferenz in der Geschichte des 1991 gegründeten Städteverbunds für Umweltschutz und nachhaltige Entwicklung vertrat Dieter Salomon als eines von fünf Mitgliedern des für Europa zuständigen Regional Executive Comittee die europäischen Mitgliedsstädte. Seit Anfang der 1990er Jahre ist Freiburg Sitz des Europasekretariats – damals das erste von heute zehn ICLEI-Büros in aller Welt.

Bei einem Treffen auf Einladung der Stadt Seoul am Rande des ICLEI-Weltkongresses unterzeichnete OB Dieter Salomon zusammen mit dem Seouler Stadtoberhaupt Won-soon Park ein „Memorandum of Understanding“, mit dem beide Städte einen regelmäßigen Austausch und eine Zusammenarbeit in den Themenfeldern Nachhaltigkeit sowie Klima- und Umweltschutz vereinbaren. Die Erklärung nennt die Bereiche Klimaschutz, erneuerbare Energien, umweltfreundliche Verkehrsarten und Verkehrsmittel sowie Abfallwirtschaft und Recycling, in denen die Rathäuser Erfahrungen austauschen und an neuen Konzepten arbeiten wollen. Damit wurde das bereits 2009 abgeschlossene Memorandum mit Seoul erneuert und fortgesetzt.

Bei der Zeremonie im Seouler Rathaus nannte Bürgermeister Won-soon Park vor einer großen Medienkulisse Freiburg „die Umwelthauptstadt Nummer 1 der Welt“. Zahlreiche regionale und nationale Zeitungen berichteten über die Vereinbarung. Bereits in dieser Woche erwartet das Rathaus einen Journalisten der Seoul Shinmun Newspaper, der sich über das Freiburger Abfallwirtschaftskonzept informieren will. OB Dieter Salomon wertet die gemeinsame Erklärung, die auf Wunsch von Seoul zustande kam, als eine große Auszeichnung und eine eindrucksvolle Anerkennung der Freiburger Stadtpolitik.

Für Freiburg ist es nicht der erste Kontakt zu Korea. Bereits vor rund zehn Jahren besuchte Won-soon Parks Vorgänger, der damalige Bürgermeister Oh-Se hoon, Freiburg im Rahmen einer Europareise und ließ sich über Umwelt- und Klimaschutzpolitik informieren. Koreanische Delegationen bilden einen großen Teil der Besuchergruppen zum Thema „GreenCity“. Die Freiburger Umweltpolitik wird in Korea sehr aufmerksam verfolgt und dient oft als Vorbild für eigene Initiativen der koreanischen Städte und Verbände.

Verbindungen bestehen seit mehreren Jahren auch zur „Multifunctional Administrative City Construction Agency“, kurz MACCA. Die halbstaatliche Entwicklungsgesellschaft betreibt die Planung und Erschließung eines neuen Verwaltungszentrums. Da Seoul mit über 10 Millionen Einwohnern faktisch über keine Erweiterungsmöglichkeiten mehr verfügt, soll die neue Stadt Sejong rund 120 Kilometer südlich von Seoul als Sitz von Verwaltungseinheiten und Behörden entstehen. Wenige Jahre nach dem Start auf der grünen Wiese leben und arbeiten bereits rund 80.000 Menschen dort; bis 2030 sollen die Einwohnerzahl auf bis zu einer halben Million gestiegen sein.

Die Entwicklungsgesellschaft verfolgt das ehrgeizige Ziel einer nahezu klimaneutralen Stadtentwicklung und will dazu Freiburger Know-How von umweltfreundlichem Nahverkehr bis zur Solarenergie nutzen. Bei einem Gespräch mit dem Vorstand von MACCA verständigte sich Oberbürgermeister Dieter Salomon auf Eckpunkte eines Kooperationsabkommens, das möglichst noch in diesem Jahr unterzeichnet werden soll.

Von Seoul aus besuchte Salomon gemeinsam mit dem Leiter des Freiburger Referats für internationale Kontakte, Günter Burger, die Stadt Suwon. Auf Einladung von Bürgermeister Yeom Tae Young referierte der Freiburger OB vor über 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtverwaltung über Green City Freiburg. Im vergangenen Jahr hatte Yeom Tae Young mit mehreren Fachleuten der Verwaltung Freiburg besucht und dabei Freiburg als sein wichtigstes Vorbild einer ökologischen Stadtpolitik bezeichnet. Ende April erwidert eine Abordnung des Freiburger Gemeinderats unter der Leitung von Salomon den Besuch und wird für vier Tage nach Korea reisen.

In der 1,2 Millionen Einwohner großen Provinzhauptstadt Suwon, etwa eine Autostunde südlich von Seoul gelegen, sind mehrere Hochschulen beheimatet sowie die Forschungs- und Entwicklungsabteilung des weltweiten Samsung-Konzerns. In „Samsung Digital City“ leben und arbeiten rund 40.000 Ingenieure und Techniker des Konzerns. Die „Suwon Samsung Bluewings“ spielen in der höchsten Klasse des koreanischen Profifußballs, vergleichbar der 1. Bundesliga.

Die Verbindung zwischen Freiburg und Suwon hatte das Städtenetzwerk ICLEI geknüpft: Suwon ist, ebenso wie Freiburg, Sitz eines ICLEI-Sekretariats, das für die koreanischen Mitgliedsstädte zuständig ist.
 
 

 
Malta-Referendum
NABU setzt zum Schutz von Zugvögeln nun auf EU-Recht

Umweltkommissar Vella muss Maltas Ausnahmegenehmigung kassieren

Der NABU wertet das Ergebnis der Volksabstimmung zur Frühjahrsjagd auf Zugvögel in Malta als Zeichen, dass die Jagdlobby in dem Mittelmeerstaat an Boden verliert. Danach hat sich eine hauchdünne Mehrheit von 50,4 Prozent aller Wahlberechtigten für die Beibehaltung der Frühjahrsjagd auf Zugvögel ausgesprochen. Bei hoher Wahlbeteiligung hatten nur 2200 Stimmen gefehlt, um der Initiative einer Koalition aus Nichtregierungsorganisationen zum Erfolg zu verhelfen, die ein Ende der nationalen Ausnahmeregelung forderte, die maltesischen Jäger den Abschuss von Turteltauben und Wachteln während des Frühjahrzuges nach Europa erlaubt.

NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller: „Fast die Hälfte der maltesischen Bevölkerung hat für ein Ende der Frühjahrsjagd gestimmt. Dies zeigt, dass es in Malta bei weitem keinen Konsens für die Vogeljagd mehr gibt. Unser Partnerverband BirdLife Malta hat mit einer großartigen Kampagne für den Stopp der Frühjahrsjagd geworben. Den Ausschlag hat letztendlich wohl die Unterstützung der Regierungspartei für die Fortführung der Jagd gegeben, die gleichzeitig versprach, in Zukunft härter gegen den weit verbreiteten illegalen Abschuss geschützter Arten vorzugehen.“

Der NABU lehnt die Jagd auf Vögel im Frühjahr strikt ab, da dabei die Elternvögel geschossen werden, die den Winter überlebt haben und in wenigen Wochen zur Brut schreiten würden. Dazu haben sich die Mitgliedstaaten der EU mit der Vogelschutzrichtlinie verpflichtet. Nur im Ausnahmefall kann ein Mitgliedstaat wie Malta die Jagd auf Zugvögel auf dem Frühjahrszug erlauben. Dazu muss sichergestellt sein, dass nur geringe Mengen bestimmter Arten unter streng kontrollierten Bedingungen geschossen werden. Ein jährlicher Bericht über die Einhaltung dieser Bedingungen muss der EU-Kommission vorgelegt werden.

NABU-Vogelschutzexperte Lars Lachmann: „Bei 11.000 offiziell im Frühjahr zu schießenden Turteltauben kann jedoch von ‚geringen Mengen‘ keineswegs die Rede sein. In Deutschland brüten nur noch etwa 30.000 Paare der Turteltaube, ihre Bestände sind in den vergangenen zwölf Jahren um über die Hälfte zurückgegangen. Bereits die offizielle Zahl der jedes Frühjahr in Malta geschossenen Turteltauben ist eine schwere Belastung für diese bei uns hochbedrohte Vogelart. Da zudem die Kontrolle der Abschusszahlen nicht funktioniert, müssen wir damit rechnen, dass in Wirklichkeit wesentlich mehr Turteltauben geschossen werden.“

Der NABU sieht daher die strengen Ausnahmebedingungen der Vogelschutzrichtlinie in diesem Fall nicht erfüllt. Die von den Jägern knapp gewonnene nationale Abstimmung dürfte daher trotzdem die Fortführung der Frühjahrsjagd nicht dauerhaft festschreiben.

„Die Entscheidung über die Jagd auf Zugvögel kann nicht von einem EU-Staat alleine getroffen werden, denn es geht um ein gemeinsames europäisches Naturerbe – gerade deshalb gibt es die EU-Vogelschutzrichtlinie“, so NABU-Bundesgeschäftsführer Miller. „Der NABU fordert deshalb EU-Umweltkommissar Karmenu Vella auf, die von Malta beanspruchte Ausnahmeregelung zu kassieren, da sie EU-Recht widerspricht. Fast die Hälfte der Malteser würden dies unterstützen, die Europäer in den Brutgebieten der betroffenen Vogelarten sowieso.“

„Nur ein Ende der Ausnahmeregelung für Turteltaube und Wachtel würde es ermöglichen, in der Praxis erfolgreich gegen den Abschuss geschützter Arten wie Adler und Störche vorzugehen – angeblich ein erklärtes Ziel der maltesischen Regierung. Anderenfalls dient die Ausnahmeregelung als willkommener Deckmantel für illegale Abschüsse“, so NABU-Vogelexperte Lachmann.
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NABU zeigt BUGA-Gästen Wohnzimmer von Eisvogel und Biber
Ein Fluss wird lebendig

Naturschutzgroßprojekt mit Modellcharakter - NABU-präsentiert sich an drei Standorten Havelberg - Premnitz - Rathenow

Zu Gast im Wohnzimmer von Eisvogel und Biber: Der NABU bietet Besuchern der Bundesgartenschau 2015 ab dem 19. April die Möglichkeit, sich hautnah über eines der bedeutendsten Naturschutzgroßprojekte an einem Fluss zu informieren, das aktuell unter Federführung des NABU in der Havelregion umgesetzt wird. Ingesamt bietet der NABU sieben exklusive zweistündige Schiffstouren von Havelberg in das Renaturierungsgebiet an, bei denen NABU-Projektleiter Rocco Buchta über Historie und Hintergrund des Vorhabens, Naturschutzmaßnahmen und Zukunftspläne im Projekt berichtet. Darüber hinaus präsentiert sich der NABU während der BUGA dauerhaft an drei Standorten in den Städten Havelberg, Premnitz und Rathenow mit vielen Informationen und Tipps rund um den Natur- und Artenschutz.

Mit der BUGA, die vom 18. April bis zum 11. Oktober ihre Pforten in der Havelregion öffnet, findet erstmals eine Gartenbauausstellung an mehreren Standorten gleichzeitig statt, die mit einem Fluss verbunden sind. Seit 2005 führt der NABU an der Unteren Havel mit Unterstützung vom Bund und den Ländern Brandenburg und Sachsen-Anhalt das größte europäische Projekt zur Renaturierung eines Flusses durch, das auch ausschlaggebend für den BUGA-Standort war. Auf rund 90 Flusskilometern will der NABU in den kommenden Jahren Sandufer von ihrem steinernen Korsett befreien, Altarme und Flutrinnen wieder mit dem Fluss verbinden und 89 Hektar Au- und Uferwald sowie Überflutungsflächen für einen natürlichen Hochwasserschutz schaffen.

„Die Renaturierung der Unteren Havel ist ein wegweisendes und länderübergreifendes Naturschutzgroßprojekt mit Modellcharakter, wie aus einer ehemaligen Wasserstraße wieder ein lebendiger Fluss entstehen kann. Davon profitieren nicht nur die Tiere und Pflanzen an der Havel, sondern auch die Menschen am Fluss und damit die ganze Tourismusregion. Wir wollen Besucher aus dem ganzen Bundesgebiet für dieses Naturparadies im Nordosten Deutschlands begeistern“, sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Mit der Flussrenaturierung sollen die Lebensbedingungen von über 1100 bedrohten und geschützten Arten sowie der Hochwasserschutz verbessert werden.

„Die BUGA bietet eine wunderbare Gelegenheit, das Naturparadies Untere Havel bekannter zu machen und gleichzeitig dafür zu werben und zu zeigen, wie wichtig intakte Flussökosysteme sind. Hier trifft Arten- und Lebensraumschutz mit Lebensqualität zusammen“, so Projektleiter Rocco Buchta.

Der NABU-Naturgarten lädt in der Domstadt Havelberg BUGA-Gäste zum Verweilen ein. Eine Attraktion in dem rund 200 Hektar großen Areal in der Kleingartenanlage „Am Nussberg“ ist ein riesiges Vogelhäuschen. Geplant sind Aktionen mit den NABU-Experten zum gift- und torffreien Gärtnern. Über das Leitsystem „Zehn Dinge, die man im Leben getan haben sollte“ erhalten Naturfreunde Tipps für naturnahes Gärtnern, etwa zu heimischen Pflanzen oder zum Bau von Insektenhotels und Nisthilfen. Im „Haus der Flüsse“ präsentiert sich der NABU auf Infoschildern im Außengelände, in unmittelbarer Nähe des kürzlich angeschlossenen Altarms Havelberg. In Premnitz informieren NABU-Schilder auf der Aussichtsplattform des Pumpwerks an der Uferpromenade ebenfalls über die Renaturierung, den Lebensraum Fluss und heimische Tiere und Pflanzen. Im Optikpark in Rathenow erfahren BUGA-Besucher auf nicht-motorisierten Floßfahrten durch einen Havelaltarm Wissenwertes zum Engagement des NABU an der Havel. Für Vogelfans organisiert der NABU am 8. Mai an der Johanniskirche in Brandenburg eine Vogelexkursion mit Vogelzählung. Anmeldung unter presse@nabu.de.
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