oekoplus - Freiburg
Sonntag, 28. April 2024
  --- Besuchen Sie unser neues Informationsportal wodsch.de
Uhr
  •  


Verschiedenes

 
ÖKO-TEST-Magazin Juli 2015
Aus dem Inhalt

Test: Grillfleisch
ÖKO-TEST hat Schweinenackensteaks nicht nur auf Antibiotika und Keime untersuchen, sondern auch von geschulten Sensorikern die Frische überprüfen lassen. Das Ergebnis: zweimal Gammelfleisch, antibiotikaresistente Keime in vier und sogar Rückstände eines Antibiotikums in einer Probe. Dazu kommt, dass die Haltungsbedingungen der konventionell gehaltenen Schweine katastrophal sind, wie das Verbrauchermagazin ermittelt hat. Bio-Fleisch hat dagegen mit „gut“ abgeschnitten.

Test: Kinderroller
Fünf Roller fallen aufgrund der Praxisprüfung glatt durch: Im Rollenprüfstand, wo sie unter hoher Belastung und bei simulierten Unebenheiten 50 Kilometer weit fahren sollten, brachen Trittbretter, versagten Aufhängungen und schlitzten Felgen Gummireifen entzwei. Bei einigen Rollern sind zudem die Ecken und Kanten scharf oder Kinder können sich am Klappmechanismus die Finger einklemmen – das birgt Verletzungsgefahr. ÖKO-TEST kritisiert zudem die Vielzahl an Schadstoffen. Zum Glück gibt es aber Alternativen: Vier Produkte sind zu empfehlen.

Test: Schnorchel-Sets für Kinder
Das Resümee dieses Tests: Finger weg von Billigheimern! Beim Auspacken vor allem der fünf schlechtesten Produkte stieg sofort ein eindringlicher Plastikgestank in die Nase. In vier davon hat ein Labor unter anderem PAK mit erhöhten Gehalten nachgewiesen, davon mehrheitlich Naphthalin. Diese Substanz hat sich in Tierversuchen als krebserregend erwiesen und wird verdächtigt, das Erbgut zu schädigen. Sie kann außerdem zu Kopfschmerzen und Übelkeit führen. Dazu fielen zwei Schnorchel-Sets negativ auf, weil sie mit einer veralteten oder sogar zurückgezogenen DIN-Norm versehen sind.

Test: Mittel gegen Schädlinge in Haus und Garten
Die überwiegende Anzahl der Mittel gegen Ameisen, Motten, Schnecken, Blattläuse und Vorratsschädlinge enthält sehr wirksame synthetische Stoffe, die aber nicht nur für Insekten und Co. giftig, sondern auch für nützliche Tiere wie Bienen giftig und sogar für die menschliche Gesundheit problematisch und teilweise gefährlich sind. ÖKO-TEST hat aber auch „sehr gute“ Alternativen gefunden.

Test: Zahncremes für weiße Zähne
Zähne mit „Extra Weißeffekt“ oder „brillantweiß“ versprechen die Anbieter von Zahncremes für weiße Zähne. Doch Studien zur Weißwirkung können wenige Hersteller vorlegen. Dazu kommt, dass man mit manchen Produkten Schadstoffe wie PEG/PEG-Derivate, aggressive Schäumer oder Aluminium in den Mund nimmt. Bei einem Anbieter ist sogar in der Zahncreme kein Fluorid enthalten, welches jedoch wissenschaftlich anerkannt vor Karies schützt.

Test: Mittel für Frauen in den Wechseljahren
Nachdem die Hormonersatztherapie aufgrund von Nebenwirkungen in Verruf geraten ist, sind zahlreiche pflanzliche Präparate auf dem Markt, die unter anderem typische Wechseljahresbeschwerden wie Hitzewallungen lindern sollen. Doch der Nutzen dieser sogenannten „Phytoöstrogene“ ist wissenschaftlich nicht ausreichend bewiesen. Hinzu kommen überdosierte und nicht sinnvoll kombinierte Vitamine und Mineralien.

Test: Isomatten
Im Gegensatz zu einem Test vor elf Jahren meistert die Hälfte der Matten diesen nun mit Bestnote und beweist, dass es auch ohne zahlreiche schädliche Substanzen geht. Die andere Hälfte enthält jedoch einige Schadstoffe wie bedenkliche Phthalate, um die Kunststoffe geschmeidiger zu machen, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) oder chlorierte Verbindungen. Zwei Ausrüstungen fallen mit „ungenügend“ eindeutig durch, da sie stark erhöhte Dioktylzinn-Werte vorweisen. Einige dieser Substanzen sind giftig und biologisch schwer abbaubar.

Test: Private Krankenversicherungen, 120 Tarifkombinationen von 20 Versicherern
Spätestens zum Jahreswechsel drohen Privatversicherten wieder steigende Beiträge. Das muss kein Kunde tatenlos hinnehmen. Ein Tarifwechsel kann sich auszahlen. In den von ÖKO-TEST erstellten Modellfällen könnte ein 55-jähriger Mann beispielsweise bis zu 283 Euro im Monat sparen, wenn er bereit ist, eine Leistungsreduzierung hinzunehmen. Bei der gleichaltrigen Frau sind es 291 Euro Ersparnis, wenn sie zusätzlich noch vor jedem Facharztbesuch den Hausarzt aufsucht. Es gibt aber auch günstige Neutarife, bei denen der Versicherte keine Leistungseinbußen hinnehmen muss.


Und außerdem:

Grillsaucen und Marinaden: Am besten selbst gemacht
Schmeckt besser und man weiß, was drin ist: ÖKO-TEST stellt leckere Rezepte für Grillmarinaden und -saucen, Salatdressings und Dips vor.

-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Dieses Mal im Heft: Extra Wechseljahre

Figur nach der Menopause – Power macht lustig!
Die Wechseljahre verändern nicht nur den Hormonhaushalt einer Frau, sondern auch ihre Figur. Das Gewicht aber hängt vor allem von Ernährung und Bewegungsverhalten ab. ÖKO-TEST erklärt, was frau tun muss, um in Form zu bleiben.

Hormontherapie: Meistens geht es ohne
Ärzte verschreiben Hormone, wenn ihre Patientinnen stark unter Hitzewallungen und Schweißausbrüchen leiden. Doch die meisten Frauen kommen ohne Medikamente durch die Wechseljahre.

Mammografie-Screening: Erst informieren, dann entscheiden
Bisher konnten Frauen kaum einschätzen, wie sinnvoll das Mammografie-Screening ist. Erfolgsmeldungen hier, Zweifel da – die Informationen waren verwirrend. Künftig sollen die Einladung zur Mammografie und weitere Informationen so verständlich sein, dass Frauen eine informierte Entscheidung treffen können.

Osteoporose – Morsche Knochen
Östrogene schützen vor Knochenabbau. Fehlen sie, dann nimmt die Knochendichte schneller ab. Mit einer calciumreichen Ernährung und Bewegung kann man Knochenbrüchen vorbeugen.

Sexualität: Reden ist Gold
Keine Lust mehr? Dafür gibt es viele Gründe. Hormonelle sind es eher nicht. Es stimmt zwar, dass in den Wechseljahren die Scheide trockener wird. Doch wer vorher Lust auf Sex hatte, hat ihn auch weiterhin.
Mehr
 

 
Kein Glyphosat im Landkreis Emmendingen
Der BUND Kreisverband Emmendingen und der BUND Bezirksverband Nördlicher Kaiserstuhl begrüßen sehr, dass die Stadt Endingen darauf hinweist, dass der Einsatz von chemischen Unkrautvernichtungsmitteln laut Pflanzenschutzgesetz verboten ist, um befestigte oder versiegelte Hofflächen sowie Gehwege oder Straßenränder u.ä. von unliebsamen Pflanzen zu befreien. Auch die Stadt selbst verzichtet zukünftig zur Pflege ihrer Flächen auf den Einsatz von diesen Mitteln, die meist Glyphosat enthalten.
Glyphosat ist in Roundup und ca. 80 weiteren Unkrautvernichtungsmitteln enthalten und hat die Eigenschaft, alle Pflanzen, die nicht schon dagegen resistent sind, zu vernichten. Nach Ansicht vieler Wissenschaftlerinnen können Glyphosat oder dessen Rückstände sich im Boden, in der Luft, in Lebensmitteln und in Gewässern anreichern. Vor allem Amphibien, Fische und Wasserorganismen können in ihrer Entwicklung stark beeinträchtigt werden. Durch Glyphosat kann aber auch das Bodenleben geschädigt werden, auch die Aufnahme von Mineralstoffen und die Krankheitsabwehr der Pflanzen kann beeinträchtigt werden. In höheren Konzentrationen kann es sich negativ auf die Gesundheit von Mensch und Tier auswirken. Die WHO hat Glyphosat Anfang 2015 als "wahrscheinlich krebserzeugend beim Menschen" eingestuft, die zweithärteste Einstufung bei möglicherweise krebserzeugenden Chemikalien.
Der BUND möchte alle Kreisgemeinden auffordern, dem Beispiel Endingens zu folgen und in ihrem Zuständigkeitsbereich auf den Einsatz von chemischen Unkrautvernichtungsmitteln zu verzichten und auch die Privatbevölkerung aufzurufen, dies zu unterlassen.
Der BUND würde begrüßen, wenn auch der Verkauf der Unkrautvernichtungsmittel an Privatleute nicht mehr möglich wäre, da der Anwendungsbereich von Unkrautvernichtungsmitteln laut Pflanzenschutzgesetz § 12 auf gärtnerisch, land- und forstwirtschaftlich genutzte Flächen beschränkt ist und somit im privaten Bereich nicht erlaubt ist. Auch im landwirtschaftlichen Bereich muss dringend nach einem Ersatz von Glyphosat gesucht werden, denn auch hier zeigen sich immer deutlicher die Folgeschäden. Muttermilch-Proben aus 16 Bundesländern haben in einer aktuellen Studie Rückstände des Unkrautvernichters Glyphosat aufgewiesen.
Renate Hund, BUND-Kreiverband Emmendingen
Henner Wenzel, BUND-Bezirksgruppe Nördlicher Kaiserstuhl
 
 

 
HealthRegion unterzeichnet Kooperationsvereinbarung
Die HealthRegion Freiburg hat mit der chinesischen Touristenmetropole
Sanya im Gesundheitsresort Freiburg eine Kooperationsvereinbarung
unterzeichnet. Mit dieser Vereinbarung unterstützt
Freiburg Sanya bei der Umsetzung eines Deutsch-Chinesischen
Kooperationsprojekts, das von den Regierungen beider
Länder verabredet wurde. Zielsetzung der Vereinbarung ist die
Förderung des Medizintourismus sowie die Umsetzung von Prä-
ventions-, Reha- und Schulungsprojekten. Für das Freiburger
Kompetenznetzwerk ist die vereinbarte Kooperation ein weiterer
Schritt, um auf dem Wachstumsmarkt China Fuß zu fassen.

Die German-Sino-Healthcare Group e.V., ein Zusammenschluss
chinesischer und deutscher Unternehmen, die im Gesundheitswesen
tätig sind, hat auf Vermittlung des Mitglieds Rüdiger
Wörnle, Geschäftsführender Gesellschafter des Gesundheitsresorts
Freiburg und Stellvertretender Vorsitzender der HealthRegion
Freiburg, der im südlichen China gelegenen Stadt Sanya
eine enge Zusammenarbeit mit der HealthRegion Freiburg empfohlen.
Oberbürgermeister Wu Yanjun hat sich vor Ort von der
Leistungsfähigkeit der HealthRegion Freiburg überzeugt und hat
zusammen mit Bernd Dallmann, Vorstandsvorsitzender der
HealthRegion Freiburg und Markus Fehr, Stellvertretender Vorsitzender
der German-Sino-Healthcare Group e.V, eine entsprechende
Vereinbarung unterschrieben. Mit der Kooperation
möchte er die nachhaltige Entwicklung Sanyas zu einer Green &
Smart City unterstützen und betont: „Freiburg ist eine echte
Wohlfühlregion mit einer einzigartigen Verbindung von HighTech
Medizin, Gesundheitsbewusstsein und höchster Lebensqualität.“

FWTM-Geschäftsführer Bernd Dallmann zeigt sich erfreut über
die Vereinbarung und stellt fest: „Unsere langjährigen Bemühungen
um den chinesischen Markt beginnen, sich auszuzahlen. Für
Freiburg ist dieser Vereinbarung ein weiterer Meilenstein.“

Die dynamische Entwicklung der Stadt Sanya begann mit Gründung
der Provinz Hainan im Jahr 1988. Seither hat sich Sanya
zu einem der auch international bekanntesten Urlaubsorte in
China mit ca. 14 Mio. Ãœbernachtungen im Jahr entwickelt. Die
Stadt mit ca. 800.000 Einwohnern liegt auf dem Rücken der Wuzishan
Gebirgskette, direkt am südlichen chinesischen Meer und
verfügt über tropisches Klima und weite Sandstrände.


Das Foto zeigt (von links nach rechts):
Bernd Dallmann (Vorsitzender HealthRegion), Wu Yanjun (Oberbürgermeister Stadt Sanya), Markus Fehr (Stellvertretender Vorsitzender German-Sino-Healthcare Group e.V).
 
 

 
Karlsruhe: Helm auf, blitzen lassen und ab nach Paris
Großes Fotoshooting für Karlsruher Helm-Radler – die Stadt verlost ein Wochenende in die französische Hauptstadt

Unter dem Motto "Paris, Mailand und Karlsruhe. Diese Radsaison trägt man Helm" widmet sich die Kampagne "Tu's aus Liebe!" der Sicherheit im Radverkehr. Das „Tu’s aus Liebe“-Blitzerteam nimmt hierfür jede Woche behelmte Radler ins Visier. Das erste Foto-Shooting findet am Dienstag, 30. Juni, von 11 bis 13 Uhr auf dem Friedrichsplatz statt, danach immer mittwochs. Uhrzeit und genauer Ort stehen auf der Website www.kopf-an.de.

Vor einer Fotowand mit dem Eiffelturm, vor einer riesigen Abbildung des Mailänder Doms oder vor einem originalen Karlsruher Wahrzeichen knipst das Team Fahrradfahrer mit schickem Kopfschutz. Wer sich fotografieren lässt, hat die Chance, eine Wochenendreise nach Paris zu gewinnen. Nach dem Shooting stehen die Fotos auf der Facebook-Seite „Karlsruhe - unsere Stadt“. Noch am gleichen Abend können die Geblitzten Freunde, Familie, Nachbarn und Bekannte für eine Woche zum Klicken aktivieren. Wer die meisten Likes sammelt, ist Gewinner der Woche. Unter den vier Wochengewinnerinnen und –gewinnern verlost Karlsruhe im August eine Reise in die französische Hauptstadt.

Wer das „Tu’s aus Liebe!“-Blitzerteam im Juli verpasst, kann selbst kreativ werden, um zu gewinnen. Einfach sich selbst mit Helm fotografieren und das Bild an info@kopf-an.de schicken. Es wird dann in die Facebook-Bildergalerie der Woche aufgenommen. Teilnahmeschluss ist der 22. Juli 2015.

Wer unter den Wochensiegern als Gewinner gezogen wurde, fährt mit einer Begleitperson nach Paris und wohnt dort für zwei Nächte in einem Drei-Sterne-Hotel mit Frühstück. Ein ortskundiger Führer begleitet die Helm-Helden auf einer Radtour durch eine der schönsten Städte Europas. Veranstalter ist Radissimo Radreisen aus Karlsruhe. Alle anderen Wochengewinner erhalten eine Fahrradtasche als Belohnung.

Karlsruhe hat das Ziel, die Zahl der Unfälle mit schwer verletzten Radlern bis 2020 um 25 Prozent zu senken. Dabei wird im Bereich der Unfallschwere an das freiwillige Tragen von Fahrradhelmen appelliert. Im Bereich der Unfallprävention wird an den bei abbiegenden Autofahrern oft vergessenen Schulterblick erinnert. Weitere Infos zur Aktion finden sich unter www.kopf-an.de.
Mehr
 

 
Karlsruhe: Durch Wiesen und Wälder
Eröffnung des „Stupfericher Kulturwanderpfads“ / Infotafeln

Er ist zehn Kilometer lang, überwiegend asphaltiert und führt durch Wiesen und Wälder - der „Stupfericher Kulturwanderpfad“. Der Wanderweg zum Mitmachen und Erleben ist auf Anregung des Stupfericher Heimatvereins und als Beitrag zu Karlsruhes Stadtgeburtstag entstanden. 14 Infotafeln laden ein, kurz haltzumachen, eine Rast einzulegen und die Aussicht zu genießen. Ortsvorsteher Alfons Gartner eröffnet den Wanderweg am Sonntag, 5. Juli, um 10.30 Uhr. Treffpunkt ist vor der Bergleshalle Stupferich. Anschließend gibt es ab 11.15 Uhr Gelegenheit, den Weg zu erwandern. Zur Stärkung gibt es am Thomashof Kaffee und Kuchen.
Mehr
 

 
Arbeitsplatzverluste in der Solarregion
Dringlicher Appell aus Freiburg nach Berlin


Fesa e.V. und Wirtschaftsverband 100 Prozent Erneuerbare Energien laden Bundestagsabgeordnete zum Runden Tisch Solarenergie


Freiburg, 25.06.2015: In den letzten Jahren musste die Solarbranche auch in der Region Freiburg massive Arbeitsplatzverluste verbuchen. Der fesa e.V. und der Wirtschaftsverband 100 Prozent Erneuerbare Energien (WEE 100%) luden daher am 24. Juni 2015 die Freiburger Bundestagsabgeordneten Kerstin Andreae (Grüne), Gernot Erler (SPD) und Matern von Marschall (CDU) zum Runden Tisch. (Gernot Erler musste aus privaten Gründen leider kurzfristig absagen und wurde durch Julien Bender vertreten.) Gemeinsam mit Brancheninsidern aus der Region schilderten die beiden Freiburger Erneuerbare-Energien-Verbände den PolitikerInnen die dramatische Fehlentwicklung, vor der sie bereits Anfang 2014 gewarnt hatten. Sie gaben ihrer Erwartung nachdrücklich Ausdruck, dass die Bundespolitik hier korrigierend handeln müsse.

Ende 2013 musste die von Georg Salvamoser gegründete Photovoltaikanlagen-Entwicklerin SAG Solarstrom AG Insolvenz anmelden. Anfang 2014 ging der Schwarzwälder Maschinenbauer Rena, der sich auf den Bau von Fertigungsanlagen für die Solarindustrie spezialisiert hatte, insolvent. Letzte Woche nun musste die Solar-Fabrik, ein Freiburger Pionier in der Modulproduktion, aufgeben. Drei Flaggschiffe der PV-Industrie in nur drei Jahren! Weniger schlagzeilenträchtig doch nicht minder dramatisch sind die Arbeitsplatzverluste bei all den Handwerksbetrieben und Installateuren in der Region, die sich in den Boom-Jahren auf Photovoltaik spezialisiert hatten.

„Mitverantwortlich für die Lage sind die Gesetzesänderungen und die Signale der Bundesregierung, die in den letzten Jahren mit ständigen Änderungen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) alles andere als verlässliche Rahmenbedingungen vorgegeben hat“, konstatiert Diana Sträuber, Geschäftsführerin des fesa e.V. Eine Bachelorarbeit am Zentrum für Erneuerbare Energien (ZEE) der Uni Freiburg konnte den Zusammenhang mit Zahlen untermauern. Die zukünftige Entwicklung mit Ausschreibungen, Direktvermarktung und der Novellierung 2016 lässt weitere Befürchtungen aufkommen. „Deutschland war jahrelang weltweit auf Platz 1 bei den Zubauraten für Photovoltaik“, so Per Klabundt, Geschäftsführer des WEE 100%. „Dem extremen Einbruch 2013 folgte 2014 ein weiterer extremer Rückgang. Damit lag der Zubau sogar noch unter dem ohnehin schon viel zu niedrig angesetzten Zielkorridor.“

Der fesa e.V. und WEE100% forderten die Bundestagsabgeordneten auf, Stellung zu beziehen, wie sie sich die zukünftige Entwicklung in der Photovoltaik, aber auch in Sachen Erneuerbare Energien allgemein, vorstellen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Bürgerbeteiligung, denn der Probelauf zu Ausschreibungen im PV-Bereich hat gezeigt, dass Energiegenossenschaften und andere bürgerschaftliche Akteure hier keine Chancen haben.

Die äußerst angeregte Diskussion mit den anwesenden BranchenvertreterInnen zeigte, dass einer der wichtigsten im EEG zu ändernden Punkte die Belastung des Eigenstromverbrauchs durch die EEG-Umlage ist. Die Fachleute aus der Praxis waren sich einig, dass die Bagatellgrenze von aktuell zehn Kilowatt Leistung unbedingt angehoben werden müsse. Im gewerblichen Bereich seien massenhaft Projekte weggebrochen und auch EigenheimbesitzerInnen, deren Dach eigentlich Platz für eine größere Anlage böte, bauten maximal zehn kWp, um die Grenze nicht zu überschreiten. Modelle, die auf selbstverbrauchten Solarstrom von Mietshausdächern setzen, kämpften ebenso damit, trotz Umlage eine Wirtschaftlichkeit herzustellen. Dabei sind es gerade diese Projekte, bei denen eben auch Menschen von der Energiewende profitieren, die sich kein Eigenheim leisten können – solidarisch und bürgernah. Doch diesen Sektor der Energiewende habe die Politik brutal abgewürgt.

In Punkto Eigenstrombelastung waren sich die anwesenden Abgeordneten dann auch erstaunlich einig. Alle sagten zu, das Thema in ihre Fraktionen zu tragen und sich dafür einzusetzen, dass die Bagatellgrenze zumindest auf den Bedarf eines mittelständischen Gewerbebetriebs angehoben werde. Während sich Kerstin Andreae von den Grünen auch für eine Anhebung des Zubaukorridors stark machte, plädierten Matern von Marschall (CDU) und Julien Bender (SPD) für eine Beibehaltung.

Im weiteren Diskussionsverlauf wurde deutlich, dass das Thema Erneuerbare Energien längst nicht mehr allein auf eine Vergütung nach EEG einzugrenzen ist. Netzausbau, Netznutzungskosten, Strommarktdesign, dezentral versus zentral waren nur einige der angeschnittenen Punkte. Dass dies auch für die Abgeordneten, die sich ja mit den unterschiedlichsten Themen auseinandersetzen müssen, zu komplex ist, gaben diese offen zu. Für eine durchschlagkräftigere Erneuerbare-Energien-Lobby wünschten sie sich, dass diese mehr mit einer Stimme spräche. In der Kohleindustrie arbeiten heute noch 20.000 Menschen – dennoch trete sie derart dominant auf, dass es nun gelungen sei, die geplante Abgabe auf alte Kohlekraftwerke zu stoppen.

„Bei einer engagierten Umsetzung der Energiewende entstehen um ein Vielfaches mehr Arbeitsplätze – und diese sind dann zukunftsfähig“, so Per Klabundt vom WEE100%. Er betonte: „Wir brauchen auch in den nächsten Jahren ein verlässliches EEG, um Rechts-, Investitions- und Planungssicherheit zu haben.“ Diana Sträuber vom fesa e.V. schloss die Runde mit der Feststellung: „Wenn in bestimmten Punkten nicht endlich gegengelenkt wird, droht ein weiterer Arbeitsplatzverlust in der Region.“



Der fesa e.V.
Der fesa e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, der sich seit 1993 erfolgreich für den Ausbau der Erneuerbaren Energien und für die Energiewende in der Region Freiburg engagiert. Mit unserer Arbeit sensibilisieren wir die Menschen für Erneuerbare Energien und Energie-effizienz, schlagen mit innovativen Projekten neue Wege ein und schaffen über unser Netzwerk wichtige Kontakte zu Verantwortlichen in Politik, Wirtschaft und Verbänden. Über unsere Zeitschrift "SolarRegion", Veranstaltungen und Newsletter informieren wir aktuell über Themen aus den Bereichen Wind-, Solar- und Bioenergie, Geothermie sowie Energieeffizienz.

Der Wirtschaftsverband 100 Prozent Erneuerbare Energien (WEE 100%)
In der tiefen Überzeugung, dass die vollständige Energiewende in der Region Freiburg bis 2035 erreichbar ist, haben sich neun Pionierunternehmen im Juli 2009 zum Wirtschaftsverband 100 Prozent zusammengeschlossen. Durch Einsparung und Effizienz auf der einen und den konsequenten Ausbau der Erneuerbaren Energien auf der anderen Seite ist dieses Ziel realistisch, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Im Zusammenschluss der Unternehmen als unabhängiger Wirtschaftsverband bewirken diese in der intensiven Zusammenarbeit mit Verwaltung und Politik, Wissenschaft und Förderinstitutionen mehr als die Einzelunternehmen.
Mehr
 

 
Filmpremiere: „COUNT DOWN AM TAPAJOS“
Neuer Dokumentarfilm von Martin Keßler
Am Donnerstag, dem 9.07. 2015, 19.30 Uhr, findet im „Haus am Dom“ in Frankfurt a.M. die bundesweite Premiere unseres neuen Dokumentarfilmes „COUNT DOWN AM TAPAJOS“ statt.

Im Zentrum des Filmes steht die Situation am Amazonasfluß Tapajos. Dort will die brasilianische Regierung sieben Großstaudämme errichten:

„Fluss, Land, die Wälder und die Fische. All das bedeutet Leben“, sagt Krixi Munduruku. Doch das ist jetzt in Gefahr. Am Tapajos, einem der großen Nebenflüsse des Amazonas. Dort will die brasilianische Regierung sieben Großstaudämme errichten. Rund 200 000 Hektar Urwald sind bedroht. Und Indigene wie die Munduruku.
Doch die Munduruku haben die Landvermesser verjagt, Straßen blockiert und Ende 2014 eine große Protestversammlung durchgeführt. Gemeinsam mit drei katholischen Bischöfen, darunter Bischof Kräutler vom Nachbarfluss Xingu, an dem gerade der drittgrößte Staudamm der Welt entsteht.

Mit über Hundert neuen Staudämmen will Präsidentin Dilma Rousseff angeblich den Energiehunger Brasiliens stillen. Doch in Wirklichkeit geht es um Milliarden für Baukonzerne und illegale Parteienfinanzierung. „Das ist eine kriminelle Vereinigung“, sagt der katholische Bischof von Santarem, Dom Flávio Giovenale. Und verweist auf den Korruptionsskandal um den halbstaatlichen Erdölkonzern „Petrobras“, bei dem es gerade ums politische Überleben der Präsidentin und ihres Vorgängers Lula geht. Doch auch europäische Weltfirmen wie Siemens wollen am Staudammboom kräftig mitverdienen. Dabei gäbe es längst Alternativen: die Solar- und Windenergie. Eine spannende Reportage von Martin Keßler. Im Kontext der aktuellen Papstenzyklika zur Bedrohung der Schöpfung, in die die Erfahrungen am Xingu und Tapajos mit eingeflossen sind.

Im Anschluß an den Film Diskussion
über die aktuelle Lage in Amazonien und die Papstenzyklika zur Bedrohung der Schöpfung mit: Thomas Brose (Klimabündnis), Martin Keßler (Filmemacher), Thomas Schmidt (Misereor), Dr. Thomas Seiterich (Publik-Forum). Moderation: Katja Strobel (Leserinitiative Publik-Forum)

Premiere in Kooperation mit: Haus am Dom, Heinrich Böll Stiftung Hessen, Publik - Forum, Klimabündnis. Die Veranstaltung wird unterstützt von: Dritte Welthaus Frankfurt, Gegenströmung, Gesellschaft für bedrohte Völker, Kooperation Brasilien, Misereor, POEMA.

Filmprojekt gefördert von:
Business Crime Control · Gesellschaft für bedrohte Völker, Deutschland . Haleakala-Stiftung – Treuhänderische Stiftung in der GLS Treuhand · Heinrich – Böll – Stiftung Brasil . Klima-Bündnis der europäischen Städte mit indigenen Völkern der Regenwälder . POEMA, Deutschland · Stiftung Menschenwürde und Arbeitswelt

Kurzfassung des Filmes (8 min): http://youtu.be/z_d1Y1p51Ps
Mehr
 

 
Rotmilan und Windkraft
Bundesverband WindEnergie befürchtet massive Einschnitte

Der Bundesverband WindEnergie (BWE) befürchtet einen schweren Rückschlag für den weiteren Ausbau der Windenergie in Baden-Württemberg. Grund ist ein derzeit in Vorbereitung befindliches Papier der LUBW (Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg), in dem Dichtezentren für den Rotmilan bestimmt werden. Landesvorsitzender Walter Witzel: „Wir befürchten, dass damit große Flächen für die Windkraftnutzung verloren gehen.“

Konkret geht es um „Hinweise zur Bewertung und Vermeidung von Beeinträchtigungen von Vogelarten bei Bauleitplanung und Genehmigung für Windkraftanlagen“, die heute in der Facharbeitsgruppe der LUBW beraten werden. Darin geht es u. a. um den Rotmilan. Dort, wo dieser Vogel gehäuft auftritt, in sogenannten Dichtezentren, sollen keine artenschutzrechtlichen Ausnahmen möglich sein. Der BWE befürchtet, dass bei der Flächennutzungsplanung die Regelung zu den Rotmilan-Dichtezentren in der Praxis dazu führen wird, dass die fraglichen Flächen pauschal aus der Planung herausgenommen werden und damit für die Windkraft verloren sind. Angesichts der weiträumigen Verbreitung des Rotmilans (und der stetigen Zunahme dieser Vögel) wäre das für den Windkraftausbau ein herber Einschnitt. Ein großer Windkraftprojektierer hat beispielsweise festgestellt, dass mehr als die Hälfte seiner Projekte auf der schwäbischen Alb durch diese Regelung gefährdet wären. Landesvorsitzender Witzel: „Damit stellt sich die Frage, ob das Ausbauziel der Landesregierung noch erreichbar ist.“

Unverständlich ist es aus Sicht des BWE auch, dass die Flughöhen bei der Beurteilung der Gefährdung nicht zu berücksichtigen sind. Bekanntlich hat die Entwicklung der Windkraft im Binnenland dazu geführt, dass große Anlagen mit hohen Türmen gebaut werden. Heutige Rotoren drehen sich daher in der Regel in Höhen zwischen 90 und 200 Metern. Der tiefste Punkt der Flügelspitze (90m) liegt damit deutlich über der normalen Flughöhe des Rotmilans (ca. 50m). Damit hat sich die Gefährdung von Vögeln, aber insbesondere des Rotmilans, durch die technologische Entwicklung der Windkraft in den letzten Jahren deutlich verringert. Der BWE fordert daher, dass dies in den Hinweisen der LUBW angemessen berücksichtigt wird.

Der BWE wünscht, dass diese Hinweise der LUBW im Rahmen einer „Politik des Gehörtwerdens“ vor ihrer Verabschiedung im Rahmen des AK Wind des Umweltministeriums mit Vertretern der Windbranche diskutiert werden.
 
 



Seite 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 
24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 
47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68 69 
70 71 72 73 74 75 76 77 78 79 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 
93 94 95 96 97 98 99 100 101 102 103 104 105 106 107 108 109 110 111 112 113 114 115 
116 117 118 119 120 121 122 123 124 125 126 127 128 129 130 131 132 133 134 135 136 137 138 
139 140 141 142 143 144 145 146 147 148 149 150 151 152 153 154 155 156 157 158 159 160 161 
162 163 164 165 166 167 168 169 170 171 172 173 174 175 176 177 178 179 180 181 182 183 184 
185 186 187 188 189 190 191 192 193 194 195 196 197 198 199 200 201 202 203 204 205 206 207 
208 209 210 211 212 213 214 215 216 217 218 219 220 221 222 223 224 225 226 227 228 229 230 
231 232 233 234 235 236 237 238 239 240 241 242 243 244 245 246 247 248 249 250 251 252 253 
254 255 256 257 258 259 260 261 262 263 264 265 266 267 268 269 270 271 272 273 274 275 276 
277 278 279 280 281 282 283 284 285 286 287 288 289 290 291 292 293 294 295 296 297 298 299 
300 301 302 303 304 305 306 307 308 309 310 311 312 313 314 315 316 317 318 319 320 321 322 
323 324 325 326 327 328 329 330 331 332 333 334 335 336 337 338 339 340 341 342 343 344 345 
346 347 348 349 350 351 352 353 354 355 356 357 358 359 360 361 362 363 364 365 366 367 368 
369 370 371 372 373 374 375 376 377 378 379 380 381 382 383 384 385 386 387 388 389 390 391 
392 393 394 395 396 397 398 399 400 401 402 403 404 405 406 407 408 409 410 411 412 413 414 
415 416 417 418 419 420 421 422 423 424 425 


Copyright 2010 - 2024 B. Jäger