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Dienstag, 19. März 2024
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Verschiedenes

 
Sekt und Champagner: Schampus für alle
Bald ist Silvester – da lassen viele die Korken knallen und stoßen mit einem Glas Sekt oder Champagner an. ÖKO-TEST erklärt, wie die Edelbrause entsteht und warum auch manche billigen Sektsorten durchaus zu empfehlen sind.

Sekt gehört zu Silvester wie die Butter aufs Brot. Gegen Jahresende machen die Anbieter doppelt so viel Umsatz wie im Rest des Jahres. Sekt und Champagner sind edel und fein. Komisch nur, dass die Sektpreise immer weiter in den Keller rutschen. Im Discounter bekommt man den Durchschnittssekt pro Flasche schon für zirka 2,50 Euro. Man bedenke: Davon geht noch ungefähr ein Euro für die Sektsteuer ab. Bleiben 1,50 Euro übrig, die der Kunde für Rohstoffe, Herstellung und Vertrieb bezahlt. Schwer zu glauben, dass dann noch qualitativ hochwertige Zutaten in der Flasche landen.

Dennoch bekommt der Käufer häufig einen Sekt, der schmeckt, denn man kann durchaus aus einem billigen Wein einen trinkbaren Sekt machen, so ÖKO-TEST. Die Edelbrause entsteht in mehreren Schritten und meistens auch aus mehreren unterschiedlichen Grundweinen. Zunächst bekommt die Weinmischung in Form von Zucker und Hefe Futter für eine zweite Gärung. Während sie reift, bilden sich Kohlensäure und Aromen. Zum Schluss hat der Kellermeister beispielsweise mit der Zugabe von Zucker oder Säure noch die Möglichkeit, den Geschmack abzurunden.

Günstige Sekte reifen meist nicht traditionell in der Flasche, sondern in großen Tanks, müssen deshalb aber nicht schlechter schmecken. Das zeigt auch eine Untersuchung von ÖKO-TEST. Das Verbrauchermagazin hat 20 mittelpreisige Sekte und günstige Discounterchampagner im Labor auf schädliche bzw. bedenkliche Inhaltsstoffe und den Geschmack von geschulten Sensorikern untersuchen lassen (siehe ÖKO-TEST Jahrbuch 2012). Mehr als die Hälfte der untersuchten Prickelweine gingen mit der Bestnote aus dem Rennen, darunter alle fünf Champagner.

Je nachdem, ob die Sekte sich brut, trocken oder extra trocken nennen, dürfen sie nur einen definierten Zuckergehalt aufweisen. Sekte mit der Bezeichnung trocken enthalten wesentlich mehr Zucker als trockener Wein, nämlich bis zu 35 Gramm Zucker pro Liter. Extra trocken heißt bis 20 g/l, brut bis 15 g/l Zucker. Wer halbtrockene Sekte bevorzugt, muss mit bis zu 16,5 Stück Würfelzucker (50 g Zucker) pro Liter rechnen. Alle Sekte, die ÖKO-TEST untersucht hat, haben die Bestimmungen im Rahmen der erlaubten Toleranzen eingehalten. Das gilt auch für den Alkoholgehalt. Er muss bei mindestens zehn Prozent liegen und darf nur geringfügig von der Deklaration auf der Flasche abweichen.

Allerdings haben acht Sekte im Test mit zu großen Mengen an Fremdkohlensäure gesprudelt. Das ist gesetzlich verboten. Es steht im geltenden EU-Recht: "Kohlendioxid im Schaumwein darf nur aus der alkoholischen Gärung der Cuvée (eine Mischung unterschiedlicher Weine) stammen, aus der er bereitet wird." Erlaubt ist aber die Verwendung von Kohlendioxid bei der Umfüllung durch Gegendruck, sofern dies unter Aufsicht geschieht und sich der Druck im Schaumwein nicht erhöht. Die Hersteller folgern daraus, dass ein Austausch von technischem und gärungseigenem Kohlendioxid technologisch nicht vermeidbar und damit erlaubt ist. Fremdkohlensäure ist aber nicht gesundheitsschädlich und schmälert auch nicht den Geschmack. Mit Fremdkohlensäure ist ein Sekt wesentlich einfacher und preisgünstiger zu produzieren. Perlwein, dem der Blubber von außen zugesetzt wird, hat ein schlechteres Image als Sekt. Deshalb haben die Versekter wohl auch etwas gegen die Kennzeichnung "mit zugesetzter Kohlensäure". Über den Sachverhalt streitet man in der Branche schon seit Jahren.

Gesetze fördern manchmal Verbrauchertäuschung. Bei der Sektherstellung spielt das Wörtchen "traditionell" eine besondere Rolle. Nur wenn traditionelle Flaschengärung draufsteht, findet die Versektung ausschließlich in der Flasche statt, in der der Sekt später auch verkauft wird. Steht nur Flaschengärung ohne das Wörtchen "traditionell" auf dem Etikett, reift der Sekt zwar zunächst in größeren Flaschen, wird dann aber in Tanks überführt, gefiltert und wieder in Flaschen abgefüllt. Dabei geht oft sogar noch mehr gärungseigene Kohlensäure verloren als bei der reinen Tankgärung.

Die ÖKO-TEST-Empfehlung: Das Preis-Leistungs-Verhältnis für die Discounterchampagner ist sehr gut. Zwar macht der Schampus bei den Gästen Eindruck, doch man sollte bedenken: Nicht jedem schmeckt das sehr trockene, herbe Getränk. Sekt ist im Unterschied dazu frischer und fruchtiger. Im schmalen, hohen Flötenglas können die Perlen am besten aufsteigen. Glas nur zu zwei Dritteln füllen. Er perlt dann besser und entwickelt mehr Aroma. Wichtig ist zudem: Sekt sollte möglichst bald getrunken werden. Bis dahin stehend, kühl und dunkel lagern.

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Wissenswert

• Champagner wird aus Trauben der französischen Provinz Champagne gemacht und immer traditionell in der Flasche hergestellt. Verwendet werden nur die drei Rebsorten Pinot Noir, Pinot Meunier und Pinot Chardonnay. Die Mischung der Sorten bestimmt den Charakter des jeweiligen Champagners.

• Cuvée: Die Kellermeister vermischen Rebensaft verschiedener Lagen, Jahre und Traubensorten miteinander. Diesen fein abgestimmten Mix nennt man Cuvée. Bei Markensekten ist die Cuvée unumgänglich. Nur so lässt sich ein über Jahre möglichst gleich bleibender Geschmack erzielen.

• Crémant: Französischer Schaumwein der nach traditionellem Champagnerverfahren hergestellt wird, aber nicht aus der Champagne kommen muss. Ansonsten gelten für ihn ähnliche Bestimmungen wie für Sekt.

• Dosage: Der Zusatz von im Wein gelösten Zucker. Die Fülldosage leitet die zweite Gärung ein, mit der Versanddosage kann nach der zweiten Gärung noch der gewünschte Süßegrad eingestellt werden.

• Enthefen: Entfernen der Hefe aus dem Schaumwein. In der traditionellen Flaschengärung werden die Flaschen mit dem Hals schräg nach unten auf ein Pult gestellt und regelmäßig gerüttelt, sodass sich die Hefe am Flaschenhals sammelt. Bei den anderen Sektverfahren filtert man.

• Prosecco gehört nicht zur Sektfamillie. Es handelt sich um eine weiße Rebsorte, die ursprünglich aus dem Norden Italiens kommt, die es aber auch anderswo gibt. Aus dieser Traubenart wird hauptsächlich ein Perlwein, auf Italienisch "Frizzante" gekeltert. Er reift nicht so lange in der Flasche wie Sekt, schmeckt fruchtiger und leichter und ist oft auch günstiger.

• Rebsorten- und Jahrgangssekt: 85 % der verwendeten Weine müssen aus der namensgebenden Rebsorte (zum Beispiel Riesling) beziehungsweise aus dem entsprechenden Jahrgang stammen.
 
 

 
Mitmachen bei der „Stunde der Wintervögel“
NABU und LBV rufen zur Vogelzählung vom 4. bis 6. Januar auf

Berlin/Hilpoltstein – Vom 4. bis 6. Januar 2013 findet deutschlandweit die „Stunde der Wintervögel“ statt. Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) und der Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) rufen Naturfreunde auf, eine Stunde lang die Vögel am Futterhäuschen, im Garten, auf dem Balkon oder im Park zu zählen und zu melden. Im Mittelpunkt stehen dabei jene Vogelarten, die auch bei Schnee und Kälte bei uns ausharren oder Deutschland als Wintergäste aus dem Norden besuchen.

Die über viele Jahre hinweg mit der gleichen Methode erfassten Beobachtungen aus dem ganzen Land sind für die Naturschützer ein einmaliger Datenschatz. „Die Stunde der Wintervögel gibt uns Aufschluss über die Bestandsentwicklung unserer Gartenvögel. Die schnell verfügbare Auswertung der Daten kann uns erste Alarmsignale über den Rückgang bestimmter Arten senden, so dass wir entsprechende Naturschutzmaßnahmen planen können“, sagte NABU-Vogelschutzexperte Lars Lachmann. Langfristig können auch Änderungen des Zugverhaltens von Vögeln dokumentiert werden. So wurden in den vergangenen Jahren verstärkt Zugvögel gezählt, die unsere Breiten normalerweise im Winter verlassen, wie Mönchsgrasmücken, Hausrotschwänze oder Stare. Sie ersparen sich offenbar zunehmend den Zug in den Süden.

Mit bis zu 85.000 Teilnehmern und 2,6 Millionen gemeldeten Vögeln ist die „Stunde der Wintervögel“ die größte wissenschaftliche Mitmachaktion in Deutschland. Sie liefert sowohl deutschlandweit als auch regional ein genaues Bild von der Vogelwelt in unseren Städten und Dörfern. Je mehr Menschen mitmachen, desto genauer sind die Ergebnisse.

Die Vogelzählung wird unter anderem zeigen, ob sich die bundesweite Abnahme von Haus- und Feldsperlingen, Grünfink und Stieglitz fortsetzt. Besonders spannend ist die Frage, ob das durch den Usutu-Virus ausgelöste Amselsterben, das nach 2011 auch im Sommer 2012 vor allem entlang des Rheins auftrat, dort zu weiteren Bestandseinbrüchen geführt hat.

Mit ein bisschen Glück könnte die diesjährige Aktion auch ein ganz besonderes Naturschauspiel dokumentieren: den Masseneinflug der sonst seltenen Seidenschwänze. Bis Mitte Dezember wurden die auffälligen nordischen Vögel, die nur in unregelmäßigen Invasionsjahren bei uns auftauchen, bereits verstärkt im Nordosten und gelegentlich auch schon im Süden beobachtet. „Ob es dieses Jahr eine richtige Seidenschwanz-Invasion gibt, oder vielleicht doch nur einen kleinen Einflug, werden uns die Beobachtungen des ersten Januar-Wochenendes sagen“, so Lachmann.

Und so wird es gemacht: Von einem ruhigen Plätzchen aus wird von jeder Vogelart die höchste Anzahl notiert, die im Laufe einer Stunde gleichzeitig beobachtet wurde. Die Beobachtungen können per Post, Telefon (kostenlose Rufnummer am 5. und 6. Januar von 10 bis 18 Uhr: 0800-1157-115) oder einfach im Internet unter www.nabu.de/stunde-der-wintervoegel und www.lbv.de/stunde-der-wintervoegel (für Bayern) gemeldet werden. Eine besondere Qualifikation außer dem Interesse an der Vogelwelt ist nicht erforderlich. Einsendeschluss ist der 14. Januar 2013.
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Gewinner und Verlierer 2012
WWF zieht zweigeteilte Jahresbilanz für den Artenschutz

Berlin - Elefanten, Nashörner, Schweinswale und Menschenaffen zählen 2012 zu den großen Verlierern im Tierreich. Zudem bewegte das Ableben von „Lonesome George“ die Gemüter. Das Schicksal der einsamen Riesenschildkröte gilt als symptomatisch für den weltweiten, vom Menschen verursachten Artenschwund. Zu diesem Fazit kommt die Naturschutzorganisation WWF anlässlich des Jahreswechsels. Doch es gibt auch gute Neuigkeiten: Vor allem dank neuer Schutzgebiete und konstanter Aufklärungsarbeit finden sich die bedrohte Seekuh-Art Dugong, der Amur-Leopard und die Quastenflossler auf der Gewinnerseite. In Deutschland dürfen sich Wolf und Elbebiber über positive Zukunftsprognosen freuen. Unklar ist weiterhin das Schicksal des Tigers, so der WWF.

„Hauptursachen für den anhaltenden Verlust biologischer Vielfalt sind Lebensraumzerstörung, Klimawandel, Wilderei und Übernutzung“, warnt Eberhard Brandes, Vorstand des WWF Deutschland. Vor allem die massive Zunahme der Wilderei habe 2012 zahlreichen charismatischen Tierarten, wie etwa Elefant und Nashorn, zugesetzt. „Die globale Staatengemeinschaft muss die Wilderei endlich engagierter bekämpfen“, so Brandes Forderung.

Derweil gibt es zwei Jahre nach dem internationalen Tiger-Gipfel erste Erfolge. So gelang die Verdopplung des Bestands in einem nepalesischen Nationalpark. In der Grenzregion zwischen China und Russland entstanden Schutzkorridore. Es sei jedoch nicht gelungen die Wilderei auf Tiger zu beenden und verbliebene Lebensräume seien noch nicht ausreichend geschützt. „Für den Tiger lässt sich keine eindeutige Jahresbilanz ziehen. Das Ziel, die Bestandszahlen bis 2022 zu verdoppeln, kann aber weiterhin erreicht werden“, sagt WWF-Vorstand Brandes.

Verlierer 2012

Afrikanische Elefanten: Seit Anfang 2012 sind weit über 10.000 Elefanten aus den Savannen und Wäldern Afrikas verschwunden. Sie wurden Opfer grausamer Verbrechen, niedergemetzelt und verstümmelt von skrupellosen Kriminellen, die es auf die Stoßzähne abgesehen haben.

Nashörner: Auch die Nashörner sind von der dramatischen Wildereikrise betroffen. Allein in Südafrika wurden 2012 pro Tag etwa zwei Tiere getötet. Die Hörner gehen vor allem nach Vietnam, wo sie in geriebener Form als dubiose Heilmittel eingesetzt werden. Dementsprechend ist auch die Lage der asiatischen Nashörner extrem kritisch. So zählen die Java-Nashörner zu den bedrohtesten Säugetieren weltweit.

Menschenaffen: Egal ob Gorilla, Bonobo, Orang-Utan oder Schimpanse: Unseren nächsten Verwandten im Tierreich geht es immer schlechter. Rücksichtlose Wilderei, Lebensraumzerstörung, die unruhige politische Situation und das tödliche Ebola-Virus, vor allem in den Ländern Zentralafrikas, führen zu einem bisher ungebremsten Rückgang der Bestände. Nur die Population des Berggorillas ist leicht ansteigend.

Lonesome George: Ein symptomatisches Einzelschicksal ist der Tod von Lonesome George. Mit ihm ist im Juni 2012 auf der Galapagos-Insel Pinta der letzte Vertreter der Riesenschildkröte Chelonoidis nigra ssp. abingdoni gestorben. George wurde etwa 100 Jahre alt und galt als einsamstes Tier der Welt. Forscher haben zwar im November Gene von Chelonoidis nigra ssp. abingdoni in anderen Schildkröten entdeckt, doch nach derzeitigem Stand der Wissenschaft ist es nicht möglich hieraus eine neue Generation zu züchten oder gar zu klonen.

Ostsee-Schweinswal: Deutschlands einzige Walart kämpft weiter ums Überleben. Selbst in den Meeresschutzgebieten ist der kleine Wal vor den Todesfallen der Stellnetzfischerei nicht sicher. Die feinmaschigen Netze sind für das Echolot der Meeressäuger unsichtbar, die Tiere verheddern sich darin und ersticken. Etwa 4.500 Quadratkilometer sind in der deutschen Ostsee offiziell dem Schweinswalschutz gewidmet. Aber jeder Quadratkilometer davon darf weiter befischt werden, weil Umweltminister Peter Altmaier und Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner seit 20 Monaten eine Regelung der Fischerei in Schutzgebieten blockieren.

Gewinner 2012

Wölfe: Im Herbst gelangen, keine 25 Kilometer von der Stadtgrenze Berlins entfernt, mit einer WWF-Fotofalle Aufnahmen eines neuen Familienverbands. Der Wolf besiedelt somit trotz mancher Rückschritte und Verluste seine alte Heimat immer weiter neu. Seine Rückkehr ist Erfolg und zugleich Herausforderung für den Naturschutz. In Deutschland gibt es mittlerweile 18 bestätigte Rudel und einige Einzeltiere. Der WWF setzt sich dafür ein, ein möglichst konfliktfreies Miteinander von Mensch und Wolf zu ermöglichen.

Dugongs, Meeresschildkröten und Quastenflosser: Mosambik hat 2012 Afrikas größtes Küstenschutzgebiet ausgewiesen. Das Primeiras e Segundas-Archipel erstreckt sich über eine Millionen Hektar und umfasst zehn Inseln. Seltene Meeresschildkröten haben hier ihre Nistplätze. Auch der Quastenflosser, ein Fisch, der schon lange vor den Dinosauriern die Meere bevölkerte, ist in der Region zuhause. Die letzten großen Seegraswiesen Afrikas und extensive Mangrovenwälder sind zudem Lebensraum der bedrohten Dugongs. Dugongs sind die einzigen heute noch lebenden Vertreter der Gabelschwanzseekühe.

Amur-Leopard: Nach jahrelanger Vorarbeit des WWF hat die russische Regierung im Fernen Osten einen neuen Nationalpark eingerichtet, um die letzten Amur-Leoparden zu schützen. Die Leoparden-Unterart gilt als die seltenste Großkatze der Welt. Zukünftig sollen bis zu 50 Tiere im neuen sogenannten „Leopardenland“ leben können und so die Unterart vor dem Aussterben bewahrt werden.

Elbebiber: Zwei Jahre nach Baubeginn wurde der erste Abschnitt des neuen Elb-Deiches nahe Dessau fertiggestellt. Die Deichrückverlegung ist Hauptbestandteil des derzeit größten WWF-Naturschutzprojekts in Deutschland. Durch Schaffung von zusätzlichen 600 Hektar Überflutungsfläche wird in der Region die Gefahr von Flutkatastrophen gemindert und zugleich profitiert der Elbebiber von der Vergrößerung seines Lebensraums. Der Bestand dieser nur in Deutschland heimischen Unterart konnte inzwischen stabilisiert werden. Gefördert wird das WWF-Projekt durch das Bundesumweltministerium (75 Prozent) und das Land Sachsen-Anhalt (15 Prozent).
 
 

 
Kalorienbombe oder Schlankmacher?
Weihnachten lassen es sich die meisten kulinarisch gut gehen. Doch wenn man nicht aufpasst, wachsen schnell ein paar Fettpölsterchen an Taille und Hüfte. Wer seine schlanke Linie behalten will, sollte wissen, welche Lebensmittel besonders viele Kalorien haben. Denn dann kann man leichtere Alternativen wählen. ÖKO-TEST erklärt, wo Figurfallen lauern und wie man sie am besten umgeht.

Was wir essen, entscheiden wir täglich aufs Neue. Gut schmecken soll es, andererseits aber nicht allzu heftig das Kalorienkonto belasten. Jedem ist klar, dass Tiramisu und Spaghetti carbonara Kalorienbomben sind. Aber kommt man leichter weg, wenn man sich stattdessen für Schokoladenpudding und Pizza entscheidet? Und wie schlagen die ganzen Kleinigkeiten zu Bauche, die man zwischendurch so vertilgt? Das Brötchen unterwegs, die Hand voll Gummibärchen, die Nussecke zum Kaffee? So mancher kleine Happen hat es echt in sich. Ganz verzichten muss man trotzdem nicht, denn oft gibt es leckere und leichtere Alternativen. Wohlgemerkt: Ständig Kalorien zählen macht keinen Spaß und wenig Sinn. Trotzdem ist es gut zu wissen, wo die Figurfallen lauern. Wer dann immer noch lieber zum Croissant als zu Pumpernickel greift, fällt diese Entscheidung wenigstens bewusst.

So viele Kalorien enthalten:

30 g Salami, 80 kcal
30 g Kochschinken, 40 kcal
ÖKO-TEST-Empfehlung: Salami hat viel Fett. Mit Schinken kommt man leichter weg.

125 g vollfetter Naturjoghurt + 125 g frisches Obst, 190 kcal
250 g Fruchtjoghurt, 235 kcal
ÖKO-TEST-Empfehlung: Wer seinen Fruchtjoghurt selbst kreiert, spart Kalorien. Es muss noch nicht mal die fettarme Variante sein.

Tagliatelle mit Sahne, Pilzen und Schinken (400 g), 600 kcal
Penne mit Tomaten und Oliven (400 g), 400 kcal
ÖKO-TEST-Empfehlung: Pasta gönnt man sich besser mit einer leichten Tomatensoße.

Eine Scheibe Baguette (2,5 cm dick), 50 kcal
Ein mittelgroßer Bagel (90 g), 250 kcal
ÖKO-TEST-Empfehlung: Auch ohne Belag hat der Bagel schon reichlich Kalorien.

60 g Gummibärchen, 206 kcal
Drei Riegel Schokolade, 209 kcal
ÖKO-TEST-Empfehlung: Süßigkeiten sind immer kalorienreich, egal ob Schokolade oder Gummibärchen.

Ein halbes Brathähnchen mit Haut, 400 kcal
Eine Scheibe Leberkäse, 540 kcal
ÖKO-TEST-Empfehlung: Beim Brathähnchen steckt viel Fett in der knusprigen Haut. Trotzdem ist der halbe Vogel noch leichter als eine Scheibe Leberkäse.

Eine Tüte gebrannte Mandeln (100 g), 500 kcal
Ein kandierter Apfel, 160 kcal
ÖKO-TEST-Empfehlung: Süßen Verlockungen darf man ab und zu ruhig nachgeben. Aber man sollte wissen, dass die Tüte gebrannte Mandeln kalorientechnisch locker ein Hauptgericht ersetzt.

250 ml Apfelschorle, 55 kcal
250 ml Orangenlimonade, 100 kcal
ÖKO-TEST-Empfehlung: Heimlich, still und leise belasten Fanta und Co. das Kalorienkonto ganz erheblich.

Vegetarische Pizza mit Käse (200-g-Stück), 250 kcal
Pizza mit Salami und Mozzarella (200-g-Stück), 650 kcal
ÖKO-TEST-Empfehlung: Der Belag macht den Unterschied: Salami-Pizza hat besonders viele Kalorien.

200 g Panna cotta, 580 kcal
200 g Zabaglione, 350 kcal
ÖKO-TEST-Empfehlung: Soll’s ein Nachtisch sein? Das schwere Sahnedessert Panna cotta teilt man besser.

0,25 l Bier, 110 kcal
0,25 l alkoholfreies Bier, 65 kcal
ÖKO-TEST-Empfehlung: Auch in puncto Kalorien ist alkoholfreies Bier eine gute Alternative zum Original.

20 g Leberpastete, 90 kcal
20 g Kaviar, 60 kcal
ÖKO-TEST-Empfehlung: Luxus hat seinen Preis - auch in Kalorien berechnet.

Ein Müsliriegel mit Schokolade, 96 kcal
Eine Haselnuss-Schokowaffel, 130 kcal
ÖKO-TEST-Empfehlung: Wenig dran, aber viel drin: Die Haselnuss-Waffel ist nicht so harmlos, wie sie aussieht.

100 g Sandkuchen, 380 kcal
100 g Hefekuchen mit Obstbelag, 175 kcal
ÖKO-TEST-Empfehlung: Trockener Sandkuchen oder saftiger Obstkuchen? Angesichts der Kalorienbilanz fällt die Wahl leicht.

Zwei Weißbrotscheiben mit Nugatcreme, 363 kcal
Eine Portion Schokomüsli mit Milch, 345 kcal
ÖKO-TEST-Empfehlung: Ein süßes Frühstück bringt es schon auf beachtliche Kalorienmengen.

250 g Lasagne mit Bolognesesoße, 370 kcal
250 g Spaghetti carbonara, 650 kcal
ÖKO-TEST-Empfehlung: Die Carbonara-Spaghetti setzen eindeutig mehr Hüftgold an als Lasagne.

Zwei Weißwürste, 720 kcal
Eine Brezel, 270 kcal
ÖKO-TEST-Empfehlung: Weißwurst oder Brezel? Beides zusammen besser nicht, angesichts der Kalorienbilanz.

Ein Hotdog mit Senf, 360 kcal
Drei Falafelbällchen, 180 kcal
ÖKO-TEST-Empfehlung: Der vegetarische Snack hat nur halb so viele Kalorien wie der Hotdog.

Ein großer Hamburger, 520 kcal
Sechs Chicken-Nuggets, 250 kcal
ÖKO-TEST-Empfehlung: Klar, manchmal muss es ein Hamburger sein. Aber bitte nicht zu oft.

150 g Salzkartoffeln, 110 kcal
150 g Bratkartoffeln, 220 kcal
ÖKO-TEST-Empfehlung: Ob Kartoffeln dick machen, hängt von der Art der Zubereitung ab.

Ein Rosinenbrötchen, 115 kcal
Ein Croissant, 175 kcal
ÖKO-TEST-Empfehlung: Das fettreiche Croissant hat’s in sich.

Ein paniertes Schweineschnitzel, 415 kcal
Ein Putenschnitzel natur, 350 kcal
ÖKO-TEST-Empfehlung: Alles Panierte enthält viele Kalorien.

Eine Scheibe Toastbrot, 76 kcal
Eine Scheibe Knäckebrot, 38 kcal
ÖKO-TEST-Empfehlung: Knäcke gilt als schlanke Kost. Zu Recht.

Ein Schokoriegel, 270 kcal
Ein Schokokuss, 90 kcal
ÖKO-TEST-Empfehlung: In zwei, drei Bissen ist der Schokoriegel vertilgt, und schon hat man seinem Kalorienkonto wieder einiges aufgebürdet.

100 g Studentenfutter, 483 kcal
100 g getrocknete Aprikosen, 240 kcal
ÖKO-TEST-Empfehlung: Studentenfutter liefert viel Energie.

Ein Glas Weißwein (125 ml), 100 kcal
Ein großer Wodka (50 ml), 100 kcal
ÖKO-TEST-Empfehlung: Alkohol hat’s in sich. Das gilt auch für die Kalorien.

0,33 l Cola, 138 kcal
0,33 l Eistee, 110 kcal
ÖKO-TEST-Empfehlung: Fertiger Eistee ist meist stark gesüßt und sollte ebenso wie Cola in Maßen getrunken werden.

200 ml Caffè Latte, 66 kcal
200 ml Kakaotrunk, 160 kcal
ÖKO-TEST-Empfehlung: Das Modegetränk Caffè Latte hat vergleichsweise wenige Kalorien.

20 g Erdnüsse, 125 kcal
Drei Reiswaffeln, 51 kcal
ÖKO-TEST-Empfehlung: Erdnüsse sind sehr gehaltvoll. Leichte Reiswaffeln sind die bessere Knabberalternative.

Eine Portion Tiramisu (150 g), 500 kcal
Eine Birne in Rotwein, 100 kcal
ÖKO-TEST-Empfehlung: Fünf Rotwein-Birnen könnte man verputzen, um auf die Kalorienzahl einer Portion Tiramisu zu kommen.

100 g Möhren, 26 kcal
100 g Apfel, 54 kcal
ÖKO-TEST-Empfehlung: An Rohkost kann man sich ruhig satt essen, da passiert der Figur nichts.

Eine Scheibe Pumpernickel, 70 kcal
Eine Scheibe Graubrot, 95 kcal
ÖKO-TEST-Empfehlung: Pumpernickel sättigt und hat weniger Kalorien als viele andere Brotsorten.

Eine Portion Sushi (175 g), 220 kcal
Drei Frühlingsrollen à 60 g, 500 kcal
ÖKO-TEST-Empfehlung: Leichte asiatische Küche? Das gilt nicht für Frühlingsrollen.

100 g Kartoffelchips, ca. 600 kcal
100 g Asia-Reiscracker, ca. 370 kcal
ÖKO-TEST-Empfehlung: Kartoffelchips sind echte Fettbomben und unversehens hat man die ganze Tüte leer geknabbert.

Eine Nussecke, 300 kcal
150 g Schokopudding, 120 kcal
ÖKO-TEST-Empfehlung: Lust auf Süßes? Dann lieber den Pudding löffeln, der enthält wesentlich weniger Kalorien.
 
 

 
Stimmt´s oder stimmt´s nicht: alles rund ums Thema Kosmetik
Binsenweisheiten rund um das Thema Kosmetik gibt es viele. ÖKO-TEST ist der Frage nachgegangen, welche stimmen und welche vollkommen unsinnig sind.

Akupunktur hilft gegen Falten
Stimmt eher nicht. Gezielt gesetzte Akupunkturnadeln regen angeblich die Zellerneuerung an, verbessern das Hautbild und lassen Fältchen verschwinden. Dr. Helmut Rüdinger vom Vorstand der Deutschen Ärztegesellschaft für Akupunktur hält die Versprechungen für grenzwertig: "Es gibt keine einzige Studie, die belegt, dass Akupunktur Falten verschwinden lässt", sagt er. Nach der Akupunktur sehe man aber ausgeruhter aus.

Schwarzer Kaffee macht schön
Stimmt nicht. Zwar ist Kaffee unbestritten ein Muntermacher, der dank des Koffeins und zahlreicher Röststoffe sehr anregend wirkt. Schöner wird man davon aber nicht. Bei manchen Menschen führt Kaffee sogar zu innerer Unruhe und Rötungen im Gesicht. Die gute Nachricht: Kaffee ist doch nicht so ein Flüssigkeits- und Mineralstoffräuber, wie lange Zeit angenommen wurde. Eine neue Studie der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) beweist, dass Kaffee in der Flüssigkeitsbilanz des Körpers wie jedes andere Getränk mitzählt. Und reichlich trinken ist das A und O für eine schöne Haut.

Rauchen macht alt
Stimmt zweifelsohne. Zigaretten sind neben zu viel Sonne der Beauty-Killer schlechthin. Die typische Raucherhaut ist faltig, fahl und grau. Die Durchblutung der Haut wird durch Rauchen gedrosselt und sie altert schneller, weil Nikotin das Kollagen zerstört. Studien zufolge wirken Tabakkondensate auch fototoxisch. Das heißt, Sonnenstrahlen wirken auf der Haut eines Rauchers stärker.

Viele Wirkstoffe sind gut für die Haut
Stimmt nicht. Ständig neue Präparate und Pröbchen mit unterschiedlichen Inhaltsstoffen können die Haut irritieren. Sie reagiert gereizt, rötet oder schuppt sich. Wer viele verschiedene Produkte benutzt, sollte nicht bei jedem eine andere Marke verwenden. Die meisten Hersteller bieten Pflegeserien an, die aufeinander abgestimmt sind. Das verträgt die Haut besser.

Schokolade macht Pickel
Stimmt nicht. Dem Vorurteil wurde in klinischen Studien nachgegangen. Das Ergebnis: Ein hoher Schokoladenkonsum ruft keine Pickelschübe hervor. Die Talgproduktion der Haut, so ein weiteres Resultat der Untersuchungen, ist von der Art der Ernährung unabhängig. Schokolade macht aber glücklich und in diesem Sinne ist sie - in Maßen - auch gut für die Haut.

Grüner Tee beugt Hautschäden vor
Stimmt. In grünem Tee stecken viel Vitamin C und Betacarotin. Außerdem enthält er reichlich Polyphenole. Diese sekundären Pflanzenstoffe sind starke Radikalenfänger. Äußerlich angewendet, in Form von Kompressen, verstärkt grüner Tee den Säureschutzmantel der Haut und wirkt entzündungshemmend und beruhigend. Gerbstoffe des Tees straffen die Haut.

Zitrone bleicht Sommersprossen
Stimmt nicht. Sauer macht nicht lustig und Zitronensaft lässt weder Sommersprossen noch Altersflecken verschwinden. Der Bleicheffekt von Zitronensaft ist minimal. Fruchtsäuren wie Zitronensäure werden zwar in Cremes und Peelings eingesetzt. Dabei geht es aber darum, die Haut zu glätten und zur schnelleren Zellbildung anzuregen. Fruchtsäuren können zudem die Haut reizen.

Piercings gibt es schon seit Jahrtausenden
Stimmt. Schon die alten Ägypter trugen Bauchnabelringe als Zeichen ihrer adligen Abstammung und die Inuit durchstießen aus rituellen Motiven ihre Wangen mit Knochenscheiben von Walen. Die neue Lust auf Körperschmuck lösten vor allem die Punks und die Homosexuellen aus. Während die Punks in den 70er Jahren mit Sicherheitsnadeln in den Wangen vor allem provozieren wollten, standen Piercings in der Schwulen- und Sado-Maso-Szene für eine gewisse Experimentier- und Risikofreude der Träger.

Hautanalyse notwendig für optimale Pflege
Stimmt nur teilweise. Viele Kosmetikinstitute bieten sie mit dem Argument an, so die optimale Pflegeserie für den Hauttyp finden zu können. "Wer aber normale, gesunde Haut hat, für den ist solch eine Analyse überflüssig und schröpft nur den Geldbeutel", meint Oberärztin Dr. Mirjana Ziemer von der Klinik für Hautkrankheiten der Universität Jena. Ein Anwender ohne Hautprobleme kann sehr einfach selbst bemerken, ob eine Creme zu fettig oder zu wenig feuchtigkeitsspendend ist. Hautanalysen seien bei belasteten Berufsgruppen wie Friseuren, Bäckern oder Köchen sinnvoll, um für diese Gruppen geeignete Pflegeprodukte und Schutzmaßnahmen zu entwickeln.

Möhren essen macht braun
Stimmt - zumindest bei Babys. Sie bekommen mit ihrer Portion Möhrenbrei eine rotbraun getönte Haut. Verantwortlich dafür ist das Betacarotin, das sich in der Haut ablagert. Erwachsene müssten dafür jeden Tag mehrere Kilo Möhren essen. Mit Betacarotin in Pillenform ließe sich das leichter erreichen, aber auch erst in hohen Dosen. Doch die stehen im Verdacht, bei Rauchern das Krebsrisiko zu erhöhen.

Ab 40 bekommt man vom Abnehmen Falten
Stimmt. Weil die Haut nicht mehr so elastisch ist, haben Diäten unerwünschte Folgen. Schwinden die Fettpolster, bleibt die schlaffe Haut zurück. Besonders extreme Hungerkuren lassen das Gesicht dann viel älter erscheinen. Empfehlenswerter sind eine ausgewogene Ernährung mit wenig Fett und Gelassenheit gegenüber ein paar Pfunden zu viel.

Von Möhren bekommt man glänzende Augen
Stimmt nicht so ganz, aber: Möhren sind wichtig für das Sehvermögen. Sie enthalten Carotinoide, die zu Vitamin A umgewandelt werden. Das ist wichtig für den Aufbau des Sehpigments, schützt die Schleimhaut und fängt freie Radikale ab. Möhren halten also die Augen fit und verhindern angestrengtes Blinzeln. Das wiederum beugt Augenfältchen vor.

Schwangerschaftsstreifen lassen sich vermeiden
Stimmt nicht immer. Wenn der Bauch während der Schwangerschaft langsam größer wird, dehnt sich die Haut nach und nach mit. Doch bei manchen Frauen gibt das Bindegewebe irgendwann nicht mehr nach - und reißt. Sicher vermeiden lässt sich das nicht, denn Ursache ist eine vererbte Bindegewebsschwäche, die mal stärker, mal weniger ausgeprägt ist. Um Schwangerschaftsstreifen vorzubeugen, kann man die Haut regelmäßig massieren und zupfen, damit sie geschmeidiger wird. Rund um den Nabel wird die Haut besonders gedehnt, diese Partie deshalb täglich gut eincremen oder mit einem Pflegeöl versorgen.

Immer mehr Erwachsene leiden unter Pickeln
Stimmt. Experten schätzen, dass etwa 40 Prozent der Erwachsenen zwischen 25 und 40 Jahren an unreiner Haut und ihren Folgeerscheinungen leiden. Schuld daran sei vor allem Stress: Der nämlich löst im Körper den vermehrten Ausstoß von männlichen Hormonen aus. Diese stimulieren die Talgdrüsen und verursachen so die unerwünschten Pickel.
 
 

 
Die Rückkehr der Weihnachtsschildkröten
WWF meldet „Auferstehung“ bedrohter Süßwasserschildkröten in Bolivien

Berlin - Im Amazonas im Nordosten Boliviens lässt sich in diesen Tagen ein kleines Naturwunder beobachten. Der WWF schätzt, dass an zwei Uferabschnitten des Flusses Iténez in wenigen Tagen rund 3,4 Millionen Süßwasserschildkröten geschlüpft sind. Es handelt sich um Jungtiere der Arrauschildkröte (Podocnemis expansa) und der Terekay-Schienenschildkröte (Podocnemis unifilis). Beide Arten stehen auf der Roten Liste der bedrohten Arten. „Insbesondere Terekay-Schildkröten gelten als gefährdet und sind sehr selten“, erläutert Dirk Embert, Lateinamerika-Referent beim WWF Deutschland. Die Geburtenwelle sei eine Art vorgezogenes Weihnachtsgeschenk.

Der gepanzerte Babyboom geht auf ein 2007 gestartetes Projekt zum Schutz der beiden Schildkrötenarten zurück. Die Menschen aus den Dörfern der Umgebung wählten mit Unterstützung des WWF mehrere Uferbereiche als Rückzugsgebiete für die gepanzerten Reptilien aus. Diese Eiablageplätze werden von den lokalen Naturschützern von August bis Januar bewacht. Nach dem Schlüpfen wird ein Teil der kleinen Schildkröten eingesammelt und auf andere Flussabschnitte verteilt. Sie erwartet ein harter Überlebenskampf. Denn sowohl die Eier selbst als auch die kleinen Schildkröten selbst sind eine leichte und beliebte Beute für Füchse, Raubvögel und sogar für Jaguare. Selbst wenn die Schildkrötenbabys den Fluss erreichen, sind sie keineswegs sicher: Im Wasser lauern Piranhas und Kaimane, die die frisch geschlüpften Jungtiere auf dem Speisezettel haben. Allerdings waren es nicht die tierischen Jäger, die die Reptilien an den Rand des Aussterbens gebracht haben. „Schildkröten und ihre Eier sind sehr eiweißhaltig und gelten im gesamten Amazonasgebiet als Delikatesse. Insbesondere in der Trockenzeit ist es einfach, die Tiere zu fangen. In den vergangenen Jahrzehnten landeten so Millionen von Tieren im Kochtopf“, berichtet Dirk Embert vom WWF.

Um die Schildkröten zu schützen, war es deshalb wichtig, gemeinsam mit den Menschen vor Ort Pläne zu entwickeln, die den Einheimischen die Nutzung der Tiere erlaubt und gleichzeitig ihr Überleben sichert. „Der geburtenstarke Schildkrötenjahrgang zeigt, dass der Ansatz offenbar richtig ist“, freut sich der WWF. Gesichert sei der Fortbestand der Schildkrötenarten damit jedoch noch nicht. Neben der Jagd gebe es weitere ernste Bedrohungen. Dazu gehören die Ausbreitung von Siedlungen bis an die Ufer, die Abholzung in den Quellgebieten der Flüsse sowie der geplante Bau von Staudämmen.
 
 

 
Jahresbilanz Ökostation: Beitrag zu einem nachhaltigen Freiburg
Umweltbildung, Gartenkurse und grüne Events liegen voll im Trend. Das belegt die Bilanz, die die Ökostation Freiburg jetzt für das Jahr 2012 vorlegt: Insgesamt 573 Veranstaltungen, Grüne Klassenzimmer, Mittagsbetreuungen, Kurse, Führungen, Sonntagsöffnungen, runde Tische und Bürgeraktionen stellte das Team der Ökostation, teils aus eigener Kraft, teils in Kooperation mit anderen Partnern auf die Beine.

Wie jedes Jahr waren die Angebote für Schulklassen der Renner. Schon früh im Jahr waren die Themen Naturerleben, Abfall vermeiden, gesunde Ernährung und Energie ausgebucht. Allein 75 Schulklassen hatten das Thema Artenvielfalt gebucht, das von der Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg gefördert wird. Dieses Angebot, bei dem die Schüler natürliche Lebensräume rund um die Ökostation erkunden, wurde im September als offizielles Projekt der UN-Dekade „Biologische Vielfalt“ ausgezeichnet. Dazu der baden-württembergische Naturschutzminister Alexander Bonde: “Die Unterstützung der Natur- und Umweltbildungsarbeit der Ökostation ist eine hervorragende Investition in die Zukunft.“

Um die Artenvielfalt ging es auch bei Gartenaktionen in der Adolf-Reichwein-Schule, der Loretto-Schule und in der Kita Rieselfeld. Anlässlich von „Rio plus 20“ gestalteten dort Kinder, Lehrer und Erzieherinnen zusammen mit der Ökostation das Außengelände zum artenreichen Ökogarten um.

Mit ihrem breit gefächerten Programm gelang es der Ökostation, neue Zielgruppen und Partner zu erschließen. „Es ist uns wichtig, auch Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund anzusprechen“ so Ralf Hufnagel vom Leitungsteam. „Dafür haben wir uns am „Green Tech – Projekt“ beteiligt. Dort lernen Jugendliche, überwiegend mit Migrationshintergrund, Berufsfelder rund um die grünen Technologien kennen.“ Das Kooperationsprojekt von Ökostation, Handwerkskammer, drei Jugendzentren und „Lernen erleben in Freiburg, LEIF“ dauert noch bis April 2014 und wird von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt bezuschusst. Ebenso ermöglichte die Ökostation benachteiligten Jugendlichen und Schülern mit wenig Deutschkenntnissen, mit Natur und Umwelt in Kontakt zu kommen. Die „Umweltfüchse“ mit einer internationalen Klasse der Karlschule sowie die Sommerschule, die die Ökostation zusammen mit dem staatlichen Schulamt nun bereits zum dritten Mal durchführte, sind Beispiele dafür.

„Einen richtigen Boom erlebten wir bei den Gartenveranstaltungen“, so Heide Bergmann vom Leitungsteam. „Der Jahreskurs der Gartenbauschule war so schnell ausgebucht, dass wir einen Parallelkurs einrichten mussten.“ Auch der Gartensonntag zum urbanen Gärtnern im Oktober fand großen Zulauf. Ein weiteres Projekt war die Aktion „Freiburg blüht auf“ in Zusammenarbeit mit dem Garten- und Tiefbauamt. Hierbei unterstützte die Ökostation Bürger bei der Begrünung von Baumscheiben mit Samen, Setzlingen und fachlichem Rat. Das Bürgerengagement im öffentlichen Grün soll auch 2013 unterstützt werden. So wird die Ökostation fertige Wiesenelemente mit heimischen Pflanzen für Interessenten zur Verfügung stellen
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NABU-Umweltbilanz 2012 – Jahr der verpassten Chancen
Impulse für eine nachhaltige Agrar-, Energie- und Verkehrspolitik fehlen

Berlin – Mit Blick auf das Jahr 2012 hat der NABU wichtige Impulse für eine umweltfreundlichere Agrar-, Energie- und Verkehrspolitik vermisst und für 2013 mehr ressortübergreifendes Engagement beim Arten- und Klimaschutz gefordert. „Natur- und Umweltschutz sind kein Beiwerk, sondern tragen dazu bei, unsere Lebensqualität zu sichern. Saubere Luft und Wasser, gesunde Böden und Artenvielfalt sichern wir nur, wenn wir Naturschutzinteressen in der Landwirtschaft, beim Ausbau von Stromnetzen, der Verkehrsinfrastruktur und der Rohstoffgewinnung ausreichend berücksichtigen. Hier gilt Sorgfalt vor Schnelligkeit“, sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke.

Das Projekt Energiewende sei auch nach einem Jahr nicht entscheidend vorangekommen. „Wirtschaftsminister Rösler hat sich im vergangenen Jahr als Bremsklotz beim Klimaschutz erwiesen. In Brüssel blockiert er die EU-Energieeffizienzrichtlinie und verspielt damit Chancen deutscher Unternehmen auf einem Markt für Energieeinspar-Dienstleistungen“, so Tschimpke. Auch blockiere der Bundeswirtschaftsminister jede Maßnahme für mehr Klimaschutz in der EU. „2013 muss das EU-Klimaziel für 2020 endlich auf mindestens 30 Prozent aufgestockt werden und weitere Etappen für die Zeit ab 2030 und 2040 festgelegt werden“, so der NABU-Präsident weiter. Hier sei ein klares Signal von Kanzlerin Angela Merkel nötig. Auf Röslers Betreiben profitiere die deutsche Industrie künftig auch deutlich stärker von den Ausnahmeregeln bei den Stromkosten: die Industrie werde im kommenden Jahr entlastet, während die EEG-Umlage für die Bürger steige.

Auch die Öko-Bilanz seines Kabinettskollegen Bauminister Ramsauer fällt schwach aus. Bei der energetischen Gebäudesanierung wurden weder die entsprechenden EU-Vorgaben umgesetzt, noch der seit 2010 angekündigte Fahrplan für einen klimaneutralen Gebäudebestand vorgelegt. Von den in 2012 von Ramsauer ausgehandelten zusätzlichen 750 Millionen Euro für die Verkehrsinfrastruktur sollen lediglich 40 Millionen Euro und damit gerade mal fünf Prozent für die Schiene reserviert werden. Ärgerlich waren die mehrfachen Versuche beider Minister, den Naturschutz als Hindernis der Energiewende darzustellen, um geltende EU-Umweltauflagen für die Offshore-Windenergie und den Stromnetzausbau auszuhebeln.

Auch im EU-Jahr der Luft 2013 wird der NABU seine Kampagne „Mir stinkts! Kreuzfahrtschiffe sauber machen!“ fortsetzen. Ziel der Kampagne ist es, dass Kreuzfahrtreeder schnellstmöglich die schädlichen Luftschadstoffemissionen der Ozeanriesen reduzieren. Obwohl die Belastung der Bevölkerung durch Krebs erregende Rußpartikel und umweltschädliche Stickoxide seit Jahren zunimmt, wird in absehbarer Zeit gerade mal ein einziges Schiff mit moderner Abgastechnik ausgestattet.

Trotz knapper Kassen traut sich die Bundesregierung bei den derzeitigen Verhandlungen über den EU-Haushalt 2014-2020 nicht an die heiligen Subventions-Kühe heran. Der NABU befürchtet deshalb, dass die EU auch in Zukunft weiter ökologische Schulden anhäufen wird: durch Agrarsubventionen per Gießkanne und Förderung von Projekten, die durch ihre Umweltschäden für die Gesellschaft langfristig sehr teuer werden. „Der derzeit verhandelte EU-Haushalt braucht eine ökologische Schuldenbremse. Gleichzeitig muss die Naturschutzförderung aus ihrem Schattendasein mit einem Viertelprozent des Gesamtbudgets befreit werden“, so Tschimpke. Der NABU wird sich daher im kommenden Jahr weiter für eine ökologische Umschichtung der Brüsseler Milliarden engagieren. Mit seiner Kampagne „Umsteuern jetzt“ setzt sich der NABU für eine Konzentration der Agrarsubventionen auf konkrete gesellschaftliche Leistungen im Natur- und Umweltschutz ein.

Ein Erfolg für den internationalen Naturschutz wurde auf der diesjährigen UN-Naturschutzkonferenz in Indien im Oktober erzielt: Hier sagten die Industriestaaten bis 2015 eine Verdoppelung der Hilfen für die ärmsten Länder zu. Positiv war auch die Anerkennung ökologisch wertvoller Meeresgebiete, viele davon auf der Hohen See. Jetzt ist die UN-Vollversammlung aufgefordert, entsprechende Schutzmaßnahmen zu ergreifen, um bis zum Jahr 2020 zehn Prozent der Weltmeere unter Schutz zu stellen.

Angesichts des enttäuschenden Ausgang des Umweltgipfels Rio +20 in Brasilien im Juni und der verpassten Chancen beim Klimagipfel in Doha Anfang Dezember forderte der NABU-Präsident mehr Engagement bei der internationalen Zusammenarbeit bereits im Vorfeld der regelmäßig stattfindenden UN-Großkonferenzen. Ohne strategische Allianzen, wie zum Beispiel die EU und Afrika, aber auch mit Schwellenländern wie Mexiko, Südkorea, Brasilien oder China werde es nicht gelingen, wirkliche Fortschritte für den globalen Umweltschutz zu verwirklichen.

Der NABU wird sich im kommenden Jahr weiter für den Schutz von natürlichen Ressourcen und für nachhaltigen Konsum engagieren. Die von Bundesumweltminister Peter Altmaier geplante Verpflichtung von Lebensmittelhändlern, künftig umweltschädliche Einweg- und umweltfreundliche Mehrwegflaschen zu kennzeichnen, war ein erster Schritt. Doch trotz hoher Recyclingquoten gewinnen umweltschädliche Plastikeinwegflaschen und Getränkedosen seit Jahren kontinuierlich an Marktanteilen. Vor diesem Hintergrund begrüßt der NABU die anvisierte Kennzeichnungspflicht von Getränkeverpackungen, fordert darüber hinaus aber auch eine von der Umweltfreundlichkeit des Materials abhängige Steuer auf Getränkeverpackungen von den Herstellern zu erheben. Ein Armutszeugnis für Bund, Länder und Kommunen ist das drei Jahre hinter den Kulissen verhandelte und offensichtlich gescheiterte Projekt Wertstofftonne. Das Wertstoffgesetz hätte als Nachfolger der Verpackungsverordnung die Mülltrennung für die Verbraucherinnen vereinfacht und die deutsche Recyclingkunststoffproduktion mehr als verdoppeln können.

Mit über 500.000 Mitgliedern und Förderern bleibt der NABU der mitgliederstärkste Umweltverband Deutschlands. In den über 2.000 lokalen und regionalen Untergliederungen sowie verschiedenen Fachgruppen sind rund 37.000 Mitglieder ehrenamtlich aktiv und leisten unentgeltlich fast drei Millionen Arbeitsstunden.
 
 



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