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Dienstag, 19. März 2024
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Verschiedenes

 
Tolles Frühjahr für das Rotkehlchen
Erste Bilanz zur "Stunde der Gartenvögel" zeigt mehr Gewinner als Verlierer

Am vergangenen Wochenende hat der NABU die zwölfte „Stunde der Gartenvögel“ durchgeführt. Naturfreunde waren aufgerufen, eine Stunde lang Vögel im Garten oder im Park zu zählen und dem NABU zu melden. Bislang haben rund 28.000 Vogelfreundinnen und Vogelfreunde bei der Stunde der Gartenvögel aus über 19.000 Gärten und Parks mehr als 700.000 beobachtete Vögel gemeldet. Auf dem ersten Platz festgesetzt hat sich erneut der Haussperling, gefolgt von Amsel, Kohlmeise, Star und Blaumeise.

Deutliche Zunahmen gab es bislang bei den Rotkehlchen. „Der vergangene sehr milde Winter wird hier sicherlich geholfen haben, denn beide Arten bleiben im Winter bei uns, obwohl sie sich vor allem von Insekten ernähren. Die Winterwitterung hat daher einen großen Einfluss auf die Bestände dieser Arten“, erklärt Lars Lachmann, NABU-Vogelschutzexperte.

Großer Verlierer der diesjährigen Zählung scheint die Mehlschwalbe zu werden. Pro Garten sind nur noch etwa halb so viele wie in den ersten Jahren der Aktion 2005 bis 2008 gezählt worden. „Möglich ist, dass sich in diesem Jahr die Ankunft der Mehlschwalben gegenüber anderen Jahren verzögert hat, aber trotzdem ist dies ein weiteres Warnzeichen für den Rückgang dieser Art. Gründe für den Rückgang sind zum einen der Verlust von Brutplätzen an gedankenlos renovierten Häusern, zum Teil sogar mutwillige und illegale Zerstörung von Nestern, aber auch der Rückgang ihrer Fluginsektennahrung“, so Lachmann.

Verlierer sind bislang die typischen Siedlungsarten Mehlschwalbe, Mauersegler und Hausrotschwanz. Dagegen geht es anderen Vogelarten, die sonst eher im Wald vorkommen sehr gut: Hier haben sich die positiven Bestandstrends von Buntspecht, Eichelhäher, Kleiber und Kernbeißer fortgesetzt.

Alle Meldungen der diesjährigen Aktion können auf www.stundedergartenvoegel.de nachverfolgt und mit Zahlen der vergangenen Jahre verglichen werden. Karten stellen dar, wie sich eine Vogelart bundesweit oder in einem ausgesuchten Bundesland oder Landkreis entwickelt hat. Meldeschluss ist der 23. Mai.
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Neuseeland verschweigt Tod eines extrem seltenen Delfins in Fischernetz
Maui-Lebensräume sofort umfassend schützen!

Eine Untersuchung der NABU International Naturschutzstiftung zeigt, dass neuseeländische Regierungsbeamte und Fischer den Tod eines extrem bedrohten Maui-Delfins in einem kommerziellen Fischernetz verschwiegen haben. Mit einer Populationsgröße von weniger als 50 Individuen steht die Tierart kurz vor dem Aussterben. „Angesichts der dramatischen Bestandssituation der Maui-Delfine und der besonderen Verantwortung, die Neuseeland für die endemische Tierart hat, sind wir zutiefst geschockt und enttäuscht über diesen Vorfall“, sagte Thomas Tennhardt, Vorsitzender der NABU International Naturschutzstiftung. NABU International rät dringend zu einer unabhängigen Untersuchung des Delfintodes und ruft abermals zum sofortigen und umfassenden Schutz der Maui-Lebensraumes auf.

Der Maui-Delfin sei außerhalb der ausgewiesenen Schutzzone in einem Kiemennetz umgekommen. Der Zwischenfall sei nicht in der offiziellen Beifang-Datenbank erwähnt und von Regierungsbeamten und Industrievertretern geleugnet worden.Trotz wiederholten Drängens sowohl nationaler als auch internationaler Organsationen, wie der IUCN und der Walfang-Kommission, ist die neuseeländische Regierung bislang nicht bereit, die Schutzgebiete für Maui-Delfine auszuweiten.

„Die neuseeländische Regierung möchte die Öffentlichkeit davon überzeugen, dass die Maui-Delfine gut geschützt sind und keine Tiere außerhalb der geschützten Zonen gesehen oder in Netzen gefangen werden“, erklärte Barbara Maas, Leiterin internationaler Artenschutz bei NABU International. „Die Nachricht vom Tod dieses Tieres hat die Glaubwürdigkeit der Regierung infrage gestellt und dringende Forderungen nach einer Ausweitung der Schutzgebiete für die Tiere ausgelöst – etwas, womit sich die neuseeländischen Politiker nicht befassen möchten. Als wir das neuseeländische Industrieministerium um eine Stellungnahme baten, wurde uns versichert, wir würden uns irren“, so Maas weiter.

Doch nicht nur in dem jüngsten Maui-Todesfall legt die neuseeländische Regierung Fakten vor, die nachweislich nicht stimmen. So deckte eine jüngst veröffentlichte Studie der Universität von Auckland und der British Columbia auf: Der Fischfang in Neuseeland ist etwa 2,7 Mal höher als der Wert, den das Land an die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen weitergibt. „Somit fischt das Land wesentlich weniger nachhaltig, als es offiziell vorgibt. Neuseeland liegt also viel daran, den ‚grünen Schein‘ zu wahren, ohne sich dementsprechend zu verhalten“, so Maas.

Der Maui-Delfin ist der seltenste Meeresdelfin der Welt. Experten schätzen, dass der kleine Bestand nur alle 10-23 Jahre einen Todesfall durch menschliche Einflüsse verkraften kann. Derzeit sind weniger als 20 Prozent seines Lebensraumes vor Kiemennetz- und etwa fünf Prozent vor Schleppnetzfischerei geschützt. Allein die Beifänge der Fischerei-Industrie verursachen jedes Jahr 3-4 Tode von Maui-Delfinen – mehr als das 54fache des tragbaren Maximums.
 
 

 
NABU: Landkreise mauern gegen die Biotonne
Seit 500 Tagen wird gängiges Recht in vielen deutschen Kommunen nicht umgesetzt / Millionen Tonnen Bioabfälle landen weiter im Restmüll

Auch 500 Tage nach dem Startschuss für die flächendeckende getrennte Bioabfallsammlung in ganz Deutschland kommen zahlreiche Landkreise und kreisfreie Städte ihrer gesetzlichen Pflicht gar nicht oder nur unzureichend nach, wie eine aktuelle NABU-Recherche zeigt. Nach dem Kreislaufwirtschaftsgesetz müssen Bioabfälle spätestens ab dem 1. Januar 2015 getrennt gesammelt werden.

„De facto ignorieren noch immer knapp zehn Prozent der insgesamt über 400 deutschen Landkreise und kreisfreien Städte die Vorgaben aus dem Kreislaufwirtschaftsgesetz komplett, indem sie bislang keine Getrenntsammlung anbieten. Weitere zehn Prozent sammeln nicht flächendeckend oder mit verbraucherunfreundlichen Bringsystemen ohne Biotonne“, fasst NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller die Ergebnisse zusammen.

Auf Nachfrage des NABU bei den betroffenen Landkreisen und kreisfreien Städten, warum keine Biotonne eingeführt wurde, verweisen viele darauf, dass das Kreislaufwirtschaftsgesetz zur Sammlung der Bioabfälle nicht explizit die Biotonne vorschreibt. Studien belegen jedoch, dass der meiste Bioabfall dann erfasst wird, wenn Speise- und Küchenabfälle bequem in der Abhol-Biotonne entsorgt werden können.

„Wer Bürgerinnen und Bürgern gar kein Trennsystem anbietet oder von ihnen verlangt, Biomüll mit dem eigenen Pkw kilometerweit durch den Landkreis bis zum nächsten Wertstoffhof zu fahren, nimmt bewusst in Kauf, dass weiterhin jährlich mehrere Millionen Tonnen kostbarer Bioabfälle im Restmüll entsorgt werden, also sprichwörtlich in Rauch aufgehen. Eine effiziente Verwertung von Bioabfällen beginnt mit dem verbraucherfreundlichsten Erfassungssystem: der Biotonne“, so Miller.

Weiter rechtfertigten die Landkreise und kreisfreien Städte ihre Untätigkeit auf Nachfrage des NABU mit finanziellen Argumenten. So sind viele Kommunen noch über Jahre vertraglich an Müllverbrennungsanlagen oder mechanisch-biologische Abfallbehandlungsanlagen gebunden. „In Anbetracht der vertraglichen Verpflichtungen stellt die Einrichtung eines Bringsystems für Bioabfälle nicht mehr als ein Feigenblatt dar, mit dem sich die Verantwortlichen vor weiteren rechtlichen Konsequenzen schützen wollen. Auch das oft von den Kommunen vorgebrachte Argument, Bürgerinnen und Bürger nutzten den Bioabfall auf dem Komposthaufen im eigenen Garten hat erst dann Berechtigung, wenn sie richtig kompostieren und den Kompost anschließend tatsächlich im eigenen Garten verwerten“, so Miller. „Untersuchungen zeigen aber, dass der Organikanteil im Restmüll auch in Regionen mit vielen Eigenkompostierern teilweise mehr als die Hälfte ausmacht, weil viele Speisereste nicht auf den Komposthaufen dürfen.“

Der NABU hat auch die zuständigen Mittelbehörden in den Bundesländern befragt. Oftmals ist bekannt, dass die Landkreise und kreisfreien Städte geltendes Recht ignorieren oder lediglich Alibi-Lösungen anbieten. Der NABU fordert, dass bestehendes Recht endlich konsequent durchgesetzt und in letzter Konsequenz auch mit einer so genannten Ersatzvornahme verwirklicht wird. Hierbei würde durch eine übergeordnete Stelle eine entsprechende Abfallsatzung mit Getrenntsammlung von Biomüll auf Kosten der Kommune erlassen werden.

„Speise- und Küchenabfälle sind viel zu schade für die Müllverbrennung. Die organischen Abfälle können im Rahmen einer Kaskadennutzung zunächst in Biogasanlagen vergärt und energetisch genutzt und anschließend aus den festen und flüssigen Gärresten Kompost gewonnen werden. Vor dem Hintergrund, dass eine hochwertige Bioabfallverwertung Mensch, Umwelt und Klima schützt und unseren hoch beanspruchten Böden gut tut, ist der Dornröschenschlaf der Kommunen und in manchen Fällen der aufsichtsberechtigten Behörden noch unverständlicher“, so NABU-Abfallexperte Sascha Roth.
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NABU: Den Wecker nach den Piepmätzen stellen
und morgens ein Konzert erleben

Welcher Vogel singt wann? NABU-Vogeluhr gibt einen Überblick über die zeitliche Abfolge von Vogelstimmen / Countdown zur "Stunde der Gartenvögel" läuft

Der Gartenrotschwanz ist der Frühaufsteher unter den Singvögeln. 80 Minuten vor Sonnenaufgang eröffnet der kleine, schlanke rot-schwarze Sänger das Morgenkonzert mit seiner wehmütigen kurzen Strophe. Zehn Minuten später meldet sich sein naher Verwandter, der Hausrotschwanz, mit seinem heiser klingenden Reviergesang. Der Stieglitz, NABU-Vogel des Jahres 2016, ruft seinen Namen „stiglit“ 20 Minuten bevor die Sonne aufgeht. Der Buchfink ist für Vogelverhältnisse spät dran: erst zehn Minuten vor Sonnenaufgang, beteiligt er sich am Morgenkonzert seiner Artgenossen. Jede Vogelart hat einen anderen Zeitpunkt für den Gesangbeginn, der durch die zunehmende Tageshelligkeit vorgegeben wird. Jeden Morgen setzen die einzelnen Arten daher in der gleichen Reihenfolge in das Vogelkonzert ein.

Welcher Vogel singt wann und wie? Einen guten und originellen Überblick über die zeitliche Abfolge des Vogelgesangs gibt die NABU-Vogeluhr. Sie zeigt 18 klassische und häufigere Vögel und ihr charakteristisches Gezwitscher und ist ab sofort zu finden unter www.nabu.de/vogeluhr. An der Vogeluhr sind die Minuten angegeben, wann die Vögel vor Sonnenaufgang mit ihrem Konzert beginnen.

„Im Mai sind die meisten Vögel zu hören, denn dann sind auch die vielen Zugvögel wieder zurück. Nur erwachsene Vogelmännchen singen. Sie locken damit Weibchen an und stecken ihr Revier ab“, erläutert NABU-Vogelexperte Lars Lachmann. Es hänge von der Vogelart ab, wie viele verschiedene Lieder ein Tier singen könne. Manche Vögel können nach unseren Maßstäben überhaupt nicht richtig singen, wie zum Beispiel der Kernbeißer.

Besonders schön und melodisch singt die Amsel, die in Deutschland fast überall häufig zu hören ist. Als fleißige Sängerin beginnt sie etwa 45 Minuten vor Sonnenaufgang, oft von einem Dachfirst aus. Nicht so häufig in Städten zu hören, wie die Amsel, aber auch für Vogelstimmen-Anfänger gut zu erkennen, ist die Goldammer. Vor allem in ländlichen Gebieten begrüßt sie den Tag 45 Minuten vor Sonnenaufgang mit einem hohen und lauten „zizizizizizi-düüüh“, oder auch gut zu merken mit „Wie, wie, wie hab ich dich lieb“. „Die Meistersängerin unter den Vögeln ist die Nachtigall. Sie singt jedoch nicht nur morgens, sondern auch in tiefster Nacht. Daher ist die Nachtigall nicht in einer Vogeluhr darstellbar“, so Lachmann.

Die Beschäftigung mit der NABU-Vogeluhr ist ein guter Start ins große Vogelzählwochenende. An Pfingsten laden NABU, NAJU und der Landesbund für Vogelschutz (LBV) zur „Stunde der Gartenvögel“ ein. Vom 13. bis 15. Mai sind Naturfreunde in ganz Deutschland aufgerufen, eine Stunde lang die Vögel in ihrem Garten, vom Balkon aus oder im Park zu beobachten, zu zählen und für eine gemeinsame Auswertung zu melden.

Und so wird es gemacht: Von einem ruhigen Plätzchen aus wird von jeder Vogelart die höchste Anzahl notiert, die im Laufe einer Stunde entdeckt werden kann. Die Beobachtungen können per Post, Telefon – kostenlose Rufnummer am 14. und 15. Mai, jeweils von 10 bis 18 Uhr: 0800-1157115 – oder einfach im Internet unter www.stunde-der-gartenvoegel.de gemeldet werden. Meldeschluss ist der 23. Mai.
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Halbzeit beim stadtweiten Projekt "Zuhause A+++"
295 Freiburger Haushalte haben bereits die kostenlose Energiesparberatung in Anspruch genommen

Seit November 2015 bietet die Stadt Freiburg ein Jahr lang in
Kooperation mit der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg
allen Bürgerinnen und Bürgern eine kostenlose
Energiesparberatung bei sich zu Hause an.

Jetzt ist Halbzeit und 295 Haushalte in ganz Freiburg haben
bereits das kostenlose Angebot in Anspruch genommen. Als
Geschenk bekommen alle teilnehmenden Haushalte ein LEDLeuchtmittel.
Zudem können sie auch ein Strommessgerät
ausleihen und ihre Stromfresser in ihrem Haushalt finden. Die
Energiesparberatungen zu Hause werden von der
„Projektgruppe Energie“ des Agenda 21-Büros Freiburg
organisiert.

Private Haushalte in Deutschland verbrauchen fast 30
Prozent des gesamten Endenergieverbrauchs.
Demensprechend gibt es in den Haushalten besonders hohe
Einsparmöglichkeiten. Und ein hoher Anteil an effizienten
Haushalten in Freiburg trägt wesentlich dazu bei, das
ambitionierte Ziel der Stadt Freiburg, eine klimaneutrale
Kommune bis 2050 zu werden, zu erreichen zu können.

Weitere Energiebotschafter in St. Georgen gesucht

Kleine Läden und Betriebe in St. Georgen können sich noch
bis Ende Mai als Energiebotschafter anmelden. Sie
bekommen ebenfalls eine kostenlose Energieberatung in
ihren Räumlichkeiten und erfahren, wie viel und wo genau sie
sparen können und wie schnell sich selbst kleine Investitionen
refinanzieren. Im Gegenzug werben sie bei ihrer Kundschaft
für das städtische Projekt.

Zudem sind drei Infostände geplant, an denen sich
Interessierte über das stadtweite Projekt informieren und
anmelden können.

- Am Samstag, 4. Juni, von 10 bis 13 Uhr auf dem
Wochenmarkt im Rieselfeld
- Am Sonntag, 19. Juni, beim Poetry-Slam während des
Musikfestivals „Freiburg stimmt ein“ im Stadtgarten
- Am Sonntag, 10. Juli, von 12 bis 15 Uhr beim
Stubenwiesenfest in St Georgen

Interessierte Bürgerinnen und Bürger, aber auch
Geschäftsinhaber oder kleinere Unternehmen haben zudem
die Möglichkeit sich auch online unter
www.freiburg.de/zuhause-a-plus anzumelden.
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Karlsruhe: Nancy und Karlsruhe im Klimaschutz-Dialog
Arbeitstreffen in Fächerstadt zu Öffentlichkeitsarbeit und Schulprojekten

Zu einem Arbeitstreffen im Rahmen des TANDEM-Projekts „Deutsch-französische Klimaschutzpartnerschaften für die lokale Energiewende“ konnte Bürgermeister Klaus Stapf am vergangenen Dienstag (10. Mai) eine vierköpfige Delegation aus Nancy begrüßen. Themenschwerpunkte bei diesem erstmaligen Erfahrungsaustausch bildeten klimaschutzbezogene Öffentlichkeitsarbeit und Projektarbeit mit Schulen.

Karlsruhe stellte dabei seine Kampagne „Ich mach Klima“ näher vor. Nancy berichtete im Gegenzug über die dortigen Anstrengungen, Bürgerinnen und Bürger für den Klimaschutz im Alltag zu begeistern. Passend dazu stand eine Besichtigung der Stadtwerke-Kundenberatung in der Kaiserstraße und der dazugehörigen Energiespar-Ausstellung auf dem Programm. Ort des Geschehens am Nachmittag war die Oberwaldschule in Durlach-Aue. Hier gaben Walter Deichmann und Schülerinnen und Schüler des Energieteams einen Einblick in die umfangreichen Energiesparaktivitäten der Schule, die von „Energiegirls und -boys“ in allen Klassen bis zu einer großen Photovoltaikanlage samt Kleinwindrad auf dem Dach des Hauptgebäudes reichen. Zur Sprache kamen auch übergreifende Ergebnisse aus dem Karlsruher EinSparProjekt und konkrete Praxiserfahrungen mit Schulen in Nancy. Höhepunkt bildete die Pflanzung einer Winterlinde auf dem Schulgelände als gemeinsamer Beitrag zur Kinder- und Jugendinitiative „Plant-for-the-Planet“.

"Bei Klimaschutz über Tellerrand schauen"

Bürgermeister Stapf hob die Bedeutung der über 60-jährigen Partnerschaft mit Nancy hervor, die durch den Erfahrungsaustausch eine neue Facette erhalte. „Gerade beim Klimaschutz ist es besonders wichtig, über den eigenen Tellerrand zu schauen, weil die Strategien und Lösungsansätze in den Kommunen sehr vielschichtig sind. Mit dem DACH-Projekt mit Salzburg und Winterthur praktizieren wir diesen Ansatz bereits erfolgreich über unsere Landesgrenzen hinaus. Umso mehr freue ich mich, dass wir gemeinsam mit Nancy nun ebenfalls in einen intensiveren Klimaschutz-Dialog einsteigen.“

Auch Aline-Sophie Maire, Stadträtin aus Nancy und zuständig für die Bereiche nachhaltige Entwicklung und Stadtökologie, zeigte sich begeistert von der TANDEM-Initiative: „Der Erfahrungsaustausch und die bereits in die Wege geleiteten Maßnahmen in den unterschiedlichsten Gebieten stellen eine große Bereicherung dar. Dem Themenbereich Kommunikation und Sensibilisierung, der bei diesem ersten Treffen im Fokus steht, sehen wir mit Spannung entgegen, sowohl im Hinblick auf die Umsetzung als auch auf die zu erwartenden Ergebnisse. Die Mobilisierung aller Bürgerinnen und Bürger, aus denen im alltäglichen Leben ,Klima-Akteure‘ werden sollen, ist eine der größten Herausforderungen überhaupt, denn ,in Sachen Klimawandel muss jeder von uns etwas tun‘. Die Stadt Nancy freut sich darüber, im sogenannten ,Jahr der Bürgerschaft‘ 2016 von den Erfahrungen Karlsruhes in diesem Bereich profitieren zu können.“

Engere Klimakooperation fördern

Das von den beiden Städtenetzwerken Klimabündnis und „Energy Cities“ durchgeführte TANDEM-Projekt bietet Kommunen aus Deutschland und Frankreich eine Plattform zur Bildung von Klimaschutzpartnerschaften. Ziel ist es, den Informationsaustausch über Hindernisse und Erfolgsfaktoren bei der Umsetzung von Klimaschutzprojekten und damit den wechselseitigen Knowhow-Transfer zu fördern. Dadurch soll eine engere Zusammenarbeit beider Länder auf der kommunalen Ebene unterstützt werden. Kooperationspartner ist die in Karlsruhe ansässige Klimaschutz und Energieagentur des Landes Baden-Württemberg (KEA). Karlsruhe und Nancy hatten sich im letzten Jahr zu einer intensiveren Vernetzung entschlossen. Weitere aktive „Tandems“ bestehen unter anderem mit Ettlingen und Epernay oder Freiburg und Besançon.

Ein Folgetreffen zwischen Nancy und Karlsruhe ist bereits vereinbart und wird Ende Juni in der französischen Partnerstadt stattfinden. Im Mittelpunkt stehen dann die Themen Gebäudesanierung/Quartierskonzepte sowie Strategien zum Einbezug von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

zum Bild oben:
Besichtigung der Stadtwerke-Kundenberatung mit Bürgermeister Klaus Stapf (2.v.r.) und Aline-Sophie Maire, Stadträtin aus Nancy (2.v.l.) / Foto: Stadt Karlsruhe
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NABU: Vogelwilderei in Ägypten ist Millionengeschäft
BirdLife-Studie bestätigt erschreckendes Ausmaß des illegalen Vogelfangs / Monitoring-Programm gestartet

Der illegale Zugvogelfang an Ägyptens Mittelmeerküste bleibt ein einträgliches Geschäft und ein ernstes Problem für den Zugvogelschutz. Zum Weltzugvogeltag am 10. Mai stellt der NABU die Ergebnisse von Untersuchungen zum Ausmaß und den Ursachen des Fangs von Zugvögeln in Ägypten vor.

Nach einer sozio-ökonomischen Studie im Auftrag der NABU-Dachorganisation BirdLife International ist davon auszugehen, dass während des Herbstzugs von Mitte August bis Ende Oktober etwa zwölf Millionen Zugvögel in Netzen entlang der Mittelmeerküste gefangen werden, die einem Handelswert von etwa 40 Millionen Euro entsprechen. Im Rahmen der Studie wurden 73 Vogeljäger vor Ort interviewt. Demnach betreiben etwa 2000 Familien diesen Vogelfang. Nur etwa sieben Prozent der Jäger fangen Vögel hauptsächlich für den eigenen Nahrungserwerb. Für über 60 Prozent aller Vogelfängerhaushalte stellt der Verkauf der gefangenen Vögel die wichtigste Einkommensquelle dar.

„Etwa drei Viertel der gefangenen Vögel werden auch nach ägyptischem Recht illegal gewildert. Zudem hat Ägypten auch die internationalen Naturschutzkonventionen unterzeichnet, die den Netzfang von Vögeln grundsätzlich verbieten, da Netze neben den jagdbaren Arten genauso geschützte und bedrohte Vogelarten fangen. Besonders betroffen sind Wachteln, Turteltauben, Wachtelkönige, Ziegenmelker, Pirole oder Neuntöter“, sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Es sei zu beobachten, dass das Ausmaß des seit der Antike traditionell durchgeführten Vogelfangs an der ägyptischen Mittelmeerküste in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen habe. „Eine wichtige Rolle dabei spielt, dass diese Vögel als Delikatesse gelten und neuerdings auch in die reichen Golfstaaten verkauft werden, wodurch Nachfrage und Preise deutlich gestiegen sind, und mit ihnen die Zahl der Vogelfänger. Diese nutzen zudem immer effektivere Fangtechniken, wie das Anlocken von Vögeln durch das Abspielen ihrer Rufe von MP3-Playern“, so Miller.

2013 wurde das gewaltige Ausmaß des ägyptischen Vogelfangs in Deutschland bekannt. Auf einer Strecke von über 700 Kilometern entlang der gesamten ägyptischen Mittelmeerküste – vom Gaza-Streifen im Osten bis zur libyschen Grenze im Westen – versperren Fangnetze Millionen von Zugvögeln den Weg in ihre Überwinterungsgebiete und zurück. Damit ist Ägypten das Land mit der größten Zahl getöteter Zugvögel im gesamten Mittelmeerraum. Der NABU hatte aus diesem Anlass 115.000 Unterschriften für eine Petition gegen den Vogelfang in Ägypten gesammelt und an den ägyptischen Botschafter in Berlin übergeben. Daraufhin wurde mit Unterstützung des Bundesumweltministeriums unter dem Dach des Afrikanisch-Eurasischen Wasservogelabkommens (AEWA) – eines Unterabkommens der Bonner Konvention zum Schutz wandernder Tierarten (CMS) – ein Internationaler Aktionsplan für den Kampf gegen den Vogelfang in Ägypten beschlossen, der auch von der Regierung Ägyptens mitgetragen wird. Gemeinsam mit seiner Dachorganisation BirdLife International unterstützt der NABU die nationale BirdLife-Partnerorganisation „Nature Conservation Egypt“ (NCE) und das ägyptische Umweltministerium nun bei der Umsetzung dieses Plans.

Neben der Analyse der Rechtslage wurde ein Monitoring-Programm zur Feststellung der Zahl der Vogelfangnetze eingerichtet sowie die Studie vor Ort in Auftrag gegeben. Die jetzt vorgelegten Ergebnisse liefern wichtige Anhaltspunkte für die notwendigen Gegenmaßnahmen. Dazu gehört neben der verbesserten Durchsetzung bestehender Jagdregeln laut Studie eine Kontrolle des internationalen Handels und das Anbieten wirtschaftlicher Alternativen für die Vogelfängerfamilien sowie Informationskampagnen zu den ökologischen Auswirkungen des Vogelfangs gerade bei der jungen Bevölkerung. Auf Einladung des ägyptischen Umweltministeriums wird eine internationale Arbeitsgruppe im Juli in Kairo die nächsten Schritte zur Umsetzung des Aktionsplans diskutieren.

Fast ausnahmslos haben alle Vogelfänger in den vergangenen Jahren einen deutlichen Rückgang der Zugvögel festgestellt. Dies deckt sich mit den Ergebnissen der Analyse der Bestandsveränderungen deutscher Brutvogelarten: Von zehn Vogelarten, die von Deutschland über Ägypten nach Südostafrika ziehen, zeigt nach den Daten des Dachverbands Deutscher Avifaunisten (DDA) keine einen abnehmenden Bestandstrend über die vergangenen 25 Jahre. Betrachtet man aber nur die Trends der letzten zwölf Jahre, nehmen gleich sechs der zehn Arten ab. Weitere Analysen können nun zeigen, welche Rolle der in den letzten Jahren zunehmende Vogelfang bei diesen dramatischen Bestandsveränderungen spielt.

Die Bonner Konvention zum Schutz wandernder Tierarten (CMS) begeht den Weltzugvogeltag seit 2006, um auf die Einzigartigkeit des Vogelzugs und die besonderen Gefahren aufmerksam zu machen, die Zugvögel auf ihren jährlichen Wanderungen überwinden müssen. In diesem Jahr steht besonders das illegale Fangen und Töten von Zugvögeln im Fokus des Weltzugvogeltags.
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Bundesverband WindEnergie schreibt an Ministerpräsident Kretschmann
EEG-Pläne der Bundesregierung bedrohen den hoffnungsvollen Beginn des Windkraftausbaus in Baden-Württemberg

Die Bundesregierung plant in der Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG), den Ausbau der Windenergie durch die Einführung von Ausschreibungen und Deckelungen massiv einzuschränken. Im Ergebnis droht ein Ausbau von nur 500 Megawatt (MW) jährlich (zum Vergleich: 2015 waren es ca. 3.500 MW). Am 12. Mai findet in Berlin ein Spitzentreffen der Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel statt. In diesem möchte sich die Kanzlerin mit den Länderchefs auf eine gemeinsame Position zur EEG-Novelle verständigen.

Im Vorfeld dieser Konferenz wandte sich heute Dr. Walter Witzel, Landesvorsitzender des Bundesverbands WindEnergie, mit einem Schreiben an Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Darin heißt es u. a.:

„Der aktuelle Entwurf der Bundesregierung zur Novellierung des EEG lässt leider befürchten, dass die Dynamik des Windkraftausbaus dramatisch gebremst wird: Fachleute gehen davon aus, dass der bundesweite Zubau von Windkraft an Land auf bis zu 500 MW pro Jahr sinken könnte. (Im Jahr 2015 betrug der Netto-Zubau noch ca. 3.500 MW.) Die bisher so positive Ausbaudynamik der Windenergie würde abrupt gestoppt, die Bemühungen um den Klimaschutz würden konterkariert und eine wichtige Industriebranche geriete in Turbulenzen. Besonders bedauerlich wäre eine solche Entwicklung für Baden-Württemberg: Hier ist es in den vergangenen fünf Jahren Ihnen und Ihrer Regierung gelungen, die bisherige Blockade zu brechen und den Windkraftausbau voranzubringen. Dieser hoffnungsvolle Beginn würde aber schnell zusammenbrechen, wenn die derzeitigen Pläne der Bundesregierung zum EEG 2016 Realität werden sollten.

Sehr geehrter Herr Ministerpräsident, ich muss Sie in dieser Frage nicht überzeugen, denn Sie selbst haben sich bereits am 23. Februar 2016 in einem eindeutig formulierten Schreiben an die Bundeskanzlerin gewandt und sich dabei dafür eingesetzt, dass im EEG 2016

für die Windkraft an Land ein jährlicher Ausbaukorridor von 2.500 MW netto festgeschrieben wird und
durch geeignete Regularien eine ausgewogene regionale Verteilung des Windkraftausbaus sichergestellt wird.
In dieser Woche, am 12. Mai 2016, findet in Berlin ein Spitzentreffen der Bundeskanzlerin mit den Ministerpräsidenten der Länder statt, bei dem es u.a. um eine gemeinsame Haltung zur Novellierung des EEG geht. Ich möchte Sie hiermit darin bestärken, dass Sie bei diesem Treffen die in Ihrem Schreiben an die Bundeskanzlerin vorgetragenen Punkte mit Nachdruck vertreten, im Sinne des Klimaschutzes, zur Sicherung der Arbeitsplätze in der baden-württembergischen Windbranche samt Zulieferer-Industrie und als wichtige Voraussetzung für den weiteren Windkraftausbau in unserem Bundesland.“
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