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Dienstag, 19. März 2024
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Verschiedenes

 
Junge Schreiadler brauchen Altvögel um das Winterquartier zu erreichen
Forschungsprogramm liefert neue Erkenntnisse zum Zugverhalten und Schutz der Art

Mit Hilfe von modernen Satellitensendern hat der NABU neue Erkenntnisse über das Zugverhalten der Schreiadler herausgefunden. Die Ergebnisse zeigen, dass abziehende Jungvögel, die grundsätzlich ohne ihre Eltern in das Winterquartier aufbrechen, unterwegs auf die Erfahrung von Altvögeln angewiesen sind, um die beste Route über den Bosporus um das Mittelmeer herum zu finden. „Treffen sie unterwegs keine Altvögel, fliegen sie meist einfach nur in südliche Richtungen und kommen dann beim Versuch um, das Mittelmeer zu überfliegen. Denn über dem Meer gibt es keine thermischen Aufwinde, auf die Adler als Segelflieger dringend angewiesen sind“, sagt Bernd-Ulrich Meyburg, Leiter des NABU-Programms.

Die Forschungsergebnisse konnten nun erstmals in einem Artikel im Fachmagazin „Journal of Experimental Biology“ veröffentlicht werden. „Der NABU profitiert enorm von solchen Forschungen, um den Schutz des vom Aussterben bedrohten Schreiadlers zu verbessern. Den Tieren fehlen ungestörte Brutwälder und nahrungsreiche Feuchtwiesen, aber auch schlecht platzierte Windenergieanlagen im Schreiadlergebiet minimieren weiterhin den Bestand“, sagte Olaf Tschimpke, NABU-Präsident.

Die winzige Restpopulation des Schreiadlers in Deutschland ist vom Aussterben bedroht. Die verbliebenen gut 100 Brutpaare in Nordost-Deutschland bilden zugleich die Westgrenze der Verbreitung dieser fast ausschließlich in Europa brütenden Vogelart. Um die Population zu stützen, führt der NABU ein Programm zur Handaufzucht und Auswilderung zweitgeborener Schreiadler-Küken durch. Diese hätten ohne Hilfe keine Überlebenschance, da Schreiadler grundsätzlich nur eines von zwei Jungen aufziehen. Seit 2004 wurden so bereits 86 zusätzliche Jungadler in Brandenburg ausgewildert, 36 davon stammten aus der Region. 50 weitere wurden dagegen aus Lettland importiert, wo der Schreiadler noch in größerer Zahl vorkommt. Der natürliche Bruterfolg der Schreiadler Brandenburgs konnte so in diesem Zeitraum um über 70 Prozent erhöht werden.

Für das Forschungsprogramm konnte Bernd Meyburg für ein einzigartiges Orientierungsexperiment 15 lettische und acht brandenburgische Jungadler sowie neun brandenburgische Altvögel mit GPS-Satellitensendern ausstatten. Insbesondere sollte untersucht werden, ob die von ihrem Geburtsort um 940 km nach Südwesten gebrachten lettischen Adler vielleicht eine andere, weniger geeignete Zugroute einschlagen würden als die heimischen Jungvögel aus Brandenburg. „Wenn die lettischen Jungvögel durch die Umsiedlung im Nachteil wären, würde das den Erfolg des Aufzuchtprogramms schmälern“, so Meyburg.

Es zeigte sich aber, dass die eingeschlagenen Zugwege nicht durch die Herkunft der Jungvögel, sondern durch das Abzugsdatum bestimmt werden. Diejenigen Jungadler, die deutlich vor den lokalen Altvögeln abzogen, flogen allgemein in südliche Richtungen und landeten meist im Mittelmeer. Die etwas später gleichzeitig mit Altvögeln aus der Region abziehenden Jungvögel flogen dagegen auf dem richtigen Zugweg Richtung Bosporus nach Südosten. Junge Schreiadler, gleichgültig ob aus Deutschland oder Lettland stammend, müssen die optimale Zugroute also von fremden älteren Adlern erlernen, im Gegensatz etwa zu vielen nachts ziehenden Kleinvögeln, denen die angeborene Zugrichtung und -länge zur Orientierung ausreichen. Insgesamt erreichten nur 55 Prozent der Jungvögel Afrika.

„Die Chance bei südlichem Abzug auf erfahrene ziehende Altvögel aus westlichen Teilen des Verbreitungsgebietes zu treffen, ist bei osteuropäischen Schreiadlern groß“, erklärt Meyburg. „Anders sieht dies für Jungvögel am westlichen Rand des Verbreitungsgebietes in Deutschland aus: Sie haben nur ganz am Anfang ihres Zuges eine Chance sich erfahrenen Schreiadlern anzuschließen, was ihre Überlebenschancen deutlich mindert. Gleichzeitig wissen wir nun, dass die aus Deutschland nach Südosten ziehenden Schreiadler als ‚Einsammeldienst‘ für östliche Jungvögel besonders wichtig sind – ein Grund mehr, sich für die verbliebenen Schreiadler am westlichen Rand des Verbreitungsgebiets in Deutschland einzusetzen.“

Herausragend für die Forscher war auch die Erkenntnis, dass die importierten lettischen Vögel die Auswilderungsregion und nicht den Geburtsort als Heimat betrachten. Einige der ausgewilderten Jungvögel konnten nämlich später als Brutvögel in Deutschland und im benachbarten Polen festgestellt werden. Ein ursprünglich aus Lettland stammendes Männchen besetzte sogar ein Revier in nur wenigen Kilometern Entfernung von der Auswilderungsstation. Dank der Studie konnte der NABU in diesem Jahr neben Jungvögeln aus Brandenburg erstmals auch wieder acht Zweitküken aus Südost-Polen in das Auswilderungsprogramm aufnehmen.
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Nationales Forum Diesel kommt zwei Jahre zu spät
Letzte Chance für Dobrindt

Diesel-Privilegien beenden, Blaue Plakette und Nachrüstungen auf Kosten der Autoindustrie mZum morgigen Diesel-Gipfel fordert der NABU sowohl die wirksame Nachrüstung aller betroffenen Fahrzeuge als auch ein Ende der Diesel-Privilegien in Deutschland.

„Minister Dobrindts Kuschelkurs mit der Automobilindustrie kommt Deutschland jetzt teuer zu stehen. In zwei Jahren hat es der Bundesverkehrsminister nicht geschafft, den Abgasskandal aufzudecken und zu lösen. Stattdessen hat er weiter zugesehen, wie die Autoindustrie neue Dieselfahrzeuge mit viel zu hohen Abgaswerten auf den Markt wirft. Die Rechnung haben jetzt die Bürger mit ihrer Gesundheit, die Umwelt und sogar die Automobilindustrie selbst zu tragen. Das Vertrauen in den Diesel und die deutschen Hersteller hat dramatisch gelitten“, sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.

Nach Ansicht des NABU kommt das Diesel-Forum ganze zwei Jahre zu spät. Zudem seien zum morgigen Gipfel weder Vertreter von Gesundheits- noch von Umweltschutzorganisationen eingeladen. Dennoch erhofft sich der NABU, dass sich die Branche ihrer Verantwortung endlich stellt und gemeinsam mit der Politik wirksame Schlüsse zieht.

„Das Treffen ist die allerletzte Chance für Minister Dobrindt, vor dem Ende der Legislaturperiode, doch noch den Stickoxid-Betrug zu beenden. Er muss die Autoindustrie zu einer unverzüglichen Nachrüstung aller betroffenen Fahrzeuge mit einem wirksamen Abgassystem verpflichten“, so Miller. Für die meisten Fahrzeuge bedeute dies eine notwendige Nachrüstung der Hardware, bei bestimmten oder neueren Modellen könnten auch ein Software-Update sowie eine zusätzliche Einzahlung in einen Fonds sinnvoll sein. Aus diesem Fonds könnten Maßnahmen zur Senkung der Abgasbelastung finanziert werden, etwa der Ausbau der Lade-Infrastruktur für E-Mobilität oder die Nachrüstung von Busflotten. Alle hierfür anfallenden Kosten seien allein von den Autoherstellern zu tragen.

Doch nicht nur die Hersteller, auch die Bundesregierung sieht der NABU in der Pflicht. Neben kurzfristigen Nachrüstungen müsse die Politik auch das Stickoxid-Problem an sich dringend lösen. Der NABU fordert daher die Einführung einer Blauen Plakette. Mit ihr könnten Kommunen, die von besonders hohen Abgaswerten geplagt werden, schmutzige Fahrzeuge aus ihren Städten ausschließen. „Auch die aus ökologischer Sicht unsinnige Subventionierung des Dieselkraftstoffes muss ein Ende haben. Deutschland lässt sich hier jedes Jahr rund acht Milliarden Euro an Steuergeldern entgehen. Sie könnten viel sinnvoller in den Ausbau einer Elektroauto-Ladeinfrastruktur und in Radwege investiert werden", sagte Dietmar Oeliger, NABU-Leiter für Verkehrspolitik.

Zudem müsse die Kontrolle der Abgaswerte dringend verbessert werden. Der NABU fordert daher, den realen Ausstoß von Stickoxiden und Feinstaub künftig im Normalbetrieb auf der Straße zu messen – statt wie bislang in Testlaboren. Darüber hinaus könne auch die künftige Bundesregierung ein wichtiges Signal senden und ihre Dienstflotte auf E-Fahrzeuge umstellen.üssen kommen
 
 

 
NABU: Stopp des Artenschwunds muss Kanzlersache werden
Neuer EU-Naturschutzfonds muss Landwirte für Anstrengungen im Naturschutz belohnen

Anlässlich des heute von der Bundesregierung veröffentlichten zweiten Rechenschaftsbericht zur Nationalen Strategie zur Biologischen Vielfalt weist der NABU auf gravierende Versäumnisse der Großen Koalition beim Schutz von Arten und Lebensräumen hin. Insbesondere in der Agrarlandschaft befänden sich viele Arten im freien Sinkflug. Dazu NABU-Präsident Olaf Tschimpke:

„Die von der Regierung herausgestellten Naturschutz-Erfolge dürfen nicht darüber hinwegtäuschen: Wir verlieren weiter Vögel, Insekten und ihre Lebensräume in atemberaubenden Tempo. In Deutschland steht etwa das früher häufige Rebhuhn kurz vor dem Aussterben. Auch Hummeln, Schmetterlinge und artenreiche Wiesen werden immer seltener. Mit jeder Art, die verschwindet, löst sich eine weitere Masche aus dem Netz der Natur. Doch von diesem funktionierenden Netz sind wir Menschen und die Wirtschaft hochgradig abhängig. Statt diese tickende Zeitbombe zu entschärfen, hat sich die Große Koalition in Ressortkonflikten verstrickt.“

Zwar habe die Umweltministerin das wichtige EU-Naturschutzrecht erfolgreich verteidigt und gute Konzepte für die Agrarpolitik und die Finanzierung des Naturschutzes vorgelegt. Doch ihre Kollegen aus dem Landwirtschafts- und Verkehrsministerium seien dazu in Blockadehaltung gegangen. „Dieses Gerangel hat Geld und Zeit gekostet, die wir nicht haben. Arten, die aussterben, kommen nicht zurück. Die Rettung unserer Artenvielfalt muss daher künftig zentral vom Kanzleramt koordiniert werden“, forderte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Die Umwelt- und Naturschutzpolitik in Deutschland müsse endlich stärker als Querschnittsaufgabe verstanden werden.

Es führe auch kein Weg daran vorbei, dass die Bundeskanzlerin den Landwirten reinen Wein einschenke. „Ohne eine echte Wende in der Agrarpolitik verlieren wir nicht nur Arten, sondern auch immer mehr Höfe. Daran kann keiner ein Interesse haben“, so Tschimpke.

Der NABU fordert daher, die EU-weit rund 60 Milliarden Euro an Subventionen für die Landwirtschaft künftig nicht mehr per Gießkanne zu verteilen. Das bisherige System habe den Artenschwund weiter befeuert und zu einer noch stärkeren Ausbeutung der Natur geführt. Stattdessen sollten die vorhandenen Gelder sinnvoll umgeschichtet und zum Vorteil von Natur und Landwirtschaft gleichermaßen genutzt werden. So könnten mithilfe eines neuen EU-Naturschutzfonds in Höhe von 15 Milliarden Euro Landwirte durch konkrete Umweltschutzleistungen ein zusätzliches Einkommen erzielen. „Die künftige Bundesregierung muss sich für eine solche Änderung auf EU-Ebene einsetzen. Was hierzu im neuen Koalitionsvertrag steht, hat Signalwirkung für die gesamte EU“, so Tschimpke.

Mit Blick auf die alarmierenden Hinweise, dass derzeit ein massives Insektensterben vor sich geht, fordert der NABU erstmals ein bundesweites Insekten-Monitoring aufzubauen. Dieses müsse flächendeckende Erkenntnisse liefern, wie es der Insektenwelt in Deutschland geht, um auch entsprechende Schutzmaßnahmen ableiten zu können. Zudem müsse der Einsatz von Pestiziden dringend verringert werden.

Der NABU fordert darüber hinaus, künftig auch den Handel und Verbraucher stärker in der Agrarpolitik einzubeziehen. Zielgerichtete Investitionen sollten dazu beitragen, dass Landwirte hochwertige Lebensmittel naturverträglich produzieren und auch zu fairen Preisen verkaufen können.
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NABU Zahl des Monats
Jährlicher Pro-Kopf-Verbrauch an Fläche liegt bei drei Quadratmetern

Flächenverbrauch in Deutschland immer noch zu hoch

Pro Kopf werden in Deutschland jährlich drei Quadratmeter an Fläche neu in Anspruch genommen. Damit ist der Flächenverbrauch in Deutschland immer noch zu hoch. Derzeit beträgt der tägliche Flächenverbrauch für Siedlung und Verkehr durchschnittlich 66 Hektar. Das sind 92 Fußballfelder an Fläche, die nicht mehr für natürliche Nutzungen zur Verfügung stehen. Dabei ist der Boden eine endliche Ressource, mit der sparsamer umgegangen werden muss.

Das Ziel der Bundesregierung, den täglichen Flächenverbrauch auf 30 Hektar pro Tag zu reduzieren, liegt somit in weiter Ferne. Der „30-Hektar-Tag“ fiel dieses Jahr bereits auf den 15. Juni. Bis zu diesem Tag wurde seit Anfang des Jahres bundesweit bereits so viel Fläche neu verbaut, dass bis zum Ende des Jahr keine weiteren Flächen für Siedlung und Verkehr neu in Anspruch genommen werden dürften, wollte man das 30-Hektar-Ziel einhalten.

Obwohl der tägliche Flächenverbrauch von etwa 120 Hektar um die Jahrtausendwende mittlerweile nahezu halbiert wurde, sind zusätzliche Anstrengungen unverzichtbar, um die Neuinanspruchnahme von Flächen möglichst gering zu halten. Auch die Bundesländer sowie Städte und Gemeinden müssten sich dafür zeitlich und räumlich konkrete Flächensparziele setzen.
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Keine Freiheit im Paradies – Tourismus & Migration
iz3w - Zeitschrift zwischen Nord und Süd | Ausgabe 361
(Juli / August 2017)

Tourismus und Migration werden als globale Bewegungsformen selten zusammen genannt. In der Realität finden sich jedoch viele Berührungspunkte und Kontaktzonen von Urlaubslaunigen und MigrantInnen oder Geflüchteten, die aufgrund von Perspektivlosigkeit ihr Land auf der Suche nach Freiheit und Arbeit verlassen haben.

Solche sozialen und kulturellen Reise(t)räume, die sich manchmal ungewollt überschneiden oder berühren, reiben oder auch solidarische Aktionen erlauben, wollen wir in diesem Themenschwerpunkt erkunden – dazu fragen wir unter anderem: Welchen Diskurs entfacht der Freiwilligentourismus in Geflüchtetencamps wie dem Jungle in Calais? Wie kann das Konzept von Gastfreundschaft neu gedacht werden? Was bedeutet Bewegungsfreiheit? Welchen Diskurs entfacht der Freiwilligentourismus in Geflüchteten-Camps wie dem Jungle in Calais? Wie erleben MigrantInnen ihren Urlaub im Land der Herkunft ihrer Eltern? Welche persönlichen Erwartungen, Irritationen und Rollen begleiten TouristInnen und MigrantInnen auf ihren „Reisen“?
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Win-Win-Situation für Kommunen, Landwirte und Ökologie
Freiburg und Vogtsburg schließen eine modellhafte Stadt-LandPartnerschaft

Ökologische Ausgleichsmaßnahmen auf Vogtsburger Böschungen für Bauvorhaben der Stadt Freiburg

Für die dringend benötigten Wohnbauflächen in Freiburg werden für
deren Bau in Naturflächen eingegriffen, für die die Stadt Freiburg an
anderer Stelle Ausgleich schaffen muss.

Dafür hat sie nun mit der Stadt Vogtsburg im Kaiserstuhl einen
starken Partner gefunden. Vogtsburg stellt Freiburg eigene
Böschungsflächen zur Verfügung, damit Freiburg „ökologische
Ausgleichsmaßnahmen“ vornehmen und damit Ökopunkte
generieren kann. Die Grundlage dafür bildet ein Pflege- und
Entwicklungskonzept, das der Landschaftserhaltungsverband
Breisgau-Hochschwarzwald (LEV) erarbeitet hat.

Durch die Aufwertung der Böschungen in Vogtsburg kann die Stadt
Freiburg 1,972 Millionen Ökopunkte (ÖP) generieren. Feststeht
bereits, dass diese zur teilweisen Deckung des durch den
Bebauungsplan des SC-Stadions erforderlichen Ausgleich verwendet
werden.

Modellhafte Partnerschaft in der Region
Diese Stadt-Land-Partnerschaft haben Vertreter und Vertreterinnen
der Städte Freiburg und Vogtsburg, des Landkreises BreisgauHochschwarzwald
und des Badischen Landwirtschaftlichen
Hauptverbandes heute bei einem Pressetermin in Vogtsburg
vorgestellt. Dabei hob Otto Neideck, Erster Bürgermeister der Stadt
Freiburg, hervor, dass es sich hier „um eine erstmalige und bisher
einzigartige Zusammenarbeit in unserer Region handelt“.

Der Bürgermeister von Vogtsburg im Kaiserstuhl, Benjamin Bohn,
war im September 2015 auf Freiburger Vertreter zugekommen und
hatte angezeigt, dass die Böschungsflächen in seiner Stadt viel
Potential zur ökologischen Aufwertung bieten. „Für Vogtsburg stellt
die Pflege der kommunalen Böschungen eine große
Herausforderung dar“, sagt Bürgermeister Bohn. Für Freiburg sind
sie aber interessant, so EBM Neideck: „Wir suchen ja stetig Flächen
für Ausgleichsmaßnahmen, die sich aus unserer Bauleitplanung
ergeben. Auch der Bebauungsplan zum SC-Stadion am Flugplatz
macht einen umfangreichen Ausgleich für den Eingriff in Natur und
Landschaft erforderlich.“

Das Freiburger Amt für Liegenschaften und Wohnungswesen hatte
daraufhin in Abstimmung mit dem Stadtplanungsamt und dem
Umweltschutzamt die Kooperation zwischen Vogtsburg und Freiburg
vertraglich entwickelt und ausgearbeitet. Sie sieht vor, dass
Vogtsburg der Stadt Freiburg 33 Hektar gemeindeeigene WeinbergBöschungen
für den Öko-Ausgleich zur Verfügung stellt.

Die Böschungen liegen am Badenberg auf der Gemarkung
Bischoffingen, Oberbergen und Oberrotweil sowie am Scheibenbuck
bei Schelingen. Ein Betrieb des Landschaftserhaltungsverbands
(LEV) wird die Herstellung, Aufwertung und Pflege begleiten und ihre
Entwicklung überwachen. Die Stadt Freiburg wird mit dem LEV die
Maßnahmen koordinieren. Die Gesamtlänge der betroffenen
Böschungen beträgt nach Schätzung des LEV knapp 20 Kilometer.

Für die ersten 30 Jahre sind Kosten von ca. 2,1 Millionen Euro
veranschlagt, Vogtsburg erhält eine Entschädigung infür die
Bereitstellung der Böschungsflächen.

Stimmen zur neuen Partnerschaft
Vor Ort wurde heute hervorgehoben, dass diese Stadt-LandPartnerschaft
viele Nutznießer habe. Insgesamt können damit
Konflikte mit Landwirten vermieden werden, da keine für die
Landwirtschaft wertvollen Flächen, sondern nicht nutzbare
Böschungsflächen in Anspruch genommen werden. Zudem ist der
Kaiserstuhl als Naherholungsgebiet auch bei der Freiburger
Bevölkerung beliebt, die sich dann an den aufgewerteten
Böschungen erfreuen kann.

Bürgermeister Benjamin Bohn sagte: „Das Ergebnis dieser
interkommunalen Vereinbarung ist eine Stadt-Land-Partnerschaft,
von der beide Seiten profitieren. Es ist eine Win-Win-Situation für
beide Kommunen, aber auch für die Landwirtschaft und die
Artenvielfalt am Kaiserstuhl. Dies kann gerne der Anfang einer
Partnerschaft mit weiteren Kooperationen dieser Art werden.“

Landrätin Dorothea Störr-Ritter, die auch dem erwähnten
Landschaftserhaltungsverband des Landkreises BreisgauHochschwarzwald
vorsitzt, betont: „Dass diese für alle Seiten nur
gewinnbringende Partnerschaft zwischen Stadt und Umland
entstehen konnte, ist vor allem dem Einsatz des
Landschaftserhaltungsverbandes zu verdanken. Darauf bin ich stolz.“

Werner Räpple, Präsident des Badischen Landwirtschaftlichen
Hauptverbands (BLHV), wies darauf hin, dass hier im Interesse der
Landwirtschaft erstmalig ein besonders flächenschonendes
Verfahren zum Einsatz komme: „Das ‚Vogtsburger Modell‘ entspricht
der Überzeugung des südbadischen Bauernverbandes, dass für
erforderliche Ausgleichsmaßnahmen keine für die Landwirtschaft
wertvollen Flächen wegfallen sollen.“ Durch die Pflege der
Weinbergböschungen werden die Flächen naturschutzfachlich
aufgewertet, anstatt wertvolle Ackerflächen in Anspruch zu nehmen.
Die Linie des BLHV sei bekannt: „Landwirtschaftlich genutzte
Flächen sind die Basis unserer Lebensmittelproduktion und unserer
Familienbetriebe. Deshalb sollte der Naturschutzausgleich stärker
durch die Aufwertung und Folgepflege solcher Flächen bereitgestellt
werden.“

Premiere für diese Art der Stadt-Land-Partnerschaft
Mit dem „Vogtsburger Modell“ einer direkten bilateralen Stadt-LandPartnerschaft
betreten die Kommunen im Südwesten Neuland. Eine
ähnliche Kooperation ist aus dem östlichen Bodenseeraum bekannt.
Zwischen Ravensburg und Friedrichshafen haben sich mehrere
Gemeinden zum „Regionalen Kompensationspool BodenseeOberschwaben
GmbH“ zusammengeschlossen und planen
Ausgleichsprojekte übergreifend (Näheres auf
www.friedrichshafen.de).

Grundsätzlich sind solche Partnerschaften zwischen Freiburg und
Umlandgemeinden auch künftig für Ausgleichsmaßnahmen weiterer
Bauvorhaben in Freiburg denkbar und für alle Beteiligten
zweckmäßig. Allerdings sind bei jedem Vorhaben dessen besondere
Belange zu berücksichtigen. In jedem Fall sind sich Freiburg und
Vogtsburg darin einig, dass man hierzu weiter im Kontakt bleibt, um
zu versuchen, weitere solche Projekte zu realisieren.

Warum muss man Böschungen „aufwerten“?
Nach Auskunft des Landschaftserhaltungsverbandes BreisgauHochschwarzwald
(LEV) ist die Artenvielfalt auf den Rebböschungen
im Kaiserstuhl geringer als auf gleich exponierten Hanglagen im
Bereich Alt-Vogtsburg. Das hatte jüngst auch eine Masterarbeit der
Uni Freiburg gezeigt. Dies liegt an fehlenden Arten und fehlender
Aufwertungspflege. Die Natur im Kaiserstuhl, einer sehr alten
Kulturlandschaft, hängt vom Einfluss des Menschen ab. Daher
umfassen die jetzt vom LEV vorgesehenen Maßnahmen nicht nur
eine einfache Pflege, sondern auch die Mahd, Beweidung und
selektive Gehölzpflege. Ziel ist der Übertrag von Arten von
angrenzenden Naturschutzgebieten.

Bisher werden die Böschungen nur im nötigsten Maße gepflegt. Eine
gezielte Erhaltung und Förderung der Artenvielfalt findet (noch) nicht
statt.

Die Steilheit der Hänge erschwert die Pflege, ist aber gerade für
wärmeliebende Tier- und Pflanzenarten besonders attraktiv. Ohnehin
ist der Kaiserstuhl für seine seltenen, wärmeliebenden Arten
bekannt. Einige davon können nur bei entsprechender Aufwertung
der Flächen leben. Der LEV ist in der differenzierten
Böschungspflege bewandert und gewährleistet die dauerhafte
fachliche Betreuung der Maßnahmen in seinem Zweckbetrieb.

Derzeit sind die Böschungen noch nicht sehr artenreich oder gut
ausgebildet. So gibt es auf vielen Flächen große Bestände der
nordamerikanischen Riesen-Goldrute, einem Neophyt, der durch
Mahd und Samenübertrag gut ersetzt werden kann. Ziel ist die
Entwicklung großflächiger artenreicher Magerrasen durch Mahd,
Samenübertrag und teils auch Beweidung mit Schafen. Dafür will der
LEV samenreiches Heu und Samen, die bei der Pflege der
Naturschutzgebiete im Kaiserstuhl entstehen, gezielt auf diese
Böschungen übertragen. So können sich dort künftig Arten wie
Kugelblume, Wiesen-Salbei, Kartäusernelke, Sonnenröschen,
Goldhaar-Aster und Kleiner Wiesenknopf ansiedeln, die als typisch
für die Mager- und Trockenrasen gelten und auf den Rebböschungen
an vielen Stellen noch fehlen.
 
 

 
Wohnbau und Kleingärten-Erhalt statt Sundgauallee
Das RegioBündnis Pro Landwirtschaft, Wald & Ökosoziales Wohnen Regio Freiburg mit 14 Vereinigungen hat sich heute mit Schreiben an den Gemeinderat und die Bürgermeisterriege der Stadt Freiburg i.Br. gewandt zur am 25. Juli anstehenden Befassung mit dem Neubaugebiet Stühlinger West-Kleineschholz. Drs. G 17-072 / G 16-062. Hier als Medienmitteilung:



Die Variante vollständiger Rückbau der Sundgauallee ohne Entlastungstraße ist Favorit des RegioBündnis Pro Landwirtschaft, Wald & Ökosoziales Wohnen Regio Freiburg bei den neuen Vorschlägen des Stadtplanungsamtes für das Neubaugebiet Stühlinger West-Kleineschholz. Die Wohnneubauten sollen nach Vorschlag des Bündnisses von 14 Vereinigungen hauptsächlich auf der jetzigen Sundgauallee auf rund 600 m Länge und auf dem aktuellen Rathausparkplatz entstehen. Die Vorteile seien: Die jetzigen Kleingärten können überwiegend erhalten bleiben und mit Gärten auf den Dächern der Neubauten ergänzt werden. Dadurch entfalle auch die bisher beabsichtigte und vom Bündnis abgelehnte unsinnige Verlegung von Kleingärten zu Lasten landwirtschaftlichen Bodens am Stadtrand in St. Georgen. Beim Verkehr stünden dem Bereich Stühlinger-West bereíts 4 Straßenbahnlinien und den Rathausbediensteten das Jobticket für den ÖPNV zur Verfügung. Ein Verkehrskonzept mit Zugänglichkeiten weiterentwickelt nach Vorbild von Teilen von Freiburg-Vauban würde vor allem Radwege, Carsharing und bei Bedarf eine mit Freiraum überbaute Quartiersgarage umfassen. Auch nördlich der Lehener Str. im Klinikbereich bieten sich einige Parkplatzgelände zur Überbauung an, dies ggf. auf Stelzen, falls die Parkplätze weiter benötigt würden.

Wohnbau statt Sundgauallee verschont die auch sozial und stadtklimatisch wichtigen Grünflächen der Kleingärten und wäre eine geglückte Innenentwicklung. Mit Wohnraum für geschätzt bis zu 2.000 Menschen je nach Details und Höhe der Bauten entstünde neben u.a. Zähringen-Nord und DG-Ausbauten und -Aufstocken ein weiterer wichtiger und großer Baustein zum Verzicht auf den Neubaustadtteil Dietenbach auf der „grünen Wiese“.
 
 

 
Zehn Jahre „Freiburg Management und Marketing International“
Wie die Stadt Freiburg von den weltweiten „Intersolar“-Veranstaltungen profitiert

Mit jährlich acht bis zehn Veranstaltungen auf vier Kontinenten
ist die Intersolar heute die weltweit führende Leitmesse für die
Solarwirtschaft. Die Messe- und Konferenzserie konzentriert sich
auf die Bereiche Photovoltaik, PV-Produktionstechnik, Energiespeicher,
Solarthermie sowie Lösungen für die Integration erneuerbarer
Energien in die Stromversorgung. Veranstalter der Intersolar
Europe sind die FWTM und die Solar Promotion GmbH aus
Pforzheim. Die Veranstaltungen im Ausland (derzeit in Nordamerika,
Indien, Südamerika, Dubai und dem Iran) werden von der
FWTM-Tochterfirma Freiburg Management und Marketing International
GmbH (FMMI) gemeinsam mit der Solar Promotion International
veranstaltet. Die FMMI wurde vor dem Hintergrund
gegründet, die Intersolar auch außerhalb von Deutschland zu
veranstalten und Marketing für den Wirtschafts-, Tourismus- und
Umweltstandort Freiburg zu betreiben. In diesem Jahr feiert die
FMMI ihr zehnjähriges Bestehen.


„Die Entscheidung in 1999 die Intersolar nach Freiburg zu holen
war sowohl für den Standort als auch für das Image Freiburgs
sowie für die wirtschaftliche Entwicklung der FWTM ein Meilenstein.
Die Internationalisierung hat der Green City Freiburg einen
nicht zu unterschätzenden Gewinn an Reputation und Bekanntheit
weltweit eingebacht“, so FWTM- und FMMI-Geschäftsführer
Bernd Dallmann.

„Durch die Messen im Ausland wird die Intersolar Europe durch
eine sehr viel bessere internationale Vernetzung gestützt und
auch der Einstieg der Aussteller in die internationalen Märkte gefördert.
Insgesamt blickt die Intersolar mit ihren Messen und Konferenzen
auf eine 26-jährige Erfolgsgeschichte zurück“, erklärt
FWTM- und FMMI-Geschäftsführer Geschäftsführer Daniel Strowitzki.

Wachstum der Intersolar und der FMMI
Die Intersolar hat sich seit ihrer Gründung im Jahr 1991 bei Herstellern,
Zulieferern, Großhändlern und Dienstleistern ganz im
Sinne ihres Leitgedankens „Connecting Solar Business“ als
wichtigste Messe für die gesamte Solarwirtschaft etabliert. Nachdem
der Veranstaltungsort in Pforzheim zu klein geworden war,
zog die Intersolar im Jahr 2000 nach Freiburg und die FWTM
kam als Partner und Veranstalter an Bord.

Die Messe wuchs weiter beträchtlich, so dass 2007 bereits dreimal
so viele Aussteller und Besucher zur Intersolar kamen. Wieder
hatte das Wachstum der Intersolar die räumlichen Kapazitä-
ten des Austragungsortes gesprengt und die Intersolar zog 2008
von Freiburg nach München um. Die FWTM blieb weiterhin zusammen
mit Solar Promotion Veranstalter und hat nach wie vor
eine entscheidende Rolle in der Organisation der Veranstaltung
inne. Im gleichen Jahr wurde die FMMI als international tätige
Tochtergesellschaft der FWTM gegründet. Zu den Aufgaben der
FMMI zählen sowohl die Konzeption, Planung, Organisation und
Durchführung von Messen und Ausstellungen weltweit als auch
die Vermarktung des Standortes Freiburg. Dieses Geschäftsfeld
wird auch im Rahmen von interkommunalen Kooperationen wie
zum Beispiel Städtepartnerschaften ausgeübt. Die FMMI hat das
Ziel, die Marke "Intersolar" weltweit zu stärken, die Messe Inter-
solar Europe in München zu profilieren sowie den Solarwirtschaftsstandort
Freiburg zu stärken und zu fördern. Das wirtschaftliche
Risiko des internationalen Geschäfts sollte in einer
eigenständigen Gesellschaft vom sonstigen Messegeschäft getrennt
werden. Ohne die Intersolar-Messen wäre das wirtschaftliche
Ergebnis der FWTM um durchschnittlich zwei Millionen
Euro im Jahr niedriger. Mit dem Betrag finanziert die FWTM die
Bereiche Wirtschafts- und Tourismusförderung sowie Messe und
Kongresse.

Im Jahr 2008 fand die erste Intersolar North America in San
Francisco statt, der Intersolar India zu Beginn 2009 in Hyderabad
und seit 2010 in Mumbai folgte die Intersolar China in
Peking 2011 und die Intersolar South America in 2013. Seit
2016 ist die Intersolar Middle East in Dubai vertreten. Im Jahr
2012 kam es zu einem weltweiten Einbruch der Solarbranche,
der sich in sinkenden Besucher- und Ausstellerzahlen widerspiegelte,
weshalb auch die Intersolar China eingestellt wurde. Diese
Konsolidierungsphase ist mittlerweile abgeschlossen und die
Zeichen stehen wieder auf Wachstum.

Ein wichtiges strategisches Ziel der Intersolar ist die Erhöhung
des Anteils des Solarstroms an der allgemeinen Energiewirtschaft.
Um dieses Ziel zu erreichen, sind neben der Stromerzeugung
weitere Themen- und Produktfelder elementar wichtig, allen
voran das Thema Energiespeicherung. Um diesem Marktbedürfnis
Rechnung zu tragen und so langfristig Aussteller- und Besucherzahlen
zu stabilisieren bzw. sogar zu steigern, weitete die
Intersolar ihr Produktportfolio um den Bereich der Energiespeicherung
aus. Auf der Intersolar Europe 2013 präsentierten über
200 Aussteller aus dem In- und Ausland die neuesten Produkte
und Lösungen für die Speicherung und Netzintegration erneuerbarer
Energie. Dieses stark wachsende Geschäftsfeld wird seit
2014 durch eine eigene Marke repräsentiert: die electrical
energy storage (ees), Europas größte Fachmesse für Batterien
und Energiespeichersysteme findet jährlich parallel zur Intersolar
Europe statt. Die ees bildet die gesamte Wertschöpfungskette
innovativer Batterie- und Speichertechnologie ab. 2017 stellten
bei der ees und der Intersolar Europe insgesamt 442 Aussteller
ihre Produkte und Dienstleistungen aus dem Bereich Energiespeicherlösungen
vor.

Fast von Beginn an fanden parallel zu jeder Intersolar Messe die
Intersolar Conferences statt. Konferenzsessions, Podiumsdiskussionen
und Workshops vertiefen die einzelnen Themenbereiche
auf hohem internationalen Niveau und beleuchten die aktuellen
Rahmenbedingungen und Entwicklungen der internationalen
Märkte sowie die neuesten Technologien und Trends.

2014 wurde zusätzlich das Veranstaltungsformat "Intersolar
Summit" erfolgreich etabliert. Die Intersolar Summits finden
weltweit in den neuen und wachsenden Solarmärkten statt. Hierbei
handelt es sich um von den Messen losgelöste Veranstaltungen
im ein- bis zweitägigen Konferenzformat. Die Intersolar Summits
wurden bisher in New Jersey, New York, Istanbul, Bangalore,
Santiago de Chile und Mexico City abgehalten. Am 21. November
findet zum zweiten Mal ein Intersolar Summit in Teheran
statt.

Aktuell belegen die gestiegenen Besucher- und Ausstellerzahlen
der bereits etablierten Intersolar-Messen North America in San
Francisco, USA, der achten Intersolar India in Mumbai und der
vierten Intersolar South America in São Paulo sowie der ersten
Intersolar Middle East in Dubai, dass die internationale Nachfrage
gesteigert werden konnte und der weltweite Solarmarkt
sich stabilisiert hat.

Bereits während der Intersolar und ees Europe 2017, die vom
31. Mai - 02. Juni 2017 in München stattfand, wurden die Weichen
für die Zukunft gestellt und präsentiert – neben den beiden
Messen Intersolar und ees Europe wird es ab 2018 die parallel
stattfindenden Veranstaltungen „Power2Drive“ und „EM Power“
geben, welche sich neben der Gewinnung und Speicherung
auch dem Verbrauch und der Verteilung der Energie widmen. So
können zusätzliche Besucher wie auch Aussteller angesprochen
und gleichzeitig ein komplettes Bild der erforderlichen Weichenstellungen
für die "Energiewende" abgebildet werden.

Die Power2Drive Europe fokussiert die Themen Antriebsbatterien
und Ladeinfrastruktur für Elektromobilität. Auch das Thema
der Nutzung von Elektrofahrzeugen als Speicherkomponenten
und deren Vernetzung für eine zukunftsfähige erneuerbare Energieversorgung
wird dabei eine zentrale Rolle spielen. Die Fachmesse
EM-Power konzentriert sich thematisch auf die intelligente
Energienutzung in Industrie und Gebäuden. Zielgruppe
der Veranstaltung sind professionelle Energiekunden mit ihrem
Bedarf an effizienten Energietechniken, intelligenten Steuerungssystemen
und Energieeinsparung.

Um diese vier Messen – Intersolar Europe, ees Europe,
Power2Drive Europe und EM Power – auch in einem Verbund
zu bewerben, wurde die neue Dachmarke "The smarter E Europe"
gegründet. Unter dieser Dachmarke vereinen die FWTM
und die Solar Promotion künftig ihre Messen rund um erneuerbare
und intelligente Energielösungen und decken dabei die
Themen regenerative Stromerzeugung, -verteilung, -speicherung
und intelligente Nutzung von Energie ab.

Stadtmarketing für die Green City Freiburg
Die Intersolar ist gemäß Gesellschaftszweck der FMMI auch Instrument
zur internationalen Vermarktung des Clusters Green
City Freiburg, um so das umweltpolitische Profil der Stadt zu
schärfen, gezielt zu vermarkten und als Marke zu etablieren. Die
Green City Freiburg ist nicht nur mit einem Messestand auf allen
Intersolar-Messen präsent, sondern auch mit Themen wie zum
Beispiel ökologischer Stadtentwicklung Teil des Konferenzprogrammes
und richtet sich so direkt an das interessierte Fachpublikum
weltweit.

Die FMMI konnte mittels der durch die Intersolar-Messen in den
USA und Indien erzielten Umsätze sowie aus einer Gesellschaftereinlage
die Finanzierung für die Expo Shangai 2010 übernehmen:
Auf der Expo wurde die Stadt Freiburg als "Green City"
weltweit dem Publikum vorgestellt und erreichte international den
Durchbruch.

Ein wichtiges Ergebnis dieser internationalen Bekanntheit ist die
steigende Anzahl von Anfragen interessierter Journalisten, Besuchergruppen
und Delegationen. Diesen kann Freiburg inzwischen
eine professionelle Organisation und Koordination ihrer
Reise anbieten. Neben einer Imagebroschüre, die in fünf Sprachen
vorliegt und einem schnellen Überblick über alle grünen
Kompetenzfelder der Stadt vermittelt, gibt es weitere Werbematerialen,
ein Kurzvideo ist in Arbeit. Die "Green City Map Freiburg"
mit einer Auswahl von Umwelt- und Solarprojekten erfreut
sich bei den Besuchern großer Beliebtheit. Die Zahl der Green
City Fachbesucher steigt; derzeit besichtigen etwa 250 Gruppen
pro Jahr Freiburg und nicht nur den Stadtteil Vauban, sondern es
gibt auch verschiedene Touren in der gesamten Green City.
Durch den Austausch mit den Fachtouristen, vor allem Stadtplanern
und -entwicklern sowie Architekten entsteht ein Wissenstransfer
von auswärts nach Freiburg und nicht nur umgekehrt.
Des Weiteren trägt der Imagefaktor Green City Freiburg signifikant
zur Steigerung der ausländischen Gästeankünfte bei;
der Anteil ist in den letzten zehn Jahren um 30 Prozent angestiegen.

Ausblick
In diesem Jahr wird die Intersolar South America vom 22. bis 24.
August 2017 im Expocenter Norte in São Paulo stattfinden. Vor
dem Hintergrund der erfolgreichen Veranstaltung 2017 und der
anhaltenden positiven Marktentwicklung der Solarbranche in
Brasilien, ist mit einer Zunahme der Ausstellerzahl auf über 180
Aussteller zu rechnen. Die Intersolar Middle East am 26. und 27.
September 2017 wird als Konferenz im Conrad Hotel in Dubai
stattfinden – erwartet werden hierzu rund 500 Teilnehmer. Die
achte Intersolar India findet vom 05. bis 07. Dezember 2017 im
Bombay Exhibition Center in Mumbai statt.
 
 



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