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Montag, 29. April 2024
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Verschiedenes

 
Windpark Butendiek vertreibt Stern- und Prachttaucher
NABU: Streng geschützten Seevögeln gehen 20 Prozent des Vogelschutzgebiets westlich von Sylt verloren

Der Offshore-Windpark Butendiek stellt einen massiven Eingriff in den Lebensraum seltener Pracht- und Seetaucher dar. Das zeigen die aktuellen Ergebnisse des wissenschaftlichen Begleitmonitorings im Sylter Außenriff, das der Windparktbetreiber wpd durchführen muss. Die Daten bestätigen die Befürchtungen des NABU, dass der Offshore-Windpark bedrohte Vogelarten aus ihrem Schutzgebiet in der deutschen Nordsee vertreibt. „Jetzt zeigt sich, dass durch Butendiek bis zu 20 Prozent des Schutzgebiets für die Vögel unbrauchbar werden. Damit liegt ein klarer Verstoß gegen europäisches und nationales Naturschutzrecht vor. Die verantwortlichen Behörden, das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) und das Bundesamt für Naturschutz (BfN), müssen sofort handeln“, so NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.

Die vom BSH und wpd zur Verfügung gestellten Daten wurden im Rahmen der „NABU macht Meer-Tour“ bei einem Fachgespräch am Montagnachmittag in Husum vor Gutachtern, Naturschützern und Wissenschaftlern und der Windenergiebranche vorgestellt. Danach werden seltene Seetaucherarten in einem Umkreis von 2,5 Kilometern um die Windenergieanlagen vollständig vertrieben. Bis in über zehn Kilometer Entfernung wurden drastisch weniger Vögel gezählt als bei früheren Beobachtungen. Damit gehen den Vögeln etwa 600 Quadratkilometer ihres Rückzugsraums verloren, das entspricht knapp 20 Prozent des für sie ausgewiesenen Schutzgebiets. Das gleiche Bild ergibt sich für Zwergmöwen, Trottellummen und Tordalken. Im Zusammenspiel mit weiteren an das Vogelschutzgebiet angrenzenden Windparks kommt es durch Butendiek zu großflächigen Verschiebungen der Vogelbestände in der deutschen Nordsee.

„Wir sind froh, dass dem NABU nach monatelangem Tauziehen die Daten zur Verfügung gestellt wurden und wir die fachliche Debatte um die Auswirkungen der Windkraft in sensiblen Gebieten beginnen können. Die Daten bestätigen den NABU darin, die Umweltschadensklage gegen den Offshore-Windpark Butendiek fortzuführen“, so NABU-Meeresschutzexperte Kim Detloff. Die Klage am Oberverwaltungsgericht Münster befindet sich derzeit in der zweiten Instanz.

Im Husumer Fachgespräch wurde deutlich, dass mehr Dialog zwischen den verschiedenen Interessengruppen notwendig und gewünscht ist und zeigte, dass ein Defizit beim Austausch wichtiger Umweltdaten besteht. Deutlich wurde auch, dass es sehr schwer werden wird, den nachgewiesenen Umweltschaden im Vogelschutzgebiet zu kompensieren. Dabei reichte die Diskussion von einer Anpassung der Schutzgebietsgrenzen, über den Ausschluss von Fischerei und Schifffahrt bis zum Teilrückbau der Windenergieanlagen.
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Besser weiden im Kappler Tal
Umweltschutzamt setzt sich für artenreiche Allmendweiden im Biosphärengebiet ein

Landwirt bewirtschaftet schützenswertes Kulturgut im Kappler Tal

Für den Erhalt eines einzigartigen Natur- und Kulturguts vor den
Toren Freiburgs setzen sich das Umweltschutzamt Freiburg, der
Landwirt Andreas Steiert aus Kappel und die Ortsverwaltung
Kappel ein. Landwirt Steiert konnte für die Idee gewonnen werden,
eine rund 21 Hektar große Weide im Kappler Großtal langfristig mit
seinen Rindern zu beweiden. „Allmendweiden sind das
Alleinstellungsmerkmal des vor wenigen Wochen mit dem
UNESCO-Siegel ausgezeichneten Biosphärengebiets
Schwarzwald“, sagt Umweltbürgermeisterin Gerda Stuchlik. „Mit
Unterstützung von Landwirt Steiert kann der Artenreichtum an
Pflanzen und Tierarten der Weiden sowie das einzigartige
Landschaftsbild erhalten bleiben.“

Allmendweiden sind großflächige Almen in Hochlagen, die einst von
mehreren Bauern gemeinschaftlich genutzt wurden. In großen
Herden trieben die Landwirte der Umgebung ihr Vieh – meist
traditionelle Rinderrassen wie das Hinterwälder-Rind und das
Vorderwälder-Rind – auf die Weiden. Diese naturnahe
Bewirtschaftung hat dazu geführt, dass ein Terrain entstanden ist,
das sich durch eine große Arten- und Lebensraumvielfalt sowie
einzigartige Landschaftsbilder auszeichnet. Hier wachsen seltene
Kräuter- und Grasarten wie Orchideen oder Borstgras sowie die
Weidbuchen, die mit ihren breiten Kronen und teils mehreren
Stämmen sofort ins Auge springen. Ihre eigentümliche,
verschnörkelte Form verdanken sie den Rindern, weil sie gerne die
Blätter und jungen Triebe der wachsenden Buchen fressen
(Verbiss). Ab einer gewissen Breite des Gehölzes schafft es der
Leittrieb aber,
außerhalb der Reichweite der Rindermäuler in die Höhe zu
wachsen.

Wegen ihrer Artenvielfalt und ihrer landschaftsprägenden Struktur
gelten Allmendweiden als besonders schützenswert. Unter den
gegenwärtigen Bedingungen lohnt die Bewirtschaftung aus
wirtschaftlicher Sicht aber kaum noch und die Weidfelder wachsen
langsam mit Gehölzen zu. Deshalb ist es eine Herausforderung, die
Allmenden nachhaltig zu nutzen und in ihrer Eigenart und Vielfalt
dauerhaft zu erhalten. In Kappel wirtschaftet Andreas Steiert noch
als einziger Haupterwerbslandwirt, der mit seinen Tieren die
Allmendflächen beweidet. Ganz im Sinne der Allmende bringt aber
auch ein weiterer Nebenerwerbslandwirt nun seine Tiere wieder auf
die Weide.

Dank der Lage der Allmendweiden im Biosphärengebiet ist es dem
Umweltschutzamt gelungen für das Kappler Tal eine finanzielle
Förderung über die Landschaftspflegerichtlinien des Landes BadenWürttemberg
zu organisieren. Somit ist die Beweidung der Flächen
für den Landwirt wieder wirtschaftlich attraktiv. Das entspricht auch
dem Konzept des Umweltschutzamtes für das Kappler Tal, das seit
2002 umgesetzt wird. Ziel ist es die Flächen nicht zuwachsen zu
lassen sondern als offene Wiesen zu erhalten.

„Allmendweiden sind eine schützenswerte Rarität, seitdem sich die
Landwirtschaft in den Steillagen der Mittelgebirge zurückgezogen,
die Nutzung verändert sowie die biologische Vielfalt zurückgebildet
hat“, erklärt Harald Schaich, der Leiter der Abteilung Naturschutz im
Freiburger Umweltschutzamt. Das Umweltschutzamt hat sich für
dieses nachhaltige Nutzungskonzept entschieden, weil man
überzeugt ist, dass sich die Zusammenarbeit mit ansässigen
Landwirten für die Landwirtschaft, den Naturschutz sowie die
Bewohner und Naherholungssuchenden im Kappler Tal gleichwohl
lohnen wird.

Für den Landwirt Andreas Steiert gehören Allmendweiden zur
Tradition der Landwirte im Schwarzwald und zur Kulturlandschaft,
die diese Region prägt. Aus dieser Motivation heraus macht er bei
dem Projekt mit. Damit das Konzept dauerhaft trage, sind für ihn
aber auch die Verbraucher gefragt, regionale Produkte zu kaufen
und hierfür einen fairen Preis zu zahlen.

Das 63.000 Hektar umfassende Biosphärengebiet Südschwarzwald
wurde vor wenigen Wochen offiziell von der UNESCO anerkannt
und in das weltweite Netz der Biosphärenreservate aufgenommen.
Es erstreckt sich über achtundzwanzig Gemeinden in den
Landkreisen Breisgau-Hochschwarzwald, Lörrach und WaldshutTiengen
und einen Teil der Stadt Freiburg. Die Höhenunterschiede
in dem Gebiet reichen von 310 bis 1.420 Meter – das ist der größte
Höhenunterschied einer Mittelgebirgslandschaft in Deutschland.

Die Stadt Freiburg liegt mit der gesamten Gemarkung FreiburgKappel
und dem Stadtwalddistrikt Schauinsland im Biosphärengebiet.
Mit den über 50 Hektar Allmendflächen im Kappler Großtal
und auf der Holzschlägermatte am Schauinsland trägt die Stadt
zum Erhalt des UNESCO-Biosphärengebietes bei, das über die
Grenzen Europas hinaus bekannt ist.
 
 

 
Keiner macht weniger Müll im Land
Freiburg ist Spitzenreiter. Zumindest wenn es um die
Müllvermeidung geht. Mit einer Abfallmenge von 109
Kilogramm Rest- und Sperrmüll pro Person liegt die Stadt an
erster Stelle unter den kreisfreien Großstädten in BadenWürttemberg.
Damit produzieren die Freiburgerinnen und
Freiburger 32 Kilogramm weniger Abfall als ihre
Mitbürgerinnen und Mitbürger im Land. Der Mittelwert in
Baden-Württemberg liegt bei 141 Kilogramm pro Person und
somit um 29 Prozent höher.

Diese Zahlen veröffentlichte das baden-württembergische
Umweltministerium Baden-Württemberg Ende Juli.
Umweltbürgermeisterin Gerda Stuchlik zeigt sich erfreut über
das erneut gute Ergebnis und sieht darin eine Bestätigung des
Freiburger Abfallgebührensystems, bei dem sich die Kosten
nach Haushaltsgröße und Restmüllmenge richten und damit
Abfallvermeidung belohnt wird. „Nicht zuletzt ist dies auch ein
großer Erfolg der Bürgerinnen und Bürger, denen ich dafür
danken möchte“, betont Stuchlik.


Ein fester Bestandteil des Freiburger
Abfallwirtschaftskonzeptes ist die separate Erfassung und
Verwertung von Bioabfällen. Die bundesweite Pflicht besteht
nach dem Kreislaufwirtschaftsgesetz erst seit dem 1. Januar
2015. Die Freiburger Haushalte sammeln diese werthaltigen
organischen Abfälle bereits seit 1997! Rund 15.250 Tonnen
Bioabfälle wurden 2016 in der Bioabfallvergärungsanlage
Reterra angeliefert und konnten energetisch genutzt und zu
Kompost weiterverarbeitet werden. Mit einer Pro-Kopf-Menge
von 67 Kilogramm rangiert Freiburg damit ebenfalls auf dem
ersten Tabellenplatz unter den kreisfreien Großstädten und
sammelte pro Kopf 37 Prozent mehr Bioabfall als der
Landesdurchschnitt. Das Land will die Sammelmenge bis
2020 auf jährlich 60 Kilogramm pro Einwohner steigern -
Freiburg erfüllt dieses Ziel bereits seit vielen Jahren.

Mit insgesamt 19.625 Tonnen Altpapier sammeln die
Freiburgerinnen und Freiburger in 2016 wie im Vorjahr pro
Kopf 87 Kilogramm und somit rund 10 Prozent mehr als der
Landesdurchschnitt. Die Altglasmenge rangiert mit 6.518
Tonnen und 29 Kilogramm pro Einwohner ebenfalls rund 11
Prozent über dem Durchschnitt in Baden-Württemberg.

Zusätzlich stehen den Freiburgern drei städtische
Recyclinghöfe, ein Netz von Altglas- und
Grünschnittcontainern und die seit 2014 im Stadtgebiet
aufgestellten Wertstoffinseln zur Verfügung. Hier können
neben Altglas und Altkleidern auch Elektrokleingeräte und
Eisenschrott haushaltsnah abgegeben werden. Diese
dezentralen Entsorgungsmöglichkeiten erleichtern den
Bürgerinnen und Bürgern die Abfalltrennung und führen noch
mehr verwertbaren Abfall in den Wertstoffkreislauf zurück.
 
 

 
"NABU macht Meer" - Segeltour in Warnemünde gestartet
NABU: Meere schützen, Vielfalt erhalten

Zehn Tage mit Naturschützern und Wissenschaftlern auf Nord- und Ostsee

Warnemünde/Berlin – Um auf die bedrohte Vielfalt in den heimischen Meeren aufmerksam zu machen, hat der NABU heute in Warnemünde eine zehntägige Segeltour gestartet. Unter dem Motto „NABU macht Meer“ segeln Meeresschutzexperten mit dem Zweimaster „Ryvar“ von Warnemünde bis Hamburg. „Vor unserer Haustür liegen zwei außergewöhnliche, faszinierende Meere. Doch beide sind nicht gesund und wir beobachten einen zunehmenden Konflikt zwischen den Naturschutzverpflichtungen und Wirtschaftsinteressen. Es liegt in unser aller Verantwortung, hier Lösungen zu finden. Dazu wollen wir als NABU ein Zeichen setzen“, sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.

Entlang der Route gibt es verschiedene Presseaktionen, Projektbesuche, Diskussionsveranstaltungen und sogar Kino auf dem Großsegel. Mit an Bord sind Wissenschaftler, die Untersuchungen zu den Themenbereichen Mikroplastik, Unterwasserschall und Schiffsemissionen durchführen.

Nord- und Ostsee beherbergen eine vielen Menschen völlig unbekannte Artenvielfalt. Hier leben Schweinswale und Robben, Seepferdchen und Rochen, hier gibt es ausgedehnte Riffe und Wälder aus Seegras. Doch diese Vielfalt ist bedroht. Nach aktueller Roter Liste gelten ein Drittel der Arten und Lebensräume als gefährdet. „Unsere Meere brauchen endlich ausreichend Schutz. Anfangen müssen wir mit den bereits ausgewiesenen Schutzgebieten. Der NABU fordert, dass mindestens 50 Prozent der Meeresschutzgebiete der Natur vorbehalten sind und schädliche Aktivitäten wie Grundschleppnetze oder Rohstoffabbau darin verboten werden“, sagte Kim Detloff, NABU-Meeresschutzexperte.

Auch in den Küstengewässern Mecklenburg-Vorpommerns steigt die Zahl an Konflikten, so beim Bau von Offshore-Windparks oder der geplanten zweiten Trasse der Gaspipeline Nord Stream 2. „Das Projekt ist für uns eine naturschutzfachliche wie energiepolitische Sackgasse. Die 1200 Kilometer lange Trasse durch die halbe Ostsee schneidet fünf deutsche Vogelschutz- und FFH-Gebiete. Die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns will ökologische Kleinode opfern und verkennt dabei die energiepolitische Bedarfslage“, sagte Stefan Schwill, NABU-Landesvorsitzender in Mecklenburg Vorpommern. Für das Projekt Nord Stream 2 soll der Meeresboden aufgebaggert werden, was große Mengen von Schad- und Nährstoffen freisetzen und Seegraswiesen und Muschelbänke mit Sedimenten überdecken würde. Der entstehende Lärm wird bedrohte Schweinswale und seltene Seevögel vertreiben. Nord Stream 2 muss nach Meinung des NABU gestoppt werden.

Hintergrund

Der NABU hat in den letzten Jahren verschiedene Meeresschutzprojekte ins Leben gerufen, die bei der Segeltour vorgestellt werden. Beim „Fishing for Litter“-Projekt arbeitet der NABU in 15 Häfen mit 150 Fischern zusammen, um Abfälle aus Nord- und Ostsee zu bergen. Mit dem Verband Deutscher Sporttaucher, dem Deutschen Segler-Verband und dem Deutschen Kanu-Verband hat der NABU das Internetportal www.gewässerretter.de gestartet. Hier können Müllfunde gemeldet und Reinigungsaktionen organisiert werden. Darüber hinaus engagiert sich der NABU in Forschungsprojekten zu umweltschonenden Fischereigeräten und tritt für einen umweltverträglichen Ausbau der Offshore-Windkraft ein.
 
 

 
NABU: Keine Angst vor Fledermäusen in der Wohnung
Auf der „Batnight 2017“ fledertierisches Wissen auffrischen

Berlin – Bei den meisten Menschen ist der Schreck groß, wenn sie abends nach Hause kommen und in den Vorhängen hängt eine Fledermaus, die dann auch noch durch die Wohnung fliegt. Mit der Frage „Was nun?“ wenden sich viele Betroffene an das NABU-Fledermaustelefon. „Das ist kein Grund zur Panik. Die Tiere haben keine blutrünstigen Absichten, sondern verirren sich lediglich auf der Suche nach neuen Quartieren. Viele Menschen wissen nicht, dass Fledermäuse im Jahresverlauf eine Vielzahl an Quartieren benötigen, beispielsweise Winterquartiere, Sommer- und Tagesquartiere sowie Zwischenquartiere im Frühjahr und Herbst “, so NABU-Fledermausexperte Sebastian Kolberg. In der Abenddämmerung fliegen die Tiere in der Regel von alleine wieder hinaus, wenn man die Fenster weit öffnet, die Vorhänge beiseite zieht und die Zimmertüren schließt.
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Bleichheim: Hochsommer im Garten der Herrenmühle

In üppiger Fülle präsentiert sich der Garten von Hansjörg Haas im August.

Der Garten der Herrenmühle Bleichheim steht in voller Blüte, Sommerstauden, Gräser und Hortensien bestimmen das Bild. Aber auch die Exoten in Töpfen und Kübeln zeigen sich in Hochform und bieten Anregungen für den eigenen Garten. Die schattigen Sitzplätze bieten beste Voraussetzungen für einen „Kurzurlaub“.
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ÖKO-TEST glutenfreie Lebensmittel
Schadstoffe statt Klebereiweiß

Glutenfreie Produkte
enthalten teilweise zu viele Schadstoffe.

Kostenloses Bildmaterial zum Download: http://presse.oekotest.d
ÖKO-TEST hat in der aktuellen August-Ausgabe 20 glutenfreie Lebensmittel untersucht, darunter Mehl, Brot, Nudeln und Haferbrei. Die gute Nachricht ist, dass das Labor bei den Produkten Gluten gar nicht oder nur in Spuren gefunden hat. Die schlechte Nachricht ist aber, dass bei gut der Hälfte die Qualität verbesserungswürdig ist. Denn diese Produkte enthalten eine Vielzahl an Schadstoffen.

Rund ein Prozent der Bevölkerung ist von Zöliakie betroffen, sprich sie vertragen kein Gluten. Dieses ist auch als Klebereiweiß bekannt und steckt in Weizen, Roggen, Gerste und verwandten Getreidearten wie Dinkel, Grünkern und Emmer. Gluten hat zur Folge, dass sich die Darmzotten zurückbilden. Weil der Darm dadurch nicht mehr genügend Nährstoffe aufnehmen kann, entstehen im Laufe der Erkrankung Nährstoffdefizite. Betroffene leiden unter Durchfall, Blähungen, Schlaflosigkeit, Depressionen oder Eisenmangel.

Umso wichtiger ist es, dass das Angebot an glutenfreien Lebensmitteln steigt. Leider enttäuschen viele Produkte im ÖKO-TEST, weil sie mit gesundheitlich bedenklichen Schadstoffen belastet sind. So wies das Labor in allen reishaltigen Proben krebserregendes anorganisches Arsen nach. Auch in einem Haferbrei wurde der Schadstoff entdeckt, obwohl Hafer normalerweise kein Arsen anreichert. Darüber hinaus wurden in manchen Marken etwa das giftige Schwermetall Cadmium, bedenkliche Pestizide ̶ darunter Glyphosat ̶, Schimmelpilzgift, krebsverdächtiges Chlorpropham sowie Mineralölbestandteile gefunden.

Das ÖKO-TEST-Magazin August 2017 gibt es seit dem 27. Juli 2017 im Zeitschriftenhandel.
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Wolf in Baden-Württemberg illegal erschossen – 24. Fall in Deutschland
Null Toleranz für Wolfs-Wilderei / Politik darf illegale Tötungen mit Forderung nach Abschussquote nicht salonfähig machen

Der am 8. Juli im Schluchsee (Schwarzwald) tot aufgefundene Wolfsrüde wurde nachweislich erschossen. Dies ergab die Obduktion durch das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) in Berlin. Der Rüde war vermutlich erst der vierte Wolf in Baden-Württemberg seit seiner Ausrottung vor über 150 Jahren.

Mit ihm sind deutschlandweit bereits 24 Wölfe seit dem Jahr 2000 illegal getötet worden. „Das sind keine Einzelfälle mehr. Offenbar gibt es Menschen, die gezielt Jagd auf Wölfe machen“, sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Er forderte die zuständigen Behörden und Minister auf, entschlossener gegen illegale Wolfstötungen vorzugehen und Täter entsprechend strafrechtlich zu verfolgen. Bislang gab es nur drei Verurteilungen – in allen Fällen hatten sich die Täter selbst gestellt.

Nicht zu unterschätzen sei auch die Dunkelziffer an nicht aufgefundenen Wolfskadavern sowie versuchten Abschüssen ohne Todesfolge. So hatte etwa ein junger weiblicher Wolf, der Anfang Juli bei einem Verkehrsunfall im Kreis Elsterheide (Sachsen) zu Tode kam, einen Schrotbeschuss überlebt. Die routinemäßige Untersuchung des Kadavers hatte Kugeln gezeigt, die über den gesamten Körper verteilt waren. Nur knapp 30 Kilometer südlich dieses Fundorts musste vergangenes Jahr zudem ein angefahrener Wolfswelpe eingeschläfert werden. Auch bei ihm wurden bei der anschließenden Obduktion Schrotkugeln im Muskelgewebe gefunden.

Als besonders verantwortungslos bezeichnete der NABU die Äußerungen von Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt, der in der BILD-Zeitung eine Abschussquote für Wölfe gefordert hatte. „Es sind genau solche unsachlichen Forderungen, die dazu führen können, dass Einzelne glauben, mit der Tötung eines Wolfes auch noch Gutes zu tun“, sagte Miller. Statt die Jagd auf Wölfe zu fordern, müsse Schmidt endlich die wissenschaftliche Realität anerkennen, dass seltene große Beutegreifer nicht bejagt werden müssen. „Auch seine Behauptungen, dass Menschen in Wolfsregionen nicht mehr allein in den Wald gehen können, zeugen entweder von grober Unwissenheit oder gezielter Stimmungsmache gegen den Wolf“, so der NABU-Bundesgeschäftsführer.

Seit der Rückkehr der Wölfe nach Deutschland im Jahre 2000 hat es keine Situation gegeben, in der sich ein Wolf einem Menschen gegenüber aggressiv verhalten hat. Dennoch gibt es auch für eine solche Ausnahmesituation eine Regelung, bei der die letale Entnahme eines Wolfes möglich ist. Gleiches gilt, falls ein Wolf besonderen wirtschaftlichen Schaden anrichtet. Eine solche Maßnahme bedarf in jedem Fall einer artenschutzrechtlichen Ausnahmegenehmigung. „Die Gesetzeslage ist klar: Wölfe sind europaweit geschützt. Dass es dennoch immer wieder zu illegalen Wolfstötungen kommt, dürfen die verantwortlichen Politiker nicht tatenlos hinnehmen“, forderte der NABU-Bundesgeschäftsführer.

Miller kritisierte zudem das Schüren von Ängsten vor dem Wolf zu Wahlkampfzwecken. „Es ist völlig unangemessen vom Bundeslandwirtschaftsminister, den Landwirten zu suggerieren, der Abschuss eines Wolfes könne ihre Weidetiere dauerhaft schützen", so Miller. Vielmehr sei es eine ganze Reihe von erprobten Herdenschutzmaßnahmen, die Schäden durch Wölfe erfolgreich minimieren. Es liege in der Verantwortung des Ministers, entsprechende finanzielle und politische Rahmenbedingungen für den Schutz von Weidetieren zu schaffen.

„Herr Schmidt hätte seine Zeit im Amt deutlich besser nutzen können als mit immer wiederkehrenden Plattitüden sein Unwissen zum Thema Wolf offenzulegen“, sagte Miller. Wölfe lebten seit nunmehr 17 Jahren in Deutschland. Das Bundeslandwirtschaftsministerium habe es in der Zeit immer noch nicht geschafft, ein zentrales Kompetenzzentrum für den Herdenschutz auf Bundesebene aufzubauen.
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