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Dienstag, 19. März 2024
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Verschiedenes

 
Karlsruhe: Per Videobotschaft an den Start
Aktion „Finde Dein Rad“ am 21. und 23. Juli / Zusätzliche Verlosung von drei Rädern

„Finde Dein Rad“ lautet das Motto am Freitag, 21. Juli, sowie Sonntag, 23. Juli. Mit der Aktion feiert die Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundlicher Kommunen in Baden-Württemberg (AGFK-BW) zusammen mit der Stadt die öffentliche Premiere der Laufmaschine des Freiherrn Karl von Drais vor 200 Jahren. Wo die Schatzsuche beginnt, erfahren Teilnehmerinnen und Teilnehmer per Hinweis auf www.finde-dein-rad.de.

Die entsprechende Videobotschaft ist am jeweiligen Tag ab 15 Uhr freigeschaltet. Vom Startpunkt geht es über zwei Zwischenstationen zum Zielpunkt. Auf der richtigen Fährte sind diejenigen, die die Hinweise zu deuten wissen oder auch Fragen der „Streckenposten“ beantworten können. Am Zielpunkt der Schnitzeljagden ist jeweils ein Fahrradschloss versteckt, das den Gewinn eines Fahrrads symbolisiert. Wer das Schloss als erster findet und bei www.finde-dein-rad.de den Code anfordert, hat das Schloss geknackt und somit ein Fahrrad gewonnen.

Aber bei der Jubiläumsaktion, die die AGFK in 38 AGFK-Kommunen und Landkreisen über den Sommer hinweg initiiert hat, gewinnen in Karlsruhe nicht nur die Schnellsten. Denn unter allen Teilnehmern werden zudem drei Fahrräder verlost. Um sich diese Chance zu wahren, sollte jeder die Gewinnspielkarte, die die Streckenposten – Volunteers der Stadtverwaltung - unterwegs ausgeben, gut aufbewahren und am Zielort ausgefüllt abgeben. Die Auslosung erfolgt bei der Übergabe der beiden Räder an die jeweils schnellsten Schatzsucher am Dienstag, 25. Juli. Die Gewinner der Auslosung werden von der Stadt gesondert benachrichtigt.
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Ökostrom: Das taugen die Angebote von Lidl und Deutscher Bahn
Seit kurzem können Verbraucher auch von der Deutschen Bahn Strom aus regenerativen Quellen beziehen. Die Energie-Experten der Stiftung Warentest haben sich die Angebote angeschaut und sagen, was davon zu halten ist ...
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Vorschlag zur Glyphosat-Wiederzulassung missachtet schädliche Folgen
Anwendung im Privatbereich muss verboten werden

Der NABU kritisiert den am gestrigen Dienstag bekannt gewordenen Vorschlag der EU-Kommission zur Wiederzulassung von Glyphosat. Dieser missachtet die negativen Auswirkungen des Pflanzenschutzmittels auf Tiere und Pflanzen. Auch sieht der Entwurf weder eine Beschränkung der Privat-Anwendung im Haus- und Kleingartenbereich vor noch ein Verbot des Abspritzen von reifem Getreide zur erleichterten Ernte. Auf städtischem Grün, wie Parkflächen und Kinderspielplätzen, wird lediglich empfohlen, die Anwendung zu reduzieren – anstatt sie zu verbieten. Am kommenden Mittwoch soll der Vorschlag dem EU-Agrarausschuss zur Abstimmung vorgelegt werden.
„Inzwischen besteht kein Zweifel mehr daran, dass Glyphosat eine ganze Reihe schädlicher Auswirkungen auf die Natur hat. Der jetzige Vorschlag ist eine Enttäuschung für den Umwelt- und Naturschutz in Europa. Außerdem wird der falschen Anwendung im Haus- und Kleingartenbereich weiter Tür und Tor geöffnet“, kritisierte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Der NABU appellierte an die Bundesregierung, die Vermeidung negativer Folgen für die biologische Vielfalt zur Bedingung einer Wiederzulassung zu machen. Die Anwendung im Privatbereich muss nach Ansicht der Naturschützer gänzlich verboten werden.
Jährlich werden allein in Deutschland bis zu 8.000 Tonnen Glyphosat ausgebracht. Auf fast der Hälfte aller landwirtschaftlichen Flächen findet das Breitbandherbizid Anwendung. Dabei schädigt es auch seltene Ackerwildkräuter und Insekten, die wiederum Nahrungsquelle zahlreicher, teils gefährdeter Feldvögel sind. „Glyphosat zerstört ganze Nahrungsnetze. Das Pflanzengift heizt damit auch massiv dem Verlust der biologischen Vielfalt in der Landwirtschaft ein“, so Miller.
Tierarten wie Goldammer, Vierfarbige Kuckuckshummel oder Großer Abendsegler, aber auch Ackerwildkräuter wie das Rundblättrige Hasenohr, die Gewöhnliche Kornrade oder der Lämmersalat stünden stellvertretend für alle Arten, an deren Rückgang Glyphosat Anteil habe. Zudem sieht der jetzige Entwurf keinen Ausgleich zur Kompensation des Glyphosat-Einsatzes vor, wie etwa Blühstreifen oder Brachflächen. Eine Verlängerung der Zulassung widerspräche darüber hinaus der EU-Pestizid-Verordnung. In ihr ist die biologische Vielfalt als eigenständiges Schutzgut im Pflanzenschutzrecht festgeschrieben.
Der NABU ruft aktuell dazu auf, dem Umweltverband jene Händler zu melden, die Glyphosat oder ähnliche Mittel verkaufen, etwa lokale Bau- oder Gartenmärkte oder Online-Händler. Ziel ist es, nach zahlreichen Baumärkten, nun auch die Online-Händler dazu zu bewegen, glyphosathaltige Mittel aus ihrem Sortiment zu nehmen.
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200. Geburtstag des Fahrrads
Fünf neue Räder werden in Freiburg verlost

Interaktive Schatzsuche „Finde dein Rad“ beginnt am Samstag, 22. Juli, um 10 Uhr

Am Samstag, 22. Juli, um 10 Uhr, beginnt die interaktive
Schatzsuche. Wer den Schatz findet, hat die Möglichkeit,
eines der fünf neuen Fahrräder zu gewinnen. Anlass für
diese Aktion ist der 200. Geburtstag des Rades. 1817 fuhr
Freiherr Karl von Drais erstmals auf einer Laufmaschine
durch Mannheim. Seine Laufmaschine gilt als Urform des
heutigen Fahrrades. In diesem Sommer wird es 200 Jahre alt
- ein Jubiläum, das im Rahmen der Jubiläumskampagne
„Finde dein Rad“ der Arbeitsgemeinschaft
Fahrradfreundlicher Kommunen in Baden-Württemberg e. V.
(AGFK-BW) auch in Freiburg gefeiert wird. Insgesamt
werden 136 Räder in 39 baden-württembergischen Städten
und Gemeinden verlost.

So funktioniert die Schatzsuche:
Zum Geburtstagfest des Fahrrads werden fünf
Jubiläumsfahrräder verlost, die die AGFK-BW stiftet. Um
eines der Räder zu gewinnen, muss bei einer interaktiven
Schatzsuche das dazugehörige Schloss gefunden werden.

Auf www.finde-dein-rad.de werden Hinweise veröffentlicht,
die spielerisch zum Versteck des Schlosses führen. Wer
zuerst dort ankommt, gibt seine Kontaktdaten online ein und
bekommt dann den Code zum Öffnen des Schlosses.
Gelöste Rätsel sind auf der Webseite nicht mehr spielbar,
damit niemand umsonst auf die Suche geht.

Für „Finde dein Rad“ wurde extra ein Fahrrad vom Sponsor
Cycle Union aus Oldenburg entwickelt, das hohen
Fahrkomfort bietet. Mit seinem hellen, blauen Rahmen ist
das Fahrrad ein echter Hingucker. Der 50 Zentimeter große
Rahmen ermöglicht ein unkompliziertes Auf- und Absteigen.
Die Shimano 7-Gang-Schaltung sorgt für ein angenehmes
Fahren. Das Jubiläumsfahrrad hat LED-Scheinwerfer, Griffe,
Sattel und Reifen sind schwarz und es hat zudem einen
stabilen Gepäckträger, auf dem Einkäufe oder Aktentaschen
transportiert werden können.

Freiburg ist Mitglied in der AGFK-BW:
Nach 200 Jahren ist das Fahrrad heute das weltweit am
meisten genutzte Transportmittel und ein zentrales Element
für die Entwicklung einer nachhaltigen und zukunftsfähigen
Mobilität. Deswegen fördert die Stadt Freiburg als
Gründungsmitglied seit 2009 den Radverkehr vor Ort im
Netzwerk der AGFK-BW.
 
 

 
Senkung des Spritverbrauchs bei Lkw
NABU: Neue Studie belegt großes Potenzial

Steigender Lkw-Verkehr bremst den Klimaschutz - EU-Kommission muss zügig ambitionierte Grenzwerte für schwere Nutzfahrzeuge vorlegen

Die Klimagas-Emissionen von Lkw und Bussen steigen seit Jahren stark an und machen bereits 25 Prozent aller Kohlendioxid-Emissionen von Fahrzeugen in der EU aus. Der Lkw-Verkehr gilt deshalb schon lange als großes Sorgenkind des Klimaschutzes. Und anders als bei Pkw und Kleintransportern, sind die Kohlendioxid-Emissionen großer Lkw in der EU bislang überhaupt nicht reguliert. Damit ist die EU der einzige große Fahrzeugmarkt weltweit, der keine Verbrauchs-Grenzwerte für Lkw vorsieht. Eine heute vorgestellte Studie des International Council on Clean Transportation (ICCT) stützt eindrucksvoll die Position des NABU und belegt das erhebliche technische Potenzial zur Senkung der Spritverbräuche von Lkw.

Laut Studie ist bis zum Jahre 2025 eine CO2-Reduktion von immerhin 27 Prozent bei großen Sattelschlepper-Lkw im Fernverkehr möglich und 23 Prozent bei kleineren Lkw im städtischen Verteilerverkehr. Bis 2030 sei sogar ein CO2-Reduktionspotenzial von ca. 43 Prozent für beide Fahrzeugtypen erreichbar. Entscheidend dabei sei, dass die Regulierung umso wirksamer ausfalle, je früher sie greife.

NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller: „Die Lkw-Lawine rollt unaufhörlich und ist damit zu einem der größten Hindernisse zur Umsetzung der Klimaschutzziele in Europa geworden. Die EU muss schnellstmöglich Obergrenzen für den Kohlendioxid-Ausstoß neuer Lkw festlegen, wenn sie ihre Klimaziele erreichen will. In den USA, Japan und China sind bereits seit Jahren entsprechende Regulierungen mit Erfolg eingeführt worden.“

Die EU-Kommission plant zwar für Anfang 2018 einen Gesetzesvorschlag für entsprechende Obergrenzen. Ab wann eine solche Regulierung greifen und wie ambitioniert sie ausfallen soll, wird jedoch heftig diskutiert. Der massive Druck der Industrievertreter, vor allem auch aus Deutschland, die keinerlei Verbrauchsvorgaben wünschen, ist bereits jetzt spürbar.

Dietmar Oeliger, NABU-Leiter Verkehrspolitik: „Anstatt in Effizienztechnologie zu investieren, setzen die Lkw-Hersteller um Mercedes, MAN, Scania und Volvo vor allem auf Leistungssteigerung. Als Konsequenz stagniert der Spritverbrauch großer Lkw seit fast zwei Jahrzehnten auf hohem Niveau. Alleine auf die Kräfte des Marktes zu vertrauen und zu hoffen, dass die Lkw sparsamer werden, funktioniert nicht. Ähnlich wie bei Pkw braucht es nun dringend eine gesetzliche Regulierung, die den Herstellern vorschreibt, große Fortschritte bei der Effizienz und damit beim Klimaschutz zu machen.“
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Öffentliche Versteigerung von Fundfahrrädern, Fundschmuck sowie Fundsachen
Montag, 24. Juli, 13 Uhr, Haus der Begegnung, Habichtweg 48


Am Montag, den 24. Juli, werden ab 13 Uhr sechzig
Fundfahrräder sowie Fundschmuck und Fundsachen aller Art
öffentlich gegen Barzahlung versteigert. Die Versteigerung findet
statt im Haus der Begegnung, Habichtweg 48 in 79110 Freiburg.

Die Fundfahrräder können von 12 bis 13 Uhr am
Versteigerungsort besichtigt werden. Zum Versteigerungsbetrag
wird ein Aufgeld von 10 Prozent erhoben. Weitere Auskünfte beim
Amt für öffentliche Ordnung unter der Telefon: 0761 / 201 - 4828.
 
 

 
NABU erneuert Kritik an Vorgehen bei Ostseepipeline Nord Stream 2
Ministerpräsidentin Schwesig muss Zeichen für Klima und Ostsee setzen

Der NABU hat seine Kritik an der Ostseepipeline Nord Stream 2 im aktuell laufenden Genehmigungsverfahren erneuert. Der NABU appelliert an Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig und die Genehmigungsbehörden, das sensible Ökosystem der Ostsee und die globalen Klimaziele nicht den privaten Gewinninteressen von Gazprom und Co. zu opfern. Die gesamte Woche finden in Stralsund Erörterungsgespräche statt. Der NABU hatte bereits Ende Mai eine umfangreiche Stellungnahme zum geplanten Bau der Gaspipeline Nord Stream 2 abgegeben und nimmt auch an der Anhörung teil. Die Analyse des NABU hat ergeben, dass das Vorhaben nicht genehmigungsfähig ist. Es gefährdet Klimaziele, steht in Widerspruch zu geltendem Energie- und Umweltrecht und zerstört Schutzgebiete in der Ostsee.

„Das Vorhaben verstößt nicht nur massiv gegen öffentliche Interessen sondern auch gegen das völkerrechtlich verbindliche Pariser Klimaschutzabkommen. Damit setzt Nord Stream 2 die Tradition der Energiekonzerne fort und investiert weiter in fossile Energieträger und deren Infrastruktur. Der Pipelinebau zerpflügt Schutzgebiete und auch auf EU-Ebene genießt das Projekt keine Priorität für die künftige Energieversorgung. Nord Stream 2 dient einzig privaten Interessen weniger Großkonzerne, die damit Millionengewinne abschöpfen – auf Kosten der gesamten Gesellschaft“, sagt NABU Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Die Gasversorgung in Deutschland sei auch ohne die Ostseepipeline in der Zukunft sicher. Allein die bestehenden Importkapazitäten reichten aus, um mehr als das Dreifache des Gasbedarfs zu decken. Außerdem sinke dieser Bedarf seit 2006 sogar. Damit dürfe die Pipeline nach Naturschutzrecht nicht gebaut werden.

Der NABU kritisiert, dass der Bau von Nord Stream 2 massive negative Folgen für die sensible Meeresumwelt hat. Denn für die im Seeboden verlegte Pipeline soll der Meeresboden umgegraben werden, was Lebensräume zerstört. Mit Folgen beispielsweise für den Hering, der im Greifswalder Bodden laicht und rastende Wasservögel, denen die Nahrung fehlt. Die Pipeline quert auch den Lebensraum des gefährdeten Ostseeschweinswals. Von der betroffenen Population gibt es nur noch etwa 450 Tiere. Jegliche Beeinträchtigung muss aus Umweltsicht vermieden werden.

Das in der Pipeline transportierte Methan ist Gift für die Ostsee und eine Gefahr für unser Klima. Mecklenburg-Vorpommern hat in seinem Landesraumentwicklungsprogramm eine Gasförderung in der Ostsee gezielt ausgeschlossen. Begründung: Verunreinigungen der sensiblen Ostsee sollen ausgeschlossen werden. Leckagen sind auch bei einer Pipeline immer möglich. Zudem ist Methan 25-Mal klimaschädlicher als CO2. Bei Förderung, Transport und Lagerung entweicht das Gas regelmäßig unkontrolliert.

NABU-Landesgeschäftsführerin Rica Münchberger: „Nord Stream 2 bewertet die Umweltauswirkungen auf Basis von Umweltdaten, die für die frühere Pipeline Nord Stream 1 erhoben wurden. Die Bedeutung der Daten für die Bewertung von Nord Stream 2 wurden durch das Bergamt Stralsund und das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie auf der Erörterung untermauert. Das Problem: Nicht einmal die Genehmigungsbehörde, das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie, hat diese Daten.“ Das gehe aus einem Bescheid der Behörde hervor, der dem NABU vorliegt. Zudem stehen die Daten auch dem NABU nicht zu Verfügung. Der NABU konnte sich deshalb keine eigene Meinung zu den Daten bilden und wird damit massiv in seiner Beteiligungsmöglichkeit eingeschränkt. Eine Genehmigung ist damit nicht rechtmäßig. „Wir fordern das Bundesamt für Seeschifffahrt und das Bergamt Stralsund als Genehmigungsbehörden auf, unsere Argumente sorgfältig in die Abwägung einzustellen und einen rechtskonformen Bescheid zu erlassen“, so Münchberger weiter.
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Forschungsprojekt zur Zukunft der Wälder startet
„Gläserner Forstbetrieb“ soll Aufschluss über Artenvielfalt, Holzernte und Klimaresistenz im Wirtschaftswald geben

Der NABU und das Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft des Landes Brandenburg (MLUL) haben in Zusammenarbeit mit zwei Forschungspartnern ein bundesweit einmaliges Forschungsprojekt gestartet. Mit dem „Gläsernen Forstbetrieb“ wollen sie über sechs Jahre erforschen, wie sich verschiedene Maßnahmen der Waldbewirtschaftung auf Ertrag, Stabilität und Naturschutz auswirken. Dazu stellen die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe und der Landesbetrieb Forst Brandenburg mehr als 1.000 Hektar Wald für Forschungszwecke zur Verfügung. Die beiden Gebiete liegen im nördlichen Brandenburg, in der Nähe von Gollin sowie am Wittwesee bei Rheinsberg.

„Diese enge Zusammenarbeit zwischen Forstverwaltung und Naturschutz ist bislang einmalig in Deutschland. Wir freuen uns, dass wir in dem Projekt von- und miteinander lernen können. Unser Ziel ist es, gemeinsame Empfehlungen für die naturnahe Bewirtschaftung von Wäldern im Nordostdeutschen Tiefland abzuleiten“, erklärte der brandenburgische Forstminister Jörg Vogelsänger.

Deutschlands Wälder befinden sich seit Langem in einem Wandel und Spannungsfeld der gesellschaftlichen Erwartungen. Standen in der Vergangenheit fast ausschließlich bereitstellende Funktionen – wie etwa Holzernte im Vordergrund, rückten zuletzt auch der Schutz des Bodens, der Erhalt der genetischen Vielfalt und in neuerer Zeit vermehrt die Suche nach Erholung-, Umweltbildung und Naturtourismus in den Fokus.

„Dieses Spannungsfeld stellt unsere Wälder vor enorme Herausforderungen, auch im Hinblick auf den Klimawandel. In Wirtschaftswäldern gilt es die verschiedenen Ansprüche unter einen Hut zu bringen. Der Fokus liegt dabei auf der Förderung der Naturnähe und der Stabilität der Wälder. Dieses Projekt ist daher ein wichtiger Schritt, um gemeinsam in bewirtschafteten Wäldern zu testen, wie die verschiedenen Waldbewirtschaftungsmaßnahmen langfristig wirken. Im Normalbetrieb wäre das nicht möglich“, so NABU-Präsident Olaf Tschimpke.

Bei den beiden Projektflächen handelt es sich um Kiefernwälder. Als Referenzflächen wurden aber auch alte, naturnahe Buchenwälder ausgewählt. Zur Messung der Auswirkungen der forstwirtschaftlichen Maßnahmen auf die Temperatur und Luftfeuchte werden so genannte Klimadaten-Logger zum Einsatz kommen. Die Forscher erhoffen sich dadurch Rückschlüsse darauf, welchen Einfluss beispielsweise die Holzernte oder Pflanzung von Laubbäumen auf das Waldinnenklima haben. Des Weiteren wird auch der Wildeinfluss von Rehen und Hirschen durch Verbiss erforscht. Ausgewählte, kleine Bereiche werden eingezäunt und so die jungen Bäume vor Verbiss geschützt. Geplant ist zudem, die Entwicklung der Vegetation systematisch zu beobachten. Die ökologische Auswertung übernimmt das Zentrum für Ökonik und Ökosystemmanagement der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde.

„Monotone Kiefernforste sind anfälliger gegenüber den sich ändernden Umweltbedingungen und haben beispielsweise negative Auswirkungen auf die Grundwasserneubildung und den pH-Wert des Bodens. Im Projekt sollen gezielt naturnähere Strukturen durch die Förderung von Laubbäumen und die gezielte Anreicherung von Totholz gefördert werden. Totholz ist nicht nur ein wichtiger Ausgangspunkt für die Artenvielfalt im Wald, sondern es ist auch bedeutsam für die Bodenbildung. Es speichert zudem Wasser und kühlt – es unterstützt die Funktionstüchtigkeit des Waldökosystems. Das ist in Zeiten des Klimawandels besonders wichtig“, so Pierre Ibisch von der Hochschule Eberswalde.

Eine Ausgangsthese des Projektes ist, dass ein naturnahes Waldmanagement der Erhaltung und Entwicklung von vielfältigen Ökosystemleistungen dient, ohne die langfristige ökonomische Rentabilität von Forstbetrieben wesentlich zu beeinträchtigen.

„Ziel eines nachhaltig wirtschaftenden Forstbetriebs ist es, durch die Waldbewirtschaftung den wirtschaftlichen Erfolg, seine Liquidität und Stabilität zu sichern und gleichzeitig auf seinen Flächen die unterschiedlichen Ökosystemleistungen zu erbringen. Dabei ist es nicht möglich, einzelne Ökosystemleistungen zu maximieren, ohne andere Ökosystemleistungen zu beeinträchtigen“, so Bernhard Möhring, Georg-August-Universität Göttingen, der eine Promotionsarbeit betreut und seine ökonomische Expertise in das Projekt einbringt.
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