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Verschiedenes

 
AND AND AND / EVENT 10
Solidarität mit der Besetzungs-Aktion der Wall Street / New York / Besetzung begann am 17. September 2011 und dauert an

AND AND AND ist eine Künstlerinitiative, die den Zeitraum bis zur dOCUMENTA (13) im Jahr 2012 nutzen wird, um gemeinsam mit anderen KünstlerInnen und Gruppen aus der ganzen Welt die Rolle von Kunst und Kultur und der adressierten Öffentlichkeiten in der heutigen Zeit zur Diskussion zu stellen. Die so entstehende Serie künstlerischer Interventionen und Ereignisse ist Teil der dOCUMENTA (13). Sie leistet eine Bestandsaufnahme unterschiedlichster zeitgenössischer Positionen und bietet verschiedene Anknüpfungspunkte für eine Auseinandersetzung.

Aus Solidarität mit der Besetzungs-Aktion der Wall Street kehrt AND AND AND für ihr zehntes Event in die USA zurück.

Im Rahmen ihrer Bestrebungen, die Kommunikationsweise des PressebĂĽros der dOCUMENTA (13) zu hinterfragen und zu variieren, hat AND AND AND uns gebeten, den unten stehenden Brief an die Generalversammlung und Bezugsgruppen von Occupy Wall Street zu versenden.

Datum: Die Besetzung begann am 17. September 2011 und dauert an.
Land: USA
Stadt: New York
Ort: 40° 42'34" N, 74° 00'41" W
Adresse: Liberty Plaza (FĂĽr weitere Informationen kontaktieren Sie bitte projects@andandand.org)

dOCUMENTA (13) ist nicht verantwortlich für die Faktizität, die Künstler und Kunstwerke beanspruchen, die sie aus- und darstellt.

www.nycga.cc

www.documenta.de

www.andandand.org

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An die Generalversammlung und Bezugsgruppen von Occupy Wall Street,

Vor vierzehn Monaten besuchte eine Gruppe aus der New Yorker Beaver Street, die nur wenige Häuserblöcke südlich Eurer Besetzungs-Aktion verläuft, das Amerikanische Sozialforum in Detroit. Sie war auf der Suche nach Anregungen für neue Formen von Kultur. Diese Reise zu einem Knotenpunkt der heutigen sozialen Bewegungen war nicht nur symbolischer Natur.

Die Stadt Detroit ist so etwas wie der Inbegriff von Apokalypse und der Verlassenheit, die jeden erwartet, der glaubt, dass sowohl der Kapitalismus als auch unser Planet diese Krise überleben könnten. Die Frage, die unsere Reise beherrschte, war: Wo und wie kann sich die Kunst in gesellschaftlichen Bewegungen verorten?

Im 2011 hat ein neues Zeitalter begonnen, und wir haben versucht, uns einen Begriff davon zu machen. Wer geglaubt hatte, dass Veränderungen nur von außen kommen würden, erlebte, dass die Menschen im Innern der Maschine zum Aufstand bereit sind. Wie sonst lässt sich ein Phänomen wie Wikileaks verstehen? Hier haben Menschen ihr Leben riskiert, um aufzudecken, dass die Systeme, in denen wir leben, auf vielen Ebenen korrupt sind. Danach waren die Revolutionen in Tunesien und Ägypten ein Weckruf für den Eintritt in eine neue Epoche. Diejenigen, die sich den Befreiungskämpfen gegen eine globale Mafia anschließen, die alles – von unseren Wohnungen bis zum Weizen in unserem Brot – privatisieren und zu Geld machen will, stellen sich der Geschichte entgegen.

So werden die Selbstmorde von »Märtyrer«-Operationen überwunden, sie gehören einer früheren Ära an: Ihr Kampf gegen Rassismus, Armut, Ungleichheit und neue Grenzziehungen hat sich als machtlos erwiesen. Letztlich stärkten sie nur einen weltweiten bewaffneten Sicherheitsstaat, der stets bereit ist, neue Mauern zu errichten und jeden Widerstand gegen seine Herrschaft als Terrorismus zu bezeichnen. Der Anbruch dieses neuen Zeitalters brachte die Annäherung von Körpern mit sich, die nun nicht im Namen irgendeines zukünftigen Lebens, sondern für das Leben im Hier und Jetzt kämpfen. Was kann man schon erwarten? Das nackte Überleben von Millionen Menschen ist schließlich täglich dem Schicksal eines sinnentleerten Scheinmarkts ausgeliefert – einem Spielplatz blutgesättigter Vampire, die sich »Hedgefondsmanager«, »Milliardeninvestor« oder »Vorstandsvorsitzender« nennen.

Die Gleichung, die diese Vampire aufgestellt haben, erscheint uns unhaltbar: Privatisiere die Gewinne, so heiĂźt es, und vergesellschafte die Verluste.

Von Libyen, Syrien, Bahrain, Jemen, Jordanien bis in das besetzte Palästina, ja sogar bis nach Israel hat sich ein revolutionärer Flächenbrand ausgebreitet. Die Funken sind bis nach Portugal, Griechenland und Spanien geflogen, dann zurück nach Griechenland und in die Straßen von London. Nun zünden sie in einer weiteren Hauptstadt des Kapitals, vielleicht DER symbolischen Schaltzentrale der Finanzmafia: in der Wall Street. An all diesen Orten haben wir in verschiedenen Varianten den Ruf »ES REICHT« vernommen.

Man muss es in einer Zahl ausdrücken: »Wir sind die 99 Prozent.« Man muss es in einer Zahl ausdrücken: »Die 1%.« Ihr habt mit allen erdenklichen Mitteln versucht, eine Sprache zu finden und einen Prozess zu formulieren, der der Demokratie eine mögliche Bedeutung verleiht. In einer trügerischen Opposition kämpfen politische Parteien um die Macht, das Schiff sinken oder den Zug vor die Wand fahren zu lassen. Ihr aber fordert, den Zug anzuhalten oder das Schiff ans Ufer zu steuern. Wir müssen unsere Koordinaten ändern: Die Zahlen stimmen nicht, und in den Gleichungen scheint immer das Wichtigste zu fehlen.

Euer Mangel an Forderungen reagiert auf die Vielzahl von Forderungen und Anordnungen, denen unser Imaginäres tagtäglich nachgibt.
Euer Mangel an Forderungen lässt Raum für Diskussionen und Ideen, die sich während der gemeinsam verbrachten Zeit entwickeln können.
Euer Mangel an Forderungen verweigert sich der Tatsache, dass das Schiff nicht von jenen abstrakten Algorithmen und ökonomischen Gesetzen gesteuert wird, die auf wundersame Weise immer nur dem einen Prozent zu nutzen scheinen.

Eure Handzettel, eure Communiqués und Flugblätter sind daher nicht einfach eine Forderung an die Herrschenden. Sie wollen nicht einfach neue Privilegien, Rechte oder Schutzmaßnahmen. Sie sind Leuchtfeuer der Hoffnung, Liebe, Verweigerung und Solidarität – Gedichte für eine Multitude, die sich in einem der Zentren des Empire einen gemeinschaftlichen Raum erschafft und neu bedenkt, wie ein gemeinsamer Horizont aussehen könnte. Die Wälder, unser Wasser, unsere Luft, unsere Erde, unsere Meere sind unsere Gemeingüter. Unsere Arbeit, unsere Ideen, unsere Worte, unsere Beziehungen ebenfalls. Sie können weder einem Staat noch einem privaten Unternehmen gehören, da sie weder von einer Grenze umschlossen, noch von einer einzigen Organisation kontrolliert werden können; sie bilden die Grundlage des Lebens. Doch von uns wird erwartet, toxische Schulden und toxischen Müll als gemeinsames Schicksal akzeptieren.

Joseph Beuys behauptete, dass jeder Mensch ein Künstler sei. Und Robert Filliou betonte: »Kunst ist, was das Leben interessanter macht als Kunst.« In diesen und in vielen anderen Hinsichten begreifen wir euch als Künstler. Doch wir möchten diesen Statements noch eine weitere Behauptung hinzufügen: Kunst kann auch ein kreativer Schub sein, der den Bereich, in dem er zunächst entsteht, überschreitet. Und obwohl für uns feststeht, dass das, was ihr tut und was jene Millionen tun, die von Tunis und Kairo bis nach Athen und Madrid hinter euch und an eurer Seite stehen, Politik ist: Wir verstehen diese Aktionen auch als eine Deterritorialisierung der Politik, die wir in den zurückliegenden Jahrzehnten erlebt haben.

Wir haben von Bemühungen gehört, Künstler im Namen einer »Occupenial« an die Wall Street zu holen. Auch wenn wir alle Anstrengungen unterstützen, auf euer Unternehmen aufmerksam zu machen und es zu legitimieren, glauben wir, diese Gelegenheit nutzen zu müssen, die Künstler und das Künstlerische innerhalb dieser aufstrebenden Bewegung zu erkennen. Die Kunst ist nicht außerhalb dieser Bewegung oder von ihr abgetrennt, sondern ereignet sich an jedem Tag, an dem ihr beharrlich diesen gemeinsamen Raum und diese gemeinsame Zeit gestaltet.

Wir dürfen die Forderungen dieses historischen Moments nicht verpassen: Wir brauchen keine expliziten künstlerischen Bezeichnungen, um dieser Bewegung zusätzliche Legitimität zu verschaffen, wir brauchen die Multitudes, die wie auch immer gearteten Singularitäten, die dunkle Materie, die Hacker, die Tagelöhner, die »Dienstleister«, das Prekariat, das Kognitariat, die Hausverwalter – das heißt: die allgemeine Intelligenz, die in mannigfaltigen virtuellen, materiellen und unsichtbaren Netzwerken entsteht und entstanden ist, um ihr spezifisches Know-how und Know-what in politisches Handeln zu übersetzen.

Wie lässt sich diese gewaltige gemeinschaftliche Intelligenz in politisches Handeln übersetzen? Das ist eine entscheidende Frage dieses noch jungen Jahrhunderts. Die Prozesse, die jetzt rund um den Globus Gestalt annehmen und von denen ihr ein Teil seid, stellen den Versuch einer Antwort dar. Kunst, die politisch werden will, muss – besonders in Momenten des Aufstands – die Fähigkeit, das Bewusstsein und den Anstand haben, wahrnehmbar zum Teil der Bewegung zu werden.

In einem Vortrag vom 22. Februar 1969 beendete Michel Foucault seine Bemerkungen zur »Autor-Funktion« mit der Überlegung, dass die Autor-Funktion in dem Moment verschwindet, in dem sich die Gesellschaft zu verändern beginnt, und schloss mit einem Zitat von Samuel Beckett: »Wen kümmert’s, wer spricht?«

Heute stellt die Anonymität die Tyrannei der Benennung infrage: Diese läuft Gefahr, jede politische Handlung oder Äußerung als das Eigentum oder das spektakuläre Spiel um die Aufmerksamkeit für eine bestimmte Person zu klassifizieren. Und ihr alle, die ihr anonym und kollektiv die Straßen von Tunis, Athen, Madrid, Kairo, London, New York und anderen Städten mit Texten plakatiert und besetzt, habt ein neues Spiel in die Politik eingeführt. Diese Bewegung hat keine Autoren und keine Anführer. Welche neuen Regeln dieses Spiel hat, muss erst noch herausgefunden werden. Aber eines ist sicher: Die alten Tricks, mit denen man versucht hat, molekulare Prozesse Individuen oder Parteien zuzuschreiben oder sie auf diese zu reduzieren, werden darin keinen Platz haben.

Dies ist nicht nur ein Spiel mit dem äußeren Schein, es ist auch ein Spiel mit Konsequenzen. Und die wichtigsten politischen Akteure und Künstler dieses neuen Jahrhunderts erkennen diese Tatsache an. Das Schicksal eines Planeten mit all seinen Lebens- und Kulturformen steht auf dem Spiel.

Wir bleiben inspiriert von eurer Fähigkeit, euch über Kontinente hinweg zu verbreiten und eine beharrliche neue gesellschaftliche, kulturelle und politische Bewegung zu entwickeln. Wenn Politik eine Ästhetik hat, dann seid ihr die Ästhetiker einer neu entstehenden Politik. Und damit seid ihr machtvolle Mitstreiter einer neuen Kraft nicht nur in der Politik, sondern auch in der politischen Kunst dieses neuen Jahrhunderts.

In Solidarität und Singularität und Multiplizität,

and … and … and …
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Fleisch frisst Land
WWF-Studie: Deutscher Fleischkonsum beansprucht Fläche von der Größe Österreichs. / Verbraucherempfehlung: Besseres Fleisch - und weniger.

Berlin - Eine Fläche von der Größe Österreichs wird benötigt, um den Hunger auf Fleisch der Deutschen zu befriedigen. Einer aktuellen WWF-Studie zufolge braucht Deutschland 8,42 Millionen Hektar, nur um den Fleischkonsum seiner Bewohner zu sichern. „Der weltweit steigende Hunger nach Fleisch hat einen bitteren Beigeschmack. Er heizt das Klima an und trägt zum Artensterben bei“, warnt Tanja Dräger de Teran, Referentin Ernährung beim WWF Deutschland anlässlich der Veröffentlichung der Studie „Fleisch frisst Land“ in Berlin. Obwohl Fleisch nicht einmal zu einem Fünftel der Welternährung beitrage, sei die Viehwirtschaft bereits heute der mit Abstand größte, globale Landnutzer. Außerdem verursache sie bis zu 18 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen. Im Durchschnitt isst jeder Bundesbürger rund 60 Kilogramm Fleisch pro Jahr – und damit fast doppelt so viel wie von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfohlen.

Derzeit wird ungefähr ein Drittel der gesamten Landoberfläche als Weideland oder Ackerfläche zur Futtermittelproduktion genutzt. Tendenz steigend, denn es werden immer mehr Tiere gehalten. Ein entscheidender Bestandteil des Futtermittels stellt inzwischen Soja dar. So hat sich nach WWF-Berechnungen die Soja-Anbaufläche in Argentinien seit 2000 um über 190 Prozent auf heute etwa 17 Millionen Hektar, in Brasilien um über 160 Prozent auf heute etwa 22 Millionen Hektar ausgeweitet. „Mehr als drei Viertel der deutschen Soja-Einfuhren stammt aus Südamerika. Dort bedroht der Anbau inzwischen einmalige Ökoregionen, wie etwa die brasilianische Savanne, den Cerrado mit seinem enormen Artenreichtum“, sagt Dräger de Teran. Von den über sechs Millionen Tonnen Soja, die Deutschland jährlich importiert, würden 79 Prozent als Futtermittel eingesetzt, so die WWF-Expertin.

Noch deutlicher wird der enorme „Flächen-Fußabdruck“ von Fleisch, wenn man ihn mit dem Abdruck anderer Lebensmittel vergleicht. Während der jährliche Fleischkonsum eines Durchschnittsdeutschen gut 1000 Quadratmeter beansprucht, benötigt der Kartoffelverbrauch nur 15 Quadratmeter pro Kopf und Jahr. Auch bei typischen Gerichten ragt die Bedeutung des Fleisches heraus. So hat laut WWF-Angaben ein Hamburger mit Pommes und Salat einen Flächenbedarf von etwa 3,61 Quadratmeter, ein Schweinebraten mit Rotkohl und Kartoffelklößen bringt es auf immerhin 3,12 Quadratmeter. Zum Vergleich: Spaghetti mit Tomatensauce schlagen nach den Berechnungen der Umweltschützer mit gerade einmal 0,46 Quadratmetern zu Buche.

Um die negativen, ökologischen Auswirkungen des Fleischkonsums zu mindern, rät der WWF, nicht nur weniger, sondern auch besseres Fleisch zu essen. Empfehlenswert seien Produkte, die nach den Kriterien des EU-Biosiegels, der Bio-Anbauverbände und dem Produktionsverband Neuland hergestellt wurden. Auch „Weidefleisch“ stelle eine Alternative dar. Doch nicht nur die Verbraucher seien gefordert, auch die Fleischindustrie und die EU-Agrarpolitik müssten endlich den Gedanken der Nachhaltigkeit konsequent umsetzen, so die Forderung des WWF. Dazu gehöre auch, heimische Futtermittel in der EU wieder verstärkt zu fördern, um zukünftig vermehrt Soja ersetzen zu können.

Um im Internet eine möglichst breite Diskussion über die Folgen des Fleischkonsums anzustoßen, startet der WWF eine Online-Aktion mit dem Titel „Die Fleischfrage“. Internetnutzer werden aufgefordert über Facebook und twitter Freunden und Bekannten Fragen zum Thema Fleischkonsum zu stellen, so die Debatte anzuregen und mit Experten im Chat zu diskutieren. Mehr Infos unter fleischfrage.wwf.de
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Buchtipp: Peter Wohlleben "Bäume verstehen"
Auf Du und Du mit dem Baum - Was uns Bäume erzählen, wie wir sie naturgemäß pflegen

Zu einem Sprachkurs der besonderen Art lädt Peter Wohlleben in seinem Buch »Bäume verstehen«, erschienen im pala-verlag, ein. Eindrucksvoll zeigt er: Bäume stehen nur scheinbar still und stumm in unserem Garten. Buche, Apfelbaum und Co. kommunizieren nicht nur untereinander, sondern auch mit uns – wenn wir ihre Sprache lernen.

Wer weiß, wie ein Baum fühlt, wer an seinem Wuchs und am Zustand der Blätter oder der Rinde erkennt, wie es ihm geht, wird lange Freude an ihm haben. Der Förster Peter Wohlleben erlaubt in seinem Buch deshalb auch überraschende Einblicke in die Gefühlswelt der Bäume: Er erzählt von ängstlichen und mutigen Exemplaren, von Oberhäuptern und Kronprinzen oder von Machtkämpfen und lebenslangen Baumfreundschaften. Dabei verhilft er fundiert und unterhaltsam zu einer neuen Sichtweise.

Das Wissen über das Wesen der Bäume und die ökologischen Zusammenhänge machen die naturgemäße Pflege leicht. Der Rat des Experten hilft bei der Wahl des passenden Hausbaumes, beim Pflanzen und Schneiden oder beim Umgang mit kranken und alten Bäumen. Ein Buch für alle, die Bäume lieben und sie von der Wurzel bis zur Krone näher kennen lernen möchten.

pala-verlag Darmstadt 2011, 200 Seiten, EUR 14,00
ISBN: 978-3-89566-299-7
 
 

 
Zum Internationalen Jahr der Wälder
Die „SOKO Wald“ macht vom 19. bis 21. Oktober mit ihrem
Waldmobil Station auf dem Augustinerplatz

Waldpädagogik wichtiger denn je: Jedes vierte zehnjährige
Stadtkind war noch nie im Wald

„Buchen sollst Du suchen, Eichen sollst Du weichen“, rät der
Volksmund seit alters her (und zu Unrecht) im Fall von Gewittern
und Blitzschlag. Was aber, wenn man weder das Eine noch das
Andere erkennt? Fast ein Viertel der heutigen zehnjährigen
Stadtkinder sieht den Wald vor lauter Häusern nicht – sie waren
noch nie im Wald. Diesem Missstand will die Schutzgemeinschaft
Deutscher Wald (SDW) begegnen. Deshalb bringt sie heuer, im
Internationalen Jahr der Wälder, den Wald durch den Einsatz von
Waldmobilen auf die Hauptplätze von 40 deutschen Großstädten.
Die Tour begann am 1. April in Magdeburg und endet am 21.
Oktober in Freiburg.

Das Waldmobil der SDW ist auf Einladung des städtischen
Forstamtes von Mittwoch, 19., bis Freitag, 21. Oktober, auf dem
Augustinerplatz zu Gast und unterstĂĽtzt damit die intensive
Waldpädagogische Arbeit des Forstamtes, das jedes Jahr 250
WaldfĂĽhrungen und Exkursionen im Stadtwald zu den Themen
Nachhaltigkeit und Waldbewirtschaftung fĂĽhrt. Dabei gehen
Waldpädagogen der SDW zwischen 9 und 14 Uhr mit den
SchĂĽler/innen auf Spurensuche nach dem vermeintlich
Unsichtbaren. Mit den Kindern erkunden sie, in welchen
Produkten Wald steckt, wo der Wald in der Stadt zu finden ist und
ob man ĂĽberhaupt Wald in der Stadt braucht.

Ausgestattet mit Kameras und Diktiergeräten ziehen die Kinder
los, um Produkte zu finden, die aus dem Wald stammen, und sie
zu fotografieren. Eine andere Gruppe fragt Passanten nach der
Bedeutung des Waldes fĂĽr sie und die Stadt. Aus welcher Ecke
der Welt die gefundenen Produkte stammen, recherchiert die
„Soko“ dann am Waldmobil – was natürlich Fragen zu
Transportwegen und nachhaltiger Produktion aufwirft. Ihre
Ergebnisse präsentiert die „Soko“ der Klasse.

Auskünfte rund um das Städtische Forstamt Freiburg gibt es unter
0761/201-6213 und www.stadt.freiburg.de/forstamt. Nähere Infos
zur Tournee der Waldmobile und zur Schutzgemeinschaft
Deutscher Wald e.V. stehen unter www.sdw.de. Bewerbungen
von Schulklassen zur Teilnahme bitte unter info@waldmobil.de.

Hintergrundinfo zur Schutzgemeinschaft Deutscher Wald:
Am 5. Dezember 1947 wurde die SDW in Bad Honnef bei Bonn
gegründet, damit zählt sie zu den ältesten deutschen
Umweltschutzorganisationen. Heute sind in 15 Landesverbänden
25.000 Mitglieder aktiv. Ziel des Verbandes ist es, den Wald fĂĽr
den Menschen zu erhalten. Das Magazin „Unser Wald“ erscheint
alle zwei Monate in einer Auflage von 10.000 StĂĽck. Das
HeranfĂĽhren von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen an den
Wald ist ein Schwerpunkt ihrer Arbeit. Besonders erfolgreich und
bekannt sind die Waldjugendspiele, Waldschulen, Schulwälder,
Waldjugendheime und die bundesweiten Tagungen zur
Waldpädagogik. Waldmobile als Bildungseinrichtungen der SDW
ergänzen das Angebot der Waldschulen und Waldjugendheime.
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WWF lobt Eu-GH Gutachten zum Emissionshandel
EU-Generalanwältin hält Beteiligung nicht europäischer Airlines für rechtmäßig

Berlin - Der WWF begrüßt den Schlussantrag der deutschen EU-Generalanwältin Juliane Kokott als wichtigen Schritt im Rechtsstreit um die Einbeziehung von Flugzeugabgasen in den europäischen Emissionshandel. Viviane Raddatz, Verkehrsreferentin beim WWF, meint dazu:

„Dieser Schlussantrag setzt ein Signal für den Klimaschutz im Luftverkehr. Der europäische Emissionshandel ist ein erster Schritt um die steigenden Klimaemissionen der Flugzeuge einzudämmen. Die Einnahmen aus dem Emissionshandel müssen aber ausschließlich dem Klimaschutz zu gute kommen“.

Damit zeichnet sich ab, dass ab 2012 auch ausländische Fluggesellschaften am Emissionsrechtehandel teilnehmen müssen. Der Europäische Gerichtshof, der die letztendliche Entscheidung zum Jahresende fällt, folgt in den meisten Fällen dem Schlussantrag. Amerikanische und kanadische Fluglinien hatten gegen die Richtlinie, die ab 1. Januar in Kraft treten soll, mit dem Argument geklagt, dass sie mit internationalem Recht nicht vereinbar sei und in die Souveränität betreffender Staaten eingreife.

In ihrem Antrag bestätigte Generalanwältin Kokott die Rechtmäßigkeit der Richtlinie. Sie stellte klar, dass dadurch nicht die Souveränität von Drittstaaten verletzt werde und die Regelung mit allen internationalen Abkommen im Luftverkehr vereinbar sei. Kokott stellte auch fest, dass die EU nicht auf eine globale Lösung innerhalb der ICAO warten müsse.
 
 

 
Freiburg: Einsatz fĂĽr den Bergwald
Freiwillige engagieren sich noch bis zum 9. Oktober für naturnahe Wälder

Den Urlaub sinnvoll verbringen und im Bergwald arbeiten – seit
dem 26. September ist das fĂĽr ĂĽber 30 freiwillige Teilnehmer/innen
aus ganz Deutschland möglich, denn das Bergwaldprojekt ist bis
Sonntag, 9. Oktober, wieder zu Gast im Stadtwald Freiburg. Die
Freiwilligen erledigen Arbeiten in den Wäldern um den
Schauinsland, um das faszinierende Ökosystem Bergwald näher
kennen zulernen und einen Beitrag fĂĽr seinen Erhalt zu leisten.

Zugleich wollen diese Einsätze den Gedanken der Nachhaltigkeit
und des Klimaschutzes vermitteln. „Wir pflegen unsere Wälder für
kommende Generationen“, so Philip Schell, Revierleiter des
städtischen Forstamtes. „Alle Freiwilligen sehen den Wald am Ende
mit anderen Augen.“ Unter Anleitung der Projektförster Peter
Naumann und Henning Rothe pflegen sie Auerwildbiotope, stellen
Felsbiotope frei und pflegen stabile, gemischte Bergwälder. Neben
der praktischen Arbeit ist pro Woche ein Exkursionsnachmittag
vorgesehen, um die vielfältigen Aspekte des Waldes zu beleuchten.

Das Bergwaldprojekt bringt mit seinen Einsatzwochen jedes Jahr
ĂĽber 1000 Menschen an rund 30 Standorten in Deutschland in den
Wald. Durch die praktische Arbeit in Gruppen sollen sie die
Zusammenhänge in der Natur hautnah erleben und unsere
Abhängigkeit von den natürlichen Lebensgrundlagen erkennen.
 
 

 
Prof. Klaus Töpfer spricht in der Reihe „capitalism now“
im Theater über „In welcher Zukunft wollen wir leben?“
am Sonntag, 9. Oktober, 20 Uhr

Prof. Klaus Töpfer, ehemaliger Bundesminister und langjähriger
Exekutivdirektor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen
in Nairobi, spricht am Sonntag (9.Oktober) in einer gemeinsamen
Veranstaltung des Theater Freiburg und der Joseph-Wirth-
Stiftung e.V. im Rahmen der Reihe „capitalism now“ des Theaters.
Die Vortrags- und Diskussionsveranstaltung im GroĂźen
Haus an der BertoldstraĂźe beginnt um 20 Uhr. Im Anschluss an
den Vortrag von Klaus Töpfer besteht Gelegenheit zur Diskussion
im Winterer-Foyer des Theaters.

Das Thema des weltweit angesehenen Wissenschaftlers und
Umweltpolitikers lautet „In welcher Zukunft wollen wir leben?“
und befasst sich vor allem mit den Herausforderungen fĂĽr eine
neue internationale Friedenspolitik und nachhaltige Entwicklung
als Basis für eine stetig wachsende Weltbevölkerung von bald 10
Milliarden Menschen.

Klaus Töpfer (73), promovierter Volkswirt und Hochschullehrer,
war von 1987 bis 1994 Bundesumweltminister und anschlieĂźend
Bundesminister für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau.
1998 wurde er zum Exekutivdirektor des UN-Umweltprogramms
berufen. Seit seinem Ausscheiden 2008 leitet Töpfer das Potsdamer
Forschungsinstitut fĂĽr Klimawandel, Erdsystem und Nachhaltigkeit
IASS.

Die Stadt und die Joseph-Wirth-Stiftung e.V. setzen mit der
Vortragsveranstaltung die seit Jahren bestehende Zusammenarbeit
im Gedenken an den aus Freiburg stammenden Reichskanzler
Joseph Wirth fort. Der Zentrumspolitiker, 1879 in Freiburg geboren,
war nach verschiedenen politischen Ă„mtern in der badischen
Regierung und in der Reichsregierung 1922 Reichskanzler
als Nachfolger des Freiburgers Constantin Fehrenbach geworden.
In seine nur gut einjährige Regierungszeit fiel der Abschluss
des Rapallo-Vertrages als gegenseitiger Reparationsverzicht zwischen
Deutschland und Russland – gleichzeitig die erste völkerrechtliche
Anerkennung des jungen Sowjetstaates. 1933 ging
Wirth zunächst nach Frankreich und später in die Schweiz in die
Emigration und kehrte erst 1948 zurĂĽck. Er starb 1956 in Freiburg.
 
 

 
Ă–KO-TEST GewĂĽrze: Pflanzenschutzmittel aus aller Welt
Im Gewürzregal kommt die ganze Welt zusammen – leider nicht nur in puncto Geschmack, sondern auch in Sachen Pflanzenschutzmittel: Bis zu 15 Pestizide stecken in einem Produkt. Darauf macht das Frankfurter Verbrauchermagazin ÖKO-TEST aufmerksam, das verschiedene Paprika-, Oregano- und Curry-Marken ins Labor geschickt hat.

In Gewürzen stecken deshalb so viele unterschiedliche Pestizide, weil die Grundzutaten von zig verschiedenen Feldern der ganzen Welt stammen können und teils stark vermischt werden. Ein Gläschen, auf dem schlicht „Paprika rosenscharf“ steht, kann sich beispielsweise aus einer brasilianischen Sorte für den Grundgeschmack, einer Spur Chili aus Indien für die Schärfe und einer Portion fruchtigem Paprika aus Ägypten zusammensetzen. Außerdem werden oft schon die Grundzutaten in den Herkunftsländern gemischt.

Die Mengen der jeweiligen Pestizide liegen zwar unter den gesetzlichen Grenzwerten, doch wie gefährlich diese Mehrfachrückstände, also die Kombination mehrerer Pestizide, für die Gesundheit sind, weiß keiner. Die Gefahr ist nicht abschätzbar.

ÖKO-TEST rät Verbrauchern, Bio-Gewürze einzukaufen. Der Test zeigt, dass man mit diesen Produkten tendenziell auf der sicheren Seite ist. Ein Markenname wie Fuchs, Ostmann oder Wagner ist dagegen keine Garantie dafür, dass man eine pestizidfreie Ware erhält.

Das Ă–KO-TEST-Magazin Oktober 2011 gibt es seit dem 30. September 2011 im Zeitschriftenhandel. Das Heft kostet 3,80 Euro.
 
 



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