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Dienstag, 19. März 2024
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Verschiedenes

 
"Thorium - Atomkraft ohne Risiko?"
Alte Lügen - Neu verpackt bei ARTE

Die internationale Atomlobby war nach den vielen Opfern der "zivilen" Nutzung der Atomkraft, nach Fukushima und Tschernobyl für kurze Zeit ein wenig in Deckung gegangen. Aufgegeben hat sie nicht. Das globale atomare Dorf, die alten mächtigen Seilschaften aus Konzernen, Lobbyisten und Atomparteien funktionieren noch. Es werden zwar viel mehr alte AKW stillgelegt, doch in Diktaturen, Halbdiktaturen und in Ländern in denen der Markt nicht funktioniert werden immer noch AKW gebaut.
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Neue Ausstellung im Waldhaus
Das Waldhaus zeigt farbige Holzschnitte von Brian Curling


Werden und vergehen“ lautet der Titel der neuen Ausstellung, die
von Sonntag, 25. September, bis zum 26. März 2017 im Waldhaus in
der Wonnhalde gezeigt wird. Zu sehen sind 24 filigrane, meist zart
getönte, teils sehr großformatige Holzschnitte des Amerikaners Brian
Curling. Sie tragen poetische wie programmatische Titel wie „Tree of
Hours“, „Distance and Nostalgia“, „Myriad Things“ oder eben
„Werden und Vergehen“ und zeigen Äste, Zweige, Samenstände,
ganze Bäume, manche auch Vögel.

Faszinierend ist das Neben- und Ãœbereinander unterschiedlicher
perspektivischer Distanzen, zum Teil innerhalb desselben Bildes.
Räumliche Ferne lässt einen ganzen Baum mit Krone sehen,
daneben erinnern mikroskopische Nahsichten an pflanzliche
Feinstrukturen. Brian Curling verstärkt solche Effekte, die auch mit
Schärfen und Unschärfen spielen, noch durch die sich fein im Papier
abzeichnenden Holzstrukturen der Druckstöcke und sich
überlagernde Papierschichten.

So liefert der Wald als „schönstes Kapital der Welt“, wie sich Brian
Curling ausdrückt, ihm nicht nur das Ausgangsmaterial für seine
Druckstöcke. Die künstlerische Auseinandersetzung mit den ewigen
Prozessen der Natur und der Darstellung von Bäumen „als
unvorstellbar komplexen Lebewesen mit ihren Bausteinen, ihren
Mustern, ihren Schichtungen und Verzweigungen, ihrer Geometrie“
ist für ihn zu einem Lebensthema geworden.

Das ist kein Wunder. Geboren 1976 auf einer Farm in Kentucky, in
einer sehr wald- und wasserreichen Gegend, lernte Curling schon als
Kind die große Bedeutung des Wetters kennen und übernahm früh
Verantwortung für das Wachsen und Gedeihen von Tieren und
Pflanzen auf der Farm. Insbesondere sein Vater, laut Curling „aus
demselben Holz geschnitzt“ wie er, vermittelte ihm als Jäger, Farmer
und Naturfreund einen respektvollen Umgang mit Tieren und
Pflanzen, vor allem aber eine sensible Wahrnehmung der Natur und
ihrer sich ständig verändernden Erscheinungen.

Zunächst wollte Curling Landschaftsarchitektur studieren. Über einen
vorbereitenden Zeichenkurs lernte er jedoch die für ihn völlig neue
„Sprache der Kunst“ kennen. Er änderte seine Pläne, studierte
Druck- und Buchkunst an der Universität Kentucky und erwarb später
den Master of Fine Arts an der Universität Nebraska. Anschließend
lehrte er als Professor am Cleveland Institute of Art in Ohio.

Bis 2006 unterrichtete Brian Curling an verschiedenen Universitäten
und Kunstschulen. Dann ging er mit seiner Frau Friederike CurlingAust,
die ebenfalls als freischaffende Künstlerin tätig ist, nach Kairo
und übernahm an der dortigen Amerikanischen Universität eine
Professur für Kunst. Zudem leitete er als Direktor die Falaki-Galerie
dieser Universität. Nach der Geburt ihrer zwei Kinder ging das
Ehepaar nach Deutschland. Seit 2010 lebt und arbeitet Brian Curling
als freischaffender Künstler mit Frau und Familie in Radebeul bei
Dresden auf dem Weingut, das sein Schwager dort betreibt.

Ihnen allen sei, wie Brian Curling sagt, wichtig, dass „man für etwas
lebt“. Für ihn bedeutet das, mit einer gewissen Mühsal selbst etwas
Sinnvolles zu schaffen. Vergänglichkeit zwar wahrzunehmen, ihr
aber mit dem künstlerischen Schaffen etwas entgegenzusetzen. Das
heißt für den Künstler nicht zuletzt „stoisch wie ein Baum“ den
Unbilden des Wetters und des Lebens zu trotzen, sich in einer lauten
beschleunigten Welt immer wieder auf die Natur zu besinnen und
gleichzeitig all die unendlichen Einzelvorgänge in ihrer Einmaligkeit
wahrzunehmen.

In der Ausstellung werden neben den Bildern auch Druckstöcke,
Werkzeuge und Papiere gezeigt. Anschaulich kann der künstlerische
und handwerkliche Schaffensprozess Brian Curlings nachvollzogen
werden. Denn der Künstler geht nicht nur meisterlich mit dem
Werkstoff Holz um. Auch Auswahl und Einsatz besonderer Papiere
zeugen von seinem handwerklichen Können.

Am 11. und 12. März bietet das Waldhaus die Gelegenheit, bei
einem Workshop mit dem Künstler die handwerkliche und
künstlerische Technik des Holzschnittes kennenzulernen (nur mit
Anmeldung).
 
 

 
Bayer-Monsanto Zusammenschluss: Gefahr für Mensch, Tier und Umwelt
Die vor wenigen Tagen angekündigte Übernahme des US-Saatgutkonzerns Monsanto durch den deutschen Chemiegiganten Bayer ist ein Schlag ins Gesicht für die kleinbäuerliche und auf Nachhaltigkeit setzende Landwirtschaft weltweit, sowie für alle Akteure im Kampf um soziale, ökologische, politische, ökonomische und kulturelle Nachhaltigkeit. Der entstehende Konzern verfügt über eine faktische Monopolstellung im Bereich Saatgut und Pflanzenschutzmittel und die Strukturen der industriellen Landwirtschaft, welche die UN-Nachhaltigkeitsziele 2030 konterkarieren, werden hierdurch weiter verfestigt.

Dr. Ursula Hudson, Vorsitzende von Slow Food Deutschland, kommentiert:

"Weltweit geraten Landwirte schon jetzt in eine erzwungene Abhängigkeit von Saatgutkonzernen, die oft zum finanziellen Ruin führt - auch Suizide zahlreicher Kleinbauern werden hiermit in Verbindung gebracht. In Indien spricht man sogar von einem "Selbstmordgürtel". Gleichzeitig stellt die Vormachtstellung der Pestizidindustrie ein wahres Problem für die Zukunft unserer Ernährung dar, denn es ist ganz sicher nicht die industrielle Landwirtschaft, die zukünftig 10 Millionen Menschen ernähren wird. Der Zusammenschluss von Bayer und Monsanto droht die Lage noch weiter zu verschlimmern.

Genau deshalb besteht nun umso mehr die Notwendigkeit, dass sich die Zivilgesellschaft, alternative Bauernverbände, handwerkliche Erzeuger und Verbraucherschutzorganisationen zusammen schließen, um den negativen Folgen der Fusion, die bereits am Horizont zu erkennen sind, entschlossen entgegenzutreten. Wenn wir dem industriellen Lebensmittelsystem weiterhin das Primat einräumen, wird es nur noch eine sehr überschaubare Anzahl an Ernten geben - laut der FAO der Vereinten Nationen noch 60 Ernten -, dann ist Schluss. Deshalb setzen wir uns für Nachhaltigkeit entlang der kompletten Wertschöpfungskette der Lebensmittelproduktion inklusive Saatgutfreiheit ein. Vor allem in der EU müssen wir uns für Ökologisierung und Diversifizierung der Landwirtschaft einsetzen. Wir alle sind gefragt: Als Verbraucher haben wir mindestens 3 Mal am Tag die Wahl, was für ein Lebensmittelsystem wir unterstützen, denn Essen ist politisch."

Slow Food Deutschland fordert die EU-Kommission nun dezidiert dazu auf im Zuge der Gefahr für Mensch, Tier und Umwelt, die durch den Zusammenschluss auf dem Spiel steht, einzulenken. Auch das Kartellamt müsste eingreifen und die Marktkonzentration des Allgemeinguts Saatgut verhindern. Es ist völlig unverständlich, dass bei dem Zusammenschluss der Supermarktketten Kaisers und Tengelmann Abgesänge auf den Wirtschaftsminister angestimmt werden, eine Monopolisierung unser aller Ernährungsgrundlagen aber stillschweigend hingenommen wird.

In Turin, Italien, treffen sich diese Woche ab Donnerstag bei Slow Foods größtem internationalen Event, Terra Madre Salone del Gusto, über 5.000 Landwirte, Züchter, Imker, Fischer, Köche, Wissenschaftler, Autoren, Aktivisten, Gärtner und viele andere Akteure rund um unser Lebensmittelsystem aus über 160 Ländern. Gerade unter dem Gesichtspunkt der aktuellen Entwicklungen wird das internationale Slow-Food-Netzwerk dieses Welttreffen als Chance nutzen, um den Machenschaften der Chemie- und Saatgutkonzerne, die die Landwirtschaft einseitig in die Richtung der industriellen Produktion treiben wollen, entgegenzutreten und zu zeigen, dass es schon jetzt in der EU und weltweit ein Netzwerk an verantwortungsbewussten Verbrauchern, Organisationen, Erzeugern und Handlungsträgern gibt, die für eine andere, eine nachhaltigere Landwirtschaft für Menschen, für Umwelt und für die Tiere eintritt.
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Wohnbau: Dachausbau und Aufstocken in Freiburg und Region
Potenzial 4000 Wohnungen in Freiburg? Hausaufgaben machen statt Landwirte vertreiben

Die Aufgabe, mehr Wohnraum bereitzustellen, sollte vordringlich auch den Dachausbau und Aufstockungen voranzubringen. Dazu gehört für die Stadt Freiburg und andere Kommunen der Region das Instrument Dachausbau- und Aufstockungskataster. Beides ist in Freiburg wie u.a. ein Leerstandskataster offenbar nicht vorhanden. Der Freiburger auch regional aktive Verein ECOtrinova wandte sich dazu kürzlich an den Freiburger Gemeinderat, den OB und die Bürgermeisterriege. „Wir halten die fehlenden Kataster für ein Versäumnis. Die Hausaufgaben sind nicht gemacht. Stadt und Gemeinderat möchten wie auch andere Kommunen im Umland mehr Wohnraum schaffen. Dachausbau und Aufstockungen sind große Teilbeiträge, das Bauen auf der „grünen Wiese“, wie es großflächig bei Freiburg-Dietenbach noch geplant ist, zu vermeiden,“ so ECOtrinova-Vorsitzen­der Dr. Georg Löser. „Es bestehen vielteilige Alternativen statt der geplanten eklatanten „Flächen-Sünde“ Freiburg-Dietenbach und des dortigen Millionen-Kostenlochs für Erschließen, Bauen, Personalkosten und statt dort anstehenden „Abmagerungen“ und großen Enteignungsrobleme.

Der Verein verwies auf die aktuelle Expertise des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumfor­schung (BBSR) für das Bundesbauministerium (2). Freiburg und Nachbarkreise zählen zu den besonders lohnenden Gebieten für Dachausbauten und Aufstockungen, für die es in Freiburg einige gute Beispiele gebe. Laut BBSR bieten vor allem die Wohnungsbestände der 1950er- bis 1970er-Jahre gute Voraussetzungen. Fast 40% des Wohngebäude­bestandes in Deutschland entfalle hierauf. Bei verbreitet anstehender Modernisierung können die Möglichkeiten geprüft werden. Dass Dachausbauten angespannte Wohnungsmärkte entlasten, belegen viele Praxisbeispiele.

Das Hauptpotenzial liege im mittleren Preissegment, weniger im unteren. Aber Wohnkosten können sinken z.B. mit Verzicht auf zusätzliche Stellplätze dank gutem ÖPNV, Maßnahmen pro Radfahren und Car-Sharing, so ECOtrinova dazu. Und bisherige oberste Wohngeschosse erfahren mit Dachausbau und Aufstockung als solche sehr erhebliche - bis zur Hälfte - Heizenergieeinsparungen und folglich geringere Heizkosten. Weitere positive Effekte für den Wohnungsmarkt auch im unteren Preissegment würden laut BBSR erzielt, indem die künftigen Nutzer preiswertere Bestandswohnungen frei machen infolge von Umzugsketten und Sickereffekten.

Eine zweite neue Studie (3), ( 6), hier der TU Darmstadt und des Pestel-Instituts, weist laut Löser ebenfalls auf das immense Flächenpotential auf den Dächern von Bestandsbauten hin. Die Studie für 11 führende Organisa­tionen der Planungs-, Bau- und Immobilienbranche sehe in der Aufstockung bestehender Bauten große Chan­cen. Über 1,5 Mio. zusätzliche Wohnungen könnten laut Studie durch Dach-Aufstockung entstehen. (S. 65), dies dort, wo der Wohnraum knapp und das Wohnen teuer ist: d.h. in Ballungsräumen und Universitätsstädten. Freiburg gehört laut Studie wie die Nachbarkreise zu den Regionen, wo Aufstockung besonders sinnvoll ist (S. 55). Wenn Freiburg Durchschnitt wäre als 1/400 von Deutschland, wären es für Freiburg rund 4000 Wohnun­gen, so ECOtrinovas Daumenregel, fast so viel wie die 5000 für Dietenbach geplanten - allein mit nur einem von vielen Maßnahmenpaketen, auf schon erschlossenen Flächen, passend für eine Öko- und Nachhaltigkeits- und Klimaschutzhauptstadt, ohne landwirtschaftlichen Boden zu ver­nichten.
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NABU: Ein Jahr Abgas-Skandal – zu wenig aus Dieselgate gelernt
Minister Dobrindt hält weiter seine schützende Hand über die Autoindustrie

Ein Jahr nach dem Bekanntwerden des Abgas-Skandals bei VW kritisiert der NABU die weiterhin mangelnde Bereitschaft von Automobilindustrie und Bundesregierung, der Abgasbelastung durch Pkw mit wirksamen Maßnahmen entgegenzuwirken. Anstatt anzuerkennen, dass ein Großteil der Fahrzeuge offenkundig nicht die nötige Schadstoffminderung liefert und hierfür adäquate Lösungsstrategien zu entwickeln, erweckt die Branche den Eindruck, dass nicht die tatsächliche Minderung von Emissionen, sondern allenfalls das Einhalten von Grenzwerten unter Laborbedingungen von ihnen gefordert wird. Dass nun ausgerechnet die Bundesregierung und insbesondere Bundesverkehrsminister Dobrindt diese Praxis nicht nur geduldet, sondern durch weitestgehende Untätigkeit auch noch befördert haben, ist aus NABU-Sicht ein Hohn für sämtliche Bemühungen von Städten und Gemeinden, die Luftschadstoffbelastung vor Ort auf ein unbedenkliches Maß zurückzuführen.

NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller: „Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt hält entgegen öffentlicher Ankündigungen weiter seine schützende Hand über die Autoindustrie. Es ist ein fatales Signal an Hersteller und Kunden, wenn nicht einmal der Gesetzgeber selbst ein Interesse daran zeigt, bestehende Mängel zügig zu beseitigen. Dieses unverantwortliche Verhalten geht eindeutig zulasten der Umwelt, vor allem aber der Gesundheit der Bürger.“ Das bisher einzige Ergebnis einer monatelangen Untersuchungskommission ist die „freiwillige Serviceaktion“ der Autoindustrie, bei der die Hersteller Fahrzeuge zur Reduzierung des sogenannten Thermofensters in die Werkstätten zurückrufen.“ Wie diese Serviceaktion aussieht, kann konkret am Beispiel des Porsche Macan beobachtet werden: Unterhalb von plus fünf Grad Celsius reduziert Porsche auch in Zukunft die Wirksamkeit des Stickoxidkatalysators und das mit dem Segen des Verkehrsministers. Es sei zu befürchten, dass auch anderen Herstellern vergleichbare, amtliche Freibriefe ausgestellt würden, die weiter zu hohe Abgaswerte erlauben.

NABU-Verkehrsexperte Dietmar Oeliger: „Ein Jahr nachdem die Bombe um manipulierte Abgaswerte bei Volkswagen geplatzt ist, hat die Autoindustrie zu wenig aus dem Skandal gelernt. Selbst neue Fahrzeuge der Abgasstufe Euro 6 übersteigen im realen Straßenbetrieb immer noch die erlaubten Grenzwerte für Stickoxidmengen und begründen dies vielfach mit dem Phantasiebegriff Thermofenster. Dabei ist längst deutlich geworden, dass es technisch unhaltbar ist, sich hinter Motorschutzargumenten zu verstecken.“ Dieses Auftreten sei angesichts der Ausmaße des Skandals völlig unbegreiflich, illustriere aber die Arroganz und Narrenfreiheit einer Branche, die sich seit Jahrzehnten des politischen Rückhalts auf höchster Ebene sicher sein könne.

Neben der Nachbesserung der bestehenden Flotte auf echte Euro-6-Werte im Realbetrieb, müsse aus Sicht des NABU daher unter anderem eine Reform des Zulassungsverfahrens in der Zukunft ganz eindeutig die Möglichkeiten von Manipulationen dieser Art unterbinden. Dazu hat der NABU bereits im Dezember vergangenen Jahres zusammen mit anderen Umweltverbänden ein Konzept vorgestellt. Es basiert in erster Linie auf realen Messungen der Abgaswerte auf der Straße und nicht im Labor, einer Erklärung des Herstellers über die Einhaltung der Werte und empfindlichen Sanktionen bei der Missachtung der Grenzwerte.

„Es ist ein Treppenwitz, dass die des Betruges überführten Autohersteller in Europa nicht für ihr Vergehen bestraft werden, sondern allenfalls die Fahrzeuge per Software nachrüsten müssen. Man stelle sich vor, ein Raser wird erwischt, muss aber keine Strafe fürchten, sondern nur gelobigen, sich künftig an die Regeln zu halten. Dies wäre eine Einladung zur Kriminalität, die der Verkehrsminister bei der Autoindustrie weiterhin duldet“, so Oeliger.
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Mehrweg fürs Meer
Müllvermeidung in Strandnähe: NABU startet ein Pilotprojekt zur Einführung eines Mehrwegsystem in der Strandgastronomie auf Fehmarn

Im Einsatz gegen die Vermüllung der Ostsee hat der NABU gemeinsam mit lokalen Partnern ein neues Pilotprojekt auf der Ostseeinsel Fehmarn gestartet. Dort können Strandurlauber künftig selbst entscheiden, ob sie anstatt auf Einweggeschirr auf eine umweltfreundliche Mehrwegvariante setzen, wenn sie ihr Fischgericht, Pommes-Frites oder eine Quarkspeise mit an den Strand nehmen wollen. „Mit dem NABU-Projekt ‚Mehrweg fürs Meer‘ wollen wir zeigen, wie einfach es sein kann, am Strand Müll zu vermeiden, bevor er achtlos weggeworfen eine Gefahr für Tiere und Menschen durch die Zersetzung im Meere werden kann“, sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.

Unsere Meere verkommen immer mehr zu Müllkippen für Plastikabfälle jeder Art. Jedes Jahr kommen über zehn Millionen Tonnen hinzu – ein großer Teil davon Verpackungsmaterialien. „Jeder Deutsche verbraucht jährlich ca. 60 Coffee-to-go-Becher, die nur 15 Minuten gebraucht und dann weggeworfen werden. Eine unnötige Verschwendung wertvoller Ressourcen“, erläuterte NABU-Projektleiterin Lea Schenkelberg.

Ab sofort können Kunden in beteiligten Restaurants die Verpflegung für den Besuch am Strand im umweltfreundlichen Mehrweggeschirr erhalten. Nach dem Verzehr kann das Geschirr bei einem beliebigen teilnehmenden Partner wieder abgegeben werden und verbleibt so im Kreislauf. „Wir freuen uns sehr, dass wir mit dem Café El Sol, dem Fischlädchen, der Quarkeria, dem Camping- und Ferienpark Wulfener Hals sowie dem NABU-Wasservogelreservat Wallnau hier auf Fehmarn erste Vorreiter gefunden haben, die sich für den Ressourcen- und Meeresschutz stark machen und wir so das Engagement unserer Insel für den Umweltschutz weiter ausbauen können“, sagte Fehmarns Bürgermeister Jörg Weber.

Durch den Aufbau des Mehrwegsystems für ökologisch nachhaltiges Geschirr leisten die beteiligten Gastronomen und ihre Kunden einen Beitrag zum Schutz der Meere, denn ein Mehrwegsystem hilft Abfall zu vermeiden, Ressourcen zu schonen und schützt so die Meere und seine Bewohner. Gemeinsam können Betriebe, Fehmaraner und Feriengäste das Müllaufkommen am Strand und in der Umgebung reduzieren, sodass die Ostsee sauber bleibt.

„Wir dürfen uns nicht darauf beschränken, den Müll wieder aus unserer Umwelt zu entfernen. Es gilt: Müll sollte erst gar nicht entstehen und ins Meer gelangen. Hier soll das Pilot-Projekt „Mehrweg fürs Meer“ einen wichtigen Beitrag leisten“, so Miller. Der NABU hofft, dass in Zukunft weitere Kommunen und gastronomische Betriebe Mehrwegalternativen anbieten und das Engagement entlang der Küsten zum Schutz unserer Meere ausgeweitet werden kann.

Hintergrund:

Das NABU-Pilotprojekt „Mehrweg fürs Meer“ wird unterstützt mit Geldern der Veolia Stiftung, die sich unter anderem für die Sensibilisierung einer breiten Öffentlichkeit für einen respektvollen Umgang mit der Umwelt engagiert. In Zusammenarbeit mit den Gastronomen entlang der Strandpromenaden bzw. in der strandnahen Innenstadt von Fehmarn soll den Kunden die Möglichkeit gegeben werden, auf Mehrweggeschirr umzusteigen. Dieses ist abwaschbar und wird nach der Rückgabe wiederverwertet. Das Geschirr ist einheitlich gekennzeichnet und kann an jedem Standort der Initiative zurückgegeben werden.
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Naturschützer und Wassersportler werden Gewässerretter
Internetportal startet zum International Coastal Cleanup Day (17.9.)

Anlässlich des diesjährigen International Coastal Cleanup Day am 17. September rufen die drei Spitzensportverbände des Deutschen Olympischen Sportbunds und Deutschlands größter Naturschutzverband zu Reinigungsaktionen an Gewässern auf und warnen vor der zunehmenden Bedrohung durch Plastikmüll. Gemeinsam starten der Deutsche Kanu-Verband e.V. (DKV), der Deutsche Segler-Verband e.V. (DSV), der Verband Deutscher Sporttaucher e.V. (VDST) und der NABU das Internetportal www.gewässerretter.de Hier können Müllfunde gemeldet und Reinigungsaktionen organisiert werden. Darüber hinaus gibt es Informationen rund um den Gewässerschutz.

Auf der gemeinsamen Webseite können Wassersportler und Naturliebhaber ab sofort entdeckten Müll dokumentieren und melden. Die gesammelten Daten werden in einer interaktiven Karte dargestellt und liefern wichtige Informationen über die Abfallbelastung der deutschen Gewässer. Darüber hinaus können Reinigungsaktionen organisiert und über soziale Medien beworben, Informationsveranstaltungen eingestellt und praktische Tipps zur Müllvermeidung im Alltag und beim Sport abgerufen werden. Der heutige International Coastal Cleanup Day, an dem Tausende Freiwillige ausschwärmen, um ein Stückchen Natur vom gefährlichen Zivilisationsmüll zu befreien, gibt den Startschuss für das neue Portal.

Plastikmüll stellt eine große Gefahr für die Umwelt dar. Jährlich werden mehr als zehn Millionen Tonnen allein von Land in die Weltmeere eingetragen, Millionen Tiere sterben daran. Sie verschlucken Feuerzeuge oder Schraubverschlüsse und verfangen sich in alten Plastiktüten oder Fischernetzen. „Das Problem fängt hier vor unserer Haustür an, ein Großteil des Plastikmülls wird über die Flüsse ins Meere gespült, so trägt der Rhein jährlich mehr als zehn Tonnen Mikroplastik in die Nordsee. Gemeinsam wollen wir ein Zeichen setzen und eine zentrale Anlaufstelle für den Schutz unserer heimischen Meere, Flüsse und Seen vor der zunehmenden Müllgefahr aufbauen“, sagten die Partnerverbände.

Die Plastikvermüllung unserer Umwelt ist eine riesige Herausforderung. Doch wir alle können unseren Beitrag leisten. „Aufräumen ist das eine, noch wichtiger ist aber, dass wir lernen, Müll zu vermeiden, Ressourcen zu schonen und die richtigen gesellschaftspolitischen Signale senden. Hier möchten DKV, DSV, VDST und der NABU gemeinsam voran gehen“, so die Verbände weiter.

Die Umsetzung von www.gewässerretter.de wurde mit finanzieller Unterstützung des Lebensmitteleinzelhändlers REWE im Rahmen der strategischen Partnerschaft mit dem NABU ermöglicht.
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Umweltorganisationen demonstrieren gegen hohe Verbräuche von Lkw
CO2-Grenzwerte dringend erforderlich

Das Warten auf den effizienten Lkw muss ein Ende haben

Mit einer Protestaktion vor dem Eingang der weltgrößten Nutzfahrzeugmesse IAA in Hannover haben die Umweltorganisationen NABU und Transport & Environment die zu hohen Kraftstoffverbräuche bei Lkw scharf kritisiert und die Einführung von CO2-Grenzwerten gefordert. Unter dem Motto „20 Jahre ohne Fortschritt“ machten sie auf die unbequeme Wahrheit aufmerksam, dass Spritverbrauch und damit Klimagasausstoß seit zwanzig Jahren auf nahezu unverändert hohem Niveau verharren.

NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller: „Das Warten auf den effizienten Lkw muss endlich ein Ende haben. Der wachsende Straßengüterverkehr droht alle Klimaschutzbemühungen in anderen Bereichen zunichte zu machen. Die EU-Kommission sollte daher schleunigst ambitionierte Verbrauchsgrenzwerte für Lkw einführen, so wie sie es bereits erfolgreich für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge getan hat.“

Die europäischen Lkw-Hersteller Mercedes-Benz, MAN, Volvo, Scania, Renault und DAF dominieren den Weltmarkt, aber ihre Wettbewerbsfähigkeit sei in Gefahr, da in Europa anders als in den USA, China, Kanada und Japan keine Verbrauchsgrenzwerte für Lkw existieren. Sollte die Europäische Union nicht zeitnah entsprechende Regularien einführen, verlöre sie auch in diesem Bereich die Vorreiterschaft an andere Nationen.

Dietmar Oeliger, NABU-Verkehrsexperte: „Zwischen 1995 und 2015 sind die Spritverbräuche von Lkw kaum oder gar nicht gesunken, da die Industrie vor allem in stärkere Motoren und mehr Fahrkomfort investiert hat. Der Klimaschutz blieb dabei auf der Strecke. So verbrauchte eine Lkw-Zugmaschine 1995 auf der Autobahn rund 22 Liter auf 100 Kilometer – zwei Jahrzehnte später kommen neue Lkw immer noch nicht mit weniger Kraftstoff aus.“

Stef Cornelis, Verkehrsexperte bei Transport & Environment: „Ohne deutlich effizientere Lkw wird es unmöglich sein, die Klimaschutzziele von Paris einzuhalten, denn der Lkw-Verkehr ist bereits heute für 25 Prozent der straßenbasierten Kohlendioxidemissionen verantwortlich – Tendenz steigend. Hier steht nicht nur die Glaubwürdigkeit der EU im Umweltschutz auf dem Spiel, sondern auch die Innovationskraft der europäischen Lkw-Industrie.“
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