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Verschiedenes

 
NABU kritisiert illegalen Vogelabschuss in Deutschland
Extrem seltener Gänsegeier nach Schussverletzung aufgegriffen

Der NABU hat einen besonders erschütternden Fall von illegalem Vogelabschuss kritisiert. Ein extrem seltener Gänsegeier wurde am 30. Juni nahe Breidenbach im Landkreis Marburg-Biedenkopf in Mittelhessen von Aktiven der lokalen NABU-Gruppe verletzt aufgefunden. Wie sich herausstellte, war der imposante Vogel mit einer Spannweite von zweieinhalb Metern aufgrund eines Armdurchschusses, vermutlich mit einem Kleinkalibergewehr, flugunfähig.

Der Vogel wurde anschließend in der Klinik für Vögel, Reptilien, Amphibien und Fische der Justus-Liebig-Universität Gießen mit Kostenunterstützung des „Vereins zur Förderung der Vogelmedizin in Gießen e.V.“ intensiv behandelt. Dort konnte sein Leben dank Operation, Physio- und Lasertherapie gerettet werden, er wird aber nie mehr richtig fliegen können. Vor wenigen Tagen konnte der Geier zur weiteren Pflege an den Tier- und Naturschutzpark Herborn überstellt werden. Dort wird er am heutigen Freitag im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt. Gänsegeier sind äußerst selten. Nur in manchen Jahren gelangen wenige Exemplare dieser Aasfresser aus weiter südlich gelegenen Brutgebieten auf ihrer Suche nach Nahrung nach Deutschland.

Der NABU kritisiert den auch in Deutschland andauernden illegalen Mord an Greifvögeln durch Fang, Vergiftung und Abschuss. „Seit Jahren prangern wir die Verhältnisse in Malta an, wo Vögel aus purer Schießlust vom Himmel geholt werden“, sagt NABU-Vogelexperte Lars Lachmann. „Genauso entsetzt sind wir über den massenhaften Fang von Vögeln in Ägypten. Sowohl in Malta wie in Ägypten handelt es sich oft um Zugvögel aus Deutschland, die in Deutschland streng geschützt sind.“ Bei dem in Hessen abgeschossenen Geier handelt es sich vermutlich um einen Vogel aus Frankreich oder Spanien. Gänsegeier brüten nicht in Deutschland, sondern nur in Südeuropa und Nordafrika. Die Art ist überall selten geworden mit Ausnahme der spanischen Population, die sich derzeit auch in Südfrankreich ausbreitet. Alle anderen europäischen Populationen sind stark vom Aussterben bedroht. „Umso beschämender ist es, dass wir es nicht einmal bei uns in Deutschland schaffen, große Greifvögel vor dem Abschuss zu bewahren, sobald sie unser Land erreichen“, so Lachmann.

Allein in Nordrhein-Westfalen wurden zwischen 2005 und 2009 180 Fälle von Greifvogelverfolgung registriert, bei denen mehr als 360 Vögel getötet wurden. „Dies ist jedoch nur die Spitze des Eisberges, die meisten Taten bleiben unentdeckt. Die Tötung der geschützten Vögel muss auch in Deutschland angemessen geahndet werden“, so der NABU-Vogelexperte. Die Obere Naturschutzbehörde im Regierungspräsidium Gießen habe bereits Anzeige erstattet.

Zur weiteren Aufklärung des Falles bittet der NABU dringend um Mithilfe: Hinweise zum Geschehen oder zum Täter können (auch anonym) über das NABU-Infotelefon unter der Nummer 030-284984-6000 abgegeben werden oder per e-mail an info@nabu.de.
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NABU und UVP-Gesellschaft fordern europaweite Umweltstandards für Fracking
Gesetzliche Regeln müssen Risiken der Technik für Mensch und Natur ausschließen

Am 31. August 2013 findet bundesweit der erste Anti-Fracking-Tag statt. Unter dem Motto „Keine Stimme für Fracking – No Vote for Fracking” werden in zahlreichen Regionen in Deutschland Bürgerinitiativen auf die Straße gehen, um sich gegen die Ausbeutung unkonventioneller Erdgasvorkommen mittels Fracking zur Wehr zu setzen.

Aus Sicht des NABU und der UVP-Gesellschaft stellt die Methode, Erdgasvorkommen mittels Tiefbohrungen und dem Einsatz von Chemikalien zu gewinnen, eine erhebliche Bedrohung für Mensch und Natur dar. „Fracking ist klima- und energiepolitisch verzichtbar, zu wirtschaftlichen Kosten nicht vertretbar und angesichts der Wissenslücken über die Auswirkungen der Technik für Mensch und Natur ein Roulettespiel“, sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Auch der Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) und das Umweltbundesamt (UBA) sehen diese Methode wegen ungeklärter Risiken für die Umwelt kritisch.

NABU und UVP-Gesellschaft fordern daher neue gesetzliche Regeln und Umweltstandards. „Der gegenwärtige gesetzliche Rahmen für die Fracking-Methode ist in Deutschland vollkommen unzureichend und muss angepasst werden“, forderte Tschimpke. Neben der Novelle des Wasserhaushaltsgesetzes und der Verordnung für die Umweltverträglichkeitsprüfung bergbaulicher Vorhaben gehöre dazu, auch Fracking zum festen Bestandteil des Bundesberggesetzes zu machen. Doch solange die derzeitige Rechtslage gelte, müssten sich Bund und Länder auf einen Genehmigungsstopp von Erkundungsvorhaben von Schiefergasvorkommen in Deutschland verständigen, so Tschimpke weiter. Erst wenn lückenlos alle offenen Fragen um die neue Technologie geklärt seien, könne es zu einer abschließenden Bewertung kommen. Solange müssten alle bereits genehmigten Vorhaben ausgesetzt werden und neue Anträge unberücksichtigt bleiben.

Auch auf europäischer Ebene sehen NABU und UVP-Gesellschaft akuten Handlungsbedarf. „Mit der derzeit laufenden Revision der EU-Umweltverträglichkeitsprüfungsrichtlinie muss es eine UVP-Pflicht für die Ausbeutung von unkonventionellen Erdgasvorkommen – egal welcher Größenordnung des Projektes – geben“, forderte UVP-Vorstand Johannes Bohl. Grundsätzlich müsse dies für alle umweltrelevanten Vorhaben sowohl auf der Planungs- als auch der Genehmigungsebene gelten. Die UVP diene damit als ein wirksames und taugliches Instrument zur Offenlegung und Bewertung von Umweltrisiken. Der Katalog der UVP-pflichtigen Vorhaben sei daher sowohl in der Richtlinie wie auch im nationalen Recht bei aktuellen Entwicklungen und Erfordernissen stetig anzupassen.

Vor dem Hintergrund der ungeklärten Risiken für Mensch und Natur sprechen sich der NABU und die UVP-Gesellschaft für eine EU-weite Regelung im Rahmen der UVP-Richtlinie für Fracking aus. Einige Mitgliedstaaten wie Frankreich und Bulgarien haben Fracking verboten, andere wie die Niederlande ein Moratorium verhängt. Wie der Umweltausschuss des Europäischen Parlamentes wollen diese Länder eine verbindliche UVP, während andere Länder wie Polen und Großbritannien die Umweltauflagen für das Fracking erleichtern wollen. Sie erhoffen sich davon niedrigere Energiepreise.
 
 

 
NABU-Stiftung Nationales Naturerbe seit zehn Jahren aktiv am Wittwesee
Tauchen und Waldumbau im rund 800 Hektar großen NABU-Schutzgebiet

Rheinsberg – Die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe lässt am Wittwesee östlich von Rheinsberg ein neues Naturparadies entstehen. Der im Naturschutzgebiet „Stechlin“ liegende See gehört zu den klarsten Gewässern Deutschlands. Bei Sichttiefen von bis zu fünf Meter Tiefe bietet sein Wasser in der heißen Jahreszeit eine willkommene Erfrischung.

Seit zehn Jahren setzt sich die NABU-Stiftung dafür ein, dass die Qualität des Sees und der ihn umgebenden Wälder erhalten bzw. noch weiter verbessert werden. „Wichtigste Grundlage hierfür ist der Flächenbesitz. Als Eigentümerin von aktuell 813 Hektar, darunter dem 162 Hektar großen Wittwesee und die umliegenden Wälder, kann sich die NABU-Stiftung effektiv für die Verbesserung des Lebensraums einsetzen“, sagte der Vorstandsvorsitzende der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe Christian Unselt. Zur Kontrolle der Entwicklung des Wittwesees sei dieser in das bundesweit beispielhafte Projekt „Naturschutztauchen“ des NABU-Landesverbandes Brandenburg, dem Naturpark Ruppin-Stechliner Land und örtlichen Tauchsportvereinen einbezogen. Die Ergebnisse der naturkundlichen Tauchgänge geben Auskunft über die Seenentwicklung und fließen ein in die Steuerung der Managementmaßnahmen der NABU-Stiftung.

„Durch das naturkundliche Tauchen ist die Unterwasserwelt in den anliegenden Seen gut bekannt. Ziel der NABU-Stiftung ist es nun, die Umwandlung von Kieferreinbeständen in Laubwälder voranzutreiben, um einer Wasserverdunstung entgegenzutreten“, so Unselt.

Bereits 220 Hektar Nadelforst lichtete die NABU-Stiftung hierfür auf, um Platz für Buchen und Eichen zu schaffen. Wo der natürliche Sameneintrag nicht ausreicht, pflanzt die NABU-Stiftung Jungbuchen. Der Wandel zu Laubmischwäldern dient nicht nur der Erhöhung der Artenvielfalt, sondern sorgt auch für eine verbesserte Grundwasserspeisung des Wittwesees und damit dem Erhalt seiner guten Wasserqualität. Bereits 165 Hektar der Stiftungsflächen sind der ungestörten Naturentwicklung übergeben, darunter die naturnahen Laubmischwälder an den Ufern des Sees. Seit 2003 flossen rund 350.000 Euro Stiftungsgelder für Flächenerwerb und Waldumbau, aber auch für Entsiegelungsarbeiten sowie Flächenmanagement in das NABU-Naturparadies Wittwesee.

2013 wird sich die NABU-Stiftung beim Umbau eines Weges am Wittwesee engagieren, um den Erhalt des hohen Wasserspiegels und gleichzeitig die nötige Zufahrt zu einer Kleinsiedlung auch bei hohem Wasserstand zu ermöglichen. Seit Jahresbeginn unterstützt die Lübzer Brauerei die NABU-Stiftung bei der Entwicklung des Wittwesees.

Aufgabe der NABU-Stiftung ist vorrangig der Erwerb und die langfristige Entwicklung von Naturschutzflächen, um diese dauerhaft als Lebensraum für bedrohte Tiere und Pflanzen zu bewahren. Seit ihrer Gründung hat die NABU-Stiftung bereits über 15.000 Hektar Land in ganz Deutschland erworben.
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NABU: Vermehrt Meldungen toter Grünfinken in Deutschland
Bei Anzeichen von Krankheit: Sommerfütterung einstellen und Vogeltränken entfernen

Beim NABU gehen in diesem Sommer wieder vermehrt Meldungen zu erkrankten oder toten Grünfinken ein. Vor allem aus dem südlichen Bayern und Baden-Württemberg sowie aus Nordrhein-Westfalen, dem westlichen Niedersachsen und aus dem Raum Berlin sind seit Juli viele erkrankte oder tote Vögel gemeldet worden. In allen Fällen wird von apathisch wirkenden oder bereits verendeten Grünfinken, in seltenen Fällen auch von anderen Arten, stets in der Nähe von Futterstellen berichtet.

Es ist davon auszugehen, dass die gemeldeten Grünfinken mit dem einzelligen Erreger „Trichomonas gallinae“ infiziert sind. Im Sommer 2009 trat erstmals in größeren Teilen Deutschlands eine Infektion von Finken auf. Nach Schätzungen des NABU starben 2009 etwa 70 bis 80.000 Grünfinken an der für diese Art tödlichen Krankheit. Als Trichomonaden-Infektionsquelle kommt neben dem direkten Kontakt der Tiere untereinander vor allem Trinkwasser an Futterstellen in Frage, in dem der Erreger bei sommerlich warmen Temperaturen bis zu 24 Stunden überleben kann. Vor diesem Hintergrund rät der NABU dringend, das Füttern sofort bis zum nächsten Winter einzustellen, sobald mehr als ein kranker oder toter Vogel an einer Sommerfutterstelle beobachtet werden. Ebenso sollten unbedingt alle Vogeltränken entfernt werden.

Seit 2009 trat die Krankheit in jedem Jahr wieder auf, sobald anhaltend sommerliche Temperaturen herrschen. „Die vermehrten Meldungen an den NABU weisen darauf hin, dass die Krankheit in diesem Jahr aufgrund des lange anhaltenden warmen Wetters wieder größere Ausmaße erreicht. Futter- und insbesondere Wasserstellen für Vögel sind gerade im Sommer ideale Ansteckungsherde, so dass ein kranker Vogel schnell andere Vögel infizieren kann. Selbst die tägliche Reinigung von Futterstellen und Wasserstellen reicht nicht aus, um die Vögel vor Ansteckung zu schützen, sobald kranke Artgenossen in der Nähe sind“, sagte NABU-Vogelschutzexperte Lars Lachmann.

Mit dem Trichomonaden-Erreger infizierte Tiere zeigen folgende Merkmale: Schaumiger Speichel, der die Nahrungsaufnahme hemmt, großer Durst, scheinbare Furchtlosigkeit. Eine Medikamentengabe ist nicht möglich, da Wirkstoffe bei freilebenden Tieren nicht dosiert werden können. Die Infektion verläuft immer tödlich. Nach Angaben von Veterinären besteht für den Menschen, Hunde und Katzen keine Gefahr einer Infektion. Aus bisher unbekannten Gründen scheinen auch die meisten anderen Vogelarten wesentlich weniger empfindlich auf den Erreger zu reagieren als Grünfinken.

Der NABU sieht derzeit durch die Krankheit noch keine zusätzliche Gefährdung für die allgemein leicht abnehmenden Bestände der Grünfinken. „In Deutschland leben rund zwei Millionen Brutpaare, also im Sommer über zehn Millionen Grünfinken, Eltern und Jungvögel eingerechnet. Das Finkensterben führt zu erhöhter Sterblichkeit, ein nachhaltiger Effekt auf die Bestandsentwicklung ist derzeit noch nicht nachweisbar und bisher nur lokal zu erwarten“, so Lachmann.

Meldungen über kranke und tote Singvögel nimmt der NABU zudem weiterhin auf seiner Internetseite www.gruenfinken.NABU-SH.de entgegen.

Verdachtsfälle aus Regionen, in denen der Nachweis des Erregers bislang nicht gelang, sollten den Kreisveterinären angezeigt werden und tote Vögel dort als Proben angeboten werden, damit das Auftreten des Erregers amtlich dokumentiert werden kann.
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NABU-Umfrage: Verbraucher wollen klare Kennzeichnung von „grünen“ Produkten
Miller: Chance für Handel – Sortimente umweltfreundlicher ausrichten

Neun von zehn Deutschen wünschen sich, dass Supermärkte umweltfreundliche Waren klar kennzeichnen, damit sie ökologische Produkte auf den ersten Blick erkennen können. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage, die der NABU beim Meinungsforschungsinstitut Emnid in Auftrag gegeben hat. 67 Prozent der Befragten würden sich außerdem über gut ausgebildetes Verkaufspersonal freuen, das über die Umweltfreundlichkeit angebotener Waren Auskunft geben kann.

„Die Umfragewerte zeigen, dass es ein dringendes Bedürfnis nach einer transparenten und leicht verständlichen Kennzeichnung von umweltfreundlichen Produkten gibt. Händler sollten die Chance nutzen und in allen Regalen ökologische und regionale Produkte stärker ausweisen“, sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Außerdem solle ein Verkäufer vor Ort über die grünen Alternativen informieren können. „Zu einem umweltfreundlichen Supermarkt gehört auch ein großes Sortiment an Bio-Lebensmitteln und Produkten aus der Region. Allein für die Listung dieser Waren sprechen sich drei Viertel der Verbraucher aus“, so Miller.

Der NABU unterstützt die Forderungen der Kunden nach mehr Umweltengagement im Einzelhandel und zeichnet seit drei Jahren engagierte Lebensmitteleinzelhändler mit dem Umweltpreis „Grüner Einkaufskorb“ aus, die sich besonders dafür einsetzen, dass ihre Kunden umweltfreundliche Alternativen im Regal vorfinden, diese auch erkennen können und insgesamt den Beitrag des Handels zum Umweltschutz voranbringen. Für den diesjährigen Wettbewerb können sich interessierte Händler und Filialen noch bis zum 9. September bewerben. Attraktive Preise werden in verschiedenen Kategorien vergeben. Die Verleihung findet am 25. November in Berlin statt.

„Der Lebensmittelhandel befindet sich in einer Schlüsselposition zwischen Produzenten und Verbrauchern und kann mit der Auswahl und Präsentation seiner Produkte einen entscheidenden Beitrag zum Umweltschutz entlang der gesamten Wertschöpfungskette seiner Waren leisten“, so NABU-Umweltexperte Sascha Roth.
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NABU zur Strompreisdebatte: Kosten gerecht verteilen
Miller: Wir wollen die Energiewende, aber wir zahlen sie nicht allein

Angesichts der Diskussion um steigende Stromkosten fordert der NABU faire Bedingungen für die privaten Stromkunden. Es ist zu erwarten, dass aufgrund niedriger Börsenstrompreise die Stromkosten erneut steigen werden. Daher müssten die Weichen neu gestellt werden, um die Endverbraucher zu entlasten. „Die Energieversorger müssen die durch Wind- und Solarstrom gesunkenen Börsenpreise an die Verbraucher weiterreichen und so den Anstieg der Stromkosten auffangen“, sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Die Politik sei zudem gefordert, bei der Energieproduktion verstärkte Anreize für flexiblen, CO2-armen Strom zu setzen und den Emissionshandel zu stärken. Denn mit einem sinkenden Kohlestromanteil würden die Stromnetze entlastet, die derzeit noch in großen Mengen unflexiblen Kohlestrom aufnehmen müssten, gleichzeitig würde der Klimaschutz wieder Fahrt aufnehmen.

Aus NABU-Sicht könnten längerfristig allein durch erneuerbare Energien die Preise stabil bleiben. „Trotz EEG machen die Strompreise nur einen kleinen Teil unserer Energiekosten aus. Viel drastischer als die Strompreise steigen bereits jetzt Heiz- und Benzinkosten. Darüber müssten sich verbraucherfreundliche Politiker empören und auch in den Bereichen Wohnen und Verkehr den konsequenten Weg hin zu erneuerbaren Energien einschlagen“, so Miller. Die Strompreisentwicklung der letzten Jahre zeige außerdem, dass es neben der EEG-Umlage noch viele weitere Kostentreiber gebe. Dazu zählt die Förderung der Offshore-Windkraft bei der die Zusatzkosten der unvermeidlichen Pannen und Verzögerungen auf die Endverbraucher abgewälzt werden. Selbst wenn die EEG-Umlage komplett gestrichen würde, bliebe eine Steigerung der Haushaltsstrompreise um fast 40 Prozent seit dem Jahr 2000.

Ziel muss es sein, nach der Bundestagswahl das EEG und den Strommarkt weiterzuentwickeln. „Die Stärken der erneuerbaren Energien können dann voll ausgespielt werden, wenn Energieproduzenten, große Energieverbraucher genau wie die Stromnetzbetreiber Systemverantwortung für stabile Netze und Versorgungssicherheit übernehmen“, so NABU-Energieexpertin Tina Mieritz.
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NABU mit breiter Unterstützung: Über 520.000 Mitglieder und Förderer
Tschimpke fordert umweltverträgliche Energiewende und Schutzprogramm für Flüsse

Mit über 520.000 Mitgliedern und Förderern blickt der NABU auf ein erfolgreiches Jahr 2012. Den größten Teil der Einnahmen von insgesamt 29,5 Millionen Euro machten mit 15,8 Millionen Euro die Mitgliedsbeiträge aus (2011: 15 Millionen Euro). Die Spendengelder erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr auf etwa 4,3 Millionen Euro (2011: 3,5 Millionen Euro). Die Verwaltungskosten blieben mit einem Anteil von 3,3 Prozent an den Gesamtaufwendungen konstant.

„Diese erfreuliche Bilanz ist eine sichere Basis, um uns weiterhin stark für den Schutz von Umwelt und Natur zu engagieren. Die breite Unterstützung in der Bevölkerung zeigt, dass die Menschen ein großes Interesse an einer intakten Natur mit Artenreichtum, sauberer Luft und Wasser sowie gesunden Böden haben“, sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke am Freitag in Berlin. Er verwies auf das besondere Engagement der rund 35.000 ehrenamtlichen Mitarbeiter im NABU, die sich bundesweit in über 2.000 Gruppen für den Schutz von Natur und Umwelt einsetzen. Erfolgreich sei der NABU auch als bundesweite Zentralstelle für den Bereich Umwelt- und Naturschutz beim Bundesfreiwilligendienst (BFD), der seit Juli 2011 den früheren Zivildienst ersetzt. 2012 wurden rund 300 Freiwillige für den Einsatz in Tierheimen, biologischen und Naturschutzstationen oder Umweltbildungsprojekten gewonnen.

Mit Blick auf die Bundestagswahlen im September und die Energiewende forderte der NABU-Präsident eine sorgfältigere Planung für den Ausbau der erneuerbaren Energien. „Bei der Auswahl von Standorten und Trassen für Anlagen, Netze und Speicher dürfen Schutzgebiete nicht gefährdet oder entwertet werden. Was wir brauchen, ist eine stärkere überregionale Raumplanung“, so Tschimpke. Es sei klar, dass der notwendige Ausbau der erneuerbaren Energien sowie die Erweiterung der Netzinfrastruktur nicht ohne Auseinandersetzungen erfolgen werden und Konflikt- und Kompromissfähigkeit von allen Beteiligten erfordere. Der NABU schlägt daher die Einrichtung einer unabhängigen nationalen Transfer- und Clearingstelle vor. „Eine solche Instanz kann die Beratung, den Dialog und die Kommunikation in den jeweils von der Energiewende betroffenen Regionen unterstützen und so mögliche Interessenkonflikte von vornherein verringern“, so Tschimpke.

Aus NABU-Sicht muss die nächste Bundesregierung mehr für den Gewässerschutz tun. „Der von der europäischen Wasserrahmenrichtlinie geforderte gute ökologische Zustand für alle Fließgewässer ist in Deutschland bis 2015 nicht erreichbar. Nur ein Drittel der ursprünglichen Flussauen sind noch erhalten und davon ist nur ein geringer Teil in einem naturnahen Zustand. Nährstoffe aus der Landwirtschaft belasten unsere Flüsse. Begradigungen, Uferbefestigungen und Wehre haben sie in ein Korsett gezwängt, das ihnen keinen Platz mehr lässt. Welche Folgen das Fehlen natürlicher Rückhalteflächen für die Wassermassen hat, haben wir erneut beim Juni-Hochwasser mit dem Leid der betroffenen Menschen und Milliardenschäden für die Volkswirtschaft erfahren“, so Tschimpke. Der Deichausbau solle sich daher künftig auf Siedlungen und wichtige Infrastruktur konzentrieren, während eine Ackernutzung im Auenbereich zu verbieten sei.

Der NABU macht sich für ein „Bundesprogramm Blaues Band“ stark, mit dem Ziel, aus ineffizienten Wasserstraßen wieder naturnahe Flüsse zu machen. Das Programm sollte in Zusammenarbeit mit Bund, Ländern und Umweltverbänden umgesetzt werden. Ein gutes Beispiel sei die bereits laufende Renaturierung der Unteren Havel, die unter Federführung des NABU gemeinsam mit dem Bund und den Ländern Brandenburg und Sachsen-Anhalt umgesetzt werde.

Aus NABU-Sicht hat die schwarz-gelbe Bundesregierung die Chancen für eine umweltfreundlichere Agrar-, Klima- und Verkehrspolitik verpasst. Es fehlen weiterhin Vorgaben für einen strengen Emissionshandel sowie eine Gesamtstrategie für die energetische Gebäudesanierung als wichtigem Baustein zum Erreichen der Klimaziele. Auch blieben jegliche Impulse für eine Verkehrswende in Deutschland hin zu deutlich weniger Klimagasemissionen, Lärm und Flächenverbrauch aus. Bei den Verhandlungen zur EU-Agrarreform hat sich die Bundesregierung lediglich als Erfüllungsgehilfe der Agrarindustrie hervorgetan. Umso wichtiger seien jetzt konsequente Schritte auf nationaler Ebene, um die ökologischen Vorrangflächen sinnvoll auszugestalten und die ländliche Entwicklung durch Mittelumschichtungen zu stärken. Auch beim Schutz der biologischen Vielfalt kann sich Deutschland nicht ausruhen: Bei der Ausweisung von Flächen für das Schutzgebietsnetz Natura 2000 liegt es bislang unter EU-Durchschnitt.
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Fahrradtaxi rollt erstmals zur Probe in Breisach
Fahrten von Montag, 2.September, bis Donnerstag, 5.September 2013

Breisach (ft). Das Fahrradtaxi aus Freiburg rollt jetzt erstmals für einige Tage in der Europastadt Breisach im Tagesbetrieb. Damit soll zwischen Montag, 2. September, und Donnerstag, 5. September 2013, geprüft werden ob künftig eine Ausweitung des Angebotes nach Breisach möglich ist. Vorstellbar ist dabei neben einem festen umweltfreundlichen Fahrdienst in der Kernstadt ebenso ein punktueller Einsatz wie etwa bei Veranstaltungen in Breisach.

Das Fahrradtaxi mit Platz für zwei Fahrgäste war in den vergangenen Wochen schon mehrfach präsent auf dem Gelände des Winzerkellers mit der Versucherle Tour für den neuen Wein Wild Senses - aktuell am Weinfestsamstag, 31. August, und Weinfestsonntag, 1.September jeweils etwa von 12 Uhr bis 20 Uhr bei gutem Wetter.

Die Probefahrten in der Europastadt werden möglich durch die Abstimmung mit Breisach-Touristik, der Vinothek, dem Winzerkeller, dem Restaurant am Rhein sowie das Unternehmen ATV Stange Freiburg als Partner für den Transport des Fahrradtaxis.

Alle beteiligten Akteure sehen in dem neuen Sommerferienangebot in Breisach eine gute Möglichkeit, Gäste und Einheimische jeweils in den Nachmittagsstunden die Europastadt auf neuen Wegen in Bewegung zu bringen.

Die Fahrpreise werden nach der Entfernung berechnet. Vorgesehen ist dazu ebenso eine "Rundfahrt" durch die Innenstadt.

Fahrgäste erhalten außerdem unter anderem Gutscheine für den Breisacher Weinbrunnen.

Das Fahrradtaxi in Freiburg kann in diesem Jahr bereits das zehnjährige Bestehen feiern.
 
 



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