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Rückkehr des Wolfes: Hessen braucht Managementplan
Managementpläne: Ziel ist Vermeidung von Konflikten und „kritischen Situationen“.
Rückkehrer: Wölfe seit Ende der Neunziger wieder in Deutschland.

Frankfurt - Ein verletzter Wolf in der Region Gießen hat Anwohner und Behörden in Atem gehalten. Das offensichtlich verletzte Tier wurde von Spaziergängern, der Polizei, Jägern und Veterinären verfolgt, konnte nach Augenzeugenberichten aber trotz einer augenscheinlichen Verletzung am Hinterlauf entkommen. „Hessen muss sich auf die Rückkehr des Wolfes vorbereiten. Das Bundesland braucht dringend einen Managementplan nach dem Vorbild von Sachsen oder Mecklenburg-Vorpommern“, fordert WWF-Experte Janosch Arnold. Unklare oder gar kritische Situationen wie derzeit in der Region Gießen würden durch verhindert werden können. In den Plänen der beiden „Wolfs-Länder“ ist klar geregelt, wie mit einem verletzten Wolf umgegangen werden soll. Anders als bei angefahrene Wild, wie Reh oder Hirsch, darf dies beim unter Naturschutz stehenden Wolf nämlich nicht der zuständige Jagdausübungberechtigte entscheiden. Die bestehenden Managementpläne wurden in einer gemeinsamen Arbeitsgruppe von Behörden, Wissenschaftlern, Jagdverbänden, Schafszüchtern und Umweltschutzorganisationen sowie Bürgerinitiativen erarbeitet.

„Wenn Anwohner oder Spaziergänger einen noch dazu verletzten Wolf verfolgen, ihn gar in die Enge treiben, kann das schnell zu einer kritischen Situation führen“, warnt Arnold. Zum Schutz von Mensch und Wolf sei es notwendig einen Managementplan mit klaren Zuständigkeiten aufzustellen und durch Kommunikation und Aufklärungsarbeit vor Ort zu verankern. „Es braucht einen gelassenen, aber koordinierten Umgang mit den Tieren. Die Menschen in Deutschland müssen erst wieder lernen, mit Beutegreifern wie Wolf und Luchs zu leben", so Arnold. Panische Forderungen nach einem generellen Abschuss seien völlig unangebracht. „Im Gegensatz zu streunenden Haushunden haben Wölfe eine natürliche Scheu vor dem Menschen“, beruhigt der WWF-Experte.

Trotzdem wird kaum eine Art so argwöhnisch beobachtet wie der Wolf. Doch die vielerorts tief verwurzelte Angst sei unbegründet, so der WWF. Obwohl der Wolf seit Ende der neunziger Jahre wieder in Deutschland heimisch ist, hat es bis heute keinen einzigen Übergriff auf den Menschen gegeben. Auch bei den bis zu 20.000 in Europa lebenden Wölfen gab es in den vergangenen fünfzig Jahren neun tödliche Angriffe auf Menschen, zumeist von tollwütigen Tieren. In den USA, ein Land mit immerhin etwa 60.000 Wölfen, wurden im selben Zeitraum zwei tödliche Wolfsangriffe gemeldet. Zum Vergleich: Allein in Deutschland sterben jedes Jahr rund 40 Menschen an den Folgen von Bienen- und Wespenstichen.
 
 

 
fesa-Projekt "Energieautonome Kommunen" im Wettbewerb "Ideen Initiative Zukunft"
Der fesa e.V hat am dm-Wettbewerb „Ideen Initiative Zukunft“ erfolgreich teilgenommen. Das Projekt „Energieautonome Kommunen“ ist nominiert worden und darf sich vom 13. bis zum 26.01.2011 im dm-Markt im Sonnenschiff (Merzhauserstr. 179, Freiburg) präsentieren. Infos über den fesa e.V. und über das Projekt „Energieautonome Kommunen“ sind im ganzen Zeitraum im Markt ausgestellt. Persönlich sind wir am Freitag, 21.01. und am Mittwoch 26.01. jeweils von 14 bis 17 Uhr mit einem extra Infostand vertreten.

Für den dm-Markt im Sonnenschiff sind drei Projekte nominiert, die in dieser Zeit miteinander in Konkurrenz um Wählerstimmen treten. Denn ein Projekt gewinnt im Markt und erhält dafür 1.000 Euro Preisgeld.

Damit der fesa e.V. gewinnt, brauchen er Unterstützung der Klimaschutzaktiven. Wer im Zeitraum vom 13. bis zum 26.01. in den dm-Markt im Sonnenschiff geht, kann dort mit den ausliegenden Karten für das Projekt stimmen.

Der fesa e.V. bedankt sich ganz herzlich für Ihre Mithilfe!

Mehr Informationen über unser Projekt „Energieautonome Kommunen“ finden Sie hier:
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Online-Vogelführer
Sie haben einen interessanten Vogel gesehen und wüssten nun gerne, was für einer das war? Der NABU hilft Ihnen dabei, die richtige Vogelart herauszufinden...
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WORK GREEN Jobmesse Erneuerbare Energien
am 22. Januar 2011 an der Universität Freiburg

Die neue „grüne” Jobmesse kommt in die Stadt, um Studierende und junge ExpertInnen mit der Industrie zu vernetzen.

Die Studierenden des Masterstudiengangs “Renewable Energy Management” der Universität Freiburg, das Studentenwerk Freiburg und das Zentrum für Erneuerbare Energien (ZEE) veranstalten gemeinsam die WORK GREEN Jobmesse, die Firmen aus dem Feld der erneuerbaren Energien und Energieeffizienz mit potenziellen Nachwuchskräften vernetzt. Auf der Jobmesse, deren Zielgruppe sowohl Studierende, als auch qualifizierte BerufseinsteigerInnen umfasst, werden regionale, nationale und internationale Firmen und Organisationen vertreten sein. Die Jobmesse wird am Samstag, den 22. Januar 2011 von 10.00 bis 17.00 Uhr in der Mensa Rempartstraße (Rempartstraße 18, 79098 Freiburg) in Freiburg stattfinden.

Das Ziel der Messe ist, Studierende und junge ExpertInnen mit technischem, naturwissenschaftlichem oder wirtschaftswissenschaftlichem Hintergrund mit Firmen und Instituten aus dem Energie- und Nachhaltigkeitssektor in Kontakt zu bringen. Die Firmen werden an ihren Ständen Informationen über Praktika, Abschlussarbeiten sowie offene Stellen bereithalten. Zudem werden sie über den Bewerbungsprozess, das jeweilige Firmenprofil, aktuelle Forschungsfelder sowie laufende Projekte informieren. Zusätzlich zu den Messeständen stehen Vorträge, Workshops und einige funacts auf dem Programm.

Professor Eicke Weber, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme sagte: “Junge und motivierte MitarbeiterInnen sind die Grundvoraussetzung für zukünftige unternehmerische Erfolge. Die WORK GREEN Jobmesse ist gänzlich auf das Feld der erneuerbaren Energien ausgerichtet und wird vom Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme (ISE) unterstützt.“

Die Messe ist so konzipiert, dass Kriterien der Nachhaltigkeit mit in die Planung einbezogen wurden, um negative Umwelteinflüsse maßgeblich zu reduzieren. Demnach handelt es sich nicht nur wegen des Hintergrunds der Aussteller um eine “grüne” Messe, sondern auch im Hinblick auf die Art der Organisation, die jeden Schritt hinsichtlich der Umwelteinflüsse abwägt. Beispielsweise wird der Schriftverkehr fast ausschließlich elektronisch abgewickelt, Flyer werden auf Recycling-Papier gedruckt und es wird angestrebt den insgesamt anfallenden Abfall, so gering wie möglich zu halten.


Über die Renewable Energy Management Studierenden:

Der Masterstudiengang Renewable Energy Management ist ein internationaler, interdisziplinärer Studiengang, der Studierende mit großem Interesse an den erneuerbaren Energien und Energieeffizienz zusammenbringt. Neben technischen Aspekten werden auch ökonomische und soziale Aspekte in die Lehre mit einbezogen. Die WORK GREEN Jobmesse wird von 38 Studierenden aus 21 Ländern organisiert.
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Zehn Jahre ECO-Stiftung für Energie-Klima-Umwelt in der Region
Auf sein 10-jähriges Bestehen blickt Ende Dezember 2010 der Stiftungsfonds ECO-Stiftung für Energie-Klima-Umwelt zurück. Dieser Stiftungsfonds wirkt in der Region Freiburg und auch grenzüberschreitend am südlichen Oberrhein vor allem durch Ideen und Förderung von gemeinnützigen Vorhaben mit Multiplikatoreffekt.

Für die von der ECO-Stiftung initiierten und geförderten „Zwei Sonnen-Energie-Wege“ im Eurodistrikt Region Freiburg / Zentral- und Südelsass wurden grenzüberschreitend 50 Vorbildobjekte zu erneuerbaren Energien und Energiesparen ausfindig gemacht und für Bildung, Ausflüge von Familien und Schulklassen sowie Ökotourismus beschrieben. Die Stationen, die mehrere 100 Anlagen umfassen, wurden bei zweisprachigen Vereine-Treffen vorbereitet, besucht, fotografiert und auf deutsch und französisch fürs Internet und für eine 64-Seiten-Farb-Broschüre beschrieben, deren Druck von der Sparkasse Freiburg und vom Agenda 21 Büro Freiburg unterstützt wurde.

Das Vorhaben ist hervorgegangen aus dem ebenfalls von der ECO-Stiftung geförderten zweisprachigen Ideenwettbewerb für Bürger- und Vereine „Nachhaltigkeit rheinüberschreitend für Energie-Klima und Wasser-Gewässer“ am südlichen Oberrhein samt gut besuchtem „1. Öko-Gipfel im Eurodistrikt“ im Oktober 2005 in der Breisacher Spitalkirche. Die Sonnen-Energie-Wege sollen ab 2011 um weitere Stationen und Wege ergänzt werden. Hierzu sucht die Stiftung weitere finanzielle Förderung. Beide Projekte sind beim gemeinnützigen Freiburger Verein ECOtrinova als ausführendem Träger ansiedelt, der damit 2005 und 2007 beim Wettbewerb des Umweltministeriums zur Lokalen Agenda 21 die Hauptfinanzierung gewann.

Für die ökologische Energiewende am südlichen Oberrhein und als Vorläufer der Sonnen-Energie-Wege hatte die ECO-Stiftung in 2002 das Vereine- und Bürger-Netzwerk „Energie-3Regio“ gestartet, dies im Rahmen des EU-geförderten Interreg-III-A-Programms „Begegnungen am Oberrhein“. Durchgeführt wurden Aktionen zu Klimaschutz, erneuerbaren Energien, Energieeinsparung sowie der 1. Energie-Gipfel-3Regio in der Spitalkirche in Breisach Mitte 2003. Träger ist der gemeinnützige Förderverein Zukunftsenergien SolarRegio Kaiserstuhl e.V. aus Wyhl am Rhein. Das ehrenamtliche Netzwerk Energie-3Regio umfasst an die 30 Partner aus der trinationalen Region und ist zweisprachig im Internet unter www.energie-3Regio.de vertreten mit Infos, deutsch-französischem Energie-Wörterbuch und der gemeinsame Deklaration für eine Energie-Modellregion. Diese stand 2006 Modell für diejenige der offiziellen Deutsch-Französisch-Schweizerischen Oberrheinkonferenz. Zuvor in 2002 war für die
ECO-Stiftung bereits eine Vision für eine trinationale Energiewende notiert worden. Über 21 000 € wurden 2002-2004 als freiwillige Sachleistung eingebracht. Projektleiter war Dr. Georg Löser, Gundelfingen i.Br., Gründer der ECO-Stiftung, der das Netzwerk ehrenamtlich weiter betreut.

Großen Publikumszuspruch findet unter dem Motto das gemeinschaftliche Samstags-Forum Regio Freiburg, eine einzigartige Zusammenarbeit von Vereinen mit Studierenden und Universität. Die ECO-Stiftung ist mit Ihrem Gründer Initiatorin und seit Beginn im Herbst 2006 finanzieller Förderer neben dem Agenda 21 Büro der Stadt Freiburg. Diese „alternative Samstags-Universität“ wendet sich an die Bürgerschaft, auch an fachlich Interessierte aus Universität, planenden Berufen sowie Städten und Gemeinden. Führende Fachleute und Pioniere der Region berichten samstags vormittags populärwissenschaftlich in der Universität Freiburg. Vor Ort erläutern anschließend Projektpioniere herausragende Vorbildobjekte zur Nutzung erneuerbarer Energien bzw. zum Klimaschutz. Bis Ende 2010 fanden oft mehrteilig 86 Vortragsveranstaltungen oder Podien und 56 Führungen statt mit über über 10.700 TeilnehmerInnen. Beim Projektträger ECOtrinova e.V. sind unter www.ecotrinova.de / Samstags-Forum über 150 Vortragsdateien, Kurzberichte und Dokumente mit Fotos und Links zum Weiter- und Selbststudium für alle Interessierten eingestellt, eine große Schatzkiste für die Energiewende. „Hauptförderer“ sind die i.d.R. ehrenamtlich wirkenden vielen Referenten und Unterstützer.

Das Samstags-Forum ist eine Folge erster Zusammenarbeit mit dem Umweltreferat des u-asta an der Universität im Rahmen der „Agenda21 Aktionsbibliothek Klimaschutz & Umwelt Regio Freiburg“, ein in 2003/2004 vom Umweltministerium Baden-Württemberg, der ECO-Stiftung und vom Agenda 21-Büro Freiburg gefördertes Vorhaben. Diese „Fachbibliothek“, die auch seltene Bestände aus der Pionierzeit des modernen Umweltschutzes in der hiesigen Region umfasst, wird als Umweltarchiv weiterhin von der ECO-Stiftung unterstützt und vom Stifter betreut.

Weitere Initiativen der ECO-Stiftung galten 2002 einer Initiative Biogas-Düngewirtschaft, die Jahre später in der Biogas-Strategie der badenova AG einen Niederschlag fand, der Stromeinsparung mit einer geförderten bundesweiten Broschüre, Energie-Gesprächen in der Region dem Strahlenschutz und der Mitfinanzierung der Anzeigetafel der Bürger-Solarstromanlage der SolarRegio Kaiserstuhl auf der Gemeindehalle in Wyhl, in der 1974 die Atomkraftgegner unter großem Protest den Erörterungstermin zum Atomkraftwerk Wyhl verließen. 2005, 2008 und insbesondere im November 2010 im Vorfeld ihres Jubiläums wirkte die ECO-Stiftung aktiv bei Stiftungstagen in Freiburg mit.

Die nicht rechtsfähige ECO-Stiftung wurde Ende Dezember 2000 vom Physiker und Energie-Ökologen Dr. Georg Löser, Gundelfingen i.Br., gegründet. Sie ist Teil der „Dachstiftung individuelles Schenken“ der GLS Treuhand e.V., Bochum. Der Kapitalstock hat sich bis 2010 durch Zustiftungen auf rund 100.000 Euro erhöht. Darüber hinaus erhielt die Stiftung eine Reihe freier Zuwendungen. Die Mittel sind angelegt bei ökologisch-sozialen Projekten der GLS Treuhand. Die Mittel wirken also mehrfach: erstens durch die Geldanlage, zweitens durch den Einsatz des jährlichen Ertrags, drittens durch Multiplikatoreffekte der von der ECO-Stiftung geförderten Maßnahmen. Der Stifter arbeitet für die Stiftung ehrenamtlich.

Die Teilförderung der in diesem Bericht erläuterten Projekte durch die ECO-Stiftung hat bei weiteren Förderern rund 100.000 Euro hinzugewonnen und damit ein Mehrfaches der Zuwendungen der ECO-Stiftung und hat sehr umfangreiche ehrenamtliche Arbeiten für die Region mit noch deutlich höherem Wert mobilisiert.

Nähere Informationen sind enthalten im 12-seitigen mit Fotos bebilderten Bericht „10 Jahre ECO-Stiftung 2000-2010. Die Initiativen der ECO-Stiftung und geförderte Projekte in der Region am südlichen Oberrhein“, der als pdf-Datei (1,9 MB) bei www.eco-stiftung.de eingestellt ist.

Zuwendungen (Spenden), Zustiftungen sowie Verfügungen und Legate an die ECO-Stiftung sind willkommen und steuerlich begünstigt.
Die Bankverbindung und das erforderliche Stichwort:
GLS Treuhand e.V., GLS Gemeinschaftsbank eG Bochum.
Konto-Nr. 103 700 800, BLZ 430 609 67
Stichwort erforderlich: ECO-Stiftung Spende (oder Zustiftung).
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Haifisch, Tiger & Co: Gewinner und Verlierer 2010
Menschenverursachtes Artensterben schreitet auch 2010 ungebremst voran. Grund zur Hoffnung: Staatengemeinschaft setzt sich ehrgeizige Ziele.

Frankfurt - Der WWF zieht unter Artenschutzgesichtspunkten eine durchwachsene Jahresbilanz. Zwar hielt das massive, vom Menschen verursachte Artensterben auch 2010 weiter an, doch immerhin hat die UN-Konferenz zum Erhalt der biologischen Vielfalt (CBD) im Oktober dieses Jahres Blockaden für den internationalen Naturschutz aus dem Weg geräumt. „Wir sind auf der UN-Konferenz einen wichtigen Schritt vorangekommen. Es sind ehrgeizige Ziele formuliert worden“, erklärt Eberhard Brandes, Vorstand des WWF Deutschland, anlässlich des anstehenden Jahreswechsels. So sollen vermehrt Schutzgebiete an Land und auf hoher See ausgewiesen werden. Außerdem hat man sich darauf geeinigt, Subventionen, die eine Verringerung der Artenvielfalt zur Folge haben bis 2020 abzubauen, zu reformieren oder zu beenden. „Biodiversität ist ein Wirtschaftsfaktor und deren Erhalt wird immer mehr zu einem Garant für langfristigen, ökonomischen Erfolg“, sagte Brandes. „Unternehmen erkennen in zunehmendem Maße, dass eine intakte biologische Vielfalt ökonomische Leistung erbringt. Das ist ein erster, wichtiger Schritt in die richtige Richtung.“ Hauptursachen für den anhaltenden Verlust biologischer Vielfalt weltweit sind Lebensraumzerstörung, Klimawandel, Wilderei und Übernutzung. Die von Menschen verursachte Aussterberate liegt laut WWF mindestens hundertmal höher als der natürliche Artenschwund. Und während sich etwa die Lage von Nashorn, Hai oder Schuppentier 2010 weiter verschlechtert hat, können Tierarten wie Tiger, Wolf und Dorsch immerhin optimistischer in die Zukunft blicken.

DIE VERLIERER 2010:

Nashorn

Allein bis September 2010 hat Südafrika nach WWF-Angaben mehr als 230 Nashörner durch Wilderei verloren. Damit wird in dem Land durchschnittlich alle 30 Stunden ein Breit- oder Spitzmaulnashorn getötet. Nur in den 1970er Jahren habe die Wilderei ein ähnlich erschreckendes Ausmaß erreicht. „Die Hörner gehen vor allem nach Asien, wo sie in geriebener Form als dubiose Heilmittel eingesetzt werden“, sagt WWF-Artenschutzexperte Stefan Ziegler. Dementsprechend ist auch die Lage der asiatischen Nashörner extrem kritisch. So wurde im April im vietnamesischen Cat Tien Nationalpark ein totes Java-Nashorn entdeckt. Das Tier wurde vermutlich von Wilderern erschossen. Es ist anzunehmen, dass damit das letzte Java-Nashorn in Vietnam getötet wurde.

Hai, Tunfisch und Koralle

Keine internationalen Handelsverbote für Rote Koralle, Blauflossentunfisch und diverse Hai-Arten. Die Politik hätte auf der Artenschutzkonferenz in Doha im März 2010 die Gelegenheit gehabt, die Artenvielfalt der Meere besser zu schützen, doch die Anträge wurden allesamt abgelehnt. So darf der Blauflossenthunfisch weiterhin als Sushi-Delikatesse auf dem japanischen Markt enden – obwohl die Population um bis zu 85 Prozent eingebrochen ist. Ähnlich dramatisch die Situation von Weißspitzen-Hochseehai und Hammerhai: Die Flossen dieser Fische landen noch immer in der Suppenschüssel. Die Rote Koralle wird weiterhin Bestandteile von Medizin- und Schmuckprodukten sein.

Schuppentier

Die Summe der gewilderten Schuppentiere in Asien binnen eines Jahres dürfte in die hunderttausende gehen, befürchtet der WWF. Nach einem im Oktober 2010 veröffentlichten Report wurden allein für ein einziges Schmuggler-Syndikat auf der Insel Borneo rund 22.000 Schuppentiere gewildert. Da es unzählige solcher Artenschmuggler gibt, sei die Dunkelziffer auch um ein vielfaches höher. Aus den Bestandteilen des Schuppentiers (auch Pangolin genannt) werden dubiose Heilmittel hergestellt. Die Population könne der maßlosen Gier durch kriminelle Syndikate auf Dauer nicht standhalten, so der WWF.

Wale

Das Jahr 2010 brachte erneut keinen Konsens in Sachen Walfang und -schutz. Die Verhandlungen über einen Kompromissvorschlag zum Fang auf Großwalarten bei der Jahrestagung der Internationalen Walfangkommission (IWC) im Juni führten zu keinem Ergebnis. „Ein Kompromiss, der den bestehenden Walfang unter die Kontrolle durch die IWC stellt, wäre klar vonnöten gewesen“ sagte Volker Homes, Leiter WWF-Artenschutz. „Bedrohte Arten wie Finn- und Seiwal bleiben trotz Moratorium weiter auf der Abschussliste der Walfangnation Japan.“

DIE GEWINNER 2010:

Tiger

Nach WWF-Schätzungen leben weltweit nur noch rund 3.200 Tiger in freier Wildbahn. Der Druck durch Wilderei und Lebensraumzerstörung auf die Art ist unvermindert hoch, doch nach dem „Jahr des Tigers 2010“ kann die Großkatze hoffnungsvoller in die Zukunft blicken. Vertreter aller dreizehn Tiger-Verbreitungsstaaten haben sich nämlich auf dem Tiger-Gipfel im November zu einem globalen Tiger-Rettungsplan bekannt. Auch auf das Ziel, die Bestandszahlen des Tigers bis 2022 zu verdoppeln, konnten sich die Politiker verständigen. Der WWF sprach von einem „historischen Moment für den Artenschutz“, mahnte zugleich „schnelle und konkrete Taten“ an. Geberländer wie Deutschland und die USA, aber auch Institutionen wie die Weltbank, Privatpersonen wie Hollywoodstar Leonardo DiCaprio und Organisationen wie der WWF haben bereits finanzielle Zusagen getätigt. In der Amur-Region, wo sich der WWF seit 1993 gemeinsam mit seinen Partnern engagiert, sind die Bestandszahlen des Tigers seit vielen Jahren stabil. Nach Schätzungen durchstreifen dort rund 450 Exemplare die Wälder.

Wolf

Die Rückkehr des Wolfes nach Deutschland schreitet auch 2010 weiter voran. Im Sommer gelangen in der Lübtheener Heide dank einer WWF-Fotofalle Aufnahmen eines vermutlich männlichen Tieres. Und auch Bayern hat wieder einen Wolf. Seit mehreren Monaten durchstreift ein Rüde das österreichisch-bayerische Grenzgebiet. „Der Wolf besiedelt trotz mancher Rückschläge seine alte Heimat wieder“, freut sich WWF-Experte Janosch Arnold. Deutschlandweit gibt es nach Schätzung des WWF zwischen 60 und 75 Wölfe. Ein Großteil davon lebt in der sächsischen Lausitz. Aber auch aus anderen Regionen, wie Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt, werden immer wieder Sichtungen gemeldet.

Dorsch

Innerhalb von nur drei Jahren ist der östliche Bestand des Dorsches in der Ostsee auf das Dreifache angewachsen. Die Gründe für die erfreuliche Entwicklung seien ein wirkungsvoller Wiederaufbauplan, eine Verkleinerung der Fangflotte sowie eine konsequente Eindämmung der illegalen Fischerei. Der positive Trend zeige, so der WWF, dass sich Fischbestände unter günstigen ökologischen Bedingungen und einem nachhaltigen Management wieder erholen können. Um diesen Erfolgstrend auch langfristig zu sichern, fordert der WWF die strikte Einhaltung des EU-Wiederaufbauplans auch für das kommende Jahr. „Die Fischereiminister müssen trotz der guten Prognosen für den Dorsch auch in den kommenden Jahren die Fangquoten mit Bedacht festlegen und den wissenschaftlichen Empfehlungen folgen“ fordert Karoline Schacht, Fischereiexpertin des WWF.
 
 

 
Umweltbildung stark nachgefragt
Die Ökostation des BUND zieht Bilanz

MOOSWALD. Im Rückblick auf das Jahr 2010 zieht die Ökostation Freiburg des BUND eine überaus positive Bilanz: Rund 100 Veranstaltungen für Erwachsene und rund 500 Umweltbildungs-Angebote für Kinder und Jugendliche fanden im vergangenen Jahr statt. Das waren 281 Grüne Klassenzimmer, Projekttage, Exkursionen, Schulgartenaktionen, Freizeiten und Kindergeburtstage sowie 210 Betreuungsangebote für sieben Ganztages-Schulklassen, die das Umweltbildungszentrum im Seepark regelmäßig besuchen....
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