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Mittwoch, 2. Juli 2025
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Verschiedenes

DIE GRÜNE WUNDERKRAFT
(c) TMBW / NOI-Crew / Emily Piwowar
 
DIE GRÜNE WUNDERKRAFT
Jeden zweiten Montagabend entdecken Gäste im Garten des Berggasthofs Höchsten die bunte und spannende Welt der Kräuter. Nach der Tour serviert das Hotel ein Kräuter-Schlemmermenü

Lakritzgeschmack von der Süßdolde im Mund, eine erfrischende Fenchelnote auf der Zunge oder den Duft von Zitronenverbene in der Nase: Im üppigen Kräutergarten auf dem Höchsten erleben Gäste Heilpflanzen und Küchenkräuter in großer Vielfalt. Und dürfen beim Rundgang auch hier und da vorsichtig ein Blättlein pflücken, zwischen den Fingern zerreiben, schnuppern und in den Mund stecken. Etwa 150 Gewächse wachsen thematisch sortiert auf dem Hanggrundstück, das die Hoteliersfamilie Kleemann vor 16 Jahren im Zuge eines Umbaus angelegt hat. Seitdem gibt es während der Sommermonate auch jeden zweiten Montagabend eine geführte Kräutertour mit anschließendem Kräuter-Schlemmermenü im Restaurant des Hotels. Man darf aber auch alleine durch den Garten spazieren.

Kräuterkunde auf die unterhaltsame Art

Die Führungen übernimmt meist Kräuterexperte Pater Gerhard, der sich als Theologe und Naturmensch schon lange mit Achtsamkeits- und Gesundheitsthemen beschäftigt. Beim Spaziergang durch den Kräutergarten stellt er immer einige wenige Gewächse in den Mittelpunkt und erläutert sehr unterhaltsam ihre Wirkung und Geschichte. Das kann ein einfaches Küchenkraut wie Borretsch sein, ein eher unbekanntes Hildegard-von-Bingen-Kraut wie der Ysop oder ein exotisches wie das chinesische Kraut der Unsterblichkeit Jiaogulan. „Was macht eigentlich Kräuter so besonders wertvoll?“, möchte eine Teilnehmerin wissen. Und Pater Gerhard erklärt, dass diese Pflanzen eben oft besonders komprimiert Vitamine, Mineralien und sekundäre Pflanzenstoffe in sich tragen. Und wie soll man sie am besten zu sich nehmen? Der Experte plädiert dafür, Kräuter schlicht und ergreifend zu essen. Also abzupfen und ein Blättchen probieren.

Und auch wenn viele der Gewächse auf dem Höchsten Heilpflanzen sind, die meisten von ihnen lassen sich auch gut in der Küche verwenden. So entfalten sie ihre wohltuende Wirkung einfach nebenbei. Und sehen wunderschön dabei aus: Das 3- bis 4-gängige Kräutermenü auf dem Höchsten wird denn auch nicht zuletzt durch das Vielerlei an Grüntönen, Blattformen und die farbenfrohen essbaren Blüten zum Fest für Gaumen und Augen. Wie wäre es etwa mit einem Gurken-Holunderblütensalat als Vorspeise und anschließend hausgemachten Kräuter-Frischkäse-Maultaschen?

Blick bis zum Bodensee

Nicht nur kulinarisch weitet sich hier der Horizont – man kann vom Berggasthof auch bis zum Bodensee hinunterschauen. Diese einmalige Lage macht das Haus aus. Und die herzliche, engagierte Hoteliersfamilie, die neben Kräuter- auch Vollmond-Events veranstaltet. Der Höchsten gilt übrigens von jeher zudem als Kraftort mit besonderer Ausstrahlung. Ob die Kräuter aus aller Welt hier deshalb so gut gedeihen?

Zusatz: Mit Kräutern durch die Nacht

Rose beruhigt

Duftende Rosenblätter aus dem eigenen Garten machen sich prima im Salat – und sie haben laut Pater Gerhard eine beruhigende Wirkung. Man fühlt sich geerdet.

Estragon bringt Ruhe

Estragon am Abend hilft dabei, dass wir leichter in den Schlaf finden. Am besten frische Stängel kleingezupft zum Beispiel in den Salat geben oder das Gemüse damit verfeinern.

Minze zum Wachwerden

Das Kraut belebt und erfrischt am Morgen – entweder als Tee oder auch, indem man sich mit einem Stängel frischer Minze den Nacken einreibt.

Extratipp

Hotelchefin Regina Kleemann stellt mit den Kräutern Tees und feine Kräutersalze her, die man kaufen kann. Auch im Wellnessbereich kommen die eigenen Kräuter zum Einsatz.

Info-Kasten:

Hier geht’s zum Hotel: hoechsten.de, und direkt in die Urlaubregion: oberschwaben-tourismus.de

zum Bild oben:
Pater Gerhard erklärt Interessierten bei der Führung die Gewächse des Kräutergartens
(c) TMBW / NOI-Crew / Emily Piwowar
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Licht nach Bedarf spart Energie und schützt nachtaktive Tiere
Die Stadt dimmt mit Bewegungssensoren die Straßenlaternen an Teilen des FR1 und der Granada- und Lembergallee

Die Stadt hat Bewegungssensoren an den Straßenlaternen an der Rad-Vorrang-Route FR1 zwischen Lehen und der Gaskugel sowie am
Fahrradweg entlang der Granada- und Lembergallee installiert. Wenn dort keine Radfahrer*innen oder Fußgänger*innen unterwegs sind, dimmen die Leuchten automatisch auf 20 Prozent ihrer maximalen Helligkeit. Dadurch verringert sich die Lichtverschmutzung an den betroffenen Abschnitten. Das spart Strom und ist gut für die Natur, denn wie wir Menschen haben auch Tiere einen natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus.

Gerade für die vielen nachtaktiven und damit lichtsensiblen Tierarten an der Dreisam ist das wichtig. Auch das europäische Natura 2000-Schutzgebiet „Mooswälder“, an das die Granada- und Lembergallee angrenzen, nutzen viele gefährdete nachtaktive Tierarten wie die Bechsteinfledermaus als Rückzugsort. Die Leuchten dort nachts zu dimmen ist sinnvoll, um diese Tierarten bei der Nahrungssuche und der Fortpflanzung weniger zu stören. Außerdem lockt eine abgedunkelte Straßenlaterne weniger Insekten an, die wegen den dauerhaft brennenden Leuchten häufig sterben.

Bis 2030 müssen Städte ihre Straßenlaternen insektenfreundlich umrüsten, um Lichtverschmutzung einzudämmen. Das schreibt das Landesnaturschutzgesetz vor. Deshalb rüstet die Stadt die Leuchten insektenschonend nach. Diese sind so programmiert, dass alle, die dort zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs sind, sicher durchkommen.
 
 

Exklusiv vor Sulawesi, jetzt auch auf dem Mundenhof
Kleine Barsche mit dem falschen „Seeigel“ (c) Mundenhof Freiburg
 
Exklusiv vor Sulawesi, jetzt auch auf dem Mundenhof
Dem Aquarienverein gelingen Nachzuchten des seltenen BanggaiKardinalbarsches

Väter, die ihren Nachwuchs im Maul ausbrüten; Kinder, die sich in einem „Seeigel“ aus Kabelbindern verstecken; Aquariumsfreunde, die voller Interesse nach Indonesien blicken – der Mundenhof hat stets was Neues zu bieten. Immer in seinem frei zugänglichen Tierpark, immer wieder aber auch im ehemaligen Rossstall neben der Exotischen Mitte, in dem unter einem mächtigen Walmdach das Schau-Aquarium untergebracht ist. Erst vor kurzem war dem dort ansässigen Aquarienverein eine kleine Sensation gelungen: die Nachzucht von Piranhas.

Jetzt dringt neuer Jubel aus dem Schau-Aquarium: Erstmals gelang hier in den vergangenen Wochen die Nachzucht von Salzwasserfischen, und zwar in Form der seltenen Banggai-Kardinalbarsche. Dieser Barsch, von Kennern und Freunden auch Kauderni genannt, wird bis zu acht Zentimeter lang. Seine schwarz-weiße Zeichnung mit Seitentüpfeln und spektakulären Flossen prädestiniert ihn als Zierfisch für die Meerwasser-Aquaristik.

Doch der Kauderni hat ein Problem. Er lebt nur in einem sehr kleinen Gebiet vor der indonesischen Insel Sulawesi im flachen Meer – und zwar rund um die Banggai-Inseln, zu denen neben Banggai selbst bekanntlich auch Bandang, Kembongan, South Peleng und 26 weitere Inselchen gehören. Da die Kardinalbarsche hier ausschließlich geschützte, voneinander isolierte Buchten an der wettergeschützten Seite nutzen, umfasst ihr Lebensraum nur 34 Quadratkilometer (zum Vergleich: Freiburg ist 153 qkm groß). Daraus folgt: ihr Bestand in der Natur ist stark gefährdet, sie stehen auf der roten Liste und sind vom Aussterben bedroht. Das liegt am winzigen Verbreitungsgebiet – und an ihrer extravaganten Art der Reproduktion.

Banggai-Kardinalbarsche sind nämlich Maulbrüter. Sobald sich das Paar gefunden hat, werden die vom Weibchen ausgestoßenen Eier sofort vom Männchen besamt und in sein Maul aufgenommen. Der Laichballen besteht aus 40 bis 70 Eiern, die rund 3 Millimeter groß sind. Nach drei Wochen schlüpfen die Larven in der Maulhöhle des Männchens, bleiben dort aber etwa eine weitere Woche. Wenn Papa sie endlich aus dem Maul entlässt, messen sie bereits 6 Millimeter und werden nicht mehr (wie Fischlarven, die sich im offenen Wasser entwickeln) als Plankton verdriftet. Mit dem Verlassen der väterlichen Maulhöhle endet die Brutpflege für die Eltern.

Für die 18 jungen Kauderni auf dem Mundenhof fiel dieser große Tag auf Mittwoch, 19. März. Kaum aus dem Maul des Vaters entlassen, suchten sie wie daheim in Indonesien Schutz zwischen den Stacheln großer Seeigel. Also hat ein Mitglied des Aquarienvereins einen Seeigel „gebaut“, ein etwas abstraktes Imitat aus schwarzen Kabelbindern, das die Jungtiere umgehend und klaglos als Zufluchtsort bezogen haben. Einige von ihnen wurden nun samt dem Seeigel in einem Käfig ins große Salzwasser-Aquarium eingesetzt. Bisher klappt die Vergesellschaftung mit den anderen Fischen gut.

Inzwischen sind die Kauderni gute sechs Wochen alt, schon über zwei Zentimeter groß und allesamt noch wohlauf. Soweit sich das von außen beurteilen lässt, haben sie (neben dem Üblichen) nur einen großen Wunsch: Dass ihr zweibeiniges Publikum nicht ständig, und zu viel, und zu stark an die Scheibe klopft. Junge Kauderni sind nämlich nur bedingt stressresistent.

Übrigens: in der Natur ist der Banggai-Kardinalbarsch stark bedroht, für einen Salzwasserfisch ist er aber vergleichsweise gut zu züchten. Man muss es aber halt tun – und das hat der Aquarienverein Freiburg jetzt getan, auch um 5 bis 10 Artgenossen in Freiheit den Fang zu ersparen. So viele müssen nämlich der Natur entnommen werden, damit einer lebend im Zielland ankommt. Insofern ist jedes nachgezüchtete Jungtier ein Gewinn. Und eine Entlastung für die kleinen Kauderni vor der fernen Insel Sulawesi.

Das Schau-Aquarium auf dem Mundenhof öffnet täglich von 8 bis 18 Uhr.
 
 

 
Kühler Schatten statt praller Sonne
Mathilde-Otto-Platz im Rieselfeld umgestaltet

Ab diesem Sommer gibt es auf dem Mathilde-Otto-Platz im Rieselfeld mehr Schatten und Abkühlung. Die Stadt hat den Platz teilweise entsiegelt, bepflanzt und mit neuen Sitzgelegenheiten ausgestattet. Die Umgestaltung des Mathilde-Otto-Platzes ist Teil des Projekts „Kühlende Erholungsräume für die Hitze-Hotspots der Stadt“, das vom Bund gefördert wird. „Die Sommer in Freiburg werden immer heißer. Damit wir auch in Zukunft den Sommer genießen können, brauchen wir solche klugen Projekte, die besonders heiße Orte in der Stadt abkühlen“, so Baubürgermeister Martin Haag.

Die Neugestaltung kommt vor allem den Bewohner*innen des angrenzenden Seniorenheims zugute, da sie besonders hitzegefährdet sind. Doch auch alle anderen Anwohnenden profitieren an heißen Tagen vom kühleren Platz. Bei der Bürgerbeteiligung im vergangenen Jahr zeigte sich: Sie wünschen sich vor allem mehr Grün und mehr Aufenthaltsorte im Schatten. Das setzte die Stadt nun um. Künftig schützen klimaresiliente Baumarten wie Zerreiche und Schnurbaum vor der Sonne. Eine dicht bepflanzte Grünfläche kühlt den Platz zusätzlich. Dafür hat die Stadt Bereiche des Platzes entsiegelt, schattenspendende, klimaangepasste Bäume gepflanzt, und die Regenrinne so umgeleitet, dass Regenwasser nicht ungenutzt in die Kanalisation fließt, sondern in der Erde versickert.

Das Projekt zur Umgestaltung von Hitze-Hotspots läuft seit 2023. Der Bund fördert die Maßnahmen mit 180.000 Euro aus dem Programm „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“. Damit baut die Stadt zwei Orte, an denen es im Sommer besonders heiß wird, zu kühlenden Erholungsräumen um. 63.000 Euro sind in die Sanierung des Mathilde-Otto-Platzes geflossen, die insgesamt 195.000 Euro gekostet hat. Den Rest hat die Stadt bezahlt. Die Umgestaltung ist ein Gemeinschaftsprojekt des Umweltschutzamts und des Garten- und Tiefbauamts
 
 

Verdienstorden für Axel Mayer
(c) mitwelt.org
 
Verdienstorden für Axel Mayer
"unvorhersehbare Spätfolgen" von langjährigem Engagement

Am 9. Mai 2025 erhält Axel Mayer in Mannheim den Verdienstorden des Landes Baden-Württemberg - die höchste baden-württembergische Auszeichnung - „in Anerkennung seiner Verdienste um das Land Baden-Württemberg, als langjähriger BUND-Geschäftsführer Südlicher Oberrhein und für sein jahrzehntelanges Engagement im regionalen und grenzüberschreitenden Natur- und Umweltschutz, in der Kommunalpolitik sowie in der Anti-Atomkraft- und Friedensbewegung". (Brief des Ministerpräsidenten vom 18.3.2025)

Puuuhhh: Ein „Verdienstorden“ für mich ... Erste böse Gedanken und Assoziationen beim Öffnen des Briefes des Ministerpräsidenten lassen sich nicht leugnen. Meine ersten, bösen, spontanen Gedanken waren „Eisernes Kreuz“ und „Kriegerdenkmäler, auf die die Tauben scheißen“. Erste unsortierte Gedanken eben.
Puuhhh: Nur 1.000 Personen dürfen den „Landesorden“ tragen. Er ist die höchste Auszeichnung des Landes Baden-Württemberg.
Und da soll ich dazu gehören? Ich, in meiner unvollkommenen Fehlerhaftigkeit? Bin ich jetzt schon sooo alt?
Und da soll ich dazu gehören, so wie ich bin? Naturliebend, weltoffen-regional-alemannisch verwurzelt, freiheitsliberal, im positiven epplerschen Sinne bewahrend wertkonservativ und gleichzeitig in sozialen Fragen links von der SPD, aber nicht staatsgläubig ...

Warum? Ich denke an den ersten Hilfstransport nach Tschernobyl und an die riskante Schmuggel-Fahrt mit Babs in die Sowjetunion, mit illegaler Umwelt-Literatur und verbotenen Umweltanalysekoffern für die damals noch verbotene Umweltbewegung in Estland, Lettland und Litauen. Ich denke an Wyhl, Marckolsheim und an den Kampf für einen sauberen Rhein und den letzten Streit für eine Kläranlage der Usine-Kaysersberg. Ich denke an die langen, erfolgreichen Jahre beim BUND, an die Mitwelt Stiftung Oberrhein und an die heutigen Kämpfe für Demokratie und Umwelt.

„Alle Gruppen der Bevölkerung des Landes sollen bei der Ordensvergabe möglichst gleichmäßig berücksichtigt werden“, steht in der Verordnung des Landes. Ich stehe also stellvertretend für eine Gruppe von Menschen, von denen viele diesen Orden verdient hätten und die bisher in der langen Liste der bisherigen Ordensträger nicht „allzu häufig“ auftauchen.

Für welche Gruppen und Menschen stehe ich?

Ich stehe z. Bsp. für Ulrike Friedrich aus Sasbach, die sich seit Jahrzehnten auf eine unglaubliche Art und Weise beim BUND im ehrenamtlichen Naturschutz und im Roten Kreuz engagiert und die eine Ehrung viel mehr verdient hätte.
Ich stehe für den Friedensaktivisten Jürgen Grässlin, für Hubert und Nik und für meine verstorbenen Freunde, den klugen Liedermacher Walter Mossmann und die 28.000 AKW-Wyhl-Besetzenden.
Ich stehe aber auch für die heutigen, unbequemen Klimaschutz-& Demokratie-Aktiven, die aktuell so viel Ärger haben und die vermutlich in 50 Jahren geehrt werden.

Als ich 1974 zur Bauplatzbesetzung gegen ein extrem umweltverschmutzendes Bleiwerk nach Marckolsheim ins Elsass fuhr, war in Deutschland, Frankreich und Europa noch die Zeit der „guten, alten, offenen“ und vor allem sichtbaren Umweltzerstörung und Umweltvergiftung. Flüsse waren stinkende Kloaken, Kinder in der Umgebung von Verbrennungsanlagen litten an Pseudokrupp, in der Umgebung deutscher Bleichemiewerke starben die Kühe an Bleivergiftung. In meinem Heimatdorf Teningen wurde ein Baggersee mit Giftmüll verfüllt und der Schweizer Atommüll noch im Meer versenkt. Es war die unkritisch-technikbesoffene Nachkriegszeit, in der, trotz des Konzernwissens um die Gefahren, noch hemmungslos Asbest verbaut wurde.

Seit 1974 ist manches, nicht alles, besser geworden. Die „gute, alte, offene“ Umweltzerstörung haben wir überwunden. Diese Erfolge sind nicht vom Himmel gefallen. Sie wurden von vielen Menschen erkämpft.
Der Preis geht an die konstruktiv-nachdenklich Kritischen, er geht an das frühe „Nai hämmer gsait“ zu Atomkraft, zu Umweltzerstörung, Krieg, Wachstumsreligion und an das Nein zur explodierenden sozialen Ungleichheit.

Er geht aber auch an das frühe „Ja hämmer gsait“ zu den zukunftsfähigen Energien.
Ans „Ja hämmer gsait“ zur guten sinnvollen Technik, die Mensch und Umwelt nützt. In wenigen Jahrzehnten hat es im Bereich Windenergie, Tiefengeothermie und Fotovoltaik ungeheure Fortschritte gegeben. Die zukunftsfähigen Energien sind nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch kostengünstiger als die atomar-fossilen Energiequellen.

Diese Erfolge sind nicht vom Himmel gefallen. Sie wurden erdacht, erkämpft und die Kämpfe sind noch nicht beendet. Gut, dass wir mit unseren positiven Visionen nicht zum Arzt gegangen sind, wie uns das einst Kanzler Helmut Schmidt empfohlen hat.

Wir haben das Wissen und die Technik, um mit einem wesentlich verringerten Input von Energie, Rohstoffen und Arbeitszeit, allen Menschen der Welt ein gutes Leben zu ermöglichen. Es ist unsere Aufgabe, Fortschritt und Zukunft menschengerecht zu gestalten. Diese Erfolge haben nicht Einzelne erreicht. Soziale, ökologische und demokratische Erfolge sind immer Teamwork.

Soziale Bewegungen funktionieren im besten Falle wie ein selbstspielendes Klavier. Da braucht es viele, viele Tasten und jede einzelne dieser Tasten ist wichtig für die Melodie, für das Lied, für den Erfolg. Eine dieser Tasten bin ich, nicht mehr, nicht weniger.

Ich erhalte den Preis stellvertretend für ein Netzwerk, für ein regionales, aber auch für ein globales Team von Frauen und Männern. Wir/Ich werden für das gelobt und geehrt, was wir in der Vergangenheit getan und erreicht haben und wir werden dafür kritisiert und bekämpft, was wir aktuell fordern und durchsetzen wollen.

Ich stehe für die Menschen, die manchmal auch verzweifelt, Wege in eine menschliche, nachhaltige, gerechte Zukunft suchen und die dabei manchmal auch Irrwege gehen.

Der Preis geht an mich, ich stehe für den Teil der Zivilgesellschaft, der sich für Demokratie, Freiheit, Frieden, Klimaschutz, Nachhaltigkeit, Menschenrechte, Rechtsstaatlichkeit, Toleranz, milliardärsunabhängige Pressefreiheit, soziale Gerechtigkeit und die Werte der unvollendeten Aufklärung einsetzt.
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Autor: Axel Mayer, Endingen

Frelo knackt die Marke von drei Millionen Ausleihen
(c) Daniel Jäger
 
Frelo knackt die Marke von drei Millionen Ausleihen
- Frühjahrsputz bei den Ausleih-Stationen
- Fahrradvermietsystem setzt Wachstumskurs fort

Fast genau sechs Jahre nach dem Start von Frelo hat das Fahrradvermietsystem bei den Ausleihen die Drei-Millionen-Marke überschritten. Mitte April war es soweit. Die Entwicklung der Nutzungszahlen zeigt dabei einen klaren Trend – weiter nach oben: Seit dem Start von Frelo am 17. Mai 2019 dauerte es etwas mehr als drei Jahre für die erste Million. Zwischen der ersten und der dritten Million lagen weniger als drei Jahre.

Pünktlich zum Frühling hat die Betreiberfirma nextbike unterdessen alle Frelo-Stationen einem umfassenden Frühjahrsputz unterzogen. Dabei tauschte nextbike unter anderem rund 400 Stationskappen an den sogenannten Andockplätzen. Die Mitarbeitenden entfernten außerdem Aufkleber, Laub, Müll, Unkraut und Graffiti und beklebten die Hinweistafeln der Ausleihstationen zum Teil neu.

Auch im Winter hatte Frelo mit jeweils mehr als 25.000 Fahrten in den Monaten von Januar bis März hohe Ausleihzahlen. Die Rekorde fallen dabei naturgemäß im Sommer. Mit 83.000 Ausleihen war der Juli 2024 der Monat mit der höchsten Nachfrage nach den Mietfahrrädern. Mit 755.000 Ausleihen war 2024 das Gesamtjahr mit den meisten Ausleihen.

Aktuell sind fast 88.000 registrierte Nutzer*innen aktiv – ein Zeichen für die breite Akzeptanz und Beliebtheit des Angebots in Freiburg.

Frelo wächst aber nicht nur bei den Ausleihzahlen, sondern auch ins Umland. Neben Freiburg sind ab 2026 folgende Gemeinden mit dabei: Im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald: Bad Krozingen, Schallstadt, Ebringen, Staufen, Kirchzarten, Bötzingen, Gottenheim, March, Umkirch, Merzhausen, Gundelfingen und der Gewerbepark Breisgau. Im Landkreis Emmendingen: Emmendingen, Sexau, Denzlingen, Vörstetten, Reute, Elzach, Kenzingen.

Koordiniert wird das Frelo-Angebot vom Mobilitätsmanagement von VAG und RVF.
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Nachtaktive Krabbeltiere: Hirschkäfer-Führung im Kinzigtal
Bei einer abendlichen Hirschkäfer-Führung im Mittleren Kinzigtal dreht sich alles um die nachtaktiven Insekten. Mit festem Schuhwerk und Taschenlampen geht es in den Wald, um die größte Käferart Mitteleuropas in ihrem natürlichen Lebensraum zu entdecken. Die Männchen erkennt man an ihren imposanten Geweihen. Was es sonst noch über Hirschkäfer zu wissen gilt, vermittelt das Team des NABU Mittleres Kinzigtal.
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Osterfeuer – aber mit Rücksicht auf die Natur
Beim Feiern mit Feuer an Igel, Kröte, Spitzmaus und Rotkehlchen denken

Berlin – An Ostern gehört für vielen Menschen ein Feuer dazu. So schön der Brauch auch ist, er birgt große Gefahren für Wildtiere. Darum sollten Osterfeuer nur mit entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen entzündet werden.

„Häufig wird das Brennmaterial schon längere Zeit vor dem Osterfest gesammelt und aufgeschichtet. Viele Tiere, beispielsweise Igel und die Spitzmaus, nutzen die entstehenden Reisighaufen als Unterschlupf. Einige Vögel brüten sogar in den Holzstapeln“, sagt NABU-Vogelschutzexperte Martin Rümmler, „Rotkehlchen und Zaunkönig nutzen solche Brutmöglichkeiten gerne, da sie in unserer oft monotonen, ausgeräumten Landschaft wenig Nistmöglichkeiten finden.“

Damit das Osterfeuer nicht zur Todesfalle für Vögel und Kleintiere wird, sollte das Schnittholz erst kurz vor dem Abbrennen aufgeschichtet werden. So können die Kleintiere das geplante Osterfeuer nicht als Wohn- oder Brutstätte aussuchen. Wenn der Holz- und Reisigstapel schon vor längerer Zeit angelegt wurde, sollte er nicht mehr durch Abbrennen zerstört werden. Denn nun könnten sich Tiere oder Nester mit Eiern in dem Stapel befinden. Rümmler: „Wer auf sein Feuer trotzdem nicht verzichten will, solle das aufgehäufte Material am Tag des Anzündens vorher unbedingt vorsichtig umschichten. So bekommen die Tiere die Möglichkeit, sich in Sicherheit zu bringen.“

Noch besser für die Natur wäre es aber, wenn Schnittholz und Reisig gar nicht erst verbrannt werden würden, sondern in der Landschaft blieben. Sie bieten dort wichtigen Lebensraum und Unterschlupf für Vögel und Kleintiere. Das Aufschichten eines Reisighaufens, der von Brombeeren oder Wildrosen überwuchert wird, oder ein Holzstoß in einem dichten Gebüsch aus heimischen Sträuchern wie Holunder und Weißdorn, bringen ein Stück Natur zurück in den Garten. Rümmler: „Schnittholz und Gestrüpp sind im Grunde viel zu schade und zu wichtig für die Natur, um zum Spaß verbrannt zu werden.“
 
 



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