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Guck mal, wer da summt
Europäische Hornisse (c) Frank Hecker / NABU
 
Guck mal, wer da summt
NABU und NABU|naturgucker rufen dazu auf, Hornissen zu melden

Berlin – Sie ist gekommen, um zu bleiben: Die Asiatische Hornisse breitet sich in Deutschland von West nach Ost weiter aus. 2014 war sie erstmals in Deutschland beobachtet worden, mittlerweile gilt die eingeschleppte Art als etabliert. Der NABU ruft zusammen mit seinem Partner NABU|naturgucker dazu auf, Hornissen und deren Nester zu fotografieren und online zu melden (www.NABU.de/Hornissen-melden). So sollen weitere Erkenntnisse über die Verbreitung gewonnen werden.

Gemeldet werden soll nicht nur die Asiatische, sondern auch die Europäische Hornisse. Diese steht unter besonderem Schutz, wird aber häufig mit ihrer asiatischen Verwandten verwechselt, was fatale Konsequenzen für die heimische Art haben kann.

„Die Europäische Hornisse spielt in unserem Ökosystem eine unverzichtbare Rolle, indem sie die Bestände von Fliegen, Bremsen, Mücken, Wespen und vielen anderen Insekten in Schach hält“, erläutert Theresa Seidel, NABU-Expertin für Citizen Science. „Sie ist auch eine nützliche Bestäuberin.“ Das gilt zwar auch für die Asiatische Hornisse, jedoch bildet sie im Vergleich zur Europäischen Hornisse viel größere Völker und hat nur wenige natürliche Feinde, weshalb ihre Ausbreitung negative Konsequenzen für die Natur haben kann. Daher sei es wichtig, Menschen über die verschiedenen Hornissenarten aufzuklären, so Seidel.

„Wir wollen wissen, wie weit sich die Asiatische Hornisse inzwischen verbreitet hat“, so Seidel weiter. „Mit den Daten können wir uns ein Bild von der Lage machen und daraus Schutzkonzepte für die Europäische Hornisse ableiten. Das ist auch für die Imkerei wichtig, die durch die invasive Art Verluste ihrer Bienenvölker befürchtet.“

Die Hornissen-Meldeaktion wird bis mindestens in den Spätherbst laufen.
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Erfolge im Kampf gegen den Fachkräftemangel
Straßenbahn mit Werbung für das Deutschland-Ticket (c) VAG Freiburg
 
Erfolge im Kampf gegen den Fachkräftemangel
Jahresbilanz der Freiburger Verkehrs-AG

- Personallücke im Fahrdienst weitgehend geschlossen – Anstieg auch bei der Zahl der Azubis und dual Studierenden

- Jahresdefizit 2024 fällt deutlich geringer aus als geplant

- VAG verkauft knapp 75 Prozent aller Deutschlandtickets im RVF

- Lieferketten und Verfügbarkeiten von technischen Dienstleistungen bleiben eine Herausforderung

Die Freiburger Verkehrs-AG hat im Jahr 2024 ihren Wachstumskurs fortgesetzt und spürbare Erfolge im Kampf gegen den Fachkräftemangel erzielt. Aufgrund verschiedener Sondereffekte – insbesondere durch das Deutschland-Ticket – fiel das erwartete Defizit geringer aus als geplant. Verzögerte Lieferzeiten und geringe Verfügbarkeiten von technischen Dienstleistungen erschweren die Arbeit in den Werkstätten und an der Infrastruktur. Die Abhängigkeit von Fördermitteln von Bund und Land bleibt hoch. Trotz zahlreicher Herausforderungen zogen die VAG-Vorstände Stephan Bartosch und Oliver Benz bei der Bilanzpressekonferenz für das Jahr 2024 ein positives Fazit.

Jahresergebnis 2024
Die VAG hat das Jahr 2024 finanziell wesentlich besser abgeschlossen als geplant. Statt eines kalkulierten Fehlbetrags in Höhe von 39,5 Millionen Euro beendete die VAG das Gesamtjahr mit einem Minus von 28,7 Millionen Euro – 10,8 Millionen Euro besser als erwartet. Positiv auf das Gesamtergebnis machten sich hier insbesondere Erlöse über den Erwartungen bemerkbar. Die Umsatzerlöse ÖPNV lagen mit 76,9 Millionen Euro um 5,2 Millionen Euro höher als angenommen – dies bedeutet im Vergleich zum Jahr 2023 Mehreinnahmen in Höhe von 4,7 Millionen Euro. Hauptgrund dafür: die sogenannten Nachteilsausgleiche für das Deutschland-Ticket im RVF. Sondereffekte ergaben sich wegen der Rückstellungsauflösung für den Rückbau der Komturstraße sowie aufgrund von Versicherungsleistungen aus Schadensfällen. Gegenläufig entwickelten sich die Personalausgaben aufgrund der Tarifabschlüsse, die um rund 1,8 Millionen Euro stärker ins Gewicht fielen als angenommen.

Tausend-Mitarbeitenden-Marke überschritten, mehr Auszubildende,
aber der demographische Wandel bleibt eine enorme Herausforderung
Mit dem Start des Ausbildungsjahres 2024 haben wir zum ersten Mal die Tausender-Marke überschritten“, sagte VAG-Vorstand Oliver Benz mit Blick auf die Mitarbeitendenzahl bei der VAG. Nach einer zwischenzeitlichen Abnahme aufgrund von Eintritten in den Ruhestand ist die VAG seit dem Jahresanfang 2025 nun beim Personal stabil vierstellig. „Neben vielen Einzelmaßnahmen in allen Abteilungen war das Senken der Hürden beim Einstieg in den Fahrdienst der Game-Changer im Kampf gegen den Fachkräftemangel“, erklärte Benz. Seit 2023 ist der Einstieg in den Fahrdienst ohne Busführerschein möglich, wenn die Interessent*innen mindestens 24 Jahre alt sind und einen Pkw-Führerschein mitbringen.

„Unser Fahrpersonal hat gerade in den Jahren 2022 und 2023 intensive Monate hinter sich und ganze Arbeit geleistet“, blickt Benz zurück. „Andere Städte mussten ihr Angebot reduzieren. Dass wir ohne eine Ausdünnung des Fahrplans durch diese schwierige Zeit gekommen sind, haben wir dem enormen Einsatz unserer Fahrerinnen und Fahrer zu verdanken.“

Nach einer spürbaren Abnahme beim Fahrpersonal bis zum Corona-Jahr 2021 sei der VAG die Trendwende gelungen. Bis zum Stichtag 30. Juni 2025 ist der Personalbestand im Fahrdienst netto um 83 Personen angewachsen. Einen überproportional hohen Anstieg verzeichnete die VAG im gleichen Zeitraum auch bei den Auszubildenden und dual Studierenden: Von 29 auf 41. Die VAG bietet heute 13 verschiedene Ausbildungsberufe und duale Studiengänge an.

Inzwischen sei es eine absolute Ausnahme, wenn aufgrund von Personalmangel einzelne Kurse ausfallen müssen. Der Fachkräftemangel werde die VAG aber auch in den nächsten Jahren intensiv beschäftigen und eine der größten Herausforderungen bleiben. „Wir stehen vor einer regelrechten Welle an Renteneintritten“, blickte Benz auf die Herausforderungen des demografischen Wandels. „Ausruhen dürfen wir uns nicht. Der Fokus liegt ganz klar auf dem inländischen Arbeitsmarkt. Wir gehen aber davon aus, dass das internationale Recruiting in Zukunft ein noch größeres Thema werden wird.“

Um Interessent*innen aktuell den Einstieg in den Fahrdienstberuf noch weiter zu erleichtern, bildet die VAG seit diesem Jahr Busfahrende selbst in der hauseigenen Fahrschule aus. „Das ist nicht nur aus finanzieller Hinsicht attraktiv für uns“, erklärte Benz. „Wenn wir unsere Kolleginnen und Kollegen selbst ausbilden, können wir sie schon frühzeitig mit den Betriebsabläufen oder unseren Fahrzeugen vertraut machen und sie von Anfang an auf die Besonderheiten in unserem Liniennetz vorbereiten.“

Aufgrund der aktuell positiven Entwicklung bei der Stärke des Fahrpersonals gelingt es der VAG schon heute, einen Großteil des Ersatzverkehrs während der Bauarbeiten auf der Linie 1 selbst zu übernehmen. „Die eigene Ausbildung von Busfahrenden wird uns noch einmal einen Schub geben“, hofft der VAG-Vorstand. „Ab dem nächsten Jahr planen wir, den kompletten Ersatzverkehr bei Großbaustellen selbst zu übernehmen. Wenn uns das gelingt, wären wir eine absolute Ausnahme in der Branche.“

Weitaus mehr Betriebskilometer als vor der Corona-Pandemie
Nicht nur beim Personal bleibt die VAG auf Wachstumskurs. Auch beim Angebot und den Betriebskilometern verzeichnen die Verkehrsbetriebe eine Zunahme. Legten die Busse und Bahnen der VAG im Vor-Corona-Jahr 2019 insgesamt 7,8 Millionen Betriebskilometer zurück, so waren es im Jahr 2024 insgesamt bereits 8,1 Millionen Kilometer. Eine Delle gab es während der Pandemie: Die Betriebskilometer sanken im Jahr 2020 zwischenzeitlich auf 7,4 Millionen Kilometer. Die Kennzahl Betriebskilometer gibt an, wie viele Kilometer Fahrzeuge (also Busse, Straßenbahnen oder Linientaxis) im planmäßigen Linienverkehr mit Fahrgästen oder zur Fahrgastaufnahme zurücklegen. „Mehr Betriebskilometer bedeuten auch einen höheren Aufwand an Inspektionen und Wartungen“, führte VAG-Vorstand Bartosch aus.

Hohe Zahl an Baumaßnahmen

Als Teil der regelmäßig erforderlichen Instandsetzungsarbeiten in ihrem Stadtbahnnetz hat die VAG im Jahr 2024 erfolgreich umfangreiche Gleiserneuerungen umgesetzt. Ab Mitte Juli wurden zunächst die Abschnitte zwischen „Holzmarkt“, der Kaiserbrücke und „Johanneskirche“ modernisiert. In den Sommerferien folgte der Abschnitt zwischen „Heinrich-von-Stephan-Straße“, „Pressehaus“ und „Paula-Modersohn-Platz“. In den Herbstferien wurden schließlich die Gleise an der Schwabentorbrücke erneuert.

Insbesondere in den Sommerferien koordinierte die VAG ihren Schienenersatzverkehr auf den Linien 3 (heute Linie 4) und 5 eng mit den Angeboten von Südbadenbus. Der Ersatzverkehr verlief weitgehend reibungslos. Trotz zeitweise extremer Hitze, Materialengpässen und eines eng gesteckten Zeitrahmens gelang es der VAG, sämtliche Arbeiten im vorgegebenen Zeit- und Kostenrahmen abzuschließen.

„Die hohe Dichte an Baustellen macht die Abstimmung zwischen den verschiedenen Akteuren mehr und mehr zu einem Puzzlespiel“, führte VAG-Vorstand Stephan Bartosch aus. „Das bekommen wir ganz besonders in diesem Jahr – mit mehr als 3500 Baustellen in Freiburg – zu spüren.“ Die Grundsanierung der Gleise auf den Linien 1 und 3, barrierefreie Ausbauten sowie der Ausbau der E-Bus-Ladeinfrastruktur in Landwasser, Betzenhausen, Zähringen und im Stühlinger wurden bereits frühzeitig gemeinsam mit dem Garten- und Tiefbauamt sowie der Badenova geplant. „Wir haben einen eng getakteten Zeitplan vereinbart, um die Arbeiten und die damit verbundenen Einschränkungen so kurz wie möglich zu halten“, erklärte Bartosch. „Je mehr Beteiligte und je knapper das Zeitfenster, desto komplexer werden die Planungen. Aktuell gehen wir davon aus, die Linie 1 bis Paduaallee nach den Sommerferien wieder bedienen zu können, bis Landwasser dann ab Anfang Oktober.“

Schon in den Herbstferien 2025 kommt eine weitere Sanierung auf die Freiburger*innen zu. An der Gleiskreuzung am Stadttheater sind Sanierungsmaßnahmen nötig. „Mehr als 1200 Straßenbahnen fahren an einem normalen Tag hier vorbei. So viele wie nirgends sonst in Freiburg“, beschrieb Bartosch. Daher sei nun die Ertüchtigung der Gleiskreuzung noch vor dem Winter erforderlich. „Wir wissen, dass jede Baustelle für Fahrgäste und Anwohnende unangenehm ist. Aber eine intakte Infrastruktur ist die Grundlage für ein verlässliches Angebot“, warb Bartosch um Verständnis.

Er richtete den Blick bereits auf das Jahr 2026. Dann wird ein Schwerpunkt auf der Linie 3 in der Zähringer Straße liegen. Betroffen ist der Abschnitt etwa von der Hornusstraße bis kurz nach der Querung der Isfahanallee /B3. Die Gleisanlagen werden laufend geprüft. „Bei der Erfassung der Mängel und Schwachstellen setzen wir verstärkt auf die Digitalisierung“, führte Bartosch weiter aus. „Eine neue Software hilft uns dabei, ein noch genaueres Lagebild zu erhalten und die nötigen Sanierungen optimaler planen zu können.“

Bald schon sind zwei Drittel der Busflotte elektrisch
Mit Riesenschritten geht der Umstieg der VAG-Busflotte auf E-Mobilität voran. Zu den 23 Bussen des Herstellers Solaris sind seit dem Frühjahr 2025 bislang 17 Gelenkbusse vom Typ Mercedes E-Citaro hinzugekommen. Bis zum Herbst werden insgesamt 45 E-Busse im Liniennetz der VAG unterwegs sein. Das entspricht rund zwei Dritteln der gesamten eingesetzten Busflotte der VAG. „Der Umstieg ist ein echter Kraftakt für ganz viele verschiedene Abteilungen“, erklärte VAG-Vorstand Stephan Bartosch. „Dabei ist es nicht damit getan, neue Busse anzuschaffen: Wir müssen parallel die nötige Ladeinfrastruktur auf dem Betriebshof und entlang der Strecke schaffen, die Arbeitsabläufe und -ausrüstungen in der Buswerkstatt auf zwei unterschiedliche Antriebssysteme umstellen, die Stromverteilung sicherstellen – und auch noch unser Fahrpersonal für die neue Technik qualifizieren“, fasst Bartosch wesentliche Herausforderungen zusammen. „Wir erweitern unser Know-how Schritt für Schritt auf allen Ebenen“, sagte Bartosch.

Aktuell biegen die Arbeiten am zweiten E-Bus-Port auf dem Betriebshof der VAG auf der Haid auf die Zielgerade ein. Zusätzliche oder neue sogenannte Zwischenladestationen werden an den Haltestellen Moosweiher, der Paduaallee, der Bissierstraße und demnächst an der Talstation der Schauinslandbahn sowie in der Gundelfinger Straße fertiggestellt. „Im Herbst werden unser zweites E-Bus-Port auf dem Betriebshof West sowie sämtliche neuen E-Busse von Mercedes einsatzbereit sein“, kündigte Bartosch an. „Dann haben wir einen weiteren wichtigen Meilenstein für mehr Klimaschutz erreicht. Und die nächste E-Bus-Ausschreibung ist bereits in Vorbereitung.“

Veränderte Linienführung der Linien 3 und 4: Zahlreiche positive Rückmeldungen
Beim Fahrplanwechsel im Dezember 2024 war der Tausch der Linienäste auf den Stadtbahnlinien 3 und 4 eine der größten Veränderungen der vergangenen Jahre. VAG-Vorstand Oliver Benz zog eine erste positive Bilanz: „Wir haben viele positive und nur eine sehr überschaubare Zahl an kritischen Rückmeldungen nach dieser Umstellung erhalten. Das zeigt, dass wir mit unserer Entscheidung richtiglagen.“ Schließlich meldeten sich erfahrungsgemäß eher Personen zu Wort, wenn sie Kritik an einer Änderung haben.

Die Umstellung habe dank einer guten Planung mit einigem zeitlichen Vorlauf weitgehend reibungslos geklappt.

Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2024 hat die VAG nicht nur mehr Direktverbindungen geschaffen, sondern auch die Umsteigemöglichkeiten zwischen Bus und Straßenbahn verbessert. Insbesondere der Stadtteil St. Georgen profitiert seitdem zusätzlich von einer besseren Taktung der Omnibuslinien 11 und 14.

Laut Benz haben von den Verbesserungen der zurückliegenden Fahrplanumstellungen insbesondere die innenstadtferneren Stadt- und Ortsteile profitiert: Weiterhin sehr gut angenommen werde die Schnellbuslinie 37 zwischen Munzingen, Tiengen und dem Hauptbahnhof. Nach einer zweijährigen Pilotphase hat die VAG den Testbetrieb im Dezember 2024 um zwei weitere Jahre verlängert.

Lieferketten und Ersatzteile bleiben eine Herausforderung
In den zurückliegenden Jahren hatten die Corona-Pandemie sowie der russische Angriffskrieg auf die Ukraine die Lieferketten global durcheinandergewirbelt. „Insbesondere bei der Fahrzeug- oder Elektrotechnik sowie im Gleisbau stellen uns Lieferverzögerungen sowie fehlende Spezialteile und Dienstleister weiter vor große Herausforderungen“, betonte VAG-Vorstand Bartosch. „Bei Instandsetzungsarbeiten müssen wir die nötigen Gleisanlagen oder Elektronikkomponenten schon in einer früheren Planungsphase bestellen, um den eng gesteckten Zeitplan verlässlich einhalten zu können“, nannte Bartosch ein Beispiel. So gut es gehe habe sich die VAG bei der Baustellenplanung auf diese unschöne Situation eingestellt.

„Bei unserem Bus- und Straßenbahnfuhrpark haben schon die Hersteller mit den Lieferschwierigkeiten zu kämpfen“, führt Bartosch weiter aus. Eine Folge: Sowohl die neuen Urbos-Straßenbahnen als auch die neuen E-Busse wurden und werden zum Teil mit mehrmonatigen Verspätungen geliefert. Aktuell führt die verspätete Lieferung der neuen E-Busse zu Herausforderungen. Wegen des Umstiegs auf E-Mobilität und aus wirtschaftlichen Gründen habe man die Laufzeiten der älteren Busse mit Verbrennungsmotoren ausgereizt, erklärte Bartosch.

„Aktuell haben wir sieben Dieselbusse ausgemustert. Sechs davon haben mehr als eine Million Kilometer auf dem Tacho. Bei den Fahrzeugen haben wir die maximale Nutzungsdauer ausgereizt. Eine Vorbereitung auf die nächste Hauptuntersuchung wäre technisch und wirtschaftlich nicht vertretbar gewesen.“ Bartosch erläuterte: „Da diese Busse nun nicht mehr zur Verfügung stehen, schmerze jeder Tag Verspätung, den neue E-Busse haben.“
Lieferverzögerungen und die geringe Verfügbarkeit von Dienstleistungen bezeichnete Bartosch auch als eine der größten Herausforderungen im Fuhrpark. „Stellenweise werden Bauteile aus anderen Reparaturfahrzeugen entliehen, um die Fahrzeuge möglichst schnell wieder in den Betriebseinsatz zu bringen. Trotzdem kommt es leider immer mal wieder vor, dass einzelne Busse oder Straßenbahnen für mehrere Wochen nicht zur Verfügung stehen. Wir arbeiten deshalb mit Hochdruck mit den Herstellern und Lieferanten daran, um so schnell wie möglich Abhilfe zu schaffen“, sagte Bartosch.

Historische Fahrzeuge zu vermieten
Nach einer pandemiebedingten Pause bietet die VAG seit einigen Monaten wieder die Möglichkeit, historische Straßenbahnwagen für Sonderfahrten zu mieten. Sowohl die Pepsi-Bahn, der historische Triebwagen 56 aus dem Jahr 1927 oder der beliebte Partywagen vom Typ GT4 sind buchbar. Mit der Pepsi-Bahn bekommt die auffällig blau lackierte Bahn nach ihrem Einsatz im Linienbetrieb noch eine Aufgabe für ihren Ruhestand – und bleibt im Stadtbild präsent. Die Preise orientieren sich an den tatsächlichen Aufwänden für Personal, Betrieb und Instandhaltung. Eine Buchung ist über die Webseite der VAG möglich.

VAG verkauft knapp 75 Prozent aller Deutschlandtickets im RVF
Als Dienstleisterin für den Regio-Verkehrsverbund Freiburg (RVF) verantwortet die VAG den Fahrscheinvertrieb im RVF. Seit der Einführung des Deutschland-Tickets im Mai 2023 hat sich die Zahl der verkauften Abos im RVF-Gebiet im gleichen fast verdoppelt – von 59.200 auf 114.600. Der Vertrieb von Deutschlandtickets im RVF erfolgt im Wesentlichen über die VAG oder den DB Navigator der Deutschen Bahn. Innerhalb des RVF-Gebiets betreut die VAG ungefähr 75 Prozent aller Deutschlandticket-Kund*innen. „Mobilitätsgarantie und -rabatte gibt es exklusiv nur bei Bestellung über die VAG“, warb Benz für einen Bezug des Deutschland-Tickets über die VAG.

„Der Betreuungs- und Beratungsaufwand hat dadurch enorm zugenommen, deshalb haben wir im Kundenservice zusätzliches Personal eingestellt.“ Anders als in vielen anderen Städten habe die Preisanpassung beim Deutschland-Ticket zum Jahreswechsel von 49 auf 58 Euro nicht zu einem Rückgang der Abos geführt. Der günstige Preis und die bundesweite Mobilität werden sehr geschätzt“, führte Benz aus. Den Boom bei den Deutschland-Ticket-Abos befeuern insbesondere Unternehmen. Sie greifen ihren Mitarbeitenden bei der Mobilität finanziell unter die Arme, indem sie Jobtickets bezuschussen. „Sehr viele Firmen haben erkannt, dass gute Mobilitätsangebote für ihre Mitarbeitenden einen echten Mehrwert darstellen“, erklärte Oliver Benz.

Fahrgastzahlen lassen sich aktuell nicht verlässlich statistisch ermitteln
Zu den Fahrgastzahlen in Freiburg erklärte VAG-Vorstand Benz: „Auf Grundlage unserer Verkäufe lassen sich aktuell nur bedingt Rückschlüsse darauf ziehen, wie viele Abonnent*innen das Deutschland-Ticket tatsächlich im RVF-Gebiet nutzen. Es fehlen auch valide Nutzungsdaten für die Drittverkäufe (zum Beispiel über den DB Navigator, etc.) sowie die Ausnutzung des Deutschlandtickets von Kund*innen außerhalb des RVF-Gebiets. aus Hamburg, Berlin).

Mehr Planungssicherheit nach Bekenntnis der Politik zum D-Ticket
Die aktuellen politischen Rahmenbedingungen und verschiedene Entwicklungen stimmen die VAG-Vorstände verhalten hoffnungsvoll. VAG-Vorstand Oliver Benz sagte: „Wir spüren weiterhin Rückenwind für den ÖPNV aus dem Gemeinderat und von der Stadtspitze.“ Nun habe auch die neue Bundesregierung ein Bekenntnis zum Deutschland-Ticket abgelegt. „Dass der Preis bis 2029 stabil bleiben soll, schafft für die Verkehrsbetriebe erst einmal eine gewisse Planungssicherheit.“ Für die Fahrgäste sei dies ein wichtiges Signal. „Es sichert verlässliche und bundesweit gültige Mobilität für viele Menschen – auch im Regio-Verkehrsverbund Freiburg.“

Beim Blick auf die Zahlen hob Benz die Abhängigkeit der Verkehrsunternehmen von den Zuschüssen von Bund und Land hervor. „Für den VAG summierten sich die Ausgleichszahlungen fürs Deutschland-Ticket auf mehr als rd. 12 Millionen Euro im Jahr 2024. Ohne diese Mittel steht das bestehende ÖPNV-Angebot auf dem Spiel und Fahrgäste müssten für ein ÖPNV-Abo deutlich tiefer in die Tasche greifen.“ Finanzierungsvorbehalte sowie die Diskussionen zwischen Bund und manchen Ländern über die Finanzierung trübten die positive Grundstimmung. Mehr Planungssicherheit wünscht sich Benz auch beim Angebot und der Förderung von Fuhrpark und Infrastruktur. „Wir wünschen uns Mobilität, auf die Verlass ist. Das gelingt uns nur, wenn die Finanzierung auf sicheren Beinen steht.“

Frelo wächst weiter und weiter
Mit 755.038 Ausleihen hat das Fahrradvermietsystem Frelo im zurückliegenden Jahr erneut einen Rekord verzeichnet. Das entspricht einer Zunahme um mehr als zehn Prozent gegenüber den 677.697 Ausleihen aus dem Jahr 2023. In den ersten sechs Monaten hält der positive Trend an. „Nach dem ersten Halbjahr sieht es so aus, als könnten wir 2025 wieder einen Rekord erzielen“, berichtete Oliver Benz.

Digitalisierung: Modernisierte App und D-Ticket in der Wallet
VAG und RVF haben das Jahr 2024 genutzt, um ihre Mobilitäts-Apps umfassend zu überarbeiten. Im Februar 2025 haben VAG und RVF die neue Version über ein reguläres Update bereitgestellt. Die App bietet neben Echtzeit-Fahrplänen und dem Ticketkauf auch eine Verknüpfung zu Fairtiq sowie zum AboOnline-System, über das das Deutschland-Ticket gekauft werden kann. Mit dem jüngsten Update im Juli haben VAG und RVF die Funktionen der Übersichtskarte deutlich erweitert. Inzwischen sind darauf auch Frelos, Carsharing-Fahrzeuge, E-Scooter und Parkhäuser abgebildet - samt Verfügbarkeitsanzeige. Außerdem werden auf der Karte die berechneten Fahrzeugpositionen dargestellt. Im Herbst soll es weitere Zusatzfunktionen geben: Prognosen zur Auslastung von Verkehrsmitteln und Push-Benachrichtigungen bei Störungen.

Bereits seit Juni können Kund*innen des RVF das Deutschland-Ticket auch als digitales Produkt für die Wallet-App auf dem Smartphone beziehen. „Ein wichtiger Schritt in der Digitalisierung, den wir als Dienstleisterin für den RVF gehen“, erklärte Benz. Egal ob digital oder als Chipkarte: Nicht nur aufgrund der guten Beratung lohne sich der Abschluss eines Deutschland-Ticket-Abos über die VAG: „Wer es über uns bezieht, profitiert von 30 Frelo-Freiminuten, von Rabatten für die Schauinslandbahn, von der RVF-Mobilitätsgarantie und weiteren Vorteilen – etwa bei Carsharing-Anbietern.
 
 

 
Freiburg: Bachabschlag des Gewerbekanals im September
Kein Wasser in den Freiburger Bächle

Der jährliche Bachabschlag des Gewerbekanals nördlich der Dreisam findet in diesem Jahr von Samstag, 13. September, 8 Uhr, bis einschließlich Freitag, 26. September, 10 Uhr, statt. Während des Bachabschlags wird der Gewerbekanal stillgelegt. In dieser Zeit wird das Kanalbett von Schlamm, Dreck und Unrat befreit. Wo nötig, werden während des Abschlags auch Reparaturen vorgenommen. In dieser Zeit fließt auch in den Freiburger Bächle kein Wasser.

Die Beteiligten und die betroffenen Gewässeranlieger werden gebeten, dem Garten- und Tiefbauamt alle während des Bachabschlags vorzunehmenden Arbeiten rechtzeitig per Mail an christine.gruhler@freiburg.de mitzuteilen.
 
 

Lerchen-Sterben und Vogelsterben in Deutschland
(c) mitwelt.org
 
Lerchen-Sterben und Vogelsterben in Deutschland
Der Rückgang der Feldlerchen und die Ursachen

Haben Du und Deine Kinder in diesem Frühling und Frühsommer schon den wunderbaren Gesang der ins Blau aufsteigenden Lerche gehört? Dies ist eher unwahrscheinlich.

Mehr als die Hälfte aller Feldlerchen in Europa und Deutschland sind seit 1980 verschwunden.

„Verschwunden“ ist ein seltsam verharmlosender Neusprech-Begriff. Ausgerottet trifft die Realität in Zeiten des globalen Artensterbens wesentlich besser.
Die Bestände der weit verbreiteten Feldlerche sind im Zeitraum von 1980 bis heute europaweit sowie in Deutschland um mehr als die Hälfte zurückgegangen. Doch die aktuelle Debatte um das globale und bundesweite Lerchen-Sterben und das Vogelsterben und seine Ursachen führt an einer Stelle in die Irre. Wir diskutieren das große Sterben als ein Phänomen der letzten 30 Jahre. Doch das Sterben hat mit DDT, E 605 und anderen brutalen Agrargiften und dem daraus folgenden Insektenschwund schon viel früher begonnen. Das aktuelle Vogelsterben ist „nur“ die Ausrottung des verbliebenen Rests. Das gilt nicht nur für die Vögel, sondern auch für das Sterben der Insekten und für das große globale Artensterben.

Die letzten Jahrzehnte waren keine gute Zeit für die Lerchen, Landschaft, Natur und Artenvielfalt. Die Menschheit hat einer internationalen Untersuchung zufolge schon mehr als 1.400 Vogelarten ausgerottet. 600 Millionen Vögel haben die Staaten der EU in den letzten vier Jahrzehnten verloren – das entspricht rechnerisch einem Verlust von 40 000 Vögeln Tag für Tag. Weltweit beschleunigt sich das Artensterben und ein UN-Bericht sagt, dass etwa eine Million Tier- und Pflanzenarten in den kommenden Jahrzehnten für immer ausgerottet könnten und dieser verheerende globale Trend spiegelt auch die Realität in Deutschland. Die „Große Beschleunigung“ des Wachstums und die damit verbundene Artenausrottung entwickelt sich global gerade zu einer verheerenden Turbobeschleunigung.

Wesentliche Ursache für das Verschwinden der Feldlerche ist die Verwandlung der Landwirtschaft in eine Agrarfabrik und der damit verbundene Rückgang von geeignetem, wenig intensiv genutztem Grünland. Bauensterben und Vogelsterben stehen in einer engen Wechselbeziehung. Während sich die Artenausrottung beschleunigt, erleben wir auch in Sachen Naturschutz gerade eine libertär-konservative „Zeitenwende Rückwärts“ in den USA, in Europa, aber auch in Deutschland. Der von gut organisiertem Egoismus geprägte Kampf gegen dringend benötigte neue Nationalparke war und ist gerade in Deutschland erschreckend erfolgreich. Die Naturschutzbewegung muss endlich aufhören, die Ursachen des Artensterbens in vorgegebenen, putzigen Nischen zu suchen und aufhören, sich mit Nischen-Problemlösungen zufriedenzugeben.

Axel Mayer, Mitwelt Stiftung Oberrhein (vermisst den Gesang der ins Blau aufsteigenden Lerchen am Oberrhein)
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Freiburg: Gelbes Band heißt freies Ernten
Äpfel und Birnen, Zwetschgen und Mirabellen für alle

Rad unterm Baum abstellen, Obst pflücken und direkt genießen. Klingt verlockend? Am Bollerstaudenweg entlang des Rieselfelder Naturschutzgebiets und im Dietenbachpark gibt es in diesem Jahr wieder Früchte und Nüsse für alle. Mirabellen und Zwetschgen sind schon reif, Äpfel, Birnen und Walnüsse werden folgen. Freiburger*innen dürfen für den Eigenbedarf nach Herzenslust ernten. Voraussetzung: Der entsprechende Baum ist mit einem gelben Band gekennzeichnet. Das signalisiert, dass jede und jeder hier ernten darf.

Wer erntet, sollte das ohne Leiter vom Boden aus und behutsam mit den Händen tun. Dabei gilt: Jede und jeder achtet auf seine Sicherheit und erntet auf eigene Gefahr.

Das Garten- und Tiefbauamt beteiligt sich schon im dritten Jahr an der Aktion gegen die Verschwendung von Lebensmitteln „Gelbes Band – hier darf geerntet werden“, die das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft ins Leben gerufen hat. Mehr Informationen gibt es online
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Lernen im Freien
(c) Stadt Freiburg
 
Lernen im Freien
Grünes Klassenzimmer an der Lindenbergschule in Munzingen

Bei schönem Wetter draußen lernen? Das ist für Schüler*innen der Lindenbergschule in Munzingen keine Zukunftsmusik. Denn seit diesem Sommer gibt es ein Klassenzimmer im Grünen. Der ideale Standort war auf dem Schulgelände bereits vorhanden: ein schattiges Plätzchen unter Bäumen direkt hinter dem Schulgebäude. Hier hat das Immobilienmanagement Freiburg (IMF) auf Wunsch der Schule einen runden Hackschnitzelplatz angelegt. Statt Stühlen und Tischen gibt es große Steinquader zum Sitzen. Eine Kreidetafel, die indoor nicht mehr gebraucht wird, hat die Schule an der Außenwand angebracht.

Ob Lesen oder Rechnen – in diesem Schuljahr ist das grüne Klassenzimmer bereits viel zum Einsatz gekommen. Bei Schüler*innen und Lehrer*innen ist der Platz beliebt. Um zu koordinieren, wer wann draußen unterrichtet, nutzen die Lehrer*innen einen Belegungsplan. Gekostet hat die Anlage des Platzes rund 7000 Euro.

zum Bild oben:
Zu sehen sind Viertklässler*innen der Lindenbergschule beim gemeinsamen Lesen im grünen Klassenzimmer.
(c) Stadt Freiburg
 
 

 
Aufregung bei den erstaunlichen, neugierigen Laufvögeln auf dem Mundenhof
Die Nandus haben einen neuen Stall

Es gibt wenige Tiere, die ihren Namen fehlerfrei aufsagen können. Hund oder Katze, Steinadler oder Erdmännchen sind noch viele Unterrichtsstunden von diesem Lernziel entfernt. Doch wenn in der argentinischen Pampa ein 1,30 Meter großer Laufvogel seinen Balzruf anstimmt, gibt es Menschen, die dabei ein „Nan-Du“ heraushören. Folgerichtig nannten die indigenen Völker, die in seinem Verbreitungsgebiet leben, diesen Vogel genau so: Nandu.

Seit 1995 lebt auch auf dem Mundenhof eine Gruppe von Nandus. Weil sie tagaktiv, nicht lauffaul und überdies neugierig sind, entgehen sie kaum einer Besucherin. Nun war ihr Stall, der sich zwischen dem ZMF-Gelände und der Prärie-Sektion befindet, in die Jahre gekommen und für die drei Tierarten, die ihn sich teilten, zu klein geworden. Also hat der Mundenhof einen neuen Nandu-Stall errichtet. Während sich Lamas, Heidschnucken und Nandus weiterhin die großzügige Koppel teilen, beziehen die Nandus nun ihren alleinigen Stall. Diesen haben Umweltbürgermeisterin Christine Buchheit, die Mundenhof-Leiterinnen Birte Boxler und Susanne Eckert sowie Melinda Schlegel, Leiterin des Tiergeheges, heute auf einem Rundgang vorgestellt.

Der neue Stall wurde im ersten Halbjahr 2025 errichtet. Er umfasst 48 Quadratmeter und hat rund 80.000 Euro gekostet; der Förderverein hat das Projekt mit 57.000 Euro großzügig unterstützt. Vom Aussichtshügel südlich der Mundenhof-Mitte ist er am besten zu betrachten. Der neue Nandu-Stall ist ein Vielkönner. So bietet er das ganze Jahr über die Möglichkeit, die Nandus durch Zufüttern spezieller Laufvogel-Pellets zu unterstützen. Dafür werden sie ein- bis zweimal täglich mit einem Signal in den Stall und das dazugehörige Vorgehege gelockt und durch sonderangefertigte Tore von den Lamas und Heidschnucken abgetrennt, damit sie in Ruhe ihre Pellets fressen können. Durch dieses Training sind die Tierpfleger*innen in der Lage, die Nandus auch zu anderen Zeiten in den Stall zu rufen, falls Bedarf entsteht.

Vor allem sind der Stall und sein Vorgehege aber für die Aufzucht der Nanduküken vorgesehen. In diesem geschützten Bereich sollen die Nandus künftig ihre Nester bauen, um das Klauen der Eier zu verhindern. Der neue Stall soll den Tieren ein artgerechtes, ungestörtes Brüten ermöglichen. Spätestens beim Schlüpfen der Küken wird der Hahn mit den Jungtieren im Stall eingesperrt, um sie vor Krähen, Füchsen und anderen Feinden zu schützen. Später erhält der Nachwuchs auch Zugang zum übernetzten Vorgehege. So können die Küken ihren hohen Bewegungsbedarf während der Entwicklungsphase im geschützten Bereich auch draußen stillen.

Dank besagter Türen, Vorgehege und abnehmbarem Netz kann der Stall an verschiedene Bedürfnisse angepasst werden. Zusammen mit den anderen Stallbereichen können alle Tiere im Gehege gleichzeitig (oder bei Bedarf einzeln) eingesperrt werden.

Zu den Lieblingsaktivitäten dieser tagaktiven Vögel gehört das Laufen. Nandus haben sehr große Flügel, mit denen sie während des Rennens (bis zu 60 km/h!) ihr Gleichgewicht halten. Da sie bis zu 25 Jahre alt werden, sammeln Nandus im Laufe eines Lebens viele Meilen – und zwar selten alleine: meist sind sie in lockeren Gruppen mit bis zu 30 Tieren unterwegs.

Die Fortpflanzung bei Familie Nandu findet einmal pro Jahr statt. Während dieser Zeit bleiben Nandus in kleineren Gruppen, die aus einem Hahn mit mehreren Hennen bestehen. Die Hennen legen gemeinsam in einem Nest 20 bis 30 Eier, die dann der Hahn ausbrütet. Er allein übernimmt die Aufzucht der Küken. Der Mundenhof, dessen Credo das Tierwohl ist, unternimmt viel, damit auch die Nandus ihr natürliches Verhalten ausüben können. So bleiben sie beim Ausbrüten der Eier möglichst ungestört. Bei einer „Naturbrut“ ist es normal, dass manche Eier unbefruchtet bleiben oder sich nicht richtig entwickeln. Zudem kann es vorkommen, dass der Hahn zu früh mit dem Brüten aufhört oder zu oft aufsteht. Die hohe Zahl an Eiern pro Nest dient dazu, die Erfolgsquote bei Nandus und anderen Laufvogelarten zu steigern.

Zur aktuellen Nandu-Gruppe des Mundenhofs gehören zwei Hähne und mehrere Hennen. Der ältere Hahn hat schon Küken großgezogen, der jüngere hat gerade sein erstes Nest bebrütet – leider erfolglos: Wegen der hohen Temperaturen, und weil wiederholt Unbekannte die Eier stahlen (16 Eier alleine im April), gab es in diesem Jahr keinen Nachwuchs. Auch 2024 waren bereits etwa 10 Eier geklaut worden; damals waren aber noch etliche Küken unbeschadet geschlüpft. Auch gegen Eierdiebstahl soll der neue Stall besseren Schutz bieten.

Zwei Mal (rund) hundert Tage im „Amt“ auf dem Mundenhof:
Melinda Schlegel leitet das Tiergehege, Hannah Stark das KonTiKi

Im Anschluss an die Präsentation des Nandustalls nutzte Bürgermeisterin Buchheit die Gelegenheit für zwei wichtige Mundenhof-Personalien. Beide Frauen sind inzwischen schon gut hundert Tage in Amt und Würden – ein guter Anlass, sie und ihre Aufgaben nun auch öffentlich vorzustellen.

Am 1. April übernahm die Zoologin Melinda Schlegel die Leitung des Tiergeheges. Ihre professionelle Arbeitserfahrung mit Tieren fing während ihres Bachelor-Studiums in Zoologie in den USA an. Danach sammelte sie seit über 15 Jahren Erfahrung mit einem großen und diversen Tierbestand in verschiedenen Einrichtungen, auch als Teamleitung. Seit 2015 war Melinda Schlegel im Saarbrückener Zoo tätig, daneben absolvierte sie ihr Masterstudium. Seit 2018 gehört sie dem International Congress of Zookeepers (ICZ) an; sie leitete dessen Outreach-Gremium von 2021 bis 2025 und ist seit Anfang 2025 Vize-Präsidentin des ICZ.

Ebenfalls in diesem Frühjahr, am 1. Mai, trat Hannah Stark die Leitung des KonTiKi an. Dank langjähriger Mitarbeit im KonTiKi, als Übungsleiterin, Ehrenamtliche oder Lehrstellenbeauftragte, kannte sie die unterschiedlichsten Aspekte dieses einzigartigen, von der Unesco bereits 2010 ausgezeichneten Projekts schon. Diese Perspektiven hat Hannah Stark in jüngster Zeit durch ihre Mitarbeit in sozialen, umwelt- und erlebnispädagogischen Initiativen erweitert. Im Januar 2024 kehrte sie dann ins KonTiKi zurück und übernahm seine Leitung kommissarisch. Nun leitet die Bötzingerin es hauptamtlich.
 
 



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