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Dienstag, 19. März 2024
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Verschiedenes

 
Atomkraftwerk Fessenheim
Neue Analyse des Störfalls vom 9.4.2014

Anfang März 2016 wurde öffentlich bekannt, dass ein Störfall im Atomkraftwerk Fessenheim am 9.4.2014 deutlich schwerer war als zunächst vom Betreiber angegeben worden war. Eine interne Überschwemmung hatte eine Abfolge von technischem Versagen nach sich gezogen. Dabei drang Wasser auch in Schaltschränke ein, wodurch eines der beiden parallelen Sicherheitssysteme außer Gefecht gesetzt wurde. Der Reaktor ließ sich kurzfristig nicht mehr steuern und wurde schließlich per Einleitung von Bor in das Kühlsystem heruntergefahren.

Im Auftrag von Rebecca Harms, Fraktionsvorsitzende der Grüne/EFA-Fraktion im Europaparlament, analysierte Prof. Manfred Mertins (Sachverständiger für Reaktorsicherheit) den Vorfall näher.

Prof. Mertins kommt zu dem Ergebnis, dass das Atomkraftwerk Fessenheim, das seit 1978 in Betrieb und damit eines der ältesten AKWs in Frankreich ist, in mehreren Punkten von heutigen Sicherheitsanforderungen abweicht. Besonders schwerwiegend ist der unzureichende Redundanzgrad der sicherheitsrelevanten Einrichtungen (n+1). Diese einfache Redundanz ist zwar einzelfehlerfest, kann aber beispielsweise während Wartungsarbeiten komplett ausfallen.
Auch sind einzelne Stränge sicherheitstechnisch wichtiger Einrichtungen nicht vollständig unabhängig voneinander. Beides erhöht die Gefahr eines Ausfalls des gesamten Sicherheitssystems durch eine gemeinsame Ursache.
Darüber hinaus sind wichtige sicherheitsrelevante Einrichtungen nicht erdbebenfest, obwohl das Rheintal als erdbebengefährdet gilt. Zudem werden Anforderungen zum Hochwasserschutz nicht erfüllt. Dabei liegen sicherheitsrelevante Teile der Anlage unter dem Niveau des Rheinseitenkanals und werden nur durch einen Deich geschützt.

Auch die für französische Anlagen vorgesehenen Upgrades ("Hardened Safety Core") werden hier keine Abhilfe schaffen. Sie werden erst bis 2020 und danach greifen und auch dann gelten sie in erster Linie dem anlageninternen Notfallschutz, was die Defizite bei Sicherheitssystemen und Störfallprozeduren nicht ausgleichen kann.

2009 untersuchte eine OSART-Mission (Operational Safety Review Team der Internationalen Atomenergiebehörde) die betriebliche Sicherheit des Atomkraftwerks in Fessenheim und deckte Mängel in der Betriebsführung auf. Diese Mängel bestanden offensichtlich mindestens teilweise 2014 fort und waren ursächlich für den Störfall. Das ist besonders bemerkenswert, da diese Mängel bei einer Folgemission der internationalen Atomenergiebehörde als behoben deklariert wurden.

Verlauf des Zwischenfalls vom 9.4.2014
Beim Befüllen eines Behälters kam es zu einer Überschwemmung im Reaktorblock 1. Da Rohrleitungen, die das überlaufende Wasser hätten abführen können durch Rost und Schmutz verstopft waren, verteilten sich etwa 3 Kubikmeter Wasser über Räume und Flure, drangen in Schaltkästen des Reaktorschutzsystems ein und lösten Fehlsignale aus. Durch den Wassereintrag wurden einzelne Signale eines Strangs des zweisträngigen Reaktorschutzsystems gestört. Daraufhin wurde die Turbine durch Zugabe von Bor in das Kühlsystem abgefahren. Dabei kam es kurzzeitig zu Abweichungen vom vorgesehenen Temperaturverlauf.
Es bestand die Gefahr eines redundanzübergreifenen Ausfalls der Sicherheitseinrichtungen durch gemeinsame Ursache (interne Überflutung).
Ursächlich für den Zwischenfall waren der mängelbehaftete Zustand im Bereich der Sicherheitseinrichtungen sowie die Zusammenwirkung von Mensch-Technik-Organisation.

Fazit:
Die im AKW Fessenheim bestehenden Defizite im Vergleich mit heute geltenden Sicherheitsanforderungen an Atomanlagen werden durch Mängel im Sicherheitsmanagement verstärkt. Dadurch besteht die Gefahr folgenschwerer Zwischenfälle oder Unfälle.

 
 

 
Klimaneutraler Zoo Karlsruhe: Erste Zwischenetappe erreicht
Maßnahmenpaket 1 zusammen mit KEK seit 2014 weitgehend umgesetzt / Allein Photovoltaik erzeugt jährlich rund 70.000 Kilowattstunden Strom

2014 ist der Zoo angetreten, die Energie- und Kohlendioxid-Emissionen um 20 Prozent im Vergleich zum vorherigen Verbrauch zu senken – und biegt nach rund zwei Jahren in die Zielgerade ein. „Allein unsere 2014 installierten Photovoltaikanlagen auf dem Wirtschaftshof und Giraffenhaus und seit November 2015 auf dem Dickhäuterhaus erzeugen jährlich rund 70.000 Kilowattstunden Strom und damit rund 13 Prozent des Strombedarfs“, informiert Claus Schönfeld, im Zoo für Bau und Technik zuständig. Was gerade an Strom produziert wird, zeigen die beiden Visualisierungsanlagen am Elefanten- und Giraffenhaus: 18.240 Watt werden gerade produziert, stand am Elefantenhaus etwa am Dienstag (12. April) zu lesen – und seit Inbetriebnahme der Anlage wurden 2.583 Kilogramm Kohlendioxid (CO2) eingespart.

Hinzu kommen die Einspareffekte durch neue Heizpumpen oder auch LED-Technik für die komplette Beleuchtung. „Unterm Strich dürften wir in diesem Jahr die 20-Prozent-Marke erreichen“, ist sich Schönfeld mit Monika Wilkens einig. Sie ist Projektleiterin und versierte Fachfrau beim Kooperationspartner Karlsruher Energie- und Klimaschutz Agentur (KEK). In enger Zusammenarbeit mit der KEK setzt der Zoo sein zukunftsweisendes Energiemanagement um. „Wie die Maßnahmen auf der Energierechnung sichtbar wurden, wollen wir in der nächsten Zeit überprüfen“, kündigte Monika Wilkens einen Abgleich mit der Datengrundlage an. Zu Beginn des Projekts „grüner Zoo“ lag der Stromverbrauch bei 616 Megawattstunden pro Jahr (MWh/a), der Wärmebedarf bei 1.700 MWh/a, die Energiekosten beliefen sich auf rund 250.000 Euro - Tendenz steigend.

Zweites Maßnahmenpaket in der Umsetzung
350.000 Euro aus dem Karlsruher Klimaschutzfond standen für das erste Maßnahmenpaket bereit – um rund 85 Tonnen Kohlendioxid sollten damit Umwelt und Klima pro Jahr entlastet werden. Dabei ruht sich der Zoo auf dem Erreichten nicht aus. Der Zoo möchte komplett klimaneutral werden! Daher ist er aktuell dabei, erste Projekte aus dem zweiten, rund 365.000 Euro schweren „Energieeinspar-Paket“ umzusetzen – und hat bereits ein drittes Maßnahmenpaket geschnürt. „Uns ist klar, dass wir noch einen langen Weg vor uns haben, nach rund zwei Jahren haben wir aber eine wichtige Zwischenetappe erreicht: Unsere Vision ist, zu einem klimaneutralen Zoo zu werden“, gibt Zoodirektor Dr. Matthias Reinschmidt die Marschrichtung vor. Das soll bis 2050 erreicht sein - und am besten noch vorher. „Dabei setzen wir auf den konsequenten Austausch energiefressender Geräte und Einsatz erneuerbarer Energien, aber auch auf Kompensationsprojekte“, fügt er an.

Wiederaufforstungsprojekt passt gut zum Zoo
Denn durch Technik alleine könne vollständige Klimaneutralität nicht erreicht werden. Ein wichtiger Baustein ist hier ein ökologisches und soziales Waldklimaprojekt, an dem der Zoo zusammen mit der KEK in Ecuador beteiligt ist. Das Wiederaufforstungsprojekt im Reservat Mindo (Region Los Bancos) passe in zweierlei Hinsicht sehr gut zum Zoo Karlsruhe, so Reinschmidt: Zum einem werde im Holzaufbau das Treibhausgas CO2 gebunden und komme so der CO2-Bilanz des Zoos zugute, gutachterlich zertifiziert über die KEK. „Zum anderen ist es ein tolles Projekt zur Wiederherstellung der Biodiversität – und so ein ideales Artenschutzprojekt für unseren Zoo mit dem Exotenhaus als Pendant.

Solarthermieanlage fürs Badewasser der Flusspferde
Die Devise „tausche Oldie gegen Einspar-Fuchs“ findet sich auch im zweiten Maßnahmenpaket wieder. Aktuell wurden über Ostern 35.000 Euro in eine energieeffiziente und geregelte Kühltechnik für die Futtermittellagerung investiert. „Rund 40 bis 50 Prozent Energieeinsparung im Vergleich zur 20 Jahre alten Anlage sind hier möglich“, betont Wilkens. Noch einmal genau hinschauen wollen KEK und Zoo bei der geplanten Solartherieanlage zur Erwärmung des Grundwassers auf 18 bis 20 Grad für die Wasserbecken des Dickhäuterhauses. Reichen die 60 Quadratmeter mit 10.000 Liter Wärmespeicher zur Erwärmung des Badewassers Flamingos und für die Flusspferde aus, wenn nun im Zuge der im Entwicklungskonzept Zoologischer Stadtgarten bis 2017 geplanten Erweiterung der Außenanlage für Elefanten an eine Erwärmung des Außenbeckens gedacht wird, damit die Tiere es länger nutzen können? Oder ist zusätzlich eine Wärmepumpe sinnvoll? Momentan wird mit Fernwärme erwärmt. Dank ins Stadtwerke-Netz eingespeister MiRo-Abwärme fällt die Energiebilanz nicht schlecht aus, meint Wilkens. „Dennoch: Wo immer fossile Energieträger ersetzt werden können, sollte man dies tun – die Sonne scheint schließlich umsonst.“

Eisen und Mangan an Ort und Stelle aus Grundwasser ausfällen
Ein weiteres Projekt: Die Förderung von Grundwasser über die in der Anlage vorhandenen Brunnen. Problem ist, dass das Grundwasser hohe Anteile an Eisen und Mangan aufweist – was die Wasserpumpen durch Ablagerungen im Laufe der Zeit „schachmatt“ setzt. Darum möchten Zoo und KEK die Brunnenanlagen so ertüchtigen, dass die Stoffe gleich an Ort mit Sauerstoff herausgefällt werden, ehe sie in den Zoo-Wasserkreislauf kommen.

Noch in diesem Jahr möchte der Zoo weitgehend alle Maßnahmen aus dem zweiten Projekt-Paket umgesetzt oder begonnen haben. „Wir wollen auch ein stückweit Vorbild als städtische Dienststelle sein“, betont Schönfeld. Dazu gehörte die Einbeziehung der Beschäftigten. 2015 fand daher eine erste Schulung statt, um Mitarbeiter für das Projekt zu sensibilisieren - und sie zur Mitwirkung aufzufordern. Und so finden sich im aktuell für den Karlsruher Klimaschutzfond eingereichten „Maßnahmenpaket 3“ denn auch Vorschläge der Beschäftigten. Etwa die Anregung, im Sanitärtrakt mit Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung zu arbeiten.

Aspekte des klimaneutralen Zoos Besuchern vermitteln
Die Facetten eines klimaneutralen Zoologischen Stadtgartens möchte Zoodirektor Reinschmidt für die Besucherinnen und Besucher sichtbar machen. Darum sollen den Photovoltaik-Schautafeln weitere Elemente folgen – am besten ein ganzer Technikpfad findet Reinschmidt. Mit diesem „regenerativen Energiepfad könnten wir für alle Gäste verschiedene Aspekte des klimaneutralen Zoos sichtbar machen.“
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Aktionstag in der Reihe „Wälder der Welt“
Am Sonntag, 17. April, stellt das Waldhaus die Wälder von
Frankreich vor / Reiches Kulturprogramm / Eintritt frei

Deutschland gilt als Waldland. Wer weiß aber schon, dass der
Waldanteil in unserem Nachbarland nicht geringer ist als bei uns?
Für viele Freiburger ist Südfrankreich ein beliebtes Urlaubsziel. Wem
ist aber bewusst, dass sich dort die größten zusammenhängenden
Waldgebiete Europas befinden, und wie diese im Detail aussehen?


Diese und viele weitere Aspekte kommen zur Sprache, wenn das
Waldhaus Freiburg am kommenden Sonntag, 17. April, von 11 bis 18
Uhr Frankreich in den Fokus seiner beliebten Reihe „Wälder der
Welt“ stellt. An diesem Aktionstag gibt es überraschende Einblicke in
die Waldgeschichte und die Waldkultur unseres Nachbarlandes.
Spannende Lichtbildvorträge sind eingebettet in ein kulturelles
Rahmenprogramm für Erwachsene und Kinder. Und für das leibliche
Wohl ist mit landestypischen Spezialitäten (Ratatouille, Crepes usw.)
und feinen Getränken bestens gesorgt.


Programm des Aktionstages „Wälder der Welt“ am 17. April
11 Uhr: Begrüßung
11.15 bis 12.30 Uhr: Lichtbildvortrag „Frankreichs Wälder und ihre
Bewirtschaftung“ von Etienne Zahnd, Leiter der elsässischen
Forstbehörde
12.30 bis 13.30 Uhr: Mittagspause
13.30 bis 14.30 Uhr: Live-Musik mit „Zweierpasch/Double Deux“.
Felix Neumann und Till Neumann bieten deutsch-französischen
HipHop mit Rap, Gitarre, Cello und Cajón (Kistentrommel).
14.40 bis 15.40 Uhr: Lichtbildvortrag „Land und Leute, Geschichte
und Kultur“ mit der Politikwissenschaftlerin Carmen Mettling
16.10 bis 17.10 Uhr: Lichtbildvortrag „Wilde Vogesen“ von Gerd
Süssbier, Diplom-Forstwirt, Wanderleiter und Vogesenliebhaber
17.10 bis 18 Uhr: Französische Chansons von und mit Vivien
Mierzejewski


Im Kinderprogramm von 11 bis 17 Uhr gibt es unter anderem kleine
Theaterimprovisationen auf deutsch und französisch sowie schöne
Basteleien mit Naturmaterial. Es gibt einen Infostand der
Partnereinrichtung L´Observatoire de la Nature in Colmar und einen
Büchertisch der Buchhandlung Jos Fritz

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Eine-Welt-Forum
Freiburg und dem Centre Culturel statt, mit freundlicher
Unterstützung durch die Waisenhausstiftung.

Der Eintritt ist frei. Spenden kommen einem Umweltbildungsprojekt
mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen zugute.
 
 

 
Berlins erstes Tierschutz-Festival
Als Auftakt zum Tag des Versuchstiers am 24. April 2016 veranstalten der Deutsche Tierschutzbund, der Tierschutzverein Berlin und das Bündnis Tierschutzpolitik Berlin bereits am 23. April 2016 das Tierschutz-Festival in der Kulturbrauerei Berlin. Von 12 - 18 Uhr erwarten euch großartige Live-Acts, vegane Foodstände sowie interaktive Talks und Infos rund ums Thema Tierschutz.

Kommt vorbei und setzt ein Zeichen gegen Tierversuche - der EINTRITT IST FREI!
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Schneeleoparden live erleben
NABU startet Schneeleoparden-Webcam im Neunkircher Zoo

Um Naturfreunden die faszinierenden Schneeleoparden näherzubringen und auf ihre Gefährdung aufmerksam zu machen, startet der NABU am 12. April im Neunkircher Zoo zwei Webcams. Die Kameras übertragen auf www.NABU.de/leos-live aus dem Außengehege und der Wurfbox das Leben des Neunkircher Schneeleoparden-Pärchens „Sagar“ und „Luisa“. Sollte „Luisa“ wie erhofft Junge bekommen, können die Tiere sogar bei der Geburt und Aufzucht ihres Nachwuchses beobachtet werden.

„Mit der Schneeleoparden-Webcam möchten wir vor allem Wissen über eine stark gefährdete, aber leider relativ unbekannte Tierart vermitteln“, erklärte NABU-Vizepräsident Thomas Tennhardt. „Die Zuschauer können die seltenen Schneeleoparden, die eigentlich so weit entfernt von uns leben, hautnah erleben, sie begleiten und verstehen lernen. Dies begreifen wir als Chance, über die beiden Neunkircher Schneeleoparden als Botschafter ihrer Art auf die dringliche Situation der freilebenden Schneeleoparden und ihre Schutzbedürftigkeit hinzuweisen“, so Tennhardt weiter.

Schneeleoparden gelten mit einem weltweiten Bestand von nur noch 4.000 bis 6.400 Tieren laut Roter Liste als „stark gefährdet“. In freier Wildbahn werden die scheuen Großkatzen, die in den kargen Hochgebirgen Asiens zuhause sind, vor allem wegen ihres schönen Fells, aber auch ihrer Knochen gejagt. Letztere sind beliebte Mittel in der Traditionellen Chinesischen Medizin. Außerdem macht der Mensch ihnen und ihren Beutetieren zunehmend den Lebensraum streitig und es kommt immer wieder zu Konflikten mit lokalen Hirten. Daneben bedroht auch der Klimawandel ihren Lebensraum. Der NABU setzt sich seit 17 Jahren erfolgreich für den Schutz von Schneeleoparden in freier Wildbahn ein und konnte bisher signifikant zu einem Rückgang der Wilderei beitragen.

Auch in Zoologischen Gärten sind Schneeleoparden relativ selten. In Deutschland gibt es insgesamt 15 Zoos, in denen sie gehalten werden, darunter seit 2013 der Neunkircher Zoo, in dem das knapp vier Jahre alte Schneeleoparden-Pärchen lebt. „Es wäre ein schmerzlicher Verlust, eine so charismatische Art zu verlieren“, sagte Dr. Norbert Fritsch, Zoodirektor des Neunkircher Zoos. „Der Neunkircher Zoo ist dem Schneeleoparden-Projekt des NABU schon lange verbunden und setzt sich mit seiner Teilnahme am Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP) für Schneeleoparden ebenfalls für die Erhaltung der Art ein.“ Ziel des EEPs ist es, in Zoologischen Gärten eine Reservepopulation von mindestens 200 genetisch möglichst unterschiedlichen Schneeleoparden zu bilden. Für genetische Vielfalt bei dem erhofften Schneeleoparden-Nachwuchs in Neunkirchen sorgt zumindest Luisa: Ihre Großmutter Dshamilja wurde in freier Wildbahn geboren und als Jungtier vom NABU vor 16 Jahren in Kirgistan aus den Händen von Wilderern befreit. Um ihr Leben zu retten, wurde sie nach Deutschland gebracht und gesund gepflegt.
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NABU: Naturschutzrichtlinien der EU bestehen "Fitness Check"
BirdLife-Auswertung belegt: Junckers Änderungspläne gehören in den Papierkorb

Der NABU und 27 Partnerorganisationen aus allen EU-Staaten haben am heutigen Mittwoch auf einer Konferenz in Zeist in den Niederlanden einen Bericht zur Zukunft des EU-Naturschutzrechts vorgestellt. Die im Namen des BirdLife-Netzwerks erstellte Auswertung erteilt den Plänen von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker zur Abschwächung der Naturschutzgesetzgebung eine klare Absage und fordert stattdessen eine bessere Finanzierung für Natura-2000-Schutzgebiete.

Der Bericht „From Alert to Action“ fasst die wesentlichen, im vergangenen Jahr im Rahmen eines „Fitness-Checks“ der Europäischen Kommission erhobenen Daten und Meinungen zur EU-Vogelschutz und Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie zusammen. Das Ergebnis wird mit Zitaten aus Politik, Wirtschaft und Verbänden illustriert. Die EU-Kommission will bis Anfang Juni die offiziellen Ergebnisse des „Fitness-Checks“ vorlegen und danach entscheiden, ob sie eine mögliche Neuverhandlung der Richtlinien oder aber Initiativen zur besseren Umsetzung und Finanzierung vorschlägt.

Die EU-Umweltminister und das Europäische Parlament haben sich bereits für den Erhalt der Richtlinien ausgesprochen, ebenso wie etwa 94 Prozent der Teilnehmer einer Online-Konsultation im vergangenen Jahr. Forderungen, das Naturschutzrecht aufzuweichen, kommen dagegen vor allem von Seiten einiger Landnutzerverbände.

„Trotz kräftiger Propaganda der Naturschutzgegner kann es aus unserer Sicht nur ein Ergebnis des Fitness-Checks geben: Die verstärkte Durchsetzung der Naturschutzgesetze und eine angemessene Finanzierung – aber keine Abschwächungen, wie es gerade die deutsche Agrar- und Waldbesitzerlobby fordert“, sagt NABU-Präsident Olaf Tschimpke.

Der BirdLife-Bericht mache deutlich, dass die Naturschutzrichtlinien dort wirken, wo sie von den Mitgliedstaaten ernsthaft umgesetzt werden. So habe der Kranichbestand in Westeuropa zwischen 1985 und 2012 von 45.000 auf 300.000 zugenommen. Außerdem seien die Richtlinien nach Ansicht von Experten und Bürgern fundamental wichtig für den Erhalt der bedrohten Artenvielfalt, gerade in Zeiten des Klimawandels. Aus Sicht des NABU und seiner BirdLife-Partner stehen einem erfolgreichen Naturschutz in Deutschland und der EU allerdings nach wie vor die massive Unterfinanzierung von Schutzgebieten und die zerstörerische EU-Agrarpolitik im Weg.

Tschimpke: „Im Interesse der Natur fordern wir EU-Umweltkommissar Vella auf, die unselige Debatte über eine Änderung des Rechtsrahmens jetzt schnellstmöglich zu beenden. Gleichzeitig sollten EU, Bund und Länder endlich für eine bessere Finanzierung der Natura-2000-Schutzgebiete sorgen und die Agrarpolitik einem ehrlichen ‚Fitness-Check‘ unterziehen.“ Bereits am 22. März hatte der NABU mit über weiteren 100 Organisationen aus ganz Europa in einem offenen Brief Juncker zu einem „Fitness-Check“ der EU-Agrarpolitik aufgefordert.
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Mehr als 15.000 Kiebitz-Meldungen
Milder Winter hielt viele Vögel vom Wegzug ab – Kiebitz ist nach wie vor stark gefährdet

Mehr als 15.000 Meldungen von Kiebitzen sind in den Monaten Februar und März über die Online-Portale Ornitho.de und NABU-Naturgucker.de eingegangen. 2.800 Personen haben sich beteiligt. So das Ergebnis einer Meldeaktion zu dem beliebten, aber inzwischen immer seltener gewordenen Frühlingsboten. Die meisten Beobachtungen von Anfang Februar stammten aus Regionen, in denen viele Kiebitze zuvor den Winter verbracht hatten. Diese reichten vom Niederrhein über Niedersachsen bis nach Schleswig-Holstein und ins mittlere Elbtal. In der zweiten Februarhälfte kehrten viele Kiebitze zurück – auch in Süddeutschland wurden zahlreiche Kiebitze gemeldet. Der Kiebitz ist dort als Brutvogel selten geworden, viele der gemeldeten Vögel betreffen Durchzügler in nordöstlich gelegene Brutgebiete. Am 20. März wurde das erste Kiebitzgelege aus Baden-Württemberg gemeldet.

Der Monat Februar war bundesweit von überdurchschnittlich hohen Temperaturen gekennzeichnet, welche vermutlich für die frühe Heimkehr der Kiebitze verantwortlich waren. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes lag die Temperatur in diesem Monat um 2,4 Grad Celsius über dem Durschnitt der Jahre 1981 bis 2010. Im insgesamt sehr milden Winter 2015/2016 hatten zehntausende Kiebitze in Deutschland überwintert. In strengeren Wintern ziehen hingegen mehr Kiebitze bis nach Frankreich und Spanien.

„Mit dieser Aktion wollten wir auf den gefährdeten Wiesenvogel aufmerksam machen. Denn Kiebitze brüten auf feuchtem und offenem Dauergrünland, auf Äckern, Brachen oder Überschwemmungsflächen. „Viele Gelege und Küken gehen durch die intensive Bodenbearbeitung auf Äckern, aber auch im Grünland verloren“, so Dominic Cimiotti vom Michael-Otto-Institut im NABU. Kiebitze legen bis zu vier Eier in ein mit Gras ausgepolstertes Nest am Boden – doch werden sie dabei gestört, fällt die Brut aus.

Der Kiebitz steht inzwischen auf der Vorwarnliste der weltweiten Roten Liste. In Deutschland brüten noch rund 80.000 Paare, alle Zeichen stehen auf Rot: sowohl lang- als auch kurzfristig, zeigt der Brutbestand einen stark rückläufigen Trend. Der NABU will das Überleben des Kiebitzes in Deutschland mit dem laufenden Schutzprojekt im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt sichern.

Hintergründe zum Projekt:

Der NABU testet gemeinsam mit Landwirten und Landwirtinnen Maßnahmen zum Kiebitzschutz in bestimmten Regionen in Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Sachsen, Bayern und Baden-Württemberg.

Zu den Partnern des Projekts zählen die NABU-Naturschutzstation Münsterland, der NABU Mecklenburg-Vorpommern, das Thünen-Institut für Ländliche Räume in Braunschweig, die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein, das Büro BIO-CONSULT in Belm/Osnabrück, die ARGE Schwäbisches Donaumoos, der Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V., der Förderverein Sächsische Vogelschutzwarte Neschwitz e.V. und die AG Naturschutzinstitut Region Dresden e.V. im NABU Sachsen.

Um das Projekt noch stärker in die Breite zu tragen, werden ab diesem Jahr weitere Partner eingebunden. Diese sind: die lokale Aktion Kuno e.V. (Schleswig-Holstein), die NABU-Stiftung Hessisches Naturerbe, die Staatliche Vogelschutzwarte für Hessen, Rheinland-Pfalz und das Saarland, die Arbeitsgemeinschaft Wiesenbrüterschutz im Kreis Marburg-Biedenkopf, die Arbeitsgemeinschaft Wiesenvogelschutz im Wetteraukreis, die Kreisverwaltung des Kreises Kreis Groß-Gerau und das Fachgebiet Landschaftschaftspflege im Kreis Darmstadt-Dieburg.

Das Projekt wird durchgeführt im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt und über fünf Jahre gefördert durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit sowie Mitteln des Umweltministeriums von Schleswig-Holstein und die Hanns R. Neumann Stiftung.
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Fessenheim / Beznau-Brückenprotest am 24.4.2016 auf 7 Rheinbrücken
Am 24.4.2016 finden anlässlich des 30sten Jahrestages der Tschernobyl-Katastrophe auf 7 Brücken am Oberrhein und Hochrhein Protestaktionen statt, um den Abschaltdruck in Sachen AKW´s Fessenheim und Beznau aufrecht zu erhalten.
Ein breites Bündnis von badisch-französisch-schweizer Umweltgruppen und BI´s ruft zu gemeinsamen-dezentralen Aktionen auf.
Im Jahr 2016, dem Jahr in dem wir an 5 Jahre Fukushima und 30 Jahre Tschernobyl erinnern, darf im Dreyeckland der grenzüberschreitende Abschaltdruck in Sachen AKW´s Fessenheim, Beznau und Leibstadt nicht nachlassen. Wir erinnern Herrn Präsident Hollande an sein „Wahlkampfversprechen“ das AKW Fessenheim im Jahr 2016 zu schließen. Mit unserem Protest wollen wir unsere generelle Ablehnung der Atomkraft in allen Ländern ausdrücken und zeigen, dass wir für das Europa der Menschen und für die Energiewende stehen! Die Versuche der immer noch mächtigen europäischen Atomlobby die Gefahrzeit für die immer unwirtschaftlicheren Atomkraftwerke auf 60 Jahre zu verlängern halten wir für zutiefst unverantwortlich.
An folgenden Brücken werden Aktionen stattfinden:
* Europabrücke Strassburg- Kehl
* Brücke Marckolsheim - Sasbach
* Brücke Neuf-Brisach - Breisach
* Brücke Chalampé - Neuenburg
* Brücke Gerstheim-Erstein - Schwanau – Nonnenweier/
* Brücke in Basel / Mittlere Brücke (bei der Helvetia)
* Brücke Kaiserstuhl (CH) - Hohentengen
Das Spektrum der selbstbewusst-gewaltfreien Aktionen reicht vom Straßentheater in Basel bis zur kurzfristigen Brückenschließung in Sasbach. An kleinen Brücken sind Mahnwachen geplant, es gibt Fahrradtouren zu den Aktionen und in Breisach einen Demozug. Die kleinen Aktionen am Hochrhein sind auch Auftakt für den “Menschenstrom gegen Atom“ am 19. Juni 2016 bei Beznau.
Verantwortlich für die Organisation der einzelnen Brücken sind örtliche grenzüberschreitende Bündnisse.
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