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Verschiedenes

 
Tierische Invasoren profitieren vom milden Winter
Tierische Invasoren sind ökologisches und ökonomisches Problem. / Asiatische TigermĂŒcke ĂŒbertrĂ€gt gefĂ€hrliche Krankheiten.

Berlin - Die Umweltschutzorganisation WWF warnt davor, dass invasive und vom Menschen eingeschleppte Tierarten von dem ungewöhnlich milden Winter profitieren könnten. „Vor allem kĂ€lteempfindliche, nicht-heimische Tiere haben dank der hohen Temperaturen bessere Überlebenschancen. Und das hat negative Auswirkungen auf Mensch und Natur“, warnt Volker Homes, Leiter Artenschutz beim WWF Deutschland. Bereits in einem 2009 erschienen Bericht warnte der WWF, dass invasive Tierarten nicht nur ein ökologisches sondern auch ein ökonomisches Problem seien. Allein in Ballastwassertanks von Schiffen reisen demnach jeden Tag rund 7000 Arten rund um den Globus. Dabei verursachen die tierischen Globetrotter SchĂ€den von jĂ€hrlich fast 36 Milliarden Euro. Hinzu kommen ausgesetzte Heimtiere wie die Rotwangen-Schmuckschildkröte oder entflohene Tiere aus Pelzfarmen, wie etwa die Nutria. „Vor allem bei Tierarten, die hier keine natĂŒrlichen Feinde haben, kann ein strenger Winter eine wirksame Bestandsregulierung darstellen“, so Homes.

So hĂ€tten die kĂ€lteempfindlichen Eier der Asiatischen TigermĂŒcke (Aedes albopictus) bessere Chancen, einen milden Winter zu ĂŒberdauern. Vor allem durch den Transport von Autoaltreifen konnte die Art von SĂŒdostasien aus einen weltweiten Eroberungszug antreten. Nur die Vorkommen in Nordeuropa seien aufgrund harter Winter wieder ausgerottet worden. Im Mittelmeerraum habe sich die TigermĂŒcke, so die BefĂŒrchtung von Experten, dauerhaft festgesetzt. Die Moskitos können fĂŒr den Menschen gefĂ€hrliche Krankheiten wie das West-Nil-Fieber ĂŒbertragen.

Auch Populationen von invasiven Wirbeltieren, wie das aus SĂŒdamerika eingeschleppte Nagetier Nutria (Myocastor coypus), wĂŒrden durch strenge Winter zumindest stark dezimiert werden. In England wurde die erfolgreiche Ausrottung der SchĂ€dlinge, die in Europa kaum natĂŒrliche Feinde haben, wohl sogar durch mehrere aufeinanderfolgende, kalte Winter begĂŒnstigt.

Von den milden Temperaturen profitieren dĂŒrfte auch das vor allem im Rheinland etablierte Vorkommen an Halsbandsittichen (Psittacula krameri). Umso mehr der Vögel, die ursprĂŒnglich aus Asien und Afrika stammen, einen nordeuropĂ€ischen Winter ĂŒberdauern, umso stĂ€rker sind die anstehende LĂ€rm- und KotbelĂ€stigungen sowie der Baum-Verbiss.

Die Rotwangen-Schmuckschildkröte (Trachemys scripta), zumeist handelt es sich bei den wildlebenden Exemplaren um ausgesetzte Heimtiere, sterben normalerweise wÀhrend eines nordeuropÀischen Winters. Das kommt vor allem der hier heimischen, bedrohten EuropÀischen Sumpfschildkröte zu Gute.
 
 

 
NABU: Welche Vögel kommen ans FutterhÀuschen?
Bundesweite Mitmachaktion „Stunde der Wintervögel“ vom 6. bis 8. Januar

Berlin - Vögel beobachten macht Spaß. Zumal an den Vogelfutterstellen jetzt Hochbetrieb herrscht. Doch welche Arten kommen in unseren GĂ€rten und Parks besonders hĂ€ufig vor, gibt es regionale Unterschiede und macht sich der bisher so milde und schneearme Winter besonders bemerkbar? Antwort auf diese Fragen soll die „Stunde der Wintervögel“ geben, zu der der Naturschutzbund Deutschland (NABU) nun zum zweiten Mal aufruft.

Die WintervogelzÀhlung findet vom 6. bis 8. Januar statt und funktioniert ganz einfach: Von einem ruhigen BeobachtungsplÀtzchen aus wird von jeder Art die höchste Anzahl notiert, die sich im Laufe einer Stunde zeigt. Die Beobachtungen können dann im Internet unter www.stundederwintervoegel.de bis zum 16. Januar gemeldet werden, die Ergebnisse werden dort live ausgewertet. Zudem ist am 7. und 8. Januar jeweils von 10 bis 18 Uhr die kostenlose Rufnummer 0800-1157-115 geschaltet.

Das pure Interesse und die Freude an der Vogelwelt reichen fĂŒr die Teilnahme aus, eine besondere Qualifikation ist fĂŒr die NABU-WintervogelzĂ€hlung nicht nötig. Zur UnterstĂŒtzung stehen auf www.stundederwintervoegel eine ZĂ€hlhilfe, PortrĂ€ts der hĂ€ufigsten Vogelarten sowie Tipps zur WinterfĂŒtterung zur VerfĂŒgung.

EingefĂŒhrt wurde die Wintervogelerfassung durch wissenschaftliche Laien schon vor mehr als einem Jahrhundert in den USA. Allerdings waren die VorgĂ€nger blutrĂŒnstige Veranstaltungen, denn bei den „Side Hunts“ wetteiferten Jagdgesellschaften miteinander, wer die meisten Vögel erlegt. Im Jahr 1900 schlug der Vogelkundler Frank Chapman dann vor, statt mit der Flinte kĂŒnftig mit Fernglas und Notizblock „jagen“ zu gehen, und seine Idee setzte sich durch. Heute beteiligen sich allein in Amerika rund 60.000 Vogelfreunde an der traditionsreichen ZĂ€hlung.

Zu den eifrigsten VogelzĂ€hlern weltweit haben sich inzwischen die Briten entwickelt. In Großbritannien nehmen am „Big Garden Birdwatch“ mehr als eine halbe Million Menschen teil. In den Niederlanden weist die jĂ€hrliche „Tuinvogeltelling“ immerhin rund 30.000 Meldungen auf und bei der ersten deutschlandweiten „Stunde der Wintervögel“ meldeten im vergangenen Januar mehr als 85.000 Teilnehmer rund 2,6 Millionen Vögel. HĂ€ufigste Art war dabei die Kohlmeise, gefolgt von Haussperling und Amsel. Nun hoffen der NABU und sein bayerischer Partner, der Landesbund fĂŒr Vogelschutz (LBV), trotz des bislang wenig winterlichen Schmuddelwetters erneut auf rege Beteiligung. Je mehr Beobachtungen in die Wertung einfließen, desto aussagekrĂ€ftiger sind die Ergebnisse.
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ÖKO-TEST Honig: Gen-Pollen sind allgegenwĂ€rtig
Dass ein Nebeneinander von Gen-Technik und Nicht-Gen-Technik nicht mehr möglich ist, zeigt der neue Honig-Test, den das Frankfurter Verbrauchermagazin ÖKO-TEST durchgefĂŒhrt hat. 14 der insgesamt 20 BlĂŒtenhonige waren mit Gen-Pollen verunreinigt. Die gute Nachricht ist jedoch, dass deutscher Honig derzeit noch weitgehend sicher ist.

In allen Gen-Honigen stecken Pollen der Pflanze Roundup Ready Soja. Diese gentechnisch verĂ€nderte Soja-Bohne, die vor allem in Brasilien und Argentinien angebaut wird, hat in der EU eine uneingeschrĂ€nkte Zulassung als Lebensmittel. Deshalb dĂŒrfen auch alle Honige, die mit diesen Pollen verunreinigt sind, verkauft werden. Verbraucher sollten außerdem wissen, dass Produkte mit dem Aufdruck „Ohne Gentechnik“ nicht komplett gentechnikfrei sein mĂŒssen – geringe Gen-Tech-Spuren sind hier erlaubt.

Bei den Laboruntersuchungen hat sich herausgestellt, dass in deutschen Honigen keine Gen-Pollen stecken. Überraschend ist dies nicht, weil grĂŒne Gen-Technik hierzulande noch keine große Rolle spielt. Das könnte sich jedoch Ă€ndern, da derzeit ein Antrag auf Neuzulassung der problematischen Maissorte MON810 lĂ€uft und auch andere Zulassungen in Vorbereitung sind.

Das ÖKO-TEST-Magazin Januar 2012 gibt es seit dem 30. Dezember 2011 im Zeitschriftenhandel. Das Heft kostet 3,80 Euro.
 
 

 
Karlsruhe: Geweih zum Kampf und Festhalten
HirschkÀfer und LÀrche, Dohle und Heidenelke im Jahr 2012 hervorgehoben

Der HirschkĂ€fer ist Insekt, die Dohle Vogel, die LĂ€rche Baum und die Heidenelke Blume des Jahres 2012. Der mĂ€chtige HirschkĂ€fer ist im Raum Karlsruhe noch hĂ€ufiger anzutreffen. Aber insgesamt ist er selten geworden, weil es ihm an Lebensraum fehlt. Er braucht geeignete alte Eichen, die hierzulande aus ökologischen GrĂŒnden erhalten wurden, als NahrungsplĂ€tze und Totholz als Brutraum. Laut Ulrich Kienzler, Forstchef im Liegenschaftsamt, gibt es die KĂ€fer in den Rheinauen, im Hardtwald und in den BergwĂ€ldern.

Dort ist der HirschkĂ€fer wĂ€hrend der SchwĂ€rmzeit von Mitte Juni bis Ende Juli vor allem in der DĂ€mmerung anzutreffen. Kienzler prognostiziert sogar, dass sein Brutraum noch zunehmen wird. Denn nach dem Trockenjahr 2003 sind viele alte BĂ€ume abgestorben. Vorausgesetzt allerdings, dass noch genĂŒgend lebende Eichen Nahrung bieten. Der mĂ€nnliche HirschkĂ€fer ist etwa acht Zentimeter groß und zeichnet sich durch ein Namen gebendes "Geweih" aus. In Wirklichkeit handelt es sich jedoch um seine Oberkiefer. Es setzt sie beim Rivalenkampf und bei der Paarung ein. Das MĂ€nnchen hĂ€lt mit diesen Zangen das etwa fĂŒnf Zentimeter lange Weibchen fest. Nach der Begattung grĂ€bt es sich bis zu 50 Zentimeter tief in den Boden ein und legt bis zu 100 Eier an morsche Wurzeln. Dort leben die Larven fĂŒnf bis sechs Jahre und werden bis zu zwölf Zentimeter lang.

Die LĂ€rche ist in den Karlsruher WĂ€ldern eigentlich nicht heimisch. Sie wurde im 19. Jahrhundert von ihren Mittel- und Hochgebirgsstandorten in LaubwĂ€lder geholt, um ergiebigere "BrennholzwĂ€lder" zu bekommen. Und ist der einzige Nadelbaum, der im Herbst sein Kleid fallen lĂ€sst. Vor dem Abwurf zeigt die LĂ€rche eine auffĂ€llige, goldene HerbstfĂ€rbung. Im FrĂŒhjahr fĂ€llt sie durch das zarte GrĂŒn der neuen Nadeln auf. Bekannt ist sie durch kleine Zapfen, die ĂŒber mehrere Jahre ihren Samen abgeben und als Weihnachtsdekoration beliebt sind. In den hiesigen WĂ€ldern belegt die LĂ€rche lediglich rund zwei Prozent der FlĂ€che. Ihr Holz ist sehr wertvoll, weil es dank seines hohen Harzgehalts fĂŒr den Außenbereich taugt. Bei GrĂŒnwettersbach stehen rund 150 Jahre alten LĂ€rchen, die Ă€ltesten in Karlsruhe.

Die Dohle gehört zur Familie der Rabenvögel, ist also eng verwandt mit RabenkrĂ€he, SaatkrĂ€he und Kolkrabe, ebenso mit Elster und EichelhĂ€her. Sie brĂŒtet im April und Mai in Höhlen und Nischen von BĂ€umen wie GebĂ€uden und das gerne in Gesellschaft. Ein Dohlenpaar ist lebenslang zusammen. Außerhalb der Brutzeit fliegen die geselligen Allesfresser auch in SchwĂ€rmen mit KrĂ€hen. GefĂ€hrdet sind sie vor allem durch den Verlust an BrutplĂ€tzen durch Abriss und Sanierung alter GebĂ€ude.

Die Heidenelke wĂ€chst auf kalkarmen, trockenen, eher nĂ€hrstoffarmen Böden wie Magerwiesen, Halbtrockenrasen und sandig-lehmigen Böschungen in warmen Lagen. Dort wird sie nur zehn bis 40 Zentimeter hoch, lebt aber mehrere Jahre. Die höchstens zwei Zentimeter großen purpurroten BlĂŒten sind mit weißen Punkten ĂŒbersĂ€t. Sie blĂŒht von Juni bis September. GefĂ€hrdet ist sie weil ihre LebensrĂ€ume durch Umbruch, Überbauung oder DĂŒngung seltener werden.
 
 

 
Energie-UnabhĂ€ngigkeit statt Gefahr fĂŒr alle durch Atomkraftwerke
ECOtrinova e.V., Freiburg i.Br., zur UmweltprĂŒfung des geplanten Atomkraftprogramms in Polen

Zum polnischen „Kernenergieprogramm“, das in diesem bisher atomkraftfreien Land derzeit mit einer strategischen UmweltprĂŒfung vorbereitet wird, hat jetzt der Freiburger gemeinnĂŒtzige Verein ECOtrinova e.V. wie auch andere regionale und bundesweite Vereinigungen ablehnend und mit AlternativvorschlĂ€gen an das zustĂ€ndige polnische Wirtschaftsministerium und die polnische Generaldirektion Umwelt Stellung genommen. Solche Stellungnahmen aus dem Ausland sind nach EU-Recht möglich und ĂŒblich.

Laut Dr. Georg Löser, Vorsitzender von ECOtrinova e.V:, wĂŒrden auch Atomkraftwerke in Polen Leib und Leben, Gesundheit der Menschen und ihrer Kinder und Kindeskinder, Erbgut, Eigentum und die Sicherstellung unbelasteter Nahrung gefĂ€hrden. „Insbesondere die Atomkraft-Katastrophen von Tschernobyl 1986 und Fukushima 2011 haben gezeigt, dass RadioaktivitĂ€t keine Grenzen kennt und Atomkraft auch mit moderner Technik nicht beherrschbar ist“, so Löser. Eine 100-prozentige Sicherheit gebe es bei Atomenergie nicht. Schwere UnfĂ€lle mit radioaktiver Freisetzung seien nicht auszuschließen und wurden von keiner Versicherung der Welt versichert. „Nichts sei ĂŒberflĂŒssiger und nichts ist falscher und letztlich auch teurer als der Einstieg in die riskante Atomenergie mit all ihren ungelösten Problemen vom Uranbergbau ĂŒber das Reaktorrisiko bis hin zum AtommĂŒll und zur Atomwaffen-Verbreitung. Lassen Sie sich nicht tĂ€uschen von den "Billig- und »Sicher«"-MĂ€rchen der Atomlobby,“ so der ECOtrinova-Vorsitzende. Das offizielle Deutschland sei leider in den vergangenen Jahrzehnten verbreitet und bis kĂŒrzlich zunĂ€chst auch auf solche MĂ€rchen hereingefallen. „Polen kann sich die schlechten Erfahrungen anderer Atomkraft-Staaten ersparen und ohne komplizierten, teuren Einstieg in und Ausstieg aus der riskanten Atomtechnik direkt umsteigen in eine nachhaltige Energieversorgung auf Basis Effizienz und erneuerbaren Energien.“

Die Auswirkungen des Polnischen Atomenergieprogramms vom Uranabbau ĂŒber Anreicherung, Betrieb und RĂŒckbau von Atomkraftwerken und der Entsorgung der radioaktiven AbfĂ€lle seien nicht umfassend untersucht, Risiken entweder nicht dargestellt oder verharmlost. Dagegen habe z.B. die Deutsche Kinderkrebsstudie auch schon fĂŒr den Betrieb ohne AtomunfĂ€lle erwiesen, dass Kleinkinder in der nĂ€heren Umgebung von Atomkraftwerken vermehrt an LeukĂ€mie oder anderen Krebsarten erkranken. Alternativen zum Aufbau des polnischen Kernenergieprogramms wurden nicht ausreichend untersucht und nicht hinreichend gewĂŒrdigt.

ECOtrinova hĂ€lt dagegen: „Es gibt sichere, verfĂŒgbare, bessere Alternativen. Statt den Pfad der riskanten und teuren Atomenergie einzuschlagen, sollte in nachhaltige erneuerbare Energien investiert werden, die auch in Polen reichlich vorhanden sind, ebenso in Energieeinsparung und Energie-Effizienz. Auf diese Weise könne Polen von Energieimporten weitgehend unabhĂ€ngig sein.“

Besonders wichtig sei, dass hocheffiziente dezentrale KraftwĂ€rmekopplung mit Erdgas oder Biogas beim Ersatz fĂŒr veraltete Heizkessel, den Strom fast ohne oder de facto ohne Extra-Brennstoffverbrauch liefern kann. In DĂ€nemark liefern die KraftwĂ€rmekopplung bereits um die 55 Prozent des gesamten nationalen Strombedarfs, die erneuerbaren Energien ein Drittel. Schon in einigen Jahren könne Wasserstoff und erneuerbares Methan, erzeugt aus zeitweisem Überschuss-Strom aus Wind- und Solarkraft, zum Einsatz kommen. Hierauf sei kĂŒrzlich im Sonderbericht ĂŒber erneuerbare Energien SRREN 2011 des Internationalen Klimarats IPCC hingewiesen worden. Besonders wichtig sei zudem ein umfassendes Stromeffizienzprogramm fĂŒr Haushalte, Industrie, Gewerbe und öffentliche Bauten. Die EuropĂ€ische Union fordere das mehr und mehr ein.

Polen, so Löser, der auch bei Inforse, dem Internationalen Netzwerk fĂŒr Nachhaltige Energien aktiv ist, könnte Tausende energieeffizienter Bioenergiedörfer schaffen, die auch Solar- oder Windkraft nutzen. BewĂ€hrte Vorbilder gebe es u.a. mit der Insel Samsö und NordjĂŒtland in DĂ€nemark sowie in Deutschland mit Hunderten Beispielen oder sogar mit StĂ€dten wie GĂŒssing in Österreich, alle mit ĂŒber 100 Prozent erneuerbaren Energien beim Strom. Der lĂ€ndliche Raum könne nach und nach große StĂ€dte teilweise mitversorgen. Vorbild sei auch die Alpenregion: Die Internationale Alpenkommission CIPRA habe 2011 das Ziel "Energieautarke Alpen" fĂŒr 2050 beschlossen, das österreichische Bundesland Land Vorarlberg per Parlament die Energieautonomie fĂŒr 2050. DĂ€nemark wolle die vollstĂ€ndige Umstellung der Stromversorgung auf erneuerbare Energien bis 2050 durchsetzen.
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Buchtipp: Rosa Wolff "Arm, aber Bio!"
Kann man mit schmalem Geldbeutel gutes und gesundes Essen auf den Tisch bringen? Man kann, hat Rosa Wolff getestet und herausbekommen. Dabei hat sie es sich nicht leicht gemacht.
Angeregt durch die provokanten Äußerungen Thilo Sarrazins, der vorrechnete, dass man mit tĂ€glich 4,35 €, dem Hartz IV- Satz fĂŒr Essen und Trinken durchaus genug zu hat, wollte sie wissen: kann man sich von diesem geringen Betrag auch biologisch ernĂ€hren?

Sie packte alle VorrĂ€te weg und fing quasi bei „null“ an. Ihre Überlegungen zum Speisezettel und die Auflistung der EinkĂ€ufe inklusive NĂ€hrwert und Preis ergeben ein tĂ€gliches, teilweise sehr amĂŒsantes Protokoll ĂŒber vier Wochen, in denen sich so nach und nach ein paar Erkenntnisse herauskristallisieren:
Mit wenig Geld den Teller tĂ€glich zu fĂŒllen ist anstrengend. Dauernd ist man am Rechnen, auf der Suche nach billigen Produkten, und gezwungen zu Kompromissen. Billiger kann es werden, wenn man selbst viel macht (zum Beispiel Brot). Das heißt – man verwendet viel Zeit auf das Kochen. Auch wenn man saisonal einkauft, kann man sich nicht alles leisten. Gelegentlich möchte der Mensch sich auch etwas gönnen, was im Budget eigentlich nicht drin ist. Möglich ist das, wenn man nicht tĂ€glich, sondern wöchentlich abrechnet.
Ein derart sparsames Leben auf Dauer ist möglich, aber nicht wĂŒnschenswert.
Not macht bekanntlich erfinderisch, und so probiert die Autorin auch gerne mal Sachen aus, die sie bisher nicht gemacht hat. Dabei kommen schmackhafte Gerichte heraus, und sie lÀsst uns an ihren Rezepten teilhaben.

Dass diese Lebensumstellung nicht nur anstrengend und manchmal schambehaftet sein, sondern auch ihre schönen Seiten haben kann, das kommt durch, wenn Rosa Wolff beschreibt, wie es ihr trotz allem gelingt, GÀste zu bewirten, oder wie sie ein Picknick im Englischen Garten veranstaltet.

In eingeschobenen Info-Seiten listet sie Einrichtungen auf, die das Leben mit wenig Geld erleichtern können, wie zum Beispiel Tauschringe. Es gibt Infos ĂŒber eine Verwertung von Lebensmitteln, bei der nichts verkommt. Eine Adressliste von Bioprojekten fĂŒr Kinder, und vieles mehr. Mag auch der Herr S. aus B. eine Ursache fĂŒr das Thema gewesen sein, so weist Frau Wolff doch immer wieder deutlich darauf hin, dass ihr BĂŒchlein nicht dazu dienen soll, dessen Hartz IV-These zu untermauern. Im Gegenteil, mit viel Humor und Ironie nimmt sie die AufschlĂŒsselung der einzelnen Hartz-IV-Posten auseinander. Ob sie unsinnig, anmaßend oder unmöglich sind, ĂŒberlĂ€sst sie ihren Lesern.

Nach der recht kurzweiligen Beschreibung dieser vier Wochen, die mit einer ĂŒberraschenden Einsicht enden, folgen die Rezepte. Sie lesen sich allesamt lecker und verlocken zum Nachkochen.

Edition Butterbrot, EUR 11,95
ISBN 978-3-9813469-1-6
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Autor: Irene Heitz

 
ÖKO-TEST Putenfleisch
Vollgepumpt mit Antibiotika

Putenfleisch gilt als gesunde Alternative zu Schwein und Rind und kommt auch bei denen auf den Tisch, die HĂ€hnchenfleisch wegen der unwĂŒrdigen Haltungsbedingungen ablehnen. Das ist jedoch eine Illusion, wie die aktuelle Untersuchung von ÖKO-TEST zeigt. Fast jede der getesteten Puten wurde zumeist mehrfach mit Antibiotika behandelt, auch die meisten Bio-Puten.

Teilweise waren die Antibiotikagaben zudem zu kurz fĂŒr eine effektive Krankheitsbehandlung. Dadurch entsteht die Gefahr, dass ein Teil der vorhandenen Krankheitskeime ĂŒberlebt und sich resistente Keime entwickeln, gegen die im Ernstfall auch beim Menschen keine Mittel mehr helfen. TatsĂ€chlich waren die meisten gefundenen Keime resistent gegen Penicillin, Tetracylin und andere Antibiotika. In einer Probe fand sich ein MRSA-Keim, der gegen fast alle Antibiotika resistent ist, in einer anderen Probe Salmonellen, die noch auf alle Medikamente ansprachen.

Schlimm sind auch die Lebensbedingungen der Tiere. Das Tierschutzgesetz verbietet das vollstĂ€ndige oder teilweise Amputieren von Körperteilen eines Wirbeltieres. Die Praxis sieht anders aus: Den konventionell aufgezogenen KĂŒken werden kurz nach der Geburt die SchnĂ€bel gekĂŒrzt. In der Folgezeit verursachen die durchtrennten Nervenbahnen bei jeder BerĂŒhrung Schmerzen. Das Abschneiden der SchnĂ€bel ist die Regel, weil die Tiere auf engstem Raum zusammengepfercht werden. Üblich sind in der konventionellen Mast ĂŒber 50 Kilogramm Lebendgewicht auf einem Quadratmeter, was fast drei ausgewachsenen HĂ€hnen oder fast sechs weiblichen Hennen entspricht. Diese Enge macht die Tiere nicht nur krankheitsanfĂ€llig, sondern auch aggressiv – sich hacken sich gegenseitig tot.

ÖKO-TEST rĂ€t deshalb von konventionellem Putenfleisch ab. Bio-Putenfleisch kostet zwar deutlich mehr, dafĂŒr unterstĂŒtzt man aber eine artgerechtere Tierhaltung. Diese Puten erhalten hochwertigeres Futter, leben in kleineren BestĂ€nden, haben mehr StallflĂ€che zur VerfĂŒgung und dĂŒrfen ins Freie. Außerdem werden ihnen die SchnĂ€bel nicht beschnitten.

Das ÖKO-TEST-Magazin Januar 2012 gibt es seit dem 30. Dezember 2011 im Zeitschriftenhandel. Das Heft kostet 3,80 Euro.
 
 

 
Negativ-Rekord bei beschlagnahmtem Elfenbein
2011 wurden mehr als 23 Tonnen illegales Elfenbein sichergestellt / WWF: GrĂŒnde sind steigende Nachfrage in Asien und Profi-Schmugglerbanden

Berlin - Ein trauriger Rekord: Mit ĂŒber 23 Tonnen wurde dieses Jahr weltweit mehr illegales Elfenbein bei großen Beschlagnahmungen (ĂŒber 800 Kilogramm) sichergestellt als jemals zuvor. Dies teilt TRAFFIC mit, die internationale Artenschutzorganisation und Tochtergesellschaft des WWF. Hinter dieser Zahl stehen mindestens 2.500 getötete Elefanten.

Insgesamt liegt die Zahl der getöteten Elefanten noch höher, denn die Gesamtmenge am diesjĂ€hrig beschlagnahmten Elfenbein steht noch nicht fest. Hunderte von kleinen Beschlagnahmungen (unter 800 Kilogramm) sind noch nicht registriert. Es ist davon auszugehen, dass 2011 auch die bisherigen Gesamtmengen sprengen wird. Hier liegt der Rekord bei 35 Tonnen im Jahr 2009. „2011 war ein furchtbares Jahr fĂŒr die Elefanten“, bilanziert Tom Milliken von TRAFFIC.

Die Zunahme an sichergestelltem Elfenbein spiegelt die intensivierten AktivitĂ€ten des illegalen Elfenbein-Handels wieder. Grund dafĂŒr ist laut Volker Homes, Leiter Artenschutz beim WWF Deutschland, der boomende Elfenbein-Markt in Asien. Besonders in wirtschaftlich aufsteigenden LĂ€ndern dient Elfenbein als Statussymbol und modisches Accessoire.

Das konfiszierte Elfenbein stammt meist aus Ost- und Zentralafrika und gelangt vorwiegend auf dem Seeweg nach Asien. Die kriminellen Schmugglerbanden werden immer professioneller und wechseln die Route stĂ€ndig, um möglichst unentdeckt zu bleiben. Ihre Zielorte sind meist China und Thailand. Da in Thailand der Handel mit Elfenbein partiell erlaubt ist, benutzen die Schmuggler das Land als Zwischenstation. Das afrikanische Elfenbein wird dort umgepackt oder verarbeitet und dann als „thailĂ€ndisches“ Elfenbein exportiert. Dadurch wird die afrikanische Herkunft verschleiert.

Um den kriminellen Banden das Handwerk zu legen, mĂŒssten die Behörden endlich mehr Verantwortung ĂŒbernehmen. Dazu TRAFFIC-Experte Milliken: „Da die Schmuggler selbst bei grossen Beschlagnahmungen selten verhaftet und verurteilt werden, stehen sie am Ende als Gewinner da.“
 
 



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