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Dienstag, 19. März 2024
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Verschiedenes

 
Jede 2. Umweltklage vor Gericht erfolgreich
NABU-Zahl des Monats

Richter müssen in Leipzig über „Elbvertiefung“ entscheiden

Immer wieder kommt es vor, dass sich Genehmigungsbehörden nicht an geltendes Umweltrecht halten. Staatlich anerkannte Umwelt- und Naturschutzverbände sind dann gezwungen, zur Sicherung der Belange des wertvollen Naturerbes vor Gericht Klage gegen eine rechtswidrige Planung einzureichen. Im Durchschnitt geschieht dies in der Bundesrepublik pro Jahr etwa ein Dutzend Mal, mit weit überdurchschnittlichem Erfolg: Im Zeitraum von 2006 bis 2012 von Umweltverbänden geführte Verbandsklagen waren in gut 48 Prozent der Fälle ganz oder teilweise erfolgreich. Nicht berücksichtigt sind dabei Verfahren, die zwar abgewiesen wurden, aber trotzdem zu wichtigen Grundsatzentscheidungen im Sinne des Naturschutzes führten oder durch einen Vergleich konkrete Verbesserungen für den Naturhaushalt zur Folge hatten. Damit sind Verbandsklagen wesentlich erfolgreicher, als es bei den insgesamt von den Verwaltungsgerichten in Deutschland entschiedenen Hauptsacheverfahren der Fall ist. Hier liegt die Erfolgsquote nur bei etwa zehn bis zwölf Prozent.

Ein aus Umweltsicht bedeutendes Verbandsklageverfahren wird in den kommenden Monaten vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig verhandelt: NABU, BUND und der WWF Deutschland klagen gegen die Elbvertiefung. Verhandlungsbeginn ist der 15. Juli 2014.
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Reif fĂĽr die Insel
Am 7. Juli beginnen zwei außergewöhnliche „Natur-Stadt-Schule“-Projekte am Opfinger See

Vier Jahrzehnte lang wurde am großen Opfinger See Kies gefördert, nun dient er der Naherholung. Zudem entsteht ein Biotop und Artenschutzgebiet. Dabei helfen vom 7. bis 18. Juli Schüler und Schülerinnen der Tuniberg- und der Pestalozzischule. Im Rahmen der „Natur-Stadt-Schule“ übernehmen sie dort diverse Aufgaben.

Die „Natur-Stadt-Schule“ ist ein außergewöhnliches Angebot des Waldhauses Freiburg. Von November 2013 bis April 2015 erarbeiten dabei Mittelstufenschüler zehn Best Practice-Projekte, die dem Natur- und Artenschutz oder dem Naturerleben in Freiburg dienen. In einer Projektwerkstatt planen sie ihre Aufgaben, danach erhalten sie Areale im Umfeld der Stadt, auf denen sie bestehende Lebensräume aufwerten und neue erschaffen können. Die Ergebnisse sind vor Ort zu sehen und durch Hinweisschilder kenntlich gemacht.

Nächster Schauplatz der Natur-Stadt-Schule ist der Opfinger See, wo die Firma Peter nach 40 Jahren die Kiesförderung eingestellt hatte. Seit diesem Frühjahr befindet sich der See im Wandel. Im südlichen Teil lockt ein Naherholungsgebiet mit Liegewiese, Sportmöglichkeiten und Kiosk. Im nördlichen Teil entsteht ein Biotop und Artenschutzgebiet, das Besuchern nicht zugänglich sein wird.

Im mittleren Teil kann indes die Natur-Stadt-Schule aktiv werden. Vom 7. Juli ist die mobile Projektwerkstatt zwei Wochen lang am See im Einsatz. In Absprache mit der Naturschutzbeauftragten Dagmar Reduth und Markus MĂĽller, dem Leiter des Forstreviers, haben die

Schüler ein Konzept erstellt, um den örtlichen Artenreichtum zu fördern. Kiesgruben wie am Opfinger Baggersee stellen nämlich seltene Ruderalflächen dar; das sind brachliegende Rohböden, die nach einer „Karriere“ als Abbruchgelände oder Kieshalde nicht mehr vom Menschen genutzt werden und nun trockenheitsliebenden Arten die Ansiedlung ermöglichen.

Mit der Einstellung der Kiesförderung verschwinden diese Trockenflächen in der Regel bald, da sich die Vegetation wieder ansiedelt. Um aber trockene Standorte auf Dauer zu erhalten, legt in der Woche vom 7. bis 11 Juli eine siebte Klasse der Tunibergschule in Opfingen eine große Trockenmauer aus Kalkbruchsteinen an.

Vom 14. bis 18. Juli widmen sich die Mädchen aus den siebten Klassen der Pestalozzi-Realschule dann mit einer anderen Aufgabe der Renaturierung. Im mittleren Bereich des Sees ist durch die Baggerarbeiten der Firma Peter eine kleine Insel entstanden. Den Flachwasserbereich zwischen dem Ufer und der Insel bepflanzen die Schülerinnen nun mit Schilf. Außerdem bauen sie eine Barriere aus Robinienpfählen im Wasser, um diesen Bereich dem Zutritt der Öffentlichkeit zu entziehen. Im geschützten Flachwasser können sich Amphibien dann ungestört entwickeln.

Seit November hat die Natur-Stadt-Schule bereits fünf Projekte im Stadtgebiet umgesetzt. So haben Schüler auf einer Streuobstwiese am Schönberg ein Habitat für den Steinkauz gestaltet, am Sternwaldeck ein Insektenhotel errichtet, für das Urban-Gardening-Projekt „Wandelgarten“ im Vauban ein Gartenhäuschen gebaut, am Seniorenheim Augustinum in St. Georgen eine Rasenfläche in eine Bienenweide umgewandelt und an der Anne-Frank-Schule eine Feuerstelle mit Sitzbänken errichtet. Die Wochenberichte der Schüler, Beschreibungen, Fotos und Standorte zu diesen Projekten sind auf www.waldhaus-freiburg.de nachzulesen.

Seit Herbst 2013 waren damit über 100 Schülerinnen und Schüler für den Natur- und Artenschutz oder die Förderung des Naturerlebens in Freiburg tätig. Die Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg fördert das Projekt Natur-Stadt-Schule über einen Zeitraum von 18 Monaten mit einem Betrag von 99.000 Euro.
 
 

 
WiwilibrĂĽcke: Neuer Tagesrekord mit fast 14.000 Radfahrenden
Neuer Tagesrekord: Genau 13.939 Radfahrende zählte das Rad-Zähl-Display (26.6) auf der Wiwilibrücke - das ist Rekord seit Bestehen der Zählstelle. Bislang gab es nur gelegentlich über 12.000 Radler, im Jahr 2012 war das ein Mal der Fall, in 2013 schon sechs Mal. Nun wurden im ersten Halbjahr 2014 bereits acht Mal die 12.000 überschritten, davon drei Mal sogar die 13.000.

Eine Rolle spielte dabei sicher die unterbrochenen Straßenbahn-Linien der Innenstadt, die viele Freiburgerinnen und Freiburger auf das Rad umsteigen lassen. Zusätzlich wird die derzeit laufende Weltmeisterschaft mit ihren vielen Public-Viewing-Möglichkeiten und meist schönem Wetter auch die Zahlen positiv nach oben beeinflussen - am Rekordtag spielte die deutsche Mannschaft gegen die USA. Es wird spannend, wie sich die Zahlen an der Wiwilibrücke weiter entwickeln, die weitere Teilnahme der Deutschen Nationalmannschaft wird dabei sicher eine Rolle spielen.

Auch die Jahressumme befindet sich auf Rekordkurs: Im ersten Halbjahr 2014 waren mit ĂĽber 1,3 Millionen mehr als 20 Prozent mehr Radfahrende als im Vorjahr ĂĽber die blaue BrĂĽcke gefahren.

Das Rad-Zähl-Display war ein Geschenk des Landes zur Auszeichnung Freiburgs als „Fahrradfreundliche Stadt“. 2012 wurde das erste Mal die 12.000er Marke geknackt, als die deutsche Nationalmannschaft ein Länderspiel in der Europameisterschaft zu bestreiten hatte.

Die Radfahrenden werden beim Überfahren einer Induktionsschleife an der Rampe zur Wiwilibrücke gezählt. Auf dem Display steht die Anzahl der Radfahrer des jeweiligen Tages, sowie Datum, Uhrzeit und Temperatur. Darunter gibt es eine wachsende Säule, auf der die Radlerzahl im laufenden Jahr angezeigt wird - und das dadurch fiktiv eingesparte Kohlendioxid.

Im Internet gibt es die Möglichkeit, den aktuellen Zählerstand vom Vortag abzurufen. Der aktuelle Stand und weitere Informationen zum Rad-Zähl-Display unter: www.freiburg.de/radverkehr.
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BĂĽrger-Energiewende, Kulturwandel, Klimaschutz und verantwortlich Leben
Zwei Vorträge, eine Podiums –und Publikumsdiskussion und einen Infomarkt von Vereinen und Initiativen, alles zum Thema „Kulturwandel für die Bürger-Energiewende, Klimaschutz, lokal und global verantwortliche Lebensweise“ gibt es anlässlich der Nachhaltigkeitstage Baden-Württemberg beim Samstags-Forum Regio Freiburg am Freitag 11. Juli 2014 ab18:00 Uhr in der Aula der Universität, Kollegiengebäude 1, Platz der Universität 3.
„Fessenheim - Atomkatastrophe in Mitteleuropa oder Freiburg als heimliche Hauptstadt für Ökologie und Kultur?“ lautet das Thema des Vortrags mit Lesung von Prof. Dr. Jürgen Lodemann, Freiburg. Zu „Bürger-Energie - die Kultur der nachhaltigen Energiewende in Gefahr?“ berichtet Ursula Sladek, Trägerin Deutscher Umweltpreis (DBU) 2013 und Stromrebellin, Schönau im Schwarzwald. Über die „BürgerEnergieWende - Kulturwandel - Klimaschutz - verantwortlich Leben. Was tun?“ diskutieren anschließend auch mit dem Publikum Ursula Sladek, Jürgen Lodemann, die Soziologin Jenny Lay und der ECOtrinova-Vorsitzende und Energieökologe Dr. Georg Löser. Es moderiert Dr. Thomas Uhlendahl.
Der Kultur- und Sozial-Bürgermeister der Stadt Freiburg, Ulrich von Kirchbach, eröffnet offiziell um 18:45 Uhr. Die Veranstaltung beginnt um 18:00 Uhr ebenfalls in der Aula der Universität mit einem Infomarkt von Vereinen und Intiativen der Bürgerschaft zum Thema „Freiburg macht Wandel. Wo und wie kann jede/r mitmachen?“.
Der Eintritt ist frei. Schirmherrin ist die Freiburger UmweltbĂĽrgermeisterin Gerda Stuchlik.

Veranstalter sind ECOtrinova e.V., Agenda21 Büro Freiburg, Eine Welt Forum Freiburg e.V. und Universitäts-Asta in Zusammenarbeit mit Studium Generale der Universität, Klimabündnis Freiburg, AK Wasser im BBU, Attac-Freiburg, Badisch-Elsässische Bürgerinitiativen, BEG Dreisamtal eG, BI ProKulturhauptstadt Freiburg, BUND Regionalverband und Ortsverband Freiburg, Energieagentur Regio Freiburg, Fachschaft Geographie, fesa eV, FIUC eV, Freiburg im Wandel, Freiburger Kantstiftung, FV Energiesparen/Solar.Dreisamtal eV, FV SolarRegio Kaiserstuhl eV, ifpro Institut, Innovation Academy eV, Klimaschutzverein March eV, Landesnaturschutzverband Baden-Württ. (LNV) eV, VCD Regionalverband eV, Wirtschaftsverband 100% Erneuerbare Energien Regio Freiburg, ZEE Zentrum Erneuerbare Energien an Universität.
 
 

 
NABU: EEG-Reform gefährdet Akzeptanz der Energiewende in der Bevölkerung
Tschimpke: Bundesregierung stempelt Verbraucher und Natur zu Verlierern ab

Der NABU hat die Verabschiedung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) durch den Deutschen Bundestag als eine verpasste Chance für den Natur-, Klima- und Verbraucherschutz kritisiert. „Schwarz-Rot bremst mit der EEG-Reform nicht nur die Energiewende aus, die Bundesregierung gefährdet auch deren Akzeptanz in der Bevölkerung und stempelt Verbraucher und Natur zu Verlierern ab“, kommentierte NABU-Präsident Olaf Tschimpke den Parlamentsbeschluss. Das Ziel, mit der Novelle die Kostendynamik zu bremsen und zugleich verlässliche und naturverträgliche Ausbauziele für die erneuerbaren Energien einzuführen, werde damit eindeutig verfehlt.

Aus NABU-Sicht sind es die Verbraucher, die durch die besonderen Ausnahmen für zahlreiche Industriebranchen letztendlich die Kosten des Ausbaus erneuerbarer Energien tragen müssen. Zudem haben Bundesregierung und Parlament darauf verzichtet, die Förderung der erneuerbaren Energien an naturschutzfachliche Mindestkriterien zu koppeln. „Die EEG-Reform geht klar zu Lasten von Verbrauchern und Natur und leistet keinen ausreichenden Beitrag, um die klimaschädliche Braunkohle zu verdrängen. Sie ist damit kein Wegweiser für eine zukunftsfähige Energiepolitik“, so Tschimpke. Nahezu die Hälfte der bislang installierten Leistung erneuerbarer Energien gehöre Privatpersonen, Landwirten, Energiegenossenschaften oder anderen regionalen Zusammenschlüssen. Für diese fehlten zukünftig jegliche Anreize, in die Energiewende zu investieren, wenn sich durch die vorgesehene Pflicht zur Direktvermarktung oder mit dem Umstieg auf Ausschreibungsmodelle Aufwand und Kosten erhöhen. Ein positiver Beitrag zu einer faireren Kostenverteilung sei einzig auf Druck der EU-Kommission entstanden, so dass sich Industriebetriebe künftig für Strom, der in eigenen fossilen Kraftwerken produziert wird, an den Energiewende-Kosten beteiligen müssen.

Dem NABU zufolge bleiben mit dem novellierten EEG die größten Potenziale für mehr Kosteneffizienz und Naturverträglichkeit weiter unerschlossen. „Die Fokussierung auf naturverträgliche Windkraft-Standorte im Binnenland hätte nach der Streichung der Industrieausnahmen die größte Entlastung für Stromkunden und Natur gebracht“, sagte NABU-Energieexpertin Tina Mieritz. Um zu einem naturverträglichen Energiemix im EEG 2014 zu gelangen, hätte zudem die Länderöffnungsklausel verhindert werden müssen. Länder wie Bayern könnten jetzt durch überzogene Abstandsvorgaben den weiteren Ausbau der Windenergie an Land blockieren – bundesweiten Ausbauzielen zum Trotz. Dadurch verstärke sich der Druck auf die wenigen intakten Naturräume, so Mieritz. Es sei zu erwarten, dass die Diskussion um eine weitere EEG-Reform in Kürze schon wieder von vorne losgehe.
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Karlsruhe: Pfandringe an zwei Abfallbehältern
Möglichkeit zur Abgabe von Pfandflaschen und -dosen

Das Amt für Abfallwirtschaft hat an zwei Abfallbehältern am Friedrichsplatz Pfandringe angebracht. Damit folgt es mehrfach über die Facebook-Seiten von Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup eingegangenen Anregungen aus der Bevölkerung mit Hinweis auf die Praxis in anderen Städten.

Wer seine Pfandflaschen oder -dosen nicht ins Geschäft zurückbringen möchte, kann sie in die Ringe stecken. So ist es Pfandsammlern einfacher möglich, die Flaschen und Dosen mitzunehmen. Sie müssen nicht mehr in die Abfallbehälter hineingreifen und den Müll durchwühlen.

Die beiden Ringe sind versuchsweise fĂĽr etwa ein Vierteljahr angebracht. In dieser Zeit soll sich zeigen, ob sie ihre erwĂĽnschte soziale Wirkung erzielen oder nicht. Danach wird weiter entschieden.

zum Bild oben:
Für rund ein Vierteljahr hängen versuchsweise am zwei Abfallbehältern beim Friedrichsplatz Ringe, in die Pfandflaschen und -dosen gesteckt werden können. Pfandsammler haben so die Möglichkeit, diese Pfandgefäße mitzunehmen, ohne im Abfall wühlen zu müssen. Bildrechte: Stadt Karlsruhe
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NABU: Europa muss sich aus der Abhängigkeit von Energieimporten befreien
Tschimpke: Energieeffizienz statt Fracking, Kohle und Atom

Der NABU fordert anlässlich des am morgigen Donnerstag beginnenden Energiegipfels der EU-Staats- und Regierungschefs in Brüssel, Europa unabhängiger von fossilen Energien zu machen. „Es gibt nur einen Weg, wie sich Europa aus der Abhängigkeit von Kohle- und Erdgasimporten und dem umstrittenen Fracking befreien kann: Dieser Weg heißt Energieeffizienz“, sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke.

Der Gipfel stehe im Zeichen der andauernden Krise in der Ukraine und dem drohenden Ende russischer Gaslieferungen in Richtung Westen. Damit Europa seine Energieversorgung langfristig sicherstellen könne, müssten die Mitgliedsstaaten stärker erneuerbare und klimafreundliche Energieträger fördern und mehr auf Effizienz setzen.

Der NABU fordert deshalb die EU-Staats- und Regierungschefs auf, dem Beschluss des Europäischen Parlaments zu folgen. Danach sollen die Treibhausgasemissionen um 40 Prozent bis 2030 reduziert werden, die erneuerbaren Energien ausgebaut und Maßnahmen zur Energieeffizienz um 40 Prozent gesteigert werden. „Jeden Tag verbrennt Europa buchstäblich eine Milliarde Euro für fossile Energieimporte“, so Tschimpke. Allein in Deutschland betragen die Kosten für Energieimporte pro Jahr 100 Milliarden Euro. Eine ambitionierte Effizienzpolitik würde nicht nur die Kosten für teure Energieimporte senken, sondern auch neue, nachhaltige Impulse für Wachstum und Beschäftigung im eigenen Land setzen.

Aus Sicht des NABU ist der vorgelegte Plan der EU-Kommission für mehr Energiesicherheit völlig unzureichend. „Wer das Übel fossiler Energieimporte mit dem anderen Übel Fracking und Atom bekämpfen will, bessert die Situation keineswegs“, sagte NABU-Energieexperte Ulf Sieberg. Die Förderung von Erdgas mittels Fracking, das die Kommission den Mitgliedsstaaten freistellen will, gefährde Mensch und Natur massiv. Zudem würde ein lasches Energieeffizienzziel von 28 Prozent, wie von der EU-Kommission vorgeschlagen, die vorhandenen Effizienzpotenziale nicht einmal um ein Drittel erschließen.

„Nachdem zuletzt die USA und China erkennen ließen, mehr für den Klimaschutz tun zu wollen, ist nun auch Europa gefordert“, so Sieberg. Verbindliche und ambitionierte Ziele für eine klimaschonende und nachhaltige Energieversorgung seien daher im Hinblick auf ein weltweit geltendes Klimaschutzabkommen, das 2015 in Paris beschlossen werden soll, das Gebot der Stunde.
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Ă–KO-TEST Ratgeber Kosmetik und Wellness
Weniger ist mehr: Das trifft nicht nur auf den Kleiderschrank, sondern auch für das Kosmetikregal zu. Doch wie schafft man es, mit wenigen Klamotten immer top gekleidet zu sein? Und welche Kosmetikprodukte sind sinnvoll und auf welche kann man getrost verzichten? Zu diesen Fragen gibt es im neuen ÖKO-TEST Ratgeber Kosmetik & Wellness ungewöhnliche Antworten. Im Test sind unter anderem Duschgele, Shampoos für normales Haar, Schuppenshampoos, Gesichtscremes, Körperlotionen, Lippenstifte, Wimperntusche und Augen-Make-up-Entferner.

Dem neuen Ă–KO-TEST- Ratgeber Kosmetik & Wellness liegt noch eine CD bei. Darauf: Ă–KO-TEST Spezial Naturkosmetik, Ratgeber Kosmetik & Wellness 2012, Kompass GĂĽtesiegel.


Die Tests:

• Duschgele: 18 aktuelle Produkte waren im Test, ohne Fehl und Tadel kamen nur die Duschgele der Naturkosmetikanbieter durch die aufwändigen Untersuchungen. Zehn konventionell hergestellte Produkte bekamen ein „gut“, weil sie umstrittene PEG/PEG-Derivate als waschaktive Substanzen enthalten. Zwei große Markenprodukte waren noch schlechter, eines enthielt als Konservierungsstoff Formaldehyd/-abspalter. Formaldehyd kann Allergien auslösen und steht unter Krebsverdacht.

• Shampoos für normales Haar: Auch in diesem Test schnitten nur die Öko-Produkte mit „sehr gut“ ab. Viele andere Shampoos waren „gut“, weil sie umstrittene PEG/PEG-Derivate enthalten. Und einmal mehr lagen große Marken ganz hinten, weil sie bedenkliche Konservierungs- und/oder Duftstoffe enthalten.

• Gesichtscremes: An den meisten Testprodukten hat ÖKO-TEST nichts oder nur wenig auszusetzen. In sechs Cremes sind jedoch UV-Filter enthalten, die im Verdacht stehen, wie ein Hormon zu wirken. Weiterer Kritikpunkt sind Parabene, sie schützen die Cremes vor Schimmel und Keimbefall. Bestimmte Parabene stehen jedoch im Verdacht, wie ein Hormon zu wirken und haben im Tierversuch die Fortpflanzung gefährdet.

• Anti-Schuppen-Shampoos: Shampoos gegen Schuppen gibt es viele, doch manche reizen die ohnehin schon empfindliche Kopfhaut noch zusätzlich. Insbesondere bekannte Marken landen mit „ungenügend“ auf dem letzten Rang – eben weil sie eine Reihe von Substanzen enthalten, die die sensible Kopfhaut reizen.

• Körperlotionen: Von „sehr gut“ bis „ungenügend“ ist alles im Test vertreten. In acht Körperlotionen wurden kritische Konservierungsmittel gefunden. Daneben sorgen vor allem Paraffine und PEG/PEG-Derivate für schlechte Noten, letztere können die Haut durchlässiger für Fremdstoffe machen.

• Lippenstifte: Lippenstift ist neben der Wimperntusche das beliebteste Produkt in der dekorativen Kosmetik. Doch das Rot kann es ganz schön in sich haben: Während die Lippenstifte aus der zertifizierten Naturkosmetik allesamt mit „sehr gut“ abschneiden, konnte ÖKO-TEST bei den konventionellen Herstellern bestenfalls „befriedigend“ als Note vergeben. Kritisiert wird unter anderem der Farbstoff Tartrazin, der Juckreiz und Hautausschläge auslösen kann, wenn er in den Körper gelangt. Ganz übel schnitt ein Lippenstift der Marke Chanel ab: Er enthält ein Farbpigment, das krebsverdächtiges Anillin abspalten kann.

• Wimperntusche: Sechs Testprodukte bekommen ein „sehr gut“, vier waren „befriedigend“, weil sie PEG-Derivate enthalten, die dafür sorgen, dass sich die Bestandteile gut vermischen. Doch diese Substanzen sind auch dafür bekannt, dass sie Fremdstoffe in die Haut schleusen können.

• Augen-Make-up-Entferner: Welche Entferner sind so sanft, dass sie bedenkenlos für die empfindlichen Augen benutzt werden können? Tendenziell waren weder wasserlösliche noch wasserfeste Produkte besser oder schlechter. Eindeutig ist nur, dass die zertifizierte Naturkosmetik durch die Bank weg „sehr gute“ Noten erhält. Auch ein Produkt aus dem Drogeriemarkt war ohne Beanstandungen.

• Goldschmuck: Die Begeisterung über ein schönes Schmuckstück verfliegt schnell, wenn man sich die oft katastrophalen Bedingungen anschaut, unter denen die edlen Metalle und wertvollen Steine gewonnen und verarbeitet werden. Doch es gibt auch Ketten, Ringe und Armbänder, die fair und ökologisch hergestellt werden. Und die sind nicht mal viel teurer, als die vielen Schmuckstücke, die ÖKO-TEST mit „ungenügend“ bewerten musste, weil sie unter unakzeptablen Bedingungen hergestellt wurden.


Aus dem Inhalt:

• In Maßen: Einkaufen kann man heute immer und überall. Doch dieser Luxus wird zunehmend zum Problem, weil er menschenunwürdige Arbeitsbedingungen und Umweltprobleme fördert. Und weil die Berge an Kleidung und Kosmetik auch die Besitzer/innen irgendwann überfordern. Eine Shoppingdiät ist angesagt – und davon profitieren alle Beteiligten.

• Faire Mode: Inzwischen weiß es fast jeder: Näherinnen schuften oft unter unmenschlichen Bedingungen für unsere Klamotten. Da wundert es nicht, dass fast alle Modeunternehmen von sich behaupten, ethisch verantwortungsvoll hergestellte Kleidung anzubieten. Doch das soziale Deckmäntelchen erweist sich bei genauerem Hinschauen oft nur als Feigenblatt. Da stellt sich die Frage, wie man wirklich faire Mode erkennt?

• Mehr braucht frau nicht: In allen Kulturen benutzten Frauen – und manchmal auch Männer – Kosmetika. Doch noch nie standen in den Regalen so viele Produkte wie heute. Das ist nicht nur überflüssig und teuer, sondern oft auch gar nicht gut für die Haut. Denn zu viel oder falsche Pflege schadet mehr als sie nützt.

• Die Modeklassiker: Diese Teile passen immer und werden deshalb auch ausführlich vorgestellt: Jeans, Trenchcoat, Etuikleid, Bleistiftrock, weiße Bluse, Hosenanzug, Marlene-Hose, Blazer, Barbour-Jacke, Strickjacke, schwarze Pumps, Kelly-Bag, Turnschuhe.

• Ein Blick zurück: Wahnsinn, was frau im Laufe der Zeit schon so alles mitgemacht hat: Karottenhosen, überdimensionierte Schulterpolster und Nietengürtel gehen heute nicht mal mehr als Retro-Look durch. Manche Frauen können allerdings fast alles tragen – und sehen irgendwie immer gut aus. Ein Rückblick in die Modejahrzehnte und eine Erinnerung an Berühmtheiten, die ihren ganz eigenen Stil geprägt haben.

• Farb- und Stilberatung: Wer seinen persönlichen Stil gefunden hat, spart sich beim Kleiderkauf so manche teure Fehlentscheidung und wirkt auf andere selbstsicher und überzeugend. Das ist nicht zuletzt im Job von Vorteil und für viele ein Grund, Rat bei einer professionellen Farb- und Stilberaterin zu suchen. ÖKO-TEST erklärt, wie das funktioniert.

• Fairer Schmuck: Die Nachfrage nach Goldschmuck ist hoch. Doch die Bedingungen, unter denen das Edelmetall gewonnen wird, sind alles andere als glänzend. So hinterlassen Kleinschürfer verwüstete Landschaften, hochgiftige Metalle aus dem Abraum der Goldschürferei gelangen über die Flüsse ins Grundwasser – und wo Gold gesucht wird, ist auch Kinderarbeit oft nicht weit.
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