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Montag, 29. April 2024
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Verschiedenes

 
NABU: Mit mehr Auen- und Grünlandschutz Folgen von Unwettern mildern
Umdenken in der Landwirtschaft und Neuausrichtung der Gewässerpolitik nötig

Angesichts der Folgen starker Unwetter in vielen Regionen Deutschlands drängt der NABU auf einen Kurswechsel in der Agrar- und Gewässerpolitik und mahnt einen grundlegenden Bewusstseinswandel an.

„Extreme Wetterereignisse wie derartige Starkregen werden in den nächsten Jahren und Jahrzehnten vielerorts zunehmen, das zeigen die Klimaprognosen. Es kommt nun darauf an, welche Schlüsse wir daraus ziehen. Verhindern lassen sich diese Ereignisse nie völlig, wir können aber alles daran setzen, die Auswirkungen zu mildern“, so NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.
Menschliches Handeln habe an vielen Stellen dafür gesorgt, dass Niederschläge weniger in der Fläche zurück gehalten werden und schneller in die Bachläufe gelangen. Dies geschieht beispielsweise durch die Intensivierung der Landwirtschaft, die technische Entwässerung und die Versiegelung des Bodens für Siedlungs- und Verkehrszwecke.

„In den vergangenen 200 Jahren wurden Flüsse begradigt, Auen bebaut und viele Flächen mit Beton und Asphalt versiegelt. In der Landwirtschaft bewirkt der Rückgang von Wiesen und Weiden einen Verlust von Rückhalteflächen. Anstatt langsam zu versickern, läuft das Regenwasser schnell in die Bäche und Flüsse ab und lässt diese rasant anschwellen“, so Miller weiter. Gerade der in den vergangenen Jahren verstärkte Maisanbau könnte hier besonders lokal ein Problem darstellen, hier läuft das Wasser viel schneller ab als auf Wiesen und Weiden oder mit Getreide bestandenen Ackerflächen. „Auf mehr als 20 Prozent der Äcker steht mittlerweile Mais, in manchen Regionen ist der Anteil noch viel höher. Wenn dann noch Hanglagen hinzukommen, kann dies bei starken Niederschlägen zum Problem werden“, so Miller.

Ähnlich gestalte es sich in Einzugsgebieten mit einem hohen Anteil versiegelter Flächen. „Hier rächt es sich, dass in der Vergangenheit vielfach keine Rücksicht auf die lokalen Gegebenheiten genommen und in die natürlichen Überflutungsflächen hinein gebaut wurde. Wenn dann noch der Lauf begradigt und die Gewässerbetten künstlich eingeengt wurden, kann das katastrophale Ausmaße annehmen, wie viele Menschen gerade wieder leidvoll erfahren mussten“, so Miller.

Hier brauche es ein Umdenken nicht zuletzt auch auf kommunaler Ebene. Der Vorsorgegedanke müsse gegenüber kurzfristigen Interessen viel stärker in der kommunalen Bauplanung berücksichtigt werden, die dezentrale Versickerung von Regenwasser könne da nur ein erster, aber gleichwohl relativ leicht umzusetzender Anfang sein. „Die Informationsgrundlagen sind dank der EU-Hochwassermanagementrichtlinie da, die Hochwassergefahrenkarten im Internet ganz einfach abrufbar. Jede Gemeinde sollte prüfen, wie verletzlich sie durch Starkregenereignisse oder andere Wetterextreme wie Stürme oder Hitzeperioden ist und daraus die richtigen Schlüsse für eine langfristige Anpassungsplanung ziehen“, so Miller.

Der NABU fordert eine umweltverträglichere Gewässerpolitik und setzt sich für ein Bundesprogramm „Blaues Band“ ein. Ziel ist es, den ökologischen Zustand unserer Gewässer zu verbessern. Bislang weist nur jeder zehnte Fluss oder Bach in Deutschland einen „guten Zustand“ auf, wie ihn die EU fordert und wie er bis zu diesem Jahr eigentlich für alle Fließgewässer erreicht sein sollte. Die NABU-Forderung nach einem Bundesprogramm zur ökologischen Entwicklung von Bundeswasserstraßen hat die Bundesregierung in ihren Koalitionsvertrag aufgenommen. Aktuell erarbeitet eine Gruppe aus Vertretern des Verkehrs- und Umweltministeriums, wie das Programm konkret aussehen soll. Dem Bund kommt dabei, nach Ansicht des NABU, besondere Verantwortung zu: Er ist Eigentümer aller als Bundeswasserstraßen eingestuften Flüsse in Deutschland. Um sie zu verbessern, könnte die laufende Reform der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes hilfreich sein. Neue Einstufungen der Flüsse anhand ihrer tatsächlichen Bedeutung für den Gütertransport und damit künftig besser am Bedarf ausgerichtete Maßnahmen können den Druck auf die Flüsse deutlich reduzieren.

Hintergrund zu den aktuellen Ereignissen und NABU-Forderungen:

Besonders betroffen waren Mittelgebirgsregionen. Bei solchen starken Unwettern wird in der Regel immer der gesamte Talboden geflutet. Wegen der Besiedelung der Flächen ist in diesen Regionen der Platz beengt und der Fluss hat wenig Raum. Früher gab es dort mehr Moore, die Wasser aufgenommen und es über Wochen wieder abgegeben haben. Heute sind die Berglagen in aller Regel erschlossen und werden vielfach intensiv forstlich bzw. landwirtschaftlich genutzt. Nicht selten transportieren Drainagen und Gräben das Wasser auch noch beschleunigt in das Tal.

Insgesamt ist die Fähigkeit unserer Landschaft, Niederschlag zurückzuhalten, durch Nutzungen in den vergangenen Jahrhunderten stark reduziert worden. Für das dadurch schneller abfließende Niederschlagswasser fehlt in den besiedelten Auen der Abflussquerschnitt, also die Menge Wasser, die gespeichert werden kann, wenn man den Querschnitt senkrecht zur Fließrichtung bildet. Mit künstlichem Retentionsersatz (Rückhaltebecken) wird aus NABU-Sicht daher nur wenig erreicht, da diese an jedem Taleingang errichtet werden müssten. Darüber hinaus fehlen für solche Becken der Platz und das Aufnahmevolumen.

Was ist zu tun?
Der NABU spricht sich für eine wesentliche Verbesserung natürlicher Rückhalteflächen in Bergregionen durch eine strikt nachhaltige Landnutzung aus. Dazu zählt vor allen Dingen die Erhöhung der natürlichen Speicherfunktion durch Moore, Humus-Bildung, naturnahe Wälder sowie die Beseitigung von Drainagen und Entwässerung außerhalb von Siedlungen. Neben dem meist bestehenden technischen Hochwasserschutz ist vor allem die Schaffung von Abflussmöglichkeiten durch eine umfassende Auenentwicklung notwendig, ein Bauverbot in Gefahrengebieten und die Anpassung der kommunalen Raumplanung an mögliche Gefahrensituationen durch Unwetter.
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NABU: EEG-Novelle bringt Pariser Klimaziele in Gefahr
Neues Ausschreibungssystem mit negativen Folgen für Bevölkerung und Natur

Mit der am gestrigen Mittwoch beschlossenen Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) bringt die Bundesregierung nach Ansicht des NABU die Pariser Klimaziele in Gefahr. „Es ist schon erschreckend, dass die Bundesregierung beim ersten Lackmustest wieder einmal den Schutz unseres Klimas hinten anstellt und den Bewahrern des fossilen und atomaren Energiesystems massiv in die Karten spielt. Mit Blick auf die Zukunft hätte die Bundesregierung eigentlich wichtige Vorgaben machen müssen: für eine bessere Qualität und den naturverträglichen Ausbau der Erneuerbaren“, so Tschimpke.

Mit der Neufassung des EEG steht ein grundlegender Systemwechsel an. Wurden bislang Festpreise für Ökostrom gewährt, kommt nun ein neues Ausschreibungssystem. Neue Projekte für Erneuerbare werden ausgeschrieben – den Zuschlag soll erhalten, wer am wenigsten Subventionen benötigt. Damit will die Bundesregierung den Ausbau der Erneuerbaren begrenzen, bis 2025 auf maximal 45 Prozent. Doch dieses Ziel beißt sich mit den Klimaschutzzielen von Paris: Für einen effektiven Schutz des Klimas müsste dieser Anteil bis dahin bei deutlich über 50 Prozent liegen.

„Dass sich die Bundesregierung auf die strikte Begrenzung des Ausbaus Erneuerbarer versteift, zeugt von geringer Weitsicht. Langfristig gesehen wäre es deutlich besser gewesen, qualitative Ziele in das EEG aufzunehmen. Denn nur wenn Anlagen sauber geplant und gebaut sind, wird die Energiewende zum Erfolgsprojekt“, so der NABU-Präsident. Um die Akzeptanz bei der Bevölkerung zu sichern und die Natur nicht unnötig in Mitleidenschaft zu ziehen, muss der Ausbau räumlich besser gesteuert werden, und zwar über eine verbindliche Regionalplanung. Dazu zählt auch ein besseres Qualitätsmanagement bei den ökologischen Verträglichkeitsprüfungen für Anträge und Genehmigungen von Neuanlagen.

Doch in der EEG-Novelle kommt die Rücksicht auf die Natur bislang zu kurz. Stattdessen wurden sogar aus Naturschutzsicht wertvolle Flächen, nämlich Grünland in benachteiligten Gebieten, für den Ausbau von Photovoltaik-Freiflächen freigegeben. „Selbst mit der Solar-Branche sind wir uns einig, dass für Freiflächenanlagen vorrangig Gebiete mit hoher Vorbelastung und geringer naturschutzfachlicher Bedeutung genutzt werden sollten“, so Tschimpke.

Ein weiterer Kritikpunkt: Durch den Systemwechsel beim EEG werden künftig vor allem kleinere Akteure benachteiligt. „Ausgerechnet die Bürgerenergie, die regionale Wertschöpfung generiert und die Akzeptanz der Energiewende sichert, wird durch das Ausschreibungssystem systematisch ausgebremst. Zwar kann die Bürgerenergie an Ausschreibungen teilnehmen und erst im Nachgang die notwendigen Genehmigungen einreichen – doch dadurch ist die Planungssicherheit für diese Projekte überhaupt nicht gewährleistet. Gleichzeitig geraten naturschutzfachliche Belange in Gefahr. Denn ausgerechnet diese Genehmigungen können nachgelagert werden. Das führt dazu, dass Genehmigungsbehörden unter öffentlichen Druck geraten und womöglich Bewilligungen erteilen, die rechtlich nicht haltbar sind“, so der NABU-Präsident.

Auch bei der Windenergie auf See müssen nach Ansicht des NABU Natur und Umwelt stärker berücksichtigt werden. Bei Voruntersuchungen für mögliche Flächen muss dazu das Bundesamt für Naturschutz einbezogen werden.

Als Begründung für die Drosselung erneuerbarer Energien gilt der derzeit schleppende Netzausbau. Er wird durch Querschüsse einzelner Bundesländer, wie zuletzt Bayern, immer wieder massiv ausgebremst. Um die notwendigen Leitungen so bald wie möglich zu errichten und Wind- und Sonnenstrom besser transportieren zu können, müssen alle technischen und räumlichen Möglichkeiten genutzt werden. Dazu zählen die Erdverkabelung, eine Bündelung von Leitungen und auch modernere Mastdesigns – alle diese Optionen müssen ergebnisoffen und je nach Ort gewählt werden. So können Mensch und Natur so weit wie möglich geschont werden. Durch eine Förderinitiative von Speichermöglichkeiten für erneuerbare Energien ließen sich einzelne Leitungen sogar ganz einsparen.
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NABU und REWE verzichten auf Plastiktüten
Gemeinsamer Einsatz für nachhaltigeres Wirtschaften, Umwelt- und Ressourcenschutz

Im Sommer letzten Jahres unterzeichneten der NABU (Naturschutzbund Deutschland e.V.) und die REWE Group nach jahrelanger Zusammenarbeit eine langfristige strategische Partnerschaft. Ein weiterer Meilenstein konnte nun mit dem Verzicht von Tragetaschen aus Plastik in allen REWE-Supermärkten gesetzt werden. Ziel der Partnerschaft ist es, gemeinsam dem nachhaltigeren Wirtschaften im Handel und dem nachhaltigeren Konsum in Deutschland neue, zusätzliche Impulse zu geben, sowie den Umwelt- und Ressourcenschutz in den Wertschöpfungsketten weiter zu verbessern.

„Wir freuen uns, dass wir mit dem Verzicht auf die Plastiktüte und der Stärkung von alternativen Tragetaschen und Einwegkartons den Startschuss setzen für gemeinsame Aktivitäten im Bereich Ressourcen- und Gewässerschutz. Die REWE unterstützt den mitgliederstärksten Umweltverband in Deutschland bei seinen Projekten zum Thema „Saubere Meere, Flüsse und Seen“. Dazu werden wir eine Reihe von Initiativen durchführen“, sagt Lionel Souque, Vorstandsmitglied REWE Group und dort unter anderem für die rund 3.000 REWE Märkte in Deutschland verantwortlich.

Bereits seit 2009 berät und begleitet der NABU das Nachhaltigkeitsengagement von REWE als neutrale und unabhängige Instanz. Der NABU ist deshalb bei dem Verzicht auf die Plastiktüte aktionsbegleitender Kooperationspartner. Im Rahmen des „International Coastal Cleanup Day“ am 17. September, an dem sich jedes Jahr zahlreiche Freiwillige des NABU für saubere Küsten und Gewässer beteiligen, wird sich REWE in diesem Jahr erstmals gemeinsam mit dem NABU für saubere Meere, Flüsse und Seen engagieren.

„Der Großteil der Abfälle gelangt vom Land ins Meer: Tüten, Verpackungen, Plastikflaschen und Zigarettenkippen. Die Reduktion von Plastiktüten ist ein wichtiger Anfang. Der Handel muss hier weiter vorangehen und den Verpackungsmüll auch in anderen Bereichen des täglichen Lebens weiter reduzieren. Von der Politik fordern wir eine Gesetzgebung, die Mehrwegsysteme fördert und auf Abfallvermeidung und Ressourcenschonung setzt“, sagt NABU-Präsident Olaf Tschimpke.

Grundlage der Zusammenarbeit von NABU und der REWE Group sind unter anderem themenspezifische Arbeitsgruppen, regelmäßige Strategieworkshops und Roadmaps für die Erreichung von zuvor festgelegten Nachhaltigkeitszielen. „Der NABU begleitet uns als konstruktiver, aber auch kritischer Kooperationspartner bei unseren Nachhaltigkeitsengagements. Dass der NABU in ganz Deutschland auch in Ortsgruppen präsent ist, hilft uns, unser Engagement bis herunter auf die Ebene unserer Märkte für unsere Kunden und Mitarbeiter wirkungsvoller umsetzen zu können. Wie gut unsere Zusammenarbeit heute funktioniert, zeigt unsere Entscheidung, auf Plastiktüten zu verzichten, bei der uns der NABU beratend zur Seite stand“, so Lionel Souque.

PRO PLANET
NABU und REWE bauen bereits auf zahlreiche erfolgreiche Projekte auf. So ist der NABU seit 2009 im PRO PLANET-Beirat der REWE Group vertreten. Mit dem PRO PLANET-Label können Lebensmittel, Gebrauchsartikel und Dienstleistungen gekennzeichnet werden, die neben hoher Qualität zusätzlich auch positive ökologische oder soziale Eigenschaften aufweisen. Im Rahmen der Vergabe des PRO PLANET-Labels für Eigenmarkenprodukte setzt sich die REWE Group dafür ein, Probleme in der Wertschöpfungskette zu analysieren und systematisch zu lösen. Ziel ist es, dass Produkte und Dienstleistungen Umwelt und Mensch während ihrer Herstellung, Verarbeitung oder Verwendung deutlich weniger belasten. Der PRO PLANET-Beirat unterstützt die REWE Group in allen Prozessschritten als fachlicher Berater.

Nachhaltiger Apfelanbau
Eines der größten PRO PLANET-Projekte ist das Apfelprojekt, das unter anderem in Zusammenarbeit mit dem NABU organisiert wird. Dabei schaffen Obstbauern von der Bodenseeregion bis zum Alten Land und vom Rheinland bis nach Sachsen Lebensräume für Insekten, indem sie zum Beispiel Blumenwiesen und Hecken anlegen. Das Nahrungs-angebot für Bienen wird damit ganzjährig verbessert. Die Bienen wiederum helfen den Erzeugern durch die Bestäubung der Apfelblüten den Ertrag und die Produktqualität zu verbessern.
Nachhaltigkeitswochen zum Schutz der Tier- und Pflanzenwelt
Um auf die akute Gefahr des Bienensterbens aufmerksam zu machen, haben die REWE-Supermärkte in Deutschland den NABU in den letzten Jahren im Rahmen ihrer bundes-weiten Nachhaltigkeitswochen mit 30 Cent für jeden verkauften Honig unterstützt. In den Jahren 2013 bis 2015 konnten dank REWE durch den NABU insgesamt 400.000 Euro für die Anlage, den Schutz und die naturverträgliche Bewirtschaftung von Streuobstwiesen eingesetzt werden. Im letzten Jahr unterstützte REWE außerdem den Deutschen Waldschutzfonds des NABU. Mit Hilfe des von der NABU-Stiftung „Nationales Naturerbe“ 2013 initiierten Waldschutzfonds können große, zusammenhängende Waldflächen gekauft werden. Mit einer Kinder-Malaktion während der REWE-Nachhaltigkeitswochen wurden Gelder für den Schutz von insgesamt 120.000 Quadratmeter Wald zur Verfügung gestellt.

Ãœber den NABU (Naturschutzbund Deutschland e.V.)
Der NABU ist seit über 115 Jahren aktiv. Mit rund 590.000 Mitgliedern und Förderern ist der NABU der mitgliederstärkste Umweltverband in Deutschland. Der NABU ist überall dort, wo die Natur eine Rolle spielt, vom eigenen Garten bis zur politischen Bühne, von der Schutzgebietspflege vor der Haustür bis zum Engagement für internationale Projekte. Ob es um die Pflege von Streuobstwiesen, den Schutz der Zugvögel oder den Einsatz für eine zukunftsfähige Energiepolitik geht: 35.000 Aktive in bundesweit über 2.000 NABU-Gruppen begreifen Naturschutz als Lebensaufgabe und verleihen dem Einsatz des NABU für Mensch und Natur eine enorme Durchschlagskraft. Naturschutz hört nicht an den Landesgrenzen auf. Daher ist der NABU auch in ausgewählten internationalen Projekten aktiv. Hauptregionen dieser internationalen Naturschutzarbeit sind Afrika, die Kaukasus-Region, Mittelasien und Europa.

Ãœber REWE
Mit einem Umsatz von 17,7 Mrd. Euro (2015), rund 119.000 Mitarbeitern und weit über 3.000 REWE Märkten gehört die REWE Markt GmbH zu den führenden Unternehmen im deutschen Lebensmitteleinzelhandel. Die REWE Märkte werden als Filialen oder durch selbstständige REWE-Kaufleute betrieben. Die genossenschaftliche REWE Group ist einer der führenden Handels- und Touristikkonzerne in Deutschland und Europa. Im Jahr 2015 erzielte das Unternehmen einen Gesamtaußenumsatz von über 52,4 Milliarden Euro. Die 1927 gegründete REWE Group ist mit ihren 330.000 Beschäftigten und 15.000 Märkten in 20 europäischen Ländern präsent. In Deutschland erwirtschafteten im Jahr 2015 rund 232.000 Mitarbeiter in rund 10.000 Märkten einen Umsatz von 38,2 Milliarden Euro.
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ÖKO-TEST Kompakte Deosprays
Anrüchiges unter der Achsel

Kompakte Deosprays sollen laut Hersteller genauso ergiebig sein wie herkömmliche Produkte, obwohl sie in kleineren Verpackungen stecken. Das Verbrauchermagazin ÖKO-TEST wollte wissen, ob das stimmt, aber auch wie wirksam diese sind und ob sie Schadstoffe beinhalten. Das Testergebnis: Die Ergiebigkeit ist top, die Wirksamkeit nicht belegt und die Inhaltsstoffe lassen teilweise zu wünschen übrig.

Der Praxistest zeigte, dass die kleinen kompakten Deosprays genauso lange halten wie größere Deosprayvarianten der gleichen Marke, teilweise sogar länger. Allerdings sieht ÖKO-TEST die Wirkversprechen kritisch, die großspurig auf den Verpackungen gemacht werden wie „24 h Deodorant“ oder „Anti-Transpirant 48 h“. Denn fundierte Studien zur Wirksamkeit kann oder will so gut wie kein Hersteller vorlegen. Ein weiteres Manko sind bei einigen Produkten zudem Inhaltsstoffe wie Aluminiumchlorhydrat, welches die Poren verengt, damit weniger Schweiß austritt. Die Aufnahme von Aluminium über die Haut oder Nahrung sehen Wissenschaftler aber kritisch, weil es als neurotoxisch gilt.

Aluminium ist auch aus einem anderen Grund kritisch zu sehen: Sprays in Aluminiumdosen sind bei den Deutschen als Dedorant am beliebtesten. Doch die Aluminiumproduktion gehört weltweit zu den stromfressendsten Industrien, bei der auch das giftige Nebenprodukt Rotschlamm anfällt. Auch geht der Abbau von Erzen für die Produktion von Aluminium mit Arbeits- und Menschenrechtsverletzungen einher, und es wird dafür Regenwald abgeholzt. ÖKO-TEST empfiehlt daher Verbrauchern, zu Deos in Verpackungen aus Glas oder Kunststoff zu greifen.
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Coffee to go-Mehrwegbecher in Freiburg
Pfand-tastische Kaffeebecher entlasten die Umwelt

Coffee to go - der Kaffee zum Mitnehmen - ist beliebt. Nach
Berechnungen der Deutschen Umwelthilfe (DUH) werden
deutschlandweit 2,8 Milliarden Coffee to go-Becher pro Jahr
verbraucht. Das entspricht einem jährlichen Durchschnitt von
34 Einwegbechern pro Bundesbürgerin und Bundesbürger.
Die Trinkbecher bestehen meist aus beschichteter Pappe und
einem Kunststoffdeckel, für ihre Herstellung werden große
Mengen Holz, Wasser und Energie benötigt. Das Material
lässt sich nicht recyceln und muss als Restmüll entsorgt
werden.

Zum erneuten Umweltproblem werden die Becher, sobald sie
leer sind: Sie werden häufig irgendwo stehen gelassen. Das
wirkt sich negativ auf das Stadtbild aus und erschwert die
Arbeit der Abfallwirtschaft und Stadtreinigung Freiburg (ASF).
Um deutsche Städte von weggeworfenen Kaffeebechern zu
befreien, fordert die DUH die Einführung einer Abgabe von 20
Cent je Becher.

Eine Gaststätte an der Universitätsbibliothek hat sich für
einen anderen Weg entschieden. Dort wird der Kaffee zum
Mitnehmen ab sofort in einem attraktiven Pfandbecher aus
einem umweltfreundlichen Material angeboten. Die Kunden
können den Becher gegen Pfand behalten oder zurückgeben.
Bei Bedarf wird er wieder aufgefüllt oder er kommt in die
Spülmaschine. Aber auch eigene Becher der Kunden werden
befüllt. Damit soll ein Zeichen gesetzt werden gegen die
Wegwerfmentalität und Ressourcenverschwendung. Das
Modell soll im Sommer auch auf andere Getränke wie
Eiskaffee erweitert werden.

Die Stadt Freiburg unterstützt den Vorstoß des Lokals. „Die
Mehrwegbecher sind ein wirkungsvolles Medium, um die
Kunden für das Thema Abfallvermeidung zu sensibilisieren,“
erläutert Michael Broglin, Geschäftsführer der ASF. „Wir
wünschen uns, dass die Initiative viele Kaffeetrinker zum
Nachdenken bewegt.“ Die ASF hofft, dass weitere Freiburger
Gastronomen ebenfalls Mehrwegbecher anbieten.
 
 

 
Wetter-Klima-Katastrophen
Prof. Dr. Rüdiger Glaser zu 1200 Jahre Klimageschichte Mittteleuropas:
„Zur Klimageschichte Mitteleuropas. 1200 Jahre Wetter, Klima, Katastrophen“ spricht Professor Dr. Rüdiger Glaser, Direktor des Instituts für Physische Geographie der Universität Freiburg i.Br. am Samstag, 18. Juni um 10.30 Uhr in der Universität Freiburg, Stadtmitte, Platz der Universität 3, Hörsaal 1015 im Kollegiengebäude 1, beim Samstags-Forum Regio Freiburg von ECOtrinova e.V., Agenda21-Büro und Klimabündnis Freiburg, AGUS Markkräflerland e.V., Studierendenrat der Universität sowie Weiteren. - Für die anschließende Führung um 13.00 Uhr beim neuen Bürger-Wasserkraftwerk Staufen-Etzenbach mit Herbert Kaiser, Kraftwerke Kaiser KG, Bürger-Energie-Südbaden eG und den Stadtwerken Müllheim-Staufen ist Anmeldung erbeten an ecotrinova@web.de oder T. 0761-2168730. Anfahrt z.B. per Bahn bis direkt zum Kraftwerk. Der Eintritt ist frei. Schirmherrin des Forums ist die Freiburger Umweltbürgermeisterin Gerda Stuchlik.

Der Klimahistoriker Professor Rüdiger Glaser leitet das Institut für Physische Geographie der Universität Freiburg i.Br. und befasst sich gemessenen und berichteten Klimadaten. Glasers Buch "Klimageschichte Mitteleuropas", aus dem er berichtet, stellt 1200 Jahre Wetter und auch dramatische historische Katastrophen dar, so u.a. die "Mega-Dürre" von 1540, die zum Austrocknen der Flüsse und zu Waldbränden führte, den sogenannten "Steppen-Sommer" von 1947, oder die Hitzewelle 2003, als 50.000 bis 70.000 Menschen an den Folgen der Hitze in Europa gestorben seien. Glaser: Der neuzeitliche Klimawandel habe vor etwa 40 Jahren begonnen und spitze sich immer weiter zu. Er sieht wenig Anlass, auf Besserung zu hoffen.
FÜHRUNG: Stromerzeugung mit bürgerschaftlichem Engagement: Ende 2015 ging nach kurzer Bau- und 14-jähriger Planungs- und Genehmigungszeit das Wasserkraftwerk am Neumagen bei Staufen-Etzenbach in Betrieb. Das 2,5-Millionen-Euro-Projekt wurde von der Todtnauer Firma Kaiser KG im Auftrag der Stadtwerke Müllheim-Staufen mit einem Darlehen der Bürger-Energie-Südbaden eG umgesetzt. Die Anlage produziert regional, dezentral und ökologisch sauber Strom mit einer Leistung von bis zu 350 kW und kann rund 1000 Stromspar-Haushalte versorgen.
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Pkw und Lkw verbrennen fast die Hälfte allen Palmöls in Europa
Neue Studie zeigt verheerende Öko-Bilanz der europäischen Biokraftstoffpolitik

Neue Untersuchungen des NABU in Zusammenarbeit mit der Brüsseler Umweltorganisation Transport & Environment zeigen, dass zuletzt rund 45 Prozent der gesamten Palmölimporte der Europäischen Union (EU) in den Tanks von Autos und Lkw landeten. Dabei hat Biodiesel der ersten Generation eine um durchschnittlich 80 Prozent schlechtere Treibhausgasbilanz als sein Pendant aus fossilen Quellen und kann damit keinesfalls als Mittel zur Senkung der CO2-Emissionen im Verkehrssektor gelten.

„Diese Zahlen zeigen die schmutzige Realität der EU-Biokraftstoffpolitik. Täglich wird die Menge von umgerechnet vier olympischen Schwimmbecken mit jeweils 2,5 Millionen Litern voller Palmöl dem Diesel beigemischt. Das hat fatale Folgen für Klima- und Ökosysteme, denn die Expansion des Ölpalmen-Anbaus treibt die Abholzung von Wäldern und die Moorzerstörung in Südostasien und Afrika massiv voran“, sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.

Die Beimischung von Palmöl im Diesel hat sich demnach zwischen 2010 und 2014 versechsfacht. Insgesamt wurden in diesem Zeitraum fast 8,5 Millionen Tonnen Biodiesel aus Palmöl dem Kraftstoff beigemischt. Neuere Daten liegen aktuell noch nicht vor. Zur Erfüllung der Biokraftstoffquote der EU kauft sich die Mineralölindustrie auf dem Weltmarkt den Rohstoff dort zu, wo er am günstigsten ist. Palmöl wächst jedoch nur in tropischen Regionen, was dort zu erheblichen Landnutzungsänderungen führt.

„Die negative Klimabilanz des Diesel wird durch die erhöhte Beimischung von Palmöl in der Summe noch verheerender und ist letztlich Ausweis einer insgesamt gescheiterten Energie- und Kraftstoffpolitik der EU“, so Miller. Bereits eine frühere Auswertung offizieller Daten der Europäischen Kommission im April dieses Jahres habe bei Biokraftstoff aus Palmöl eine dreifach so hohe Klimawirkung errechnet wie bei fossilem Diesel. Allein die dadurch bis zum Jahr 2020 zusätzlich verursachten Emissionen entsprächen dem CO2-Ausstoß von zusätzlichen zwölf Millionen Autos.

„Den Regenwald im Tank unserer Autos zu verfeuern, ist einfach nur beschämend. Die Europäische Union sollte ihre Politik schleunigst ändern und die Förderung von Palmöl und anderen Biokraftstoffen der ersten Generation beenden“, sagte NABU-Verkehrsexperte Dietmar Oeliger. Stattdessen müssten die Klimaauswirkungen so genannter Biokraftstoffe der ersten Generation endlich ehrlich bilanziert und ihre Beimischungsquote in der zu novellierenden EU-Richtlinie über erneuerbare Energien (RED) nach 2020 konsequent auf null gesetzt werden. Zudem sollten zukünftig Nachhaltigkeitskriterien stärker berücksichtigt werden.

Unabhängig von einem Kurswechsel in der Biokraftstoffpolitik fordert der NABU eine echte Verkehrswende, um wirksam die Treibhausgasemissionen zu verringern. Das bedeutet in erster Linie Effizienzsteigerungen beim Kraftstoffverbrauch von Pkw, Lkw oder Flugzeugen allgemein und Verkehrsvermeidung beziehungsweise Verlagerung auf umweltfreundlichere Verkehrsmittel.
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Karlsruhe: "HeldeN der Tat" in Karlsruhe
Gruppen und Einrichtungen aus der Fächerstadt beteiligen sich an landesweiten Nachhaltigkeitstagen

Unter dem Motto „HeldeN! der Tat“ präsentiert Baden-Württemberg bei den Nachhaltigkeitstagen am 3. und 4. Juni Aktionen und Veranstaltungen von gesellschaftlichen Akteuren aus dem ganzen Land. Auch Karlsruher Gruppen und Einrichtungen zeigen Verantwortung und Engagement und beteiligen sich mit über 20 Aktionen.

So lädt beispielsweise das Quartier Zukunft - Labor Stadt mit der Aktion "Freiluftwohnzimmer" die Menschen in der Karlsruher Oststadt dazu ein, den öffentlichen Raum erlebbar zu machen. KonsumGlobal Karlsruhe veranstaltet ein Seminar für Stadtführungen zu nachhaltigem Konsum und die Katholische Hochschulgemeinde organisiert Exkursionen zur Müllsortieranlage. Außerdem gestaltet der Weltladen Karlsruhe unter dem Motto "Mach mehr aus einer Tüte" eine Tütenskulptur und der Umwelt- und Arbeitsschutz der Stadt Karlsruhe informiert in der Mensa des KIT über klimafreundliche Ernährung und zeigt die Ausstellung "Klimabewusst essen - jeder kleine Schritt zählt". Die LUBW lädt zusammen mit Agenda 21 Karlsruhe e.V. zu einem Workshop zu den neuen globalen Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen ein.

Was wo und wann stattfindet, können Interessierte unter www.n-netzwerk.de erfahren. Auf der Website des Nachhaltigkeits-Netzwerks des Landes sind alle angemeldeten Aktionen für die Nachhaltigkeitstage abrufbar (Stichwort "N!-Tage" und dann "Zu den Aktionen der N!-Tage").

Zentrales Anliegen der Nachhaltigkeitstage ist es, ökologische, ökonomische und soziale Verantwortung am Beispiel großer und kleiner Projekte und Ideen sichtbar, erlebbar und verständlich zu machen. Die Nachhaltigkeitstage werden bereits zum vierten Mal veranstaltet.
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