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Dienstag, 19. März 2024
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Verschiedenes

Stadt erlässt zwei Verfügungen an das Klimacamp
Klimacamp Freiburg (c) Foto: Daniel Jäger
 
Stadt erlässt zwei Verfügungen an das Klimacamp
Camp muss den Rathausplatz für den Weihnachtsmarkt vorübergehend verlassen

Größe des Camps wird reduziert: Nach dem Weihnachtsmarkt dürfen maximal zwei von vier Zelten wieder aufgebaut werden

Die Stadtverwaltung hat heute (16.8.) zwei Verfügungen an das Klimacamp erlassen. Demnach wurde angeordnet, dass das Klimacamp den Rathausplatz zeitweise verlassen muss. Die Aktivistinnen und Aktivisten sollen die vier Zelte temporär abbrechen, damit der Weihnachtsmarkt wie gewohnt auf dem Platz stattfinden kann. In der zweiten Verfügung wird geregelt, dass zwei der vier Zelte auf dem Rathausmarkt dauerhaft entfernt werden müssen. Das bedeutet, dass nach dem Weihnachtsmarkt nur zwei der heute vier Zelte auf dem Rathausplatz wiederaufgebaut werden dürfen.
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Spülmaschinentabs
Auch Öko-Reiniger unter den Guten

Von den 15 getesteten Maschinengeschirrspülmitteln schneiden die preiswerten Eigenmarken-Produkte und drei Öko-Tabs gut ab. Enttäuschend sind dagegen die teuren Marken-Reiniger, zwei sind sogar mangelhaft.

Eingebackene Lasagnereste, Eigelb, Milchhaut oder getrocknete Teeränder – das Prüfprogramm für die Spülmaschinen-Tabs ist eine echte Herausforderung. Und da sie als Multitabs auch Enthärtersalz und Klarspüler enthalten, sollten sie auf dem Geschirr möglichst keine Kalkbeläge oder Wasserflecken hinterlassen. Zehn Produkte haben die Prüfung glänzend bestanden – Testurteil: Gut. Darunter auch drei von vier Ökoprodukten, die Flüsse und Seen weniger belasten als konventionelle Mittel.

Die teureren Tabs der Markenanbieter Somat und Finish dagegen enttäuschen, sie platzieren sich alle auf den hintersten Rängen. Zwei Mittel sind sogar mangelhaft: ein konventioneller Reiniger belastet Gewässer sehr stark und ein Ökoprodukt ruiniert Silberlöffel. Dass Silberschutz und Umweltschonung sich nicht gegenseitig ausschließen müssen, beweisen fünf andere Reiniger im Test.

Die ausführlichen Testergebnisse erscheinen in der August-Ausgabe der Zeitschrift test und unter www.test.de/spuelmaschinentabs. Und wer sich gleich für einen neuen Geschirrspüler interessiert, findet in dieser Ausgabe auch den aktuellen Test von 16 Geschirrspülmaschinen oder unter www.test.de/spuelmaschinen.
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Aus 3 mach (mindestens) 7
Erdmännchengruppe (c) Mundenhof Freiburg
 
Aus 3 mach (mindestens) 7
Die Erdmännchen auf dem Mundenhof haben Nachwuchs bekommen

Kätzchenfotos waren gestern – seit heute kann man sich live und in Farbe etwas noch Niedlicheres anschauen: Die Erdmännchen auf dem Mundenhof haben Nachwuchs bekommen. Und das gleich vierfach. Mindestens!

Heute früh hat ein Quartett kinderfaustgroßer Erdmännchenbabys das erste Mal seine Höhle verlassen. Das ist eine phantastische Nachricht (auch) für Freiburgs Tiergehege: Erst am 25. Mai wurde der aufwändige, liebevoll gestaltete neue Stall eingeweiht. Jetzt sind schon die ersten neuen Erdenbewohner da.

Doch es bleiben einige Rätsel offen. Ihre Geschlechter sind noch unbekannt, Namen entsprechend noch nicht vergeben. Auch wer genau der Vater ist, lässt sich nicht sagen. Bisher bestand die im Mai auf den Mundenhof gezogene Gruppe aus einem Weibchen und zwei Brüdern.

Nicht einmal die Angaben zum Geburtsdatum sind aktenkundig. Gesichert ist nur, dass sich das Weibchen Malkia am Sonntag, 23. Juli, mit dickem Bauch in die Wurfhöhle im Innenstall zurückzog und am Nachmittag sichtlich erschlankt war. Seither hatten die Tierpflegerinnen und Tierpfleger den Innenstall gemieden und der Gruppe so viel Ruhe wie nur möglich gewährt.

Das Resultat der ruhigen Zeit kann sich nun sehen lassen. Wie viele Jungtiere es genau sind, ist angesichts des Gewusels noch nicht letztgültig geklärt. Mehr als vier auf einmal konnten die Mundenhof-Kräfte bisher aber nicht sehen. Allerdings sind die Sichtungen noch taufrisch. Heute Morgen waren die Kleinen erstmals vor ihrer Höhle zu sehen. Sie sind sehr neugierig, entfernen sich bisher aber nur wenige Handbreit vom Höhleneingang.

In den ersten Wochen werden die Erdmännchenbabys von der Mutter gesäugt, danach bringt ihnen die Gruppe Futter. Wenn sie draußen sind, wird ihnen gezeigt, was sie fressen können. Allmählich bringt ihnen die Gruppe dann das Jagen und das charakteristische Wachestehen bei. Zur Schlafenszeit (und die fällt im Hause Erdmännchen nicht nur in die Nachtstunden) liegen die Tiere als Gruppe aneinander gekuschelt in ihrer Höhle.

Wer die Jungtiere auf dem Mundenhof sehen will, hat bald mehrere Gelegenheiten dafür. Die Jungtiere werden auf dem Mundenhof bleiben; bis auf Weiteres ist nicht geplant, sie in einen anderen Zoo abzugeben. Dank einer Kamera im Außengehege werden die Jungtiere aber auch zu Hause auf den Bildschirmen zu beobachten sein. Auf www.freiburg.de/mundenhof befindet sich der Link, der die Erdmännchentruppe zeigt, sobald sie sich im Außenbereich aufhält. Da die Jungtiere noch zwei bis drei Wochen nur im Innenstall sein werden, muss das Online-Publikum sich noch etwas gedulden. Vermutlich ab Ende August wird die Erdmännchengruppe aber für viel Unterhaltung auf den Bildschirmen sorgen.
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Vorfahrt auf dem FR 2 an der Uniklinik
Radzahlen verdoppelt – Rekordnutzung auf der Radvorrangroute zeigt den Erfolg des Ausbaus

Fahrrad vor Auto: Sechste Kreuzung in Freiburg mit Vorfahrt für den Radverkehr

Ohne Stopp geht es seit heute auf dem FR2 über die Elsässer Straße und die Hartmannstraße. Das Garten- und Tiefbauamt hat die Kreuzung der Radvorrangroute nahe der Uniklinik in den vergangenen Wochen umgebaut und der Radverkehr hat jetzt Vorfahrt. Der Umbau bedeutet für alle Radfahrenden mehr Sicherheit und schnelleres Vorankommen: Um Autofahrende sichtbar und spürbar auf die Vorfahrt des Radverkehrs hinzuweisen, hat die Fahrbahn im Kreuzungsbereich der Elsässer Straße und der Hartmannstraße eine Rampe bekommen. So werden Autofahrende schon vor der Kurve auf den querenden FR2 aufmerksam. Außerdem hat das GuT die Querung rot eingefärbt. Der gesamte Bereich wurde mit Elementen zur Barrierefreiheit ausgerüstet, sodass auch der Fußverkehr vom Umbau profitiert.

Damit ist der im vergangenen Jahr hergestellte Lückenschluss in Höhe Uniklinik bevorrechtigt an den Radweg in der Hartmannstraße angeschlossen, der vor einigen Jahren neu gebaut wurde. Auf der Radvorrangroute FR2 haben Radfahrende nun auf einer Länge von fünf Kilometern Vorfahrt: vom Güterbahnhofgelände im Norden bis nach St. Georgen im Süden. Außerdem ist die Strecke durchgängig beleuchtet.

Mobilitätsbürgermeister Martin Haag freut sich über den weiteren Ausbau der Radvorrangroute: „Wir investieren kontinuierlich in die Rad-Infrastruktur, damit sich möglichst viele Menschen gerne für das Rad entscheiden. Der FR2 ist dabei ein wichtiger Baustein. Nachdem wir an der Uniklinik die Verbindungsachse ausgebaut haben, bekommen die Radfahrenden jetzt auch Vorfahrt vor den Autos. Das macht die Strecke noch zügiger und sichererer – und damit attraktiver.“

Der Ausbau der Radvorrangroute zahlt sich aus. Das zeigen auch die Zahlen: Fuhren zu Beginn der Zählungen im Jahr 2015 durchschnittlich rund 2.000 Radfahrende die Strecke und 3.000 an Spitzentagen, haben sich diese Zahlen mittlerweile mehr als verdoppelt. Der Durchschnitt liegt nun bei über 4.200 Radfahrenden. In diesem Jahr wurden zum ersten Mal die Marke der 6.000 an einem Tag übersprungen, Mitte Juli waren es zuletzt sogar über 6.600. Aktuelle Zahlen gibt es unter www.freiburg.de/radverkehr.

An der Uniklinik wurde die sechste Stelle in Freiburg eingerichtet, wo der Radverkehr Vorfahrt vor Kfz-Straßen hat. In Freiburg gibt es diese in Deutschland noch eher seltenen Bevorrechtigungen bereits 2003 an der Kreuzung des FR1 mit dem Sandfangweg im Freiburger Osten. Später folgte der FR2 mit Querungen über die Lehener Straße, die Badenweilerstraße sowie die Engelbergerstraße über die Fehrenbachallee. Seit Ende 2022 hat der Radverkehr parallel zur Bismarckallee über die Rosastraße Vorfahrt. Darüber hinaus hat das GuT die Vorfahrt des Fuß- und Radverkehrs an vielen anderen Kreuzungen durch Unter- oder Überführungen erreicht.

Die Maßnahme kostet insgesamt 125.000 Euro und ist wichtiger Teil der Fuß- und Radverkehrsoffensive, die das Garten- und Tiefbauamt (GuT) seit 2021 umsetzt.
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Unsere Seen gehen baden
Blaualgenblüte (c) NABU / Helge May
 
Unsere Seen gehen baden
Die 25.000 Seen in Deutschland sind massiv gefährdet – ihr ökologischer Zustand ist schlecht, dazu kommt die Klimakrise

Berlin – Sommer, Sonne, Badesee – für viele Menschen gehört die Abkühlung im nächsten Gewässer an heißen Tagen dazu. Aber leider werden unsere Seen immer häufiger wegen Blaualgen oder Fäkalbakterien gesperrt. Die Ursache dafür ist nicht in erster Linie die Klimakrise, sondern der schlechte ökologische Zustand der Gewässer in Deutschland.

„Unsere Seen in Deutschland sind massiv gefährdet“, sagt Silke Oldorff, Sprecherin des NABU-Bundesfachausschusses Lebendige Seen. „Nicht nur, was die biologische Vielfalt angeht, sondern auch ihr Freizeitwert. Daran ist nicht in erster Linie der Klimawandel schuld, denn stabile Ökosysteme können Klimastress abpuffern. Mehr als 80 Prozent der Seen sind aber laut Umweltbundesamt (UBA) in keinem guten Zustand.“ Es könnten allerdings noch mehr sein, denn es werden überhaupt nur die größten Gewässer – Seen über 50 Hektar – untersucht. Das sind etwa 750 Seen, Deutschland hat aber insgesamt rund 25.000.

Die Gewässer leiden vor allen unter den Nährstoffeinträgen von landwirtschaftlichen Flächen, die zu Überdüngung und damit zu einem starken Algenwachstum führen, und unter der Fischerei. Bebauung an den Ufern zerstört Uferlebensräume, eingeschleppte Arten, wie der Signalkrebs, werden durch Übertragungen von Krankheiten zu einer Gefahr für heimische Arten. Höhere Wassertemperaturen durch die Klimakrise kommen als Stressfaktor noch dazu. Auch die Teichbewirtschaftung kann für das Gewässer zum Problem werden. „Wenn etwa zu viele Raubfische, wie Wels, Barsch oder Zander, entnommen werden, nehmen pflanzenfressende Fische überhand“, so Oldorff. „Der Boden von Seen ist dann so vegetationslos wie eine Kraterlandschaft.“ Angler, die Karpfen besetzen und Fische füttern, schaden dem Gewässer zusätzlich. Ein Teil des Futters sinkt zum Grund, wo seine Zersetzung dem Wasser Sauerstoff entzieht.

„Wenn der ökologische Zustand erst einmal schlecht ist und es dann richtig warm wird, haben Blaualgen beste Chancen sich zu vermehren. Die Badewasserqualität kann dann so schlecht werden, dass der See gesperrt werden muss“, so Oldorff. „Da hilft es auch wenig, dass im Frühjahr die Badegewässerqualität bei über 90 Prozent der Badeseen in Deutschland vom UBA mit gut oder sehr gut bewertet wird. Denn die Probleme mit Blaualgen und Fäkalbakterien entstehen erst im Sommer bei großer Wärme.“

Deutschland ist verpflichtet bis 2027 seine Gewässer in einen mindestens guten ökologischen Zustand zu bringen. Das schreibt die europäische Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) vor, die von der EU beschlossen wurde. Oldorff: „Wir haben also noch vier Jahre, um diese Vorgabe zu erfüllen und unsere Seen zu retten. Um das zu schaffen, müssten deutlich mehr Anstrengungen unternommen werden als bisher. Dazu gehören Renaturierungsmaßnahmen und vor allem strengere Auflagen für die Landwirtschaft.“
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Baumarbeiten auf dem Parkplatz des Mundenhofs
Im Rahmen der Verkehrssicherungspflicht muss der Mundenhof bis zu elf Bäume auf dem östlichen Parkplatz fällen lassen. Die Fällungen werden vom Umweltschutzamt begleitet und finden voraussichtlich noch diese Woche statt. Betroffene Teile des Parkplatzes werden abgesichert bzw. gesperrt.

Die Verwaltung bittet Besucherinnen und Besucher, die Schilder, Absperrungen und Anweisungen der Baumpfleger zu beachten.
 
 

 
Freiburger Neubaustadtteil Dietenbach und der Doppelhaushalt 2023/2024
Die immer stärkere finanzielle Schräglage der Stadt Freiburg:

550 Mio. Euro neue Schulden und Finanzierungslasten durch Dietenbach bis 2033 drohen die Stadt und deren ökosozialen Umbau zu ersticken. Das Regierungspräsidium wurde informiert, handelt aber zu schwach.

Die bis Ende 2024 auf 1,5 Milliarden Euro weiter steigenden extremen Kosten für die Erschließung des Freiburger Neubaustadtteils Dietenbach, die dafür unsichere Finanzierung bei bereits bekundetem Desinteresse von Freiburger Wohnbauunternehmen an den extrem teuren Baugrundstücken in Dietenbach, sowie der jetzt vom Regierungspräsidium gerade noch genehmigte Doppelhaushalt 2023/2024 der Stadt Freiburg i.Br. machen den in Freiburg ansässigen ECOtrinova e.V. sehr besorgt mit Blick auf den nötigen ökosozialen Umbau der Stadt und spätere Haushalte. Eine sehr bedrohliche Rolle bei der anstehenden sehr starken Zunahme der Ver­schuldung der Stadt spielt der Neubaustadtteil Dietenbach. Selbst bei geplantem Verlauf bei Grundstücksverkäufen würden sich aufgrund von „Dietenbach“ bis 2033 laut eigenen Angaben der Stadt (Beschlussvorlage zum 31.1.2023: Drs. G 23-025 S. 4 unten/S. 5 oben) neue Schul­den von 427 Mio € plus 123 Mio € Finanzierungskosten auftürmen, zusammen 550 Mio €. Real dürfte noch viel schlimmer kommen. Denn der Grundstücksverkauf erscheint bei den inzwischen extrem hohen Grundstücks-Preisen für Dietenbach überhaupt nicht gesichert. Freiburger Wohnbauunternehmen hatten schon Mitte 2022, also vor dem großen Kosten- und Preisanstieg, weitgehend abgewunken, dies laut Umfrage eines Freiburger Magazins, Der weitere Kostenanstieg für Baukosten, Zinslast, Personal, Inflation würde die reale Verschuldung durch Dietenbach voraussichtlich weit darüber hinaus erhöhen. ECOtrinova-Vorsitzender Dr. Georg Löser hatte Regierungspräsidenten Schäfer dazu im Juni 2023 ausführich geschrieben und "Rotes Licht" angeregt.

Der auch ökologisch gesehen ärgerliche Sanierungsstau bei öffentlichen Gebäuden, Straßen und Brücken, die ebenfalls sehr ärgerliche Erhöhung der Kitagebühren, statt sie senken, die bisherigen und wohl auch künftig extremen Anwohner-Park­gebühren, die bestehende überschuldungsbedingte Auslagerung des Neubaus der Staudinger Schule in einen Eigenbetrieb mit Mietzahlungen der Stadt für die Schule, zu wenig Personal der Stadt für Wohnbaubaumaßnahmen in Innenbereich und den sozialökologischen Umbau der Stadt sowie die stark zunehmenden Schulden des “Konzerns Stadt“: das und vieles andere sind klare Zeichen, dass die Finanzen der Stadt gar nicht in Ordnung sind und das Regierungspräsidium (RPF) viel stärker eingreifen sollte als nur den mahnenden Zeigefinger zu erheben. Erinnert sei an die riesigen Haushaltsprobleme in Freiburg zu Beginn der 2000er Jahre und aktuell an Haushaltsperren bei Kommunen wie Lörrach und beim Landkreis Ravensburg.

Die Vorgehensweise des Regierungspräsidiums, statt auf 2033 zu schauen, jeweils aus Ein- oder Zweijahressicht neu zu entscheiden, ist viel zu kurzsichtig und führt dazu, dass die Stadt sich immer tiefer in die Schuldenkatastrophe namens Neubaustadtteil Dietenbach verstrickt. Das droht Vorhaben der Stadt außerhalb der Pflichtaufga­ben auch zum Umweltschutz zunehmend zu ersticken. Hinzu kommt der hohe Personalmangel des Baudezernats bei gleichzeitig hohem Personaleinsatz für Dietenbach. Das führt dazu, so Löser, dass andere Baugebiete und Stadtumbaumaßnahmen, die Wohn­raum viel günstiger und viel schneller bieten, brachliegen oder kaum vorankommen.
 
 

Digitalzwang: Kein Deutschlandticket am Automaten oder Schalter
(c) mitwelt.org
 
Digitalzwang: Kein Deutschlandticket am Automaten oder Schalter
Das günstige Deutschlandticket für 49 Euro ist eine tolle Sache. Es hat allerdings für einige Menschen einen "kleinen Haken".

Lässt sich das Deutschlandticket in Papierform am DB-Fahrkartenautomaten oder am Schalter kaufen? Leider nein!

Das alte 9 Euro-Billigticket konnten die Kunden und Kundinnen noch problemlos monatlich kaufen. Das neue, wesentlich teurere Ticket gibt's digital auf dem Smartphone, als Chipkarte oder leider nur während einer Übergangsfrist bis Jahresende bei wenigen Verkehrsverbünden auch als QR-Code auf Papier (und das sehr kompliziert). Die FDP hat erreicht, dass das Deutschlandticket als ein digitales Abonnement (auch mit Scheckkarte) angeboten wird. Eine Bestellung muss immer bis zum 15. des Vormonats erfolgen. Abonnements werden von der DB nicht an Fahrkartenautomaten verkauft.

Eine Anfrage am Schalter des Freiburger Hauptbahnhofs zeigte, dass viele Menschen von dieser gezielt-technokratischen Lösung genervt sind und lieber ein einfaches Papierticket am Bahnschalter oder am Automaten wollen. Für diese Menschen gibt es aktuell nur noch ein "Schlupfloch": Die Chipkarte in der Mitte des Vormonats kaufen und das Abo sofort wieder abbestellen. Warum einfach, wenn's auch kompliziert geht?

Digital ist generell ok! Aber nur, wenn wir die Wahl haben und nicht dazu gezwungen werden. Und genau für diesen Zwang steht das von der FDP gezielt durchgesetzte Vertriebsmodell der Bahn. Ältere Menschen oder teilweise eingeschränkte Menschen, sowie alle, die sich aus anderen Gründen aus digitalen Prozessen heraushalten, werden aktuell ausgeschlossen und diskriminiert. Laut Statistischem Bundesamt gibt es aktuell mehr als 3,4 Millionen Menschen in Deutschland, die immer noch offline leben. Nicht nur bei der Bahn werden diese Menschen immer mehr zu ihrem "digitalen Glück" gezwungen.

Sehr geehrter Herr Verkehrsminister Wissing: Wie wär's einfach mal mit einer nicht konzerngelenkten, menschenfreundlichen Technologieoffenheit? Oder lassen Sie beim Ticketkauf einfach mal den Markt und die Menschen entscheiden ...

Wir sollten uns den Digitalzwang beim 49-Euro-Ticket nicht gefallen lassen! Das Deutschlandticket ist in seiner jetzigen Vertriebsform ein guter Anwärter für den nächsten „Oscar für Datenkraken“, den BigBrotherAward und für Beauftragte für Antidiskriminierung des Bundes.
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Autor: Axel Mayer, Mitwelt Stiftung Oberrhein



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