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Montag, 29. April 2024
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Verschiedenes

 
Der Schwarzwald in der Flasche
Die Bio-Limonade „Tannenliebe“

Noch eine Bio-Limonade? Ja, aber diesmal anders. „Tannenliebe“ wird aus jungen Tannentrieben aus dem Schwarzwald hergestellt und schmeckt herb und erfrischend. Hinter dem Bio zertifizierten Getränk steht ein junges Unternehmerpaar aus Freiburg.

Seit vielen Jahrhunderten werden Tannenspitzen im Schwarzwald als Lebensmittel und Naturmedizin genutzt. Sie schmecken niemals gleich – mal sind sie mehr, mal weniger süß. Louisa Sawatzki und Luca Presentato ernten die hellgrünen Spitzen sorgfältig von Hand und kochen daraus die Basis für ihre besondere Bio-Limonade.

Auch bei den weiteren Zutaten von „Tannenliebe“ liegt der Fokus auf Qualität, Nachhaltigkeit und kurzen Transportwegen: Der Bio-Tannenhonig wird aus dem Honigtau von Schwarzwälder Tannen gewonnen und deutscher Bio Rübenzucker ersetzt herkömmlichen Rohrzucker.

Die Idee einer Limonade aus jungen Tannenspitzen entstand bereits vor einigen Jahren in Freiburg. Im Februar 2017 übernahmen Louisa Sawatzki und Luca Presentato das Geschäft und sind seitdem als Jungunternehmer für das Konzept verantwortlich. Sie setzen auf hochwertige, handverlesene Zutaten, eine verfeinerte Rezeptur und sorgfältige Herstellung. Entstanden ist ein Produkt, das Genuss mit Heimat, Natur und Tradition verbindet. Seit Juni 2017 hat „Tannenliebe“ ein Bio-Siegel.

Im Juni 2017 wurde „Tannenliebe“ zum ersten Mal mit neuer Rezeptur produziert und rechtzeitig zur Erfrischungszeit – der Sommer- und Feriensaison – wieder in den Handel gebracht.
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Heldinnen und Helden der Energiewende gesucht
Bewerbungsportal bis 10. April geöffnet

Freiburg. Der Startschuss ist gefallen! Vom 5. Februar bis zum 10. April können sich Heldinnen und Helden der Energiewende um den renommierten Georg Salvamoser Preis bewerben.

Ab sofort ist das Bewerbungsportal für den Georg Salvamoser Preis 2018 auf www.georg-salvamoser-preis.de geöffnet. Aufgerufen sind alle, die sich für den Ausbau einer regenerativen Energieversorgung engagieren – Einzelpersonen, Vereine, Unternehmen, Institutionen und Kommunen.

Für die Jury zählt zum einen, welchen Beitrag die Bewerber zur Umsetzung einer hundertprozentigen Versorgung mit erneuerbaren Energien liefern. Des Weiteren wird der Innovationsgrad gewertet, der von dem Projekt ausgeht. Zudem sollte das Projekt Vorbildcharakter haben und übertragbar sein. Schließlich würdigt die Jury auch das Durchhaltevermögen der Bewerberinnen und Bewerber, denn oft sind dicke Bretter zu bohren, um die Energiewende voran zu bringen.

25.000 Euro Preisgeld sind ausgelobt, davon gehen 5.000 Euro an den Sonderpreis JUNGE ENERGIE, für den sich Schulklassen, Jugendgruppen oder auch junge Unternehmen bewerben können.

Georg Salvamoser Preis

Der Georg Salvamoser Preis ist einer der höchstdotierten Umweltpreise in Deutschland. Die Auszeichnung wird von der Georg-Salvamoser-Stiftung gemeinsam mit der Stadt Freiburg ausgelobt.
Im Jahr 2018 wird der Georg Salvamoser Preis nun schon zum fünften Mal verliehen. Die Preisverleihung findet am 21. Juni 2018 auf der internationalen Fachmesse INTERSOLAR in München statt, die von der FWTM Freiburg Wirtschaft, Touristik und Messe mitveranstaltet wird.

Dank an Förderer, Medien- und Kooperationspartner

Ein ganz besonderer Dank geht auch dieses Jahr wieder an die Förderer, die durch ihr Engagement die Auslobung des Georg Salvamoser Preises großzügig unterstützen:

M10 Industries AG, Freiburg
FWTM Freiburger Wirtschaft, Touristik und Messen GmbH & Co. KG
Solar Promotion GmbH, Pforzheim
WEE Wirtschaftsverband 100% erneuerbare Energien, Freiburg
Stiftung Viamedica, Prof. Franz Daschner, Freiburg
Seven2one Informationssysteme GmbH, Karlsruhe
Agentur triolog, Freiburg

Des Weiteren dankt die Georg-Salvamoser-Stiftung allen Medien- und Kooperationspartnern, die dabei helfen, auf die Auslobung 2018 aufmerksam zu machen:

Franz Alt – www.sonnenseite.com
Energiekommune
Solarthemen
Solarserver
Sonnenenergie
Sonne Wind & Wärme
SolarRegion
utopia.de
Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS)
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NABU-Zahl des Monats: 58.557 alte Handys für die Havel
Ressourcen schonen durch Handy-Recycling und NABU-Projekt unterstützen

Berlin – 58.557 alte Mobiltelefone hat der NABU 2017 im Rahmen seiner Kampagne „Alte Handys für die Havel“ gesammelt. Neben zahlreichen NABU-Gruppen und Einzelpersonen beteiligen sich Unternehmen, Schulen und Behörden an der Kampagne.

Alte Handys können bei einer der über 434 Handy-Sammelstellen abgegeben oder per Post eingeschickt werden. Mitmachen kann jeder, unabhängig von der Art des Mobiltelefons und des Telefonanbieters.

Nach Herstellerangaben befinden sich mehr als 100 Millionen alte oder defekte Handys in deutschen Haushalten ­– Tendenz steigend. Diese Geräte enthalten wertvolle Rohstoffe, wie Gold, Silber, Platin, Kupfer, Zinn und Blei. Wenn sie im Hausmüll landen, gefährden sie die Umwelt durch Schadstoffe. Für den NABU ist Recycling allerdings immer nur die zweitbeste Alternative. Generell gilt: Noch funktionsfähige Handys sollten so lange wie möglich genutzt werden.
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NABU: Ich bin ein Star – Bau mir ein Haus
Vogel des Jahres braucht Nistkästen/Jetzt Bauanleitung des NABU nutzen

Berlin – Da „Starenkästen“ im Straßenverkehr unseren gefiederten Freunden nur indirekt von Nutzen sein können, lohnt es sich, den immer seltener in Gärten anzutreffenden Star, Vogel des Jahres 2018, mit einer geeigneten Nisthilfe anzulocken. Gerade jetzt, wo die Stare aus ihren Wintergebieten zurück nach Deutschland kommen.

Da natürliche Höhlen in alten Bäumen immer weniger zur Verfügung stehen, nimmt der Star geeignete Nistkästen gern an. Sowohl im Privatgarten als auch in öffentlichen Grünbereichen und in ländlichen Gebieten findet der Star so einen Platz, um seine Jungen aufzuziehen. Der gesellige Star lebt gern in der Gemeinschaft, also lohnt es sich, gleich mehrere Behausungen anzubringen.

Im Prinzip handelt es sich um einen vergrößerten Meisenkasten. Der Starenkasten benötigt ein Einflugloch mit 45 Millimetern Durchmesser. Bei geeigneter Umgebung (Streuobstwiesen, sonnige Lagen mit altem Baumbestand) bezieht mit etwas Glück vielleicht auch der bedrohte Wendehals das geräumige Domizil.

Tipps für ein behagliches Starenheim:
- Nistkästen können gern schon im Herbst angebracht werden. So können die Überwinterer darin schlafen und machen sich schon einmal mit dem möglichen Nistplatz vertraut.
- Damit kein Regen eindringen kann, sollte er entweder gerade am Untergrund lehnen oder leicht nach vorn kippen. Den Kasten zum Schutz vor Nässe mit Leinöl imprägnieren.
- Eine Ausrichtung des Einflugloches nach Osten oder Südosten ist ideal, um zu viel Regen und Sonne abzuhalten.
- Hoch hinaus: Die ideale Höhe für das Aufhängen des Nistkastens liegt bei mindestens zwei bis sechs Metern.
- Luftige Bühne: Eine Sitzstange von etwa vier Zentimetern Länge unterhalb des Einflugloches gefällt dem Star, da er zum Singen gerne vor seinem Nest sitzt. Sie ist aber nicht zwingend notwendig.
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Wie veggie-freundlich sind Airlines?
Die Anzahl der vegan und vegetarisch lebenden Menschen nimmt weltweit zu. Verkehrs- und Reiseunternehmen reagieren darauf und erweitern stetig ihr pflanzliches Speisenangebot. ProVeg hat sich die Veggie-Freundlichkeit der 50 größten Fluggesellschaften genauer angeschaut ...
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Der Billigheimer als Vorreiter?
Europas größter Discounter Lidl will ab April 2018 einen "Haltungskompass" im Frischfleischverkauf einführen. Der Konzern nutzt damit das gesetzliche Vakuum und inszeniert sich als Vorreiter beim Tierwohl. Durch Kennzeichnungsziffern von 1 bis 4 soll der Verbraucher - wie bei den Eiern - erkennen, wie gut oder schlecht das Tier gehalten wurde, von dem das Fleisch stammt. Slow Food Deutschland warnt, eine gesetzlich festgeschriebene und einheitliche Haltungskennzeichnung aus den Augen zu verlieren. Eine solche Kennzeichnungspflicht sei ebenso notwendig wie eine Reduzierung unseres viel zu hohen Fleischkonsums.

Wenn der Staat bremst und blockiert und mit der längst überfälligen gesetzlichen Kennzeichnungspflicht keinen Millimeter vorankommt, dann überlässt er das Feld den Unternehmen. "Lidl" prescht nun vor: Der in der Vergangenheit mit diversen Skandalen, Sozial- und Umweltdumping aufgefallene Riese macht ab diesem Frühjahr sein eigenes Ding: eine vierstufige Kennzeichnung. Demnach steht die "1" für den gesetzlichen Mindeststandard, die "2" für Stallhaltung Plus. Eine "3" bedeutet mehr Platz und Auslauf, "4" entspricht Bio-Qualität. "Wenn jetzt jeder Supermarkt und jeder Discounter ihre eigenen Kennzeichnungsregeln einführen, landen wir bei beliebigen Wildwuchs", kommentiert Slow-Food-Vorsitzende Ursula Hudson den Lidl-Vorstoß. "Wer kontrolliert das System, wer definiert es, wer inspiziert die Ställe, wer sorgt für Transparenz und Wahrhaftigkeit der Kennzeichnungen und was bitte ist Stallhaltung Plus? Industrielle Quälhaltung mit Gänseblümchen?"

Die Befürchtung sei groß, so Hudson weiter, dass bei Lidl und möglichen anderen Unternehmen ein letztlich nicht nachprüfbares Eigensystem entstehe, das die Verbraucher täuscht und in erster Linie dem Image des Billigheimers dienen soll. Hudson: "Wir fordern weiterhin eine Haltungskennzeichnung für Nutztiere, die aber nach klaren und für alle Anbieter verbindlichen Richtlinien. Wir werden die Leute auch künftig wohl kaum zum Lidl schicken und deren Billigpreispolitik für Fleisch auch noch unterstützen. Nicht mit Slow Food. Zudem besteht aus Sicht unseres Verbands das Risiko, dass privatwirtschaftliche Initiativen als Alibi die staatliche Kennzeichnung endgültig ausbremsen. Wenn die Discounter und Supermarktketten jeweils ihr eigenes Siegel draufkleben, passiere bei der gesetzlichen bundesweiten Kennzeichnungspflicht für alle erst recht nichts mehr", kritisiert Hudson.

Eine Haltungskennzeichnung für Nutztiere, die Fleisch und Milch liefern, wird seit langem gefordert - auch von den Verbrauchern. 89 Prozent der Deutschen finden sie laut FORSA-Umfrage (Januar 2017, im Auftrag von Greenpeace) hilfreich. 79 Prozent fordern sogar, sie verpflichtend einzuführen. Vor allem deshalb, weil ein undurchschaubares Durcheinander an Labeln, Plaketten und Pseudo-Auszeichnungen selbst kritische und halbwegs informierte Einkäufer komplett verwirren. Das Fleischangebot in deutschen Supermärkten und Discountern wirkt bisweilen wie eine große grüne Oase mit einem kleinen Restposten aus Quälhaltung. In Wahrheit ist es umgekehrt: 98 Prozent des in Deutschland verkauften Fleischs kommt aus Massentierhaltungen, von denen die meisten gerade eben gesetzlichen Mindeststandards genügen.

Slow-Food-Vorsitzende Ursula Hudson: "Wir werden die Lidl-Initiative und ihre Umsetzung genau beobachten und gemeinsam in unserem Netzwerk weiter für eine gesetzlich vorgeschriebene, für alle verpflichtende Haltungskennzeichnung bei Fleisch- und Milchprodukten kämpfen. Sie muss und sie wird kommen. Genauso wichtig aber ist es, die Verbraucher davon zu überzeugen, weniger Fleisch zu konsumieren. Wir müssen zurück zum Sonntagsbraten. Nur eine deutliche Reduzierung hilft Mensch, Tier und Umwelt gleichermaßen."

Lidl ist bei der Kennzeichnung in die Offensive gegangen. Das mag aus Sicht von Europas größtem Discounter Sinn machen. Es zeigt zugleich, dass einige Lebensmittelriesen offenbar weiter sind als die Politik.
 
 

 
Freiburger Pflanzenkohle erhält Zertifikat
Modellanlage zur Verwertung von Grünabfällen produziert Premiumkohle

Die Freiburger Pflanzenkohle erhält ein Zertifikat. Vor knapp einem Jahr, Anfang März 2017, ging auf dem Gelände der ehemaligen Mülldeponie Eichelbuck eine Modellanlage zur Verwertung von Grünabfällen in Betrieb. Seitdem wurden rund 800 Tonnen Grünschnitt in einem kombinierten Verfahren zu Holzhackschnitzeln und Pflanzenkohle verarbeitet. Eine unabhängige Überwachungsstelle hat nun die Qualität der Pflanzenkohle geprüft und als Güteklasse „Premium“ bewertet.

Umweltminister Franz Untersteller weihte letztes Jahr die Pilotanlage ein. Der dort verwendete Grünabfall wird zuerst in weiches und holziges Material aufgeteilt. Der zerkleinerte, gesiebte Holzanteil wird dann in der neuartigen Anlage bei 500 bis 700 Grad karbonisiert. Dabei entsteht Pflanzenkohle, die zur Veredelung von Kompost, zur Herstellung von Aktivkohlefiltern oder als Futtermittelzusatz genutzt werden kann. Das Verfahren arbeitet energieautark, die nebenbei entstehende Abwärme dient zum Trocknen der Holzhackschnitzel.

Seit Beginn des regulären Betriebes im Oktober 2017 konnte die ASF rund 200 Tonnen Grünschnitt zu 50 Tonnen Pflanzenkohle verarbeiten und so zur CO2-Reduzierung und zum Klimaschutz beitragen.

Das in Freiburg angewandte Verfahren wurde im Dezember 2017 von einer staatlich anerkannten Überwachungsstelle geprüft. Da die Pflanzenkohle alle Grenzwerte einhält, wurde
dem Material die höherwertige Premiumqualität bestätigt. Das damit verbundene Zertifikat ist erforderlich, um die Vermarktung der Pflanzenkohle zu gewährleisten.

Der Bau der Pilotanlage wurde durch die finanzielle Förderung aus Mitteln des Umweltministeriums Baden-Württemberg und aus dem Innovationsfonds der Badenova ermöglicht.
 
 

 
NABU zur GroKo: Erste Schritte in Richtung naturverträgliche Landwirtschaft
... bei Klima und Verkehr erschreckend mutlos

Miller: Schutz von Insekten und Wildnis erstmals politische Ziele in Deutschland

Berlin – Der NABU bewertet den neuen Koalitionsvertrag zwischen Union und SPD als ambitioniert im Naturschutz, aber mutlos in der Verkehrs- und Klimapolitik. So nennt die GroKo erstmals den Schutz von Wildnis und Insekten als politische Ziele und verspricht umfassende Programme zu ihrem Schutz. Doch diese löblichen Maßnahmen drohen Stückwerk zu bleiben.

NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller: „Union und SPD haben den alarmierenden Zustand unserer Natur offensichtlich erkannt. Das ist gut und war dringend nötig. Die versprochenen Schutzmaßnahmen geben Anlass zur Hoffnung. Was allerdings fehlt, ist ein übergeordneter Plan, der Klima, Infrastruktur und den Erhalt unserer Lebensgrundlagen zusammen denkt. Mit neuen Rekordinvestitionen in Verkehrsprojekte werden weitere Lebensräume zerschnitten und die stiefmütterliche Behandlung des Klimaschutzes wird unsere Ökosysteme stark unter Druck setzen.“

Der NABU begrüßt, dass die Große Koalition – neben dem neuen Wildnisfonds – das Nationale Naturerbe um 30.000 Hektar ausweiten möchte, mehr Flüsse renaturieren und erstmals auch eine Strategie zum Schutz der Moore entwickeln will. Zudem soll der Erhalt der biologischen Vielfalt zur Querschnittsaufgabe aller Politikfelder werden.

Als ermutigendes Zeichen wertet der NABU auch, dass die Große Koalition erste zaghafte Schritte in Richtung einer naturverträglicheren Landwirtschaft unternimmt. So wollen sich Union und SPD für eine Umschichtung der milliardenschweren EU-Agrarsubventionen und die Einrichtung eines neuen EU-Naturschutzfonds einsetzen. „Ob die Bundesregierung Wort hält, muss sie in den kommenden Wochen noch in Brüssel beweisen“, so Miller. Bereits beim EU-Haushaltsgipfel am 23. Februar sollte Bundeskanzlerin Merkel den Naturschutzfonds fordern.

Auch das neue Programm zur Rettung der Insekten begrüßt der NABU sowie das Bekenntnis zum Ausstieg aus Glyphosat. „Der Glyphosat-Ausstieg droht allerdings auf die lange Bank geschoben zu werden, weil ein konkretes Datum fehlt. Zudem vermissen wir eine Strategie zur Verringerung aller Pestizide“, so Miller. Pestizide sollen künftig sogar noch schneller zugelassen werden – ohne ihre Auswirkungen auf die Artenvielfalt ausreichend zu prüfen.

Große Versäumnisse sieht der NABU in der Energie- und Klimapolitik sowie im Verkehrsbereich. „Es spricht Bände, dass die GroKo die Klimaziele bis 2020 nur ‚so schnell wie möglich‘ erreichen will. Mit einer neu dazu einzuberufenden Kommission erkauft sie sich Zeit, die nicht da ist. Dabei liegen alle notwendigen Schritte längst auf dem Tisch“, kritisierte der NABU-Bundesgeschäftsführer. Positiv sei, dass bis 2030 immerhin eigene Klimaziele für alle Bereiche kommen. „Doch dieses Bekenntnis ist pure Augenwischerei, wenn Union und SPD die Energieeffizienzstandards für Neubauten einfrieren“, so Miller. Er mahnte an, den Ausbau der erneuerbaren Energien weiterhin zwingend naturverträglich zu gestalten.

In der Verkehrspolitik halten Union und SPD unverändert stur am Status Quo fest und zeigen sich erschreckend mutlos. Besonders kritisch bewertet der NABU die Beibehaltung umweltschädlicher Subventionen für Diesel sowie das Fehlen strengerer CO2-Grenzwerte für Pkw und Lkw. Den Plan der künftigen Regierung, die Beteiligung der Bürger bei Infrastruktur-Projekten – wie dem Bau von Autobahnen – zu beschränken, lehnt der NABU als indiskutabel ab.

Alarmierend sei auch das Fehlen einer Strategie zur nachhaltigeren Nutzung von Ressourcen. So werden Digitalisierung und Energiewende die Nachfrage nach Rohstoffen weiter intensivieren, gleichzeitig muss ihr Pro-Kopf-Verbrauch deutlich sinken. Zur Lösung dieses Konflikts bieten Union und SPD keinerlei schlüssige Konzepte an – genauso wenig wie für eine ökologische Beschaffungsrichtlinie in Ministerien und Behörden.

Auch die Pläne von Union und SPD, die Bestände des Wolfes reduzieren zu wollen, kritisiert der NABU scharf. „Mit dieser unsäglichen Forderung lässt die Bundesregierung Landwirte und Schäfer im Stich“, so Miller. Unlängst erst hatte Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt in Brüssel eine klare Abfuhr erhalten als er versuchte, den Schutzstatus des Wolfes aufzuweichen. „Statt auf solch sinnlose und populistische Forderungen wie die Reduzierung von Wölfen zu setzen, hätte die Bundesregierung den Weidetierhaltern endlich helfen müssen, ihre Herden besser zu schützen. Das haben das Bundeslandwirtschaftsministerium und Herr Schmidt jahrelang verschlafen – und es nun erneut versäumt, ihrer Verantwortung für Nutztierhalter gerecht zu werden“, sagte Miller.

Zu denken gegeben habe den Naturschützern auch, dass Union und SPD die globalen nachhaltigen Entwicklungsziele der UN zunächst nicht berücksichtigt hatten. „Dass sie jetzt im Koalitionsvertrag stehen, ist gut. In wieweit sie aber tatsächlich zur Richtschnur des Regierungshandelns werden, werden wir genau beobachten“, so Miller.
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