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Sonntag, 28. April 2024
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Verschiedenes

 
Leipzig: Bonobo-Jungtier in Pongoland geboren
African Dinner fĂĽr Zoofreunde

Nachwuchs in Pongoland: Bonoboweibchen Yasa hat gestern ein Jungtier geboren. Heute sind die beiden bereits in die Gruppe integriert worden und somit ab sofort für die Besucher des Zoo Leipzig zu sehen. Die 15 Jahre alte Mutter (geb. am 27.08.1997 in Twycross) hat den Nachwuchs am 09. Januar ohne Komplikationen zur Welt gebracht und kümmert sich intensiv um ihr Jungtier. Damit hat es zum ersten Mal seit mehr als drei Jahren wieder mit Nachwuchs in der nun zehnköpfigen Bonobogruppe (Pan panicus) in Pongoland geklappt. Für den Bestand der stark vom Aussterben bedrohten Tierart ist jede erfolgreiche Geburt wichtig. Im internationalen Zoo-Informationssystem ZIMS wurden in den vergangenen zwölf Monaten lediglich sechs Jungtiere erfasst. „Die erfolgreiche Zucht bedrohter Tiere gehört zu den primären Zielen moderner Zoos. Wir freuen uns, mit dem Nachwuchs neuerlich zu zeigen, dass sich die Tiere in Pongoland wohlfühlen und wir einen entscheidenden Beitrag für den Artenschutz leisten“, sagt Zoodirektor Dr. Jörg Junhold.

Dem Winter entfliehen können Zoofans im Rahmen des African Dinner. Teilnehmer erwartet ein faszinierender Abend in der stilechten Kiwara-Lodge. Inmitten des afrikanischen Ambientes wird ein afrikanisches 4-Gänge-Menü inklusive Getränke serviert. Spannende Berichte über die Kultur, Tradition und Historie Gambias gehören ebenso zum Programm wie eine exklusive Tour zu den Giraffen und Löwen. Buchungen für die African Dinner-Abende am 11. und 25. Januar sowie den 8., 14. und 22. Februar sind über das Safari-Büro (Tel. 0341 5933-385 oder per E-Mail an safaribuero@zoo-leipzig.de) möglich.
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2013 – Energie und die Region Freiburg und am südlichen Oberrhein
Der gemeinnützige Freiburger Umweltschutzverein ECOtrinova e.V., der in der Region am südlichen Oberrhein auch rheinüberschreitend tätig ist, sieht für 2013 eine Fülle von Aufgaben zu Energie und Umwelt auf die Region zukommen, d.h. auf ihre BewohnerInnen, Politik, Verwaltungen und Gewerbe.
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Ă–KO-TEST-Magazin Januar 2013
Die Januar-Ausgabe des Ă–KO-TEST-Magazins gibt es seit dem 28. Dezember im Zeitschriftenhandel. Das Heft kostet 3,80 Euro. Wieder mit dabei: Das Elternmagazin Kinder Kinder mit vielen hilfreichen Tipps und Tests.


Aus dem Inhalt:

Test: Erdbeerjoghurts
Auch wenn Joghurts nach Erdbeere schmecken, muss nicht immer viel Erdbeere drin sein. Fünf Produkte im Test haben einen Fruchtgehalt von nicht einmal zehn Prozent. Hier wird mit Aromen nachgeholfen. Interessanterweise fand das von ÖKO-TEST beauftragte Aromenlabor in zwei Produkten Stoffe, die nicht in der Erdbeere vorkommen. Kritisch sieht ÖKO-TEST zudem, dass alle Joghurts viel zu süß sind. In einem 250-Gramm-Becher steckt sogar Zucker, der dem Gehalt von 10,4 Stück Würfelzucker entspricht. Außerdem sollten sich Verbraucher nicht von Werbung mit Weidemilch und grünen Wiesen auf der Verpackung blenden lassen. Bei den konventionellen Herstellern haben die Kühe nicht viel Gras gesehen, sondern wurden vor allem mit Kraftfutter gefüttert. Das erkennt man an dem Anteil bestimmter Fettsäuren in der Milch.

Test: Spielesoftware/Computerspiele
Blassgesichtige Söhne oder Töchter, die bis spät nachts vor dem Rechner sitzen und ihre Zeit mit Computerspielen verdaddeln – eine Horrorvision vieler Eltern. Aber komplett verbieten, geht nicht. Es gibt aber auch jede Menge Spiele, die unproblematisch sind und weitgehend frei von Gewaltinhalten und süchtigmachendem Charakter. ÖKO-TEST stellt 16 empfehlenswerte Programme vor.

Test: Babyseifen
Warmes Wasser reicht aus, um Babys Haut zu reinigen. Eltern, denen der Anblick „Baby in Leitungswasser ohne alles“ am Badetag zu karg erscheint, können aber auch Babyseifen verwenden. Im Test haben alle Produkte ein „sehr gut“ erhalten. Dabei sind die Preisunterschiede gewaltig. Die teuerste Seife kostet zwölfmal mehr als die günstigste.

Test: Erkältungsbäder
Wenn sich eine Erkältung ankündigt, verspricht ein warmes Wannenbad mit duftenden ätherischen Ölen Wohlbefinden. ÖKO-TEST hat sowohl Arzneibäder als auch kosmetische Bäder untersucht. Rundum überzeugt hat kein Produkt. Das liegt an problematischen Inhaltsstoffen. Substanzen wie das Terpen Kampfer haben nur einen geringen therapeutischen Nutzen, können aber heftige Nebenwirkungen verursachen, wie etwa Hautreizungen und Kontaktekzeme. In einigen Bädern sind Nadelholzöle mit dem starken Allergen Delta-3-Caren enthalten. In allen Produkten stecken aber auch allergieauslösende Duftstoffe.

Test: Badreiniger
Aufsprühen, abspülen, fertig – dass Badputzen so einfach sein soll, ist ein Märchen, das uns die Werbeindustrie erzählt. Mit Wischlappen angewendet, säubern aber alle von ÖKO-TEST untersuchten Badreiniger ganz passabel. Vorsicht ist jedoch bei zu aggressiven Reinigern geboten, weil sie Chrom, Metall und Kunststoffe angreifen können. Kritisch zu sehen ist etwa der Inhaltsstoff Ameisensäure. Diese ist nicht nur gefährlicher als Milchsäure und Zitronensäure, sie belastet auch die Innenraumluft mit ihren Dämpfen. Noch problematischer ist die Etidronsäure, die nur in einem getesteten Produkt enthalten ist. Denn sie kann biologisch so gut wie nicht abgebaut werden. Neben den Säuren belasten auch die in allen Badreinigern enthaltenen Duftstoffe die Raumluft und die Umwelt, weil sie relativ schwer abbaubar sind.

Test: Yoga- und Pilatesmatten
Die meisten Yoga- und Pilates-Matten stecken voller Schadstoffe. Kunststoffmatten enthalten manchmal Weichmacher wie DEHT und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, die nicht nur unangenehm müffeln, sondern im schlimmsten Fall krebserregend sein können. Ganz besonders leichte Unterlagen bestehen meist aus EVA. Bei der Aufschäumung dieses Kunststoffes kann fruchtschädigendes Formamid entstehen. Ein weiteres unerwünschtes Nebenprodukt aus der Kunststoffherstellung ist 2-Phenyl-2-propanol, bei dem man befürchtet, dass es Allergien auslösen kann. Latexmatten haben dagegen ein Problem mit krebserregendem Nitrosamin. Auf Nummer sicher können Yogis nur mit Schur- und Baumwollmatten gehen.

Test: schwarze und farbige Tätowierfarben
Seit Jahren schlagen deutsche und EU-Behörden Alarm, weil in Tattoofarben krebserregende und verbotene Stoffe stecken. Doch getan hat sich seither nicht viel, wie ÖKO-TEST zeigt. Knapp die Hälfte der getesteten Produkte ist laut Laboranalyse nach wie vor randvoll mit gesundheitsschädigenden Substanzen. Fünf farbige und zwei schwarze Farben hätten sogar überhaupt nicht verkauft werden dürfen.

Test: Restschuldversicherungen
Wer eine teure Anschaffung nicht bar bezahlen kann, sondern in monatlichen Raten abstottern muss, kommt kaum umhin, eine Restschuldversicherung abzuschließen. Die soll die Hinterbliebenen beim Tod des Kreditnehmers absichern, sie soll einspringen, wenn wegen Arbeitslosigkeit oder Krankheit das Geld fehlt, den Kredit zu bedienen. Doch nicht nur die Zinsen sind unverhältnismäßig hoch, die Versicherungsbedingungen machen zudem die Leistung der Versicherer eher zum Glückspiel.
 
 

 
Auftaktveranstaltung „Klimaschutz konkret“
am Donnerstag, den 10. Januar 2013 um 18:00 Uhr im Konzerthaus Freiburg

Das Langzeitprojekt „Klimaschutz konkret“ wurde von der Innovation Academy e.V. aus Freiburg initiiert. Am Projekt sind die drei Freiburger Gymnasien mit jeweils einer 9. Klasse beteiligt: Kepler, St. Ursula und Wentzinger.

"Klimaschutz konkret" wendet sich in erster Linie an die Schülerinnen und Schüler, aber bezieht deren Familienhaushalte mit ein bei der Bearbeitung der sechs folgenden Schwerpunkte: Klimawandel, Elektrizität / erneuerbare Energien, Heizung / Warmwasser, Haushaltsmüll, Konsum / Lebensmittel und Mobilität. Für die Unterstützung der beteiligten Lehrerinnen und Lehrer erstellt die Innovation Academy seit September 2012 ein pädagogisches Handbuch und führt als außerschulischer Partner mit den Klassen themenspezifische Exkursionen in der Region durch.

Im Januar 2013 beginnt der einjährige Messzeitraum für Strom, Heizung und Warmwasser in den Elternhaushalten. Erstmals soll in Deutschland gemessen werden, ob sich umweltpädagogische Unterrichtseinheiten auf die beteiligten Schülerhaushalte in Form von konkreten CO2-Reduktionen auswirken. Das Projekt ist außerdem als Wettbewerb zwischen den 3 Klassen angelegt. Die anonymisierten Daten werden klassenweise erhoben und zählen neben begleitenden Aktionen während des Schuljahres und einer abschließenden Ausstellungspräsentation jeweils zu 50 Prozent. Im April 2014 findet dann die Abschlussveranstaltung in Freiburg statt.

“Klimaschutz konkret“ wird durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) und das Landesumweltministerium Baden-Württemberg und zahlreiche Sponsoren aus der regionalen Wirtschaft gefördert.

Die Freiburger UmweltbĂĽrgermeisterin Gerda Stuchlik unterstĂĽtzt die Veranstaltung mit einem GruĂźwort. SchĂĽlerinnen und SchĂĽler gestalten das Rahmenprogramm und zeigen Fotos von den bereits im Herbst durchgefĂĽhrten Exkursionen.
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Budabike und Fahrradtaxi Freiburg starten Austausch zum Umwelt-Tourismus
Erstmals neue strategische Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Ungarn

Budapest/Freiburg (ft). Pünktlich zum Start in das Jubiläumsjahr zehn Jahre Fahrradtaxi Freiburg haben nun budabike Budapest und Fahrradtaxi Freiburg eine Zusammenarbeit im Umwelt-Tourismus vereinbart. Die bislang einmalige Vereinbarung über Grenzen sieht einen strategischen Austausch vor, um in beiden Ländern noch mehr Menschen für das Thema zu begeistern. Dabei werden konkret gemeinsame Touren vermarktet und ebenso im Marketing neue Wege der Präsentation wie etwa mit www.balaton-radweg.info beschritten. Dazu kommen bei Bedarf gemeinsame Messe-Besuche oder auch ein neues Konzept zur E-Mobilität in Ungarn.

bubabike bietet seit 2009 in Budapest und auf Anfrage in vielen Regionen Ungarns, darunter am Balaton, geführte Touren mit dem Fahrrad in unterschiedlichsten Variationen für Interessenten. Besonders passt da bei budabike auch die Möglichkeit, Angebote für Menschen mit Handicap zu organisieren, da genau diese Zielgruppe bei Fahrradtaxi Freiburg immer mehr in den Focus rückt und somit die Synergien gut genutzt werden können. Mehr Informationen zum Unternehmen budabike und deren Angebote gibt es unter www.budabike.com.

Fahrradtaxi Freiburg bietet seit 2003 verschiedene Touren mit dem Fahrradtaxi an. Dabei können jeweils zwei Personen bequem in einem Taxi befördert werden. Schwerpunkte des Angebotes sind neben Stadtrundfahrten kulinarische Erlebnisfahrten, aber ebenso der Gepäcktransport zu Hotels oder nach dem Einkauf sowie Shuttle-Fahrten bei Veranstaltungen in der Region. Daneben hat das Unternehmen immer mehr seinen Focus auf die Beratung und den Austausch im Umwelt-Tourismus gelegt und vermarktet das Thema Radtourismus im Internet über Grenzen unter anderem unter www.oberrhein-radweg.de oder www.kaiserstuhl-radweg.de. Mehr Informationen zum Unternehmen Fahrradtaxi unter www.fahrradtaxi-freiburg.de.
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Ă–KO-TEST Tattoofarben
Verbotene Stoffe unter der Haut

Seit Jahren schlagen deutsche und EU-Behörden Alarm, weil in Tattoofarben krebserregende und verbotene Stoffe stecken. Doch getan hat sich seither nicht viel, wie ÖKO-TEST zeigt. Knapp die Hälfte der getesteten Produkte ist laut Laboranalyse nach wie vor randvoll mit gesundheitsschädigenden Substanzen. Fünf farbige und zwei schwarze Farben hätten sogar überhaupt nicht verkauft werden dürfen.

Tattoofarben werden wie Arzneimittel direkt in den Körper unter die Haut gestochen. Funde von Tattoofarben in Lymphknoten deuten schon länger darauf hin, dass die Farben nicht in der Haut bleiben. Eine aktuelle Untersuchung von 20 schwarzen und farbigen Tätowierfarben, die das Verbrauchermagazin ÖKO-TEST für die aktuelle Januar-Ausgabe durchgeführt hat, zeigt, dass jede dritte Farbe nicht verkauft werden hätte dürfen. In ihnen stecken krebserregende und krebsverdächtige Substanzen.

In gelben und grünen Farben hat das Labor etwa aromatische Amine gefunden. Diese krebserregenden Stoffe sind nach der deutschen Tätowiermittelverordnung verboten. Eine andere Farbe enthielt krebserregende Nitrosamine. Die Substanzen kommen als Verunreinigung mit den Pigmenten in die Tattoofarben, was laut Tätowiermittelverordnung ebenfalls verboten ist. Im Schwarz zweier Marken wurden polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe nachgewiesen, und zwar in Gehalten, für die die deutsche Kontrollbehörden einen Verkaufsstopp verhängen würden. Die krebsverdächtigen PAK-Rückstände entstehen bei der Herstellung von Rußschwarz. Ihr Nachweis zeugt von einer schlechten Qualität des eingesetzten Rußpigments. Und die Schadstoffliste ist noch nicht zu Ende: ÖKO-TEST entdeckte zudem krebsverdächtiges Formaldehyd/-abspalter und Konservierungsmittel wie Benzoisothiazolinon, das ein hohes Potenzial besitzt, für eine Kontaktallergie zu sensibilisieren. In sieben Produkten stecken umstrittene halogenorganische Farbstoffe und in zwei Farben das Allergen Nickel.

Das Ă–KO-TEST-Magazin Januar 2013 gibt es seit dem 28. Dezember 2012 im Zeitschriftenhandel. Das Heft kostet 3,80 Euro.
 
 

 
Volkszählung im Garten: Bundesweite „Stunde der Wintervögel“ vom 4. bis 6. Janua
Berlin – Am kommenden Wochenende ist es soweit: Vom 4. bis 6. Januar ruft der NABU zum dritten Mal bundesweit alle Naturfreunde auf, eine Stunde lang die Vögel in ihrem Garten und am Futterhäuschen zu zählen. Ziel dieser „Stunde der Wintervögel“ ist es, einen flächendeckenden Überblick zur Entwicklung der Vogelwelt zu erhalten.

Bei der Zählung im vergangenen Jahr notierten 57.000 Teilnehmer rund 1,6 Millionen Vögel. „Dabei fing der letzte Winter noch bescheidener an als der aktuelle“, erinnert sich NABU-Vogelexperte Lars Lachmann. Aufgrund der warmen Witterung hatten sich Rotkehlchen, Buchfink und Kleiber vergleichsweise rar in den Gärten gemacht, da sie in Wald und Feld noch ausreichend Nahrung fanden. „Wir sind gespannt, ob sich 2013 wieder mehr Vögel am Futterhäuschen sehen lassen“, so Lachmann.

Häufigster Wintervogel war im Vorjahr der Haussperling, gefolgt von Kohlmeise und Blaumeise. Insgesamt wurden mehr als 140 verschiedene Arten gemeldet, auf die zehn häufigsten entfielen rund 80 Prozent der Individuen. „Genau auf diese häufigen und allgemein bekannten Vögel kommt es uns mit der Aktion besonders an. Wir wollen herausfinden, wie sich die Allerweltsvögel in unseren Gärten entwickeln“, so Vogelexperte Lachmann.

Ergänzt wird die heimische Vogelwelt von Wintergästen aus Nord- und Osteuropa, zum Beispiel von Bergfinken, Rotdrosseln und Seidenschwänzen. Weitere Arten sind jetzt deutlich häufiger zu beobachten als im Frühling und Sommer, denn Krähen und Dohlen, Schwanzmeisen und Buchfinken erhalten winterlichen Verwandtschaftsbesuch aus Skandinavien und Russland. Eine besondere Qualifikation ist für die Wintervogelzählung nicht nötig, Freude und Interesse an der Vogelwelt reichen für die Teilnahme aus.

Die Wintervogelzählung funktioniert ganz einfach: Von einem ruhigen Beobachtungsplatz aus wird von jeder Art die höchste Anzahl notiert, die sich im Laufe einer Stunde gleichzeitig zeigt. Die Beobachtungen können bis zum 14. Januar unter www.stundederwintervoegel.de gemeldet werden, die Meldungen werden dort live ausgewertet. Zusätzlich ist am 5. und 6. Januar jeweils von 10 bis 18 Uhr die kostenlose Melde-Hotline 0800-1157-115 geschaltet.
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Alte Apfelsorten: kein SĂĽndenfall
Im Rennen um das beliebteste Obst der Deutschen hat der Apfel die Nase vorn. Eine Untersuchung von ÖKO-TEST im September hat gezeigt, dass die meisten Äpfel erfreulicherweise frei sind von problematischen Rückständen. Allerdings gibt es in den Supermärkten nur eine begrenzte Auswahl. Dabei gibt es leckere Äpfelsorten mit langer Tradition. ÖKO-TEST stellt die wichtigsten vor.


Wie lange Äpfel in Deutschland schon angebaut werden, weiß man nicht – der Beginn der Apfelzucht in Europa verliert sich in grauer Vorzeit. Fest steht aber, dass schon die Kelten Äpfel kannten und die Klöster des Mittelalters die Frucht immer weiter veredelt haben. Seitdem hat der Apfel seine Bedeutung behalten. Mehr noch: Heute ist er sogar das einzige Obst, das in Deutschland in wirtschaftlich wirklich bedeutenden Größenordnungen angebaut wird. Heimische Erdbeeren, Birnen und Zwetschgen mögen in unseren Obstkörben zwar eine gewisse Rolle spielen, beim Apfel kommen aber immerhin noch rund 60 Prozent der Früchte aus den hiesigen Anbaugebieten, so die Agrarmarkt Informations-Gesellschaft. Der Rest wird importiert - vor allem aus Frankreich, Italien und Übersee.

Echte Sortenvielfalt? Fehlanzeige

Was einem selbst in einem kleinen Supermarkt an Äpfeln angeboten wird, mag zunächst nach großer Vielfalt aussehen. Wer aber nach etwas anderem sucht als nach den gängigen Sorten wie Braeburn, Gala, Fuji oder Jonagold, merkt schnell, dass der erste Blick täuscht. Egal ob man zu Edeka, Aldi oder auch Alnatura geht – es liegen fast immer die gleichen Sorten in den Regalen. Denn nur ein Apfel, der wirtschaftlich angebaut werden kann und so aussieht und schmeckt wie ein Apfel nach Ansicht des Durchschnittsbürgers nun mal zu schmecken hat, bekommt die Chance, in der Obstabteilung zu landen.

Doch Deutschland soll auch in Zukunft ein Apfelland mit Tradition und großer Sortenvielfalt bleiben, finden zumindest Dietmar Donner und Jürgen Luley aus Egelsbach bei Frankfurt. Die beiden Mitglieder der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald haben eine besondere Leidenschaft: seltene Apfelsorten, die teilweise jahrhundertealt sind. "Diese Früchte haben viel mehr verschiedene Geschmacksnuancen als die heute üblichen Äpfel. Einige sind auch süßer und würziger", erklärt Luley. "Zudem sind alte Sorten viel widerstandsfähiger gegen Schädlinge als hochgezüchtete Sorten, bei denen es nur um einen hohen Ertrag geht", sagt er.

Rund um ihren Ort pflegen Donner und Luley alte Streuobstwiesen und haben im vergangenen Jahr zwischen Frankfurt und Darmstadt ein Grundstück erworben, auf dem nun "pomologisches Erbe" erhalten werden soll: Bäume seltener Sorten, die teilweise schon vom Aussterben bedroht sind, haben die Vereinsmitglieder auf das Grundstück gesetzt und es so zur Streuobstwiese gemacht. 15 verschiedene Sorten schlagen hier bereits neue Wurzeln. Und es sollen noch mehr werden. Eine Art Apfelfreilichtmuseum könnte man die Wiese fast nennen. Und hier wird auch Wissen weitergegeben: Im Frühjahr hat Luley interessierten Apfelbaumbesitzern in einem Lehrgang gezeigt, wie man die Bäume beschneidet, damit sie im Herbst viele Früchte tragen. Und der Fachmann weiß auch, was man tun kann, wenn die Bäume doch mal von Schädlingen befallen sein sollten.

Trotz ihrer besonderen Eigenschaften können diese Äpfel im Wettbewerb um die Poleposition im Supermarkt aber nicht mithalten. "Verkaufen kann man die Äpfel nicht", sagt Luley. "Sie passen nicht in das Schema, in das Supermarktäpfel nun mal passen müssen." Viele Früchte würden vielleicht gerade mal als "Handelsklasse III" durchgehen: zu klein, zu ungleichmäßig, zu platt - damit kann man nicht die handelsüblichen Sechserpackungen füllen.

Stattdessen werden die Äpfel aus der Umgebung von Egelsbach weiter verarbeitet zu Gelee, Pralinen und natürlich zu "Ebbelwoi". Mit dem Erlös sollen weitere Streuobstwiesen erhalten werden, die auch wertvolle Biotope sind. Zum Beispiel für den Siebenschläfer, das Maskottchen und Markenzeichen für die vermarkteten Produkte.

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Von wegen "Alte Ă„ppel"

Sollten Ihnen auf einem regionalen Obstmarkt oder in einem Hofladen einmal die folgenden alten Sorten angeboten werden, greifen Sie zu – Sie bekommen etwas Besonderes. Nur eine kleine Auswahl:

• Borsdorfer: Der Borsdorfer gilt als die älteste dokumentierte Sorte in Deutschland. Der aus einem Wildapfel hervorgegangene Apfel wurde im Jahre 1150 erstmals erwähnt und wurde schon durch die Klöster des Mittelalters veredelt und verbreitet. Er zeichnet sich durch sein ausgewogen-würziges Aroma aus.

• Alkmene: Hervorgegangen aus einer Kreuzung von Cox Orange und Geheimrat Oldenburg. Kenner schätzen an der edelaromatischen Sorte das weiße, zarte, süß-säuerliche Fruchtfleisch.

• Gravensteiner: Die Sorte war schon im 17. Jahrhundert bekannt, sein genaues Alter ist aber unbekannt. Die rot geflammten Früchte bestechen durch den Duft und vor allem die Aromenvielfalt, die bisher unübertroffen sein soll.

• Klarapfel: Der Kompottapfel schlechthin. Besonders ältere Menschen, die Apfelkompott von früheren Zeiten kennen, kommen beim Aroma eines Klarapfel-Kompotts ins Schwärmen. Obwohl der Apfel hell ist, ist das Kompott leicht rosafarben.

• Weißer Winter-Calville: Einst der teuerste Apfel der Welt. Wurde zu früheren Zeiten einzeln in Seidenpapier gewickelt und für bis zu drei Reichsmark das Stück als Tafelschmuck an die Höfe verkauft. Heute eine Liebhabersorte, für die auch mal fünf Euro pro Kilo verlangt werden – wenn die Früchte überhaupt verkäuflich sind. Wenn man das Glück hat, sie zu bekommen, erhält man ein an Erdbeeren erinnerndes Aroma, feine Säure und viel Vitamin C.

• Renette: Ein Überbegriff für "wohlschmeckende Äpfel". Es gibt unzählige Arten. Wie wäre es mit der weinsäuerlich-würzigen Grauen Herbstrenette? Trotz der rauen, braunen Schale eignet sie sich gut für Apfelkuchen. Oder die Ananasrenette, die im 19. Jahrhundert gerne im Rheinland angebaut wurde. Sie entwickelt bei Wärme einen an Ananas erinnernden Duft.

• Kaiser Wilhelm: Ein typischer Kelterapfel mit herb-spritzigem Fruchtaroma. Oft verschwindet er in Mischungen mit anderen Äpfeln. Es kann aber auch mal sein, dass Sie einen sortenreinen Kaiser-Wilhelm-Apfelwein bekommen. Für den müssen Sie dann aber schon so viel zahlen wie für eine gute Flasche Wein.

• Geheimrat Oldenburg: Ist eigentlich so, wie ein guter Apfel sein sollte: Locker und saftig, süß und säuerlich zugleich, mit feinem Aroma. Leider recht empfindlich - und darum selten angebaut.

• Cox Orange: Eine alte Sorte - und trotzdem vor 20 Jahren noch ein Stammgast im Supermarktregal. Heute ist er selten geworden: Die Sorte ist zu empfindlich gegen Krankheiten und wurde daher von resistenteren Sorten verdrängt. Das feste Fruchtfleisch ist würzig, saftig, aromatisch und mit feiner Säure.
 
 



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