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Dienstag, 19. März 2024
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Verschiedenes

 
NABU fordert mehr Engagement zum Schutz von Nord- und Ostsee
Infostand auf der Wassersportmesse „boot“/Gegen Plastikflut und Vermüllung der Meere

Vom 23. bis 31. Januar stellt der NABU auf der Wassersportmesse „boot“ seine Meeresschutzarbeit vor. Besucher der Halle 3 können sich beim NABU über die Bedrohung der Meere durch Plastikmüll informieren und mehr über die faszinierende Unterwasserwelt von Nord- und Ostsee erfahren. „Viele unserer heimischen Arten und Lebensräume sind stark bedroht. Schutzgebiete bestehen weitgehend nur auf dem Papier. Hier haben wir auch in Deutschland großen Nachholbedarf und müssen dringend handeln“, sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller mit Blick auf die weltgrößte Wassersportmesse in Düsseldorf.

Laden die Messeplakate zu Reisen in weit entfernte Regionen ein, so möchte der NABU den Besuchern die Artenvielfalt vor der eigenen Haustür nahebringen. Denn auch in Deutschland gibt es ausgedehnte Riffe und dichte Wälder aus Seegras, leben Schweinswale und Kegelrobben und kommen Jahr für Jahr Millionen Zug- und Rastvögel zu Gast. „Wir Menschen machen es der Natur zunehmend schwer. Fischerei, Rohstoffabbau und immer mehr Plastikmüll haben auch die Nord- und Ostsee an ihre Belastungsgrenze gebracht“, sagte NABU-Meeresschutzexperte Kim Detloff. Zwar hat Deutschland knapp die Hälfte seiner Meeresgewässer unter den Schutz des Natura-2000-Netzwerkes gestellt – doch bis heute darf auch dort gefischt werden. Der NABU vermisst bisher auch effektive Maßnahmen im Kampf gegen die Meeresvermüllung. „Erst jüngst fanden Wissenschaftler Plastik in beliebten Speisefischen. Sinnlose Einwegtüten müssen daher abgeschafft, der Verpackungswahnsinn beendet und Mikroplastik in Kosmetikprodukten verboten werden“, so Detloff.

Die Zusammenarbeit von Wassersportlern und Naturschützern kann helfen, die Situation für die Tiere in Nord- und Ostsee zu verbessern. Viele Menschen sind fasziniert vom Lebensraum Meer. Sie gilt es zu sensibilisieren und zu mobilisieren, wenn es um den Schutz von Schweinswal und anderen Meeresbewohnern geht. Dazu soll auch ein Kooperationsvertrag zwischen dem NABU und dem Verband Deutscher Sporttaucher (VDST) beitragen, der auf der Messe unterzeichnet wird. Neben der Zusammenarbeit im Meeresschutz geht es auch um die Stärkung des Naturschutzes in der Tauchausbildung.

Seit Jahren arbeitet der NABU eng mit dem VDST, dem Deutschen Segler-Verband (DSV) und dem Deutschen Kanu-Verband (DKV) zusammen, um für das umsichtige Miteinander von Wassersport und Naturschutz zu werben. Im Mittelpunkt steht dabei das Engagement gegen die zunehmende Vermüllung von Flüssen, Seen und Meeren. So wurde beispielsweise ein gemeinsames Internetportal (www.saubere-meere.de) ins Leben gerufen. Um die Vermüllung der Meere zu stoppen, müssen vorsorgende Maßnahmen an Land entwickelt werden. Über Ressourceneffizienz und Müllvermeidung diskutiert der NABU auf der „boot“ am 24. Januar auf einer Podiumsdiskussion gemeinsam mit dem VDST und PlasticsEurope als Vertreter der Kunststoffindustrie.

NABU- Programm auf der „boot“ 2016
Der NABU ist in Halle 3 (Stand C 54) zu finden. Weitere Aktivitäten finden im maritimen Klassenzimmer in Halle 13 (Stand F 13) statt:
23. Januar 15:00 Uhr: Vortrag „Bedrohte Vielfalt in Nord- und Ostsee“
24. Januar 14:00 Uhr: Podiumsdiskussion mit dem VDST und PlasticsEurope zum Thema Müll im Meer – eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung
30. Januar 14:00 Uhr: Vortrag „Müllkippe Meer“
Auf der Veranstaltungsbühne am Tauchturm in Halle 3:
26. Januar 14:30 Uhr: „Bedrohte Vielfalt in Nord- und Ostsee“
28. Januar 10:30 Uhr: „Trashbusters H2O – ein Kinder- und Jugendprojekt der NAJU“

An den Messe-Wochenenden macht eine „Müll-Meerjungfrau“ auf die dramatische Problematik von Plastikabfällen aufmerksam.
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Mundologia Freiburg
Wunderschöne Bilder - Traurige Realität

Illusionsmaschine oder Ansporn zu handeln?

An die Medien

Das Freiburger Mundologia-Festival vom 29. bis 31. Januar 2016, ist das große Reportage-Festival in Mitteleuropa und allen BesucherInnen werden tief beeindruckende Bilder von Natur, Tieren und Landschaften gezeigt.

Doch während in atemberaubenden Bildern das Hohelied der Arten und der globalen Natur gesungen wird, ist die globale und regionale Realität eine andere. Gezeigt werden Bilder von schöner, winziger, schwindender Rest-Natur und Rest-Vielfalt.

Der weltweite Verlust der Biodiversität, der Vielfalt an Arten und Lebensräumen, steigt in Zeiten scheinbar unbegrenzten wirtschaftlichen Wachstums dramatisch. Durch Jagen, Fischen und den Verlust von Lebensraum ist die Zahl von Land-, Meeres- und Süßwassertieren in 40 Jahren um 52 Prozent zurückgegangen. Die Zahl der Land- und Meerestiere ging von 1970 bis 2010 um 39 Prozent zurück und die Zahl der Süßwasser-Tiere sogar um 76 Prozent, sagt eine Studie aus dem September 2014.

Auch Südbaden und insbesondere die Rheinebene wird zunehmend scheußlich und Natur und naturnahe Gebiete schwinden! Am Rande der Vorbergzone entlang der B3 entsteht ein hässlicher Siedlungsbrei. Auf der Gesamtstrecke von 68 km zwischen Freiburg & Offenburg gibt es aktuell 50,3 km weiter wuchernde Siedlungsflächen und 17,7 km naturfernen "Freiraum". Immer mehr Beton ergießt sich auch in die Schwarzwaldtäler und rund um den Kaiserstuhl (wo selbst FFH-Gebiete bebaut werden sollen, wie der Konflikt um das Weingut Vogel zeigt). Die Regionalplanung wird von Bürgermeisterinteressen dominiert. Dazu kommen als Folge freien Handels und globaler Konkurrenz immer mehr landwirtschaftliche Monokulturen und die heftige Vermaisung der Rheinebene.

Mit dem neuen Parkhaus Feldberg, der Gefährdung des wunderschönen Tennenbacher Tales, dem geplanten sechsspurigen Autobahnausbau und der Verwirklichung des Verkehrsdrehkreuzes Oberrhein werden weitere, kleine und große Schritte zur Entwertung unserer Landschaft, zum Verlust an Lebensqualität und hin zu mehr Klimawandel getan.

Es ist schön (und die -berühmte- kurze Rast im quellenkühlen Tal), sich an den wunderschönen Mundologia-Vorträgen & Bildern zu berauschen und es ist ebenso wichtig, sich für die verbliebenen schönen Restlandschaften, für Biodiversität & die Natur der Welt und am Oberrhein und gegen den Klimawandel zu engagieren. Ein kleiner regionaler Erfolg war der mühsam-erfolgreiche Kampf für den Nationalpark Nordschwarzwald. Wir wünschen den BesucherInnen des Festivals beeindruckende Bilder und den Veranstaltern viel Erfolg.
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Autor: Axel Mayer, BUND Geschäftsführer

 
NABU-Umfrage
Bundesbürger fordern saubere Diesel-Fahrzeuge ein

Dobrindts Blockadehaltung beim Abgasskandal schadet menschlicher Gesundheit und dem Klima

Drei Viertel der Deutschen gehen davon aus, dass die Nähe der Politik zur Automobilindustrie zu Lasten der Verbraucher geht. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Forschungsinstituts YouGov im Auftrag des NABU. Demnach erwecken der aktuelle Abgas-Skandal sowie die immer höheren Abweichungen zwischen offiziellen Verbrauchsangaben und tatsächlichem Kraftstoffbedarf den Eindruck, dass Politik und staatliche Behörden ihrer Kontrollfunktion nicht hinreichend nachkommen. 79 Prozent der Befragten erwarten, dass die Fahrzeuge die vom Hersteller angegebenen Werte auch tatsächlich einhalten. Doch die Realität sieht anders aus: Bislang überprüft das zuständige Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) nicht unter realen Fahrbedingungen, wie hoch die Emissionen von Autos auf der Straße tatsächlich sind.
Außerdem wird insbesondere beim Diesel die Kritik lauter: 58 Prozent der Bundesbürger stimmen laut Umfrage zu, Dieselfahrzeuge nötigenfalls mit einem Einfahrverbot in die Innenstädte zu belegen, um dort die Luftqualität zu verbessern.

NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller: „Während Behörden in Frankreich, Belgien, Großbritannien und den USA mit der Aufklärung des Abgasskandals Ernst machen, zeichnet sich Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt durch Untätigkeit aus. Er hält immer noch seine schützende Hand über die Autokonzerne und die Ergebnisse seiner Untersuchungskommission bleiben unter Verschluss. Diese Blockadehaltung Dobrindts schadet der menschlichen Gesundheit und dem Klima.“ Der Minister müsse endlich die Karten auf den Tisch legen, auch wenn es damit für weitere Hersteller schmerzhaft werde. Ungereimtheiten bei den Abgaswerten und durchschnittliche Mehrverbräuche von mittlerweile rund 40 Prozent belasten nicht nur das Klima, die Gesundheit und den Geldbeutel der Menschen, sondern auch das Vertrauen in den Aufklärungswillen der Politik.

Dietmar Oeliger, Leiter Verkehrspolitik: „Unsere Umfrage zeigt klar, dass der Diesel im Zuge des Abgas-Skandals deutlich an Zustimmung verloren hat. Die Hersteller sollten sich fragen, wie lange sie diesen europäischen Sonderweg noch weiter gehen wollen, statt ihr gesamtes Know-how endlich auf die Entwicklung wirklich emissionsarmer Fahrzeuge zu konzentrieren. Auch in der Autoindustrie gilt das Sprichwort: Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.“ Da die Abgasbelastung in Innenstädten nach wie vor deutlich zu hoch sei, sei es nur eine Frage der Zeit, bis die Städte die Notbremse zögen und Diesel-Fahrzeugen mit schlechten Abgaswerten die Einfahrt verweigerten. Metropolen wie London, Paris, Oslo oder Madrid verfolgten bereits entsprechende Ansätze.

Alle Daten, soweit nicht anders angegeben, sind von der YouGov Deutschland AG bereitgestellt. An der Befragung zwischen dem 08. und dem 11. Januar 2016 nahmen 2035 Personen teil. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung (Alter 18+).
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NABU überreicht fast 47.000 Unterschriften gegen Greifvogelmord
Illegale Greifvogelverfolgung stoppen/Verkauf und Besitz von Habichtfangkörben verbieten

Fast 47.000 Unterschriften gegen die illegale Verfolgung von Greifvögeln in Deutschland hat der NABU am heutigen Mittwoch an Bundesumweltministerin Barbara Hendricks überreicht. Sie nahm diese stellvertretend für die Umwelt- und Innenminister der Länder und des Bundes entgegen.

Obwohl alle Greifvogelarten in Deutschland seit den 1970er Jahren unter strengem Schutz stehen, werden immer noch jedes Jahr Hunderte Greifvögel illegal verfolgt. Vergiftungen, Fang, Abschuss und die Zerstörung von Nestern verhindern die weitere Erholung der durch jahrhundertelange Verfolgung dezimierten Bestände und die Wiederbesiedlung verwaister Brutgebiete.

Seit 2004 haben der NABU und das Komitee gegen den Vogelmord 869 Straftaten gegen Greifvögel dokumentiert, bei denen 1373 Vögel von 18 verschiedenen Greifvogel- und drei Eulenarten getötet wurden. Die Dunkelziffer unentdeckter Taten ist wesentlich höher.

Neben dem Vogel des Jahres 2015, dem Habicht, sind vor allem Mäusebussarde und Rotmilane, aber auch sehr seltene Arten wie Wanderfalken, Seeadler, Schreiadler und Steinadler betroffen. Dass die bundesweite Verfolgung dieser faszinierenden Tiere immer noch nicht abnimmt, zeigt die Tatsache, dass auch im Jahr 2015 wieder 63 Fälle mit 80 toten Greifvögeln gezählt wurden. Traurige Hochburg der Greifvogelverfolgung ist trotz abnehmender Tendenz nach wie vor Nordrhein-Westfalen mit 17 Fällen im vergangenen Jahr, gefolgt von Baden-Württemberg mit 13 sowie Niedersachsen und Bayern mit je elf Fällen.

Neu ist die Verfolgung von Greifvögeln im Zusammenhang mit Windkraftanlagen: In 42 zusätzlichen Fällen aus den Jahren 2010 bis 2015 besteht dringender Verdacht auf die illegale Zerstörung von Großvogelhorsten in der Nähe von bestehenden und geplanten Windkraftanlagen. Auch bei drei der registrierten Tötungsdelikte liegt ein entsprechender Zusammenhang nahe.

„Wer gern mit dem Finger auf die Fänger unserer Zugvögel im Mittelmeerraum zeigt, muss auch vor der eigenen Haustür kehren und energisch gegen Vogelmord im eigenen Land eintreten. 47.000 Menschen in Deutschland haben dies mit ihrer Unterschrift auf Initiative des NABU bereits getan“, sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Mithilfe der Petition fordert der NABU die zuständigen Länder auf, Straftaten gegen Greifvögel effektiv zu registrieren, aufzuklären und zu ahnden und verweist dabei auf das Vorbild Nordrhein-Westfalen.

„Beim nordrhein-westfälischen Umweltministerium wurde eine Stabsstelle Umweltkriminalität eingerichtet, die durch enge Zusammenarbeit mit Polizei, Staatsanwaltschaft und Naturschutzbehörden eine effektive Registrierung und Verfolgung entsprechender Straftaten ermöglicht und in den vergangenen zehn Jahren bereits zu über 30 rechtskräftigen Verurteilungen geführt hat“, so NABU-Vogelschutzexperte Lars Lachmann. In anderen Ländern, wie Niedersachsen oder Schleswig-Holstein, existiere bis heute nicht einmal ein Register für gemeldete Straftaten gegen Greifvögel.

Die Petition fordert außerdem die Bundesregierung auf, nicht nur die Anwendung, sondern auch den Verkauf und Besitz bestimmter Greifvogelfallen, wie den sogenannten Habichtfangkorb, so bald wie möglich zu verbieten, damit die zuständigen Behörden effektiver gegen den Fang von Greifvögeln vorgehen können. „Zudem muss die Erteilung von Ausnahmegenehmigungen lokaler Naturschutzbehörden für den Abschuss oder Fang von Greifvögeln aufgrund behaupteter allgemeiner Schäden an Niederwild und Hausgeflügel endlich der Vergangenheit angehören“, forderte NABU-Bundesgeschäftsführer Miller.

Fälle von illegaler Greifvogelverfolgung können auch in Zukunft bei der vom Komitee gegen den Vogelmord eingerichteten Erfassungs- und Dokumentationsstelle Greifvogelverfolgung und Artenschutzkriminalität (EDGAR) unter 0160-5813445 oder edgar@komitee.de gemeldet werden.
 
 

 
Ecofit-Projekt 2015
Urkundenverleihung in der Alten Wache

Feierliche Abschlussveranstaltung mit fünf Unternehmen

Fünf Unternehmen aus Freiburg und Kirchzarten werden für
ihr vorbildliches ökologisches Engagement in ihren Betrieben
ausgezeichnet: Die Deutsche Bimoid GmbH, HalstrupWalcher
GmbH, Implenia Regiobau GmbH (früher Bilfinger
Regiobau GmbH), das Max-Planck-Institut für Immunbiologie
und Epigenetik und die Pierre Fabre Dermo Kosmetik GmbH.
Sie haben 2015 am Ecofit-Projekt teilgenommen, einem
baden-württembergischen Förderprogramm, das
Unternehmen in Freiburg die Möglichkeit bietet, im eigenen
Betrieb Energieeinsparpotenziale zu ermitteln und dann
umzusetzen.

Der Prozess, der mit Ecofit angeregt wurde, wird auch nach
dem heutigen Abschluss nachhaltige Spuren hinterlassen.
Themen wie der bewusste und sparsame Umgang mit
Ressourcen oder die Vermeidung und Trennung von Abfällen
werden selbstverständlich und fest im Betriebsablauf
verankert.

Umweltbürgermeisterin Gerda Stuchlik und Roland Schestag
vom baden-württembergischen Umweltministerium
überreichen heute bei der Abschlussveranstaltung in der
Alten Wache den fünf Unternehmen eine Urkunde mit der
Auszeichnung „Ecofit Betrieb“ für ihr Engagement im
betrieblichen Umweltschutz.

„Das Ecofit-Projekt zeigt erneut, wie wichtig es ist, dass auch
die Unternehmen in der Region uns helfen, die
hochgesteckten städtischen Klimaschutzziele vor Ort
umzusetzen. Und es beweist, dass sich ökologisches
Arbeiten auch ökonomisch lohnt“, freut sich
Umweltbürgermeisterin Gerda Stuchlik anlässlich der
Preisverleihung.

Ecofit ist ein Förderprogramm des Landes BadenWürttemberg.
Es setzt im Bereich der Energieeffizienz sowie
im betrieblichen Umweltschutz an und hilft den Betrieben,
nicht nur einschlägige Umweltvorschriften einzuhalten,
sondern unterstützt sie auch dabei, gezielt Kosten
einzusparen, was letztendlich die Wettbewerbsfähigkeit der
Unternehmen steigert.

Ecofit ist ein Förderprogramm des Landes BadenWürttemberg.
Es setzt im Bereich der Energieeffizienz sowie
im betrieblichen Umweltschutz an und hilft den Betrieben,
nicht nur einschlägige Umweltvorschriften einzuhalten,
sondern unterstützt sie auch dabei, gezielt Kosten
einzusparen, was letztendlich die Wettbewerbsfähigkeit der
Unternehmen steigert.

Ãœber ein Jahr hinweg wurden die Projektteilnehmer in acht
gemeinsamen Workshops und zusätzlich auch individuell vor
Ort betreut. Neben der Reduzierung von negativen
Umweltauswirkungen und einer Kostenreduzierung schafft
das Programm in den Betrieben darüber hinaus die
notwendigen Grundlagen, um zu einem späteren Zeitpunkt
mit wenig Mehraufwand ein vollständiges
Umweltmanagementsystem aufzubauen.

Inhaltlich und organisatorisch wurden die Unternehmen von
der Beratungsgesellschaft Arqum aus Stuttgart betreut.
Arqum berät Unternehmen, Kommunen und Ministerien in
Fragen des nachhaltigen Wirtschaftens und bei der
Einführung von Qualitäts- und Umweltmanagementsystemen.

Die Ergebnisse des Projekts wurden berechnet und detailliert
in einer Broschüre zusammengefasst. Die erzielten
Einsparungen in einer kurzen Ãœbersicht:

Kosteneinsparungen nach Bereichen:
Energie: 42.700 Euro
Rohstoffe/Abfälle: 13.800 Euro
Sonstiges: 2.500 Euro
Summe: 59.000 Euro

Stoffmengeinsparungen:
Gesamteinsparung Energie: 241.100 kWh
Gesamteinsparung CO2-Emissionen: 134.000 kg

Um weiteren Unternehmen in Freiburg die Teilnahme am
ECOfit-Förderprogramm zu ermöglichen, wird die Stadt eine
weitere Projektrunde anbieten. Interessierte Unternehmen
können sich gerne vorab an das Umweltschutzamt, Sabine
Wirtz, Telefon: 201-6148, sabine.wirtz@stadt.freiburg.de
wenden.
 
 

 
NABU fordert naturverträgliche Agrarwende
Bauernhöfe statt Agrarindustrie

Geg vom Prinzip Gießkanne/Entwicklung des ländlichen Raumes stärken

Anlässlich der Agrardemonstration „Wir haben es satt! – Bauernhöfe statt Agrarindustrie“ am heutigen Samstag in Berlin fordert der NABU einen Kurswechsel in der Agrarpolitik: Feste Strukturen, die allein auf die Förderung der Agrarindustrie und -lobby zielten, müssten beseitigt und stattdessen im Rahmen einer Neuausrichtung der EU-Agrarpolitik eine naturverträgliche Landwirtschaft gestärkt werden.

„Wir müssen endlich weg von der Massentierhaltung, Monokulturen und massivem Pestizideinsatz, was mit der gießkannenartigen Förderung der Brüsseler Agrarmilliarden stets aufs Neue zementiert wird. Stattdessen brauchen wir eine Stärkung des Ökolandbaus und Maßnahmen, die den Schutz von Wiesen und Weiden, Böden und Gewässern in der Landwirtschaft ausreichend fördern“, sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke auf der Auftaktkundgebung der Demonstration am Potsdamer Platz. Das Motto der Demonstration „Bauernhöfe statt Agrarindustrie“ bringe es auf den Punkt: Landwirte, die sich für den Naturschutz engagieren, müssten dafür auch belohnt werden. „Eine artgerechte Tierhaltung, gesundes Essen, das Engagement für saubere Gewässer und gesunde Böden sind ein wichtiger Beitrag zum Erhalt unserer Kulturlandschaft, dem Artenschutz und damit auch zum Gemeinwohl“, so Tschimpke weiter.

Unter dem Motto „Naturschätze retten statt Landschaften plätten" beteiligten sich NABU- und NAJU-Aktive mit einer „Arche für bedrohte Arten in der Agrarlandschaft“ an dem Protestzug in Berlin. Damit machten sie auf den alarmierenden Schwund von Arten der Agrarlandschaft wie Feldlerche, Kiebitz und Rebhuhn aufmerksam. Jedes Jahr fließen über 60 Milliarden Euro fast bedingungslos in die europäische Landwirtschaft. Lediglich 18 Milliarden Euro umfasst die so genannte zweite Säule der Agrarpolitik. Mit dem Geld werden verschiedene Maßnahmen zur Entwicklung des ländlichen Raumes sowie Agrarumweltmaßnahmen gefördert. Der NABU fordert die Neuausrichtung der EU-Agrarpolitik und eine deutliche Stärkung der zweiten Säule, um Maßnahmen zum Erhalt von natürlichen Ressourcen, ländlichen Gemeinschaften sowie der Verbesserung des Tierschutzes zu fördern.

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Mehrheit der Bundesbürger lehnt Zuschüsse für Elektroautos aus Steuergeldern ab
Keine Geldgeschenke für die Automobilindustrie ohne ökologisch sinnvolle Gegenfinanzierung

Die Mehrheit der Bundesbürger lehnt Kaufprämien für Elektroautos ab, wenn die Gelder aus Steuermitteln kommen sollen. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Forschungsinstituts YouGov im Auftrag des NABU. Auch wenn sich rund 40 Prozent der Befragten gegenüber Kaufprämien für elektrisch betriebene Pkw oder auch gegenüber einer Quote für verkaufte Neufahrzeuge prinzipiell aufgeschlossen zeigen, lehnen 65 Prozent eine pauschale Förderung von Elektroautos aus Haushalts- und damit Steuermitteln ab. Gerade einmal 17 Prozent unterstützen eine derartige Finanzierung. Nur wenige Tage vor einem entscheidenden Treffen der zuständigen Staatssekretäre der Wirtschafts-, Umwelt-, Finanz- und Verkehrsministerien am kommenden Montag sieht sich der NABU in seiner Forderung bestätigt, Kaufprämien für Neufahrzeuge nur unter der Bedingung einzuführen, dass sie eine ökologische Lenkungswirkung für den gesamten Automobilmarkt entfaltet. So sei eine Sonderabgabe auf verbrauchsstarke Fahrzeuge oder eine Erhöhung der Mineralölsteuer um beispielsweise zwei Cent je Liter denkbar, um eine etwaige Kaufprämie für Elektroautos gegenzufinanzieren. Erst Mittwoch wurden Pläne von Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel bekannt, nach dem es ein Milliardenschweres Förderprogramm für Elektroautos geben soll.

NABU Bundesgeschäftsführer Leif Miller: „Nur weil die Elektromobilität nicht so in Schwung kommt, wie von der Bundesregierung geplant, darf es jetzt keine reflexhaften Geldgeschenke für die Automobilindustrie auf Kosten der Allgemeinheit und ohne ökologisch sinnvolle Gegenfinanzierung geben.“ Die Autobauer nach der Abwrackprämie und vor dem Hintergrund des größten Abgas-Skandals der Geschichte nun erneut mit Steuergeldern zu unterstützen, ohne den Sektor zugleich zu mehr Klimaschutz zu verpflichten, sei nicht vermittelbar. Dabei tue sich hier die historische Chance auf, industriepolitische und Klimaschutzinteressen gewinnbringend miteinander zu verzahnen.

Dietmar Oeliger, Leiter Verkehrspolitik: „Die gesellschaftliche Akzeptanz von Elektroautos kann nur sichergestellt werden, wenn nicht der einfache Bürger für notwendige Innovationen der Industrie aufkommen muss, die dann nur wenigen zugutekommen. Die aktuell diskutierte Förderung der Elektromobilität darf jedenfalls nicht gegen das Fahrrad oder den öffentlichen Nahverkehr ausgespielt werden, wo es seit Jahren an finanziellen Mitteln zum Ausbau fehlt.“ Zudem müsse über eine Staffelung der Kaufprämie sichergestellt werden, dass reine Elektroautos mehr von der Förderung profitieren, als Plug-in Hybride.

Alle Daten, soweit nicht anders angegeben, sind von der YouGov Deutschland AG bereitgestellt. An der Befragung zwischen dem 08. und dem 11. Januar 2016 nahmen 2035 Personen teil. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung (Alter 18+). Vollständige Übersicht der Umfrageergebnisse erhältlich über NABU-Verkehrsexperten Dietmar.Oeliger@NABU.de und Daniel.Rieger@NABU.de
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NABU fordert ehrlichen Umgang mit den Daten zur natürlichen Waldentwicklung
Bundeslandwirtschaftsministerium verspielt Vertrauen im Umgang mit einem der wertvollsten Schutzgüter

Der NABU hat an das Bundeslandwirtschaftsministerium appelliert, die Ziele der Bundesregierung zur natürlichen Waldentwicklung in Deutschland nicht schönzurechnen. In einem jetzt bekanntgewordenen Schreiben des zuständigen Staatssekretärs Robert Kloos an die Verbände der Forst-, Holz- und Papierwirtschaft wird verkündet, dass das sogenannte Fünf-Prozent-Ziel in Zusammenhang mit der natürlichen Waldentwicklung in Deutschland bereits erreicht sei. Die im Oktober 2007 vom Bundeskabinett verabschiedete nationale Strategie zur biologischen Vielfalt sieht vor, bis zum Jahr 2020 fünf Prozent der Waldfläche Deutschlands einer natürlichen Entwicklung zu überlassen.

„In die Berechnung wurden auch Flächen aufgenommen, die heute aus verschiedenen Gründen nicht bewirtschaftet werden, morgen aber wieder genutzt werden könnten, wenn beispielsweise der Holzpreis steigt, die Holzernte günstiger wird oder ein neuer Eigentümer die Ziele ändert. Dass das Bundeslandwirtschaftsministerium jetzt mit einfachen Rechentricks versucht, die weitere Entwicklung des Netzwerkes Urwälder-von-morgen zu verhindern, ist unseriös und erschüttert auch das Vertrauen im Umgang mit den selbst gesteckten Zielen der Bundesregierung“, sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.

In einem Forschungsprojekt des Bundesamtes für Naturschutz wurden jüngst erstmalig alle Waldflächen in Deutschland ermittelt, die sich bereits heute dauerhaft natürlich entwickeln dürfen. Nüchternes Ergebnis: Bis heute verfügen nur 1,9 Prozent der Waldflächen über einen entsprechenden rechtlichen Schutz. Bis 2020 werden es 2,3 Prozent sein und mittelfristig könnten drei Prozent erreicht werden.

„Tatsächlich sind wir momentan von dem Fünf-Prozent-Ziel noch weit entfernt. Damit wir es überhaupt erreichen, müssen noch zeitnah weitere 223.000 Hektar Wald der natürlichen Entwicklung überlassen werden. Von zentraler Bedeutung ist dabei, dass durch die rechtliche Sicherung dieser Flächen die dauerhafte ungestörte Waldentwicklung gewährleistet ist“, so Miller weiter. Unbewirtschaftete Wälder, das heißt Wälder in denen keine Bäume gefällt werden, seien in Deutschland extrem selten, aber umso bedeutender für den Schutz der biologischen Vielfalt.

Der NABU setzt sich dafür ein, dass sich bis zum Jahr 2020 auf fünf Prozent des deutschen Waldes Urwälder von morgen entwickeln dürfen. Der große Anteil des Waldes soll naturschonend bewirtschaftet werden. Diese Ziele werden derzeit am besten durch die FSC-Zertifizierung umgesetzt.
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