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Verschiedenes

 
25 Jahre Nationalpark Wattenmeer: Nur halber Grund zum Feiern
Naturschutzverbände warnen vor Schwächung des Nationalparks in Schleswig-Holstein

Hamburg - Anlässlich des 25jährigen Geburtstags des Nationalparks Wattenmeer in Schleswig-Holstein bekennen sich die Naturschutzverbände NABU, Schutzstation Wattenmeer und WWF klar zum Nationalpark und seinen Erfolgen. Zu ihnen zählen der bessere Schutz der Salzwiesen, das Verbot der Jagd auf rastende Wasservögel oder die Bestandserholung von Seehunden und Kegelrobben. Ein großer Erfolg sei auch die breite Zustimmung der Öffentlichkeit für den Schutz und die Anerkennung des Nationalparks als Weltnaturerbe, die 2009 gemeinsam mit dem niedersächsischen und dem niederländischen Wattenmeer erreicht wurde.

Die Naturschutzverbände warnen angesichts zahlreicher Schutzprobleme im Nationalpark zugleich aber vor einem wachsenden Glaubwürdigkeitsproblem: „Die Nationalparkverwaltung wird bei vielen entscheidenden Fragen innerhalb des eigenen Nationalparks gar nicht beteiligt“, sagte Hans-Ulrich Rösner, Leiter des Wattenmeerbüros beim WWF. Ihr fehle zu oft der Rückhalt der Landesregierung zum Erreichen der Schutzziele. Es sei nach 25 Jahren Nationalpark nun wichtiger denn je, dass Schleswig-Holsteins Umweltministerin Juliane Rumpf den Vorrang der Natur im Nationalpark durchsetzt.

Zu den lange bekannten Problemen zählt, dass schon kurz nach der Gründung mitten im Nationalpark die Ölförderung auf der Mittelplate begann. Sie wurde seitdem nicht nur intensiviert, jüngst wurde sogar ohne Not auf Geheiß des schleswig-holsteinischen Wirtschaftsministeriums die Konzession um 30 Jahre verlängert. Dabei blieb es nicht: „Selbst eine von RWE Dea geplante Ausweitung der Ölförderung mit Bohrungen außerhalb der Mittelplate wurde von der Landesregierung noch nicht ausgeschlossen“, beklagte Johann Waller, Vorsitzender der Schutzstation Wattenmeer.

Doch hat der Nationalpark auch in anderen Fragen zu wenig Wirkung: So mausert hier jedes Jahr im Sommer fast der gesamte nordwesteuropäische Bestand der Brandgänse. Rund 200.000 Tiere sind in dieser Zeit flugunfähig und sehr empfindlich, so dass sie auf ein besonders ruhiges und ungestörtes Wattgebiet nahe der Elbmündung angewiesen sind. „Doch trotz einer freiwilligen Vereinbarung mit der Fischerei, das entsprechende Gebiet in dieser Zeit nicht zu befahren, gibt es noch so viele Störungen durch einzelne uneinsichtige Fischer, dass die Erhaltung dieses Mausergebietes gefährdet ist“, sagte Hermann Schultz, Vorsitzender des NABU Schleswig-Holstein.

Für die Naturschutzverbände zeigt es sich nach 25 Jahren als ein zentrales Problem des Nationalparks, dass die Unterwasserwelt dort kaum geschützt werde. Die Fischereibehörden umgehen die eigentlich notwendige Anwendung des europäischen Naturschutzrechts auf die Fischerei und opponieren gegen jede Regelung zugunsten des Naturschutzes. Immer wieder werden fischereiliche Eingriffe ohne Beteiligung der Nationalparkverwaltung genehmigt. Jüngstes Beispiel sind die Importe von Miesmuscheln aus anderen Ländern, mit denen weitere gebietsfremde und invasive Arten ins Watt eingeschleppt werden können.

Eine 1999 gesetzlich bestimmte Nullnutzungszone ist das einzige Gebiet des Nationalparks, in dem sich auch die Unterwassernatur erholen könnte. Dies ist einer der ganz wenigen Regelungen, die es für die Fischerei im Nationalpark gibt. Auch sie ist fast wirkungslos, denn dort angetroffene Fischkutter können meist nicht belangt werden, weil das Gebiet nicht in den von Bundesbehörden verantworteten Seekarten dargestellt wird.

Bis heute gelang es auch nicht, die bereits 1999 veränderte Begrenzung des Nationalparks und seiner Schutzzonen in jene Befahrensregelung für Boote und Schiffe zu übernehmen, für die das Bundesverkehrsministerium zuständig ist. So ist ein unüberschaubares Regelwirrwarr entstanden, bei dem nicht überrascht, dass es niemand versteht und Verstöße auch kaum verfolgt werden. Lösbar wäre dies leicht, denn schon seit 2004 liegt ein mit allen Betroffenen an der Küste einvernehmlich besprochener Vorschlag für eine neue Befahrensregelung vor.

WWF, Schutzstation Wattenmeer und NABU betonen, dass nach 25 Jahren genügend Zeit war, um allen Behörden zu vermitteln, dass die Natur im Nationalpark gesetzlichen Vorrang hat. Dies gilt für Landes- wie Bundesbehörden, denn das Bundesnaturschutzgesetz (§ 24) sagt ganz klar: „Nationalparke sind rechtsverbindlich festgesetzte einheitlich zu schützende Gebiete … Nationalparke haben zum Ziel, in einem überwiegenden Teil ihres Gebiets den möglichst ungestörten Ablauf der Naturvorgänge in ihrer natürlichen Dynamik zu gewährleisten.“
 
 

 
Viele Wildbienen schwärmen zur Zeit auf Freiburgs Spielplätzen
Umweltschutzamt appelliert: Bitte nicht auf Nester treten
Über den Freiburger Sandkästen herrscht zur Zeit reger
Flugbetrieb. Zahlreiche Männchen der so genannten Efeu-
Seidenbiene (Colletes hederae) sind geschlüpft und
schwärmen summend, paarungsbereit bevorzugt in und auf
Sandflächen.

Nach Auskunft des Umweltschutzamtes stellen die
friedfertigen Efeu-Seidenbienen für spielende Kinder keine
richtige Gefahr dar. Stechen können sowieso nur die im Sand
lebenden Weibchen und sie tun dies auch nur zu ihrer
Verteidigung. Und die Stiche und das Gift sind jedoch viel
schwächer als die der Wespen und Honigbienen. Deshalb der
Appell an die begleitenden Erwachsenen, darauf zu achten,
dass die Kinder nicht auf die Nester der Wildbienen treten.
Am besten ist es, einen anderen Sandplatz zu suchen, damit
die Kinder sorgenlos schaufeln und buddeln können und sich
die Bienen ungestört um ihren Nachwuchs kümmern können.

Die Efeu-Seidenbiene lebt nicht wie ihre Verwandten als
Bienenvolk, sondern einzeln. Große Bienenkolonien
entstehen nur, wenn die Wildbienen ihre Brutstätten für
Menschen nicht sichtbar in den Sand anlegen. Und deshalb
sind sie erst jetzt im Spätsommer durch den so genannten
Hochzeitsflug der Männchen zu lokalisieren.

Die Wildbienen legen ihre Brutkammern in selbst gegrabenen
Gängen tief im Boden an. Jedes Weibchen versorgt ein
kleines Nest mit bis zu zwölf Brutzellen, die mit einer seidigen
Membran ausgekleidet werden. Da im Moment der Efeu blüht,
sammeln die nach ihm benannten Bienen den Pollen und
bringen ihn in die im Sand versteckten Brutkammern als
Nahrungsdepot für die Larven ein.

Wie alle heimischen Wildbienen sind auch die Efeu-
Seidenbienen gesetzlich besonders geschützt und ihre
Bodennester dürfen nicht zerstört werden.

Kindergärten werden deshalb gebeten, ihre Sandkästen, in
denen sich die Nester der Wildbienen befinden, bis Mitte
Oktober nicht zu benutzen, um die Aufzucht und den späteren
Ausflug der jungen Wildbienen zu ermöglichen. Zum Schutz
der Brutstätten vor Trittschäden auf öffentlichen
Kinderspielplätzen sperrt das Garten- und Tiefbauamt große
Nestbereiche ab und informiert auf Schildern über die
geschützten Bienenart.

Da sich in den vergangenen Jahren die Efeu-Seidenbienen in
Freiburg stark ausgebreitet haben, bitten wir, Brutstätten an
das Umweltschutzamt, Telefonnummer: 201-6125,
Friedhelm Fischer, oder per E-Mail unter
umweltschutzamt@stadt.freiburg.de zu melden. Die Experten
stehen für Fragen gerne zur Verfügung.
 
 

 
„St. Gabriel“ ist heiß auf Sonnenenergie
Dächer des städtischen Betriebshofs werden zur
Stromproduktion genutzt

Oberbürgermeister Salomon nimmt zweitgrößte
Freiburger Photovoltaik-Anlage in Betrieb

Etwa vier Prozent des in Freiburg verbrauchten Stroms
werden derzeit aus erneuerbaren Quellen wie Sonne, Wind
und Biomasse erzeugt. Darunter weist der Solarstrom die
größten Wachstumsraten auf. Große öffentliche Gebäude wie
die Hallen der Messe Freiburg, das VAG-Zentrum, das
badenova-Stadion oder die Richard-Fehrenbach-
Gewerbeschule tragen bereits Solarmodule auf ihren
Dächern.

Als neuestes „Sonnenkraftwerk“ wird der städtische
Betriebshof St. Gabriel heute offiziell eingeweiht. Die dort
installierte Photovoltaikanlage wurde in Zusammenarbeit mit
dem regionalen Energieversorger badenova konzipiert. Sie
entwickelt eine Nenn-Spitzenleistung von 365 Kilowatt und ist
damit nach der Messe Freiburg mit 440 Kilowatt zusammen
mit der Anlage auf dem Schützenallee-/B31-Tunnel mit
ebenfalls 365 Kilowatt die zweitgrößte Anlage in Freiburg und
die drittgrößte im Netzgebiet der badenova.

Bei der offiziellen Inbetriebnahme zeigten sich
Oberbürgermeister Dieter Salomon und
Umweltbürgermeisterin Gerdas Stuchlik heute zufrieden mit
der Freiburger Solarbilanz. „Derzeit produzieren etwa 150.000
Quadratmeter Solarzellen in der Stadt jährlich rund 14
Millionen Kilowattstunden elektrische Energie und 16.000
Quadratmeter Sonnenkollektoren erzeugen Wärmeenergie.
Das ist doppelt soviel wie noch vor drei Jahren und ein
wichtiger Baustein unseres Klimaschutzkonzeptes, um die
Kohlendioxid-Emissionen in Freiburg bis zum Jahr 2030 um
mindestens 40 Prozent zu verringern“, so Salomon.

Seit zwölf Jahren sind auf dem zentralen Betriebshof an der
Hermann-Mitsch-Straße die Abfallwirtschaft und
Stadtreinigung Freiburg (ASF) sowie die technische Abteilung
des Garten- und Tiefbauamts untergebracht. Etwa 100
Fahrzeuge parken dort in Hallen, deren Dachflächen sich zur
solaren Stromerzeugung anbieten. Nachdem der
Grundstückseigentümer dem Projekt zugestimmt hatte,
konnte die Anlage in knapp zwei Monaten installiert werden.
Sie umfasst 1.590 Photovoltaikmodule mit insgesamt 2.644,5
Quadratmetern Kollektorfläche. Ihre Leistung entspricht dem
Strombedarf von rund 105 privaten Zweipersonenhaushalten
mit jeweils 3.500 Kilowattstunden jährlichem Verbrauch. Eine
Anzeigetafel im Foyer des ASF-Verwaltungsgebäudes
informiert tagesaktuell über die Leistung des Solarkraftwerks
und die produzierte Strommenge. Betreiber der Anlage ist die
ASF Solar GmbH & Co. KG mit den Gesellschaftern
badenova und ASF GmbH.
 
 

 
Aktives Wochenende beim fesa e.V.
Exkursion zu Kleinwindanlagenexperten nach St. Georgen und Aktionsstand beim Energietag Baden-Württemberg

Freiburg, 27.09.2010: Die Sommerpause ist endgültig vorbei und der Herbst nähert sich mit Riesenschritten. Der fesa e.V. startete mit einem aktiven Wochenende in die windige Jahreszeit. Am Freitag, den 24.09.2010 lud er Mitglieder und Interessierte zu einer Exkursion nach St. Georgen im Schwarzwald zum Kleinwindkraftexperten Günther Hacker ein. Am Samstag, den 25.09.2010 war der fesa e.V. mit einem Stand beim Energietag Baden-Württemberg vertreten.

Am vergangenen Freitag reisten 25 Windkraft-Interessierte mit dem fesa e.V. nach St. Georgen um sich bei dem Solar-Wind-Team Hacker in der "kleinsten Windrad-Fabrik Europas" über den Stand der Technik von Kleinwindanlagen zu informieren. Dabei handelt es sich um Windräder mit einem Durchmesser von 60 Zentimetern bis zu zwei Metern, die auf dem Dach oder auf einem zehn Meter hohen Mast im Garten betrieben werden. Die maximalen Leistungen liegen zwischen 100 und 900 Watt. Das Interesse ist derzeit enorm an diesen Anlagen, da sie gerade auch für Eigentümer von Solaranlagen eine ausgezeichnete Ergänzung darstellen können. Jedoch gibt es eine Unmenge unterschiedlicher Modelle, die für sehr unterschiedliche Bedingungen ausgelegt sind. Die fesa-Mitglieder und -Freunde erlebten im Hacker'schen Wintergarten im Schnelldurchlauf die spannende Entstehungsgeschichte der jetzigen GmbH und erhielten viele wertvolle Tipps, worauf bei Kauf und Installation von Solar- und Kleinwindanlagen geachtet werden sollte. Danach gab es noch eine Führung durch die Werkstätten, in denen die Anlagen zusammengebaut werden. Seinen Pioniergeist und Idealismus hat Günther Hacker nie verloren, das merkt man schnell. Stets steht bei seinen Empfehlungen im Vordergrund, welchen Nutzen der Windradbetreiber oder -interessent davon hat.

Unter dem Motto „Zukunft in Freiburg erleben – wir erzeugen Energie“ waren dann am Samstag, den 25.10.2010 alle Freiburger Bürgerinnen und Bürger eingeladen, sich über die Themen Energiesparen und Energieproduktion zu informieren und aktiv zu beteiligen. Im Rahmen des Energietags Baden-Württemberg gestaltete der fesa e.V. zusammen mit dem Agenda 21-Büro Freiburg, der badenova Wärmeplus GmbH & Co. KG, Ecotrinova e.V., der Initiative Gartencoop Freiburg, der Anti-Atom-Gruppe Freiburg und dem Klimabündnis Freiburg einen bunten Markplatz. Der fesa e.V. stellte das Projekt „Klimaschutz zum Anfassen“ vor, bei dem Kinder anhand von Gegenständen, wie Energiesparlampen oder der Regiokarte lernen, womit sie Energie sparen und das Klima schützen können. Das neu erworbene Wissen konnten die Kinder anschließend mit einem Klima-Quiz testen. Dabei gab es hochwertige Preise zu gewinnen, wie das Photovoltaik-Spiel „Der blaue Kristall“. Auch für die Erwachsenen lag ein Quiz bereit. Hier winkte als Preis ein Jahresabo der Zeitschrift „SolarRegion“.
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Autor: Karin Jehle

 
Grüne Dächer sind mehr als nur gestalterische Komponente
Kongress zur Dachbegrünung in Gerona
Helmut Kern als Gastredner

Einen interessanten Einblick in die Karlsruher Grünflächenplanung gab Helmut Kern, Leiter des städtischen Gartenbauamts, letzte Woche auf dem Dachbegrünungskongress im spanischen Gerona. Die jährliche Fachtagung beschäftigt sich mit Aspekten der biologischen Vielfalt, klimabestimmten Artenauswahl und mit sparsamen Bewässerungstechniken. Kern stellte als Gastredner den rund 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmern das nachhaltige Konzept vor, mit dem in der Fächerstadt ein grünes Stadtbild geschaffen wurde, das nicht nur ausschließlich der Erholung seiner Bürgerinnen und Bürger dient. So bilden in Karlsruhe die 1000 Hektar öffentlichen Grünflächen und die zusammen 350 Hektar großen Kleingärten mit begrünten Plätzen und Alleen ein Grünsystem, das auch eine ökologische Funktion erfüllt. Die städtische Bebauungsplanung unterstützt dieses Konzept, indem sie unter anderem versucht, Eingriffe in die Natur und Landschaft durch eine Begrünung von Dächern auszugleichen. „Das ECE-Center am Ettlinger Tor, die Friedrich-List-Schule oder aber das neue Quartier Südstadt-Ost sind Beispiele für eine solche Vorgehensweise. Hier wurden Grünflächen, die durch die Versiegelung des Bodens verschwunden sind, mit einer Begrünung der Dächer ausgeglichen “, erklärte Kern.

Begleitet wurde Kern auf den Kongress vom Dachbegrünungsexperten Hans Seeger. Der Karlsruher ist Verbandsrepräsentant der International Green Roof Association (IGRA) und referierte über die Grundlagen von deutschen Dachbegrünungstechniken, etwa die Art der Bewässerung oder die Wahl der richtigen Substratschicht. Die deutschen Standards und Erfahrungswerte sind größtenteils auch nach Spanien übertragbar. „Lediglich bei der Wahl der Pflanzen gibt es, klimatisch bedingt, große Unterschiede“, erläuterte Kern. Sollte der Klimawandel aber weiter fortschreiten, werde man wohl auch demnächst auf deutschen Dächern verstärkt eine mediterrane Vegetation anpflanzen.

Kern und Seeger nahmen von dem Kongress den Eindruck mit, dass auch in Spanien Konzepte immer mehr an Bedeutung gewinnen, bei denen Dachbegrünungen ein Baustein einer ganzheitlichen Stadtplanung sind. Das Bepflanzen von Dächern sei, so Kern, in Spanien nicht mehr nur eine gestalterische Komponente, sondern ein wichtiger Beitrag für den Umweltschutz. Spanische Fachbetriebe hätten deutsche Ideen und Standards übernommen und dabei an ihre Bedürfnisse angepasst. So werde etwa wegen der Wasserknappheit deutlich mehr Brauchwasser zur Bewässerung des Dachgrüns verwendet als in Deutschland. Einig war man sich, den bilateralen Austausch fortsetzen. Eine Delegation der Fakultät für Architektur der Universität Gerona plant für den kommenden Sommer eine Exkursion nach Karlsruhe, um sich über aktuelle Dachbegrünungsprojekte und die Grünflächengestaltung in der Fächerstadt zu informieren.
 
 

 
Hohe See unter Schutz
Hamburg - Erfolg bei der Ausweisung von Schutzgebieten, Enttäuschung hinsichtlich Tiefseebohrungen – der WWF zieht eine gemischte Bilanz aus dem Umweltministertreffen der Nordostatlantikstaaten(OSPAR-Abkommen). Dort wurden sechs neue Schutzgebiete in internationalen Gewässern ausgewiesen – ein absolutes Novum. Daher verleiht die internationale Umweltorganisation ihre höchste Anerkennung „Geschenk an die Erde“ (Gift to the Earth), gleich zweimal: An die OSPAR-Kommission zum Schutz der Meeresumwelt im Nordostatlantik sowie an das Sekretariat des Abkommens zum Schutz des Südpolarmeeres (CCAMLR). Beide Abkommen und ihre Vertragsstaaten hatten in diesem Jahr Meilensteine bei der Einrichtung von Schutzgebieten auf Hoher See gesetzt. Enttäuscht zeigt sich der WWF indes darüber, dass die Teilnehmer keine bindenden Beschlüsse zu Tiefseebohrungen gefasst haben.

Die Umweltminister der 15 Vertragsstaaten des OSPAR-Abkommens beschlossen die Ausweisung von sechs Hohe-See-Schutzgebieten mit einer Fläche von rund 290.000 Quadratkilometern, darunter zwei großen Abschnitten des Mittelatlantischen Rückens und vier Seebergen - inklusive Maßnahmen für deren Management. Die Ausweisung des Gebiets um den nördlich gelegenen Charlie-Gibbs-Graben mit weiteren 160.000 Quadratkilometern, in dem Island den Meeresboden für sich reklamiert, soll bis 2012 erfolgen.

In fünf der sechs Schutzgebiete auf Hoher See ist bereits jetzt der Einsatz schädlicher Bodenschleppnetze verboten, um Korallenriffe und Schwammbänke der Tiefsee zu schützen. Der WWF fordert, dort auch die Ausbeutung von Bodenschätzen zu unterlassen da diese das marine Leben in den darüber liegenden Wasserschichten beeinträchtigen. Die unterseeische Bergkette des Mittelatlantischen Rückens mit Gipfeln bis zu 3.500 Metern über dem Meeresboden und Schluchten von bis zu 4.500 Metern Tiefe gilt als artenreicher Lebensraum. „Wale, Haie und Knochenfische finden an den Seebergen reichlich Nahrung und gute Bedingungen zur Fortpflanzung – jetzt erhalten sie endlich den nötigen Schutz“, erläutert Stephan Lutter, Meeresschutzexperte des WWF.

Im Rahmen des CCAMLR-Abkommens für das Südpolarmeer wurde wenige Monate zuvor das weltweit erste Hohe-See-Schutzgebiet bei den Südlichen Orkney-Inseln mit einer Größe von 94.000 Quadratkilometer ausgewiesen und zur fischereifreien Zone erklärt. Zusätzlich verpflichteten sich die 34 Vertragsparteien, bis 2012 ein Netzwerk von Schutzgebieten im Südpolarmeer einzurichten. „Das Südpolarmeer mag auf den ersten Blick auf uns kalt und unwirtlich wirken, es handelt sich aber um eines der produktivsten und artenreichsten Ökosysteme der Ozeane“, so Lutter weiter.

Der WWF entwickelt nun weitere Vorschläge für Hohe-See-Schutzgebiete in anderen Meeresregionen und hofft, dass die jüngsten Beispiele Schule machen. Bislang stand weltweit erst knapp ein halbes Prozent der Ozeane unter Schutz - die Schutzgebiete finden sich jedoch nahezu ausschließlich in den küstennahen Gewässern.
 
 

 
Buchtipp: Katrin Eppler »Vegetarisch kochen – türkisch«
Mediterrane und orientalische Köstlichkeiten: Wer bei türkischem Essen nur an Döner denkt, hat in seinem kulinarischen Leben bisher viel verpasst. Katrin Eppler zeigt in ihrem Buch »Vegetarisch kochen – türkisch«, erschienen im pala-verlag, mit über 100 vegetarischen Rezepten, dass die türkische Küche zu Recht als eine der raffiniertesten Küchen der Welt gilt.
Die geografische Lage zwischen Mittelmeer und Schwarzem Meer, die Einflüsse vieler Kulturen und das reiche Angebot an Obst und Gemüse haben in der Türkei über die Jahrhunderte vielfältige Kochtraditionen entstehen lassen.

Die Autorin informiert über Land und Leute und stellt in einer ausführlichen Warenkunde typische Zutaten vor. Frisches Gemüse, sonnengereifte Früchte, Getreide, Bohnen oder Linsen sind die Basis der ausgewählten Gerichte. Wenige weitere Zutaten wie Joghurt, Olivenöl, Minze oder Kreuzkümmel genügen, um daraus köstliche Salate, verführerische Vorspeisen, leichte Suppen oder raffiniert gefüllte Pasteten zuzubereiten. Auch fruchtige Nachspeisen oder süßes Gebäck gelingen nach diesen Rezepten leicht und sorgen für höchste Gaumenfreuden.

Das Buch zeigt: Türkische Gerichte schmecken mal mediterran, mal orientalisch, aber immer köstlich!

pala-verlag, Darmstadt 2010, 180 Seiten, EUR 14,00
ISBN: 978-3-89566-271-3
 
 

 
Windstrom für jedermann
Der fesa e.V. lädt ein zur Exkursion nach St. Georgen

Freiburg, 15.09.2010: Bei Windkraftanlagen denken viele zunächst an gewaltige Rotoren, die sich auf Berggipfeln oder auf hoher Seedrehen. Doch der Markt für Kleinwindanlagen auf dem eigenen Dach wächst. Passend zur windigen Jahreszeit organisiert der fesa e.V. daher am 24.09.2010 eine Exkursion nach St. Georgen im Schwarzwald zum Kleinwindkraftexperten Günther Hacker.

Die Idee des St. Georgener Lehrers Günther Hacker war schlüssig: Während die Familie im Sommer auf eine Photovoltaikanlage setzte, sollte im Winter ein Kleinwindrad Strom erzeugen. Das einzige Problem: Es gab bislang kein technisch ausgereiftes Windrad. Drei Jahre, einige Fehlschläge und zahlreiche Windkanal- und Freilandtests später war es dann so weit: 2003 brachten Günther Hacker und seine Firma Solar-Wind-Team GmbH ein Kleinwindrad auf den Markt, das speziell auf Schwachwindgebiete und Wohngegenden abgestimmt ist. Denn das Miniwindrad bewegt sich bereits bei einer leichten Brise und ist dabei extrem leise. Der Windrad-Entwickler war von seinem Produkt so überzeugt, dass er den Lehrerberuf aufgab, um sich ausschließlich der Wind- und Solarenergietechnik zu widmen. Das Flip 150, sein Nachfolger Flip 500 und die 1-kW-LAKOTA sind mittlerweile international im Einsatz.

Beim fesa-Event am 24. September wird Günther Hacker seine Anlagen Windkraftinteressierten und Energiesparern präsentieren. Das Solar-Wind-Team wurde bereits mit vier Umweltpreisen ausgezeichnet. Hackers Windräder sind robust und unkompliziert – keine Selbstverständlichkeit auf einem Markt, der mit Produkten überschwemmt wird, die leider nicht alle halten, was die Hersteller versprechen.

Für das fesa-Event stehen 25 Teilnehmerplätze zur Verfügung. Anmeldungen sind bis zum 22. September möglich.

Für weitere Informationen
Karin Jehle, Chefredakteurin fesa e.V. Telefon 07 61 – 40 73 61 jehle@fesa.de

Der fesa e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, der sich seit 1993 erfolgreich für den Ausbau der Erneuerbaren Energien und für die Energiewende in der Region Freiburg engagiert. Mit unserer Arbeit sensibilisieren wir die Menschen für Erneuerbare Energien und Ener-gieeffizienz, schlagen mit innovativen Projekten neue Wege ein und schaffen über unser Netzwerk wichtige Kontakte zu Verantwortlichen in Politik, Wirtschaft und Verbänden.

Über unsere Zeitschrift "SolarRegion", Veranstaltungen und Newsletter informieren wir aktuell über Themen aus den Bereichen Wind-, Solar- und Bioenergie, Geothermie sowie Energieeffizienz.
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