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Dienstag, 19. März 2024
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Verschiedenes

 
„Freiburg packt an“
Rund 200 Nistkästen in Herdern werden für die neue Brutsaison vorbereitet

Am Samstag, 25. Januar, treffen sich die Mitglieder des
BUND und alle Interessierten, um die Nistkästen in Herdern
für die neue Brutsaison vorzubereiten.

200 Holznistkästen wurden vom BUND und von Freiwilligen
im Rahmen von „Freiburg packt an“ vor vier Jahren in der
Mozart- und Karlstraße aufhängt, um die Verbreitung der
Kastanienminiermotte, die die Bäume befallen hatte,
einzudämmen. Meisen, Kleiber und Sperlinge nehmen die
Nistkästen an den alten Kastanienbäumen in Herdern gerne
an und nutzen die Miniermotte als Nahrungsquelle für ihren
Nachwuchs. So kann der lästige Schädling der Bäume auf
natürliche Weise bekämpft werden und die Vögel finden
wertvolle Lebensräume mitten in der Stadt.

Die alten Nester werden entfernt, protokolliert und die
Nistkästen mit Bürsten gereinigt. Freiwillige Helferinnen und
Helfer sind herzlich willkommen. Treffpunkt ist um 14 Uhr am
Musikpavillon im Stadtgarten.

Weitere Informationen unter der Telefonnummer: 201-4712
oder per E-Mail unter fpa@stadt.freiburg.de .
 
 

 
Grüne Woche: NABU fordert Bekenntnis für naturverträgliche Landwirtschaft
Tschimpke: Agrarpolitik ökologisch neu ausrichten

Berlin – Anlässlich der morgigen Eröffnung der Internationalen Grünen Woche in Berlin hat der NABU den neuen Bundeslandwirtschaftsminister Friedrich zu einem klaren Bekenntnis für eine naturverträglichere Landwirtschaft aufgefordert. „Nitrat und Pestizide im Grundwasser, Vermaisung der Landschaft, Futtermittel-Skandale und Massentierhaltung sowie anhaltender Verlust der Artenvielfalt machen deutlich, dass es ein ‚Weiter so‘ in der Agrarpolitik nicht geben kann“, sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Daher sei es erforderlich, die bestehenden Handlungsspielräume für eine Ökologisierung der Agrarpolitik konsequent zu nutzen. So müsse sich Minister Friedrich für die Schaffung von ökologischen Vorrangflächen ohne Pestizid- und Düngemitteleinsatz sowie für einen Ausbau der Agrarumweltmaßnahmen einsetzen. Zudem sei eine deutliche Verschärfung der Düngepolitik sowie eine Initiative gegen den anhaltenden Umbruch von Wiesen und Weiden überfällig. Nur so könnten die zentralen Herausforderungen im Bereich Umwelt- und Klimaschutz bewältigt werden.

In diesem Zusammenhang rief der NABU zu einer breiten Teilnahme an der Demonstration „Wir haben es satt!“ für eine andere Agrarpolitik auf. „Es wird höchste Zeit, dass die Agrarpolitik auf einen zukunftsfähigen und naturverträglichen Kurs gebracht wird“, so Tschimpke. Immer mehr Menschen hätten es satt, dass die Brüsseler Agrarmilliarden gießkannenartig in die Landwirtschaft fließen und damit immer noch Betriebe gefördert würden, die durch großflächigen Maisanbau, Pestizideinsatz und Massentierhaltung der Umwelt schaden. Tschimpke appellierte zudem an Bundesminister Friedrich, sein Haus gesellschaftlich breiter aufzustellen, anstatt es den Lobbyinteressen der Agrarindustrie zu überlassen. „Wer die Landwirtschaft auf die Massenproduktion von Lebensmitteln für den Weltmarkt konzentrieren möchte, setzt die natürlichen Lebensgrundlagen für künftige Generationen aufs Spiel und gefährdet die gesellschaftliche Akzeptanz der Agrarzahlungen“, so der NABU-Präsident.
 
 

 
NABU und bag arbeit: Umwelt- und Arbeitsplatzpotenzial von „Re-Use“ wird verkann
Wachstum der Wiederverwendungsbetriebe unerlässlich

Berlin – Über drei Millionen Tonnen Sperrmüll und ausgediente Elektrogeräte werden jährlich in Deutschland verbrannt oder recycelt, obwohl vieles davon noch wiederverwendet werden könnte. Meist lohnt es sich, zu reparieren oder Teile weiter zu verarbeiten. Deshalb legt eine europaweit gültige Hierarchie per Gesetz fest, dass Abfallvermeidung und Wiederverwendung Priorität haben. Der NABU und die bag arbeit fordern vor diesem Hintergrund die Wiederverwendung systematisch auszubauen. Dazu müssten Bund und Länder eine Förder- und Beratungsstruktur etablieren und dafür wichtige Akteure wie z.B. die Energie- oder Effizienzagenturen und die Abfallberatungen in den Kommunen mit einbeziehen.

„Wiederverwendung schont die natürlichen Ressourcen und hat als Maßnahme der Abfallvermeidung auch laut Kreislaufwirtschaftsgesetz Vorrang vor anderen Verwertungsformen. Zu unserem Erstaunen existiert jedoch immer noch kein überzeugendes Angebot in der Fläche“, sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller anlässlich der Tagung „Abfallvermeidung ganz praktisch“ am Donnerstag in Berlin.

Beide Verbände sind der Überzeugung, dass Sozialunternehmen, die sich in der Wiederverwendung engagieren, in beispielhafter Weise soziale und ökologische Anliegen verbinden. „Gesellschaftliche Unternehmensverantwortung ist hier tägliche Praxis. Wenn wir mehr wirtschaftlich arbeitende Betriebe aufbauen wollen, müssen diese aber besser auf das Gebrauchtmaterial zugreifen können. Die Praxis zeigt, dass hierzu Engagement, Motivation und ein gut abgestimmtes Vorgehen der Akteure vor Ort notwendig sind“, betonte Judith Aust, Geschäftsführerin der bag arbeit.

„Jetzt sind Bundes- und Landespolitik in der Pflicht, das bisher verkannte Thema aus der Nische zu holen und konsequent die im 2013 beschlossenen Abfallvermeidungsprogramm empfohlenen Maßnahmen umzusetzen“, so NABU und bag arbeit.

Auf der Tagung „Abfallvermeidung ganz praktisch: Wiederverwendung in den Regionen stärken“ am 16.01.2014 diskutierten Vertreter und Vertreterinnen aus Politik und Verwaltung sowie von Sozialbetrieben und Entsorgungsunternehmen über Maßnahmen sowie politische und rechtliche Rahmenbedingungen für die Wiederverwendung. Weitere Informationen und die Tagungsdokumentation unter: www.NABU.de/wiederverwendung


Ãœber den NABU

Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) ist mit mehr als 520.000 Mitgliedern und Förderern Deutschlands mitgliederstärkster Umweltverband. Er setzt sich bei Politik und Wirtschaft für einen schonenden Umgang mit den natürlichen Ressourcen und weniger Müll ein.


Ãœber die bag arbeit

Die mehr als 300 in der bag arbeit zusammengeschlossenen Unternehmen engagieren sich in der Bildungs- und Arbeitsförderung. Sie setzen ihre fachlichen und sozialen Kompetenzen ein, um arbeitslosen Menschen Chancen auf eine soziale und berufliche Integration zu eröffnen. In der Verbandsfachgruppe Arbeit & Umwelt sind mehr als 100 Unternehmen vereint, die im Gebrauchtwarenhandel und Recycling tätig sind.
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Karlsruhe: Transporter mit über 160 Hundewelpen kontrolliert
Polizei stoppte Fahrzeug auf der Autobahn A 5/ Städtische Veterinäre ordneten für einen Teil der Hunde die Aufnahme im Tierheim an

Die Autobahnpolizei hat bei einer Kontrolle auf der Autobahn A 5 am Dienstagabend einen Kleintransporter mit mehreren Hundewelpen angehalten. Das Fahrzeug mit slowakischem Kennzeichen war auf dem Weg von der Slowakei nach Spanien. Die von der Polizei hinzugezogene städtische Veterinärin beim Ordnungs- und Bürgeramt stellte gestern Abend und bei der weiteren Untersuchung am heutigen Mittwochmorgen gemeinsam mit der Polizei fest, dass sich in dem Fahrzeug insgesamt 163 Hundewelpen sowie vier Katzen befanden. Dabei handelte es sich ausschließlich um Rassetiere mit einem Gesamtwert von rund 60.000 Euro. Die Untersuchung durch die städtische Veterinärin und die Polizei ergab, dass rund 25 Prozent der Käfige zu klein waren. Rund 120 Tiere waren unter 15 Wochen alt und damit so jung, dass sie nach den Tierseuchenbestimmungen innerhalb der EU nicht hätten transportiert werden dürfen.

13 Tiere befanden sich in einem schlechten Gesundheitszustand. Da zu befürchten war, dass sich ihr Zustand bei einer Weiterfahrt weiter verschlechtert, ordnete die städtische Veterinärin die Aufnahme dieser Tiere ins Tierheim Daxlanden auf die Quarantänestation an. Wie die Amtstierärztin feststellte, stimmte das tatsächliche Alter der Tiere nicht mit den Eintragungen in den Begleitpapieren überein. Bei der Polizei werden die weiteren Ermittlungen durch den Arbeitsbereich Gewerbe/Umwelt geführt.

Im Laufe des Mittwochs durften die beiden Personen ihre Fahrt nach Spanien nach Zahlung einer Sicherheitsleistung fortsetzen. Zuvor hatten sich die Veterinäre davon überzeugt, dass ein für den Transport ordnungsgemäßer Zustand hergestellt wurde. Die Weiterfahrt wurde mit der Auflage versehen, unmittelbar am Zielort in Spanien die Tiere in Quarantäne zu nehmen. Über den Hundestransport wurden die zuständigen Behörden in Spanien informiert, welche die tierschutzrechtlichen und seuchenrechtlichen Bestimmungen am Ankunftsort überwachen und die Hunde und Katzen in Quarantäne nehmen.
 
 

 
NABU und Burung Indonesia starten Klimaschutzprojekt auf Sulawesi
Tennhardt: Biologische Vielfalt in gefährdeten Tropenwaldgebieten ist besonders hoch

Berlin – Der NABU und sein indonesischer Partner im BirdLife-Netzwerk, Burung Indonesia, haben ein neues Projekt zum Tropenwaldschutz auf der indonesischen Insel Sulawesi gestartet. Die Internationale Klimaschutzinitiative (IKI) des Bundesumweltministeriums fördert das von der KfW-Bank getragene Projekt mit 4,405 Millionen Euro. Umgesetzt wird das Projekt von NABU und Burung Indonesia bis April 2019 in der Provinz Gorontalo im Norden Sulawesis. „68,5 Prozent dieser Provinz sind noch mit Wäldern bedeckt, die sich durch eine einzigartige, sehr hohe Biodiversität auszeichnen“, sagte NABU-Vizepräsident Thomas Tennhardt. „Daher gilt Gorontalo als einer der 34 globalen ,Hotspots der biologischen Vielfalt‘.“ Allein im Projektgebiet leben 36 endemische Vogelarten und zahlreiche weitere Tierarten, die nur hier vorkommen, darunter Gorontalo-Makaken (Macaca nigrescens) und Sulawesi-Hirscheber (Babyrousa celebensis).

Das Projektgebiet verbindet zwei Schutzgebiete (Panua Nature Reserve und Nantu Wildlife Reserve) und sechs geschützte Waldgebiete. Damit fördert es die Vernetzung von insgesamt 257.000 Hektar Waldflächen. Aufgrund der hügeligen Topographie und des erschwerten Zugangs zeichnet sich ein großer Teil des Waldes durch eine relativ gute Qualität aus. Allerdings wurden im Westen des Gebietes bereits erste, größere Flächen für Ölpalmpflanzungen vergeben. Die von NABU und Burung Indonesia im Projekt vorgesehene Ausweisung eines 84.798 Hektar großen Gebietes als „Gebiet für Ökosystem-Restaurationen“ stoppt die weitere Ausbreitung der Ölpalmplantagen.

NABU und Burung Indonesia arbeiten bereits seit dem Jahr 2009 bei dem ebenfalls von der IKI geförderten Modellprojekt im Harapan-Regenwald auf Sumatra erfolgreich zusammen. Damals wurde dort das erste so genannte Gebiet für Ökosystem-Restaurationen in Indonesien geschaffen. Die neuartige Waldnutzungslizenz (engl.: Ecosystem Restoration Concessions, ERC) wurde im Jahr 2004 per Gesetz in Indonesien eingeführt und verbietet jedes Abholzen sowie die Umwandlung in Agrarflächen. Zugleich verlangt sie vom Inhaber den Schutz und die Wiederherstellung des Waldökosystems. Zuvor waren Forstlizenzen in Indonesien lediglich zum Abholzen von Wäldern vergeben worden.

Nun besteht die Chance, auch in Gorontalo einen der artenreichsten Wälder der Erde und seine seltenen Bewohner zu schützen und gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. In Gorontalo geht es vor allem darum, die gefährdeten Tropenwaldgebiete als Speicher von Kohlenstoff, als Lebensraum für indigene Völker und zum Schutz der einzigartigen Biodiversität zu erhalten. Zudem sind Maßnahmen zur Stärkung der strukturellen Wirkungen der ERC sowie zur Verbesserung des gesetzlichen Rahmens geplant. Hierzu soll über das von Burung Indonesia initiierte ERC-Forum der Wissensaustausch zwischen Naturschutzorganisationen und die Einbeziehung der entsprechenden Regierungsstellen unterstützt werden. Das Vorhaben leistet somit einen bedeutenden Beitrag zur Weiterentwicklung der ERC als erfolgversprechendes Naturschutzinstrument in Indonesien.

In Indonesien befinden sich etwa zehn Prozent (90 Millionen Hektar) der weltweit verbliebenen tropischen Wälder. Zwei Drittel davon sind als Produktionswald klassifiziert. Werden diese Waldgebiete wie bisher genutzt, könnten nach Schätzungen der indonesischen Regierung innerhalb der nächsten 20 Jahre etwa 14 Millionen Hektar Wald zerstört oder nachhaltig geschädigt sein, was einen Ausstoß von 2,8 Milliarden Tonnen Kohlendioxid zur Folge hätte. Durch das neue IKI-Projekt in Gorontalo und den konsequenten Schutz der Wälder könnte Schätzungen zufolge innerhalb der fünfjährigen Laufzeit allein im Projektgebiet der Ausstoß von drei bis sieben Millionen Tonnen Kohlendioxidäquivalenten (CO2e) vermieden werden.
 
 

 
ÖKO-TEST Körperlotionen
Das Problem mit den Konservierungsstoffen

Nach einer aktuellen Untersuchung des Frankfurter ÖKO-TEST-Magazins stecken in vielen Körperlotionen für trockene Haut Substanzen, die gar nicht hautfreundlich sind. Hierbei handelt es sich vor allem um Konservierungsstoffe. Dabei könnten die Lotionen auch mit unproblematischen Substanzen haltbar gemacht werden – wie es die Hersteller von zertifizierten Naturkosmetikprodukten vormachen.

Hinter dem komplizierten Namen Methylisothiazolinon verbirgt sich ein Kontaktallergen, das zu Gesichts- oder Hautekzemen führen kann. Der Informationsverbund Dermatologischer Kliniken, ein Netzwerk von Hautkliniken, das diagnostizierte Fälle auswertet, hat 2012 bei sechs Prozent der Patienten eine allergische Reaktion auf diesen Stoff festgestellt, 2009 waren es nur knapp zwei Prozent. Vor allem sind heute mehr Frauen betroffen – unter anderem durch die Verwendung von Methylisothiazolinon in kosmetischen Produkten wie Körperlotionen.

Aber auch bedenkliche Parabene, halogenorganische Verbindungen und Formaldehydabspalter werden zur Haltbarmachung eingesetzt: Im ÖKO-TEST waren insgesamt neun von 25 Produkten mit Substanzen konserviert, die in einer Körperlotion nichts zu suchen haben.

Weitere Probleme: In drei Testprodukten steckt Lyral, ein Duftstoff, der Allergien auslösen kann. Insgesamt zehn Körperlotionen enthalten PEG/PEG-Derivate, letztere können die Haut durchlässiger machen für Schadstoffe.

Hingegen waren alle elf zertifizierten Naturkosmetikprodukte durch die Bank weg in Ordnung. Auch das zweitgünstigste Testprodukt von einem konventionellen Hersteller (1,42 Euro für 200 ml) bekam das beste Testurteil „sehr gut“. Hingegen fiel die teuerste Körperlotion der angesagten Marke L´Occitane (19,20 Euro pro 200 ml) mit „ungenügend“ glatt durch.
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ÖKO-TEST Gummibärchen
„Natürliche“ Verbrauchertäuschung

Bunte Bärchen sind beliebt bei Groß und Klein. Für den Geschmack sorgen zugesetzte Aromen. Zahlreiche Hersteller loben auf ihren Verpackungen „natürliches Aroma“ aus. Doch das stimmt oft nicht.

Wer mit „natürlichem Aroma“ wirbt, muss die Bestimmungen der EU-Aromenverordnung einhalten. Doch in drei der 20 untersuchten Produkte wiesen die von ÖKO-TEST beauftragten Labore die Aromastoffe Allylhexanoat bzw. Methylcinnamat nach, die nicht den Anforderungen der Verordnung an natürliche Aromen genügen. In fünf weiteren Marken fanden sie „natürliche Aromen“, die den Geschmack von Schwarzen Johannisbeeren nachbilden sollen. Sie wurden jedoch aus Buccoblättern gewonnen, was die Anbieter nicht deklariert hatten, obwohl es vorgeschrieben ist. Ein Hersteller deklariert als Zutat Bio-Aromen, die es laut Lebensmittelkennzeichnungsverordnung nicht gibt.

Insgesamt bekam kein Produkt das Gesamturteil „sehr gut“. Mit „mangelhaft“ das schlechteste Ergebnis bekam die teuerste Marke im Test – ein Bio-Produkt.

Das ÖKO-TEST- Magazin Januar 2014 gibt es seit dem 27. Dezember 2013 im Zeitschriftenhandel. Das Heft kostet 3,80 Euro.
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NABU: Flussauen an den 15 wichtigsten Binnenwasserstraßen in schlechtem Zustand
Bundesprogramm Blaues Band zügig umsetzen

Berlin – Die noch vorhandenen Flussauen an den wichtigsten deutschen Bundeswasserstraßen sind in einem schlechten Zustand. Das ist das Ergebnis einer Analyse des NABU, die am heutigen Freitag in Berlin veröffentlicht wurde. Untersucht wurden insgesamt 15 Flüsse – von der Oder bis zur Saar – die als Binnenwasserstraßen genutzt werden. Sie repräsentieren mit über 880.000 Hektar über die Hälfte der nationalen Flussauen. Diese Niederungen entlang der Flüsse sind ein wichtiger Lebens- und Rückzugsraum für viele Tiere und leisten einen natürlichen Beitrag zum Hochwasserschutz. Neben der Auenanalyse werden in den Fluss-Steckbriefen auch Potenziale zur Verbesserung des jeweiligen Gewässer- und Auenzustandes vorgestellt.

Der NABU sieht vor diesem Hintergrund immensen Handlungsbedarf, die im Koalitionsvertrag festgeschriebenen Vereinbarungen zur Renaturierung von Fließgewässern und Auen zügig umzusetzen. „Bundesumweltministerin Hendricks und der für die Bundeswasserstraßen zuständige Bundesverkehrsminister Dobrindt müssen jetzt Farbe bekennen und zeigen, wie wichtig ihnen der Schutz der heimischen Flüsse ist. Drei Viertel der ohnehin nur noch in Bruchstücken erhaltenen Auen an den für die Schifffahrt ausgebauten Flüssen sind deutlich bis stark verändert, nahezu 20 Prozent der Auenrelikte an den Bundeswasserstraßen sogar sehr stark“, sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke.

Nach der NABU-Analyse steht es auch um die besonders bedeutsamen, nach der europäischen FFH-Richtlinie geschützten gewässer- und auentypischen Lebensräume schlecht: Weich- und Hartholzauenwälder, Schlammbänke mit ihrer charakteristischen Vegetation, nährstoffreiche, vom Hochwasserregime der Flüsse abhängige Stillgewässer – sie alle sind an den Bundeswasserstraßen in einem weitgehend unzureichenden oder gar schlechten Erhaltungszustand.

Mit der Broschüre „ Das Blaue Band“ schafft der NABU eine Grundlage für all jene Akteure, die die inhaltliche Ausgestaltung des Bundesprogramms zum Blauen Band verhandeln oder sich für den Gewässerschutz und die ökologischen Chancen der Wasserstraßenreform interessieren. Sie ist im Internet unter www.NABU.de verfügbar ist und liegt Ende Januar auch als Druckexemplar vor.

Hintergrund:

Dem Bund als Eigentümer aller als Bundeswasserstraßen eingestuften Flüsse kommt nach Ansicht des NABU bei dieser Aufgabe eine besondere Vorbildrolle zu. Denn nur zehn Prozent der Fließgewässer in Deutschland weisen bisher den nach EU-Vorgaben bis zum Jahr 2015 zu erreichenden „guten Zustand“ auf. Viele Flüsse wurden in den vergangenen Jahrzehnten begradigt, ihre Ufer befestigt und ihre Auen abgeschnitten. Wertvolle Lebensräume für zahllose gefährdete Tier- und Pflanzenarten gingen dabei ebenso verloren wie natürliche Überschwemmungsflächen: Lediglich ein Drittel der Auen in Deutschland ist noch an die zugehörigen Flüsse angebunden, an den großen Strömen gingen bis zu 90 Prozent dieser Flächen verloren. In den kommenden Wochen und Monaten wird es daher darum gehen, die inhaltliche Ausgestaltung des Bundesprogramms zum Blauen Band kritisch zu begleiten, um günstige Rahmenbedingungen für künftige Renaturierungsprojekte zu schaffen. Hilfreich könnte dabei die laufende Reform der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes sein, die mit reduzierter Gewässerunterhaltung und abgestuften Unterhaltungskategorien dazu beitragen kann, den Nutzungsdruck auf die Fließgewässer zu reduzieren.
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