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Dienstag, 19. März 2024
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Verschiedenes

 
NABU zur COP20
Viel Vertrauen verspielt und noch mehr Baustellen fĂŒr die Staatengemeinschaft

Lima war eine Klimakonferenz der verpassten Chancen - Es bleibt ein dorniger Weg bis Paris

Mit Blick auf das Ergebnis der Klimakonferenz in Lima kommentiert NABU-PrĂ€sident Olaf Tschimpke: „In Lima hat die Staatengemeinschaft unzĂ€hlige Chancen ungenutzt liegen lassen. Nach einem positiven Auftakt steht am Ende ein zĂ€h ausgehandeltes, schwaches Papier. Besonders schwach und ungenĂŒgend sind die Anforderung ausgefallen, die die LĂ€nder hinsichtlich Transparenz und Vergleichbarkeit der nationalen Reduktionsziele erfĂŒllen mĂŒssen. Der Weg nach Paris ist damit nicht leichter geworden. Allen großen Worten zum Trotz, wie wichtig Klimaschutz zur Abwendung einer globalen Katastrophe sei, sind in Lima Rahmenbedingungen vereinbart worden, die dazu fĂŒhren werden, dass das 2-Grad-Ziel deutlich verfehlt wird.“

Und weiter: „Immerhin eine gute Nachricht nehmen wir aus Lima mit: Der Green Climate Funds hat die Schwelle von zehn Milliarden US-Dollar erreicht. Besonders positiv ist das auch, weil sogar EntwicklungslĂ€nder in den Fonds eingezahlt haben. Allerdings reicht diese Summe bei Weitem nicht aus, um die Anpassungen an den Klimawandel auch tatsĂ€chlich zu finanzieren. Daher ist die Bundesregierung gefragt: Als G7-PrĂ€sident muss sie im kommenden Jahr unbedingt einen Fahrplan fĂŒr die AuffĂŒllung des Fonds vorantreiben. Außerdem hat Lima eine weitere Schwierigkeit offengelegt: Die Verhandlungen haben, vor allem zum Ende hin, gezeigt, wie viel Vertrauen unter den Staaten verloren gegangen ist. Und wie wenig kompromissbereit einige LĂ€nder sind. Daher sind jetzt Deutschland und alle anderen Industrienationen gefragt, ein Zeichen zu setzen. Sie mĂŒssen den EntwicklungslĂ€ndern zeigen, dass sie uns in der Frage der Finanzierung vertrauen können. Nur mit einer vertrauensvollen Basis und Kompromissbereitschaft können wir hoffentlich schon bald die historische Unterscheidung zwischen Entwicklungs- und IndustrielĂ€ndern ad acta legen. Das ist dringend notwendig, wenn wir 2015 ein starkes Klimaschutzabkommen in Paris wollen.“
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Dialogforum zur Abgasreduktion bei Schiffen
Starke Allianz im Kampf gegen Luftschadstoffe nötig

Der NABU und die Logistik-Initiative Hamburg setzten heute den Startschuss zur „Maritimen Abgasrunde“ in Hamburg mit dem Ziel, die Luftschadstoffemissionen aus der Schifffahrt und dem Hafen deutlich zu reduzieren. Auch wenn Logistik-Initiative Hamburg und NABU nicht in allen Punkten gleicher Meinung sind, gibt dieses Forum Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und UmweltverbĂ€nden die Grundlage, sich zukĂŒnftig regelmĂ€ĂŸig ĂŒber technische und regulatorische Möglichkeiten auszutauschen, um die Luftschadstoffbelastung auf ökologisch und ökonomisch nachhaltige Weise zu verringern.

NABU-BundesgeschĂ€ftsfĂŒhrer Leif Miller: „Im Kampf gegen das Luftschadstoffproblem ist eine starke Allianz nötig. Mit der ‚Maritimen Abgasrunde‘ möchten wir ein Forum schaffen, das alle Beteiligten an einen Tisch holt. Unser Ziel ist es, umweltfreundlichen Technologien schnell zum Durchbruch zu verhelfen und verschiedene AnsĂ€tze auch kritisch zu hinterfragen.“

Schiffe emittieren aufgrund des eingesetzten Kraftstoffs und fehlender Abgastechnik große Mengen Luftschadstoffe, die sowohl die menschliche Gesundheit als auch Umwelt und Klima massiv belasten. Ab Januar 2015 gelten in den Emissionskontrollgebieten (SECA) in Nord- und Ostsee neue Grenzwerte fĂŒr den Schwefelgehalt im Treibstoff. Der NABU und namhafte Unternehmen kritisieren in diesem Zusammenhang jedoch unzureichende Kontrollen und Sanktionsmöglichkeiten, aus denen denjenigen Wettbewerbsnachteile erwachsen, die sich an die verschĂ€rften Umweltstandards halten.

Carmen Schmidt, GeschĂ€ftsfĂŒhrerin der Logistik-Initiative Hamburg: „Der Transport von GĂŒtern per Schiff ist noch immer der effizienteste im Vergleich zu allen anderen VerkehrstrĂ€gern. Nichtsdestotrotz ist es unseren Mitgliedern wichtig, negative Umweltauswirkungen, die durch den Seetransport entstehen, zu reduzieren. Unser Engagement in der Maritimen Abgasrunde möchten wir daher auch als Ausdruck der Vorreiterrolle Hamburgs im Bereich nachhaltige Logistik verstanden wissen. DarĂŒber hinaus befĂŒrworten wir Investitionen in alternative Antriebe, wie beispielsweise LNG. Der Dialog mit der NABU ist aus unserer Sicht unbedingt sinnvoll, um zu einvernehmlichen, realistischen Lösungen zu kommen.“ Derzeit bestehe eine große Unsicherheiten bezĂŒglich neuer Regularien und ihrer Auswirkungen auf regionalen und intermodalen Wettbewerb.

Der Vorsitzende des NABU Landesverbands Hamburg, Alexander Porschke, bekrĂ€ftigte die Bedeutung und Verantwortung der maritimen Wirtschaft fĂŒr Hamburg: „Dass der Hamburger Hafen eine ökologische Vorreiterrolle in der Welt anstrebt, begrĂŒĂŸen wir. Deswegen muss er aber mehr unternehmen, um beispielsweise die rund 40 Prozent Stickoxidemissionen zu minimieren, die laut Luftreinhalteplan allein der Seeschifffahrt zuzuordnen sind. Es ist unbestritten, dass die Hansestadt zu wenig im Kampf gegen Luftverschmutzung tut.“ Alle beteiligten Akteure seien aber letztlich gefordert, den Schadstoffausstoß im Hafen in den Griff zu bekommen.

Aber die Hansestadt geht in einigen Bereichen auch bereits voran. "Zum Beispiel wurde im Oktober im Hamburger Hafen das weltweit erste schwimmende Kraftwerk zur umweltfreundlichen Stromversorgung anliegender Kreuzfahrtschiffe, eine LNG Hybrid Barge, getauft. Hamburg ist willens und auf dem Weg, eine Vorreiterrolle zu ĂŒbernehmen", sagt Werner Gliem, Sprecher der GeschĂ€ftsfĂŒhrung der Logistik-Initiative Hamburg.
 
 

 
NABU: Wie oft werden Amsel und GrĂŒnfink gesichtet?
Bundesweite Mitmachaktion „Stunde der Wintervögel“ vom 9. bis 11. Januar 2015

Vom 9. bis 11. Januar 2015 findet zum fĂŒnften Mal die bundesweite „Stunde der Wintervögel“ statt: Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) und sein bayerischer Partner Landesbund fĂŒr Vogelschutz (LBV) rufen Naturfreunde auf, eine Stunde lang die Vögel am FutterhĂ€uschen, im Garten, auf dem Balkon oder im Park zu zĂ€hlen und zu melden. Im Mittelpunkt der Aktion stehen vertraute und oft weit verbreitete Vogelarten wie Meisen, Finken, Rotkehlchen und Spatzen. Besondere Aufmerksamkeit verdienen 2015 Amsel und GrĂŒnfink – und die Frage, ob beide Arten wie in den letzten Jahren weiter abnehmen.

Die WintervogelzÀhlung funktioniert ganz einfach: Von einem ruhigen BeobachtungsplÀtzchen aus wird von jeder Art die höchste Anzahl notiert, die im Laufe einer Stunde gleichzeitig zu beobachten ist. Die Beobachtungen können dann im Internet unter www.stundederwintervoegel.de bis zum 19. Januar gemeldet werden, die Ergebnisse werden dort live ausgewertet. Zudem ist am 10. und 11. Januar jeweils von 10 bis 18 Uhr die kostenlose Rufnummer 0800-1157-115 geschaltet.

Das pure Interesse und die Freude an der Vogelwelt reichen zur Teilnahme aus, eine besondere Qualifikation ist fĂŒr die WintervogelzĂ€hlung nicht nötig. Bei der letzten großen VogelzĂ€hlung im Januar 2014 beteiligten sich ĂŒber 76.000 Menschen. Mehr als 1,9 Millionen Vögel aus ĂŒber 53.000 GĂ€rten wurden gemeldet. Der Hausperling ergatterte damals den Spitzenplatz als hĂ€ufigster Wintervogel in Deutschlands GĂ€rten, die Kohlmeise Platz zwei. Auf den PlĂ€tzen drei bis fĂŒnf folgten Feldsperling, Blaumeise und Amsel. Nun erhoffen sich der NABU und sein bayerischer Partner, der Landesbund fĂŒr Vogelschutz (LBV), auch 2015 wieder eine rege Beteiligung. Denn je grĂ¶ĂŸer die Teilnehmerzahl ist, desto wertvoller werden die Ergebnisse.
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GebÀudesanierung: Ei des Kolumbus gefunden?
„Das geht nur mit BHKWs“ ist wohl der hĂ€ufigste Satz des Abends. Norbert Hauka von der Hauka Hausverwaltung GmbH in Minden (www.hauka-haus.de) fand den richtigen Ton, um seine Zuhörer auf dem Fachinformationsseminar fĂŒr Verwalter, das Ende November im Rahmen des Freiburger Förderprogrammes Kraftwerk Wiehre stattfand, aufhorchen zu lassen.
Kann die GebÀudesanierung endlich in die Breite gehen?

Vom ersten Jahr an nach einer Sanierung erwirtschaftet er mit seinem Gesamtpaket aus energetischer Sanierung und effizienter Energieversorgung mit Kraft-WĂ€rme-Kopplung ÜberschĂŒsse, mit denen die RĂŒcklagen aufgebessert werden. Und das ohne Sonderumlagen. Bereits nach 10 Jahren sind die Maßnahmen in der Regel amortisiert. Dabei nimmt sich der bodenstĂ€ndige Familienunternehmer und Handwerksmeister nicht gerade die einfachsten Objekte vor. Im Gegenteil: stark vernachlĂ€ssigte WohngebĂ€ude aus den 60er/70er Jahren, die nie saniert wurden und bei denen keine InstandhaltungsrĂŒcklage existiert, hĂ€tten ihre EigentĂŒmer in den Ruin getrieben, wĂ€ren sie in diesem Zustand verĂ€ußert worden. Norbert Hauka fand fĂŒr solche HĂ€user das richtige VerhĂ€ltnis aus GebĂ€udesanierung und Heizungssanierung. Mit seinen Schwerpunkten: Behebung von WĂ€rmebrĂŒcken, DĂ€mmung der GebĂ€udehĂŒlle, Sanierung des Heizungssystems mit hydraulischem Abgleich sowie dem Einbau einer stromerzeugenden Heizung (Block-Heiz-Kraftwerk, BHKW) legt er die Grundlage fĂŒr die Wertsteigerung des GebĂ€udes und Wertschöpfung in der Region. Dass durch die Nutzung des Stroms durch die Bewohner als Eigenstrom zusĂ€tzlich steuerliche Vorteile fĂŒr die EigentĂŒmergemeinschaft und Einsparungen bei den Abgaben erreicht werden, ist eine der vielen Feinheiten, auf die es ankommt. Wenn dann noch durch den hohen angestrebten GebĂ€udeenergie-Standard die staatlichen Förderungen ausgereizt werden können, steht einer mieterfreundlichen und wirtschaftlich vorteilhaften energetischen Sanierung nichts mehr im Wege.

Die richtige Botschaft im richtigen Moment

Durch die energetische Sanierung werden der Verfall der GebĂ€ude gestoppt und in Zukunft Instandhaltungskosten eingespart, gleichzeitig steigt der Komfort der Bewohner. DarĂŒberhinaus werden nicht nur Heizkosten reduziert, sondern durch die Kraft-WĂ€rme-Kopplung, also die gleichzeitige Erzeugung von Strom und WĂ€rme in einem BHKW, sogar Stromkosten eingespart. Und als i-TĂŒpfelchen gibt es sogar einen Gewinn fĂŒr die EigentĂŒmer, da der Strom, der nicht im Haus verbraucht werden kann, an den Netzbetreiber verĂ€ußert wird. Der Gewinn hieraus fließt direkt in die InstandhaltungsrĂŒcklage des GebĂ€udes. Der Nutzen ist damit auf allen Seiten: Bei den Bewohnern, den EigentĂŒmern und der Verwaltung, die fĂŒr die Organisation eine VergĂŒtung erhĂ€lt oder verwaltungsfremde TĂ€tigkeiten im Rahmen der Stromversorgung an Dienstleister abgibt.

Das Team von Kraftwerk Wiehre ist ĂŒberzeugt, dass dem Sanierungsstau endlich ein Ende gesetzt werden kann, wenn Hausverwalter und Immobilienbesitzer diese Chancen erkennen und ergreifen. „GebĂ€udedĂ€mmung und BHKWs stehen nicht in Konkurrenz - wie oft behauptet wird. Im Gegenteil können mit Hilfe von BHKWs Fördermittel maximiert und Emissionen minimiert werden!“ so Christian Neumann von der Energieagentur Regio Freiburg und Projektleiter im stĂ€dtischen Förderprogramm Kraftwerk Wiehre.
Bis Ende des Jahres bietet das Umweltschutzamt Freiburg mit diesem Programm noch den kostenlosen Check fĂŒr die BHKW-Eignung von GebĂ€uden an. Auch Energieversorgungskonzepte und Modellprojekte können noch bis zum 31.12.2014 beantragt werden.
Informieren Sie sich ĂŒber das Förderprogramm: 0761 7671644 oder nehmen Sie an einer BHKW-FĂŒhrung teil mit ECOtrinova e.V., Dr. Georg Löser: ecotrinova@web.de
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Tier- und NaturschĂŒtzer wollen Exoten-Boom stoppen
VerbĂ€nde drĂ€ngen auf strengere Regeln fĂŒr Wildtierhaltung

Tier- und NaturschutzverbĂ€nde fordern die Bundesregierung auf, die Privathaltung von Wildtieren strenger zu regeln, so wie es im Koalitionsvertrag angekĂŒndigt wurde. Deutschland ist Europas Drehscheibe fĂŒr den Handel mit exotischen Tieren wie Schlangen und Echsen. Dies zeigt sich auch am kommenden Samstag, wenn in Hamm/Nordrhein-Westfalen die weltgrĂ¶ĂŸte Reptilienbörse stattfindet, wo Wildtiere zu Tausenden verramscht werden.

Ein Krokodil, ein Äffchen oder eine Giftschlange: Möglichst außergewöhnlich soll ein Haustier heute sein. Doch was das Ego des Besitzers schmĂŒckt, bedeutet fĂŒr viele Wildtiere in Gefangenschaft ein langes Leid und eine Bedrohung fĂŒr die WildbestĂ€nde mancher Arten in den HerkunftslĂ€ndern. Viele Arten sind fĂŒr die Heimtierhaltung nicht geeignet. Weil der Exoten-Boom in Deutschland immer mehr Probleme mit sich bringt, einigte sich die schwarz-rote Bundesregierung vor mehr als einem Jahr darauf, die Haltung und den Handel mit exotischen Tieren einheitlich zu regeln. Importe von WildfĂ€ngen in die EU sollen ebenso verboten werden wie gewerbliche Wildtierbörsen in Deutschland.

Tier- und NaturschĂŒtzer begrĂŒĂŸen diese PlĂ€ne. „Doch es hapert an der Umsetzung“, berichtet Per Fiesel, PrĂ€sident des Landestierschutzverbandes NRW. „Nach ĂŒber einem Jahr ist immer noch nichts passiert. Weiterhin werden Arten verkauft, die gefĂ€hrlich sind, als Heimtier völlig ungeeignet oder aus freier Wildbahn stammen. Flughunde, Krokodile, ChamĂ€leons - das Artenspektrum ist unglaublich“.

Vorbild Belgien und Niederlande

Die Tier- und NaturschutzverbĂ€nde empfehlen, dem Modell Belgiens und der Niederlande zu folgen. Dort regelt eine Positivliste, dass nur die Arten gehalten werden dĂŒrfen, die als Heimtiere wirklich geeignet sind. Erlaubt sind nur Tierarten, die ihren BedĂŒrfnissen entsprechend gehalten werden können und weder eine Gefahr fĂŒr die Gesundheit von Mensch und Tier, noch fĂŒr die heimische Natur darstellen. „Gerade Wildtiere haben besonders hohe HaltungsansprĂŒche, die in Privathand schwer zu erfĂŒllen sind“, sagt Sandra Altherr von Pro Wildlife. Terrarien, Zubehör und Strom kosten viel Geld. Allzu oft werden die Halter dieser Tiere schnell ĂŒberdrĂŒssig: Immer öfter landen exotische Tiere in der freien Natur oder in Tierheimen, die jedoch mit der Pflege oft ĂŒberfordert sind.

WildfÀnge: Aus der Natur ins Terrarium

FĂŒr den Exoten-Boom in Europa werden TierbestĂ€nde in Asien, Afrika und Lateinamerika geplĂŒndert. HĂ€ndler verkaufen in Deutschland unzĂ€hlige wild gefangene Reptilien, Amphibien, Fische und SĂ€ugetiere an Privatleute – sogar bedrohte oder gefĂ€hrliche Arten und teilweise illegal. „Den Reibach machen einige wenige HĂ€ndler – auf Kosten der Natur“, kritisiert Laura Zodrow von Animal Public.

„Hierzulande ist es streng verboten, ein Tier aus der Wildnis einzufangen, um es in einen KĂ€fig oder ein Terrarium zu setzen - ob das Tier bedroht ist oder nicht. Wir mĂŒssen verhindern, dass WildbestĂ€nde außerhalb der EU fĂŒr den hiesigen Markt geplĂŒndert werden“, so Friederike Scholz vom Bund fĂŒr Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND). „Als wichtiger Absatzmarkt steht Deutschland hier besonders in der Verantwortung.“

Das Terrarium als Arche Noah?

Halter exotischer Tiere argumentieren oft, sie wĂŒrden mit ihrem Hobby einen Beitrag zum Artenschutz leisten. NaturschĂŒtzer widersprechen: „Es nĂŒtzt dem Artenschutz nicht, wenn bedrohte Arten hier in Deutschland in privaten KĂ€figen und Terrarien gezĂŒchtet werden. Sie mĂŒssen in ihren HerkunftslĂ€ndern geschĂŒtzt werden“, sagt Tom Kirschey vom Naturschutzbund Deutschland (NABU). „Freigekommene oder ausgesetzte exotische Heimtiere können zudem eine Gefahr fĂŒr heimische Arten werden“.

Die Deutschen wollen keine Wildtierimporte

Eine Umfrage der GfK im Auftrag von PETA zeigt, dass die Mehrheit der Deutschen den Wildtierhandel einschrĂ€nken will: 95,5 Prozent sind fĂŒr ein Einfuhrverbot von exotischen Tieren, die in der Natur gefangen wurden. 89,1 Prozent sprechen sich fĂŒr ein Verbot von gewerblichen Wildtierbörsen aus, auf denen zum Beispiel Reptilien gehandelt werden.


Zehn deutsche Tier- und NaturschutzverbĂ€nde hatten bereits im MĂ€rz diesen Jahres in einem gemeinsamen Positionspapier an die Bundesregierung appelliert, den Koalitionsvertrag zĂŒgig umzusetzen: Animal Public, Bund fĂŒr Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Bund gegen den Missbrauch der Tiere, Deutscher Tierschutzbund, Menschen fĂŒr Tierrechte, Naturschutzbund Deutschland (NABU), People for the Ethical Treatment of Animals (PETA), Pro Wildlife, The Eurogroup against Birdcrime und Vier Pfoten.
 
 

 
NABU: LĂ€nder mĂŒssen mit klaren Klima-Hausaufgaben nach Hause fahren
Tschimpke: Jetzt ist Kompromissbereitschaft von allen Staaten gefordert

Lima – NABU-PrĂ€sident Olaf Tschimpke zu den Zwischenergebnissen der UN-Klimakonferenz in Lima: „Eine positive Meldung aus Lima gibt es bereits: FĂŒr den Green Climate Fund sind zehn Milliarden Dollar zusammengekommen. Das ist aus unserer Sicht besonders positiv, weil auch die sogenannten EntwicklungslĂ€nder in den Fonds eingezahlt haben. Möglicherweise ist dies ein Fingerzeig, dass endlich die unsinnige Unterscheidung zwischen Industrie- und EntwicklungslĂ€ndern aufhört. Denn fĂŒr das Klima ist es letztlich unwichtig, wer die SĂŒnden begeht. Wichtig ist, dass jedes Land nach seinen Möglichkeiten zum Klimaschutz beitrĂ€gt.“

Mit Blick auf den möglichen Ausgang der Verhandlungen fordert der NABU-PrĂ€sident: „Jetzt, in der finalen Verhandlungsphase, mĂŒssen alle LĂ€nder bereit sein, Kompromisse einzugehen. Nur so kann der Weg geebnet werden fĂŒr das Klimaabkommen in Paris im kommenden Jahr. Hier in Lima wird es wohl auf ein sehr knapp gefasstes Abkommen hinauslaufen, wesentliche Bestandteile werden erst spĂ€ter im Anhang nachgeliefert. Entscheidend ist es daher, dass alle LĂ€nder mit klaren Hausaufgaben nach Hause fahren: Dass jedes Land weiß, wie es bis Mai 2015 seine eigenen Ziele transparent festlegt, und dass diese am Ende auch fair und vergleichbar sind.“
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NABU: Klimaschutzabkommen nun auf Kurs bringen
Deutschland und EU mĂŒssen Vorreiterrolle zurĂŒckerobern

Zum Start der Ministerverhandlungen auf der UN-Klimakonferenz im peruanischen Lima fordert der NABU von den 196 Vertragsstaaten, die Verhandlungen fĂŒr ein weltweit geltendes Klimaschutzabkommen nun auf Kurs zu bringen. „Wir brauchen jetzt ZĂ€hlbares, wenn 2015 in Paris ein neuer Weltklimavertrag beschlossen werden soll. Alle Vertragsstaaten sind aufgefordert, Kompromissbereitschaft zu signalisieren“, forderte NABU-PrĂ€sident Olaf Tschimpke in Lima. Dazu mĂŒssten die Verhandlungstexte konkretisiert werden. Bislang seien die Verhandlungen auch deshalb so harmonisch verlaufen, weil alle vorgeschlagenen Optionen einzelner Verhandlungsgruppen in den Textentwurf fĂŒr ein neues Abkommen aufgenommen wurden.

Aus NABU-Sicht ist es nun Sache der Minister, die Optionen wieder einzugrenzen. „Bundesumweltministerin Barbara Hendricks und EU-Klima-Kommissar Miguel Arias Cañete sind nun persönlich gefordert, die Vorreiterrolle beim internationalen Klimaschutz zurĂŒckzuerobern und mutig voranzugehen“, so Tschimpke. Die ĂŒberwiegend positive Stimmung der ersten Verhandlungswoche mĂŒsse durch weitere Zusagen Deutschlands und der EuropĂ€ischen Union untermauert werden. Nach Ansicht des NABU muss die EU eine weitere CO2-Minderung bis 2030 in Aussicht stellen. Der Beschluss der EU-Staats- und Regierungschefs vom Oktober, die CO2-Emissionen bis 2030 um mindestens 40 Prozent zu minimieren, eröffnet dieses Mandat. „Sollten andere Staaten ihre Ziele bis MĂ€rz 2015 weit ambitionierter fassen als bisher, muss die EU ihre Ziele erhöhen“, so Tschimpke.

DarĂŒber hinaus fordert der NABU, die Verpflichtungsperioden der Ziele zu verkĂŒrzen. Insbesondere die EU sollte die selbstgesteckten Klimaschutzziele auf fĂŒnf statt wie bislang auf zehn Jahre verkĂŒrzen, um eine neue Dynamik bei den Klimazielen zu entfachen.

Auch eine Einigung in Fragen der Finanzierung mĂŒsse in Lima herauskommen. „Die IndustrielĂ€nder sollten sich nicht auf den zehn Milliarden US-Dollar fĂŒr den Green Climate Funds ausruhen, die kurz vor Lima auf der Geberkonferenz in Berlin in Rekordzeit zusammengekommen waren“, sagte NABU-Klimaexperte Sebastian Scholz. Notwendig sei ein Beschluss fĂŒr eine Strategie, wie der GCF bis zum Jahr 2020 auf jĂ€hrlich 100 Milliarden US-Dollar anwĂ€chst. „Deutschland kommt hier als wichtiger Industrienation sowie Inhaberin der G7-PrĂ€sidentschaft eine gewichtige Rolle zu auf dem Weg zu einem Klimaabkommen in Paris im Jahr 2015“, so Scholz.
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NABU: Wieder mehr Weißstörche in Deutschland
Höchster Bestand seit mehr als 50 Jahren

Nach Beobachtungen der VogelschĂŒtzer im NABU ist die aktuelle Entwicklung bei Deutschlands Weißstörchen positiv. Zu diesem Ergebnis kam die BestandszĂ€hlung der Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) „Weißstorchschutz“ des NABU. Nach einigen Jahren mit gutem Bruterfolg siedelt sich der Storchennachwuchs wieder in Deutschland an. Außerdem sind die Weißstörche in den vergangenen Jahren in ihren Rastgebieten gut durch den Winter gekommen.

„Es dĂŒrften insgesamt mehr als 6000 Storchenpaare im Lande gebrĂŒtet haben“, sagt Christoph Kaatz, Sprecher der BAG „Weißstorchschutz“ des NABU. Somit brĂŒten in Deutschland so viele Storchenpaare wie vor mehr als 50 Jahren. Jedoch ist die Entwicklung landesweit nicht gleichmĂ€ĂŸig verteilt. Die Zahl der Brutpaare nahm in den westlichen BundeslĂ€ndern um durchschnittlich 15 Prozent zu – in den östlichen BundeslĂ€ndern waren es knapp fĂŒnf Prozent. Dennoch leben im Osten mit circa 3200 Paaren immer noch mehr Störche als im Westen.

Ursache dafĂŒr sind vor allem die Winterquartiere der Störche, denn in Deutschland treffen die Populationen von Westziehern und Ostziehern aufeinander. WĂ€hrend die Westzieher hĂ€ufig in Spanien ĂŒberwintern und nur geringe Gefahren zu bestehen haben, mĂŒssen die Ostzieher den gefahrvollen Weg nach Ost- und SĂŒdafrika und zurĂŒck bestehen. „So ist die Verlustrate wĂ€hrend des Zuges fĂŒr die Westzieher niedriger und die Brutpopulation nimmt deshalb stĂ€rker zu“, fasst Christoph Kaatz zusammen.

Der Bruterfolg schwanke von Region zu Region. Da wo es im Sommer stark regnete, kamen zahlreiche Jungvögel in den Nestern um. In anderen Regionen, wie beispielsweise Schleswig-Holstein, lag der Bruterfolg leicht ĂŒber dem Durchschnitt der letzten Jahre.

Doch ganz sorgenfrei schauen die NABU-StorchenschĂŒtzer nicht in die Zukunft. In Deutschlands Nordosten hat trotz alledem in den vergangenen zehn Jahren ein merklicher Schwund der Storchenpaare stattgefunden, der auch durch den Zuwachs in diesem Jahr nicht ausgeglichen wurde. In Mecklenburg-Vorpommern brĂŒteten 2004 immerhin 1142 Paare, wĂ€hrend es im vergangenen Sommer nur noch 855 Paare waren. Gerade hier hat ein starker Wandel in der Agrarlandschaft stattgefunden – GrĂŒnland verschwand, Mais- und RapsĂ€cker nahmen dagegen zu.

In ganz Deutschland ist im FrĂŒhjahr und Sommer eine große Anzahl von ehrenamtlichen NABU-Aktiven unterwegs um alljĂ€hrlich die Zahl der Storchenpaare zu zĂ€hlen und ihre Jungenzahl zu erfassen. Sie haben sich in der NABU BAG „Weißstorchschutz“ zusammengeschlossen.
 
 



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