oekoplus - Freiburg
Montag, 29. April 2024
  --- Besuchen Sie unser neues Informationsportal wodsch.de
Uhr
  •  


Verschiedenes

 
Aufbewahrungsstelle für Fundfahrräder in der Kaiserstuhlstraße:
nur noch 14-tägig geöffnet


Die Aufbewahrungsstelle für Fundfahrräder in der
Kaiserstuhlstraße 18, 79106 Freiburg, ist ab Donnerstag, 31.
August, bis auf weiteres nur noch vierzehntägig geöffnet. Die
nächsten Öffnungstermine sind an folgenden Donnerstagen:

14. und 28. September,
12. und 26. Oktober,
9. und 23. November,
7. Dezember,

jeweils von 8 bis 12 Uhr und von 13.30 bis 15:30 Uhr.
In dringenden Fällen kann man sich an das Fundbüro (Basler
Straße 2, 2. Obergeschoss, Tel. 0761/201-4827 oder -4828)
wenden.
 
 

 
„1992 – 2017: 25 Jahre UN-Gipfel in Rio“
Konferenz setzte neue Maßstäbe im Umwelt- und Klimaschutz

Jubiläumsveranstaltung am Mittwoch, 6. September, um
19 Uhr im Historischen Kaufhaus am Münsterplatz

In diesem Jahr jährt sich zum 25. Mal der UN-Gipfel. Im Juni
1992 fand in Rio de Janeiro zum ersten Mal die Konferenz der
Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung statt. Die
Rio-Konferenz gilt als Meilenstein für die Integration von
Umwelt- und Entwicklungsbestrebungen und setzte neue
Maßstäbe im Umwelt- und Klimaschutz.

Insgesamt 2400 Vertreterinnen und Vertreter von
nichtstaatlichen Organisationen (NGOs) nahmen damals an
der Konferenz teil, weitere 17.000 Menschen beteiligten sich
am parallel stattfindenden NGO-Forum. Wichtige Ergebnisse
sind die Agenda 21, die Rio-Erklärung über Umwelt und
Entwicklung, die Klimaschutzkonvention, die Walddeklaration
und die Biodiversitäts-Konvention.

Ziel der Agenda 21 war und ist es, dass die Regierungen der
einzelnen Staaten auf nationaler Ebene nachhaltige
Entwicklung in Form von nationalen Umweltplänen und
nationalen Umweltaktionsplänen umsetzen sollen. Dabei sind
auch regierungsunabhängige Organisationen und andere
Institutionen zu beteiligen.

Die Rio-Erklärung über Umwelt und Entwicklung beinhaltet 27
Grundsätze. Unter anderem wurde dort zum ersten Mal global
das Recht auf nachhaltige Entwicklung (sustainable
development) verankert. Zudem wurden das Vorsorge- und
das Verursacherprinzip als Leitprinzipien anerkannt. Als
unerlässliche Voraussetzungen für eine nachhaltige
Entwicklung werden die Bekämpfung der Armut, eine
angemessene Bevölkerungspolitik, Verringerung und Abbau
nicht nachhaltiger Konsum- und Produktionsweisen sowie die
umfassende Einbeziehung der Bevölkerung in politische
Entscheidungsprozesse genannt.

Die Klimaschutzkonvention der Vereinten Nationen über
Klimaveränderungen sieht vor, dass die Belastung der
Atmosphäre mit Treibhausgasen auf einem Niveau stabilisiert
wird. So muss der Ausstoß an CO2 bis 2050 weltweit um
mindestens 60 Prozent reduziert werden, um den
Klimawandel in vertretbaren Grenzen zu halten.

Die Walddeklaration stellte Leitsätze für die Bewirtung,
Erhaltung und nachhaltige Entwicklung der Wälder der Erde
auf. So sollen Wälder nach ökologischen Maßstäben
bewirtschaftet, erhalten und geschützt werden. Eine
verbindlichere Wald-Konvention, wie sie von den
Industriestaaten gewünscht wurde, scheiterte am Widerstand
der Entwicklungsländer.

Die Biodiversitäts-Konvention ist ein Abkommen zum Schutz
der biologischen Vielfalt. Die Welt soll die biologische Vielfalt
erhalten und ihre Grundelemente auf gerechte und
ausgewogene Art nachhaltig nutzen. Konkret heißt dies, dass
die biologische Vielfalt langfristig nicht weiter gefährdet wird.
Die Länder haben das Recht, über ihre biologischen
Ressourcen zu verfügen, sind aber auch dafür verantwortlich,
dass ihre biologische Vielfalt erhalten bleibt und dass ihre
biologischen Ressourcen auf nachhaltige Weise genutzt
werden.

Ein bewegendes Ereignis auf der Konferenz war die Rede der
damals erst 12jährigen Severn Suzuki vor dem Gremium, in
der sie versuchte, die Bedeutung einer umweltfreundlichen
und nachhaltigen Welt für die Entwicklung der Kinder ihrer
Generation herauszustellen.

Zum 25. Jubiläum des UN-Gipfels lädt die Stadt Freiburg
gemeinsam mit dem Landkreis Emmendingen alle
interessierten Bürgerinnen und Bürger herzlich zu einer
Informationsveranstaltung am Mittwoch, 6. September, um
19 Uhr in das Historische Kaufhaus am Münsterplatz ein.
Umweltbürgermeisterin Gerda Stuchlik wird die Veranstaltung
mit einem Grußwort eröffnen. Filmausschnitte aus der
Tagesschau von 1992 werden ebenso wie eine aktuelle
Video-Grußbotschaft der inzwischen erwachsenen
Umweltaktivistin Severn Suzuki eingespielt.

Konrad Otto-Zimmermann, der ehemalige Leiter des
Europasekretariats des Internationalen Rates für Kommunale
Umweltinitiativen (ICLEI), wird den Erdgipfel historisch
beleuchten. Stefan Rahmstorf, Professor vom PotsdamInstitut
für Klimafolgenforschung, wird anschließend in seinem
Vortrag den Fokus auf den Klimawandel und die
klimapolitischen Entwicklungen, die sich aus der in Rio
ausgearbeiteten Klimarahmenkonvention einschließlich des
Pariser Klimaabkommens aus dem Jahr 2015 ergaben, legen.

Moderiert wird die Veranstaltung von Bernward Janzing, freier
Journalist aus Freiburg. Das Improvisationstheater Lux wird
die Veranstaltung humoristisch untermalen.

Zum Abschluss können sich alle Gäste bei einem kleinen
Imbiss an den Ständen verschiedener Umweltgruppen
Freiburgs weiter informieren und austauschen.

Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich,
Einlass ist ab 18.30 Uhr.
 
 

 
Neue "Leitkultur" für Elz und Dreisam
Die Renaturierung von Elz und Dreisam ist ein Erfolgsgeschichte
Natur aus zweiter Hand am Oberrhein

Seit über zwei Jahrzehnten gibt es beim BUND am südlichen Oberrhein einen Traum. Am Anfang stand der jahrzehntelange, erfolgreiche Kampf um eine bessere Wasserqualität der Gewässer am Oberrhein. Danach konnten wir die Renaturierung der zu gerade gestreckten Kanälen geronnenen Bäche am Oberrhein, von Elz, Dreisam, Kinzig, Glotter angehen... Wir hatten den frühen Traum von naturnahnen Bächen und grünen, naturverbindenden Bändern von den Rheinauen zum Schwarzwald.

Wenn in Freiburg an der Dreisam und jetzt an der Elz zwischen Köndringen und Riegel wieder Dämme zurückverlegt werden, wenn aus der "Bach-Autobahn Elz" auf ersten, kleinen Teilstücken ein mäandernder Fluss mit Kiesbänken und Auen wird, wenn der Lachs zurückkehren kann, dann hat das auch damit zu tun, dass aus dem Traum auch eine ständig wiederholte BUND-Forderung an die politisch Verantwortlichen wurde.

Um aus einem Traum Realität werden zu lassen, braucht es manchmal auch Geld. Mit den Ausgleichsgeldern für den Bahnausbau am Oberrhein, stand plötzlich viel Geld zu Verfügung. Von BUND-Geschäftsführer Axel Mayer kam die Forderung nicht, "mit der Gießkanne der Ersatzbiotope" über´s Land zu gehen, sondern sich auf die Bäche zu konzentrieren. ...
Mehr
 

 
Windkraft: Wieder ohne den Südwesten
Bundesnetzagentur erteilt auch in der zweiten Ausschreibungsrunde keiner WEA in Baden-Württemberg den Zuschlag

Viele hatten es befürchtet, aber die Hoffnung hielt sich bis zuletzt, dass Baden-Württemberg in der zweiten Ausschreibungsrunde besser abschneiden würde, als in der ersten, deren Ergebnisse Mitte Mai schon für einige Aufregung gesorgt hatten. Denn das Bundesland ging auch da leer aus – dasselbe Schicksal ereilte lediglich Thüringen, Sachsen und die Stadtstaaten.

Schon im Mai wurden Stimmen laut, die der Windbranche in Baden-Württemberg das Ende prophezeiten und stark an der Realisierbarkeit der Klimaschutzziele zweifelten. Denn über 96 Prozent des Zuschlagvolumens ging an Bürgerenergiegesellschaften. So auch bei dieser zweiten Ausschreibungsrunde, deren Ergebnisse jetzt vorliegen und die ihnen erneut 95 Prozent des Zuschlagvolumens beschert. Die Bürgerenergiegesellschaften haben nun fünf Jahre Zeit, eine Genehmigung zu erwirken und ihre Projekte in Betrieb zu nehmen. Was auf den ersten Blick wie eine demokratische Berücksichtigung der Underdogs wirkt, birgt das Potenzial, die Nutzung der Windkraft im Südwesten zum Erliegen zu bringen. Daher muss der Zubaudeckel dringend angehoben und eine Regionalquote eingeführt werden, um den Zubau auch im Süden weiterhin zu ermöglichen und die Klimaziele zu erreichen. Planung und Umsetzung von Windenergieanlagen sind für Bürgerenergiegenossenschaften schwieriger umzusetzen als für größere Unternehmen. Das Ungleichgewicht bei den Zuschlägen zu ihren Gunsten kann zur Folge haben, dass nicht alle geplanten Anlagen gebaut und in Betrieb genommen werden. Finanzielle Großprojekte sind für kleinere Genossenschaften wesentlich schwerer zu schultern als für große Firmen.

Aber auch die ächzen unter den Einbußen vergeblicher Planungen. Langes, kostspieliges Ringen um Genehmigungen, teure Standort- und Umweltverträglichkeitsprüfungen sowie die Zahlung von Gutachtern und Sachverständigen bringen auch die Großen an den Rand finanzieller und personeller Belastbarkeit. Mehrere abgelehnte Projekte in Folge kann sich kaum jemand leisten.

Umso größer ist die Enttäuschung, ja, auch Fassungslosigkeit angesichts der gerade von der Bundesnetzagentur veröffentlichten Zahlen. „Hier will man offensichtlich die Nutzung der Windenergie in den südlichen Bundesländern abschaffen“, erklärt Christian Oberbeck, Landesvorsitzender des BWE Baden-Württemberg. „Diese eindeutige Bevorzugung erneut von Bürgerenergiegenossenschaften und die Zurückweisung wieder der südlichen Bundesländer zementiert die Unterlegenheit des Südens für viele Jahre und macht geplante Projekte vor Ort unmöglich. Wenn Deutschland die Klimaschutzziele tatsächlich erreichen will, ist diese Entscheidung ein großes Rätsel“ fügt Oberbeck hinzu. „Hier herrscht dringender Handlungsbedarf für die neue Bundesregierung. Der BWE freut sich auf konstruktive Diskussionen, um die Energiewende in Deutschland weiter voranzutreiben.“
 
 

 
Gebäude-Allianz richtet fünf Kernforderungen an die künftige Bundesregierung
Gebäudebereich muss klimaneutral und sozialverträglich entwickelt werden

Mit Blick auf die kommende Bundestagswahl fordert die Gebäude-Allianz, ein einmaliger Zusammenschluss aus Mieterbund, Umwelt-, Industrie- und Verbraucherschutzverbänden, den Ausbau des klimaneutralen Gebäudebestands bis 2050 deutlich zu beschleunigen. Die von der Politik ergriffenen Maßnahmen hätten bislang nicht ausgereicht, die notwendige Verdopplung der Sanierungsrate einzuleiten und das energetische Niveau von Neubauten ausreichend zu erhöhen.

Einhellig warnten die Verbände jedoch davor, Klimaschutz und bezahlbares Wohnen gegeneinander auszuspielen. „Ein klimaneutraler Gebäudebestand zu sozialverträglichen Bedingungen ist kein Widerspruch“, erklärten die Verbände. Entscheidend sei jedoch die Antwort auf die Frage, wie beide Ziele gemeinsam erreicht werden könnten – bei Neubauten wie auch bei der Sanierung von Altbauten. Nach Ansicht des Deutschen Mieterbundes könnte hier die Einrichtung eines Drittelmodells helfen. Mit ihm könnten Eigentümer, Mieter und Staat künftig angemessen an den Kosten und Erträgen energetischer Sanierungen beteiligt werden. Bislang tragen noch zu häufig die Mieter die Hauptlast, wenn Sanierungskosten auf die Miete umgelegt werden.

Nach Ansicht der Gebäude-Allianz muss die kommende Bundesregierung auch dringend ein neues Gebäudeenergiegesetz verabschieden. Trotz Drucks aus Brüssel und einer Vereinbarung im Koalitionsvertrag habe die Große Koalition das Gesetz nicht umgesetzt. „Das ist bedauerlich, weil unnötig Zeit verloren wurde. Doch gleichzeitig bietet sich für die künftige Regierung nun die Chance, den deutschen Gebäudebestand mit Weitsicht weiterzuentwickeln. Im internationalen Vergleich kann Deutschland hier eine Vorreiterrolle einnehmen“, so Danny Püschel, Koordinator der Gebäude-Allianz und Gebäudeexperte beim NABU.

Die Verbände fordern, im künftigen Gebäudeenergiegesetz die bestehenden Gesetze zusammenzuführen und einen klaren politischen Rahmen zu setzen, wie Klimaziele und Sozialverträglichkeit gemeinsam erreicht werden können. Zudem müsse die Bundesregierung dafür sorgen, dass alle beteilten Gewerke – vom Handwerker bis zum Energieberater – besser qualifiziert werden, um energieffiziente Sanierungen zu gewährleisten. Das bislang in der Ausbildung vermittelte Wissen sei hierzu unzureichend.

Nach wie vor ist der Gebäudebereich für rund 40 Prozent des Endenergieverbrauchs in Deutschland verantwortlich. Auch die beim Heizen und Kühlen der Gebäude entstehenden Treibhausgasemissionen schlagen in der deutschen Klimabilanz massiv zu Buche. Daher komme dem Gebäudebereich, mit Blick auf das Pariser Klimaschutzabkommen, den nationalen Klimaschutzplan und die Energieeffizienzstrategie, eine entscheidende Rolle zu, so die Verbände.

Die Forderungen der Gebäude-Allianz im Überblick:

· Pariser Klimaschutzziele ernst nehmen und danach handeln
Der gebäuderelevante Teil des Klimaschutzplans 2050 und die Energie-effizienzstrategie Gebäude (ESG) müssen möglichst bald überarbeitet werden – und zwar mit konkreten Maßnahmenpaketen. Die Ziele der ESG müssen an die Pariser Vereinbarungen angepasst und so umgesetzt werden, dass eine Sozialverträglichkeit im Gebäudesektor gewährleistet wird.
Ziel des Pariser Abkommens ist es, bis 2050 „CO2-Neutralität“ zu erreichen, also weltweit nicht mehr Kohlendioxid auszustoßen als gleichzeitig absorbiert wird. „In der Konsequenz muss bis spätestens 2050 die Wärme- und Kälteversorgung durch Energieeinsparung, Energieeffizienz und die Nutzung erneuerbarer Energien nahezu vollständig dekarbonisiert werden. Das kann nur durch ambitionierte nationale Maßnahmen erreicht werden. Die bestehenden Ziele für den Gebäude- und Wärmebereich wurden jedoch vor dem Pariser Abkommen zum weltweiten Klimaschutz formuliert und nach derzeitigem Stand wird Deutschland nicht einmal diese sehr schwachen Ziele erreichen. Und dies obwohl die Regierung sich mehrfach auf europäischer und internationaler Ebene für den Klimaschutz stark gemacht hat. Die nächste Regierung muss deshalb schnell handeln, um den Worten auch Taten folgen zu lassen und die internationale Glaubwürdigkeit in Sachen Klimaschutz nicht zu verlieren. Wenn Deutschland beim Klimaschutz versagt und seine Vorreiterrolle verliert, könnte dies zu einer gefährlichen Kettenreaktion in Europa führen“, sagte Barbara Metz, stellvertetende Bundesgeschäftsführerin der Deutschen Umwelthilfe.

· Gebäudeenergiegesetz (GEG) sofort angemessen ausgestalten
Die Verabschiedung eines Gebäudeenergiegesetzes (GEG) zu Beginn der neuen Legislaturperiode muss Priorität haben, um der Gebäude-Energiewende einen verlässlichen und wegweisenden politischen Rahmen zu geben. Hierzu gehört auch die Festlegung der von der EU geforderten Nahenullnergie-Standards. Durch sie sollen alle Neubauten ab 2019/2021 den Anforderungen der Energie- und Klimaschutzziele 2050 gerecht werden. Dies ist bereits heute wirtschaftlich, vermeidet spätere, teure Nachrüstungen und begrenzt durch niedrige Energieverbräuche und Eigenerzeugung die Systemkosten der Energiewende. Dazu sagte Christian Noll, geschäftsführender Vorstand der Deutschen Unternehmensinitiative Energieeffizienz (DENEFF): „Das ständige Hin und Her bei der Diskussion um Gebäudestandards hat jeglicher Planungssicherheit den Boden entzogen. Deshalb muss die nächste Bundesregierung schnell einen klaren Zielpfad für das kommende Jahrzehnt festlegen. Das ist sie dem Klimaschutz, Mietern und Eigentümern schuldig.“ Das GEG kann zudem auch eine gewisse Wirkung für den Gebäudebestand entfalten durch die Überprüfung von Ausnahmeregelungen, die Anreizung von individuellen Sanierungsfahrplänen und einen gestärkten Vollzug.
· Sozialverträglichen Klimaschutz sichern
Klimaschutz und bezahlbares Wohnen beziehungsweise ein klimaneutraler Gebäudebestand zu sozialverträglichen Bedingungen sind keine Widersprüche. Notwendig sind im Mietwohnungsbereich Rahmenbedingungen, die Eigentümer/Vermieter, Mieter und Staat angemessen an den Kosten und Erträgen sowie Erträgen und Vorteilen energetischer Sanierungen beteiligen (Drittelmodell). Bei Modernisierungsmaßnahmen im Wohnungsbestand ist Warmmietenneutralität anzustreben. Mietsteigerungen bei Transferleistungsbeziehern müssen mit einem Klimawohngeld und Modernisierungszuschlägen ausgeglichen werden. Die notwendige Schaffung von neuem Wohnraum muss mit den Erfordernissen des Klimaschutzes einhergehen.
Ulrich Ropertz, Geschäftsführer Deutscher Mieterbund (DMB): „In der letzten Legislaturperiode sind wir hier keinen Schritt weitergekommen. Vereinbarungen aus dem Koalitionsvertrag, das Mietrecht entsprechend zu ändern, wurden nicht umgesetzt, scheiterten an der Union. Notwendig ist jetzt eine Begrenzung der Mieterhöhungsspielräume aufgrund von energetischen Modernisierungen und eine öffentliche Förderung, die gleichzeitig Vermieterinvestitionen spürbar anreizt und Mieter von hohen Wohnkosten entlastet.“

· Attraktives Investitionsklima schaffen und zielgenau beraten
Zum Erreichen der Energieeinsparziele im Gebäudebereich und einer Erhöhung der Sanierungsquote ist ein attraktives Investitionsklima mit klaren Anreizen nötig. Die Förderung der energetischen Gebäudesanierung muss daher weiterentwickelt und verstetigt werden. Sie muss die bestehenden Hemmnisse adressieren und sich verstärkt an nachweisbaren Ergebnissen über den Gebäude-Lebenszyklus orientieren. Die bereits vorhandenen Instrumente müssen besser verzahnt und nutzerfreundlicher ausgestaltet werden. So können sie gemeinsam mit einer qualitätsgesicherten, neutralen und individuellen Beratung ihr Aktivierungspotenzial ausschöpfen. Die energetische Modernisierung des Bestandes ist zusätzlich durch die Einführung einer steuerlichen Förderung für energetische Modernisierungsmaßnahmen voranzutreiben. „Eine steuerliche Förderung macht Hauseigentümern Lust auf sinnvolle Investitionen in Energieeffizienz. Die nächste Bundesregierung kann hier den Sanierungsstau endlich auflösen“, so Christian Noll (DENEFF). Staatliche Energiepreisbestandteile sollten hinsichtlich ihrer Anreizwirkung überprüft und gegebenenfalls weiterentwickelt werden.

· Gewerke qualifizieren und Qualität sichern
Um bei der Steigerung der Sanierungsrate eine qualitativ hochwertige Planung und Ausführung zu sichern, braucht es eine groß angelegte Qualifizierungsoffensive für exzellent ausgebildete Fachkräfte. Eine Ausweitung der Baubegleitung sowie verstärkte Anstrengungen zur Qualitätssicherung von Beratung und Umsetzung sind ebenfalls notwendig. Niedriginvestive Maßnahmen zur Steigerung der Transparenz von Energieverbräuchen sollten zudem Standard werden, um eine solide Datenbasis für kontinuierliche Beratung und Ergebniskontrollen zu haben.
Barbara Metz (DUH): „In einem dynamischen Prozess müssen Berufsbilder für Modernisierung und gewerkeübergreifende Kooperation etabliert und bestehende Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten qualitativ weiterentwickelt werden. Dies hilft auch, Bauberufe attraktiv zu halten, die Ausbildungszahlen zu steigern und so den nötigen Nachwuchs zu sichern. Ohne diesbezügliche Maßnahmen können wir den hohen Standard bei Gebäudesanierungen bei gleichzeitiger Erhöhung der Sanierungsrate nicht beibehalten.“
Mehr
 

 
"Schuster bleib bei deinem Leisten"
Martin Herrenknecht von der Schwanauer Tunnelbohrfirma hat sich
mit großformatigen Zeitungsanzeigen recht unqualifiziert zur Nutzung
der Windenergie im Schwarzwald geäußert.

Für eine erfolgreiche Energiewende müssen auch die vorhandenen
windhöffigen Standorte in Südwestdeutschland genutzt werden!
Windkraftanlagen im Schwarzwald produzieren den elektrischen Strom
verbrauchernah und sparen den kostspieligen Energietransport über
hunderte Kilometer mittels Höchstspannungsleitungen oder Herrenknecht-
Bohrlöchern für Gleichstromkabel von der Nord- und Ostsee.
Hier gilt dringend die Maxime "Schuster bleib bei deinem Leisten":
Der Schwanauer Unternehmer würde tausenden genervten Zugreisenden eine
dringend gewünschte Hilfe leisten, wenn er konstruktive Lösungen für das
Desaster mit der Herrenknecht-Tunnelbohrmaschine unter den Gleisen der
Rheintalbahn in Rastatt beisteuern könnte.
Die versenkte Tunnelbohrmaschine verursacht täglich Millionenschäden.

Erhard Schulz
Vorsitzender des Bundesverbands WindEnergie Region Südbaden
Kandelstraße 51, 79312 Emmendingen
07641-41252
 
Autor: Erhard Schulz, Vorsitzender des Bundesverbands Win

 
Auf dem Mundenhof wird die Prärieanlage vergrößert
Da freuen sich nicht nur die Bisons: Auf dem Mundenhofgelände
wird ein nächster Entwicklungsschritt eingeleitet. Neben den
Tierarten soll sich zumindest in Teilbereichen auch die Vegetation
an dem Thema der Länder und Kontinente orientieren. Daher
wurde vor sechs Jahren der Versuch unternommen, eine
nordamerikanische Prärie anzulegen. Dieser Versuch ist mehr als
geglückt: Die gegen Trockenheit resistenten Stauden und Gräser
haben sich auf dem durchlässigen Schotterboden gut etabliert.
„Die Blütenpracht der Stauden sowie die winterlichen Farben der
Gräser bereichern das Landschaftsbild des Tiergeheges um ein
weiteres“, freut sich Umweltbürgermeisterin Gerda Stuchlik. Im
Frühjahr 2018 soll die bestehende, rund 270 Quadratmeter große
Präriefläche auf etwa 1000 Quadratmeter erweitert werden.

Die Prärie, abgeleitet vom Französischen „prairie“, was mit
„Wiese“ oder „Weide“ übersetzt werden kann, ist der
nordamerikanische Anteil der Steppenzone der Erde. Sie umfasst
die Great Plains sowie die westliche Golfküstenebene.
Kennzeichnend für diese Weidelandschaft ist ihre Baumarmut
sowie ihr geringer Gras- und Strauchbewuchs. Die begrenzte
Vegetation geht auf die kontinentale Lage, den Regenschatten der
Rocky Mountains und die damit verbundenen trockenen
Klimabedingungen (Wassermangel) zurück.

Vor der Besiedlung durch Euroamerikaner lebten hier vor allem
riesige Herden von Bisons und Gabelböcken sowie
Schwarzschwanz-Präriehunde. Durch die Ausbreitung des von
den Spaniern eingeführten Pferdes vom Beginn des 17. bis Ende
des 18. Jahrhunderts entwickelten sich die Kulturen der PrärieIndianer,
deren Grundsicherung in erster Linie von Bison und
Pferd abhängig war. Mittlerweile werden die Flächen der
ursprünglichen Prärie hauptsächlich landwirtschaftlich genutzt.

Die gut an die Bedingungen der Prärie angepassten Bisons
wurden im 19. Jahrhundert durch weiße Siedler und das Militär bis
auf wenige Reste systematisch ausgerottet. Von den ursprünglich
Millionen Tieren lebten 1894 in ganz Nordamerika noch rund
achthundert Exemplare. Ihre Zahl fiel bis zum Tiefststand 1902 auf
nur noch dreiundzwanzig. Zwischen 1992 und 1996 etablierten
verschiedene Indianerstämme etwa fünfzehn neue Bisonherden
mit einer Vervierfachung des Bestandes auf Indianerreservaten
und dank intensiver Schutzmaßnahmen gibt es heute im Mittleren
Westen der USA wieder Bisons im sechsstelligen Bereich.

Der Mundenhof im Westen von Freiburg ist mit seinen
ausgedehnten Flächen und einer Gesamtgröße von 38 Hektar
zwar das größte Tiergehege Baden-Württembergs, dennoch
unterschiedet er sich stark von einem klassischen Zoo: Auf dieser
Fläche werden etwa rund dreihundert Tiere beherbergt. Dabei liegt
der Schwerpunkt des Mundenhof-Konzepts auf der Haltung von
Haus- und Nutztierarten aus aller Welt. Esel, Pferd, Schaf, Ziege,
Kuh, Kamel und Co. haben daher entsprechend große Gehege
und viel Platz. Außerdem sind die Tiere nicht in einzelnen
Gehegen untergebracht, sondern mit ihren Kollegen aus dem
jeweiligen Heimatgebiet dem sie angehören. So sind Yak und
Kaschmirziege im tibetischen Hochlandgehege beheimatet, Lamas
und Nandus dagegen im Südamerikabereich. Nordamerika
repräsentieren kleine Indianerpferde, Pintos genannt, und im extra
Gehege direkt nebenan die imposanten Bisons.

Die Idee war nun, in nächster Nähe zu den Bisons eine
Hochgrasprärie anzulegen. Die ausgewählte Fläche war Teil der
Freiburger Rieselfelder, die über Jahrzehnte mit den Abwässern
aus der Stadt beschickt wurde. Seit Gründung des Mundenhofs
1968 ist sie jedoch nicht mehr berieselt worden. Dennoch haben
die kieshaltigen Böden durch ihre Geschichte noch immer einen
hohen Stickstoff- und Phosphatgehalt. Der pH-Wert des Bodens
liegt bei etwa 5,8.

Im November 2011 wurde die rund 270 Quadrat metergroße
Fläche für die Aussaat vorbereitet. Dazu wurde der Oberboden abund
dreißig Zentimeter Sand aufgetragen, bepflanzt und besät.
Anschließend kam eine Mulchschicht aus Stroh darüber. Nun war
Abwarten und Tee trinken angesagt, ob sich all die Mühe gelohnt
hat. Sie hat: Ab März 2012 lugten erste kleine Keimlinge aus dem
Boden, die nach und nach mehr wurden. Und schon drei Monate
später, im Juni, zeigten sich erste Blüten von Dreimasterblumen,
Sonnenhüten und vor allem einjährige Rudbeckien, die die
gesamte Fläche in ein gelbes Blütenmeer tauchten. Die Pflanzen
und Samen stammten aus dem Schau- und Sichtungsgarten
Weinheim.

Auch im Laufe der folgenden Jahre keimten weitere Arten. „Das ist
für den Mundenhof ein weiterer Erfolg“, freut sich Umweltbürgermeisterin
Gerda Stuchlik, „Arten, denen die Verhältnisse zu
trocken waren, sind zwar wieder verschwunden. Aber insgesamt
hat sich eine stabile Hochgrasprärie entwickelt.“ Was vor sechs
Jahren als Versuch begann, hat sich als Erfolg herausgestellt und
so wird im Frühjahr 2018 die bestehende Prärieanlage auf rund
tausend Quadratmeter vergrößert werden.

Derzeit leben sieben nordamerikanische Bisons im Tiergehege:
ein Bulle, vier Kühe und zwei Kälber. Meistens stehen oder liegen
sie auf der grünen Wiese. Doch wer öfters auf den Mundenhof
kommt, hat sie sicher schon in Aktion erlebt – was sehr imposant
ist – denn dann rennen sie voller Kraft über ihr Gelände. Hier zeigt
sich, dass sie durchaus nicht die niedlichen Tierchen sind, für die
sie viele Besucherinnen und Besucher halten. Im Gegenteil: Die
Bisons gehören zu den gefährlichsten Tieren, die auf dem
Mundenhof leben und sollten daher absolut nicht gestreichelt
werden. Füttern ist ohnehin verboten.

Die Prärieanlage ist ein gemeinsames Projekt der FreiburgMadison-Gesellschaft
mit dem Sister-City-Comitee und dem TierNatur-Erlebnispark
Mundenhof. Anlass dazu ist die Städtepartnerschaft
Freiburg-Madison, die im Jahr 2018 ihr 30-jähriges
Bestehen feiert.

Mit der Vergrößerung der Prärieanlage wird das Tiergehege eine
weitere Attraktion bekommen, die gut in das Mundenhof-Konzept
passt. Spätestens zur Eröffnung im Herbst 2018 wird durch die
bestehende Prärie ein Weg angelegt sein, so dass die Besucher
durch das mannshohe Gras laufen, und die nordamerikanische
Prärie hier in Freiburg erleben können. Ein weiterer Schritt wäre,
dass auch auf der Bisonweide Präriepflanzen wachsen.
 
 

 
"NABU macht Meer"
Segeltour macht Halt in Kiel

NABU: Die Hälfte für die Natur – 50 Prozent der deutschen Meeresschutzgebiete müssen nutzungsfrei bleiben

Schweinswale, Rochen und Seevögel brauchen sichere Lebensräume


Um auf die bedrohte Vielfalt in den heimischen Meeren aufmerksam zu machen, ist der NABU unterwegs auf einer zehntägigen Segelreise durch die Nord- und Ostsee. Zur Halbzeit der „NABU macht Meer-Tour“ machte die Crew des Traditionsseglers „Ryvar“ am heutigen Samstag in Kiel fest. Dort stand die Debatte um die Zukunft der deutschen Meeresschutzgebiete im Mittelpunkt. „Mindestens 50 Prozent der Fläche der ausgewiesenen Meeresschutzgebiete Deutschlands müssen der Natur vorbehalten sein. Sonst können wir den zunehmenden Verlust der Artenvielfalt nicht stoppen. Es ist unerträglich, dass dort wo Schweinswale, Rochen und seltene Seevögel eine sichere Zuflucht finden sollen, tausende Schiffe fahren, Rohstoffe abgebaut und mit Grundschleppnetzen und Stellnetzen gefischt werden darf“, sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Bei einer öffentlichen Podiumsdiskussion vor dem Kieler Landtag diskutierte der NABU mit dem Staatssekretär des Bundesumweltministeriums Jochen Flasbarth und Vertretern des Landesumweltministeriums und des Deutschen-Segler-Verbands.

Etwa 45 Prozent der deutschen Nord- und Ostsee stehen unter dem Schutz von Natura 2000. Dazu zählen die Meeresschutzgebiete nach Fauna-Flora-Habitat- und Vogelschutz-Richtlinie. Doch bis heute stehen viele der bereits vor mehr als zehn Jahren ausgewiesenen Flächen nicht unter rechtlich-verbindlichem Schutz und haben kein regulierendes Management, welches die Artenvielfalt wirklich sichert. „Es ist traurig, dass erst ein Blauer Brief und ein Vertragsverletzungsverfahren aus Brüssel dazu führen, dass Bewegung in die Umsetzung des marinen Natura-2000-Netzwerkes kommt. Wir haben viel Zeit verloren und immer wieder blockieren sektorale Wirtschaftsinteressen und einzelne Ministerien dringend notwendige Meeresschutzmaßnahmen“, kritisierte Kim Detloff, NABU-Meeresschutzexperte. Nach aktueller Roter Liste gelten ein Drittel der Arten und Lebensräume in Nord- und Ostsee als gefährdet.

Neben der Diskussion um die Zukunft der Meeresschutzgebiete ging aus Kiel ein weiteres Signal zum Schutz von Nord- und Ostsee aus. In einem Schiffskorso segelten Aktive des Deutschen-Segler-Verbands, des Deutschen Kanu-Verbands und des Verbands Deutscher Sporttaucher gemeinsam mit dem NABU und der „Ryvar“ am Kieler Landtag ein. Das Bild steht für das Engagement der Verbände gegen die zunehmende Vermüllung der Meere, Flüsse und Seen. Auf der gemeinsamen Internetplattform www.gewässerretter.de können Müllfunde gemeldet, Reinigungsaktionen organisiert und nützliche Tipps zur Müllvermeidung abgerufen werden.
Mehr
 



Seite 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 
24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 
47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68 69 
70 71 72 73 74 75 76 77 78 79 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 
93 94 95 96 97 98 99 100 101 102 103 104 105 106 107 108 109 110 111 112 113 114 115 
116 117 118 119 120 121 122 123 124 125 126 127 128 129 130 131 132 133 134 135 136 137 138 
139 140 141 142 143 144 145 146 147 148 149 150 151 152 153 154 155 156 157 158 159 160 161 
162 163 164 165 166 167 168 169 170 171 172 173 174 175 176 177 178 179 180 181 182 183 184 
185 186 187 188 189 190 191 192 193 194 195 196 197 198 199 200 201 202 203 204 205 206 207 
208 209 210 211 212 213 214 215 216 217 218 219 220 221 222 223 224 225 226 227 228 229 230 
231 232 233 234 235 236 237 238 239 240 241 242 243 244 245 246 247 248 249 250 251 252 253 
254 255 256 257 258 259 260 261 262 263 264 265 266 267 268 269 270 271 272 273 274 275 276 
277 278 279 280 281 282 283 284 285 286 287 288 289 290 291 292 293 294 295 296 297 298 299 
300 301 302 303 304 305 306 307 308 309 310 311 312 313 314 315 316 317 318 319 320 321 322 
323 324 325 326 327 328 329 330 331 332 333 334 335 336 337 338 339 340 341 342 343 344 345 
346 347 348 349 350 351 352 353 354 355 356 357 358 359 360 361 362 363 364 365 366 367 368 
369 370 371 372 373 374 375 376 377 378 379 380 381 382 383 384 385 386 387 388 389 390 391 
392 393 394 395 396 397 398 399 400 401 402 403 404 405 406 407 408 409 410 411 412 413 414 
415 416 417 418 419 420 421 422 423 424 425 


Copyright 2010 - 2024 B. Jäger