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Montag, 29. April 2024
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Verschiedenes

 
NABU: Europa muss sich aus der Abhängigkeit von Energieimporten befreien
Tschimpke: Energieeffizienz statt Fracking, Kohle und Atom

Der NABU fordert anlässlich des am morgigen Donnerstag beginnenden Energiegipfels der EU-Staats- und Regierungschefs in Brüssel, Europa unabhängiger von fossilen Energien zu machen. „Es gibt nur einen Weg, wie sich Europa aus der Abhängigkeit von Kohle- und Erdgasimporten und dem umstrittenen Fracking befreien kann: Dieser Weg heißt Energieeffizienz“, sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke.

Der Gipfel stehe im Zeichen der andauernden Krise in der Ukraine und dem drohenden Ende russischer Gaslieferungen in Richtung Westen. Damit Europa seine Energieversorgung langfristig sicherstellen könne, müssten die Mitgliedsstaaten stärker erneuerbare und klimafreundliche Energieträger fördern und mehr auf Effizienz setzen.

Der NABU fordert deshalb die EU-Staats- und Regierungschefs auf, dem Beschluss des Europäischen Parlaments zu folgen. Danach sollen die Treibhausgasemissionen um 40 Prozent bis 2030 reduziert werden, die erneuerbaren Energien ausgebaut und Maßnahmen zur Energieeffizienz um 40 Prozent gesteigert werden. „Jeden Tag verbrennt Europa buchstäblich eine Milliarde Euro für fossile Energieimporte“, so Tschimpke. Allein in Deutschland betragen die Kosten für Energieimporte pro Jahr 100 Milliarden Euro. Eine ambitionierte Effizienzpolitik würde nicht nur die Kosten für teure Energieimporte senken, sondern auch neue, nachhaltige Impulse für Wachstum und Beschäftigung im eigenen Land setzen.

Aus Sicht des NABU ist der vorgelegte Plan der EU-Kommission für mehr Energiesicherheit völlig unzureichend. „Wer das Übel fossiler Energieimporte mit dem anderen Übel Fracking und Atom bekämpfen will, bessert die Situation keineswegs“, sagte NABU-Energieexperte Ulf Sieberg. Die Förderung von Erdgas mittels Fracking, das die Kommission den Mitgliedsstaaten freistellen will, gefährde Mensch und Natur massiv. Zudem würde ein lasches Energieeffizienzziel von 28 Prozent, wie von der EU-Kommission vorgeschlagen, die vorhandenen Effizienzpotenziale nicht einmal um ein Drittel erschließen.

„Nachdem zuletzt die USA und China erkennen ließen, mehr für den Klimaschutz tun zu wollen, ist nun auch Europa gefordert“, so Sieberg. Verbindliche und ambitionierte Ziele für eine klimaschonende und nachhaltige Energieversorgung seien daher im Hinblick auf ein weltweit geltendes Klimaschutzabkommen, das 2015 in Paris beschlossen werden soll, das Gebot der Stunde.
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ÖKO-TEST Ratgeber Kosmetik und Wellness
Weniger ist mehr: Das trifft nicht nur auf den Kleiderschrank, sondern auch für das Kosmetikregal zu. Doch wie schafft man es, mit wenigen Klamotten immer top gekleidet zu sein? Und welche Kosmetikprodukte sind sinnvoll und auf welche kann man getrost verzichten? Zu diesen Fragen gibt es im neuen ÖKO-TEST Ratgeber Kosmetik & Wellness ungewöhnliche Antworten. Im Test sind unter anderem Duschgele, Shampoos für normales Haar, Schuppenshampoos, Gesichtscremes, Körperlotionen, Lippenstifte, Wimperntusche und Augen-Make-up-Entferner.

Dem neuen ÖKO-TEST- Ratgeber Kosmetik & Wellness liegt noch eine CD bei. Darauf: ÖKO-TEST Spezial Naturkosmetik, Ratgeber Kosmetik & Wellness 2012, Kompass Gütesiegel.


Die Tests:

• Duschgele: 18 aktuelle Produkte waren im Test, ohne Fehl und Tadel kamen nur die Duschgele der Naturkosmetikanbieter durch die aufwändigen Untersuchungen. Zehn konventionell hergestellte Produkte bekamen ein „gut“, weil sie umstrittene PEG/PEG-Derivate als waschaktive Substanzen enthalten. Zwei große Markenprodukte waren noch schlechter, eines enthielt als Konservierungsstoff Formaldehyd/-abspalter. Formaldehyd kann Allergien auslösen und steht unter Krebsverdacht.

• Shampoos für normales Haar: Auch in diesem Test schnitten nur die Öko-Produkte mit „sehr gut“ ab. Viele andere Shampoos waren „gut“, weil sie umstrittene PEG/PEG-Derivate enthalten. Und einmal mehr lagen große Marken ganz hinten, weil sie bedenkliche Konservierungs- und/oder Duftstoffe enthalten.

• Gesichtscremes: An den meisten Testprodukten hat ÖKO-TEST nichts oder nur wenig auszusetzen. In sechs Cremes sind jedoch UV-Filter enthalten, die im Verdacht stehen, wie ein Hormon zu wirken. Weiterer Kritikpunkt sind Parabene, sie schützen die Cremes vor Schimmel und Keimbefall. Bestimmte Parabene stehen jedoch im Verdacht, wie ein Hormon zu wirken und haben im Tierversuch die Fortpflanzung gefährdet.

• Anti-Schuppen-Shampoos: Shampoos gegen Schuppen gibt es viele, doch manche reizen die ohnehin schon empfindliche Kopfhaut noch zusätzlich. Insbesondere bekannte Marken landen mit „ungenügend“ auf dem letzten Rang – eben weil sie eine Reihe von Substanzen enthalten, die die sensible Kopfhaut reizen.

• Körperlotionen: Von „sehr gut“ bis „ungenügend“ ist alles im Test vertreten. In acht Körperlotionen wurden kritische Konservierungsmittel gefunden. Daneben sorgen vor allem Paraffine und PEG/PEG-Derivate für schlechte Noten, letztere können die Haut durchlässiger für Fremdstoffe machen.

• Lippenstifte: Lippenstift ist neben der Wimperntusche das beliebteste Produkt in der dekorativen Kosmetik. Doch das Rot kann es ganz schön in sich haben: Während die Lippenstifte aus der zertifizierten Naturkosmetik allesamt mit „sehr gut“ abschneiden, konnte ÖKO-TEST bei den konventionellen Herstellern bestenfalls „befriedigend“ als Note vergeben. Kritisiert wird unter anderem der Farbstoff Tartrazin, der Juckreiz und Hautausschläge auslösen kann, wenn er in den Körper gelangt. Ganz übel schnitt ein Lippenstift der Marke Chanel ab: Er enthält ein Farbpigment, das krebsverdächtiges Anillin abspalten kann.

• Wimperntusche: Sechs Testprodukte bekommen ein „sehr gut“, vier waren „befriedigend“, weil sie PEG-Derivate enthalten, die dafür sorgen, dass sich die Bestandteile gut vermischen. Doch diese Substanzen sind auch dafür bekannt, dass sie Fremdstoffe in die Haut schleusen können.

• Augen-Make-up-Entferner: Welche Entferner sind so sanft, dass sie bedenkenlos für die empfindlichen Augen benutzt werden können? Tendenziell waren weder wasserlösliche noch wasserfeste Produkte besser oder schlechter. Eindeutig ist nur, dass die zertifizierte Naturkosmetik durch die Bank weg „sehr gute“ Noten erhält. Auch ein Produkt aus dem Drogeriemarkt war ohne Beanstandungen.

• Goldschmuck: Die Begeisterung über ein schönes Schmuckstück verfliegt schnell, wenn man sich die oft katastrophalen Bedingungen anschaut, unter denen die edlen Metalle und wertvollen Steine gewonnen und verarbeitet werden. Doch es gibt auch Ketten, Ringe und Armbänder, die fair und ökologisch hergestellt werden. Und die sind nicht mal viel teurer, als die vielen Schmuckstücke, die ÖKO-TEST mit „ungenügend“ bewerten musste, weil sie unter unakzeptablen Bedingungen hergestellt wurden.


Aus dem Inhalt:

• In Maßen: Einkaufen kann man heute immer und überall. Doch dieser Luxus wird zunehmend zum Problem, weil er menschenunwürdige Arbeitsbedingungen und Umweltprobleme fördert. Und weil die Berge an Kleidung und Kosmetik auch die Besitzer/innen irgendwann überfordern. Eine Shoppingdiät ist angesagt – und davon profitieren alle Beteiligten.

• Faire Mode: Inzwischen weiß es fast jeder: Näherinnen schuften oft unter unmenschlichen Bedingungen für unsere Klamotten. Da wundert es nicht, dass fast alle Modeunternehmen von sich behaupten, ethisch verantwortungsvoll hergestellte Kleidung anzubieten. Doch das soziale Deckmäntelchen erweist sich bei genauerem Hinschauen oft nur als Feigenblatt. Da stellt sich die Frage, wie man wirklich faire Mode erkennt?

• Mehr braucht frau nicht: In allen Kulturen benutzten Frauen – und manchmal auch Männer – Kosmetika. Doch noch nie standen in den Regalen so viele Produkte wie heute. Das ist nicht nur überflüssig und teuer, sondern oft auch gar nicht gut für die Haut. Denn zu viel oder falsche Pflege schadet mehr als sie nützt.

• Die Modeklassiker: Diese Teile passen immer und werden deshalb auch ausführlich vorgestellt: Jeans, Trenchcoat, Etuikleid, Bleistiftrock, weiße Bluse, Hosenanzug, Marlene-Hose, Blazer, Barbour-Jacke, Strickjacke, schwarze Pumps, Kelly-Bag, Turnschuhe.

• Ein Blick zurück: Wahnsinn, was frau im Laufe der Zeit schon so alles mitgemacht hat: Karottenhosen, überdimensionierte Schulterpolster und Nietengürtel gehen heute nicht mal mehr als Retro-Look durch. Manche Frauen können allerdings fast alles tragen – und sehen irgendwie immer gut aus. Ein Rückblick in die Modejahrzehnte und eine Erinnerung an Berühmtheiten, die ihren ganz eigenen Stil geprägt haben.

• Farb- und Stilberatung: Wer seinen persönlichen Stil gefunden hat, spart sich beim Kleiderkauf so manche teure Fehlentscheidung und wirkt auf andere selbstsicher und überzeugend. Das ist nicht zuletzt im Job von Vorteil und für viele ein Grund, Rat bei einer professionellen Farb- und Stilberaterin zu suchen. ÖKO-TEST erklärt, wie das funktioniert.

• Fairer Schmuck: Die Nachfrage nach Goldschmuck ist hoch. Doch die Bedingungen, unter denen das Edelmetall gewonnen wird, sind alles andere als glänzend. So hinterlassen Kleinschürfer verwüstete Landschaften, hochgiftige Metalle aus dem Abraum der Goldschürferei gelangen über die Flüsse ins Grundwasser – und wo Gold gesucht wird, ist auch Kinderarbeit oft nicht weit.
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Rundblick vom Gipfel: Der Roßkopfturm wird 125 Jahre alt
Stadt Freiburg und Schwarzwaldverein blicken auf eine lange und gute Zusammenarbeit zurück

Seit dem 29. Juni 1889 – und damit seit nunmehr 125 Jahren – steht
auf dem Gipfel des Roßkopfs östlich der Stadtmitte der Roßkopfturm.
In einmaliger Lage erbaut vom Schwarzwaldverein, der ihn später
der Stadt schenkte, bietet der Turm einen Rundblick auf Freiburg und
die Region und erfreut viele kleine und große Waldbesucher und -
besucherinnen.

„Dieser Turm ist eine der ältesten Erholungseinrichtungen in
unserem Stadtwald. Neben Waldfahrstraßen und alten Brunnen
bildet er den historischen Grundstock für eine Erholungsinfrastruktur,
die inzwischen so vielfältig und hochwertig ist“, sagte
Umweltbürgermeisterin Gerda Stuchlik heute bei einer Feierstunde
auf dem Roßkopf. Und diese Infrastruktur kann sich sehen lassen.
Das städtische Forstamt baut, markiert, unterhält und bewirbt auf
einer Stadtwaldfläche von 5000 Hektar unter anderem

* 400 Kilometer Wander- und Rundwege,
* 100 Kilometer Waldlaufstrecken, Nordic-Walking- und Fitness-
Parcours,
* 120 Kilometer Mountainbike-Strecken,
* 6 Lehr- und Erlebnispfade,
* über 20 Grill- und Schutzhütten
* sowie Badeseen und Liegewiesen.

Damit nimmt Freiburg in punkto Erholungs- und Freizeitwert einen
Spitzenplatz unter den deutschen Kommunen ein. Dieses enorme
Angebot ist nur mit hohem Aufwand und guten Partnern aufrecht zu
erhalten. Daher lobte Gerda Stuchlik die gute, traditionsreiche
Zusammenarbeit mit dem Schwarzwaldverein, mit Radsportvereinen und Bürgervereinen: „Erst diese Zusammenarbeit und das große
ehrenamtliche Engagement vieler Bürgerinnen und Bürger machen
den Stadtwald zu dieser wertvollen Erholungslandschaft.“

Auf Flächen, die bei Erholungssuchenden besonders beliebt sind,
wird der Walderholung Vorrang eingeräumt vor der nachhaltigen,
naturnahen Holznutzung. „Hier hat der Revierförster die Erholung
gezielt im Blick und achtet besonders auf Landschaftsschutz und
Verkehrssicherheit“, betonte Forstamtsleiter Hans Burgbacher. So
bringt das Forstamt Erholung, Freizeit und Sport mit nachhaltiger
Waldbewirtschaftung unter einen Hut.

Interessierten Bürgern legt das Forstamt die „Waldfreizeitkarte
Freiburg“ ans Herz: Im Maßstab 1:25.000 stellt sie als einzige Karte
die Erholungsinfrastruktur im Stadtwald und im angrenzenden Wald
des Landes, der Stiftungsverwaltung und privater Waldbesitzer auf
städtischer Gemarkung umfassend dar. Auf der Rückseite sind 11
Rundwege zu den schönsten Ausflugszielen beschrieben.

Die Waldfreizeitkarte ist zum Preis von 5 Euro an der Tourist-Info,
der Rathaus-Info, im Forstamt und im Buchhandel erhältlich.
Informationen zum Stadtwald gibt es beim Forstamt Freiburg unter
www.freiburg.de/forstamt oder unter 0761/201-6201.
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Großes Finale der Havelberry-Finn-Tour – NABU-Floßabenteuer geht zu Ende
Miller: Untere Havel ist Flussprojekt von internationaler Bedeutung

Berlin/Strodehne – Nach acht Wochen intensivem Flussabenteuer auf der Havel hat der NABU am Donnerstag im brandenburgischen Strohdehne das große Finale seiner Havelberry-Finn-Tour gefeiert. Seit Ende April waren Teams aus NABU-Mitarbeitern und –Mitgliedern mit einem Floß auf der Havel und ihren Nebengewässern unterwegs, um Land und Leute kennenzulernen und auf eines der bedeutendsten Naturschutzgroßprojekte an einem Fluss aufmerksam zu machen. In den kommenden Jahren wird der NABU in Brandenburg und Sachsen-Anhalt am Unterlauf der Havel auf insgesamt 100 Kilometern Altarme anschließen und Ufer wieder naturnah gestalten. Mehr als 1.100 bedrohte und geschützte Arten finden in dieser besonderen Fluss- und Auenlandschaft wichtige Rückzugsgebiete.

370 Kilometer legte die NABU-Crew auf dem Wasser zurück, durchquerte vier Bundesländer und beobachtete mehrere hundert Tier- und Pflanzenarten. Herausgekommen ist ein interessantes Fluss-Tagebuch mit eindrucksvollen Bildern.

„Wir wollten zeigen, wie wichtig lebendige Flüsse als Lebensräume für Tiere und Pflanzen und die Menschen sind, die hier leben oder Erholung finden. Die Havel ist ein gutes Beispiel dafür, was möglich ist, wenn Bund und Länder unter der Federführung eines Umweltverbandes ein Naturschutzgroßprojekt umsetzen. Hier gibt es ein Modell, das Vorbild für andere Flussprojekte sein kann und internationale Bedeutung hat“, sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Für den NABU sind Flussrenaturierungen ein wichtiger Beitrag zum Arten- und Hochwasserschutz: „Der Bund muss jetzt die Chance nutzen und das vom NABU geforderte und im Koalitionsvertrag zugesagte Bundesprogramm Blaues Band zügig umsetzen und die Renaturierung von Flüssen und Auen fördern.“

Die Flussabenteurer vom NABU haben neben Naturbeobachtungen auch Rezepte zu Havel-Spezialitäten gesammelt. Geplant ist ein Buch, das sowohl die Floß- und Wildnisküche wie auch havelländische Spezialitäten und regionale Tipps enthält. Es wird zur Bundesgartenschau 2015 erscheinen. Der NABU ist offizieller Partner der Bundesgartenschau und präsentiert sich an den fünf Standorten Havelberg, Rhinow/Stölln, Premnitz, Rathenow und Brandenburg an der Havel. Erstmalig ist im kommenden Frühjahr mit der Havel ein Fließgewässer im Mittelpunkt einer Bundesgartenschau.

Nach dem offiziellen Abschlussevent fährt das Floß weiter und legt am 21. Juni in Havelberg (Sachsen-Anhalt) an. Für interessierte Journalisten besteht die Möglichkeit, die letzten zwei Tage an dem Flussabenteuer an Bord teilzunehmen. Kontakt über die NABU-Pressestelle.
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NABU-Aktionstage gegen anhaltenden Verlust der Landschaft
Miller: 30-Hektar-Ziel nur ein Meilenstein auf dem Weg zum „Null-Hektar-Ziel“

Berlin – In Deutschland werden täglich 74 Hektar verbaut, was einer Fläche von 104 Fußballfeldern entspricht. Auf das Jahr gerechnet kommt dies etwa einer Größe der Stadt Frankfurt am Main gleich. Um auf den anhaltend hohen Landschaftsverbrauch aufmerksam zu machen, ruft der NABU jährlich zu Aktionen rund um den „30-Hektar-Tag“ auf. Er zeigt den Tag an, an dem die Fläche komplett verbaut ist, die laut 30-Hektar-Ziel für das ganze Jahr zur Verfügung stünde. Die Bundesregierung hatte sich das Ziel gesetzt, den Flächenverbrauch bis 2020 auf 30 Hektar pro Tag zu begrenzen – und dies im aktuellen Koalitionsvertrag noch einmal bekräftigt. Wären die Pläne Realität, müssten in diesem Jahr bereits am 20. Juni die Bagger still stehen. „Die Bevölkerung nimmt ab, aber wir bauen fleißig weiter. Mit jedem Hektar verbauter Landschaft werden dabei natürliche Lebensräume geraubt und biologische Vielfalt geht verloren. Darunter leidet auch die Lebensqualität der Menschen“, sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.

Durch die Ausbreitung von Siedlungen und Verkehrsflächen schwinden Erholungsräume; der Weg zur Schule, zur Arbeit oder zum Einkaufen wird immer weiter. Auch wichtige Funktionen der Landschaft, wie der Wasserrückhalt in der Fläche, werden durch Überbauung und Verdichtung des Bodens stark eingeschränkt. So steigt bei Städten und Kommunen in Flussregionen das Hochwasserrisiko.

Mit bundesweiten Aktionen macht der NABU gemeinsam mit Städten und Gemeinden klar: Das Maß ist voll. In vielen Kommunen gibt es leer stehende Häuser und Baulücken. Statt weitere Neubaugebiete zu schaffen, sollten diese Reserven sinnvoll genutzt werden, um Naturflächen in der freien Landschaft zu erhalten. „Gemeinden, Landkreise und kommunale Initiativen aus dem ganzen Bundesgebiet engagieren sich gemeinsam mit dem NABU und machen mit verschiedenen Veranstaltungen auf Möglichkeiten zum Flächensparen in den Kommunen aufmerksam“, so NABU-Flächenexperte Jonas Daldrup. Mit Filmvorführungen, öffentlichen Kartierungen von Leerständen und einer zeitweisen Belebung von Baulücken zeigen diese Vorreiter, was vor Ort möglich ist. Zum Schutz der Landschaft haben einige Kommunen bereits vor Jahrzehnten beschlossen, keine weiteren Neubaugebiete mehr auszuweisen.

„Die Artenvielfalt geht dramatisch zurück. Deswegen ist jeder weitere Hektar Landschaftsverbrauch ein Hektar zu viel. Im Grunde kann das 30-Hektar-Ziel der Bundesregierung nur ein Meilenstein auf dem Weg zum ‚Null-Hektar-Ziel‘ sein“, so NABU-Bundesgeschäftsführer Miller.
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NABU: EU-Pläne für nationale Anbauverbote von Gentechnik unzureichend
Miller: Europäisches Parlament muss Umweltministerbeschluss ablehnen

Der NABU hat die Pläne der griechischen EU-Ratspräsidentschaft kritisiert, mit der sogenannten Opt-Out Lösung die Gentechnik durch die Hintertür leichter in Europa zu etablieren. Momentan ist eine gentechnisch veränderte Pflanze entweder in der ganzen EU erlaubt oder verboten, je nachdem wie das EU-Zulassungsverfahren ausfällt. Mit der neuen Opt Out -Lösung soll eine gentechnisch veränderte Pflanze für die ganze EU zugelassen werden unter der Bedingung, dass einzelne Mitgliedstaaten auf eigenen Wunsch souverän aussteigen. Allerdings müssen Gentechnikunternehmen bei Anträgen auf nationale Anbauverbote der Mitgliedstaaten einbezogen werden.

Zwar sieht der griechische Vorschlag vor, dass Mitgliedstaaten ein Anbauverbot verhängen können. „Die Rechtssicherheit für die jeweiligen Regierungen für ein Anbauverbot ist damit aber nicht gegeben. Der Vorschlag würde Klagen der Gentechnik-Unternehmen provozieren und die nationalen Anbauverbote damit kippen“, so NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Vielmehr könnten so Zulassungsverfahren für Gentechnik-Produkte auf EU-Ebene beschleunigt werden, obwohl die Verfahren zur Risikoabschätzung und –bewertung erhebliche Mängel aufweisen. Dies kann konkret zu verstärktem Genpflanzenanbau führen, obwohl die Mehrheit der deutschen sowie europäischen Bevölkerung Gentechnik klar ablehnt. Der NABU zeigte sich vor diesem Hintergrund enttäuscht von der Zustimmung der Bundesregierung zu den Gentechnik-Plänen. Bundesumweltministerin Hendricks hätte den Bürgerwillen ernst nehmen sowie demokratische Strukturen schützen und den Vorschlag im EU-Umweltministerrat ablehnen müssen.

Der NABU fordert das neue Europäische Parlament auf, dem Beschluss der EU-Umweltminister nicht zu folgen und statt dessen den Forderungen der großen Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger nach einem EU-weiten Anbauverbot für Genpflanzen gerecht zu werden.
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NABU zur Taufe des Kreuzfahrtschiffs „Mein Schiff 3“
TUI Cruises-Flotte fährt weiter mit Schweröl und unzureichendem Abgassystem

Berlin/Hamburg – Anlässlich der heutigen Taufe des neuen TUI Cruises-Kreuzfahrtschiffs „Mein Schiff 3“ im Hamburger Hafen sieht der NABU Fortschritte bei der Abgastechnik, kritisiert diese aber wegen des fehlenden Rußpartikelfilters insgesamt immer noch als unzureichend. Daher sei auch die Vermarktung des Schiffs als besonders „umweltfreundlich“ unangebracht.

NABU Bundesgeschäftsführer Leif Miller: „Die Mein Schiff 3 ist aus Umweltsicht alles andere als der große Wurf. TUI Cruises hat bei seinem Neubau eine tolle Chance verstreichen lassen, den Schadstoffausstoß in vollem Umfang zu reduzieren. Wer weiterhin giftiges Schweröl als Kraftstoff einsetzt und auf Rußpartikelfilter verzichtet, kann nicht davon sprechen, dem Umweltschutz höchste Priorität einzuräumen. Einzig der eingebaute Stickoxidkatalysator ist positiv zu sehen.“

Der NABU setzt sich für eine drastische Reduzierung der Luftverschmutzung durch die Kreuzschifffahrt ein und fordert ein generelles Schwerölverbot. Insbesondere bei Schiffsneubauten müsse umfassende Abgastechnologie bestehend aus Katalysator und Partikelfilter zum Standard gehören, ebenso wie sie im Automobilbereich seit Jahren selbstverständlich ist.

Leiter NABU-Verkehrspolitik Dietmar Oeliger: „Bei einem neuen Schiff ist der Einsatz von umfassender Abgastechnik einfacher und kostengünstiger als bei Nachrüstungen. Umso peinlicher ist es für TUI Cruises nun, dass bei einem Neubau auf elementare Filtertechnologie verzichtet wird, während Wettberber diese Systeme sogar auf ihren alten Schiffen nachrüsten wollen. So wird man nicht zum Umweltvorreiter.“

Zudem werde der Eindruck erweckt, TUI Cruises habe sich aus freien Stücken für den Einbau eines Schwefelwäschers bzw. Scrubbers entschieden, dabei zwingen die verschärften Grenzwerte, die ab Januar 2015 in Nord- und Ostsee in Kraft treten, die Reeder zum Handeln. Ein System, wie jenes, über das TUI Cruises jetzt verfüge, komme unter dem Deckmantel der Umweltfreundlichkeit daher, verlängere aber in Wahrheit nur den Einsatz von Schweröl als billigen Kraftstoff, so Oeliger.
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NABU zu Albigs Forderung zu Volksbefragungen über Großprojekte
Miller: Fehmarnbeltquerung läuft bereits vor dem ersten Spatenstich aus dem Ruder

Der NABU begrüßt grundsätzlich die Forderung von Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Thorsten Albig, Großprojekte zukünftig bundesweit zur Abstimmung zu stellen. Gleichzeit ist der NABU über die Aussage des Ministerpräsidenten verwundert, die geplante feste Fehmarnbeltquerung zwischen der schleswig-holsteinischen Insel Fehmarn und der dänischen Insel Lolland sei nicht mehr aufzuhalten, weil sie „quasi schon im Bau sei“. NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller: „Bereits vor dem ersten Spatenstich läuft die geplante feste Fehmarnbeltquerung finanziell so aus dem Ruder wie Stuttgart 21 oder der Flughafen Berlin-Brandenburg. Wenn Thorsten Albig seinen Worten mögliche Taten folgen lassen wollte und als Ministerpräsident seiner Verantwortung Rechnung tragen will, könnte er sich umgehend zumindest für eine schon lange geforderte volks- und betriebswirtschaftliche Überprüfung des Vorhabens in seinem Bundesland einsetzen.“

Mit Artikel 22, Absatz 2 des Staatsvertrages zwischen dem Königreich Dänemark und der Bundesrepublik Deutschland aus dem Jahr 2008 stünde nach Ansicht des NABU auch ein geeignetes Instrument zur Verfügung. Dort heißt es wörtlich: „…Sollten die Voraussetzungen für das Projekt oder Teile des Projektes sich deutlich anders entwickeln als angenommen und anders, als zum Zeitpunkt des Abschlusses des Vertrages bekannt, werden die Vertragsstaaten die Lage aufs Neue erörtern. Das gilt unter anderem für wesentliche Kostensteigerungen im Zusammenhang mit dem Projekt...“

Der Bundesrechnungshof diagnostizierte bereits 2010 eine Kostenverdopplung auf 1,7 Milliarden Euro. Mittlerweile ist aber wahrscheinlich, dass – anders als im Staatsvertrag beschrieben – ein Neubau der Bahnverbindung Lübeck-Puttgarden erfolgen und die kleine Fehmarnsundquerung neu gebaut werden müsse. Auf den Bund kämen demnach weitere Mehrkosten von rund einer Milliarde Euro hinzu.

„Für die 10.000 prognostizierten Fahrzeuge in 2030 baut man andernorts noch nicht mal eine Ortsumgehung. Dieses Projekt ist der typische Wahnsinn, ausgetragen auf dem Rücken des Steuerzahlers und der Natur“, sagt Malte Siegert, Leiter Umweltpolitik beim NABU Hamburg und langjähriger Kenner des Mammutvorhabens. Eine feste Fehmarnbeltquerung verbinde nicht die Metropolregionen Hamburg und Kopenhagen, sondern zwei Rapsfelder in der deutsch-dänischen Provinz. Mit Blick auf knappe Kassen für den zukünftigen Bundesverkehrswegeplan ab 2015 und wichtigere Verkehrsprojekte sollte Ministerpräsident Albig es eigentlich besser wissen.
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