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Verschiedenes

 
Atomkraftwerk Fessenheim geht alle Bürger im Oberrheingebiet viel an.
Ein großer Unfall kann jederzeit beginnen. Dann würde am Oberrhein Alles Nichts

Badisch-Elsässischen Bürgerinitiativen empören sich über Behandlung
durch Präfekten und Polizei anlässlich Großkundgebung in Colmar/Elsaß

Teilnehmer diffamiert, gestört von Polizei und massiv an Rückkehr gehindert.

Etwa 1000 Südbadener haben an der Kundgebung gegen
den Weiterbetrieb des Atomkraftwerks Fessenheim am 3. Oktober
in Colmar mit weit über 5000 französischen Atomkraftgegnern
und zahlreichen Teilnehmern aus anderen Ländern gemeinsam und
friedlich teilgenommen, darunter viele Aktive der Badisch-Elsässischen
Bürgerinitiativen.

Die Sprecher der Badisch-Elsässischen Bürgerinitiativen empören sich
darüber, dass der Präfekt des Oberelsaß die deutschen Teilnehmer
vorab als Randalierer und im Nachhinein als Invasion bezeichnete.
Viele friedliebende Bürgerinnen und Bürger wurden durch solche unsägliche
Wortwahl und die angekündigte Totalsperrung der Innenstadt Colmars
sowie Presseberichte über martialische Vorbereitungen der Spezialpolizei vorab
abgeschreckt, teilzunehmen.

Die Badisch-Elsässischen Bürgerinitiativen sind überdies auch empört
über die massiven weiteren Behinderungen des Demonstrationsrechts
und der Reisefreiheit am Oberrhein:

So störte ein Hubschrauber über der Kundgebung eine Stunde lang
durch starken Lärm sehr das Verstehen der Reden der Kundgebung.

Ein weiteres schweres Fehlverhalten von Seiten
der Nationalpolizei und Polizei war u.a., dass etwa ab 17 Uhr
bis etwa 17:45 Uhr deutsche Teilnehmer durch die Polizeiblockade
in der Avenue Fribourg und in den Seitenstraßen der Avenue Poincaré
zwischen Avenue d'Alsace und dem Bahnhof an der Rückkehr zu Ihren
Autos bzw. am Durchkommen als Radfahrer voll gehindert wurden.
Es gab auf Fragen an die Polizei keinen Hinweis,
wo der Ausgang aus dieser Einkesselung wäre. Der Einsatz der Nationalpolizei
war lächerlich, es bestand nicht die geringste Gefahr durch die Teilnehmer.

Die Badisch-Elsässischen Bürgerinitiativen erklären hierzu:
Die deutschen Teilnehmer haben ein gleiches Recht auf Teilnahme
an solchen friedlichen Kundgebungen. Außerdem ist klar,
dass das Risiko von Unfällen des Atomkraftwerks
sich auf beide Rheinseiten verteilt. Ein großer Unfall wäre das
Ende für die Region am südlichen Oberrhein, gesundheitlich und wirtschaftlich
und als Heimat. Dann wäre Alles Nichts. Solche Unfälle können, wie das
Öko-Institut (Freiburg) es jüngst im September 2009 in seiner neuen Information
zur Atomkraft bestätigte, jederzeit beginnen.

Außerdem ist die deutsche Seite über den 15%-tigen Baukostenzuschuss vom damaligen
Badenwerk entsprechend mit Strombezugsrechten aus Fessenheim ausgestattet, analog die Schweiz.
Fessenheim ist sozusagen ein trinationales Kraftwerk, aber viel zu gefährlich.

Neuesten Informationen zufolge will der E.on-Konzern mit der EDF Kraftwerkseigentum
tauschen: 800 MW Atomkraft in Fessenheim und Cattenom gegen 800 MW Kohlekraftwerke
in Deutschland. Die EDF importiert bereits mehr als doppelt soviel (Kohle-)Strom aus Deutschland
für die vielen Elektroheizungen in Frankreich als sie Atomstrom nach Deutschland exportiert, wie
auf der Fachtagung von Energies3Frontières am 25. September in Colmar berichtet wurde.



Erhard Schulz

Mitglied im Sprecherkreis der Badisch-Elsässischen Bürgerinitiativen, Emmendingen
 
 

 
Klimawandel im Internet
WWF unterstützt UNO und Google Earth bei Klimaschutzprojekt

Mit einem aufwendigen Internet-Projekt machen die UNO und Google Earth ab sofort den Klimawandel greifbar. In zahlreichen animierten Videotouren durch Google Earth erleben Internetnutzer, wie der Klimawandel abläuft und was wir tun können, um die Erwärmung der Erde zu stoppen. Zahlreiche 3D-Animationen, Videos und Fotos illustrieren die Ursachen und Folgen des Klimawandels rund um den Globus und zeigen konkrete Gegenmaßnahmen auf.

Der WWF ist ab heute mit einer virtuellen Tour „The Dams of Sebangau“ durch sein Klimaschutzprojekt im Nationalpark Sebangau auf Borneo beteiligt. Neben dem WWF stellen weitere Nichtregierungsorganisationen, Städte, Universitäten, Regierungen und Firmen aus der ganzen Welt ihre Klimaschutzprojekte vor. Unter den Sprechern der Touren finden sich auch viele prominente Klimaschützer wieder. So konnte beispielsweise Friedensnobelpreisträger Al Gore als Sprecher gewonnen werden.

„Die Touren sollen Klima- und Naturschutz anschaulich machen und darüber hinaus einen direkten Kommunikationsweg zwischen Öffentlichkeit und Entscheidungsträgern herstellen“, so Benjamin Kott von Google. „Wir freuen uns, dass der WWF mit seiner Tour durch die Torfmoorwälder dabei ist, schließlich gehören sie zu den größten Kohlenstoffspeichern der Erde”.

Der fünfminütige WWF-Beitrag mit einem Rundflug durch den Nationalpark Sebangau auf Borneo veranschaulicht die Zerstörung der Torfmoorwälder auf der indonesischen Insel, die damit verbundenen Auswirkungen auf den Klimawandel und die Gegenmaßnahmen des WWF. Torfmoorwälder wachsen auf mächtigen Torfschichten und speichern bis zu 50-mal so viel Kohlenstoff wie eine gleich große Fläche Regenwaldes ohne Torfboden. Ihre Zerstörung ist in Bezug auf den Klimawandel eine tickende Zeitbombe.

Der WWF arbeitet im Nationalpark Sebangau zusammen mit der lokalen Bevölkerung an der Wiedervernässung und Aufforstung der Torfmoorwälder. So werden dort beispielsweise Dämme gebaut, um den Grundwasserspiegel wieder anzuheben oder Wälder wieder aufgeforstet. Im laufenden WWF-Projekt werden derzeit mehr als 50.000 Hektar Torfböden wieder vernässt. Es wird geschätzt, dass sich daraus eine Emissionsreduktion von mehr als 1 Million Tonnen CO2 pro Jahr ergibt.

„Noch nie wurde der Klimawandel so umfassend visualisiert“, so WWF Geschäftsführer Eberhard Brandes. „Der Klimawandel ist für viele Menschen noch immer sehr abstrakt. Die Google-Klimatouren helfen, ihn zu verstehen und geben Anregungen, wie sich jeder einzelne im Kampf gegen den Klimawandel engagieren kann.“

Bis zum Kopenhagener Klimagipfel im Dezember werden die verschiedenen Touren gestaffelt online gestellt. Zusammen werden die Touren dann allen Delegierten gezeigt. Zusätzlich zu Google Earth, werden alle Touren auch bei Youtube auf dem Kanal „Raise your voice“ gezeigt. Hier können User sich die Touren ansehen sowie auch ihre eignen Videos zum Thema Klimawandel beisteuern.
 
 

 
Bauern im Schwarzwald in großer Not!
Milchpreiskrise: In Europa haben sich die Milchbauern in 8 Länder am Milchlieferstreik beteiligt, welcher bis zum Sondertreffen zum Thema Milchpreiskrise der EU Agrarminister am 5. Oktober in Brüssel ausgesetzt ist.

Sehr wichtig ist es den Milchbauern auch, die Bevölkerung darüber zu informieren, dass die Milchbauern des Bundesverbands Deutscher Milchviehalter BDM und die des European Milk Board (die Europäische Vereinigung) keine zusätzlichen Subventionen aus Brüssel wollen, wie es von den Politikern und dem Deutschen Bauernverband, welcher die Politik berät, gefordert wird.

Sondern nur andere Rahmenbedingungen, d.h. eine flexible Mengensteuerung (die in Kanada seit Jahren funktioniert), welche ständig dem Bedarf angepasst wird, und das Abschaffen der Saldierung, welche es ermöglicht, dass Bauer A 20.000 Liter Milch mehr verkaufen darf als er kontingent hat, wenn Bauer B entsprechend weniger verkauft.

Auch haben unsere Bürger ein Recht darauf zu erfahren, wie unsere Politik mit den Leuten umgeht, die unsere Lebensmittel herstellen und die Landschaft intakt halten.

Wenn die Milchviehhaltung z.B. in Freiamt, in der Vorbergzone, im Schwarzwald und in vielen anderen Gegenden in Deutschland und Europa, welche durch ihre Hanglagen nicht zum Ackerbau geeignet sind, ausstirbt, dann wird sich unsere Landschaft verändern: viele Flächen werden verwildern und zuwachsen mit Dornen und Gestrüpp, es wird aussehen wie am Bahndamm. Darunter werden auch der Tourismus und die Gastronomie, die Landmaschinenindustrie und viele andere leiden.

Wenn man rechnet, dass in Deutschland jährlich 28 Mrd. kg Milch gemolken wird und je kg 15 bis 20 Cent zuwenig an die Bauern ausbezahlt wird, kommt man auf einen Betrag von 4 bis 5 Mrd. Euro, welcher zum Großteil wieder in unsere Wirtschaft investiert würde, die es ja dringend braucht.

Im Internet gibt es mehr Information unter:

www.kleinezeitung.at

www.schweizerbauer.ch

www.milchstreik.ch

www.bdm-verband.de

www.meine-milch.de

www.apli-nationale.org
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Autor: Friedrich Bühler, Milchbauer in Freiamt

 
BUND-Aufruf: Europäische Atom-Kundgebung in Colmar am 3. Oktober
„Friedlich - Freundlich - Selbstbewusst und Stark!“ wollen die französischen UmweltschützerInnen des „Réseau Sortir du nucléaire" am 3. Oktober um 14 Uhr in Colmar vor dem Bahnhof (!) gegen das französische Atomprogramm und insbesondere gegen das altersschwache Atomkraftwerk Fessenheim demonstrieren.
In bewährter grenzüberschreitender Einigkeit unterstützt, neben vielen anderen europäischen Umweltorganisationen, auch der Bund für Umwelt und Naturschutz diese wichtige Großkundgebung und ruft die Bevölkerung auf, daran teilzunehmen.

Vier wichtige Argumente sprechen für eine Teilnahme an der Kundgebung:

- das altersschwache AKW Fessenheim wird immer mehr zur Bedrohung für ganz Zentraleuropa

- die Pläne von Herrn Sarkozy, des „Außendienstmitarbeiters“ der französischen Konzerne EDF und AREVA, Atomanlagen und damit Atomkraftwaffen in Spannungsgebiete (Libyen, Naher Osten...) zu exportieren, gefährden den Weltfrieden.

- die geplanten massiven Einschränkungen des Demonstrationsrechts in Colmar zeigen die undemokratische Machtfülle der „Nebenregierung“ EDF in Frankreich.

- der in Deutschland drohende „Ausstieg aus dem Atomausstieg“ zeigt, dass dieser Vertrag, der bisher nur der Atomwirtschaft gedient hat, von den Atomkonzernen von vorne herein als Betrug geplant war. Diejenigen, die unsere Länder regieren sind nicht unbedingt die, die in unseren Ländern die Macht haben (frei nach Tucholsky).


In Südbaden fahren Busse u.a. aus Freiburg, Staufen, Waldkirch, Müllheim, Offenburg und eine Radtour startet ab Freiburg.

Alle Infos zur Kundgebung vor dem Bahnhof, zur Anreise, zur (leider immer noch ungeklärten) Demoroute und zum umfangreichen, mehrtägigen Begleitprogramm finden Sie unter

www.bund-freiburg.de

Axel Mayer / BUND Geschäftsführer Freiburg

Nachtrag:

Große Kundgebungen gegen Atomenergie sind im Elsass immer auch „Kundgebungen zur Förderung der elsässischen Presselandschaft“. Je größer die Kundgebung, desto größer waren bisher stets die nachfolgenden mehrseitig-ganzseitigen Großanzeigen der EDF in der Regionalpresse.
Wir möchten auch noch auf ein anderes „exotisches Element“ hinweisen: Es handelt sich um eine grenzüberschreitende Veranstaltung die tatsächlich ohne europäische Fördermittel und ohne Interreg-Gelder auskommt und auch nicht auf diese spekuliert. Altmodisch europäisch, einfach so...
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Autor: Axel Mayer / BUND Geschäftsführer Freiburg

 
Bergwaldprojekt am Schauinsland
Zwei Wochen Waldarbeitsurlaub - Freiwilliger Einsatz für
naturnahe Bergwälder

Bis zum 10. Oktober ist der Waldarbeitsurlaub wieder für über
30 freiwillige Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz
Deutschland möglich, denn das Bergwaldprojekt ist erneut zu
Gast im Stadtwald Freiburg. Die Freiwilligen werden in den
Wäldern rund um den Schauinsland arbeiten, um das faszinierende
Ökosystem Bergwald näher kennen zu lernen und
einen persönlichen Beitrag für dessen Erhalt zu leisten.

Ein wichtiges Anliegen dieser Einsätze ist es, den Gedanken
der Nachhaltigkeit und des Klimaschutzes zu vermitteln. „Wir
pflegen unsere Wälder nachhaltig für kommende Generationen“,
so Philip Schell, Revierleiter des städtischen Forstamtes.
„Alle Freiwilligen erleben den Wald ein paar Tage zum
Anfassen und werden ihn am Ende auch mit anderen Augen
sehen,“ so Schell weiter. „Die Teilnehmer lernen die Schutzwirkungen
des Bergwaldes hautnah kennen und leisten aktiv
einen Beitrag zu seinem Erhalt und zum Klimaschutz“, ergänzt
Christoph Wehner, einer der beiden Projektleiter beim
Bergwaldprojekt.

Unter der Anleitung der Projektleiter Christoph Wehner und
Henning Rothe und unter der Regie von Revierleiter Philipp
Schell vom Forstamt, werden die Freiwilligen Auerwildbiotope
pflegen, Felsbiotope freistellen und Pflegemaßnahmen für
stabile und gemischte Bergwälder durchführen.

Neben der praktischen Arbeit ist auch ein Exkursionsnachmittag
pro Woche vorgesehen, um die vielfältigen Aspekte des
Waldes und deren Bedeutung für den Menschen näher zu
beleuchten.

Untergebracht sind die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in
der Skilifthütte am Schauinsland. Wichtig ist neben der Arbeit
im Wald, auch das gemeinsame Leben in der Unterkunft. Ein
eigener Projektkoch sorgt für das leibliche Wohl, ansonsten
gilt aber „Weniger ist mehr!“, denn durch die einfachen Verhältnisse
wachsen die Gruppen schnell zusammen und so
entsteht eine dynamische Arbeitsatmosphäre, bei der auch
der Spaß nicht zu kurz kommt.

Das Bergwaldprojekt bringt mit seinen Einsatzwochen allein in
Deutschland jedes Jahr rund 1000 Menschen in den Wald.
Seit der Gründung im Jahr 1987 haben bereits etwa 20.000
Freiwillige für eine Woche im Wald gearbeitet. In diesem Jahr
finden 43 Projektwochen an 26 verschiedenen Standorten in
ganz Deutschland statt.

Wer bei diesem Bergwaldprojekt dabei sein möchte, wendet
sich bitte an das Forstamt unter forstamt@stadt.freiburg.de
 
 

 
Begegnungen der neuen Art: „Vampirfrosch“ und „Alien -Gecko“
WWF-Report: 163 neue Arten im „Greater Mekong“-Gebiet entdeckt und schon bedroht

Allein im vergangenen Jahr wurden im Einzugsgebiet des unteren Mekong 163 neue Tier- und Pflanzenarten entdeckt, so der aktuelle WWF-Report „Close Encounters“ – Begegnungen der neuen Art“. Darunter sind ein vogelfressender Frosch mit Fangzähnen und ein Leoparden-Gecko, der mit seinen orangen Katzenaugen, den spindeldürren Gliedern und der fluoreszierenden Haut aussieht wie ein Wesen aus einer fremden Welt. Kaum entdeckt sind sie schon stark von Lebensraumverlust und Handel mit Wildarten bedroht. „Die neuen Funde zeigen, dass im „Greater Mekong“-Gebiet vermutlich noch hunderte Arten auf ihre Entdeckung warten“, so WWF-Süßwasserexperte Martin Geiger. „Sie drohen auszusterben, ohne jemals von Forschern gesichtet worden zu sein.“

Insgesamt 100 Pflanzen-, 28 Fisch-, 18 Reptilien-, 14 Amphibien-, 2 Säugetierarten sowie eine „flugfaule“ Vogelart wurden im Einzugsgebiet des unteren Mekong jüngst beschrieben. Zu den kuriosesten Arten zählen eine getigerte Grubenotter, eine rubinrote Odessabarbe sowie der Nonggang-Schwätzer, der seine Flügel nur in Gefahrensituationen benutzt. „Der entdeckte Leoparden-Gecko ist eine biologische Sensation“, so Martin Geiger. „Seine grellen Katzenaugen und das Fleckenmuster könnten ihm jedoch zum Verhängnis werden. Sie machen ihn zu einer Goldgrube für Reptilienhändler.“

Ein Teil der neu entdeckten Arten lebt in sogenannten Insel-Habitaten, also in isolierten Lebensräumen. Werden diese „Inseln“ zerstört, so verschwinden bestimmte Tier- und Pflanzenarten für immer von der Bildfläche. Im Greater Mekong Gebiet, das sich über Kambodscha, Laos, Myanmar, Thailand, Vietnam und Südwest-China erstreckt, stellt die Verbauung der Flüsse, die Umwandlung von Wald in landwirtschaftliche Flächen, der Bergbau und die Zerstückelung der Landschaft durch Strassen und Infrastruktur eine große Gefahr für die biologische Vielfalt dar. Über 240 große Staudämme sind in der Region bereits gebaut oder konkret in Planung. Diese seien für die bekannten und noch unentdeckten Arten, vor allem auch die wandernden Fischarten wie den Riesenwels oder die Riesenbarbe, eine Katastrophe. „Grenzübergreifende Schutzgebiete, die auch die Dynamik des Mekongs und seiner Nebenflüsse wahren, sind für den Erhalt der außergewöhnlichen Artenvielfalt unabdingbar“, fordert WWF-Experte Martin Geiger.
 
 

 
Wirkungsvoller Klimaschutz benötigt politische Vorgaben
Die deutsche Energiepolitik nach der Bundestagswahl stand im Mittelpunkt einer von fast 100 sehr interessierten Personen besuchten Podiumsdiskussion in der Universität Freiburg, zu der das Klimabündnis Freiburg sowie der u-asta der Uni Freiburg vier bedeutende Energie-Experten und fünf Vertreter der Bundestagskandidaten des Wahlkreises Freiburg eingeladen hatten.

Eingangs setzten sich Gabi Rolland für die SPD, Walter Witzel für die Grünen und Dirk Spöri für die Linken klar für die Beibehaltung des Atomkraftausstiegs ein, während Manfred Hettich für die CDU und Thomas Härringer sich für weitere Atomkraftnutzung als Übergangsenergie aussprachen.

Zwar waren sich alle Sprecher mit dem Publikum einig, dass die erneuerbaren Energien in den nächsten Jahren enorm ausgebaut werden müssen und verstärkte Anstrengungen in den Bereichen Energieeffizienz und Energiesparen von Nöten sind. Aber es wurden auf dem Podium deutlich unterschiedliche Meinungen vertreten, wie dies zu erreichen sei.

Thomas Härringer (FDP) sprach sich vor allem für Aufklärung und finanzielle Vorteile für Investoren aus, um die Klimaziele zu erreichen. Nach Ansicht der Vertreter von SPD, Grünen und der Linken sowie für Veit Bürger vom Öko-Institut reicht Freiwilligkeit allein zur Lösung der Klimaproblematik aber nicht aus. Regulierende Eingriffe des Staates, z.B. zum Verbot von energiefressenden Haushaltsgeräten, Nachtspeicheröfen und Anlagen zur elektrischen Wärmeerzeugung müssten gepaart werden mit finanzieller Förderung zur Vermeidung von sozialen Härten. Dies führe schneller und umfassender zum Ziel, bis 2050 die Kohlendioxidemissionen möglichst ganz zu vermeiden. So will die SPD laut Gabi Rolland in der nächsten Legislaturperiode 2 Mrd. Euro für die verstärkte Gebäudesanierung bereitstellen, während Dr. Walter Witzel für Bündnis90/ Die Grünen sowie Dirk Spöri für „Die Linke“ einen ebenfalls 2 Mrd. Euro schweren Energiesparfonds zur Unterstützung sozial schwächerer Haushalte auflegen möchten.

Gerhard Stryi-Hipp, neuer Leiter zu Energiepolitik vom Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE), machte klar, dass die wenig flexiblen Kohle- und Atomkraftwerke nicht vereinbar sind mit der schwankenden Stromeinspeisung der Wind- und Solarkraftwerke. Die Verlängerung der Laufzeiten für Atomkraftwerke, die von CDU und FDP gewollt wird, würde daher Investitionen in erneuerbare Energien, Kraft-Wärme-Kopplung und Energiesparen und somit zehntausende Arbeitsplätze kurz- und mittelfristig gefährden.

Dr. Michael Sladek, der für die neue Genossenschaft „Energie in Bürgerhand“ antrat, wandte sich vehement gegen die Linie von CDU und FDP pro Atomkraft als Übergangsenergie mit Laufzeitverlängerung. Denn damit wollten Stromkonzerne wie Eon und RWE die erneuerbaren Energien klein halten, wie sich ganz eindeutig an Aktionen dieser Konzerne erweise. Wie Stromrebell Michal Sladek weiter mitteilte, werbe die EWS Schönau/ Schwarzwald nicht nur für das Abwracken der alten Atomkraftwerke, sondern auch konkret für den Austausch von alten Heizungspumpen. Dieser von der EWS bezuschusste Austausch ermögliche etwa 80% Stromeinsparung und würde auf Deutschland hochgerechnet ganze zwei Atomkraftwerke überflüssig machen. Die von ihm eingebrachte Idee, CO2-Emissionsrechte aufzukaufen und diese durch „Stilllegung“ aus dem Markt zu nehmen und somit die verbleibenden Rechte zu verteuern, stieß bei den Parteienvertretern auf breite Zustimmung.

Ingenieur Karl-Ekkehard Sester von der „100 Prozent GmbH“, dem neuen Wirtschaftsverband Erneuerbare Energien Regio Freiburg, verdeutlichte, dass mehrere europäische Nachbarländer den Anteil der Stromerzeugung aus hocheffizienter Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) schnell und deutlich gesteigert hätten, Dänemark z.B. auf 50%, während in Deutschland kaum mehr als 10% realisiert seien. Während sich „Rot-Rot-Grün“ auf dem Podium für mindestens 25-30% KWK-Anteil bis 2020 aussprachen und dies ebenso wie Michael Sladek durch einen Mix von hocheffizienten kleinen und großen Anlagen erreichen wollen, sprachen sich Manfred Hettich für die CDU und Karl-Ekkehard Seester vor allem für die Nutzung von wärmebedarfsgesteuerten größeren Anlagen aus. Dr. Witzel bezeichnete Strom aus KWK unwidersprochen als die wichtigste und schnellste Alternative zur Atomkraft.

Der sehr zweifelhafte Nutzen der elektrischen Wärmepumpen, der deutlich zu steigernde Anteil der erneuerbaren Energien bei der Wärmeerzeugung sowie die Einführung des „Top-Runner-Prinzips“, bei dem die effizientesten Geräte nach 3 Jahren Mindestvorgabe werden, schlechtere Geräte dürfen dann nicht mehr angeboten werden, waren einige der weiteren spannenden Themen des Abends.

Dr. Georg Löser, aktiv fürs Klimabündnis Freiburg sowie Vorsitzender des ECOtrinova e.V., entlockte als Leiter der Veranstaltung den Podiumsgästen sowie den Zuhörern engagierte Beiträge, so dass erst die Schließung der Universität um 22 Uhr die Diskussion beenden konnte.

Jürgen Wieland, Klimabündnis Freiburg, 18.09.09



Im Bild die Parteienvertreter auf dem Podium (von links nach rechts): CDU: Manfred Hettich (CDU), Thomas Härringer (FDP), Dirk Spöri (Die LINKE), Dr. Walter Witzel (Bündnis90/Die GRÜNEN), Gabi Rolland (SPD)
 
 

 
Freiburg trauert um verstorbenen Pionier der Solarwirtschaft, Georg Salvamoser
Unternehmer und Gründer der „Solarfabrik Freiburg“ ist
im Alter von 59 Jahren verstorben

OB Salomon: „Wir verdanken es Georg Salvamoser, dass
Freiburg zu einem der weltweit führenden Solarstandorte
geworden ist!“

Die Stadt Freiburg und die Freiburger Energie- und Solarinstitutionen
trauern um Georg Salvamoser. Der Unternehmer und
Gründer der Freiburger Solarfabrik ist im Alter von 59 Jahren
plötzlich verstorben. Georg Salvamoser, geboren 1950 in
Garmisch-Partenkirchen, zählte zu den herausragenden Persönlichkeiten
der Umweltwirtschaft und hat als innovativer
Pionier und Unternehmer maßgeblich zur heutigen Bedeutung
des Solarstandorts Freiburg beigetragen.

Seit 1991 selbständig, hatte Salvamoser die „Solar-Energie-
Systeme“, die „Solarstrom-AG“ (SAG) und die „Solarfabrik
Freiburg“ gegründet, die damals die einzige Produktionsstätte
für Solarmodule in Deutschland war. Für seine Verdienste um
die Förderung erneuerbarer Energien hatte die Deutsche
Bundesstiftung Umwelt Georg Salvamoser 1998 mit dem
„Deutschen Umweltpreis“ geehrt. Nach seinem Ausscheiden
aus dem von ihm gegründeten Unternehmen war er zuletzt
als Berater tätig.

In einem Beileidsschreiben an die Familie würdigt Oberbürgermeister
Dieter Salomon die Verdienste des Verstorbenen
für Freiburg: „Wir verdanken Georg Salvamoser, seinen Ideen
und seinem unternehmerischen Engagement, dass Freiburg
heute einer der weltweit führenden Standorte in der Solarwirtschaft
ist. Seine Lebensfreude, sein Optimismus und sein
Gabe, Menschen für seine Ziele zu begeistern, werden unvergessen
bleiben.“
 
 



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