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Dienstag, 19. März 2024
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Verschiedenes

 
NABU fordert konsequenten Waldumbau
Besonders Kiefer-Monokulturen erhöhen Waldbrandgefahr

Angesicht hoher Temperaturen und anhaltender Trockenheit ist die Waldbrandgefahr in verschiedenen Regionen Deutschlands gestiegen. Aus Sicht des NABU kann ein konsequenter Waldumbau dazu beitragen, um langfristig die Gefahr von WaldbrÀnden zu reduzieren.

Laut Umweltbundesamt sagen Risikountersuchungen fĂŒr die kommenden Jahrzehnte ein steigendes Waldbrandrisiko fĂŒr Deutschland voraus. Dies liegt im Wesentlichen an erhöhten Temperaturen und rĂŒcklĂ€ufigen NiederschlĂ€gen im FrĂŒhjahr, Sommer und Herbst.

„Extreme Hitzeereignisse werden in Deutschland voraussichtlich zunehmen. Dies macht den Waldumbau von Kiefern- und Fichtenmonokulturen zu LaubmischwĂ€ldern umso dringender“, sagte NABU-PrĂ€sident Olaf Tschimpke. Naturnahe WĂ€lder seien gegenĂŒber Extremwetterereignissen wie DĂŒrreperioden, StĂŒrmen und Starkregen insgesamt widerstandsfĂ€higer.

Besonders anfĂ€llig fĂŒr WaldbrĂ€nde sind Kiefer-Monokulturen, wie sie hauptsĂ€chlich in weiten Teilen Nordostdeutschlands vorkommen, da die Kronen von Kiefern im Vergleich mit anderen Baumarten sehr lichtdurchlĂ€ssig sind. Deshalb ist es im Kiefernwald wesentlich wĂ€rmer als im Laubwald. Da sich Kiefernadeln nur langsam zersetzen, bilden sie dichte Streuauflagen am Waldboden, die leicht entzĂŒndlich sind.

„In jedem Kubikmeter Holz stecken gut 500 Liter Wasser. Auch deshalb mĂŒssen unsere WĂ€lder reicher an lebenden und abgestorbenen BĂ€umen werden. Je höher der Holzvorrat im Wald, desto mehr Wasser kann bei Hitzeereignissen verdunstet werden. So kann sich der Wald selbst besser schĂŒtzen“, sagte NABU-Fachbereichsleiter Natur- und Umweltschutz Eick von Ruschkowski.

Ein flĂ€chendeckender Waldumbau habe insgesamt viele Vorteile. LaubmischwĂ€lder seien von InsektenkalamitĂ€ten selten betroffen, so dass der Pestizideinsatz sinke. „Verschiedene Baumarten und die damit verbundenen vielen kleinen Nischen machen den Laubmischwald zu einem wertvollen Lebensraum fĂŒr Tiere und Pflanzen. Aber auch Wanderer, Reiter und Radfahrer wissen die kĂŒhlen LaubwĂ€lder im Sommer zu schĂ€tzen“, so von Ruschkowski.

Der NABU appellierte auch an die JĂ€ger, ihren Beitrag zum erfolgreichen Waldumbau zu leisten. Durch die viel zu großen BestĂ€nde an Reh- und Rotwild wird die VerjĂŒngung von heimischen LaubbĂ€umen verhindert, weil diese in hohem Maße Knospen und Triebe fressen.

„Unsere WĂ€lder sind wertvolle NaturschĂ€tze. Sie liefern Gratisleistungen wie saubere Luft und Wasser. Gleichzeitig sind sie bedeutende LebensrĂ€ume fĂŒr Tiere und Pflanzen und wichtige ErholungsrĂ€ume. Ein konsequenter Waldumbau nĂŒtzt Mensch und Natur“, so NABU-PrĂ€sident Olaf Tschimpke.
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NABU International fordert ein EU-weites Importverbot von LöwentrophÀen
Tennhardt: Tausende Löwen sterben jÀhrlich durch illegale Jagd

Zum Internationalen Tag des Löwen (10.8.) fordert NABU International ein EU-weites Einfuhrverbot von LöwentrophĂ€en. „Die grausame und illegale Tötung des 13-jĂ€hrigen Löwen Cecil in Simbabwe durch einen amerikanischen TrophĂ€enjĂ€ger hat internationale Empörung ausgelöst. Trotzdem sterben weiterhin jedes Jahr unbemerkt von der Öffentlichkeit tausende von Löwen durch den Verlust von Lebensraum, Beutetieren, Verfolgung und Jagd“, sagt Thomas Tennhardt, Vorsitzender der NABU International Naturschutzstiftung.

TrophĂ€enjĂ€ger töten jedes Jahr bis zu ĂŒber 1.000 Löwen. Etwa 200 LöwentrophĂ€en werden jedes Jahr in die EU importiert, vor allem nach Deutschland, Frankreich und Spanien. Ein Einfuhrverbot sei daher lĂ€ngst ĂŒberfĂ€llig, um die Großkatzen vor dem Aussterben zu bewahren.

Neben einer Einfuhrsperre fĂŒr TrophĂ€en mĂŒssen sich jedoch auch die Lebensbedingungen vor Ort fĂŒr die Löwen verbessern. Der dramatische RĂŒckgang des Bestandes afrikanischer Löwen ist primĂ€r eine Folgeerscheinung des menschlichen Bevölkerungwachstums. „SiedlungsflĂ€chen, Landwirtschaft und Beweidung dringen stetig in den Lebensraum der Löwen vor. Beutemangel zwingt die Tiere dazu, auf Viehherden auszuweichen, wodurch sich Konflikte mit Hirten und ViehzĂŒchtern verschĂ€rfen. Daher kommt es oft zu PrĂ€ventiv- oder Vergeltungs-Tötungen mit Gift, Speeren, Gewehren und anderen Waffen“, erlĂ€utert Dr. Barbara Maas, Leiterin internationaler Artenschutz von NABU International.

Die Serengeti ist eine von nur fĂŒnf verbleibenden Hochburgen fĂŒr Löwen in Afrika, in der die einzige gesellige Katzenart langfristig Überlebenschancen hat. Hier schĂŒtzt NABU International unter Einbezug der ansĂ€ssigen Maasai-Bevölkerung die Viehherden und dĂ€mmt damit die illegale Jagd auf Löwen ein. Unter der Leitung des weltweit rennomierten Löwenforschers Prof. Craig Packer bildet die Projektleiterin Ingela Jansson junge Maasai-Krieger zu Löwen-HĂŒtern aus.

Die an den Serengeti Nationalpark anschließende Ngorongoro Conservation Area (NCA) erlaubt Maasai-Hirten im Schutzgebiet nach ihrer traditionellen Lebensweise zu leben. Viehhaltung ist die wichtigste Lebensgrundlage der Maasai, deren Anzahl sich seit 1959 auf mittlerweile etwa 80.000 Bewohner verzehnfacht hat. Aufgrund von Verfolgung sind Löwen in den von Maasai bewohnten Teilen der NCA selten geworden oder gar verschwunden. „Das von Menschen dicht besiedelte Gebiet stellt eine undurchdringliche Barriere fĂŒr die Löwen dar, die nun den sĂŒdlich des Serengeti Nationalparks gelegenen Ngorongoro-Krater nicht mehr erreichen können. Die jahrzehntelange Isolation der Krater-Löwen hat zu durch Inzucht bedingten Fortpflanzungsproblemen und einer erhöhten AnfĂ€lligkeit fĂŒr Krankheiten gefĂŒhrt. Dadurch ist die Zukunft der berĂŒhmten Krater-Löwen in Gefahr. Mit knapp 50 Individuen ist ihre Population heute nur noch halb so groß wie in den 1980er Jahren“, so Maas.

Die im Rahmen des NABU International-Projektes beschĂ€ftigten Maasai ĂŒberwachen mit SatellitenhalsbĂ€ndern versehene Löwen, um Hirten und Dorfbewohner vor sich annĂ€hernden Tieren zu warnen. Außerdem machen sie verloren gegangenes Vieh ausfindig und verstĂ€rken traditionelle EinzĂ€unungen, um Rinder, Ziegen und Schafe vor Löwen zu sichern. ZusĂ€tzlich sollen die Maasai in diesem Jahr PrĂ€mien fĂŒr die Anzahl der in der NĂ€he lebenden Löwen erhalten. Je mehr Löwen es gibt, desto grĂ¶ĂŸer ist der Vorteil fĂŒr die Dörfer.

Die Zahl der in freier Wildbahn lebenden Löwen ist seit 1993 um etwa 42 Prozent auf weniger als 20.000 gesunken. Im Vergleich zu historischen Werten ist ihr Verbreitungsgebiet bereits um ĂŒber 80 Prozent geschrumpft.
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Nachhaltigkeitsrat legt Eckpunkte fĂŒr ein Quartier der Zukunft vor
Klimawandel, Ressourcenknappheit, demographischer Wandel,
Schuldenlast der öffentlichen Haushalte, BeeintrÀchtigungen der
ÖkosphĂ€re, soziale Ungleichheit und Fragmentierung erfordern
eine umfassende, nachhaltige Entwicklung in globaler wie lokaler
Perspektive. In einem solchen gesamtgesellschaftlichen Wandel
hin zu einer zukunftsfÀhigen Lebensweise spielen StÀdte in
vielerlei Hinsicht eine zentrale Rolle.

Der Freiburger Nachhaltigkeitsrat, ein Expertengremium aus 40
Mitgliedern aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und
Zivilgesellschaft, hat in seiner konstituierenden Sitzung am 6.
November 2014 die Mitarbeit im Forschungs- und
Entwicklungsprojekt “Quartier Zukunft - der Freiburger
Nachhaltigkeitskompass im Labor Stadt” Bundesministeriums fĂŒr
Bildung und Forschung (BMBF) beschlossen.

Im Rahmen dieses Projektes wurde auf Basis der Freiburger
Nachhaltigkeitsstrategie zunÀchst ein als Idealbild
zusammengestelltes „Quartier der Zukunft“ entwickelt

In insgesamt 15 Arbeitsgruppensitzungen (von November 2014
bis Mai 2015) erarbeiteten die Mitgliedsinstitutionen, zeitweise
ergĂ€nzt um weitere Institutionen, Eckpunkte fĂŒr ein „Quartier der
Zukunft“. In seiner Sitzung vom 14. Juli hat der Nachhaltigkeitsrat
dem Eckpunktepapier zugestimmt und es als Empfehlung an den
Gemeinderat verabschiedet.


Mit dem Eckpunktepapier sollen Antworten auf die
Herausforderungen einer nachhaltigen Stadtentwicklung genannt
und zukĂŒnftige Handlungsmöglichkeiten fĂŒr ein Quartier der
Zukunft entwickelt werden, in dem möglichst allen 60 Freiburger
Nachhaltigkeitszielen Rechnung getragen wird.

Unterteilt ist das Papier zum „Quartier der Zukunft“ in sieben
gleichrangige Eckpunkte:


I. Umwelt-Effizienzquartier
II. Wohnen und Arbeiten im Quartier
III. Quartierszentrum zur Vernetzung
IV. DiversitĂ€t im Quartier – Quartiersarbeit
V. Vernetzte MobilitÀt im Quartier
VI. Lernlandschaften im Quartier
VII. Umweltfreundliches Quartier

Ziel des Eckpunktepapiers ist es, den Prozess einer nachhaltigen
kommunalen Entwicklung zu gestalten, Möglichkeiten
aufzuzeigen, Ideen zu entwickeln, punktuell Innovationen zu
setzen, Raum fĂŒr KreativitĂ€t und Neues zu schaffen und den
Prozess in transdisziplinÀrer Weise zu begehen.

Über die Kooperation von Wissenschaft, Politik, Verwaltung,
Zivilgesellschaft, und Wirtschaft wurden in einem
interdisziplinÀren Raum neue Formen der Zusammenarbeit, der
Auseinandersetzung mit abstrakten Zielen und
wissenschaftlichen Methoden verwirklicht und innovative Ideen
und Konzepte mit Blick auf eine nachhaltige Entwicklung
erarbeitet.

Wissenschaftlich begleitet wurde der Prozess durch das Institut
fĂŒr TechnikfolgenabschĂ€tzung und Systemanalyse (ITAS) am
Karlsruher Institut fĂŒr Technologie (KIT).
Die erarbeiteten Empfehlungen, die - auf ausdrĂŒcklichen Wunsch
des Nachhaltigkeitsrates - sowohl fĂŒr ein neu geschaffenes
Quartier, wie auch fĂŒr ein Bestandsquartier zur Nachjustierung
anwendbar sind, sollen im Herbst 2015 in den Gemeinderat zur
Beratung eingebracht werden.
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Karlsruhe: Versteigerung von Obstbaum-ErtrÀgen
Geerntet werden hauptsĂ€chlich Äpfel und Birnen

Die Landwirtschaftsabteilung des stĂ€dtischen Liegenschaftsamts versteigert demnĂ€chst wieder die ErtrĂ€ge von ObstbĂ€umen in seinem Besitz. Zur Ernte kommen vor allem BĂ€ume mit Äpfeln und Birnen. Der erste Termin ist am Dienstag, 25. August, um 13 Uhr in Daxlanden. Treffpunkt ist der Parkplatz vor dem Restaurant "Saumseen". Zwei Tage spĂ€ter, am Donnerstag, 27. August, werden dann die ErtrĂ€ge von Apfel- und BirnbĂ€umen in Daxlanden versteigert. Interessierte sollten ebenfalls um 13 Uhr am Parkplatz vor dem Kleingartenverein "Am Kastanienbaum" (Ende der Wikingerstraße) sein.
 
 

 
NABU: Obama stimmt auf das Ende des Kohlezeitalters ein
Wichtiges Signal vor der UN-Klimakonferenz in Paris

Zum Klimaschutzplan fĂŒr die Stromerzeugung der USA, dessen endgĂŒltige Fassung US-PrĂ€sident Obama heute vorstellen will, erklĂ€rte NABU-PrĂ€sident Olaf Tschimpke: „Es ist ein wichtiges Signal fĂŒr den internationalen Klimaschutz, dass die USA ihren Ausstoß von Treibhausgasen senken wollen. Wird der Klimaschutzplan umgesetzt, wird es kĂŒnftig sehr eng fĂŒr Kohlekraftwerke in den USA – damit stimmt Obama auf das Ende des globalen Kohlezeitalters ein.“ Obamas Klimaschutzplan sieht vor, dass der Ausstoß von CO2 bei der Stromerzeugung bis zum Jahr 2030 um 32 Prozent sinken soll, verglichen mit dem Jahr 2005.

„Damit die UN-Klimakonferenz in Paris ein Erfolg wird, muss auch die Bundesregierung konkrete Maßnahmen festlegen. Wir mĂŒssen endlich ernsthaft ĂŒber den deutschen Kohleausstieg sprechen. Er ist unumstĂ¶ĂŸlich, wenn Deutschland seine Klimaschutzziele erreichen will und international auf dem Klimaparkett glaubwĂŒrdig bleiben möchte“, so Tschimpke weiter.

Die PlĂ€ne der US-Amerikaner zum Klimaschutz seien aber noch ausbaufĂ€hig. „Auch wenn die Richtung stimmt, gibt es noch viel Luft nach oben. Das Basisjahr 2005 wurde so gewĂ€hlt, dass schon heute mehr als ein Drittel des selbstgesteckten Ziels zur CO2-Reduktion erreicht sind. Neben dem Stromsektor mĂŒssten in den USA auch der Verkehrs- und GebĂ€udesektor deutlich grĂ¶ĂŸere BeitrĂ€ge zum Klimaschutz leisten“, so der NABU-PrĂ€sident.
 
 

 
NABU: Startschuss fĂŒr groß angelegte Moor-Renaturierungen in Ost-Europa
Tschimpke: Internationaler Moorschutzfonds soll möglichst viele FlÀchen retten

Der NABU startet ab sofort mehrere Moorschutz-Großprojekte in Polen und den baltischen LĂ€ndern. Sie sind Teil des neu gegrĂŒndeten Internationalen Moorschutzfonds, mit dem der NABU kĂŒnftig auch außerhalb Deutschlands geschĂ€digte Gebiete renaturieren will. „Nicht nur in Deutschland ist ein Großteil der Moore zerstört. In ganz Europa haben Land- und Forstwirtschaft jahrhundertelang Raubbau an den FlĂ€chen betrieben. Dabei sind Unmengen an klimaschĂ€dlichen Gasen entwichen. Mit dem Internationalen Moorschutzfonds wollen wir nun möglichst viele Moore wiedervernĂ€ssen, um so wertvolle LebensrĂ€ume zu sichern und das Klima zu schĂŒtzen“, sagte NABU-PrĂ€sident Olaf Tschimpke.

UnterstĂŒtzung erhĂ€lt der NABU dabei von Volkswagen Financial Services sowie der Volkswagen AG. Im Moor bei Krakulice, im Słowiński Nationalpark nordwestlich von Gdańsk, ĂŒberreichten Lars-Henner Santelmann, Vorstand fĂŒr Vertrieb und Marketing der Volkswagen Financial Services AG, und Wolfram Thomas, Konzernbeauftragter fĂŒr Umwelt, Energie und Neue GeschĂ€ftsfelder der Volkswagen AG, dem NABU einen symbolischen Scheck ĂŒber eine Million Euro. Damit soll die finanzielle Grundlage fĂŒr den Internationalen Moorschutzfonds gelegt werden, um in den kommenden fĂŒnf Jahren die ersten Projekte anzustoßen.

Bereits vor fĂŒnf Jahren hatten die beiden Kooperationspartner mit dem Deutschen Moorschutzfonds das nationale Pendant zum Internationalen Moorschutzfonds gegrĂŒndet. „In Deutschland haben wir mit dieser Art des Finanzierungsinstruments sehr gute Erfahrungen gemacht und unterstĂŒtzen damit schon 13 Moorschutzprojekte des NABU“, sagt Santelmann, „unser langfristiges Engagement mit dem NABU zeigt, dass wir es mit der konkreten Förderung von Klimaschutzprojekten ernst meinen und dies ein fester Bestandteil unserer Unternehmensphilosophie ist.“

Als ein erstes internationales Projekt ist derzeit eine lĂ€nderĂŒbergreifende Renaturierung mit MoorflĂ€chen in Polen, Litauen, Lettland, Estland und Deutschland geplant. Dabei sollen insgesamt bis zu 10.000 Hektar wiedervernĂ€sst werden – eine FlĂ€che in etwa so groß wie die StĂ€dte Kassel, Gelsenkirchen oder Mainz. Auch die entsprechende Vegetation soll wieder aufgebaut werden, damit neue Torfschichten entstehen und so die Kohlenstoffspeicher-Funktion der Moore wiederhergestellt wird. Das Gesamtvolumen des Projektes, das im September 2015 bei der EuropĂ€ischen Union beantragt werden soll, betrĂ€gt 6,5 Millionen Euro. Aus dem Internationalen Moorschutzfonds werden dafĂŒr 750.000 Euro bereitgestellt. Die polnischen ProjektflĂ€chen liegen dabei im Słowiński Nationalpark bei Gdańsk.

Ein weiteres Gebiet, das direkt vom Internationalen Moorschutzfonds profitieren soll, liegt in der Region Westpommern. Hier soll in drei der wertvollsten Hochmooren Polens der Wasserhaushalt wieder stabilisiert werden, um die FlĂ€chen fit zu machen fĂŒr den Klimawandel .

Bei der Auswahl der FlĂ€chen arbeitet der Internationale Moorschutzfonds streng nach wissenschaftlichen Vorgaben. Gleiches gilt fĂŒr das Monitoring der biologischen Vielfalt und die ÜberprĂŒfung der jeweiligen Treibhausgasbilanzen der Moore. Grundlage bildet eine eigens erstellte Analyse, die die Möglichkeiten fĂŒr die Wiederherstellung von Mooren in Osteuropa und Westsibirien untersuchte.

Aus klimapolitischer Sicht gehören Moore zu den wichtigsten Ökosystemen. In intaktem Zustand binden sie Kohlenstoff aus der AtmosphĂ€re. Werden sie durch EntwĂ€sserung jedoch gestört, entweichen große Mengen an Treibhausgasen. Obwohl Moorböden nur auf etwa drei Prozent der ErdoberflĂ€che vorkommen, verursachen sie im trockenlegten Zustand 16 Prozent aller vom Menschen verursachten CO2-Emissionen.

„Zerstörte Moore sind eine tickende Zeitbombe fĂŒr das Weltklima. Daher muss ihre Funktion als wertvoller Kohlenstoffspeicher endlich auch in der internationalen Klimapolitik stĂ€rker beachtet werden. Bis heute sind Moore in der UN-Klimarahmenkonvention nicht angemessen berĂŒcksichtigt. SpĂ€testens im Dezember bei der UN-Klimakonferenz in Paris muss sich das Ă€ndern, dann muss die globale Rolle der Moore neu bewertet werden“, so der NABU-PrĂ€sident.


Hintergrund zur Kooperation von NABU und Volkswagen:

Die Volkswagen AG und der NABU sind in einer Dialog- und Projektpartnerschaft miteinander verbunden. Volkswagen hat sich als Ziel gesetzt, bis 2018 ökologisch fĂŒhrender Automobilhersteller der Welt zu sein. Von Deutschlands mitgliederstĂ€rkstem Umwelt- und Naturschutzverband erhĂ€lt Volkswagen dabei fundierten Rat und kritische Begleitung. Die strategische Zusammenarbeit von Volkswagen und NABU ist als beste Praxis im Nachhaltigkeitsmanagement mehrfach ausgezeichnet worden.
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NABU-Zahl des Monats
520.325 BĂŒrger stimmen gegen Aufweichung des EU-Naturschutzes

Rekord bei EU-BĂŒrgerbeteilung

Bei einer von der EuropĂ€ischen Kommission initiierten Befragung zur Zukunft des Naturschutzes in der EU haben sich ĂŒber 94 Prozent aller Teilnehmer fĂŒr die Beibehaltung der EU-Vogelschutz- und der EU-Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie ausgesprochen. Mit mehr als einer halben Million Teilnehmer brach diese EU-Konsultation, die von April bis Ende Juli lief, nicht nur alle Rekorde: sie ist ein deutlicher Warnschuss fĂŒr den PrĂ€sident der EU-Kommission, Jean-Claude Juncker, der eine "Modernisierung" der Richtlinien vorgeschlagen hat und dafĂŒr vom NABU und anderen UmweltverbĂ€nden scharf kritisiert wird.

KommissionsprĂ€sident Jean-Claude Juncker wird vorgeworfen, er wolle ein Naturschutzrecht, das sich stĂ€rker an Interessen der Wirtschaft orientiert. Die UmweltverbĂ€nde fordern stattdessen eine konsequentere Durchsetzung der geltenden Naturschutzregeln, zum Beispiel in Schutzgebieten oder bei der Verfolgung von Wilderei, sowie mehr Finanzmittel und Personal fĂŒr die Naturschutzbehörden.

Sollte Juncker Anfang 2016 dennoch beschließen, das Naturschutzrecht von EU-Regierungen und Europaparlament neu verhandeln zu lassen, sieht der NABU den Naturschutz in großer Gefahr. Zehntausende Schutzgebiete und das Leben von Millionen von Zugvögeln und anderen Tieren stĂŒnde auf dem Spiel.
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NABU: Rechtsetzung zum Schutz des Wolfes ist eindeutig
NABU weist Forderung des DJV nach einer Neubewertung der Wolfspopulation zurĂŒck

Der NABU weist die Forderung des Deutschen Jagdverbandes (DJV) nach einer Neubewertung der Wolfspopulation zum jetzigen Zeitpunkt zurĂŒck. „Das Wolfsmonitoring ist in der Praxis bislang nicht ausreichend umgesetzt, so dass uns wichtige Erkenntnisse ĂŒber Wanderbewegungen, RevieransprĂŒche und langfristige Reproduktionserfolge nicht vorliegen, die wissenschaftlich fundierte Aussagen ĂŒber die Bestandsentwicklung möglich machen. Daher ist es in der derzeitigen Situation nicht hilfreich, laufend nach Argumenten zu suchen, den Wolf am GrĂŒnen Tisch als im Bestand gesichert zu erklĂ€ren, wĂ€hrend die drĂ€ngendsten Fragen unbeantwortet bleiben“, erklĂ€rte NABU-BundesgeschĂ€ftsfĂŒhrer Leif Miller.

Auch zu der Frage, ob einzelne Wölfe dauerhaft ein auffĂ€lliges Verhalten an den Tag legen, sei bislang zu wenig bekannt. Es entsprĂ€che nicht der Faktenlage, den Wolf als Risikofaktor fĂŒr den Menschen zu erklĂ€ren. Erst in der vergangenen Woche war in Sachsen erneut ein erschossener Wolf gefunden worden. „Die negative Haltung und Öffentlichkeitsarbeit des DJV und seiner LandesverbĂ€nde sind mit dafĂŒr verantwortlich, dass er seinen Mitgliedern impliziert, der Wolf bringe zwangslĂ€ufig nur Probleme mit sich. Insofern verursacht der DJV eine AtmosphĂ€re der Intoleranz gegenĂŒber Wölfen. Manch einer mag da den illegalen Abschuss eines Wolfes als eigene Heldentat sehen“, so Miller. Der DJV solle lieber seine Rolle als anerkannter Naturschutzverband wahrnehmen und gemeinsam fĂŒr die Akzeptanz des Wolfes werben. „In der RĂŒckkehr des Wolfes liegt auch eine Chance fĂŒr die Natur, die der DJV trotz allen Engagements vieler JĂ€ger in Sachen Wolfsschutz nicht wahrnimmt“, kritisierte Miller.

DarĂŒber hinaus mache es sich der Jagdverband zu einfach, eine Änderung des Schutzstatus in der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH) zu fordern: „Der Wolf ist darĂŒber hinaus auch ĂŒber die Berner Konvention und das Washingtoner Artenschutzabkommen geschĂŒtzt“, so Miller. Der DJV mĂŒsse eine Antwort darauf geben, ob er wegen des Wolfes sĂ€mtliche Rechtsetzungen im Artenschutz in Frage stellen wolle. Der NABU vermisst im jĂŒngsten Positionspapier des DJV zum Wolf ein klares Bekenntnis zu dieser Art. „Wenn es das einzige Ziel der JĂ€gerschaft ist, ĂŒber die HintertĂŒr die Bejagung des Wolfes wieder einfĂŒhren zu wollen, sollen sie dies auch offen und ehrlich formulieren“, ergĂ€nzte Miller. Dies könne dann aber nicht auf der Grundlage als anerkannter Naturschutzverband erfolgen, sondern diene lediglich den Eigeninteressen der JĂ€ger.
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