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Montag, 29. April 2024
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Verschiedenes

 
NABU: Bei Nord Stream 2 ist erneut eine Schmerzgrenze überschritten
Krüger: Salamitaktik zur Fertigstellung der Gaspipeline konterkariert Planungs- und Naturschutzrecht

Berlin,3.12.2020 – Der Bau der umstrittenen Gaspipeline Nord Stream 2 soll am kommenden Wochenende im noch nicht fertiggestellten Trassenabschnitt in der deutschen Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) fortgesetzt werden. Dabei hebeln Öffnungsklauseln und wiederholte Planänderungen Naturschutzauflagen aus. Der NABU lehnt die Bauarbeiten zur sensiblen Winterrastzeit im EU-Vogelschutzgebiet Pommersche Bucht–Rönnebank ab und fordert das verantwortliche Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) zum Handeln auf. Erst am 26. November hatte der NABU einen zweiten Änderungsantrag der Nord Stream 2 AG kommentiert. Noch vor der ausstehenden Entscheidung des BSH will die Nord Stream 2 AG Tatsachen schaffen und ein Schlupfloch der Ursprungsgenehmigung nutzen. Dazu NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger:

„In der Genehmigung des BSH 2018 waren Bauarbeiten im Vogelschutzgebiet in den wichtigen Monaten Oktober bis Mai ausgeschlossen worden. Mit den jetzt geplanten Bauarbeiten überschreitet das Projekt erneut eine Schmerzgrenze. Diese Salamitaktik zur Fertigstellung von Nord Stream 2 konterkariert das deutsche Planungsrecht und macht die Projektkontrolle durch die verantwortlichen Behörden nahezu unmöglich. Den jetzt vorgesehenen und in Teilen neu beantragten Leitungsbau im Winter halten wir für nicht genehmigungsfähig.
Die Taktik der Nord Stream 2 AG ist durchsichtig und dreist. Stückchenweise werden Auflagen des Naturschutzes umgangen, Beteiligungsrechte ausgehebelt. Angesichts der ohnehin jahrelangen Verzögerung der Pipeline und der erwiesenermaßen ausbleibenden Gasversorgungslücke gibt es weder heute noch zukünftig einen Bedarf für eine zusätzliche Pipeline. Für den eiligen Weiterbau von Nord Stream 2 in einem europäischen Schutzgebiet gibt es somit keine Rechtfertigung.“

Hintergrund:
Der Bau der Gaspipeline Nord Stream 2 stützt sich für den deutschen Trassenabschnitt auf zwei Genehmigungen. Während der vom Bergamt Stralsund genehmigte etwa 50 Kilometer lange Abschnitt durch die Küstengewässer Mecklenburg-Vorpommerns 2018 fertigstellt wurde, fehlen noch 16,5 Kilometer in der sogenannten Ausschließlichen Wirtschaftzone (AWZ). Verantwortliche Behörde hier ist das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH). Durch die angedrohten Sanktionen der US-Regierung stehen die Bauarbeiten, die zum Anschluss in die dänischen Gewässer notwendig sind, seit mehr als einem Jahr still. Jetzt soll die Bauarbeiten trotz der Kritik auch des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) gerade in der Winterrastzeit wieder aufgenommen werden.
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Mundenhof statt Netflix
Erdmännchen „Stuttgart“ auf dem Mundenhof (c) Stadt Freiburg/Patrick Seeger
 
Mundenhof statt Netflix
Kämpfe, Räuber, Wampen unter Wärmelampen:
Die Erdmännchen-Saga geht in eine neue Runde

Von der Öffentlichkeit wegen der Corona-Einschränkungen weitgehend unbemerkt hat sich im November auf dem Mundenhof eine schicksalhafte Fügung in der Erdmännchen-Saga abgespielt. Es ist eine Saga um Futterneid, Fingerspitzen, Weibchenraub und ein Männchen namens Stuttgart. Und sie beginnt im Jahre 1999, im Herzstück des Freiburger Tiergeheges.

Erdmännchen – der Name gilt für Vertreter beiderlei Geschlechts – sind mit ihren 700 bis 900 Gramm die kleinsten Mangusten. Die meisten Safari-Touristen kehren aus dem südlichen Afrika als große Erdmännchen-Fans zurück, weil die Tiere durch ihr Sozialverhalten, ihre Wachsamkeit und Fotogenität viele Sympathie-Punkte sammeln. (Bei Fußballern, Farmerinnen und Skorpionen sind sie weniger beliebt, teils weil sie unablässig Löcher in den Boden graben, teils weil sie danach viel Hunger haben.)

Die hohen Sympathiewerte haben Erdmännchen auch in Europas Tierparks schnell zu Publikumslieblingen gemacht. So beherbergt auch der Mundenhof seit 1999 eigene Erdmännchen. Anfangs waren es vier Tiere, und sie eroberten im Nu nicht nur Kinderherzen. Bald wurden daraus zehn Tiere; der letzte Nachwuchs datiert aus dem Jahr 2015. Dann kam die Gruppe in die Jahre und begann zu schrumpfen. Die Verstärkung durch Neuzugänge aus anderen Tierparks stieß auf Schwierigkeiten, weil Erdmännchen zwar innerhalb ihrer Gemeinschaft in hohem Maße sozial sind. Neuen Einflüssen und besonders neuen Erdmännchen stehen sie aber mindestens im gleichen Maße abwehrend gegenüber.

Auch auf dem Mundenhof folgte die Erdmännchen-Saga dem bekannten Drehbuch. Sobald das Alphaweibchen nicht mehr zeugungsfähig war, stagnierte die Gruppengröße. Nachdem die Dame 2016 in hohem Alter verstarb, begann der von heftigen Beißereien begleitete Nachfolgestreit. Obwohl sich ein neues Erdmännchenweibchen die Chefinnenrolle sicherte, war unter diesen Gegebenheiten nicht an den lang ersehnten Nachwuchs zu denken. Die Gruppe schrumpfte.

Also machten sich die Tierpfleger und Tierpflegerinnen daran, , die Gruppe behutsam zu verjüngen und neue Tiere aus anderen Zoos zu integrieren. Erdmännchenfreunde wissen indes: Dies Unterfangen ist ein schwieriges. Es erfordert Fingerspitzengefühl, Beobachtungsgabe und Tierkenntnis. Neue Tiere werden von der bestehenden Gesellschaft, dem „Klan“, zunächst als Eindringlinge gesehen und attackiert.

In zehn Fällen konnten die Integrations-Beauftragten des Mundenhofs im Laufe der Jahre diese schwierige Phase meistern. Nur einer der Neuzugänge musste wieder gehen, weil die anderen Tiere des Klans ihn nicht in die Gruppe aufnehmen wollten und immer wieder wegbissen. Allerdings zog sich die Integration der jüngsten „Neuen“ wieder über Jahre hin. Währenddessen starben altersbedingt weitere Mitglieder der ursprünglichen Gruppe, bis in diesem Sommer noch zwei Tiere übrig waren, eines davon die letzte eigene Nachzucht des Mundenhofs.

Zwei Tiere, eines erdweiblich, eines erdmännlich, dazu ein warmer Sommer fast mit Kalahari-Temperaturen – eigentlich klang die Konstellation nicht schlecht für die Gründung einer neuen Gruppe. So war auf dem Mundenhof die Hoffnung auf Nachwuchs groß. Doch alles Warten war vergebens, denn am 11. November verschwand das Weibchen. Auf welchem Weg und mit welchem Ziel, weiß niemand. Ob es lebend aus dem Gehege entwendet wurde oder einem tierischen Räuber zum Opfer fiel, ist nicht bekannt.

Fest steht leider nur, dass es sich nicht (wie zunächst erhofft) in das verzweigte Gangsystem zurückgezogen hat, um Nachwuchs zur Welt zu bringen. In solchen Fällen ist es nämlich üblich, dass der männliche Partner das Weibchen mit Futter versorgt, indem er ihr Leckereien in die Wurfhöhle trägt. Stattdessen fraß das verbliebene Männchen für Zwei und sonnte seine Wampe anschließend unter der Wärmelampe; von unterstützender Brutpflege keine Spur.

Getreu dem Lehrsatz „Ein Erdmännchen ist kein Erdmännchen“ beschloss die Mundenhof-Leitung nun eine Zäsur. Um der Biologie der geselligen Tiere gerecht zu werden, wurde entschieden, das Männchen mit dem prosaischen Vornamen „Stuttgart“ abzugeben. Für Stuttgart wurde eine gute Unterbringung in einem Tierpark außerhalb Baden-Württembergs gefunden. Dort wird es mit zwei Weibchen „vergesellschaftet“, wie Kenner des Erdmännchentums einander zuraunen.

Das Männchen verlässt den Mundenhof übernächste Woche. Danach wird das Erdmännchengehege umgestaltet und aufgewertet. Mitte Dezember beginnen unter anderem umfangreiche Baggerarbeiten, um das komplette Grabmaterial zu ersetzen, Reparaturen und Ausbesserungen des Innenstalls. Auch das Außengehege erhält ein neues Gesicht, mit Aussichtspunkten und beheizten Flächen für die wärmeliebenden Tiere.

Zur Zeit kann die Höhe der Umbaukosten nicht geschätzt werden, da noch nicht feststeht, wie das Gehege später aussehen soll. Der Förderverein Mundenhof hat bereits seine finanzielle Unterstützung zugesichert. Auch Privatleute können den Umbau des Geheges mit einer Spende unterstützen. Allen Erdmännchen-Liebhabern bietet der Mundenhof zudem die Möglichkeit, eine Erdmännchen-Patenschaft abzuschließen.

Bürgermeisterin Gerda Stuchlik begrüßt die Neuigkeiten vom Mundenhof: „Auch ich freue mich über den glücklichen Ausgang sowohl für das Männchen als auch für das Gehege und die nachfolgenden Bewohner. Ende März soll das Gehege fertig sein, so dass schon nach Ostern ein neues Pärchen oder eine neue Gruppe einziehen kann.“

Ob Pärchen oder Gruppe – fest steht bereits heute: Sobald das Corona-Regime aufgehoben und das Erdmännchen-Gehege wieder bewohnt ist, werden sich wieder Menschentrauben drumherum bilden. Denn Erdmännchen sind allseits beliebt. Außer bei Fußballern, Farmerinnen und Skorpionen.

PS. Zur Zeit ist der Mundenhof weiterhin geschlossen. Alle Menschen, Männchen wie Weibchen, werden gebeten, sich an die Schließung zu halten. Stichprobenartig finden Kontrollen statt.
 
 

 
Rahmenplan Neubaustadtteil Dietenbach zu riskant
Langmattenwäldchen faktisches Vogelschutzgebiet

Der Freiburger gemeinnützige Verein ECOtrinova e.V. wendet sich nicht nur strikt gegen das Bauen auf landwirtschaftlichem Boden, sondern aktuell auch speziell gegen den vorliegenden Rahmenplan für den Neubaustadtteil Dietenbach, der am 8. Dezember 2020 im Gemeinderat als Grundlage für dortige Bebauungspläne in 2022/2023 behandelt werden soll.

Beim Rahmenplan Dietenbach bestehen große ökologische bzw. naturschutzrechtliche Bedenken dagegen, die Stadtbahn für Dietenbach durchs Langmattenwäldchen an der Mundenhoferstr. zu führen, dies einerseits wegen des Waldverlustes, andererseits speziell auch aus Gründen des Vogelschutzes. Nach Einschätzung von ECOtrinova e.V. kann das Langmattenwäldchen mit seinen Nachbarwäldchen als sogenanntes faktisches Vogelschutzgebiet gemäß EU-Recht und deutscher Rechtsprechung gelten, das heißt auch wenn es noch nicht als solches offiziell erklärt wurde. Die hohe avifaunistische Bedeutung, also zum Vogelschutz, die nahe räumliche Anbindung des Landmattenwäldchens und der Nachbarwäldchen an das Vogelschutzgebiet (VSG) Fronholz im Westen des Dietenbachgeländes und die direkte Nachbarschaft zm Naturschutzgebiet Rieselfeld sprechen sehr dafür. Eine Nachmeldung ist laut ECOtrinova nötig, z.B. als Erweiterung des VSG Fronholz, das andererseits nahe der Autobahn durch den Bahnausbau erheblich an Fläche verlieren wird.

Die hohe avifaunistische Bedeutung gerade des Langmattenwäldchens ist laut Gutachten für die Stadt Freiburg spätestens seit 2015 im Detail belegt. Bemerkenswert sei die gute Besiedlung des Langmattenwäldchens mit Spechtarten und weiteren Höhlenbrütern. Die höhlenreichen Baumbestände des Langmattenwäldchens seien als Bestandteil des regional wertvollen Mooswald-Komplexes zu sehen. Zu den nach der FFH-Richtlinie der EU besonders geschützten Brutvogelarten in der Dietenbachniederung und im Langmattenwäldchen gehören Baumfalke, Schwarzkehlchen, Neuntöter und Mittelspecht. Im Bereich Langmattenwäldchen sind laut Gutachten mehr als 47 Vogelarten vertreten, davon 27 Brutvogelarten. Die anderen Wäldchen an der Mundenhoferstr. wurden laut Gutachten dort seinerzeit leider erst verspätet ab Mitte April untersucht, also zeitlich recht unvollständig ab Nachbeauftragung durch die Stadt; der wichtige Teil der Brutzeit bis Mitte April blieb dort unbeobachtet.

Auch die Ausführungen u.a. des Regierungspräsidiums sowie andere Stellungnahmen für den Umweltbericht zum Ratsbeschluss am 24. Juli 2018 zur städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme Dietenbach stützen die Einschätzungen und Warnungen von ECOtrinova eV.

Insgesamt, so ECOtrinova-Vorsitzender Dr. Georg Löser, bedeutet es aus heutiger Sicht eine recht hohe Wahrscheinlichkeit, dass die Planungen für den Neubaustadteil Dietenbach, auch insgesamt scheitern.
 
 

 
NABU: Energetische Nutzung von Holz darf nicht weiter gefördert werden
Krüger: Holz in Kraftwerken zu verbrennen ist klimaschädlich und setzt Wälder unter Druck

Berlin, 24.11.2020 – Am heutigen Internationalen Aktionstag gegen industrielle Bioenergie hat der NABU zusammen mit anderen Umweltschutzorganisationen einen Aufruf an die Bundesregierung veröffentlicht, die weitere Expansion der industriellen Holzbiomasse-Energieproduktion zu unterbinden.

„Holz in Kraftwerken zu verbrennen ist nicht nur klimaschädlich, sondern hat auch weitreichende negative Auswirkungen auf Wald-Ökosysteme und Luftqualität“, so NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger, „Im Gegensatz zur landläufigen Meinung ist das Verfeuern von Holz nicht klimaneutral. Der über Jahrzehnte im Baum gebundene Kohlenstoff wird auf einen Schlag wieder freigesetzt und trägt deutlich zum Treibhauseffekt bei. Es dauerte Jahrzehnte bis die Wälder die Kohlenstoffemissionen aus energetischer Holz-Nutzung wieder aufholen. Darüber hinaus entsteht beim Verbrennen von Holz pro Energieeinheit mehr CO2 als beim Verbrennen fossiler Brennstoffe. Weiterhin massive öffentliche Förderung in die industrielle Holzverbrennung zu pumpen, ist ein Irrweg.“

Hintergrund:

Die Bundesregierung plant noch im Jahr 2020 maßgebliche Gesetze und Verordnungen auf den Weg zu bringen, die die finanzielle Förderung der energetischen Nutzung von Holzbiomasse in großem Maßstab noch weiter steigern würde. Die Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes wird im Bundestag beraten. Im Gesetzesentwurf ist eine höhere Förderung von aus Biomasse erzeugtem Strom vorgesehen und das jährliche Ausbauziel soll von derzeit 200 MW auf dann 500 MW gesteigert werden. Bis Ende des Jahres will die Bundesregierung die Verordnung zur Förderung für Erneuerbare Wärme fertigstellen. Hier sind ebenfalls deutliche Anreize zur Nutzung von Holz als Energieträger vorgesehen. Im Rahmen des Kohleausstiegsgesetzes will die Bundesregierung bis Ende 2020 ein Förderprogramm für die Umstellung von Kohlekraftwerken auf Biomasse auf den Weg bringen.
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Gewinner der Umweltpreise 2020 stehen fest
Klimaschutzpreis „Climate First“: Erster Preis an Gartencoop e.V., Terran e.V. belegt den zweiten Platz, der dritte Preis geht an Ifpro & fesa e.V.

Sonderpreis im Klimaschutz für Industrie und Gewerbe geht an Pfizer Manufacturing Deutschland GmbH

Naturschutzpreis: Erster Platz geht an NABU, den zweiten Preis erhält der Winzerkreis Opfingen

Umweltbildungspreis anlässlich des Stadtjubiläums erst- und einmalig an 9 Projekte vergeben

Die Gewinner der Umweltpreise 2020 stehen fest. Zum vierten Mal werden der mit 6.000 Euro dotierte Klimaschutzpreis „Climate First“ und der mit 5.000 Euro dotierte Naturschutzpreis verliehen. Anlässlich des Stadtjubiläums wurde erst- und einmalig ein Umweltbildungspreis ausgelobt, der jeweils mit 900 Euro dotiert ist und an 9 Projekte vergeben wurde.

Umweltbürgermeisterin Gerda Stuchlik: „Besonders freue ich mich, dass sich in diesem Jahr so viele junge Menschen mit kreativen Ideen und Projekten beim Umweltbildungspreis eingebracht haben. Ich möchte allen Preisträgerinnen und Preisträgern gratulieren und Ihnen für ihr überragendes Engagement danken. Natürlich bedaure ich es sehr, dass wir in diesem Jahr die Preise ausnahmsweise nicht im Rahmen einer Feierstunde persönlich übergeben können, dennoch hoffe ich, dass sich die Teilnehmenden durch die Preisvergabe in ihrem Engagement ermutigt und angespornt fühlen. “

Die prämierten Wettbewerbsbeiträge im Detail

Der Jury gehören Mitglieder des Gemeinderats, die Umweltbürgermeisterin, die Amtsleitung des Umweltschutzamtes, die FWTM und mehrere Umweltverbände an; sie entschied über die Vergabe der Klimaschutz- und Naturschutzpreise.

Die 9 Umweltbildungspreise gehen an:

SolareZukunft e.V.: Fahrradkino
Der Verein SolareZukunft hat ein Klimaaktionskino entwickelt, bei dem mit Hilfe von Fahrrädern, Strom erzeugt wird und Filme zu den Themen Klimaschutz und Energiewende abgespielt werden. Die Zielsetzung, möglichst viele Menschen aller Altersstufen zu erreichen, gelingt durch die regelmäßigen Einsätze des Fahrradkinos in Schulen, an Stadtfesten, Museumsnächten, Klimaschutzveranstaltungen, Messen, Festivals und Discos. Prominentes Einsatzbeispiel war der Earth Day 2018 in Freiburg, als mithilfe des durch die Fahrräder erzeugten Stroms die Erde auf das Rathaus projiziert wurde. Neben der Sensibilisierung für umweltfreundliche Energieerzeugung und deren Nutzung steht hierbei vor allem auch das Zusammenspiel von Bewegung, Kultur und Spaß der Radlerinnen und Radler im Vordergrund. Der Weg, über ein Fahrradkino, das Medium Film und Energieerzeugung zu kombinieren, wird von der Jury als auszeichnungswürdig bewertet.

Montessori Zentrum Angell: Green Campus Day
Das Montessori Zentrum Angell hat sich schon seit längerem und umfassend dem Thema Nachhaltigkeit verschrieben. Schülerinnen und Schüler aller Altersstufen und alle Lehrenden sind in vielfältige Themenbereiche eingebunden. Diese kommen aus dem Bereich Lebensstile, wie regionale und biolandzertifizierte Ernährung in der Schulmensa, einem Bauernhofprojekt und einem Schulgarten, aber auch aus dem technischen Bereich, wie beispielsweise die Nutzung von Ökostrom und einer eigenen Solaranlage. Über diese Aktivitäten wurde den Schülerinnen und Schülern vermittelt, was an ihrer Schule im Bereich Klimaschutz und Nachhaltigkeit bereits getan wird. Als Reaktion haben die Schülerinnen und Schüler eigenständig eine Öko-AG gegründet, um den Nachhaltigkeitsgrundsatz auf allen Schulebenen umzusetzen und weiter auszubauen. Gemündet ist die Arbeit im Green Campus Day, an dem die bereits umgesetzten Konzepte vorgestellt und im Rahmen eines schulischen Klimagipfels aller Klassen weitere, zukunftsfähige Strategien erarbeitet wurden. Die Jury ist von der Zusammenarbeit von Schülerinnen und Schülern unterschiedlichen Alters, unterschiedlicher Schularten und außerschulischen Partnern sehr beeindruckt und verleiht hierfür den Umweltbildungspreis zum Freiburger Stadtjubiläum.

Lessing Realschule: Klimateam
Die Lessing-Realschule hat das Projekt „Klimateam“ ins Leben gerufen. Aus jeder Klasse bilden zwei Schülerinnen und Schüler ein Team und fungieren als Energiemanager. Sie werden hierfür von der Energieagentur Regio Freiburg ausgebildet und vermitteln mit ihrem Wissen in der jeweiligen Schulklasse energie-, klima- und ressourcenschonendes Verhalten. Ihr Wirken soll nicht nur in der Schule greifen, sondern auch zu umweltgerechten Verhalten über das Schulumfeld hinausgehend motivieren. Dieses Projekt wirdvon der Jury aufgrund des unter Gleichaltrigen stattfindenden Wissensaustausch und Implementierung klimafreundlicher Verhaltensmuster als preiswürdig bewertet.

UWC Robert Bosch College: CO2-neutrale Schule
Das UWC Robert Bosch College hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis Ende 2020 eine CO2-neutrale Schule zu werden. Unter Einbindung der Schülerinnen und Schüler und dem Ansatz „Monitoring – Reduktion – Kompensation“, soll dieses Ziel erreicht werden. Beispielhaft sei genannt, dass der Energieverbrauch des Internates selbst und der Co2-Ausstoß durch Reisen ermittelt werden. Ressourcen schonendes Verhalten wird erarbeitet und umgesetzt wie beispielsweise durch einen schulinternen Kleiderkreisel, den Tausch von Schulmaterialien. Es werden aber auch technische Ansätze ermittelt. Geplant ist eine Kompensation durch die Finanzierung von Baumpflanzungen. Zudem soll das Potential, dass Schülerinnen und Schüler in ihrenHeimatländern mit dem in der Schule erworbenen Wissen als Multiplikatoren fungieren nach Möglichkeit ausgeschöpft werden. Auch wenn das Ziel – Klimaneutralität bis Ende 2020- aus Sicht der Jury unrealistisch erscheint, so wird doch der Weg dahin und die dafür entwickelte Strategie zur Erreichung des Ziels mit dem Umweltbildungspreis ausgezeichnet.

Förderverein Anne-Frank-Schule: Kleine Energieforscher
In Kooperation mit dem Frauenhofer ISE hat der Förderverein der Anne-Frank-Schule das Projekt „Kleine Energieforscher“ ins Leben gerufen. Mit dem Projekt werden Schulkinder auf anschauliche und unterhaltsame Weise an das Thema Energie und Klimaschutz herangeführt. Es wird altersgerechte Wissenschaft zum Anfassen angeboten mit dem mittelfristigen Ziel in den Schülerinnen und Schülern das Interesse an den Themen zu wecken, Verständnis für Nachhaltigkeit aufzubauen und vielleicht sogar künftig Forschende im Bereich umweltfreundliche Energiesysteme zu gewinnen. Das Konzept der spielerischen Vermittlung von Klimaschutzwissen hat die Jury überzeugt und wird deshalb prämiert.

Goethe-Gymnasium: Klimaneutrale Schule
Das Goethe-Gymnasium hat sich das Ziel gesetzt, klimaneutrale Schule zu werden. Um dieses Ziel zu erreichen, haben die Schülerinnen und Schüler analysiert, welcher CO2-Ausstoß durch die Schule im Betrieb, aber auch durch den Schulweg verursacht wird. Sie haben die unterschiedlichen Ursachen und mögliche Gegenmaßnahmen betrachtet. Begonnen haben sie mit dem Schwerpunktthema Heizen. Sie haben elektronische Thermostate beschafft, wodurch sie bereits nennenswerte Energieeinsparungen ermöglicht haben. Zudem unterstützt die Schülerschaft durch Spenden die Aktion „Plant for the Planet“. Als dritter Baustein haben sie Motto-Wochen unter dem Titel „Nachhaltigkeit“ durchgeführt, mit den Schwerpunktthemen Energie und Energiesparen. Auch wenn es sich hierbei nicht um ein neues Konzept handelt, so ist doch schon der aufgenommene Weg aus Sicht der Jury prämierungswürdig.

ECOtrinova e.V.: Samstagsforum Regio-Freiburg
ECOtrinova e.V. hat sich mit seinem Samstagsforum Regio-Freiburg beworben. Es handelt sich hierbei um eine seit 2006 regelmäßig stattfindende Vortrags- und Bildungsreihe, die unter der Schirmherrschaft der Umweltbürgermeisterin Gerda Stuchlik steht. Ein Gemeinschaftsvorhaben mit vielen, sehr engagierten Beteiligten, die es sich zum Ziel gemacht haben, umfassendes Wissen für eine ökologische und nachhaltige Entwicklung zu vermitteln und dadurch die dringend notwendige Energiewende und den Klimaschutz voran zu bringen. Das Forum wendet sich an alle Interessierten, unabhängig von Alter, Geschlecht und Bildungsgrad. Alle Themen, die für die Zielerreichung erforderlich sind, wie Energie, Mobilität, Konsum, Stadtentwicklung und Landwirtschaft, werden in diesem Format behandelt. Die Vielfalt der Themen, der unterschiedlichen Akteure, die Summe der erreichten Personen, aber ganz besonders auch die Kontinuität, mit der das Samstagsforum durchgeführt wird, haben die Jury beeindruckt und werden deshalb mit dem Umweltbildungspreis gewürdigt.

Stefanie Buchholz: Eichhörnchen-Auffangstation
Seit 10 Jahren betreibt Frau Stefanie Buchholz die Eichhörnchen-Auffangstation und kümmert sich im Jahr um durchschnittlich 50 verletzte oder verwaiste Eichhörnchen der europäischen Eichhörnchenart bis zu deren anschließenden Wiederauswilderung. Als Biologielehrerin nimmt sie ihre Schützlinge mit in die Schule und ermöglicht ihren Schülerinnen und Schülern neben der Vermittlung von wertvollem Naturwissen praktische Erfahrungen durch hautnahes Erleben. Neben der Wiederauswilderung von Eichhörnchen ist die erzieherische Arbeit im Sinne der Umweltbildung als wichtig und wertvoll gewertet worden, sodass die Jury hierfür den Umweltbildungspreis zum Freiburger Stadtjubiläum verleiht.

Förderverein Reinhold-Schneider-Schule: Schulgarten-AG
Der Förderverein Reinhold-Schneider-Schule führt seinen bereits seit vier Jahren bestehenden Schulgarten durch eine noch intensivere Einbindung in den Unterricht weiter. In diesem Projekt sollen Schülerinnen und Schüler von der Planung bis zur Umsetzung eine Dachflächenbegrünung zum Auffangen von Regenwasser anlegen, welches dann wiederum in einen Trockenbach eingespeist wird und in einem neugeschaffenen Kleinbiotop enden soll. Mit Unterstützung von einem pädagogischen und planerischen Team und zwei Fachfirmen soll Schülerinnen und Schülern bereits im Grundschulalter neben handwerklichen Fertigkeiten und biologischem Fachwissen, unterschiedliche Naturerfahrungen ermöglicht und ein umweltfreundlicher Umgang mit der Natur aufgezeigt werden. Der pädagogische Anteil der SchulgartenAG wird von der Jury hinsichtlich der Umweltbildung als sehr wertvolle und aufgrund des viele Jahre andauernden Engagements als sehr nachhaltige Projektarbeit angesehen und deshalb mit dem Umweltbildungspreis zum Freiburger Stadtjubiläum ausgezeichnet.

Der Sonderpreis im Klimaschutz für Industrie und Gewerbe geht an:

Pfizer Manufacturing Deutschland GmbH
‚Outstanding!‘ hat ein Jury-Mitglied ausgerufen. Die Pfizer GmbH setzt seit 2010 kontinuierlich Maßnahmen um, die trotz einer Verdoppelung der Produktionsmenge den CO2-Ausstoß um 21 Prozent reduziert haben. Beispielhaft seien genannt: die Nutzung erneuerbarer Energiequellen wie Geothermie, Photovoltaik, Wärme- und Kälterückgewinnung auf dem Firmengelände. Als Mitglied im GreenCityCluster steht sie darüber hinaus für Fachtouristen aus aller Welt offen. Davon profitiert, neben den anreisenden Delegationen, auch die Stadt Freiburg und ihr Ruf als „Umwelthauptstadt Deutschlands“. Die Pfizer GmbH hat im Bereich Industrie und Gewerbe eine Vorbildfunktion erlangt und ist innerhalb des Konzerns Vorzeigebetrieb und setzt damit auch in anderen Teilen der Welt Maßstäbe. All dies hat die Jury dazu veranlasst den Sonderpreis im Klimaschutz für Industrie und Gewerbe auszusprechen.

Klimaschutzpreise „Climate First“:

1. Preis Klimaschutz
geht mit 3.000 Euro an Gartencoop e.V.
Als solidarische und ökologische Landwirtschaft versorgt der Gartencoop e.V. 266 Haushalte im Stadtgebiet mit regionalem und saisonalem Gemüse, das von angestellten Gärtnerinnen und Gärtnern im Raum Bad Krozingen angebaut wird. Der Ernteertrag wird mithilfe von Lastenrädern vollständig an die Mitglieder verteilt, so wird das Wegwerfen von Lebensmitteln und Plastikverpackung vermieden und CO2 eingespart. Neben der Sensibilisierung für einen klimafreundlichen Warentransport, ermöglicht dieses Konzept jedem Mitglied den Zugang zu einer hochwertigen, biologischen Nahrung und lässt den Verzehr von regionalem und saisonalem Gemüse zur Gewohnheit werden. Diese nachhaltige und klimafreundliche Arbeitsweise wird von der Jury mit dem 1. Preis im
Klimaschutz ausgezeichnet

2. Preis Klimaschutz
geht mit 2.000 Euro an Terran e.V.
Der Verein Terran e. V. verfolgt die Vision, für flugfreies
Reisen mit dem positiv besetzten Wort „terran“ zu werben. Mit „terran“ soll die Bewerbung und Thematisierung von flugfreien Reisen international kommuniziert und ein neuer Lebensstil entwickelt werden, der durch die Wahl von alternativen Fortbewegungsmitteln Mitmenschen zur Umsetzung begeistern soll. Durch terrane Reisebüros und Plattformen und verschiedene Veranstaltungen und Vorträge sorgt Terran e. V. für eine Etablierung von „terran“. Der Idee, über Sprache einen Bewusstseinswandel zu bewirken, wird von der Jury großes Potenzial zugetraut und deshalb mit dem 2. Preis im Klimaschutz gewürdigt.

3. Preis Klimaschutz
geht mit 1.000 Euro an Ifpro & fesa e.V.
Das Institut für Fortbildung und Projektmanagement (ifpro) und der fesa e.V. erhalten für ihr berufsbegleitendes Fortbildungsprogramm „kommunales Energie- und Klimaschutzmanagement“ aufgrund der herausragenden Bedeutung im Sinne der Klimaschutz- und Energiewendebildung den 3. Preis im Klimaschutz. In den 2020 bereits zum neunten Mal stattfindenden 180 Unterrichteinheiten in 13 Wochenendblöcken werden den Teilnehmenden, die sich in dem Bereich Klimaschutz und Energiemanagement engagieren wollen, umfangreiches Grundlagewissen vermittelt und kommunale Handlungskompetenzen aufgezeigt. Durch die Kombination von Theorie, Referentinnen und Referenten aus der Praxis und Projektarbeit gelingt eine möglichst vielseitige Schulung, die zu einer eigenständigen Entwicklung und erfolgreichen Umsetzung von Energie- und Klimaschutzprojekten dienen
soll.

Naturschutzpreise:

1. Preis Naturschutz
geht mit 3.000 Euro an das NABU-Projekt ‚Alpensegler‘
Bereits seit 1990 überwacht und fördert der NABU durch fortwährende Populationsstudien den Fortbestand des bedrohten Alpenseglers. Durch fachliche Beratung von Gebäudeeigentümern und Unterstützung beim Anbringen von gebäudeintegrierten Nistkästen, versucht der NABU, Mensch und Tier ein friedvolles Zusammenleben zu ermöglichen. Von den Schutzmaßnahmen profitieren auch andere gebäudebrütende Vogelarten, wie beispielsweise der Mauersegler. Durch kontinuierliches Monitoring beliefert Matthias Schmidt vom NABU Naturschutzbehörden mit wertvollen Bestandsdaten und vermittelt in Freiburg vor Ort zwischen den Interessen von Bauherren, Eigentürmern und Behörden und den Bedarfen der Alpensegler. Dieses Projekt wird im Sinne des Natur- und vor allem Artenschutzes als sehr wertvoller Beitrag gewertet und deshalb von der Jury mit dem 1. Preis im Naturschutz ausgezeichnet.

Winzerkreis Opfingen
2. Preis Naturschutz 2.000 Euro
Der Winzerkreis Opfingen e.V., ein Zusammenschluss von Winzern und Landwirten aus den Tuniberg-Ortschaften, hat es sich zur Aufgabe gemacht, durch eine kleinteilige und umweltschonende Bewirtschaftung und durch Umsetzung von vielen freiwilligen Umweltschutzmaßnahmen in ihren Weinbergen und Ländereien, den Naturschutz in besonderer Weise voranzutreiben. Durch Reduktion von Pestizideinsatz, Verzicht auf chemisch-synthetische Insektizide, Vergrößerung des Blütensortiments und konkrete Artenschutzmaßnahmen, gelingt es ihnen, die hohe Biodiversität und ein intaktes Ökosystem am Tuniberg nachhaltig zu erhalten und zu fördern. Bedrohte Tierarten wie verschiedene Vögel und seltene Wildbienen können sich aufgrund der errichteten Nistmöglichkeiten und dem vielfältigen Blühangebot niederlassen und fortpflanzen. Um ihr Wissen und ihre Bewirtschaftungsweise auch in anderen Wein- und Landwirtschaftsgebieten zu etablieren, wird jedes Jahr ein Winzerlehrlingstreffen veranstaltet und Themen wie Begrünungsmanagement und umweltschonende Bewirtschaftungsweisen behandelt. Diese nachhaltige und von großem und langjährigem Engagement geprägte und insbesondere von Erfolg gekrönte Arbeit und Vorbildfunktion wird von der Jury mit dem 2. Preis im Naturschutz gewürdigt.
 
 

Freiburg: Vorfahrt für den Radverkehr
Fahrradstraße in Freiburg / Foto: Daniel Jäger
 
Freiburg: Vorfahrt für den Radverkehr
Im Herbst werden acht Straßen zu Fahrradstraßen umgewandelt
Wentzingerstraße wird für den Autoverkehr unterbrochen

Ab November werden acht Straßen in der Freiburger Innenstadt, dem Stühlinger und zwischen Waldsee und Wiehre als neue Fahrradstraßen ausgewiesen. Das bedeutet noch mehr Vorrang für den Radverkehr in Freiburg. Die Straßen liegen auf der Achse geplanter Rad-Vorrang-Routen und sind damit wichtiger Bestandteil der Verkehrswende. An einem zentralen Punkt Freiburgs wird es mit den neuen Fahrradstraßen zu Einschränkungen für den Autoverkehr kommen: Autos können die Wentzingerstraße bald nicht mehr durchgängig befahren, der Abschnitt vor der Wiwilibrücke ist für sie in Zukunft gesperrt.

„Das dichtere Netz an Fahrradstraßen bedeutet mehr Vorfahrt für den Radverkehr, die verbesserte Verkehrsinfrastruktur ist ein weiterer Schritt zur Mobilitätswende“, so Oberbürgermeister Martin Horn.

In der Innenstadt werden die Belfortstraße, die Rempartstraße, die Wallstraße und der Holzmarkt zu Fahrradstraßen. So entsteht eine attraktive Achse für den Fahrradverkehr, die quer durch die Innenstadt führt. Auf der anderen Seite der Gleise, im Stühlinger, wird diese Achse fortgeführt. Denn auch die Engelbergerstraße wird zur Fahrradstraße – zunächst von der Wentzingerstraße bis zur Eschholzstraße. Zwischen Waldsee und Wiehre werden Hammerschmiedstraße, Oberrieder Straße und Andlawstraße zu Fahrradstraßen. In St. Georgen wird außerdem die bestehende RadVorrang-Route FR 2 nach Süden durch eine neue Fahrradstraße in den Hagelstauden verlängert.

„Die Verkehrswende ist eine große Aufgabe, auch in Freiburg. Neben dem Klimaschutz hat die Sicherheit für Fußgänger und Fahrradfahrer stets große Bedeutung. Wir überprüfen und verbessern unser Netz kontinuierlich, um die Stadt weiter in Richtung Verkehr der Zukunft umzubauen“, sagt Baubürgermeister Martin Haag.

Fahrradstraßen bieten sich an, um dem Radverkehr im bestehenden Straßennetz bessere Bedingungen zu bieten. Die Straßen sind zunächst nur für den Radverkehr vorgesehen, es können auch Autos zugelassen werden – sie sind dort dann sozusagen zu Gast. Damit die Straßen für Anlieger und Lieferverkehr weiter erreichbar bleiben, werden alle jetzt dazukommenden Fahrradstraßen für den KFZ-Verkehr freigegeben. Hier gilt aber eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 Stundenkilometern. Und Autos müssen sich an die Geschwindigkeit der Radfahrenden anpassen, die dort auch nebeneinander fahren dürfen. Wie überall gilt aber auch hier: Gegenseitige Rücksichtnahme.

Es wird zudem weitere Einschränkungen für den Autoverkehr auf einigen der neuen Fahrradstraßen geben. So wird die Wentzingerstraße auf Höhe des Stühlinger Kirchplatzes für den Autoverkehr unterbrochen. Ähnlich verhält es sich in den Hagelstauden, wo der südliche Teil der Fahrradstraße für KfzVerkehr gesperrt wird. Auch der westliche Teil der Andlawstraße bis zum Deichelweiherweg wird zur Einbahnstraße und kann mit dem Auto nur noch von Westen aus angefahren werden.

Wo es möglich ist, gilt für Fahrradstraßen Vorfahrt. So kommen Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer schneller voran. Der Straßenzug aus Hammerschmied- und Oberrieder Straße wird gegenüber allen Querstraßen bevorrechtigt. Damit können Radfahrende künftig von Beginn des Pflegewegs an der Lindenmattenstraße in Littenweiler bis zum Beginn der Wiehre an der Möslestraße gemütlich und sicher durchradeln.

Der Fahrradstraßen-Herbst startet. In den kommenden Wochen sollen die einzelnen Straßen nacheinander ausgewiesen werden, die genauen Starttermine sind abhängig davon, was Witterung und Corona-Auflagen zulassen. Gemäß Zeitplan sollen Hammerschmied- und Oberrieder Straße Mitte November umgewandelt werden. Gegen Ende November kommt dann die Andlawstraße an die Reihe. Es folgen die Belfortstraße, Rempartstraße, Holzmarkt und Wallstraße sowie die Engelberger Straße und die Teilsperrung der Wentzinger Straße im Dezember. In den Straßen werden Piktogramme und Markierungen angebracht. Dann wird es zu temporären Einschränkungen des Verkehrs kommen. Das Garten- und Tiefbauamt bittet um Verständnis.

Bislang gibt es 17 Straßen in Freiburg, die teilweise oder durchgängig als Fahrradstraße ausgewiesen sind, jetzt kommen acht weitere hinzu. Die nun geplanten Fahrradstraßen liegen dabei alle auf zukünftigen oder bestehenden Rad-Vorrang-Routen.
 
 

 
LandWERTschaft Tuniberg macht keine Corona-Pause
-Betriebe mit neuen Sonderaktionen weiter geöffnet-

Die landwirtschaftlichen Betriebe rund um den Tuniberg bei Freiburg sind weiter für die Kunden präsent. Darauf macht jetzt LandWERTschaft Tuniberg aufmerksam. Bei vielen Hofläden oder Winzerhöfen gibt es sogar Sonderaktionen. Vor Ort werden natürlich die Corona Bestimmungen eingehalten.

Damit sich die Kunden informieren können werden über www.landwertschaft-tuniberg.de zahlreiche Betriebe mit ihren Angeboten sowie Öffnungszeiten vorgestellt. Dazu gibt es teilweise auch die Möglichkeit sich die Produkte bequem liefern zu lassen.

Gerade vor Weihnachten sind viele einmalige selbst produzierte Artikel erhältlich. Diese eignen sich auch bestens für Geschenke oder gar einen Gutschein.

Ein Besuch am Tuniberg ist also immer ein schönes (Einkaufs-) Erlebnis.
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Start der Offshore-Koalition
Windenergieausbau und Naturschutz in Einklang bringen

Krüger: Ausbau der Offshore-Windenergie muss sich an den ökologischen Belastungsgrenzen der Meere orientieren

Berlin/Brüssel, 16.11.2020 – Heute wird die europäische Offshore-Koalition zum Schutz der Meere beim Ausbau der Windenergie auf See gegründet. Die europäische Arbeitsgruppe arbeitet einen gemeinsamen Ansatz aus, der Naturschutz und Klimaschutz beim Ausbau der Offshore-Windkraft in Einklang bringen soll.

Zu den Gründungsmitgliedern gehören neben dem NABU weitere Nichtregierungsorganisationen, Vertreter der europäischen Windindustrie, Übertragungsnetzbetreibern und Hersteller sowie die Renewables Grid Initative. In einer gemeinsamen Absichtserklärung legen sie den Grundstein für die zukünftige Zusammenarbeit.

„Offshore-Windenergieanlagen leisten einen wichtigen Beitrag, die Klimaziele zu erreichen. Gleichzeitig bergen sie Risiken für Meeressäugetiere, Fische sowie Zug- und Rastvögel, insbesondere dann, wenn sie an naturschutzfachlich ungünstigen Standorten gebaut werden. Schon jetzt befinden sich die europäischen Meere in einem schlechten ökologischen Zustand. Wir müssen dringend Wege dafür finden, wie die ökologischen Belastungsgrenzen der Meere beim Offshore-Windenergieausbau eingehalten werden können. Das geht nur, wenn wir besser verstehen, wie empfindlich Lebensräume und Arten gegenüber Windenergieanlagen, aber auch anderen Eingriffen des Menschen sind. Die immer intensiver werdende Nutzung der Meere durch Schiffsverkehr, Fischerei oder Kies- und Sandabbau muss deutlich zurückgefahren werden und wir müssen die Meeresschutzgebiete und ökologische Hotspots von Nutzungen freihalten“, so NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger.

Aktuell liegt die Leistung der Offshore-Windenergie in der EU bei mehr als 12 Gigawatt. Die EU-Kommission sieht großes Potenzial für einen Ausbau in der Zukunft. In zwei Tagen möchte sie ihre neue Strategie für Erneuerbare Energien auf See vorlegen: „Die kommende EU-Strategie für Erneuerbare Energien auf See muss die Energiewende naturverträglich gestalten. Energieeffizienz und ein geringer Rohstoff- und Energieverbrauch müssen die höchste Priorität haben. Wenn die Europäische Union hohe Ausbauziele für Offshore-Windenergie veranschlagt, müssen andere industrielle Nutzungsformen der Meere zurückstecken, um Platz für die Windenergie zu schaffen“, so Verena Bax, Referentin für europäischen Klimaschutz beim NABU. „Gesunde Meere sind Verbündete in der Klimakrise. Klimaschutz und Naturschutz müssen beim Ausbau der Offshore-Windenergie Hand in Hand gehen. Die Zusammenarbeit in der Offshore-Koalition kann dabei helfen, Konflikte zu lösen und Positionen zusammenzuführen, so dass uns die naturverträgliche Energiewende gelingen kann.“

Deutschland selbst plant im neuen Windenergie-auf-See-Gesetz mit 40 Gigawatt Offshore-Strom bis zum Jahr 2040. Dies erscheint aktuell nicht mit den nationalen und europäischen Naturschutzzielen vereinbar. Die marine Raumordnung, die bis Mitte 2021 ausgearbeitet wird, soll die Konkurrenzen bei der Nutzung des Lebensraums Meer auflösen und für einen Ausgleich von Schutz und Nutzung in der deutschen Nord- und Ostsee sorgen.

Hintergrundinformationen zu Offshore-Windenergie in Europa ...
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