oekoplus - Freiburg
Montag, 29. April 2024
  --- Besuchen Sie unser neues Informationsportal wodsch.de
Uhr
  •  


Verschiedenes

 
Freiburg: Stadt - und Falkensteigtunnel als "vordringlicher Bedarf" !
Stadt, Landkreis, Regionalverband und Wirtschaftsverbände appellieren zur Fortschreibung des Bundesverkehrswegeplans an Verkehrsminister Dobrindt:

Nur der Stadttunnel und der Falkensteigtunnel schaffen eine nachhaltige Verbesserung mit höherer Leistungsfähigkeit und Sicherheit sowie eine wirksame Entlastung der Anlieger an der B 31

Regionales Bündnis aus Politik und Wirtschaft bittet um Unterstützung bei der Einstufung in höchster Priorität: „Stadt und Landkreis sind in Vorleistung für die Entwurfsplanung beider Projekte gegangen!“

„Eine nachhaltige Verbesserung mit Reduzierung der Emissionen und einer deutlichen Erhöhung der Leistungsfähigkeit und Sicherheit der B 31 ist nur durch eine Tunnellösung zu erreichen!“ – mit diesem Appell wenden sich die politischen Entscheidungsträger aus Stadt und Region gemeinsam mit den Wirtschaftsverbänden an Bundesverkehrsminister Dobrindt. Anlass zu dem Schreiben der Stadt Freiburg, des Landkreises Breisgau-Hochschwarzwald, des Regionalverbands Südlicher Oberrhein sowie der IHK, der Handwerkskammer und des Wirtschaftsverbands Industrieller Unternehmen Baden (WVIB) gibt die im nächsten Jahr erwartete Fortschreibung des Bundesverkehrswegeplans mit der beantragten Einstufung des Stadttunnels sowie des Falkensteigtunnels als „vordringlicher Bedarf“.

In dem von OB Dieter Salomon, Landrätin Dorothee Störr-Ritter, dem Vorsitzenden des Regionalverbands, Otto Neideck, und den Präsidenten Steffen Auer (IHK), Johannes Ullrich (Handwerkskammer) und Klaus Endress (WVIB) unterzeichneten Schreiben weist das regionale Bündnis auf die herausragende Bedeutung des Stadttunnels zwischen Brauerei Ganter und Zubringer Mitte sowie des Falkensteigtunnels bei Buchenbach hin: Nur als Tunnellösung seien Sicherheit und Leistungsfähigkeit dieser wichtigen West-Ost-Verbindung im Freiburger Stadtgebiet zu erreichen. Die heutige Straßenführung mit zahlreichen Ampelkreuzungen in unmittelbarer Nähe zu dicht besiedelten Wohngebieten sowie hohen Lärm- und Abgasbelastungen und erschütterungen durch Schwerlastverkehr widerspreche allen einschlägigen Standards und stehe im Widerspruch zu den Richtlinien, nach denen Verkehrsachsen mit überregionaler und großräumiger Verkehrsfunktion anbaufrei zu planen und zu betreiben sind.

Ausdrücklich verweist das Schreiben auf den Zusammenhang zum Falkensteigtunnel. Der Engpass der Ortsdurchfahrt Falkensteig sei bereits heute ein Hindernis mit hohen Belastungen der Anlieger; bei zunehmendem Verkehr drohe die enge Durchfahrt zu einem Nadelöhr zu werden. Deshalb verstehen Stadt, Region und Wirtschaft den Stadttunnel und den Falkensteigtunnel als gemeinsames Anliegen für eine leistungsstarke West-Ost-Verbindung.

In ihrem Schreiben an Minister Dobrindt machen die Initiatoren darauf aufmerksam, dass durch erhebliche Vorleistungen der Stadt und des Landkreises Breisgau-Hochschwarzwald rechtzeitig die planerischen Voraussetzungen für eine Einstufung als „vordringlicher Bedarf“ getroffen worden sind. So haben sich Stadt und Landkreis gegenüber dem Land 2009 vertraglich verpflichtet, die vom Land zu erstellende Vorplanung beider Projekte bis zum sogenannten RE-Entwurf vorzufinanzieren, womit die Planung schneller abgeschlossen werden konnte als zunächst zu befürchten. „Somit liegen eine konkrete und ausgereifte Planung als formale Voraussetzung sowie alle fachlichen Untersuchungen und Bewertungen für die Einstufung als ‚vordringlicher Bedarf‘ im Bundesverkehrswegeplan vor“ heißt es in dem Schreiben. In einer eigenen Priorisierung der badenwürttembergischen Anmeldungen zum Bundesverkehrswegeplan hat das Landesverkehrsministerium 2013 den Stadttunnel in die höchste Priorität gesetzt und damit die besondere Bedeutung des Vorhabens unterstrichen.

Ausdrücklich laden Stadt, Landkreis und Regionalverband sowie die Wirtschaftsverbände den Bundesverkehrsminister zu einem Besuch in die Region ein, um sich selbst vor Ort von der Notwendigkeit einer schnellen Realisierung zu überzeugen.

Mit der letzten Fortschreibung des Bundesverkehrsplans 2003 ist das Projekt des Stadttunnels mit zunächst einer Röhre und zwei Fahrspuren als 1. Bauabschnitt in der höchsten Priorität beschlossen worden; die zweite Röhre ist ebenso wie der sogenannte Hirschsprungtunnel (Falkensteig) in der Kategorie „weiterer Bedarf als Planungsrecht“ eingeordnet. Der auch von allen Bundestags- und Landtagsabgeordneten der Region unterstützte Antrag zielt nun darauf ab, dass im neuen Bundesverkehrswegeplan der Stadttunnel in Gänze mit beiden Röhren (d.h. zwei Fahrspuren in jede Richtung) und der Falkensteigtunnel als „vordringlicher Bedarf“ eingestuft werden. Damit würden beide Vorhaben in der Priorität der Straßenbauprojekte in der Regie des Bundes nach oben klettern.

Die ursprünglich für 2015 geplante Fortschreibung des Bundesverkehrsplans ist auf das Jahr 2016 verschoben; der Gesetzesentwurf des Bundesverkehrsministeriums soll im Frühjahr ins Kabinett eingebracht werden und wird schließlich vom Bundestag entschieden. Der neue Bundesverkehrsplan, der nicht nur Bundesstraßen und Autobahnen, sondern auch Bahnlinien und Wasserstraßen umfasst, soll dann bis etwa 2030 gültig sein.
 
 

 
Philipp zu Guttenberg erhält "Dinosaurier des Jahres 2015"
Negativ-Preis geht an Chef-Lobbyisten der Waldeigentümer für Widerstand gegen natürliche Waldentwicklung und EU-Naturschutzvorgaben

Der NABU hat Philipp Freiherr zu Guttenberg mit dem „Dinosaurier des Jahres 2015“ ausgezeichnet. Der Präsident der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände (AGDW) erhält den Negativpreis für seinen erbitterten Widerstand gegen eine natürliche Waldentwicklung und die Lobbyarbeit gegen das EU-Naturschutzrecht. Philipp zu Guttenberg vertritt und verbreitet eine anachronistische Sicht des Waldes, die sich alleine auf die wirtschaftliche Nutzbarkeit von Holzressourcen beschränkt. Der NABU kritisiert zudem, dass der Chef der Waldeigentümer immer noch die Ziele der bereits 2007 vom Bundeskabinett beschlossenen Nationalen Strategie zur Biologischen Vielfalt angreift.

„Bis heute hat es Herr zu Guttenberg nicht akzeptiert, dass bis 2020 fünf Prozent der deutschen Wälder dauerhaft ohne forstwirtschaftliche Nutzung sein sollen. Und das, obwohl die Privatwaldbesitzer so gut wie nicht betroffen sind, weil dies fast ausschließlich in Wäldern umgesetzt werden soll, die sich im öffentlichen Besitz befinden“, sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Gerade Deutschland habe eine besondere Verantwortung für den Wald. „Wenn wir unsere nationalen und internationalen Verpflichtungen im Arten- und Klimaschutz erfüllen wollen, dann brauchen wir dafür gesunde Wälder. Sie sind nicht nur der Lebensraum von Tieren und Pflanzen, sondern liefern uns Menschen Wasser, saubere Luft und Erholung – und zwar gratis.“

Kritik übte der NABU-Präsident auch an zu Guttenbergs Versuche, die geltende EU-Naturschutzgesetzgebung auszuhebeln. Besonders in diesem Jahr trat er regelmäßig als Cheflobbyist einer lautstarken Minderheit in Erscheinung, die für eine Abschwächung der erfolgreichen EU-Naturschutzrichtlinien kämpft. Diese bilden jedoch das Fundament der Naturschutzgesetze in allen 28 Mitgliedstaaten. Zehntausende Schutzgebiete, davon allein über 5.000 Natura-2000-Gebiete in Deutschland sowie das Leben von Millionen von Zugvögeln, Fledermäusen und anderer Tiere stünden damit auf dem Spiel.

Vor diesem Hintergrund hält der NABU den Dinosaurier für Philipp zu Guttenberg für hochverdient: Der Chef der Waldeigentümer-Lobby versuchte gegenüber der EU-Kommission nicht nur das Votum von über einer halbe Million EU-Bürgern herunterzuspielen, die im Sommer im Rahmen einer EU-Bürgerbefragung für starke Naturschutzgesetze stimmten, sondern zieht auch die Kompetenz von mittlerweile zwölf EU-Umweltministern, darunter Barbara Hendricks aus Deutschland, in Zweifel, die sich ebenfalls für den Erhalt der Richtlinien in ihrer jetzigen Form ausgesprochen haben.
„Statt einer Verwässerung des EU-weiten Naturschutzes brauchen wir endlich eine ordentliche Umsetzung der geltenden Regeln, zum Beispiel in Schutzgebieten oder bei der Verfolgung von Wilderei. Und nur wenn ausreichend Finanzmittel und Personal für die Naturschutzbehörden zur Verfügung gestellt werden, dann haben wir eine Chance bei der Rettung der Artenvielfalt“, so der NABU-Präsident.

Neben seines Engagements gegen die Belange des Naturschutzes errichtet der polarisierende Kommunikationsstil zu Guttenbergs in der Öffentlichkeit immer wieder neue Hürden für die Kooperation zwischen Waldbesitzern und Naturschützern vor Ort. Dabei blendet er die Tatsache bewusst aus, dass sich Naturschutzverbände wie der NABU seit vielen Jahren für eine verbesserte finanzielle Förderung auch für Waldbesitzer einsetzen, die Leistungen für den Naturschutz erbringen wollen.

„Herr zu Guttenberg sollte die Grenzen der kommerziellen Nutzbarkeit natürlicher Ressourcen akzeptieren und die Potenziale für ein nachhaltiges und ressourcenschonendes Wirtschaften nutzen. Denn die meisten Waldbesitzer erkennen durchaus die große Bedeutung, die vielfältige, ökologisch intakte und naturschonend bewirtschaftete Wälder für die gesamte Gesellschaft besitzen, und setzen sich für den Waldnaturschutz ein“, so NABU-Präsident Olaf Tschimpke.

Mit dem „Dinosaurier des Jahres“, einer aus Zinn gegossenen und 2,6 Kilogramm schweren Nachbildung einer Riesenechse, zeichnet der NABU seit 1993 Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens aus, die sich sowohl durch herausragende Einzelleistungen als auch durch die Summe ihres Gesamtwerkes in Sachen Umweltschutz negativ hervorgetan haben.
Mehr
 

 
Zur Gemeinderatssitzung 15.12.2015
ECOtrinova zu Perspektivplan, neuen Wohnbauflächen und mehr Klimaschutz beim Bauen.

Zur Gemeinderatssitzung am 15. Dezember hat sich der Freiburger Verein ECOtrinova e.V. an die Fraktionen gewandt mit dem Vorschlag, beim Perspektivplan Freiburg nicht nur die Denkrichtungen <"Starke Verbindungen" unter Einbeziehung guter Ansätze aus den anderen Denkrichtungen insbesondere "Identitätsstiftende Parks" als Leitmodell fortzuführen>, sondern im Beschluss als weitere Denkrichtung ausdrücklich auch die Entwicklung der Stadt- und Ortsteile unter Wahrung von deren Eigenart und Besonderheiten aufzugreifen. Für mehrere Stadtteile sind Entwicklungspläne STEP und Stadtteilentwicklungsleitlinien STELL bereits erstellt oder in Vorbereitung. Bekanntlich ist Freiburg, so der ECOtrinova-Vorsitzende Dr. Georg Löser, durch die Stadt- und Ortsteile samt Stadtmitte deutlich gegliedert.

Zur Tagesordnung „Neue Wohnbauflächen“ begrüßte der ECOtrinova-Vorsitzende die Wohnbebauung der Parkplätze beim Technischen Rathaus, was bereits 2013 beim „Ökoso­zialen Stadtumbautheater“ von ECOtrinova vorgeschlagen wurde. Beim Bauvorschlag Wendeschleife Vauban sollten die Wandelgärten weiterhin Platz finden. In Zähringen-Längeloh Nord sieht ECOtrinova einen kleinen Neubaustadtteil entstehen mit nahen Arbeitsplätzen, wenn die Großparkplätze westlich der Gundelfinger Str. einbezogen werden. Dort könnte überwiegend mit Gewerbe oder Büros überbaut werden.

Beim "Rahmenplan Weingarten-West", bei, Bebauungsplan Haslach-Schildacker sowie beim Neubaugebiet Zinklern in Lehen usw. fehlen laut ECOtrinova in den Vorlagen und Anlagen für den Klimaschutz überall Plus-Energie-Anforderungen, teils der Freiburger Effizenzhaus-Standard 55, und ebenfalls sämtlich die Forderung zum Einsatz Energie sparender und Klima schützender Blockheizkraftwerke (BHKW), also Strom erzeugender Heizungen, sei es dezentral oder mit Nahwärme. BHKW entsprechen den Beschlüssen des Gemeinderats vom 2.2.2010 und den Klimaschutz-Zielen der Stadt. Elektrische Wärmepumpen für die Heizung sollten laut ECOtrinova ausgeschlossen werden. Sie verbrauchen im Winter vor allem Kohlekraftstrom und behindern den Atomenergieausstieg.
Mehr
 

 
Alarmzustand für die Wanderschäferei und alte Schafrassen
Die Wanderschäferei und alte Schafrassen sind Teil der kulturellen Vielfalt in Deutschland. Trotz ihrer Bedeutung für Landschaftsschutz und Klima ist diese alte Kulturform mit rasantem Tempo im Rückgang.

Die uralte Kulturform der Wanderschäferei ist eine höchste ökologisch nachhaltige Form der Nutztierhaltung. Die Tiere leben ressourcenschonend von wildwachsendem Futter und in freier Natur, und sie tragen sogar zum Erosionsschutz bei. Viel Bewegung und abwechslungsreiches Futter tragen zu geschmackvollem Fleisch bester Qualität bei und stellen im Vergleich zu industrieller Massenviehzucht wahrlich paradiesische Tierhaltungsbedingungen dar.

"Die Tiere der Wanderschäferei sind nicht nur gute Fleischlieferanten, sondern haben auch wichtige Funktionen für die Landschaftspflege und den Artenschutz", unterstreicht Günther Czerkus, Vorsitzender des Bundesverbandes der Berufsschäfer e. V., "aber unser Beruf steht vor dem Verschwinden." Slow Food Deutschland organisiert des Öfteren Veranstaltungen mit dem Verein der Berufsschäfer, um auf die prekäre Situation dieses alten Berufs hinzuweisen und Schäfer und Schaf zu unterstützen.

Nur noch wenige junge Menschen sind bereit, den Berufsweg des Berufsschäfers einzuschlagen, da er lange Arbeitszeiten, wenig Freizeit und keine großen Einkommensaussichten mit sich bringt. So bemerkte Czerkus, dass heutzutage nur noch 10 bis 20 Lehrlinge pro Jahr deutschlandweit eine Ausbildung zum Schäfer beginnen.

Fehlender Nachwuchs mag auch dazu beitragen, dass in der Schäferei die Intensivhaltung zunimmt. Das schadet auch der biologischen Vielfalt, denn alte Schafrassen eignen sich - wie andere alte Tierrassen und Kulturpflanzen - nicht zur intensiven Produktion. Es gibt nur noch wenige Erzeuger, die sich mit der Zucht alter Rassen von der intensiven Tierhaltung abgrenzen. So steht es zum Beispiel sehr schlecht um die Moorschnucken, eine Schafrasse, die durch das Slow-Food-Projekt der Arche des Geschmacks unterstützt wird: 1936 zählten 94 Prozent des Gesamtschafbestandes der Moorgebiete Niedersachsens zu den Moorschnucken. 1974 lebten nur noch weniger als 100 registrierte Rassetiere. Obwohl ihre Zahl 2014 bei 3.000 lag, stuft sie die Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V. (GEH) als gefährdet ein, denn die Herausforderung liegt weiterhin darin, den Verwandtschaftsgrad zwischen den Tieren nicht zu eng werden zu lassen. Und die Schäfer benötigen ein ausreichendes Einkommen.

Die Moorschnucke, eine unbehornte Schafrasse aus den niedersächsischen Moorniederungen, ist hervorragend angepasst an das Leben im Moor. Sie ist ein unverzichtbarer Partner bei der Renaturierung der Moore. Indem sie auch Baumschösslinge - zum Beispiel Birken - beweiden, halten sie die Landschaft offen und pflegen so einen Lebensraum für viele wilde, vom Aussterben bedrohte einheimische Tier- und Pflanzenarten. Der Rückgang der Moorschnucke ist vor allem aus klimapolitischer Sicht ein großer Verlust. Moore sind ein guter Kohlenstoffspeicher: Sie binden fast doppelt so viel Kohlenstoff wie die Wälder auf unserer Erde.

Wie die Moorschnucke sind die Weiße Gehörnte Heidschnucke und das Alpine Steinschaf vom Aussterben bedroht. Auch sie sind Passagiere der Arche des Geschmacks, dem internationalen Slow-Food-Projekt, das traditionelle Nutztierrassen, Kulturpflanzen und Lebensmittel schützt, die vom Verschwinden bedroht sind.

Die Weiße Gehörnte Heidschnucke wurde, ähnlich wie die Moorschnucke, durch Schafrassen ersetzt, die profitabler bei der intensiven Haltung waren. Das Alpine Steinschaf war einst Lieferant von Wolle und Fleisch. Seit den 1960er Jahren wurde es jedoch zu Gunsten von Fleischschafrassen gezielt verdrängt. Der Verlust dieser Rasse wirkt sich auf das ganze Ökosystem des bayrischen Alpenraumes aus, wo sie durch ihre einzigartigen Eigenschaften einst zum ökologischen Gleichgewicht beitrug. Aufgrund sehr harter Klauen, guter Trittsicherheit, großer Genügsamkeit und der guten Wetterhärte sind die Tiere bestens an die rauen Bedingungen im Hochgebirge angepasst. In den extremen Hochlagen, die für Rinder oder sogar andere Schafrassen unzugänglich sind, leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung traditioneller Almlandschaften: Die regelmäßige Abweidung der Schafe führt zu einer Verdichtung des Wurzelgeflechtes der Gräser, die Grasnarbe verfestigt sich und wird so vor Erosion geschützt.

Mit der Arche des Geschmacks setzt sich Slow Food für die Erhaltung der Biodiversität und der Vielfalt auf unserem Teller ein.
 
 

 
Sofa vor dem „Fernseher“
Umweltversand Waschbär beschenkt erneut den Nistplatz am Mundenhof

Auch in diesem Jahr geht das Weihnachtsgeschenk von Waschbär
der Umweltversand im Wert von 3000 Euro an den Nistplatz am
Mundenhof. In der vergangenen Woche ist dort ein neues Kunstwerk
entstanden. Damit Eltern gemütlich ihren Kindern beim Spielen
zusehen können, gibt es nun eine ganz besondere Sitzgelegenheit.
Aus einem mächtigen Eichenstamm aus dem heimischen Forst hat
der Künstler Hansjörg Palm ein prächtiges Sofa gestaltet. Direkt vor
dem „Fernseher“ platziert, lädt es zum Verweilen ein und ist zudem
ein echtes Schmuckstück.

Die Weiterentwicklung des Erfahrungsfeldes der Sinne am
Mundenhof liegt Waschbär sehr am Herzen. Auch das beliebte
sonntägliche Stockbrotbacken von April bis Oktober wird durch die
Unterstützung des Freiburger Unternehmens ermöglicht. Waschbär
ist mit einem Sortiment von über 7.000 Artikeln der größte Versender
von Umweltprodukten im deutschsprachigen Raum.
 
 

 
Lehren aus dem Abgasskandal
Typzulassung von Pkw reformieren und reale Emissionen messen

Umweltverbände legen Konzept für ein modernes Typzulassungsverfahren vor

Als Reaktion auf die von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt vorgestellten Maßnahmen zur Reformierung des Typzulassungsverfahrens für Pkw haben führende Umwelt-, Verkehrs- und Verbraucherschutzverbände heute ein gemeinsames Konzept zur Modernisierung der Genehmigungspraxis vorgestellt. Die Vertreter von BUND, Deutscher Umwelthilfe, Greenpeace, NABU und VCD betonten, dass der gegenwärtige Abgasskandal nicht nur Ausdruck mutwilliger Täuschungsabsichten auf Seiten der Hersteller sei. Der Skandal zeige auch, dass das bisherige Typzulassungsverfahren seiner Aufgabe nicht gerecht werde und die behördlichen Kontrollinstanzen insgesamt versagt hätten. Das Konzept der Verbände zur Zulassung von neuen Fahrzeugmodellen sieht in Anlehnung an das US-amerikanische Modell eine Kombination aus Herstellererklärung, unabhängigen Kontrollmessungen im realen Fahrbetrieb und empfindlichen Sanktionen bei Verstößen vor. Dieses Modell der Typzulassung sollte die Voraussetzung dafür sein, dass Automobilhersteller neue Fahrzeugmodelle in Serie produzieren und auf den europäischen Markt bringen können.

Dietmar Oeliger, Leiter Verkehrspolitik des NABU: „Das Typzulassungsverfahren für Neufahrzeuge muss vom Kopf auf die Füße gestellt werden. Es macht überhaupt keinen Sinn, weiterhin an der momentanen Praxis festzuhalten und mit einem riesigen Aufwand Fantasiewerte auf dem Prüfstand zu erzeugen, die keinerlei Aussagegehalt für den realen Schadstoffausstoß auf der Straße haben. Uns interessiert einzig die tatsächliche Emissionsminderung der Fahrzeuge.“ Es sei daher unabdingbar, den realen Schadstoffausstoß von auf dem Markt befindlichen Fahrzeugen mittels sogenannter PEMS-Messungen, einer mobilen Messtechnik zur Auswertung der Abgaswerte, als „Real Driving Emissions (RDE)“ zu erfassen. Selbiges gelte auch für die Erfassung des realen Kraftstoffverbrauchs.

Dorothee Saar, Leiterin Verkehr und Luftreinhaltung der Deutschen Umwelthilfe (DUH), forderte solide Kontroll- und Sanktionsmechanismen, um die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben zu garantieren. „Die Einhaltung geltender Grenzwerte darf nicht länger dem Zufall überlassen werden. Zu viele Städte und damit die Menschen leiden unter anhaltend hoher Luftbelastung mit giftigen Stickoxiden. Allein in Deutschland verursacht das Jahr für Jahr mehr als 10.000 vorzeitige Todesfälle. Die Technik zur wirksamen Begrenzung der Emissionen in allen normalen Fahrzuständen ist längst vorhanden. Es gibt keinen Grund, länger auf deren verbindlichen Einsatz zu warten.“

Michael Müller-Görnert vom ökologischen Verkehrsclub Deutschland (VCD) machte deutlich, dass das neue System auch ein höheres Maß an Transparenz benötige: „Die Kluft zwischen Test- und Realemissionen ist in den letzten Jahren auch deshalb immer größer geworden, weil zu viel hinter verschlossenen Türen gemauschelt wurde. Wir fordern, dass künftig sämtliche Daten, die die Hersteller für die Typgenehmigung ihrer Fahrzeuge angeben, über eine öffentliche Datenbank kostenlos zugänglich gemacht werden. Nach dem Motto: Wer nichts zu verbergen hat, braucht sich nicht zu verstecken. Damit wäre auch die Grundlage dafür gelegt, dass die EU-Kommission die Arbeit der nationalen Zulassungs- und Prüfbehörden kontrollieren und zu diesem Zwecke eigene Messungen vornehmen kann.“

Werner Reh, Leiter Verkehrspolitik beim BUND, erinnerte eindringlich an die Notwendigkeit, die tatsächliche Luftschadstoffbelastung, insbesondere in den Städten und Ballungsräumen zu senken: „Zu viele Städte überschreiten nach wie vor die bestehenden Luftqualitätsgrenzwerte; besonders bei den gesundheitsschädlichen Stickoxiden. Die im Schnitt siebenfache Überschreitung der gesetzlichen Stickoxidgrenzwerte im Realbetrieb bei modernen Diesel-Pkw mit Euro 6-Motor führt nicht zu einer Entschärfung der Situation in den Städten, wie mit Einführung der Abgasnorm ursprünglich erwartet. Wenn die Hersteller den Schadstoffausstoß ihrer Fahrzeuge nicht tatsächlich auf das Niveau der Euro-Abgasnormen absenken, sehe ich keine andere Möglichkeit, als Fahrverbote in dicht besiedelten Gebieten auszusprechen. Nur so wäre dann das massive Abgasproblem vor allem beim Diesel in den Griff zu bekommen.“ Geschehe das nicht, seien die Luftreinhaltepläne der Städte Makulatur.

Die Umweltverbände gehen davon aus, dass ein solches Typzulassungsverfahren sowohl die Kosten der Hersteller als auch die der Behörden reduzieren werde. Denn das jetzige Verfahren sei nicht nur wirkungslos, sondern auch ausgesprochen teuer. Darüber hinaus hätten sowohl Volkswagen, als auch PSA Peugeot Citroën angekündigt, unabhängige Abgasmessungen bei ihren Modellen im Realbetrieb vornehmen zu lassen.
Mehr
 

 
„Vom Ressourcenfieber zur Rohstoffwende. Wie wollen wir leben?“
Online-Dokumentation für Bürgerschaft, Vereine, Schulen und andere Interessierte

Zur Veranstaltungsserie „Vom Ressourcenfieber zur Rohstoffwende. Wie wollen wir leben?“ hat der Verein ECOtrinova e.V. jetzt als Information für die Bürgerschaft, Vereine, Schulen und andere Interessierte zum Selbststudium eine 80-seitige Übersicht herausgegeben, die bei www.ecotrinova.de online Auszüge mit Kurztexten und zahlreichen Abbildungen aus den 28 Vorträgen dieser Gemein­schaftsreihe des Samstags-Forum Regio Freiburg von über 20 Partnern wiedergibt. Die Vortragsdateien und weitere Dokumente sind auch einzeln in voller Länge ebenfalls unter Samstags-Forum 2015 auf der Webseite verfügbar. Herausgeber und Mitveranstalter möchten mit den Unterlagen den schonenden und umweltfreundlichen Umgang mit Ressourcen und ebenso den Klimaschutz voranbringen.

Ziel der Informationsaktion ist zudem, Wissen, Werte und Handlungsmöglichkeiten zu vermitteln für zukunfts­fähige Lebensweisen und für den zukunftsfähigen Umbau von Haus, Gemeinde/Stadt und Land und anderswo. Der Umgang mit Rohstoffen aller Art für unsere „moderne“ Lebensweise, die zu fieber­haftem Rennen - „Ressourcenfieber“ – und zu vielen Konflikten führt, müsse dringend zur Nachhal­tigkeit umgestaltet werden, so der ECOtrinova-Vorsitzende und Projektleiter Dr. Georg Löser.


Bei der Veranstaltungs-Serie Samstags-Forum Regio Freiburg im Frühjahr und Sommer 2015 stellten führende Fachleute etwa vom Öko-Institut e.V., Pioniere und Aktive aus Freiburger Vereinen und Instituten im Hörsaal in der Universität in Freiburg i.Br. und bei Führungen internationale und lokale Probleme, Vorbildvorhaben und auch kleine Lösungen vor zu Energie- und anderen Rohstoffen, zur Gewinnung und zum falschen bzw. schonenden Umgang mit diversen Metallen, die für die heutige Lebensweise verwendet werden. Weitere Themen sind Wasser, Wälder, Böden und Gärten samt Bioabfällen, Flächen und Stadtentwicklung, Batterien bis hin zum Elektroschrott, Handy und Smart Phone. Als in der Reihe dargestellte Alternativen dienen u.a. erneuerbare Energien, Energiesparen, Recycling und Wiederver­wendung, sparsamer Umgang mit Rohstoffen, faire Produktion und faire Produkte, Permakultur, sowie nicht zuletzt Suffizienz - ein gutes Leben ohne Verschwendung. Aufgegriffen wurden zudem das UN-Jahr des Bodens, die Woche der Sonne 2015 und andere aktuelle Themen auf lokaler, regionaler bis globaler Ebene. Vereine, Gruppen und Interessierte aus der Universität wurden vernetzt.

Das Projekt „Vom Ressourcenfieber zur Rohstoffwende. Wie wollen wir leben“ wird gefördert aus Mitteln der Glücksspirale des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg sowie vom Stiftungsfonds ECO-Stiftung für Energie-Klima-Umwelt, von ECOtrinova e.V. und darüber hinaus durch Ehrenamt.
Mehr
 

 
Karlsruhe: Obstbäume schneiden lernen
Stadt Karlsruhe und Bezirksverband der Gartenfreunde bieten wieder Kurse an

Obstbäume sollten regelmäßig geschnitten werden, damit sie sich gut entwickeln und viele Früchte tragen. Das Liegenschaftsamt der Stadt Karlsruhe bietet deshalb auch nächstes Jahr wieder Obstbaumschnittkurse an - in Kooperation mit dem Bezirksverband der Gartenfreunde. Folgende Termine sind geplant, immer freitags um 13.30 Uhr in Kleingartenanlagen: Am 15. Januar Am Reitschulschlag, Lachenweg (Hagsfeld), am 29. Januar in der Schwetzinger Str. 19 (Hagsfeld), am 19. Februar an der Hermann-Schneider-Allee (Daxlanden), am 11. März im Bachenweg (Neureut) und am 18. März an der Fasanengartenmauer (Schlossgarten).

Die Teilnahme an den Kursen ist kostenfrei, sie finden ab einer Zahl von zehn Personen statt. Anmeldung beim Bezirksverband der Gartenfreunde unter Telefon 0721/35 28 80 oder per Mail an info@bvgfdka.de.
Mehr
 



Seite 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 
24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 
47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68 69 
70 71 72 73 74 75 76 77 78 79 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 
93 94 95 96 97 98 99 100 101 102 103 104 105 106 107 108 109 110 111 112 113 114 115 
116 117 118 119 120 121 122 123 124 125 126 127 128 129 130 131 132 133 134 135 136 137 138 
139 140 141 142 143 144 145 146 147 148 149 150 151 152 153 154 155 156 157 158 159 160 161 
162 163 164 165 166 167 168 169 170 171 172 173 174 175 176 177 178 179 180 181 182 183 184 
185 186 187 188 189 190 191 192 193 194 195 196 197 198 199 200 201 202 203 204 205 206 207 
208 209 210 211 212 213 214 215 216 217 218 219 220 221 222 223 224 225 226 227 228 229 230 
231 232 233 234 235 236 237 238 239 240 241 242 243 244 245 246 247 248 249 250 251 252 253 
254 255 256 257 258 259 260 261 262 263 264 265 266 267 268 269 270 271 272 273 274 275 276 
277 278 279 280 281 282 283 284 285 286 287 288 289 290 291 292 293 294 295 296 297 298 299 
300 301 302 303 304 305 306 307 308 309 310 311 312 313 314 315 316 317 318 319 320 321 322 
323 324 325 326 327 328 329 330 331 332 333 334 335 336 337 338 339 340 341 342 343 344 345 
346 347 348 349 350 351 352 353 354 355 356 357 358 359 360 361 362 363 364 365 366 367 368 
369 370 371 372 373 374 375 376 377 378 379 380 381 382 383 384 385 386 387 388 389 390 391 
392 393 394 395 396 397 398 399 400 401 402 403 404 405 406 407 408 409 410 411 412 413 414 
415 416 417 418 419 420 421 422 423 424 425 


Copyright 2010 - 2024 B. Jäger