oekoplus - Freiburg
Montag, 29. April 2024
  --- Besuchen Sie unser neues Informationsportal wodsch.de
Uhr
  •  


Verschiedenes

 
Grüner Gockel im Südwesten gestartet
Auftaktgottesdienst im Dietrich-Bonhoeffer-Gemeindezentrum

Das kirchliche Umweltzertifikat "Grüner Gockel" soll in der Pfarrgemeinde Südwest eingeführt werden. Mit einem Gottesdienst im Dietrich-Bonhoeffer-Gemeindezentrum in Weingarten wurde am Sonntagnachmittag (15. März) das Startsignal gegeben. Der ehrgeizige Plan ist, dass in der Südwestpfarrei in allen fünf Predigtbezirken zwischen Rieselfeld und Merzhausen (Maria-Magdalena, Dietrich-Bonhoeffer, Melanchthon, Lukas und Johannes) der Grüne Gockel krähen soll. Dazu wird der europäische Öko-Audit-Verfahren EMAS in seiner kirchlichen Variante verwendet.

Ein Umweltteam mit Mitgliedern aus den Predigtbezirken organisiert das Verfahren und führt es durch. Um das Zertifikat zu bekommen, muss zunächst ein Maßnahmenprogramm verabschiedet werden, erläuterte der Umweltbeauftragte der Landeskirche, André Witthöft-Mühlmann. Jetzt schon werden überall in den Gebäuden die Verbrauchsdaten regelmäßig erhoben, dies sei eine gute Grundlage. Die Landeskirche stelle modernste Messgeräte und Bewertungsmethoden zur Verfügung und gebe finanzielle Unterstützung. Die kirchliche Umweltmanagment-Kampagne soll den Energiebedarf reduzieren und den Ausstoß des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) deutlich verringern.

In Anwesenheit von den Stadträten Berthold Bock, Karin Seebacher und Walter Krögner, dem landeskirchlichen Umweltbeauftragten André Witthöft-Mühlmann , dem Leiter des Agenda21-Büros Dietrich Limberger , sowie der Leiterin des städtischen Nachhaltigkeitsmanagements Simone Pflaum freute sich Pfarrerin Angelika Büchelin gemeinsam mit Stadtdekan Markus Engelhardt über den gelungenen Auftakt. Auch der "Grüne Gockel" war persönlich erschienen: Knuth Stemmer aus Hochdorf zog sein Gockelkostüm an und sorgte für einen heiter-nachdenklichen Auftritt. „Der Hahn kikerikit immer wieder Weckrufe“, sagt der Grüne Gockel, alias Knuth Stemmer neben der Kanzel stehend. Er verwies auf die biblische Geschichte von Petrus, der Jesus verleugnete ehe der Hahn drei Mal krähte. „Leute passt auf! Von euch wird etwas erwartet“, rief der Grüne Gockel. Gemeinsam mit der Gemeinde wurde das „Grüne Gockel“-Lied gesungen, nach der Melodie „Mein kleiner grüner Kaktus“.

Im Rahmen des Gottesdienstes wurde auch der Pfarrer im Probedienst Sam Il Lee gottesdienstlich eingeführt und gesegnet. Der aus Südkorea stammende Lee ist im Ruhrgebiet groß geworden und übernimmt vor allem in er Lukaskirche (St. Georgen) Vertretungsdienste.
Beim anschließenden Podiumsgespräch begrüßte Stadtdekan Markus Engelhardt sehr, dass das Umweltmanagement innerhalb der Stadtkirche weiter zunimmt. Seit einiger Zeit gibt es eine Mitarbeiterin für Energiemanagement. Im vergangenen Jahr war in Hochdorf das erste Grüne-Gockel-Zertifikat vergeben worden. Innerhalb der Landeskirche tragen bereits mehr als 120 Gemeinden das Siegel.
 
 

 
Manager für die Energiewende im Quartier
Fortbildung für Quartiersmanager trägt erste Früchte
Zweite Runde ab dem 17. April

Freiburg, 13.03.2015: Die Energiewende muss auf Quartiersebene umgesetzt werden. Daher bewilligt die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) seit drei Jahren Mittel für die Erstellung energetischer Quartierskonzepte. Zu deren Umsetzung gibt es Fördermittel für die Einstellung qualifizierter Sanierungsmanager. Neun TeilnehmerInnen haben sich 2014 das nötige Know-how in der berufsbegleitenden Fortbildung von fesa e.V. und dem Institut für Fortbildung und Projektmanagement (ifpro) angeeignet. Als kommunale Kümmerer im Quartier, Mitarbeiter von Klimaschutzagenturen und Energieversorgern nutzen sie ihr Wissen für die Energiewende vor Ort. Ab dem 17. April 2015 bieten fesa und ifpro die erfolgreiche Fortbildung nun zum zweiten Mal gemeinsam an.

Klimaschutzmanager Florian Heiselbetz von der Klimaschutz-Agentur im Landkreis Reutlingen hat die Fortbildung zum Quartiersmanager im letzten Jahr absolviert und gerade sein erstes Quartierskonzept für den Landkreis Reutlingen erstellt. "Wir sind auf dem besten Weg in Richtung Umsetzungsphase, in der ich als Sanierungsmanager unterstützen werde", bekräftigt Heiselbetz. "Gerade auch unser gemeinsamer Kurs hat viel dazu beigetragen, solche Projekte zu managen und die Handlungsnotwendigkeiten aufzuzeigen. Im Tagesgeschäft unseres Unternehmens bilden Quartierskonzepte bereits jetzt ein starkes Standbein. Für das neue Jahr konnten nach einem Pilot-Konzept bereits nachfolgenden Quartiere akquiriert werden, in denen mein Team und ich die energetische Sanierung initiieren und betreuen dürfen. Ein toller Erfolg für mich und ein Riesengewinn für unsere Region sowie für den Klimaschutz.“

Praxisnahes Wissen für Stadtteile und Gemeinden
In fünf Modulen á zwei Tagen vermittelt die Fortbildung praxisnahes Wissen für die Umsetzung energetischer Maßnahmen in Stadtteilen und Gemeinden. Für eine erfolgreiche Umsetzung von Klimaschutzkonzepten ist es dabei wichtig, die Bürgerinnen und Bürger frühzeitig einzubeziehen. Der Sanierungsmanager oder die Sanierungsmanagerin ist die Schnittstelle zwischen Verwaltung und Bevölkerung. Neben einer umfassenden Einführung in Instrumente und Planung Energetischer Stadtsanierung stehen daher von Anfang an Bürgerbeteiligung und Öffentlichkeitsarbeit auf dem Stundenplan. Prozess- und Projektmanagement, Monitoring, Evaluation und Finanzierung sind ebenso Bestandteile der berufsbegleitenden Weiterbildung. Parallel zum Kurs erarbeiten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein eigenes Übungsprojekt – idealerweise aus ihrem kommunalen Alltag. "Meine kursbegleitende Projektarbeit konnte ich direkt in meiner Kommune umsetzen", sagt Thomas Kölschbach, Stadtbauamtsleiter aus Meßkirch. "Sehr spannend war es, das Konzept der städtischen Quartiere auf den strukturschwachen ländlichen Raum zu übertragen - eine Dorfentwicklung auf dem energetischen Sektor."

Fortbildung abgestimmt auf die Anforderungen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW)
Bundesweit hat das KfW-Programm „Energetische Stadtsanierung“ bei den Kommunen große Resonanz gefunden. Schon weit über 300 Quartierskonzepte wurden bewilligt. Viele Städte und Gemeinden auch in Baden-Württemberg sind auf der Suche nach qualifiziertem Personal oder haben bereits Sanierungsmanager eingestellt. Die vom fesa e.V. und ifpro geschaffene Fortbildung ist die erste dieser Art deutschlandweit, welche gezielt abgestimmt auf die hohen KfW-Anforderungen die benötigten Kompetenzen für das neue Berufsbild „Sanierungsmanager“ entwickelt. „Erfahrene und sympathische Referenten sowie eine kleine Gruppe bieten viel Wissenstransfer rund um das Thema erneuerbare Energien und Klimaschutz“, sagt David Schwering von den Elektrizitätswerken Schönau. „Anhand umgesetzter Projekte im Bereich Wärmenetze im Quartier half mir insbesondere die Erfahrung der Referenten, Hürden einer erfolgreichen Umsetzung aufzuzeigen.“

Fünf Unterrichtsblöcke und kursbegleitende Praxisarbeit
Die Fortbildung richtet sich sowohl an Kommunen, die ihr eigenes Personal für die neue Aufgabe qualifizieren möchten, als auch an Hochschulabsolventen, Energieberater, Architekten oder Bauingenieure und andere motivierte Menschen, die sich gezielt in Bereich energetische Stadtsanierung und Quartiersmanagement weiterbilden möchten. Die fünf Unterrichtsblöcke finden jeweils freitags und samstags zwischen dem 17. April und dem 4. Juli 2015 in Freiburg statt und umfassen insgesamt 80 Unterrichtseinheiten Präsenzzeit. Für die kursbegleitende Praxisarbeit sind weitere 20 Unterrichtseinheiten angesetzt. Die Kosten betragen 1.890 Euro. Wie beim Kurs „Kommunales Energie- und Klimaschutzmanagement“ werden die Kursinhalte von erfahrenen Praktikern aus der Region vermittelt.

Die einzelnen Kurstermine und die detaillierten Inhalte sind auf www.energieautonome-kommunen.de/weiterbildung zu finden.
Mehr
 

 
NABU und Land Schleswig-Holstein erweitern Initiative gegen Meeresmüll
Büsum und Eidersperrwerk beteiligen sich an dem Projekt „Fishing for Litter“

In vier Häfen können Schleswig-Holsteins Fischer mittlerweile als „Beifang“ gefischten Müll kostenlos entsorgen. Seit dem heutigen Freitag haben der NABU und das Land Schleswig-Holstein ihre Initiative gegen Meeresmüll auf die Westküste erweitert. Die Häfen Büsum und Eidersperrwerk gehören ab sofort zum „Fishing for Litter“-Projekt, das vom NABU gemeinsam mit schleswig-holsteinischen Fischern 2011 ins Leben gerufen wurde.

Der Ausbau einer Logistik zur Abfallentsorgung gefischter Abfälle an der Nordsee wird damit von Ostfriesland bis an die Eider erweitert. An der gesamten Nord- und Ostseeküste beteiligen sich nun mehr als 120 Fischer an dem Projekt. Seit August 2014 kooperieren das MELUR und der NABU mit den Fischern im Land zwischen den Meeren, um das Problem „Müll im Meer“ zu bekämpfen. Das MELUR unterstützt das Projekt dabei mit derzeit rund 26.500 Euro.

„Fishing for Litter“ bietet Fischern die Möglichkeit, den aufgefischten Müll in den Häfen kostenfrei und fachgerecht in dafür vorgesehenen Containern zu entsorgen. Die gefischten Abfälle werden später sortiert und auf ihre Zusammensetzung und Wiederverwertbarkeit hin untersucht. Die Ergebnisse dienen auch der Entwicklung effektiver Strategien zur Müllvermeidung, wie es die 2008 verabschiedete EU-Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie vorsieht.

In den Jahren 2013 und 2014 wurden auf diese Weise durch die Kleine Küstenfischerei in Niedersachsen rund fünf Tonnen Meeresmüll aus der Nordsee geholt. Diese Menge soll jetzt mit Unterstützung der Fischer in Büsum und am Eidersperrwerk weiter wachsen.

„‚Fishing for Litter‘ ist dann besonders effektiv, wenn eine flächendeckende Infrastruktur in den Fischereihäfen einer Region besteht. Wir freuen uns, dass wir den Ausbau an der Nordsee stetig voranbringen können. Auf diese Weise werden die großen Plastikteile von den Fischern herausgeholt, bevor sie zu noch problematischerem Mikroplastik zerfallen, da kommt dann niemand mehr heran“, sagt NABU-Meeresexperte Nils Möllmann.

„Es ist ein gutes Signal, dass das Projekt in Schleswig-Holstein vorankommt. Initiativen wie ‚Fishing for Litter‘ oder Sammelaktionen an Stränden und Flüssen sind ein sehr guter Ansatz um auf das Problem ‚Müll im Meer‘ aufmerksam zu machen. Die negativen Folgen für die Umwelt und auch für uns Menschen können aber nur verhindert werden, wenn an der Quelle des Mülls, bei der Plastikproduktion, angesetzt wird. Letztlich erfordert es ein Umdenken – wir müssen aus unserem Plastikalltag raus“, so Umweltminister Dr. Robert Habeck.

Der Müll in den Meeren, der bis zu 75 Prozent aus Kunststoffen besteht, stellt eine Gefahr für Natur und Umwelt dar. Die ökologischen, ästhetischen und wirtschaftlichen Folgen sind dramatisch. Viele Tiere verfangen sich in Netzen oder Seilresten, fressen Plastik, das den Verdauungstrakt verstopft, und verenden qualvoll. Der Müll stellt aber auch ein Gesundheitsrisiko für uns Menschen dar, denn Plastik reichert Schadstoffe an und kann über Fische und andere Meeresfrüchte letzten Endes auf unseren eigenen Tellern landen.
Mehr
 

 
Mehr Planungssicherheit für Windkraftanlagen in der Nähe von Vogelvorkommen
Neues Papier zu Abstandregelungen kann Konflikte lösen

Der NABU begrüßt, dass Windkraftprojekte in der Nähe von sensiblen Vogelvorkommen ab sofort verlässlicher geplant werden können. In der vergangenen Woche bestätigte dazu die Länderarbeitsgemeinschaft Naturschutz (LANA) das sogenannte „Neue Helgoländer Papier“, das den aktuellen Fachstandard für den empfohlenen Mindestabstand zwischen Windkraftanlagen und sensiblen Vogelvorkommen darstellt. Diese Empfehlungen waren bereits vor zwei Jahren von der Länderarbeitsgemeinschaft der staatlichen Vogelschutzwarten erarbeitet und seither diskutiert worden.

„Mit diesem Papier bekommen sowohl die Politik als auch Windkraftplaner und Naturschützer eine auch vor Gericht belastbare Grundlage für die Interpretation der Artenschutzvorschriften in unseren Gesetzen. Damit kann der Konflikt zwischen Windkraft und Vogelschutz gelöst werden, um eine naturverträgliche Energiewende zu erreichen“, sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.

Das Dokument spiegelt den neuesten Stand der Forschung zur Gefährdung von Vögeln durch Windkraftanlagen wider und stellt damit auch die fachliche Messlatte für die Genehmigungsfähigkeit von Windkraftplanungen dar. Der NABU zeigt sich daher erfreut, dass das Papier nach Jahren der Diskussion endlich von den Naturschutz-Fachabteilungen der Länder akzeptiert wurde. „Von uns im Vorfeld befürchtete politisch motivierte Änderungen oder ein Publikationsverbot für dieses in der Fachwelt bereits weithin bekannte Papier sind nun aus der Welt“, erklärte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.

Das ursprüngliche „Helgoländer Papier“ war bereits 2007 durch die Landesarbeitsgemeinschaft der staatlichen Vogelschutzwarten veröffentlicht worden. Seine Gültigkeit als fachliche Messlatte wurde seither von Gerichten vielfach bestätigt. Das aktuelle Papier ist eine aufgrund neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse aktualisierte Version der Abstandsempfehlungen. Sie enthält bei vielen Arten eine fachlich gut begründete Reduzierung der Abstandsempfehlung, beim Rotmilan hingegen einen vergrößerten Mindestabstand von 1.000 auf aktuell 1.500 Meter.

Der NABU fordert beim Ausbau der erneuerbaren Energien die strikte Einhaltung des geltenden Umweltrechts und appelliert dabei an alle Entscheidungsträger und Investoren, den Klimaschutz nicht auf Kosten von Arten und Lebensräumen voranzutreiben. Der NABU befürwortet den naturverträglichen Ausbau der Windkraft sowohl an Land als auch auf dem Meer, weist jedoch auf gravierende Versäumnisse bei der Standortwahl und Umsetzung einzelner Projekte hin. Trotz aller Bekenntnisse der Branche ist wiederholt festzustellen, dass Naturschutzbelange nicht in ausreichendem Maße berücksichtigt und auch höchst kritische Projekte realisiert werden.
Mehr
 

 
NABU-Umfrage: Große Mehrheit der Deutschen will mehr Naturschutz im Jagdrecht
Jagdgesetze müssen ökologischer werden

Vor dem Hintergrund der Novellierungen der Jagdgesetze in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg hat der NABU eine repräsentative Bevölkerungsumfrage beim Meinungsforschungsinstitut forsa in Auftrag gegeben. Die klare Mehrheit (84 Prozent) der 1.000 Befragten hält es für sehr wichtig oder wichtig, dass die Aspekte des Natur- und Tierschutzes durch die Jagdgesetze gestärkt werden. „Wir fordern die Politik auf, die Jagdgesetze konsequent zu ökologisieren – auch wenn viele Jagdverbände mit Gesetzen aus dem letzten Jahrhundert lieber weiter in der Vergangenheit leben wollen“, sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.

Sowohl in Nordrhein-Westfalen als auch in Baden-Württemberg fahre die Jägerschaft schwere Geschütze gegen zaghafte ökologische Verbesserungen der Jagdgesetze auf. So beharren die Jagdverbände weiterhin darauf, Tiere mit Fallen töten zu dürfen und streng geschützte und bedrohte Tierarten wie Krick- oder Tafelente zu bejagen. „Wollen Jägerinnen und Jäger gesellschaftsfähig bleiben, müssen sie sich den sozialen und ökologischen Entwicklungen der vergangenen Jahrzehnte öffnen. So könnte der Wolf zum Lackmus-Test werden: Der Umgang mit dem Rückkehrer wird zeigen, ob die Jägerschaft in der Gegenwart ankommt oder weiter Positionen aus der Märchenzeit aufrecht erhalten will“, sagte Miller.

Der NABU hatte erst vor Kurzem die Umweltverträglichkeit des deutschen Jagdrechts überprüft und festgestellt, dass dieses den Anforderungen des Tier- und Naturschutzes nicht einmal mehr ansatzweise genügt. „Die Entwürfe der Jagdgesetze aus Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg waren die einzigen, die ein Stück weit in die Zukunft wiesen“, erklärte der NABU-Bundesgeschäftsführer.

Er kritisierte scharf, dass sich die grün-rote Landesregierung in Baden-Württemberg dem Druck der Jäger beugen und stark gefährdete oder vom Aussterben bedrohte Entenarten möglicherweise zur Jagd freigeben möchte. In der Durchführungsverordnung zum neuen Jagd- und Wildtiermanagementgesetz war dies in den ersten Entwürfen nicht vorgesehen. „Die Umfrage des NABU zeigt klar, wohin die Richtung gehen muss: Die Bürgerinnen und Bürger wollen mehr Natur- und Tierschutz im Jagdrecht – und kein Einknicken der Politiker vor anachronistischen Forderungen der Jägerschaft“, so Miller.

An die Jagdverbände richtete der NABU-Bundesgeschäftsführer ein konkretes Angebot: „Angesichts der massiven Herausforderungen – die biologische Vielfalt geht immer dramatischer zurück im Wald und vor allem auf Feldern – sollte die organisierte Jägerschaft ihrem eigenen Anspruch gerecht werden: Zeigen Sie den Naturschützern nicht die Faust, sondern verhalten Sie sich wie ein anerkannter Naturschutzverband. Wir reichen Ihnen die Hand, um mit uns gemeinsam gegen die Bestandsrückgange bei bedrohten Arten vorzugehen und ihre Lebensräume zu entwickeln. Auf lokaler Ebene funktioniert eine solche Zusammenarbeit schon sehr gut – jetzt muss nur noch die gesamte Jägerschaft nachziehen. Die Gesellschaft erwartet von den Jagdverbänden, dass sie aus den verstaubten Jagdzimmern ins 21. Jahrhundert treten und sich für den Naturschutz einsetzen.“
Mehr
 

 
NABU-Gutachten zeigt Nachbesserungsbedarf beim Fracking-Gesetz
Expertenkommission darf nicht über kommerzielles Fracking entscheiden

Im Auftrag des NABU wurde von der Berliner Rechtskanzlei Gaßner, Groth, Siederer und Coll. ein Kurzgutachten zum Regelungspaket Fracking erstellt. Darin wird unter anderem die Rolle der von der Bundesregierung eingesetzten Expertenkommission untersucht. Nach den vorliegenden Entwürfen der Bundesregierung kann das für die kommerzielle Gewinnung vorgesehene Verbot von Fracking in Schiefer- und Kohleflözgaslagerstätten oberhalb von 3.000 Metern durch das Votum einer Expertenkommission überwunden werden. Das lehnt der NABU ab und appellierte vor diesem Hintergrund an die Bundestagsabgeordneten, diesem Entwurf nicht zuzustimmen.

„Es kann nicht sein, dass eine demokratisch nicht legitimierte Expertenkommission über die Zulässigkeit von kommerziellen Fracking-Vorhaben entscheidet“, sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Laut des Gutachtens dürfen kommerzielle Vorhaben nicht zugelassen werden, solange deren Unbedenklichkeit nicht durch demokratisch legitimierte Organe unter Anhörung der beteiligten Kreise und der Öffentlichkeit auf Grundlage ausreichender Untersuchungen bewertet und die dabei einzuhaltenden Standards festgelegt worden sind. „Die Abgeordneten müssen in ihren Wahlkreisen Rede und Antwort stehen. Es geht hier um schwerwiegende Eingriffe in die Landschaft mit ungewissen Folgen für Mensch, Natur und Grundwasser. Diese Entscheidung allein einer Expertenkommission zu überlassen, ist nicht transparent und fördert die Verunsicherung bei den Menschen in den betroffenen Regionen“, so Tschimpke.

Mit dem von der Bundesregierung vorgelegten Gesetzespaket wird die grundlegende Forderung des NABU nach einem Fracking-Verbot zur Gewinnung von Erdgas und Erdöl nicht erfüllt. Auch eine Mindesttiefe oder ein Mindestabstand zwischen Grundwasser und erzeugten Rissen ist nicht vorgesehen, Erprobungsmaßnahmen sind uneingeschränkt zulässig und das vorgesehene Verbot von kommerziellem Fracking in Schiefer- und Kohleflözgaslagerstätten oberhalb von 3.000 Metern kann durch das Votum einer Expertenkommission überwunden werden.

Aus Sicht des NABU sind schon Erprobungsmaßnahmen nicht zielführend, weil die Erkenntnisse aufgrund der unterschiedlichen Beschaffenheit des Untergrundes nicht von einem auf andere Bohrstandorte übertragbar sind. Besonders kritisch bewertet der NABU, dass die Expertenkommission eine bestimmte geologische Formation als grundsätzlich unbedenklich einstufen kann. In dieser Formation können dann kommerzielle Vorhaben in beliebiger Zahl und Größe zugelassen werden. Erdöl- und Erdgasunternehmen werden durch Erprobungsmaßnahmen Felder für sich reservieren in der Hoffnung, dass die jeweilige geologische Formation ohne besondere eigene wissenschaftliche Untersuchungen von der Expertenkommission als grundsätzlich unbedenklich eingestuft wird.
Mehr
 

 
Weißstörche als Vorboten der Jubiläumssaison im Europa-Park
Mit großen Flügelschlägen schwingen sich die imposanten Langbeiner hinauf zum Dach des Hotels Bell Rock im Europa-Park. Die Weißstörche sind die ersten Vorboten der großen Jubiläumssaison im Europa-Park. Alle Storchenbetten sind bereits in der Woche vor Saisonstart belegt. Nicht nur auf dem First des neuenglischen 4-Sterne Superior Hotels thronen die gefiederten Übernachtungsgäste, auch das portugiesische Hotel Santa Isabel erfreut sich großer Beliebtheit. In der Welt der Kinder recken hungrige Kücken ihre Schnäbel in die Luft und freuen sich hoch oben auf dem Riesenrutschenturm bereits auf das bunte Treiben und das freudige Kinderlachen, das ab 28. März im Europa-Park zu hören ist. Zum beliebtesten Wohnort der Schreitvögel wird Deutschlands größter Freizeitpark mit einem weiteren Nest auf dem Tabakschopf und bietet insgesamt zehn Störchen ein Zuhause. Neben den beliebten fliegenden Fotomotiven gibt es zum 40. Geburtstag des Europa-Park jede Menge weitere Highlights zu bestaunen. Neben einer komplett neuen Parade und dem neuen 4D-Film „Das Zeitkarussell“ gibt es viele zusätzliche Neuerungen, die Spaß und Genuss für die ganze Familie versprechen.

 
 

 
Karlsruhe: Waldspaziergang in Stupferich
Revierförster informiert über Holzernte und weitere Vorhaben

Bei zunehmend wärmerem Wetter und gut eine Woche nach Frühlingsbeginn ist die Gelegenheit günstig, am Waldspaziergang 2015 in Stupferich mit Revierförster Bernd Struck teilzunehmen. Zu diesem lädt die Ortsverwaltung Bürgerinnen und Bürger, Besucherinnen und Besucher herzlich ein - für Sonntag, 29. März, ab 10 Uhr. Treffpunkt ist vor der Bergleshalle. Ortsvorsteher Alfons Gartner wird auch dabei sein.

Struck informiert beim auch für Kinder interessanten Beschreiten und Bestaunen des Forsts über die Bilanz der aktuellen Holzernte sowie weitere vorgesehene wirtschaftliche Maßnahmen, die stets im Einklang mit nachhaltig ökologischen Aspekten vollzogen werden. Nach dem Spaziergang bietet der Kleintier- und Vogelzuchtverein C 186 Stupferich noch einen kleinen Umtrunk mit Vesper an.
 
 



Seite 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 
24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 
47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68 69 
70 71 72 73 74 75 76 77 78 79 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 
93 94 95 96 97 98 99 100 101 102 103 104 105 106 107 108 109 110 111 112 113 114 115 
116 117 118 119 120 121 122 123 124 125 126 127 128 129 130 131 132 133 134 135 136 137 138 
139 140 141 142 143 144 145 146 147 148 149 150 151 152 153 154 155 156 157 158 159 160 161 
162 163 164 165 166 167 168 169 170 171 172 173 174 175 176 177 178 179 180 181 182 183 184 
185 186 187 188 189 190 191 192 193 194 195 196 197 198 199 200 201 202 203 204 205 206 207 
208 209 210 211 212 213 214 215 216 217 218 219 220 221 222 223 224 225 226 227 228 229 230 
231 232 233 234 235 236 237 238 239 240 241 242 243 244 245 246 247 248 249 250 251 252 253 
254 255 256 257 258 259 260 261 262 263 264 265 266 267 268 269 270 271 272 273 274 275 276 
277 278 279 280 281 282 283 284 285 286 287 288 289 290 291 292 293 294 295 296 297 298 299 
300 301 302 303 304 305 306 307 308 309 310 311 312 313 314 315 316 317 318 319 320 321 322 
323 324 325 326 327 328 329 330 331 332 333 334 335 336 337 338 339 340 341 342 343 344 345 
346 347 348 349 350 351 352 353 354 355 356 357 358 359 360 361 362 363 364 365 366 367 368 
369 370 371 372 373 374 375 376 377 378 379 380 381 382 383 384 385 386 387 388 389 390 391 
392 393 394 395 396 397 398 399 400 401 402 403 404 405 406 407 408 409 410 411 412 413 414 
415 416 417 418 419 420 421 422 423 424 425 


Copyright 2010 - 2024 B. Jäger