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Verschiedenes

 
In Freiburg kommt der Wolf zuerst ins Waldhaus
Ausstellung „Und wenn der Wolf kommt? Alte Mythen und neue
Erfahrungen“ bleibt bis Herbst 2016 im Waldhaus


Gestern wurde auf der A5 bei Lahr ein Tier überfahren, das
vermutlich ein Wolf war. Ob damit Meister Isegrim nach 150 Jahren
in den Südwesten zurückgekehrt ist, prüft jetzt ein zoologisches
Institut in Berlin. Nach Freiburg kam „der Wolf“ allerdings schon
vergangenen Herbst. Seit September 2014 ist die Ausstellung „Und
wenn der Wolf kommt? Alte Mythen und neue Erfahrungen“ im
Waldhaus zu sehen. Aus gegebenem Anlass wird sie jetzt bis Herbst
2016 verlängert. Im Anhang finden Sie Bilder dieser Ausstellung.

Schulklassen und Gruppen können anderthalbstündige Führungen
durch die Ausstellung unter www.waldhaus-freiburg.de oder Tel.
0761/896477-10 buchen. Der Gruppenpreis beträgt 40 Euro.
Zudem stellt „Fräulein Brehms Tierleben“ am Sonntag, 28. Juni, um
16 Uhr ihr Stück Canis lupus. Der Wolf vor. Mehr unter www.brehmstierleben.com,
Kartenbestellung unter Tel. 0761/768 0486.

Es folgen Ausschnitte aus unserer Pressemitteilung vom 22.
September 2014:

Wer erfahren möchte, was ein Wolf so frisst, wenn gerade keine
Großmutter in der Nähe ist; wie sich Wolfsgeheul anhört; und wo es
in Deutschland schon Wölfe gibt –
dem sei demnächst ein Besuch im Waldhaus empfohlen: Von
Sonntag, 28. September, an ist hier die neue Ausstellung „Und wenn
der Wolf kommt? Alte Mythen und neue Erfahrungen“ zu sehen.

Mit dieser neuen Schau will das Waldhaus umfassend über den Wolf
aufklären, dessen Rückkehr in den Südwesten für Biologen nur noch
eine Frage der Zeit ist. Baden-Württemberg gilt seit Jahren als
„Wolfserwartungsland“ und ist mittlerweile das letzte Bundesland, in
dem noch kein Wolf sicher nachgewiesen wurde. Seit der Rückkehr
im Jahr 2000 leben in Deutschland mittlerweile über 30 Rudel. Auch
in den Vogesen und in der Schweiz häufen sich die Meldungen: Der
strenge Schutz der Wölfe zeigt Wirkung, sie kehren zurück.

Wie tief der Wolf aber trotz jahrhundertelanger Abwesenheit durch
die Sprache noch in unserem Bewusstsein verankert ist, erfahren
Besucher bereits auf dem Weg in die Ausstellung. Dann beleuchten
deckenhohe Illustrationen die Begegnungen und Beziehungen von
Wölfen und Menschen von der Steinzeit bis heute. Wolfsangel,
Tellereisen und eine historische Feuerwaffe stehen für die
jahrhundertelange Verfolgung durch den Menschen bis zur
Ausrottung der „letzten“ Wölfe im 19. Jahrhundert.

Gezeigt wird auch, wie sich mit der Naturschutzbewegung das Image
des Wolfes verändert hat und neue Gruppen sich (oft romantisch
verklärt) seiner Symbolik bedienen. Eine gemütliche Leseecke lädt
zum Schmökern in Märchen- und anderen Wolfsbüchern ein, oder
zur kritischen Durchsicht von „Wolfsmeldungen“ aus jüngerer Zeit

Im Ausstellungsbereich „Biologie und Lebensweise“ nehmen kleine
und große Besucher die Welt aus der Perspektive des Wolfes wahr,
sind zu Gast bei den Welpen in einer Wolfshöhle und setzen sich an
eine gedeckte „Wolfstafel“. Fotofallen, Halsbandsender und andere
Hilfsmittel zeigen, wie Wolfsforscher diesen scheuen Raubtieren auf
die Spur kommen. Selbst ausprobieren kann man, wie schwierig im
„Wolfsmonitoring“ allein die Unterscheidung zwischen Wolf und Hund
ist. Eine regelmäßig aktualisierte Karte der Wolfsnachweise zeigt,
wie sich Wölfe in Mitteleuropa und hierzulande wieder ausbreiten.

Um den Eindruck zu vermeiden, dass der Wolf als Vegetarier durch
die Lande streift, stehen neben einem Wolfspräparat auch ein
präpariertes Schaf und ein Reh. Denn bei aller Relativierung des
Wolfsbildes: Aus dem Raubtier ist bis heute kein Lamm geworden.
So ist die Rückkehr von Wölfen in eine moderne Kulturlandschaft wie
Baden-Württemberg für die Nutztierhaltung und die Jägerschaft mit
Konflikten verbunden. Wie sie konstruktiv zu lösen sind, wird hier
anschaulich dargestellt, etwa durch Wege des Herdenschutzes oder
Ausgleichszahlungen im Falle getöteter Nutztiere.

Insgesamt legt die Ausstellung Wert darauf, weder die mit der
Rückkehr des Wolfes verbundenen Herausforderungen zu
verharmlosen noch alte Vorstellungen vom „bösen Wolf“ zu
bedienen, wo aktuelle Forschungen ein anderes Bild zeichnen. Sie
will aufzeigen, wie ein Zusammenleben von Mensch und Wolf in der
heutigen Kulturlandschaft aussehen kann.

Die Stiftung Waldhaus Freiburg hat diese Ausstellung mit der
Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg,
dem Verein Wildwege und mit Unterstützung des Naturparks
Südschwarzwald, dem WWF, Forst BW und der „Arbeitsgruppe
Luchs und Wolf Baden-Württemberg“ konzipiert. Sie ist während der
Öffnungszeiten des Waldhauses (Dienstag bis Freitag 10 bis 17 Uhr,
Sonntag 14 bis 17 Uhr) zu sehen. Der Eintritt ist frei.
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Erfolgreiche NABU-Protestaktion gegen Glyphosatverkauf in Baumärkten
Auch der Online-Handel muss umstrittenes Pestizid auslisten

Der NABU hat seine Online-Protestaktion gegen den Verkauf des umstrittenen Pestizids Glyphosat in führenden Baumärkten und Gartencentern als entscheidenden Schritt für einen Komplettverzicht im Bereich der Haus- und Kleingärten bezeichnet. „Innerhalb von zwei Wochen haben sich fast 3.000 Personen an der Aktion beteiligt und damit in der Branche eine Ausstiegswelle aus dem Verkauf des Pflanzengifts ausgelöst“, sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Unternehmen wie Bauhaus, Globus Baumarkt, Pflanzen-Kölle, Obi und Hornbach hätten mittlerweile einen vollständigen oder weitreichenden Verzicht auf das Totalherbizid zugesagt. Lediglich die Raiffeisen Waren-Zentrale und die Gartencenter-Kette Dehner würden weiterhin unverändert an ihrem Sortiment festhalten.

Die breite Unterstützung von Seiten kritischer Verbraucher sowie die auf die NABU-Protestaktion erfolgten positiven Rückmeldungen der Baumärkte mache deutlich, dass die öffentliche Debatte um die Umweltrisiken von Glyphosat nicht mehr zu ignorieren sei. Nach Auffassung des NABU sei es nur noch eine Frage der Zeit, bis der Verkauf des Mittels an Privatpersonen für Haus- und Kleingärten komplett verboten würde. Dies belege auch die Entwicklung in den Nachbarländern Niederlande und Frankreich, wo bis zum Jahresende ein Verkaufsverbot vorgesehen ist.

Der NABU appellierte darüber hinaus an den Online-Handel, seiner Verantwortung gerecht zu werden und Glyphosat ebenfalls konsequent auszulisten. Bislang würden zahlreiche Unternehmen wie Amazon, Westfalia, Pflanzotheke oder Floristik24 im Internet unverändert auf den Vertrieb von glyphosathaltigen Produkten setzen. Dies sei umso bedenklicher, als die eigentlich vorgesehene Beratungspflicht beim Online-Shopping faktisch ins Leere laufe. Wenn sich der Online-Handel weiter vor einer Auslistung drücke, sei es nach Überzeugung des NABU Aufgabe der Politik, diesen Bereich strenger zu reglementieren und rechtliche Grauzonen im Internet zu verhindern.

Glyphosat ist das weltweit am meisten eingesetzte Herbizid, von dem in Deutschland weiterhin 51 verschiedene Anwendungen für den Haus- und Kleingartenbereich zulässig sind. Der NABU fordert eine Aussetzung der Zulassung des Mittels, das laut Weltgesundheitsorganisation als wahrscheinlich krebserregend gilt, auch im kommerziellen und landwirtschaftlichen Bereich. „Wir erwarten, dass im Zuge der bis zum Ende des Jahres anstehenden Neuzulassung des Wirkstoffs auf europäischer Ebene eine umfangreiche Risikoprüfung von Glyphosat stattfindet, welche die aktuellen Erkenntnisse mit berücksichtigt“, so Miller weiter.
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NABU:
„Schutzarbeit für russische Weltnaturerbe darf nicht unter politischen Spannungen leiden“

Zahlreiche russische UNESCO-Weltnaturstätten durch Großbauprojekte und Bergbau bedroht

Vom 28. Juni bis zum 8. Juli tagt in Bonn das UNESCO-Welterbekomitee. Für den NABU verfolgt Vitalij Kovalev, Leiter des Kaukasusprogrammes, die Konferenz. Der NABU hat bereits maßgeblich an Weltnaturerbeprogrammen in Mittelasien, Russland und im Kaukasus mitgearbeitet.

In diesem Jahr entscheidet die UNESCO über die Nominierung von 36 Welterbestätten, darunter zwei Erweiterungen von Naturerbestätten in Südafrika und Vietnam sowie drei neue Naturerbestätten in Thailand, im Sudan und, länderübergreifend, in Russland sowie der Mongolei. Bei der russisch-mongolischen Naturlandschaft handelt es sich um die Daurische Steppenlandschaft. „Die Ernennung der Daurischen Steppenlandschaft zum UNESCO-Weltnaturerbe würde ein großer Erfolg für die mehrjährige deutsch-russische Zusammenarbeit zum Schutz der Weltnaturerbe bedeuten“, sagte NABU-Vizepräsident Thomas Tennhardt und betont, diese dürfe trotz der derzeitigen politischen Spannungen nicht leiden. Da Russland zudem ein wichtiger Partner für den globalen Klimaschutz sei, könnten ohne dessen Zusammenarbeit die von Deutschland gestellten Klimaschutzziele nicht erreicht werden.

Russland verfügt über den weltweit bedeutendsten Anteil der Naturerbe. Aktuell sind zehn russische Stätten als Weltnaturerbe und eines als Kulturlandschaft von der UNESCO anerkannt. Einige davon sind trotz ihrer herausragenden Bedeutung durch unterschiedliche menschliche Einflüsse wie Großbauprojekte, Bergbau oder den Tourismus bedroht. Der NABU sowie russische NGOs fordern daher die Aufnahme des Baikalsees, des Komi Forests, des Golden Altai Mountains, der Wrangel Insel in der russischen Arktis sowie der Vulkane Kamtschatkas in die Liste der gefährdeten Weltnaturerbegebiete.

Ebenfalls auf die Liste der bedrohten Weltnaturerbe gehöre laut NABU das Weltnaturerbegebiet Westkaukasus, das durch den Ausbau zu einem Skigebiet bedroht ist. Der NABU war maßgeblich für die Aufnahme des Westkaukasus´ in die Liste der UNESCO-Weltnaturerbegebiete beteiligt. Der 300.000 Hektar große Naturraum ist der einzige weitestgehend unbeeinflusst gebliebene Hochgebirgskomplex dieser Größe in Europa und Westasien und in seiner Ursprünglichkeit und Einzigartigkeit von unschätzbarem Wert. Eine Erweiterung des Weltnaturerbe Westkaukaus um 70.000 Hektar hat Russland in diesem Jahr bei der UNESCO beantragt

Das „Übereinkommen zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Welt“ wurde 1972 verabschiedet. Es ist das international bedeutendste Instrument, das von der Völkergemeinschaft zum Schutz ihres kulturellen und natürlichen Erbes beschlossen wurde. Bis heute haben 191 Staaten das Übereinkommen unterzeichnet. Auf der UNESCO-Liste des Welterbes stehen aktuell 1.007 Kultur- und Naturerbestätten in 161 Ländern. Deutschland ist mit 37 Kulturerbestätten und zwei Naturerbestätten auf der Welterbeliste vertreten.
 
 

 
NABU: Wacholderheiden – von Schafen geschaffen, von der EU geschützt
Bedeutender Naturschatz in Europa - „Fitness-Check“ darf nicht zum Naturschutz-Abbau führen

Die Naturschutzgesetzgebung der EU soll auf den Prüfstand: Bis zum 24. Juli haben alle Bürgerinnen und Bürger in den Mitgliedstaaten die Gelegenheit, sich zur Bedeutung und zu einer möglichen „Modernisierung" der zwei wichtigsten EU-Gesetze für den Natur- und Artenschutz zu äußern: der Fauna-Flora-Habitat- (FFH-) -und der Vogelschutzrichtlinie. Mit der Aktion „Naturschätze retten“ stellt der NABU jede Woche unter www.NABU.de/naturschaetze ein Gebiet, eine Art oder einen Lebensraum vor, die vom Schutz der EU profitieren oder ohne diesen verloren gehen könnten.

Die Wacholderheiden der Schwäbischen und der Fränkischen Alb zeichnen sich durch einen immensen Artenreichtum aus: Orchideen, Schmetterlinge, Wildbienen und Vögel finden hier Überlebensraum. „Was viele nicht wissen: Diese Naturparadiese sind nicht natürlich entstanden. Sie sind das Ergebnis einer jahrhundertelangen Schafbeweidung“, erklärt der Vorsitzende des NABU Baden-Württemberg Andre Baumann. „Wacholderheiden gehören zu den ältesten durchgehend existierenden Kulturlandschaften der Menschheit. Manche werden seit der Bronzezeit beweidet.“

Durch die Beweidung haben sich die typischen Strukturen ausgebildet: Magere Grasflächen, die von einzelnen Wacholderbüschen unterbrochen sind. Viele Lebewesen haben sich an diese besondere Landschaft angepasst und brauchen sie zum Überleben. Zudem konnten unzählige Pflanzenarten einwandern. Denn Schafe transportieren Unmengen von Pflanzensamen in ihrem Fell – auch über weite Strecken.

Solange die Schäfer mit ihren Herden über die Alb wanderten, war die Existenz der Wacholderheiden gesichert. Doch inzwischen ziehen immer weniger Schafherden übers Land. Die Folge: Der Wald holt sich die Wacholderheiden Stück für Stück zurück.

„Deshalb sind für diese Lebensräume die EU-Naturschutzrichtlinien so wichtig: Sie sorgen dafür, dass diese auch kulturhistorisch und touristisch so wertvollen Biotope geschützt sind und weiter bestehen. Sie sorgen dafür, dass Schafhalter in den Natura 2000-Schutzgebieten finanziell unterstützt werden. Und sie verpflichten das Land, den unzähligen Tier- und Pflanzenarten, die auf Wacholderheiden leben, weiterhin eine Überlebenschance zu bieten“, betont Baumann.

Mit Blick auf die EU-Bürgerbefragung zum „Fitness-Check“ möchte der NABU zahlreiche Menschen dazu bewegen, sich für starke Naturschutzgesetze in der Europäischen Union auszusprechen. Einige Regierungen und Wirtschaftslobbyisten verlangen bereits die Abschwächung der Fauna-Flora-Habitat- (FFH)- und Vogelschutzrichtlinie. Der Schutz von allein in Deutschland über 5.000 Natura-2000-Gebieten könnte damit geschwächt werden. Die Jagd auf Zugvögel und Wölfe, der Schutz von Fledermäusen, Bibern und Wacholderheiden stünde wieder zur Debatte.

Der NABU fordert nicht nur den Erhalt der EU-Vogelschutz- und FFH-Richtlinie, sondern auch eine konsequentere Durchsetzung und Finanzierung der geltenden Naturschutzstandards. „Wenn die EU-Kommission, das Europäische Parlament und die Mitgliedstaaten es ernst meinen mit dem Stopp des Artensterbens bis 2020, wozu sie sich verpflichtet haben, dann muss eine breit angelegte Naturschutzoffensive eingeleitet werden. Das bedeutet: mehr Geld und mehr Personal für die Naturschutzverwaltungen, aber auch klare Bestimmungen für Schutzgebiete sowie empfindliche Strafen für illegales Töten von Zugvögeln in der ganzen EU“, so NABU-Präsident Olaf Tschimpke.

Der NABU stellt seit Ende April jede Woche eine geschützte oder gerettete Art, einen Lebensraum oder ein Natura-2000-Gebiet über die NABU-Internetseite, Presse, soziale Medien und auf Veranstaltungen vor, die alle vom EU-Schutz abhängen. Dazu zählen neben den Wachholderheiden auf der Schwäbischen Alb, der Wolf und der Biber, ebenso wie das Große Torfmoor in Nordrhein-Westfalen, das Tegeler Fließtal der Hauptstadt Berlin, der Buchenwald Grumsin oder das Nationale Naturerbe „Weinberg Wetzlar“.
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Zahl des Monats: Schreiadler fliegen über 4500 Meter hoch
Vögel mit neuesten GPS-Sendern ausgestattet

Auf über 4500 Meter über dem Meer schrauben sich Schreiadler auf ihrem 26.000 Kilometer langen jährlichen Zug von ihren Brutgebieten in Deutschland bis ins südliche Afrika und zurück. Dabei fliegen sie bis zu 3.200 Meter über Grund. Dies zeigen die neuesten Daten der von Bernd-Ulrich und Christiane Meyburg von der Bundesarbeitsgruppe Greifvogelschutz des NABU besenderten und untersuchten Schreiadler Marta und Ulf. Sie sind derzeit das einzige Schreiadler-Paar der Welt, das mit den modernsten GSM/GPS-Sendern ausgestattet ist. Bei diesen Sendern erfolgt die Datenübertragung nicht mehr über NASA-Satelliten, sondern über Handynetze. Die Sender liefern bei ausreichender Aufladung des Akkus über ein Solar-Panel eine GPS-Ortung pro Minute, einschließlich Flughöhe, -geschwindigkeit und -richtung. Als bisher einzige Sender können Sie die Flughöhe beliebig hoch messen. Herkömmliche Satellitensender konnten nur Höhen bis 2000 m ü. NN (Meter über Normalnull) feststellen.

Nur noch etwa 100 Paare des seltenen Schreiadlers brüten in Deutschland, alle in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg. Die Population nimmt jährlich ab, denn ungestörte Brutwälder und nahrungsreiches Grünland werden immer seltener, und auf dem Zugweg, vor allem in der Türkei und im Libanon lauern Jäger auf sie. Je höher die Vögel fliegen, desto bessere Chancen haben sie, den Wilderern zu entgehen.

Seit Jahren kämpft der NABU um die letzten Lebensräume des seltenen Greifvogels, kauft Flächen in den Brutrevieren und kümmert sich um den Schutz seiner Nahrungsgebiete. Die genauen Ortungen der Sender helfen dabei, herauszufinden, wo die Schreiadler auf Nahrungssuche gehen und welche Flächen der NABU vorrangig hinzukaufen muss. Dank der GPS-Daten vom Zug kann der NABU nun die gefährlichsten Brennpunkte der Vogelwilderei auf dem Zugweg identifizieren und mit seinen Partnern vor Ort adressieren.
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Bauflächen sind keine nachwachsenden Rohstoffe!
Perspektiven einer sozialen und ökologischen Stadtentwicklung

3HäuserProjekt und Mietshäuser Syndikat laden zu einer Vortrags- und Diskussionsveranstaltung am 18.07.2014, 20 Uhr im Winterer Foyer des Freiburger Theaters
Am 18. Juli macht das 3HäuserProjekt in Kooperation mit dem Mietshäuser Syndikat bei einer Veranstaltung im Winterer-Foyer des Freiburger Theaters auf das Thema "Bauflächen sind keine nachwachsenden Rohstoffe" aufmerksam. Wenn schon Grünflächen zubetoniert werden, sollten dabei zumindest auch dauerhaft bezahlbare Mietwohnungen entstehen. Dass diese in Freiburg Mangelware sind, hat auch (zumindest ein Teil des) Gemeinderats erkannt und beschlossen, dass bei künftigen Neubauprojekten 50% sozial geförderte Mietwohnungen sein sollen. Kritik an dieser Entscheidung ließ nicht lange auf sich warten. Die Frage, wie die begrenzten Flächen bebaut werden sollen, rückt damit in den Vordergrund der wohnungspolitischen Debatte, die allzu lang durch das schlichte Motto „Bauen auf Teufel komm raus" geprägt war. Dass dauerhaft bezahlbarer Mietwohnbau möglich ist, zeigt das Modell des Mietshäuser Syndikats. An zwei Abenden möchten wir uns auf die Suche nach Antworten begeben mit Vortrag und Diskussion zu Wohnungspolitik und Stadtentwicklung in Freiburg.

Am 27. Oktober findet die Veranstaltung erneut im Winterer Foyer statt. Der Eintritt ist frei.
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NABU: Politik für die Kohle-Lobby statt für den Klimaschutz
Entscheidungen zum Kraftwerkspark auf Kosten der Umwelt und der Steuerzahler

Beim nächtlichen Koalitionsgipfel hat sich eine breite Kohle-Lobby aus Gewerkschaften, Industrie, Braunkohle-Ländern, Union und Teilen der SPD gegen Bundeswirtschaftsminister Gabriel durchgesetzt und den Klimaschutzbeitrag endgültig gekippt.

„Die Idee eines Klimaschutzbeitrages für die ältesten und schmutzigsten Kraftwerke war ein kluges Instrument zum schrittweisen Ausstieg aus der Braunkohle. Nach dem Verursacherprinzip sollten Kraftwerksbetreiber eine Abgabe für Kraftwerke leisten, die ein vorgegebenes Budget für klimaschädliche Emissionen überschritten hätten.
Enttäuschend ist vor allem die fehlende Rückendeckung der Bundeskanzlerin, die nur kurz als Klimakanzlerin geglänzt hat. Nun wird es für Deutschland nicht möglich sein, die Klimaziele bis 2020 zu erreichen“, sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Unternehmen und Gewerkschaften hätten sich mit unseriöser Panikmache vor Jobverlusten durchgesetzt. Zuletzt habe neben vielen anderen wissenschaftlichen Gremien auch der Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) zu Gabriels Klimaschutzabgabe geraten. Das Ignorieren wissenschaftlicher Ratschläge bei wichtigen Entscheidungen durch die Politik über den deutschen Kraftwerkspark sei ein fatales Signal an die Wähler.

Der unausgegorene Vorschlag des Kohlelands Nordrhein-Westfalen und der Bergbaugewerkschaft IG BCE konnte sich durchsetzen, obwohl er die Kraftwerksbetreiber nicht in die Verantwortung für einen geordneten Strukturwandel in den betroffenen Regionen nimmt. „Jetzt bekommen Braunkohlekraftwerksbetreiber auf Kosten der Allgemeinheit die ohnehin stattfindende Drosselung des Kohlestroms noch vergoldet“, so Miller weiter. Der nun vorgesehene Instrumentenmix aus der Verschiebung von Kraftwerksblöcken in einem Umfang von 2,7 GW in eine Reserve in Kombination mit einer höheren staatlichen Förderung der Kraft-Wärme-Koppelung (KWK) und anderen Maßnahmen zur Einsparung der vom Bundeskabinett beschlossenen 22 Millionen Tonnen Kohlendioxid (CO2) bis zum Jahr 2020 führe nicht zum Ziel. So würden lediglich ca. 15 Millionen Tonnen CO2 im Stromsektor in Deutschland eingespart werden. Europaweit betrachtet könnten die Maßnahmen zu einem Nullsummenspiel für das Klima werden, wenn anderswo mehr Kohle verbrannt wird. Dafür habe die IG BCE keine Lösung gefunden, denn sie wolle keine Verlinkung zum Emissionshandel, in dessen Rahmen der Schadstoffausstoß aus Kraftwerken europaweit reguliert werden könnte.

Die einzigen Lichtblicke gäbe es beim Ausbau der Stromnetze, auch wenn es aus NABU-Sicht falsch sei, bayerische Partikularinteressen einem verbindlich festgelegten Konsens wie dem Bundesbedarfsplangesetz für Stromnetze den Vorzug zu geben. Um dem bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer entgegenzukommen, sollen bei den großen neuen Nord-Süd-Stromautobahnen stärker bestehende Trassen genutzt und Erdkabel vorrangig verlegt werden.

„Es ist in jedem Fall notwendig, die Erdverkabelung als Alternative zu raumgreifenden Freileitungen zu prüfen, da sie an vielen Stellen die Betroffenheit von Mensch und Natur verringern können. Durch Erdkabel werden etwa Vogelkollisionen mit Leitungen verhindert und unsere Landschaften geschont. Erdkabel können jedoch auch ökologische Nachteile mit sich bringen wie Baueingriffe und Lebensraumbeeinträchtigungen bei Wald- und Moorgebietsquerungen,“ sagte NABU-Energieexpertin Tina Mieritz. Daher sei eine standortabhängige Abwägung der verschiedenen Schutzgüter und eine nachvollziehbare Planung wichtiger als die Vorab-Entscheidung zu Freileitungen oder Erdkabeln. Aspekte wie Wohnumfeldschutz und Naturschutz müssten immer als Grundlage für die Entscheidung über die zu verwendende Technologie herangezogen werden.
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Verkehrsminister Hermann eröffnet erste Car-SharingStation in der Wilhelmstraße
Freiburg bietet bundesweit als erste Stadt ein
flächendeckendes, wohnortnahes Car-Sharing-Angebot
mit reservierten Parkplätzen im öffentlichen Straßenraum an

Bis Mitte 2016 sollen 87 Car-Sharing-Stationen mit 190
Stellplätzen eingerichtet werden

Heute kann Verkehrsminister Winfried Hermann die erste
Freiburger Car-Sharing-Station in Freiburg eröffnen. Sie ist die
erste von zunächst 87 (!) Car-Sharing-Stationen im
öffentlichen Straßenraum mit 190 Stellplätzen in Freiburg.

„Car-Sharing gibt es in vielen deutschen Städten – aber nicht
flächendeckend. Mit diesem Vorstoß wird Freiburg Vorreiter
für eine neue Stufe dieses Konzeptes – und ich hoffe auch
Vorbild für weitere Kommunen. Damit rückt Car-Sharing näher
an die Kundinnen und Kunden und wird attraktiver“, so
Verkehrsminister Hermann.

Und Baubürgermeister Martin Haag: „Freiburg ist die erste
Stadt in Deutschland, die ein flächendeckendes,
wohnortnahes Car-Sharing-Angebot mit reservierten
Parkplätzen im öffentlichen Straßenraum anbietet. Wir sind
begeistert, dass nun gleich zu Beginn so viele neue Standorte
an die beiden Car-Sharing-Anbieter vergeben werden konnten
und freuen uns über diesen großen Schritt nach vorne“. Er
bedankte sich bei den beiden lokalen Car-Sharing-Anbietern
„Stadtmobil Südbaden“ und „Grüne Flotte“, die das
aufwändige Projekt in der Planung unterstützt haben und jetzt
mit Leben füllen.

Vor dem Gebäude Wilhelmstraße 26 befindet sich die neue
Car-Sharing-Station mit vier Stellplätzen, die nur für CarSharing-Fahrzeuge
reserviert sind. „Stadtmobil Südbaden“
und „Grüne Flotte“, die beiden lokalen Freiburger Car-SharingAnbieter
werden sich die Plätze teilen.

Bislang gab es in der Innenstadt kein wohnungsnahes CarSharing-Angebot
im öffentlichen Raum, da die Betreiber keine
reservierten Parkplätze anbieten konnten.

Gerade die Innenstadt ist jedoch wegen der guten Infrastruktur
und der Nähe zum ÖPNV sehr gut für Wohnen ohne eigenes
Auto geeignet. Einen Parkplatz zu finden, ist oftmals trotz
Anwohnerparkausweise schwierig. So ist das neue Angebot
mit reservierten Parkplätzen für viele Bewohnerinnen und
Bewohner in der Innenstadt und auch im Sedanquartier eine
umweltfreundliche und auch kostensparende Option.

Car-Sharing-Stellplätze im Straßenraum bereitzustellen, war
eine der großen Herausforderungen für die Stadtverwaltung,
da es bislang bundesweit keine verbindliche Rechtsgrundlage
gibt. Daher erarbeitete das federführende Garten-und
Tiefbauamt (GuT) in einem sehr aufwändigen Verfahren ein
stadtweites Car-Sharing-Stellplatzkonzept. Intensiv wurden die
Bürgerinnen und Bürger sowie die Bürgervereine beteiligt. Der
Gemeinderat beschloss im März das Gesamtkonzept für die
Car-Sharing-Stationen. Seither arbeitet die Verwaltung an der
zügigen Umsetzung.

Car-Sharing leistet einen Beitrag zur Umweltentlastung, da es
das private Auto entbehrlich machen kann. Zudem werden
Parkraumbedarf und die Anzahl der Autofahrten reduziert.
Somit trägt Car-Sharing auch zur Verringerung von CO2-
Emissionen bei.

Zu sehen ist auch die große soziale Komponente, da
Bewohnerinnen und Bewohner im mit Car-Sharing versorgten
Bereich die Möglichkeit haben, die hohen Fixkosten eines
eigenen Pkws einzusparen - und trotzdem vollwertig mobil zu
sein. Car-Sharing kann also einen Beitrag zur Kostensenkung
des Wohnens in der Stadt leisten.

Das Car-Sharing-Stellplatzkonzept enthält insgesamt 134
Standorte mit insgesamt 446 Stellplätzen, mit denen
mittellfristig das gesamte innere Stadtgebiet versorgt werden
kann. Damit wird die Stadt Freiburg ein flächendeckendes,
wohnortnahes Car-Sharing-Stellplatzangebot mit fest
reservierten Parkplätzen im öffentlichen Straßenraum
anbieten können.

Wichtig war den Planern vom GuT, dass die künftigen
Nutzerinnen und Nutzer schnell und auf kurzem Wege die
neuen Stellplätze in ihren Quartieren erreichen können. Damit
wird Car-Sharing für viele Freiburgerinnen und Freiburger zu
einer wirklichen Alternative zum eigenen Auto.

Für die Stadt Freiburg hat das Amt für Liegenschaften und
Wohnungswesen (ALW) die Stellplätze auf den „Car-SharingStationen“
öffentlich ausgeschrieben; die beiden lokalen CarSharing-Anbieter
„Stadtmobil Südbaden“ und „Grüne Flotte“
haben den Zuschlag erhalten. Die Verwaltung ist
zuversichtlich, dass bis Mitte 2016 bereits 87 Car-SharingStationen
mit 190 Stellplätzen eingerichtet sind. Damit steht
den Nutzern der bereits ein großer Teil der insgesamt
vorgesehenen 134 Standorte zur Verfügung.

Sollte die Nachfrage nach weiteren Stellplätzen in Freiburg
steigen, wird die Verwaltung reagieren und weitere CarSharing-Stationen
anbieten.



 
 



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