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Dienstag, 19. März 2024
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Verschiedenes

 
HIV-Wunderglaube bedroht Gecko
WWF: Thailand und Java exportieren Millionen Geckos.
Weltgesundheitsorganisation: Gecko-Extrakt hilft nicht gegen HIV.

Berlin - Nachdem 2009 in Asien das Gerücht aufkam, ein Extrakt, gewonnen aus dem Tokeh-Gecko, helfe bei einer HIV-Infektion, schnellte die Nachfrage nach getrockneten Geckos innerhalb weniger Jahre nach oben. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie von WWF und TRAFFIC. Zwar wurde die Wirksamkeit inzwischen von der Weltgesundheits-organisation WHO mit Nachdruck widerlegt, trotzdem finden die Tiere noch immer Millionenfach in der traditionellen Medizin und in einem volkstümlichen Wunderglauben Verwendung. Dabei stellte das HIV-Gerücht inzwischen nur noch die Spitze des Eisbergs dar. Aktuell wird der Gecko außerdem vermehrt bei Asthma, Diabetes und diversen Hauterkrankungen eingesetzt.

Grundsätzlich gelten die Geckos nach WWF-Einschätzung noch als weit verbreitet, doch die Umweltschützer zeigten sich angesichts der anhaltend hohen Nachfrage und der Populationsrückgänge auf Java und in Thailand „extrem besorgt“. So wird in der Studie über eine illegale Lieferung von 6,75 Tonnen berichtet, die aus Java nach Hong Kong geschmuggelt werden sollte. Allein dieser Aufgriff umfasst rund 1,2 Millionen Tiere.

Wenn sich, so die WWF-Befürchtung, aus der gesteigerten Nachfrage ein langfristiger Trend entwickelt, könnten die Reptilien in arge Bedrängnis geraten. Ähnliche Entwicklungen konnten in jüngster Vergangenheit bereits bei anderen Arten beobachtet werden. So gilt etwa das in Vietnam kursierende Gerücht, wonach Rhinozeros-Pulver Krebs heilen könne, als ein Auslöser für die derzeit tobende, katastrophale Wildereikrise in Afrika. Und auch die Tigerbestände sind in der Vergangenheit vor allem deshalb zusammengebrochen, da ein weitverbreiteter Wunderglaube beinahe jedem Körperteil der Großkatze eine heilende Wirkung gegen diverse Krankheiten zuschreibt.
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Blutiges Geschäft: Wilderer töten jährlich 40 Ranger in Afrika
NABU International gründet Fonds für Hinterbliebene getöteter Naturschützer

Berlin/Addis Abeba – Wer sich für den Schutz seltener Arten einsetzt, lebt in Afrika gefährlich: Jährlich werden rund 40 Menschen von Wilderern auf ihrer Jagd nach Horn und Elfenbein getötet. Aus diesem Grund setzt sich die NABU International Naturschutzstiftung in Äthiopien für eine finanzielle Versorgung von Hinterbliebenen ein, die Angehörige bei ihrem Einsatz als Ranger verloren haben. Gemeinsam mit der äthiopischen Organisation „Ethiopian Wildlife Conservation Authority“ (EWCA) setzte die Stiftung dazu einen entsprechenden Fonds auf, der zunächst mit 50.000 Euro ausgestattet ist.

„Wird ein Ranger während seines Einsatzes für den Natur- und Artenschutz getötet, verlieren seine Angehörigen nicht nur einen geliebten Menschen, sondern meist auch das Haupteinkommen für die ganze Familie. Auch schwere Verletzungen, die zu einer Arbeitsunfähigkeit führen, bringen die Familien häufig an den Rand ihrer Existenz“, so Thomas Tennhardt, Vorsitzender der NABU International Naturschutzstiftung.

Vor allem die Nationalparke Afrikas zählen zu den Hauptgebieten der Wilderer bei ihrer Jagd nach Elfenbein, Nashorn-Horn oder Buschfleisch. Zu ihrer Ausrüstung zählen neben Fallen meist auch halb- oder vollautomatische Schusswaffen. In Äthiopien ermittelte die EWCA in den vergangenen fünf Jahren vier getötete und zwei schwerverletzte Ranger. Fünf von ihnen wurden durch Schüsse getötet oder verletzt. Einer der Ranger fiel einer Wilderer-Falle zum Opfer. Insbesondere der Awash Nationalpark muss dabei als besonders gefährlich eingestuft werden: In dem Schutzgebiet, zweihundert Kilometer östlich der Hauptstadt Addis Abeba, ereigneten sich zwei Todesfälle und eine schwerwiegende Verletzung.

Jährlich übermittelt die äthiopische Organisation EWCA die Zahl der betroffenen Familien an die NABU-Stiftung. Auf dieser Grundlage wird festgelegt, welche Familien für eine Auszahlung in Frage kommen. Die Stiftung plant zudem den Fonds, der bislang nur in Zusammenarbeit mit EWCA und nur in Äthiopien greift, auch auf andere Länder auszuweiten.
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70. Geburtstag: WWF benennt Pflanze nach ehemaligem Präsidenten Michael Otto
Hamburg, Berlin - Mit einem Blumengruß der besonderen Art ehrt der WWF seinen ehemaligen Stiftungsratsvorsitzenden. Zu dessen 70. Geburtstag benennt die Umweltstiftung eine erst kürzlich entdeckte Blume aus der Gruppe der Habichtskräuter nach Michael Otto.

Die Pflanze, deren Blüten gelb wie Habichtsaugen strahlen, trägt künftig den wissenschaftlichen Namen Pilosella ottonis, zu Deutsch Otto-Habichtskraut. Entdeckt wurde die neue Blume vom Präsidenten des WWF Deutschland, Detlev Drenckhahn. Er fand die Pflanze auf Wiesen im Spessart und lieferte die wissenschaftliche Beschreibung, eine Voraussetzung für die offizielle Anerkennung einer Neuentdeckung und Bedingung für die Namensgebung von neuen Tier- und Pflanzenarten. Es handelt sich um eine endemische Art, das heißt, das neue Habichtskraut kommt offenbar nur auf Magerwiesen im Spessart in der Gegend um Lohr vor. Typisch für die Pflanze sind lange rankenartige Ausläufer, die bis zu 50 Zentimeter lang werden können und Wurzeln treiben. Dadurch kann sich das Gewächs nicht nur durch Samen, sondern auch durch Ableger vermehren.

"Habichtskräuter brauchen sehr spezielle ökologische Voraussetzungen", erläutert Detlev Drenckhahn. "Im Spessart können sie gedeihen, weil die Pflege der Wiesen durch Pflegeprämien an die Landwirte gefördert wird, die nur zu bestimmten Zeiträumen zur Sense greifen dürfen. Die begrenzten Mähzeiten sichern das Überleben der Magerwiesen und damit auch das Otto-Habichtskraut."

Mit der Namensgebung würdigt der WWF zum 70. Geburtstag des Unternehmers die Verdienste Michael Ottos für den Schutz der Natur. Er stand von 1994 bis 2012 als ehrenamtlicher Stiftungsratsvorsitzender an der Spitze des WWF Deutschland und ist jetzt dessen Ehren-vorsitzender. Die Naturschutzorganisation im Zeichen des Pandas feiert in diesem Jahr selbst ebenfalls einen runden Geburtstag. In Deutschland wurde sie vor 50 Jahren ins Leben gerufen.
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Größte Vogelfanganlage der Welt entdeckt – Millionen Vögel sterben in Ägypten
NABU startet Kampagne gegen Zugvogelmord

Berlin – Der NABU hat am heutigen Donnerstag eine Kampagne gegen den Zugvogelmord in Ägypten gestartet. Ziel ist es, auf das drastische Ausmaß des kommerziellen Vogelfangs in Nordafrika aufmerksam zu machen und Naturschützer vor Ort in ihrer Arbeit zu unterstützen. Nach dem NABU vorliegenden Informationen versperren Fangnetze Zugvögeln auf einer Strecke von über 700 Kilometern entlang der gesamten ägyptischen Mittelmeerküste – vom Gaza-Streifen im Osten bis zur libyschen Grenze im Westen – den Weg in ihre Überwinterungsgebiete und zurück. Nach Schätzungen von Experten finden hier mindestens zehn Millionen Vögel pro Jahr den Tod an der weltweit größten Vogelfanganlage.

„Der Vogelfang in Ägypten wird zur Todesfalle für Millionen Vögel. Hierunter sind auch seltene Arten wie Wachtelkönig, Bienenfresser, Wiedehopf und Pirol, die wir in Deutschland mit großem Aufwand zu schützen versuchen. Unsere Zugvögel leisten Unglaubliches, indem sie nonstop über das östliche Mittelmeer fliegen. Statt Applaus erwartet sie bei der Ankunft der Tod durch den kommerziellen Fang mit immer effektiveren Techniken“, sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Ägypten habe zwar zahlreiche internationale Konventionen zu Natur- und Vogelschutz unterzeichnet, die laut ägyptischer Verfassung unmittelbar national zu gelten hätten. Dies sei jedoch nur in der Theorie der Fall.

Der NABU hat daher eine Petition an die ägyptische Regierung und die Bundesregierung gestartet und ruft Vogelfreunde dazu auf, diese zu unterzeichnen. Eine zusätzliche Spendenkampagne soll helfen, die lokale Arbeit des ägyptischen Partners im Dachverband BirdLife International zu unterstützen.

„Vogelfang in Ägypten ist seit den Pharaonen bekannt. Die uns jetzt gezeigten Bilder und eigene Recherchen weisen darauf hin, dass der kommerzielle Fang und Handel so stark ist wie nie. Wenn nichts dagegen unternommen wird, kann sich das auf die Bestände bedrohter Zugvögel auswirken. Hauptzielarten der Wilderer in Ägypten sind Wachteln und Turteltauben. Allerdings nehmen die Fänger auch alles andere, was ihnen in die Netze fliegt, gern mit“, so NABU-Vogelschutzexperte Lars Lachmann. Besonders häufig werden Neuntöter, Nachtigallen und Grasmücken gefangen. Die Tiere werden auf Märkten verkauft, Abnehmer sind vermutlich Restaurants in Kairo oder im ägyptischen Hinterland. Das Geschäft ist lukrativ: Wachteln werden für fünf, Singvögel für drei Euro verkauft.

Die erschreckenden Informationen und Bilder zur aktuellen Situation in Ägypten wurden dem NABU von dem Biologen und Journalisten Holger Schulz und dem Fernsehautor Jens-Uwe Heins übergeben, die für Filmaufnahmen des Bayerischen Rundfunks in Ägypten waren. Die Autoren hatten bereits Anfang der 1990er Jahre bei Dreharbeiten in der Region um El Alamein den Fang von Kleinvögeln mit reusenartigen Netzen, die über Büschen und Bäumen gespannt waren, entdeckt und öffentlich gemacht. Damals wurden 80.000 Unterschriften gesammelt und der ägyptischen Botschaft übergeben.

Im Auftrag der NABU-Dachorganisation BirdLife International legte 2005 die kürzlich verstorbene ägyptische Ornithologin Mindy Baha El Din einen ersten umfassenden Bericht über die Jagd auf Zugvögel in Ägypten vor. Demnach wurden schon damals Millionen Zugvögel in Netzen gefangen und mit Luftgewehren erlegt sowie etwa eine Viertelmillion Wachteln und 40.000 Singvögel, vor allem Grasmücken, pro Jahr erbeutet. Zwischen 2008 bis 2010 hatte sich die Situation in Ägypten vorübergehend gebessert, Grund war die Angst vor Vogelgrippe. Seit 2011 nimmt der Fang jedoch wieder stark zu.

„In Ägypten fehlt es derzeit an Regelungen für eine legale Jagd: Die Zuständigkeiten sind unklar und bestehende Vorschriften werden kaum durchgesetzt. Internationaler Druck und Hilfsangebote können hier etwas ändern. Denn Vorschläge zur Verbesserung der Lage gibt es bereits, allerdings fehlte bislang der politische Wille, sie auch umzusetzen“, so Lachmann.
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Baum des Jahres: Das Waldhaus feiert den Wildapfel
Am Donnerstag, 25. April, ab 15 Uhr mit Infos, Saft und Kuchen.

„An apple a day keeps the doctor away!“ Nicht zufällig entstand im frühindustrialisierten und entsprechend ungesunden England des 19. Jahrhunderts diese Redewendung, die vitaminreich auf den Zusammenhang zwischen Eigeninitiative und Arztkosten hinweist (und auch darauf, dass England einer der großen Äpfelproduzenten jener Zeit war). Längst hatten die Menschheit da erkannt, dass der Apfel sie zwar aus dem Paradies befördert hatte, seither aber dank seiner wertvollen Inhaltsstoffe ihrer Gesundheit durchaus förderlich war. Jetzt wurde der Europäische Wildapfel (Malus Sylvestris), auch bekannt als Holzapfel, zum Baum des Jahres 2013 gewählt – und das wird auch in Freiburg gebührend gefeiert.

Um den Apfel im Allgemeinen und den Wildapfel im Besonderen zu würdigen, laden die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, die Jägervereinigung, das städtische Forstamt und das Waldhaus alle Bürgerinnen und Bürger am Tag des Baumes am Donnerstag, 25. April, ab 15 Uhr ins Waldhaus ein. Bei Apfelsaft aus heimischen Streuobstwiesen, Kaffee und Apfelkuchen dürfen sie viele angenehme Aspekte des Apfels kennen und genießen lernen. An einem Infostand gibt es Wissenswertes zum Baum des Jahres, anschließend pflanzen alle gemeinsam in der Nähe des Waldhauses einige Exemplare des Wildapfels. Umrahmt wird die Veranstaltung von den Freiburger Jagdhornbläsern. Der Eintritt ist frei.

Der weltweite „Tag des Baumes“ geht auf den 1872 ausgerufenen „Arbor Day“ in den USA zurück. Am 25. April 1952 pflanzte Bundespräsident Theodor Heuss im Bonner Hofgarten auf Initiative der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald einen Bergahorn und begründete so auch in Deutschland den „Tag des Baumes“. Seit 1989 wird nun hierzulande der Baum des Jahres gekürt.

Im Jahr 2013 steht eine besondere Wildobstbaumart im Mittelpunkt, die aber bis auf ihre Blütezeitraum so unscheinbar wirkt, dass sie von vielen Menschen fast vergessen wurde. Jeder kennt den Apfelbaum, nur wenige sind aber auch mit dem Europäischen Wildapfel (Malus sylvestris) per Du, der gern unauffällig auf Wiesen oder am Waldrand steht. Seine Blätter sind rundlich bis eiförmig und tragen gern kleine, einseitig verbogene, etwas eingezogene Spitzchen. Die maximal 3 cm dicken Früchte sind kaum genießbar, aber immerhin grün bis gelbgrün, höchstens an der Sonnenseite mit Stich ins Rötliche. Charakteristisch ist vor allem die Vielfalt der „Holzfehler“ (Astigkeit, Drehwuchs, Krummschäftigkeit, Knollen, Ovalität oder Exzentrität), die jeden Stamm zu einem Unikat macht. Und auch die Rinde mit ihren dicken Borkenschuppen glänzt wie beim Birnbaum durch Unregelmäßigkeit. Der Stamm weist im Alter in Brusthöhe durchaus noch gute 50 cm Durchmesser auf; beim sächsischen Ort Glashütte steht gar ein Exemplar mit einer Stam dicke von 1,10 Meter. An Höhe erreicht der Wildapfel nie mehr als 10 Meter, an Alter selten mehr als 100 Jahre.

Inzwischen zählt er zu den seltensten Baumarten und ist stark gefährdet. Dabei war es eigentlich der Wildapfel, der seinen Früchten ihren überragenden Platz in unserer Kulturgeschichte sicherte. Vom Zankapfel bis zu seiner erotischen Symbolkraft – der malus (was im Lateinischen auch „schlecht“ bedeutet) hat die Menschheit stets innig bewegt. Ob in der altskandinavischen Snorra-Edda oder der griechischen Sagenwelt – oft waren es goldene Äpfel, deren Verzehr ewige Jugend bescherte und die daher mindestens von Königinnen oder Jungfrauen gehütet werden mussten. Martin Luther (vielleicht aber auch Eduard Mörike) soll gesagt haben: „Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch einen Apfelbaum pflanzen.“ Nun – der globale Spielplan für den 26. April steht noch nicht fest. Das mit dem Bäumchenpflanzen findet aber mit Sicherheit statt, am Donnerstag, 25. April, beim Waldhaus.

Übrigens: Wer dem Wildapfel persönlich begegnen will, sollte den Themenpfad „Heilwirkungen von Baumarten" im Stadtwald- Arboretum Günterstal einschlagen. Entlang des Weges vom Kloster St. Lioba zur Waldgaststätte St. Valentin ist er nicht zu übersehen.
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Gucken ohne zu stören
Forstamt hat im Naturschutzgebiet Rieselfeld neue Plattform zur Vogelbeobachtung erstellt

Umweltbürgermeisterin Gerda Stuchlik lobt bei der heutigen Einweihung den „Naturschutz ohne Zäune“

Summ, brumm oder stumm: Die akusti- und optischen Eindrücke im Naturschutzgebiet (NSG) „Freiburger Rieselfeld“ sind mit keinem anderen Schauplatz im Stadtgebiet zu vergleichen. Zu den besten Beobachtungsstätten zählt die Besucherplattform am Löhliteich, gut 600 Meter südwestlich des ZMF-Geländes. Da die Plattform über die Jahre marode geworden war, hat das Forstamt sie im Herbst 2012 durch einen Neubau mit Holz aus dem Stadtwald ersetzt, dessen Konstruktion eng mit dem Freiburger NABU abgestimmt wurde. Heute wurde die neue Plattform nun von Umweltbürgermeisterin Gerda Stuchlik und Forstamtsleiter Hans Burgbacher eingeweiht.

Dabei betonte Stuchlik: „Kleine und große Vogelfreundinnen und Vogelfreunde können wieder von sicherer Warte aus das Feuchtgebiet einsehen, ohne die Vögel zu stören. Durch diesen Naturschutz ohne Zäune wollen wir das Erlebnis in und mit der Natur ermöglichen und fördern.“ Erreicht wird dies durch die Verschalung und Bedachung der Plattform: Schmale Beobachtungsluken geben den Blick frei, die Vögel nehmen die Menschen jedoch nicht wahr.

Und das ist gut so, denn im NSG Freiburger Rieselfeld ist die Tierwelt gegenüber den Menschen deutlich in der Überzahl. Über 200 Vogelarten wurden hier schon nachgewiesen, regelmäßig ziehen Greifvögel ihre Kreise, und mit etwas Glück schwirrt die auffällige nPlattbauchlibelle heran, oder Schnepfen wie der Bruchwasserläufer stelzen am Publikum vorbei.

Den besten Überblick gewährt die neue Aussichtsplattform, die aus vier Metern Höhe mitten im Naturschutzgebiet auf den Löhliteich und weit darüber hinaus blickt. Das verwendete Holz stammt aus dem nachhaltig bewirtschafteten, nach FSC-Standard zertifizierten Stadtwald. Insgesamt beliefen sich die Baukosten auf 4000 Euro.

Die Geschichte des Naturschutzgebietes Rieselfeld ist eng mit dem gleichnamigen Stadtteil verwoben, für den der Gemeinderat 1991 insgesamt 78 Hektar Baufläche ausgewiesen hatte. Zum Ausgleich wurde mit diversen Maßnahmen der hohe ökologische Wert der verbleibenden zwei Drittel des Rieselfeldes erhalten und entwickelt. So wurde 1995 das Naturschutzgebiet ausgewiesen, um die reich strukturierte, kleinparzellierte Landschaft dauerhaft zu sichern. In der Folgezeit erfolgte dann die Aufnahme des NSG Rieselfeld in das europäische Schutzgebietssystem Natura 2000, und zwar sowohl als Vogelschutz- wie auch als FFH- Gebiet (Fauna-Flora-Habitat).

Seit 2001 erlaubt zudem ein 5 Kilometer langer Naturerlebnispfad Besuchern, die Fauna und Flora der Feuchtwiesen zu beobachten. 27 Stationen informieren über die Geschichte des Rieselfeldes, die Funktionsweise der früher betriebenen Abwasserbehandlung und die örtliche Tier- und Pflanzenwelt. Die Schautafeln sind groß, die Texte kurz und bieten einen raschen Überblick. Pflastersteinquadrate entlang des Lehrpfades weisen den Weg zu den Stationen. An Wegkreuzungen geben Robinienpfähle die Richtung an. Zu den markanten Punkten auf diesem Pfad zählt die Beobachtungsplattform, die 2001 eröffnet und nun erneuert wurde.

Übrigens: Eine 50-seitige Broschüre informiert ausführlich über das Naturschutzgebiet Freiburger Rieselfeld. Sie ist kostenlos herunterzuladen unter www.freiburg.de/pb/,Lde/234952.html.
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Klimaschutz zum Anfassen ausgezeichnet
Klimaschutzpreis „Climate First“ der Stadt Freiburg für die pädagogische Arbeit des fesa e.V.

Freiburg, 15.04.2013: „Klimaschutz zum Anfassen“ hat den Klimaschutzpreis „Climate First“ der Stadt Freiburg gewonnen. Der mit 2.500 Euro dotierte zweite Preis ging an das fesa-Projekt, das Grundschüler für das Thema Klimaschutz sensibilisiert. Rund 290 Schulklassen hat das pädagogische Team des fesa e.V. schon besucht und für die potenziellen Klimaschützer von morgen einen ersten Kontakt hergestellt. Anhand von Alltagsgegenständen erfahren die Kinder bei der Unterrichtseinheit, was sie selbst für den Klimaschutz tun können.

Handgreiflich geht es zur Sache beim fesa-Projekt „Klimaschutz zum Anfassen“. Verschiedene Alltagsgegenstände, wie eine Regio-Karte, ein Schulheft aus Recyclingpapier, ein Bioapfel oder eine ausschaltbare Steckerleiste machen den Kindern anschaulich, welche ganz akuten Handlungen auf den Klimaschutz einwirken. Ob Wohnen, Mobilität, Ernährung oder Konsum – in allen Bereichen können auch schon Grundschüler aktiv werden. Und natürlich geben sie das erworbene Wissen auch in ihren Familien weiter. „Die Kinder erfahren in der Unterrichtseinheit, was sie selbst ganz konkret für den Klimaschutz tun können“, so Projektleiterin Stefanie Witt. „Das schafft eine positive, motivierende Grundhaltung, auf der später aufgebaut werden kann.“

Am Anfang der spannenden 90 Minuten, die eine Einheit „Klimaschutz zum Anfassen“ dauert, steht eine bildhafte Erarbeitung des Themas Klimawandel. „Einige Viertklässler haben schon von Klimawandel und Klimaschutz gehört“, sagt Stefanie Witt. „Für viele ist es aber doch ein ganz neues Thema.“ Die meisten Kinder sind sehr interessiert, vor allem wenn es dann darum geht, wie sie selbst und ihre Familien im Alltag das Klima schützen können. In Gruppenarbeit mit Quizcharakter erarbeiten die Kinder mit Gegenständen und fröhlich bebilderten Karten ihre Handlungsspielräume. „Gerade im Grundschulalter sind die Kinder offen für neue Themen“, so Stefanie Witt. „Auf diese Weise legt diese Unterrichtseinheit einen ersten Grundstein für die Klimaschützer von morgen.“ Die Lehrerinnen und Lehrer bekommen eine Liste mit Materialien an die Hand, mit deren Hilfe sie das Thema weiter vertiefen können.

Die Projektentwicklung 2009 konnte durch Preisgelder aus dem DM-Wettbewerb „Sei ein Futurist“, durch das Agenda21 Büro und den Ideenwettbewerb „Unendlich viel Energie“ finanziert werden. Für Schulklassen in Freiburg gibt es eine Unterstützung der Freiburger Bürgerstiftung finanziert mit Hilfe der Volksbank Freiburg und der EWS Schönau. Seit dem Schuljahr 2011/12 fördert die badenova die Unterrichtsbesuche an Schulen in ganz Südbaden. Auch dieses Jahr ist das fesa-Team wieder an 130 Schulen zu Gast.

„Wir freuen uns sehr über den Climate First Preis für Klimaschutz zum Anfassen“, sagt auch fesa-Geschäftsführerin Diana Sträuber. „Nachdem das Projekt im Rahmen der UN-Dekade Bildung für nachhaltige Entwicklung 2012/13 ausgezeichnet wurde, bekommt es jetzt auch die Anerkennung der Stadt Freiburg. Auch im nächsten Schuljahr kann der fesa e.V. so in viele Kinderherzen einen Samen für nachhaltiges Leben und Handeln legen.“

Der fesa e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, der sich seit 1993 erfolgreich für den Ausbau der Erneuerbaren Energien und für die Energiewende in der Region Freiburg engagiert. Mit unserer Arbeit sensibilisieren wir die Menschen für Erneuerbare Energien und Energie-effizienz, schlagen mit innovativen Projekten neue Wege ein und schaffen über unser Netzwerk wichtige Kontakte zu Verantwortlichen in Politik, Wirtschaft und Verbänden. Über unsere Zeitschrift "SolarRegion", Veranstaltungen und Newsletter informieren wir aktuell über Themen aus den Bereichen Wind-, Solar- und Bioenergie, Geothermie sowie Energieeffizienz.
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TERMINE Mai 2013 beim Samstags-Forum Regio Freiburg
Samstags-Forum Regio Freiburg - Vorträge und Führung anläßlich der bundesweiten Woche der Sonne 2013

4. Mai, 10.30 Uhr, Universität Freiburg i.Br., Stadtmitte, Platz der Universität, Hörsaal 1015 im Kollegiengebäude I

"10 Jahre Energie-3Regio: Vereine und Bürgerschaft aktiv. Vorbild-Projekte und was ist jetzt nötig in der Region?"
Dr. Georg Löser, ECOtrinova e.V.;

"Auf dem Weg zur 100-Prozent-Erneuerbare Energien-Region mit Energieeinsparung und erneuerbaren Energien. Ergebnisse der
neuen Studie der Energieagentur Regio Freiburg für FWTM",
Dipl.-Ing. Christian Neumann, Bereichsleiter Technik Energieagentur Regio Freiburg

12:50 Uhr, Führung zur neuen 2500-kW-Solarstrom-Großanlage und weiteren Anlagen auf der ehemaligen Mülldeponie Eichelbuck im Mooswald.
Dieter Bootz, ASF Abfallwirtschaft Freiburg.

Der Eintritt ist frei, zur Führung ist Anmeldung erbeten an ecotrinova@web.de oder T. 0761-2168730.
Schirmherrin ist Umweltbürgermeisterin Gerda Stuchlik, Freiburg.
Veranstalter sind ECOtrinova e.V. und u-asta Umweltreferat mit Klimabündnis Freiburg, Agenda 21-Büro Freiburg, Energieagentur Regio Freiburg und Weiteren.
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