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Dienstag, 19. März 2024
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Verschiedenes

 
Shop den Wald!
… heißt das Motto eines neuen Supermarktes in Deutschland.

Exklusiv von der Ideen-Expo Hannover ins WaldHaus nach Freiburg

Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) hat das breite Angebot an
Geschäften in Deutschland mit einem Wald-Supermarkt ergänzt. Der WaldSupermarkt
macht nach der Ideen-Expo in Hannover nun Station im WaldHaus
Freiburg. Dort kann in den Sommerferien mittwochs und freitags von 14 bis 17 Uhr
kostenlos der Einkaufskorb gefüllt werden.

Wer den Shop im WaldHaus besucht, hat die Aufgabe unter zig Produkten diejenigen
in den Einkaufskorb zu legen, die aus dem Wald kommen. Beim anschließenden
Scannen der Ware an der Kasse erfahren die „Kunden“, ob sie richtig gelegen
haben. In einem Quiz können sie dann ihr Wissen zu den Produkten erweitern und
Zusatzpunkte gewinnen. Wer weiß schon, was Kaugummi, Fußbälle und
Wimperntusche mit dem Wald zu tun haben? Oder aus welchen Regionen der Erde
die Rohstoffe für diese Produkte stammen? Wie in einem richtigen Supermarkt
erhalten die Kunden am Ende einen Kassenbon mit ihrer Punktzahl. Hier heißt das
Spiel nicht „Wer wird Millionär?“, sondern „Wer wird Wald-Meister?“.

„Die Besucherinnen und Besucher sind absolut überrascht, wie viele Produkte des
täglichen Konsums aus dem Wald oder von Waldprodukten stammen. Gleichzeitig
wird deutlich, wie wichtig es ist, die Wälder weltweit zu erhalten und zu schützen“,
erläutert Markus Müller, Leiter des Waldhauses. Alle sind herzlich eingeladen, den
Waldshop auszuprobieren.

Die interaktive Ausstellungseinheit „Shop den Wald!“ wurde vom Bundesministerium
für Ernährung und Landwirtschaft gefördert.
 
 

 
Faltblatt „Hunde im Naturschutzgebiet“
Um rücksichtsvolles Verhalten in Naturschutzgebieten wirbt das
Umweltschutzamt seit ein paar Wochen mit einem neuen
Informationsfaltblatt bei Hundebesitzerinnen und -besitzern. Das
Faltblatt „Hunde im Naturschutzgebiet“ informiert über Regeln, die
aus Sicht des Natur- und Artenschutzes von Hundebesitzenden
beim Ausführen ihrer Vierbeiner in Naturschutzgebieten zu
beachten sind und erklärt die Gründe dafür.

Naturschutzgebiete sind in der Kategorie der Schutzgebiete die
bedeutendste und strengste in Deutschland. Der Schutz von Tierund
Pflanzenarten samt ihrer Lebensräume hat hier absoluten
Vorrang. In den Verordnungen zu den Freiburger
Naturschutzgebieten ist zum Schutz der wildlebenden Tiere und
Pflanzen geregelt, dass Hundehaltende ihre Vierbeiner anleinen
müssen. Vor allem in der Brut- und Aufzuchtszeit sind
freilaufende und stöbernde Hunde eine Gefahr für viele
Vogelarten. Durch die stöbernden Hunde werden bodenbrütende
Vögel aufgeschreckt. Sie lassen das Nest zurück und ihre Jungen
werden zur leichten Beute für Nesträuber. Auch im Winter zehren
die permanenten Störungen durch freilaufende Hunde enorm an
den überlebensnotwendigen Fettreserven vieler Wildtiere. Aber
nicht nur für Wildtiere sind freilaufende Hunde ein Problem. Ihre
Hinterlassenschaften düngen und verunreinigen Wiesen und
Weiden, was bestimmte seltene Pflanzenarten zurückdrängt und
zu Problemen bei der Verwertung der Heuernte führen kann.

Das Informationsfaltblatt will bei den Hundebesitzenden für eine
umsichtige naturverträgliche Nutzung der Freiburger
Naturschutzgebiete werben. Er liegt beim Bürgeramt, bei den
Servicestellen für Hundesteuer, bei den Ortsverwaltungen und
beim Umweltschutzamt aus. Zusätzlich werden die
Naturschutzwarte, die sich ehrenamtlich an der Betreuung der
Naturschutzgebiete beteiligen, das Faltblatt zur Aufklärung von
Hundebesitzerinnen und Hundebesitzern vor Ort nutzen.

Wo die insgesamt sieben Naturschutzgebiete in Freiburg liegen,
ist der Karten auf dem Faltblatt zu entnehmen.
 
 

 
NABU: Fehmarnbelt-Querung rückt in weite Ferne
Verzögerung ist weiterer Sargnagel für Mammutvorhaben

Mit der am heutigen Donnerstag angekündigten, neuerlichen Verzögerung bei der Fehmarnbelt-Querung steigt aus NABU-Sicht die Wahrscheinlichkeit, dass das Vorhaben niemals realisiert werden wird. Die erneute Verzögerung hatte Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Reinhard Meyer nach einem Treffen mit dem dänischen Minister Hans Christian Schmidt signalisiert.

NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller: „Das ist eine gute Nachricht für den ökologisch sensiblen Fehmarnbelt. Die neuerliche Verzögerung ist ein weiterer Sargnagel für das infrastrukturell überflüssige und ökologisch höchst riskante Vorhaben. Je schneller das Projekt jetzt endgültig begraben wird, desto besser für die Natur und Umwelt und die Menschen in der betroffenen Region Ostholstein.“

Im Jahr der Unterzeichnung des Staatsvertrages 2008 zwischen Deutschland und dem Königreich Dänemark sei die Eröffnung der Fehmarnbelt-Querung für 2015 prognostiziert worden, die Kosten hätten allein für die damals noch geplante Brückenkonstruktion bei 4,2 Milliarden Euro gelegen. Laut letzter Kostenschätzung kostet das Vorhaben bei stagnierenden Verkehrsprognosen 7,4 Milliarden Euro und kommt nunmehr aller Wahrscheinlichkeit eine ganze Dekade später.
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NABU veröffentlicht Jahresbericht 2014
560.000 Mitglieder und Förderer

Biologische Vielfalt in der Dauerkrise - Schlechter Zustand der Agrarlandschaft - EU-Naturschutz stärken

Der NABU ist auch 2014 weiter gewachsen. Mit 560.000 Mitgliedern und Förderern (Vorjahr: 540.000) bleibt der NABU der mitgliederstärkste deutsche Umweltverband. Der NABU erzielte gegenüber dem Vorjahr über acht Prozent mehr an Einnahmen und konnte 34,9 Millionen Euro für den Natur- und Umweltschutz ausgeben.

„Der Natur- und Umweltschutz liegt vielen Menschen am Herzen, das zeigt die ausdauernde und wachsende Unterstützung unserer Mitglieder und Förderer und das große ehrenamtliche Engagement im NABU“, sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke bei der Vorstellung des Jahresberichts in Berlin. Die wichtige Basis des NABU bleibt die ehrenamtliche Naturschutzarbeit vor Ort: in über 2.000 Gruppen setzen sich 37.000 NABU-Mitglieder ehrenamtlich für Natur- und Artenschutz ein.

„Trotz der Begeisterung vieler Menschen für die Umwelt, befindet sich die biologische Vielfalt in der Dauerkrise“, so Tschimpke. Die Bundesregierung selber habe sich Anfang dieses Jahres ein schlechtes Zeugnis mit der Vorstellung des aktuellen Indikatorenberichtes zur Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt ausgestellt. Zwischen Ist-Zustand und Ziel klafften breite Lücken. Inzwischen sei jede dritte in Deutschland untersuchte Art gefährdet, so das Ergebnis des Artenschutzberichtes des Bundesamtes für Naturschutz (BfN). Auch innerhalb der gesamten Europäischen Union gelten 77 Prozent der Ökosysteme als geschädigt.

Sorgen machten Naturschützern vor allem die Arten der Agrarlandschaft, wo Bestandsgrößen mehrerer Vogelarten wie Kiebitz oder Feldlerche bei nur knapp über 50 Prozent der für 2015 angestrebten Werte lägen. „Die EU-Agrarpolitik trägt immer noch maßgeblich zum Artenverlust bei. Wir brauchen ein Umsteuern zu mehr Naturschutz in der Landwirtschaft. Ferner hapert es bei der Umsetzung, Durchsetzung und Finanzierung. Dies gilt für Natura 2000, dem inzwischen größten Schutzgebietsnetz der Welt, aber auch außerhalb von Schutzgebieten“, so Tschimpke. Hier seien vor allem die Landesregierungen in der Pflicht.

Der NABU begrüßte, dass sich die Bundesregierung in einem Schreiben Anfang Juli an EU-Umweltkommissar Vella für eine Beibehaltung der EU-Naturschutzrichtlinien ausgesprochen hat. In seinem Engagement für die beiden Richtlinien und Natura 2000 sieht sich der NABU auch in der überwältigenden Resonanz auf eine EU-Bürgerbefragung bestärkt. Mehr als eine halbe Million Menschen und mindestens 94 Prozent aller Teilnehmer äußerten darin ihr Unverständnis über die von EU-Kommissionspräsident Juncker angekündigten Änderungen der Naturschutzrichtlinien. „Wir brauchen keine Neuverhandlung, die in einer massiven Schwächung des Arten- und Naturschutzrechts enden könnte, sondern endlich die konsequente Umsetzung des EU-Naturschutzrechts“, so Tschimpke.

Die internationale Arbeit des NABU war im vergangenen Jahr insgesamt erfolgreich: So konnte das erste große, von der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) geförderte Projekt im indonesischen Harapan-Regenwald mit der Wiederherstellung von 100.000 Hektar Tieflandregenwald abgeschlossen werden.

Ein weiteres Kernthema des NABU ist die naturverträgliche Energiewende. Zwar hat die Bundesregierung auf Initiative des NABU das Kompetenzzentrum Naturschutz und Energiewende auf den Weg gebracht mit dem Ziel, zur Versachlichung der Debatten und zur Vermeidung von Konflikten vor Ort beizutragen. Aufgrund zahlreicher bürokratischer Hürden und Unklarheiten zur Trägerschaft kommt das Projekt allerdings weiterhin nur schleppend voran.

Insgesamt blieb die Energie- und Klimapolitik der Großen Koalition hinter den Erwartungen zurück – auch mit Blick auf das globale Klimaschutzabkommen, das im Dezember in Paris verhandelt werden soll. „Der Schlüsselfaktor für eine naturverträgliche Energiewende, die Energieeffizienz, wurde bislang sträflich vernachlässigt“, so Tschimpke. Das „Aktionsprogramm Klimaschutz 2020“ und der „Nationale Aktionsplan Energieeffizienz“, seien zwei wesentliche Maßnahmenpläne, um die selbstgesteckten Klimaschutzziele bis zum Jahr 2020 noch zu erreichen. Die Programme krankten noch immer an ihrer „Hätte-Könnte-Sollte“- Formulierung. Negative Beispiele seien die steuerliche Förderung von Gebäudesanierungsmaßnahmen, die aufgrund von länderspezifischen Partikularinteressen vom Tisch sei, sowie der kürzlich von Bundeswirtschaftsminister Gabriel geforderte und anschließend gekippte Klimaschutzbeitrag. Dieser hätte die notwendige CO2-Minderung im Stromsektor erbracht, und das zu einem Bruchteil der Kosten der zäh ausgehandelten Kapazitätsreserve durch Braunkohlekraftwerke, die sich wahrscheinlich nicht mal mit EU-Beihilferecht vereinbaren lässt. Der NABU spricht sich weiterhin für ein klares Verbot der Fracking-Technologie in Deutschland aus.

Neben dem Moorschutz bleiben die Fortschreibung des Nationalen Naturerbes und die Renaturierung der Unteren Havel Schwerpunkte der Verbandsarbeit. Im Jahr 2005 hatte der NABU an der Unteren Havelniederung das größte europäische Projekt zur Renaturierung eines Flusses gestartet. Nach mehreren Jahren der Vorbereitung und Planung konnte jetzt mit den praktischen Arbeiten begonnen werden. In den kommenden Jahren soll der Fluss auf 90 Kilometern Länge seine einstige Vielfalt zurückerobern. Der NABU werde sich auch weiter verstärkt für den Schutz und die Schaffung naturnaher Gewässer und Auen engagieren, damit diese wieder ihre Funktionen für den Natur- und Hochwasserschutz erfüllen könnten. So müsse das auf Initiative des NABU vereinbarte Bundesprogramm Blaues Band noch in dieser Legislaturperiode verabschiedet werden, so Tschimpke. Im Fokus ständen die 7300 Kilometer Bundeswasserstraßen, wo aus Naturschutzsicht ein besonderer Handlungsbedarf bestehe.

Im Mittelpunkt der Öffentlichkeitsarbeit des gesamten Verbandes steht die im Frühjahr gestartete NABU-Imagekampagne. Unter dem Motto „Wir sind, was wir tun. Die Naturschutzmacher.“, will der NABU Menschen für die Natur und den Naturschutz begeistern.
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NABU-Storchenbilanz: Im Westen gut, im Osten trüb
Späte Rückkehr und Trockenheit sorgen für wenig Nachwuchs im storchenreichsten Bundesland

In diesen Tagen macht sich der diesjährige Storchennachwuchs auf seine erste lange Reise in die südlichen Winterquartiere. Die Elterntiere gönnen sich noch ein paar Tage Ruhe, bevor auch sie folgen. Die Storchenschützer des NABU ziehen eine erste Bilanz: „Wie schon in den Vorjahren entwickeln sich die Storchenbestände im Osten und Westen der Bundesrepublik sehr unterschiedlich“, so Christoph Kaatz von der NABU-Bundesarbeitsgruppe Weißstorchenschutz. Während man in den westlichen Bundesländern Zunahmen verzeichnete, gäbe es in den Hauptverbreitungsgebieten des Weißstorches östlich der Elbe leichte Bestandsrückgänge.

Dabei begann die Brutsaison bundesweit vielversprechend: Wie gewohnt kamen die Tiere, die in Spanien überwinterten, schon sehr zeitig in ihre Brutgebiete zurück. Auch die ersten Ostzieher waren bereits Anfang April wieder in ihren ostdeutschen Brutgebieten angekommen. Danach jedoch wurden die noch ziehenden Weißstörche durch ungünstige Witterung auf ihrer Reise behindert. So kamen letztendlich doch viele erst spät in ihre Nester zurück. „Zu spät, um noch mit einer erfolgreichen Brut zu starten“, so Kaatz.

„In Brandenburg zog ein Storchenpaar im Schnitt weniger als zwei Jungtiere groß“, meldete Landesbetreuer Bernd Ludwig. Dies reiche in Deutschlands storchenreichstem Bundesland in diesem Jahr nicht zum Bestandserhalt aus. Hinzu komme, dass durch die enorme Ausweitung des großflächigen Mais-, Raps- und Sonnenblumenanbaus in Brandenburg der Lebensraum der Weißstörche ohnehin immer kleiner wird. In Westdeutschland hingegen war die Witterung für die Störche gut und ein sogenanntes „Mäusejahr“ sorgte für viel Futter, so dass hier überdurchschnittlich viele Jungstörche in den Nestern groß wurden.

Im vergangenen Jahr brüteten allein in Brandenburg 1.400 Paare, in Deutschland insgesamt über 6.100 Weißstorchpaare. „So viele werden es in diesem Jahr allerdings nicht“, sagte Kaatz. Die endgültigen Zahlen liegen zum Jahresende vor.

Auch die ersten besenderten NABU-Störche haben ihre Reise in den Süden angetreten: Mit Hilfe der Satelliten-Telemetrie kann der Storchenzug von Adele, Gustav, Michael, Ronja und Junior in einer interaktiven Karte verfolgt werden. Außerdem analysiert und kommentiert NABU-Storchenexperte Kai-Michael Thomsen die Daten im neuen NABU-Blog „Störche auf Reisen“.
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NABU: Projekt Fehmarnbeltquerung endgültig beenden
Steuerzahler entlasten und ökologisches Desaster für Ostsee vermeiden

Der NABU hat seine Kritik am Projekt der Festen Fehmarnbeltquerung (FFBQ) am heutigen Freitag erneuert. Hintergrund sind aktuelle Berichte, dass Dänemark wegen Verzögerungen auf deutscher Seite mit einem endgültigen Ja zum Fehmarnbelttunnel zögert.

Dazu erklärt NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller: „Der Zeitpunkt ist gekommen, das Projekt ohne große Schäden für den Steuerzahler endgültig zu beenden und damit ein ökologisches Desaster für die gesamte Ostsee zu vermeiden. Angesichts der ungeklärten Fragen der EU-Fördermittel, ausufernder Kosten und völliger Unklarheit, wie die deutsche Hinterlandanbindung realisiert werden soll, wäre es kaum verwunderlich, dass zuletzt auch der Rückhalt für die FFBQ auch in Dänemark schwindet.“
 
 

 
Todesfalle Stromleitung
Ungesicherte Masten gefährden Jungstörche

Zahlreiche Netzbetreiber ignorieren gesetzliche Vorgabe

Der NABU befürchtet in diesem Jahr viele tote Jungvögel durch ungesicherte Stromleitungen. Allein in den vergangenen vier Wochen wurden sechs tote Weißstörche gemeldet, die an Verbrennungen von Stromschlägen starben. „Jeder einzelne Tod dieser seltenen Vögel hätte verhindert werden können, wenn die Energieversorger ihrer Verpflichtung nachgekommen wären, die Masten vogelsicher zu machen. Bereits Ende 2012 ist die zehnjährige gesetzliche Übergangszeit zur Nachrüstung abgelaufen. Doch weil an vielen Orten die Kontrollen fehlen, ignorieren zahlreiche Energieversorger die Auflagen oder setzen immer noch wirkungslose Schutzvorrichtungen ein“, sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke.

Wie viele Vögel jedes Jahr in Deutschland durch Stromschläge an ungesicherten Mittelspannungsleitungen und Oberleitungen der Bahn sterben, ist unbekannt. Bundesweit gibt es kein einheitliches System zur Erfassung. In den meisten Fällen handelt es sich um Zufallsfunde durch ehrenamtliche Naturschützer, wenn sie in ihrem Umfeld Stromleitungen kontrollieren. Allein für Brandenburg weist die Staatliche Vogelschutzwarte 353 Weißstörche nach, die in den vergangenen 20 Jahren an Verbrennungen von Stromschlägen starben.

„Sehr viele Stromschlagopfer werden gar nicht gefunden. Deswegen müssen wir leider von einer sehr hohen Dunkelziffer ausgehen und schätzen, dass tausende Großvögel in den vergangenen drei Jahren auf diese Weise getötet wurden. Dabei sollte die Zahl eigentlich längst bei null liegen. Um dieses Ziel möglichst schnell zu erreichen, müssen die Naturschutzbehörden der Bundesländer die Masten in ihren Regionen endlich systematischer auf fehlende Nachrüstung hin kontrollieren“, so der NABU-Präsident. Spätestens zum 1. Januar 2013 hätten alle Energieversorger ihre nicht und bisher unzulänglich gesicherten Masten entschärfen müssen. Zu den verpflichtenden Neuerungen gehören statt den wirkungslosen Büschelabweisern Abdeckungen über den Isolatoren und Ummantelungen der abgehenden Leitungen.

Über 50 Prozent aller gemeldeten Opfer sind Weißstörche, da sie auf den Masten schlafen oder gar brüten. Auch für Greifvögel und Eulen (33 Prozent) werden ungesicherte Masten zur tödlichen Gefahr, wenn sie einen als Sitzwarte auswählen, darunter seltene Arten wie Rotmilane, Uhus oder sogar Steinadler.

Doch nicht nur an ungesicherten Mittelspannungsmasten lauern Gefahren für Vögel. Auch an Hochspannungsleitungen sterben zahlreiche Tiere. Vor allem wenn die Leitungen durch Vogelrastgebiete führen oder entlang von wichtigen Vogelzugkorridoren liegen. Mehrere Einzelstudien wiesen nach, dass dort pro Leitungskilometer mehrere hundert Vögel im Jahr durch Kollisionen ums Leben kommen können. Besonders betroffen sind Störche, Kraniche, Wasservögel, Wiesenbrüter und Schwärme von Kleinvögeln. Sie können die Entfernung zu den Leitungen nicht richtig einschätzen oder erkennen sie zu spät, sind zu schnell oder unwendig, um auszuweichen.

Daher müssen bei den vielen derzeit neu geplanten Trassen vogelreiche Gebiete möglichst umgangen werden. Zusätzlich können spezielle Markierungen am besonders schlecht zu sehenden Blitzschutzkabel über den Leitern die Kollisionsgefahr um bis zu 90 Prozent verringern. Doch diese speziellen Markierungen werden von den Behörden noch zu selten eingefordert. „Netzbetreiber sind bei Neubauprojekten verpflichtet, die verursachten Umweltbeeinträchtigungen zu kompensieren. Also sollten auch Bestandsleitungen in Gebieten mit hohem Vogelaufkommen nachgerüstet werden“, sagt Eric Neuling, NABU-Stromnetzexperte.

Der NABU fordert beim Ausbau der Stromnetze stärker auf Erdkabel zu setzen. Sie entlasten nicht nur die Anwohner, sondern verringern negative Auswirkungen auf die Vogelwelt. „Doch da auch Erdkabel Umweltprobleme mit sich bringen, beispielsweise durch die Verlegung in Wäldern, wäre die beste Lösung weniger Strom zu verbrauchen. Durch Stromsparen und eine höhere Energieeffizienz könnten auf zahlreiche Kilometer Leitungen verzichtet werden“, so Neuling.
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NABU und SEA LIFE Trust gegen die Müllhalde Meer
Ausstellungen in allen deutschen SEA LIFE Aquarien eröffnet

Mehr als zehn Millionen Tonnen Plastikmüll landen jedes Jahr in unseren Meeren – mit verheerenden Folgen für unsere Umwelt. Mit einer gemeinsamen Informationskampagne wollen NABU und SEA LIFE Trust auf die Verschmutzung der Meere aufmerksam machen. Dazu ist ab dem 18. August in allen acht deutschen SEA LIFE Aquarien drei Monate lang ein Ausstellungsmodul über die Folgen des Plastiks für unsere Meere zu sehen.

Insbesondere zur Urlaubszeit sticht an Stränden der Müll ins Auge: Flaschen, Zigarettenstummel und Verpackungen gehören zu den unliebsamen Begleitern der Erholung. Dabei ist der Müll, der an unseren Stränden wieder angespült wird, nur ein Bruchteil jenes Mülls, der im Meer treibt. Nur etwa 15 Prozent erreichen wieder die Küste, die restlichen 70 Prozent sinken zum Meeresgrund und weitere 15 Prozent treiben an der Meeresoberfläche.

Im Rahmen ihrer gemeinsamen Informationskampagne geben der NABU und SEA LIFE Trust Antworten auf die häufigsten Fragen zum Müll im Meer und zeigen Möglichkeiten, wie jeder Einzelne für den Schutz der Ozeane aktiv werden kann. Darüber hinaus gibt es eine begleitende Vortragsreihe sowie ein Mitmachspiel mit Gewinnen.

„Der Fokus unserer gemeinsamen Aktion liegt auf den typischen Fundstücken Plastiktüten, Zigarettenkippen aber auch Mikroplastik. Beispielsweise ist nur Wenigen bekannt, dass auch die Filter von Zigaretten aus Kunststoff bestehen. Plastiktüten brauchen bis zu 20 Jahre, bis sie im Meer zerfallen. In zahlreichen Kosmetikprodukten finden sich kleinste Plastikpartikel – das sind nur einige der Fakten, die wir vermitteln wollen“, erläutert Kim Detloff, NABU-Meeresschutzexperte.

Ganz verschwinden wird das Plastik aus unserer Umwelt wohl nie. Es zerfällt nur in immer kleinere Bruchstücke und treibt dann als Mikroplastik in unseren Meeren. „NABU und SEA LIFE Trust haben sich zum Ziel gesetzt, die Plastikverschmutzung einzudämmen und das öffentliche Bewusstsein zu stärken, Plastikeinträge in unsere Meere zu vermeiden“, erklärt Andy Bool, Leiter des SEA LIFE Trust.

Die Ausstellung ist bis Ende Oktober in folgenden SEA LIFE Aquarien zu sehen: Berlin, Hannover, Königswinter, Konstanz, Oberhausen, München, Speyer, Timmendorfer Strand.
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