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Dienstag, 19. März 2024
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Verschiedenes

 
Schlechte Grundwassersituation am Oberrhein
Die verdünnte Spitze der Grundwasser-Versalzungs-Fahne der elsässischen Kaliminen ist längst in Breisach angekommen, doch nicht die Verursacher tragen die Kosten für die bereits entstandenen, massiven Schäden und für die geplanten 4,7 Millionen Euro Anschlusskosten an den Brunnen in Hausen, sondern die Menschen in Breisach und das Land Baden-Württemberg.

Eine umfassende, aufwendige, grenzüberschreitende Studie "GRENZÜBERSCHREITENDE BESTANDSAUFNAHME DER GRUNDWASSERQUALITÄT IM OBERRHEINGRABEN", die in den Medien erstaunlicherweise fast keine Resonanz gefunden hat, zeigt die massiven Grundwasserprobleme überdeutlich.

"Insgesamt wurden 172 Parameter an über 1‘500 Messstellen von Basel bis Mainz analysiert.(...) Die Untersuchungen ergaben ein breites Spektrum von Schadstoffen menschlichen Ursprungs im Grundwasser. Bei wenigstens einem der gemessenen Parameter erfüllten 44 % der Grundwassermessstellen im Oberrheingraben die gemeinsamen Kriterien für Trinkwasserqualität nicht. Im Vergleich zu 2009 ist keine Verbesserung der allgemeinen Grundwasserbeschaffenheit festzustellen", schreiben die Verfasser der Studie in einer Pressemitteilung. "Nitrat ist nach wie vor der Stoff mit den meisten Grenzwertüberschreitungen im Grundwasser des Oberrheingrabens und nur hier gab es zumindest in Baden Württemberg minimale Verbesserungen. Die Räume nördlicher Kaiserstuhlrand und Markgräflerland, der Westrand des elsässischen Grundwasserleiters sowie der Norden des Untersuchungsgebietes sind hinsichtlich des Grenzwertes von 50 mg/Liter weiterhin problematisch. Pflanzenschutzmittel und ihre Abbauprodukte wurden im Untersuchungsgebiet flächendeckend nachgewiesen. Fast 90% der untersuchten Pflanzenschutzmittelwirkstoffe und Abbauprodukte, für die es einen Trinkwassergrenzwert gibt, wurden in einem Viertel des Messnetzes mindestens einmal gefunden. Neuartige Spurenstoffe wurden erstmals in dieser Größenordnung untersucht. Einige dieser Substanzen waren im Grundwasser des Oberrheingrabens häufig nachweisbar."

Für BUND-Geschäftsführer Axel Mayer zeigt diese Studie, dass in Sachen Grundwasser viel geredet und wenig gehandelt wird. In den letzten 50 Jahren hat der Druck des BUND und der Umweltbewegung dazu geführt, dass es in vielen Umweltbereichen große Fortschritte gegeben hat (Luftreinhaltung, Wasserqualität der Fließgewässer...), doch in Sachen Grundwasserqualität ist der ökologische Fortschritt langsamer als eine Schnecke.

Die massiven Probleme zeigen sich in Südbaden an vielen aktuellen Einzelbeispielen:

- Seit dem Jahr 1997 engagiert sich der BUND für die Sanierung der Salz-Abraumhalde in Buggingen. Die jetzt bekannt gewordenen Eintragsmengen von bis zu 2,5 Tonnen Salz/täglich(!) ins Grundwasser übertreffen bei weitem unsere schlimmsten Befürchtungen und werfen ein Schlaglicht auf das absolute Versagen der Behörden. An der skandalösen Verzögerung der Sanierung zeigt sich das geringe Interesse am Grund- und Trinkwasser überdeutlich.

- Erschreckend sind die gezielt ablenkenden Nischendebatten, die mit großer Heftigkeit geführt werden. Während wir reale, massive Probleme mit Nitrat, Salz, Pflanzengiften und neuartigen Spurenstoffen haben, wird im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald über die scheinbaren "Gefahren" von Windrädern für das Grundwasser heftigst diskutiert. Wir erleben nicht nur an diesem Beispiel, wie immer häufiger mit vorgeschobenen Umweltargumenten vollkommen andere Ziele verfolgt werden.

- Seit Dezember 2018 haben die Menschen in Wyhl endlich wieder trinkbares, nitratärmeres Wasser, aber das Grundproblem, die landwirtschaftsbedingte Nitratbelastung der Böden und des Wassers, wurde nicht gelöst. Jetzt wird das Wyhler Trinkwasser zu 100 Prozent vom Tiefbrunnen Sasbach bezogen.

- Vermischen und verdünnen ist das Grundprinzip der scheinbaren Sanierung, nicht nur in Wyhl. Der Oberrhein-Aquifer ist mit einem Volumen von geschätzt 45 Milliarden Kubikmetern einer der bedeutendsten Grundwasserspeicher Mitteleuropas und dennoch sind die Gemeinden Herbolzheim, Endingen, Rheinhausen, Sasbach und Weisweil gezwungen eine Ringleitung zu planen, um die Wasserversorgung zu sichern.

- Im Elsass könnte sich die marode Giftmülldeponie Stocamine zu einem großen Grundwasserproblem entwickeln. Es kommt die SteuerzahlerInnen schon jetzt teuer zu stehen, dass die frühen Warnungen von Alsace Nature und BUND in der Planungsphase der Giftmülldeponie nicht gehört wurden.

- In der Schweiz sehen wir mit wachsender Sorge die grundwassergefährdenden atomaren Endlagerpläne im Rheineinzugsgebiet in einer -im internationalen Vergleich- viel zu dünnen Schicht Opalinuston.

Die neue, fast unbeachtete Studie "GRENZÜBERSCHREITENDE BESTANDSAUFNAHME DER GRUNDWASSERQUALITÄT IM OBERRHEINGRABEN" bestärkt den BUND Regionalverband in seiner jahrzehntelangen Kritik. Ähnliche, zugegeben nervtötende Dauerkritik hat in vielen anderen Umweltbereichen den ökologischen und technischen Fortschritt beschleunigt. Vielleicht sind die angekündigten europäischen Bußgelder für Grundwassersünden hilfreich.

Wie immer wieder in den letzten Jahrzehnten drängen wir auf eine echte Sanierung der vielfältigen Probleme, auf Sanierungen, die bei den Schadstoffeinträgen in Buggingen, auf den Äckern und anderswo ansetzen müssen und auf eine Anwendung des Verursacherprinzips, auch bei den großen Grundwasserverschmutzern.

Wasser braucht auch in Südbaden und im Elsass eine stärkere Lobby. Die Ursachen der Belastungen sind zwischenzeitlich ausreichend bekannt. Jetzt braucht es Taten und Engagement von Politik und Behörden, um konsequenter gegen die Ursachen der Grundwasserbelastung vorzugehen und um zukünftige Gefährdungen zu vermeiden.

Axel Mayer, BUND-Geschäftsführer
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Olivenöl im Test: Jedes zweite ist stark mit Mineralöl verunreinigt
Ob Olivenöle mit der höchsten Güteklasse „nativ extra“ halten, was sie versprechen, überprüft die ÖKO-TEST Redaktion in der kommenden Mai-Ausgabe. 20 Produkte stehen dafür auf dem Prüfstand. Nur zwei davon schneiden allerdings in der Gesamtwertung mit „gut“ ab. Ein vom Internationalen Oliven Rat anerkanntes Olivenöl-Panel beurteilte für ÖKO-TEST Qualität und Geschmack der Ölivenöle. Weitere Labore untersuchten die Produkte unter anderem auf Pestizide, problematische Mineralölbestandteile und fortpflanzungsgefährdende Weichmacher. Das Ergebnis: Die Hälfte der getesteten Öle ist mit Mineralöl verunreinigt, ganze sechs Produkte wertet ÖKO-TEST als „ungenügend“.
 
 

 
Rad-Querung FR2 über Lehener Straße fertiggestellt
Künftig Vorfahrt für den Radverkehr

Die Radvorrangroute FR2 ist weiter ein Stück weiter ausgebaut. Die Rad-Querung über die Lehener Straße ist jetzt fertiggestellt. Mitte März begann das Garten-und Tiefbauamt (GuT) mit den Bauarbeiten und musste dafür die Lehener Straße komplett sperren; diese konnte jetzt aufgehoben werden. Die Radfahrenden haben nun eine bevorrechtigte Querung der Rad-Vorrang-Route FR2 über die Lehener Straße an der Güterbahnbrücke.

Die vorhandene Kreuzung des FR2 an der Lehener Straße ist nun so umgestaltet, dass die Rad-Vorrang-Route FR2 der Lehener Straße Vorrang erhält. Die neue Vorfahrt entsprechend ausgeschildert und markiert.

Um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten, wurden zur Verbesserung der Sicht vorhandene Parkplätze entfernt. Außerdem wird dem Autoverkehr deutlich angezeigt, dass der Radverkehr auf der Lehener Straße Vorfahrt hat. Dazu wurde die Fahrbahn erhöht und mit rötlichem Pflaster ausgelegt. So erkennen Autorfahrende sofort, dass sie die Geschwindigkeit verringern müssen. Vergleichbar ist die jetzige Situation mit der bevorrechtigten Querung des Dreisamuferradwegs FR1 am Sandfangweg.

Mit dem Radkonzept 2020 wurde beschlossen, die RadVorrang-Route FR2 entlang der Güterbahn als eine von drei Pilotrouten auszubauen. Im Süden und in der Mitte Freiburgs ist der Radweg schon in größeren Teilen vorhanden und schafft damit schnelle und attraktive Verbindungen für den Radverkehr. Durch Aus- und Neubau weiterer Abschnitte soll eine durchgängige Rad-Vorrang-Route durch ganz Freiburg geschaffen werden.

Zuletzt wurde auf dem FR2 Mitte 2017 die kreuzungsfreie Führung unter der Breisacher Straße fertiggestellt. Schon länger erleichtern Durchstiche unter Opfinger Straße und Mühlenweg sowie eine Brücke über die Ferdinand-WeißStraße die Fahrt.

Derzeit wird ein neuer Radweg in der Hartmannstraße gebaut. Danach wird südlich der Dreisam der Weg am Kronenmühlenbach ausgebaut sowie eine Fahrradstraße in der Badenweilerstraße errichtet - auch hier mit Bevorrechtigung des Radverkehrs. Der Radverkehr auf der Vorrang-Route FR2 ist damit weitgehend unabhängig vom übrigen Verkehr und anderen Verkehren gegenüber bevorrechtigt.
 
 

 
Insekten, Windräder & die Interessen der Agrochemie-, Kohle- & Atomlobby
Eine neue Studie des DLR besagt, dass pro Jahr möglicherweise ca. 1.200 Tonnen Insektenbiomasse in Deutschland an Windrotoren verloren gehen. "Die aufgrund vereinfachter Annahmen hochgerechnete Zahl einer maximalen Masse von 1.200 Tonnen getöteter Insekten erscheint auf den ersten Blick sehr hoch" kritisiert das Bundesamt für Naturschutz. Dennoch haben viele Medien, aber auch Kohle-, Atom- und Agrarchemielobbyisten die Studie begierig aufgegriffen. Die inhaltlich umstrittene Studie ist lesenswert. Sie beschreibt gemessen an den Hauptursachen des Insektensterbens, allerdings nur ein kleines Rand- und Nischenthema. Allein in deutschen Wäldern fressen Vögel ca. 400.000 Tonnen Insektenbiomasse im Jahr!

Die Hauptursache für das Sterben von Insekten wie Schmetterlingen und Bienen ist eindeutig die industrielle Landwirtschaft mit ihren Giften, Überdüngung und die „pflegeleichte“ ausgeräumte, monotone Agrarlandschaft.

Doch auch in kleinen Randbereichen des Insektensterbens muss selbstverständlich seriös geforscht werden. Nischendebatten und Nischenberichterstattung führen allerdings dazu, dass die tatsächlichen Hauptprobleme nicht angegangen werden. Spannend sind nicht nur die Ergebnisse der umstrittenen Windrad-Studie, sondern auch die Art und Weise, wie von interessierter Seite das Thema gezielt und erfolgreich aufgebauscht wird.

Das Ganze erinnert an die industriegelenkte Debatte zu den jährlich ca. 100.000 durch Windräder getötete Vögel. Eine Nischendebatte, die verhindert, dass über die 18 Millionen Vögel diskutiert wird, die in Deutschland an Glasscheiben sterben.

Strom aus neuen AKW ist nicht nur gefährlich und umweltschädlich, sondern auch viel teurer als Strom aus Windenergie. Gerade darum bekämpfen die Atom- und Kohlelobbyisten und ihre Vorfeldorganisationen die erneuerbaren Energien mit gezielt vorgeschobenen Scheinargumenten. Gerade rechtspopulistische Netzwerke und Klimawandelleugner, die ansonsten immer gegen Umwelt- und Naturschutz agitieren, benutzen immer wieder aus dem Zusammenhang gerissene Naturschutzargumente, um Kohle- und Atomkonzernen zu nutzen.

Wie schaffen es Konzerne und PR-Agenturen, dass manche wichtigen Themen gezielt ablenkend nur in Nischen debattiert werden und gleichzeitig aber in den Medien solche Aufmerksamkeit finden?

Axel Mayer, BUND-Geschäftsführer
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Klimaschutz durch Atomkraft? Riskant und sehr teuer
Der zeitliche Abstand zu den Atomunfällen in Tschernobyl und Fukushima ist so groß, dass die Atomlobby wieder in die Offensive geht. Mit gezielt vorgeschobenen Klimaschutzargumenten versuchen die Atomkonzerne und ihre Tarnorganisationen der Nuclear Pride Coalition Werbung für Atomkraft zu machen und ihre Profite zu sichern. Doch Atomkraft ist hochriskant, teuer und der Atommüll muss eine Million Jahre sicher gelagert werden. Bei der Nutzung der Atomenergie (vom Uranabbau bis zum Abriss) wird mehr Kohlendioxid freigesetzt als beim Betrieb eines Windrades sagt eine Studie des Deutschen Bundestages. Atomstrom aus neuen AKW ist sehr teuer. Das neue englische AKW Hinkley Point wird 23,2 Milliarden Euro kosten und extrem teuer Strom produzieren. Ab 2025 wird der Atomstrom für rund 12 Eurocent pro Kilowattstunde (kWh) ins Stromnetz verkauft. Hinzu kommt ein jährlicher Aufschlag für die Inflation. Solar- und Windstrom sind im Vergleich deutlich günstiger. Laut einer Studie des Fraunhofer Instituts für Solare Energiesysteme (ISE) kostet heute in Deutschland Strom aus neuen Windanlagen etwa 6 Eurocent pro kWh und aus neuen großen Solarkraftwerken im Durchschnitt ca. 5 Eurocent. In sonnenreichen Ländern sind die Kosten für Solarstrom noch günstiger und liegen unter vier Eurocent. Der Kostenvergleich mit fossiler und nuklearer Stromerzeugung wird dadurch erschwert, dass externe Kosten durch Umwelt-, Klima- und Gesundheitsschäden außen vor bleiben. Mit einem Bruchteil des Geldes für neue AKW lässt sich umweltfreundlich Strom aus Wind und Sonne erzeugen und das Klima schützen. Aus diesem Grund werden die zukunftsfähigen Energien von der Atom- und Kohlelobby und ihren Tarnorganisationen auch massiv behindert.

Warum sollen wir auf eine gefährliche, teure Hochrisikotechnologie wie den Thorium Reaktor setzen, wenn wir kostengünstige, umweltfreundliche Alternativen haben?

Um tatsächlich in großem Umfang teuren Atomstrom zu erzeugen, müssten weltweit sehr viele AKW in immer mehr Ländern gebaut werden. Doch jeder neue Staat, der mit Hilfe der Atomkraft in den Besitz von Atomwaffen kommt, erhöht die Gefahr zukünftiger Atomkriege und ist eine Katastrophe für die Menschheit und alles Leben auf diesem Planeten.

Der menschengemachte Klimawandel muss umweltfreundlich und nachhaltig angegangen werden. Lösungsansätze sind regenerativen Energien, Energiesparen und eine Änderung unseres nicht nachhaltigen Lebensstils. "Gut leben statt viel haben" ist die Zukunftsdevise. Es gilt, eine tatsächlich nachhaltige Entwicklung einzuleiten und Wege für ein gutes Leben aufzuzeigen. Die größten Einschränkungen auf diesem Weg sind die ökonomisch-politischen Widerstände alter Eliten und die Tatsache, dass dieser Weg Vernunft und ein massives Umdenken voraussetzt. Der Versuch, die Probleme des Klimawandels mit Atomkraft zu lösen, ist ein gefährlicher, rückwärtsgewandter Irrweg.

Axel Mayer, BUND-Geschäftsführer, Vizepräsident Trinationaler Atomschutzverband TRAS
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40 Jahre Atomkraft-Unfall Three Mile Island Block 2
bei Harrisburg, USA, und Strahlenfolgen

Der Unfall beim Atomkraftwerk Three Mile Island 2 (TMI-2) bei Harrisburg/USA beginnt.
Zahlreiche Strahlenopfer des Atomkraft-Unfalls bei Harrisburg (TMI-2) erwiesen.
Bei älterem Reaktor wäre der Unfall eine Riesenkatastrophe geworden.
Als Menschen zu „Messinstrumenten“ wurden. Beschwichtigungen und Vertuschungen

Am 28.3.1979 4 Uhr nachts begann im US-Bundesstaat Pennsylvania unweit von dessen Haupt­stadt Harrisburg im Atomkraftwerk Three Mile Island (TMI) im Block2, der erst wenige Wo­chen zuvor in Betrieb gegangen war, ein schwerer Unfall. Dieser umfasste eine weitgehen­de Schmelze des Reaktorkerns, mindestens eine Wasserstoffexplosion und erheb­liche Freisetzungen von Radioaktivität. Mehrere Tage lang bestand die Gefahr einer sehr viel größeren Katastro­phe. Bereits am 1. Tag kam es zu Ausstoß von Radioaktivität in die Luft. Am 30.3. wurde ent­schieden, alle schwangeren Frauen und alle Kinder im Vorschulalter aus der 8-km-Zone (5 Mei­len) zu evakuieren . Die Nachricht erreichte die Menschen erst 2 Tage später. Die Schulen wu­rden geschlossen. Für den 16-km-Umkreis (10 Meilen) wur­de die Bevölkerung aufgefordert, die Häu­ser nicht zu verlassen. Fast 200.000 Menschen flohen. Entwarnung kam erst am 9. April.

Unkontrollierte Freisetzungen von Radioaktivität in die Umwelt begannen schon kurz nach Unfallbeginn. Messgeräte im Kraftwerk überschritten ihre Meßbereiche. Radioaktives Edelgas des TMI-2-Unfalls wurde sogar in Albany gemessen, der rund 400 km entfernten Hauptstadt des Staates New York. Zu den Strahlen- und Krankheitsfolgen des TMI-Unfalls gibt es viele Anzeichen für eine große Beschwichtigungs- und Vertuschungskampagne. Die Frage der Strahlenschäden bei der Bevölkerung wurde offiziell schon auffällig früh verneint, obwohl z.B. Krebserkrankungen nicht sofort auftreten. Viele ernst zu nehmende Berichte aus der Bevöl­kerung und unabhängige in Fachjournalen veröffentlichte wissenschaftliche Untersuchungen von Forschern an der Universtät von North Carolina belegen dagegen erhebliche Gesundheitsschäden, u.a. gehäufte bestimmte Krebserkrankungen. Auch bei der Kindersterblichkeit gabe es Erhöhungen. Beobachtungen aufmerksamer Menschen, die schon bald am 1. Unfalltag 28.3.1979 und danach strahlenbedingte Krankheitssymptome, die bei hoher Belastung auftreten, bei sich selber und bei Tieren feststellten mit Hunderten an sich überzeugenden schriftlichen Berichten, wurden von offiziellen Stellen nicht anerkannt. Die Eigner von TMI zahlten Bewohnern der Umge­bung aber viele Millionen Dollar außergerichtlich, um gerichtliche Klagen wegen missgebildeter Kinder zum Schwei­gen zu bringen.

Der Unfall hätte sehr viel schwerer ablaufen können bis hin zu einer Riesen-Katastrophe ("großer SuperGAU", INES 7) mit gesundheitlichen und wirtschaftlichen Folgen schwerer als "Tschernobyl 1986" oder "Fukushima 2011", wenn der "brandneue" Unfallreaktor mehr als nur ein paar Wochen Strom erzeugt hätte. Denn die dann viel größeren Freisetzungen wären bodennah erfolgt und nicht durch einen Graphitbrand in die Höhe und damit auf der Nordhalbkugel der Erde verteilt worden bzw. nicht wie bei Fukushima hauptsächlich Richtung Pazifischrn Ozean geweht oder oder in ihn abgeleitet worden. - Der Block TMI-2 ist auch 40 Jahre nach dem Unfall wegen der hohen Verstrahlung nur teilweise rückgebaut. Der ältere Block TMI-1 soll in 2019 stillgelegt werden, da der Betrieb nicht mehr wirtschaftlich sei. Man erhofft aber staatliche Gelder für eventuellen Weiterbetrieb.
 
 

 
NABU: Die ersten Sechsbeiner sind unterwegs - Starthilfe für Insekten
Miller: Äcker, Grünland und Gärten sind wichtige Lebensräume - "Insektensommer" vom 31. Mai bis 9. Juni und 2. bis 11. August

Berlin – Werden die Tage heller und die Sonnenstrahlen wärmer, machen sich Insekten auf die Suche nach Nahrung und Nistmöglichkeiten. Eine echte Frühlingsbotin ist die Rostrote Mauerbiene, „Insekt des Jahres“ 2019. Sobald die auffallend pelzige Wildbiene auftritt, sind andauernde Fröste vorüber und Frühjahrsblüher wie Krokusse oder Hyazinthen recken sich der Sonne entgegen. Bereits den Frühling im Namen trägt eine andere Pelzbiene, die Frühlings-Pelzbiene (Anthophora plumipes). Sie ist ebenso ab Mitte März zu beobachten genauso wie die ersten Schmetterlinge und Käfer, darunter Zitronenfalter und Tagpfauenauge oder der beliebte Marienkäfer.

„Wichtige Insektenlebensräume sind Hecken, Wiesen, Feldraine und Gewässerrandstreifen. Wir brauchen mehr davon und müssen sie frei von Pestiziden halten. Neben einer naturnäheren insektenfreundlichen Landwirtschaft kann Vielfalt in Gärten und Parks einen Teil dazu beitragen, Insekten zum Frühling Starthilfe zu geben“, sagt NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.

Mit Hilfe von Nisthölzern lässt sich zum Beispiel die Rostrote Mauerbiene (Osmia bicornis) problemlos im Garten ansiedeln. Gerne nimmt sie künstliche Nistgelegenheiten aus Holz, Bambus oder Schilf an. „Insektenhotels dürfen durchaus dekorativ sein, doch sie helfen nur, wenn sie auch artgerecht sind. Wichtig ist, dass kein Weichholz verwendet wird, damit Bohrlöcher nicht ausfransen, sonst können sich Bienen daran verletzen. Auch sollten insektenfreundliche Wildpflanzen in der Nähe sein, sonst werden die geschaffenen Hotels ohne Gäste bleiben“, sagt NABU-Insektenexpertin Daniela Franzisi.

Ein Beet aus heimischen Wildstauden wirkt wie ein Magnet auf Falter und Bienen. An sonnigen Standorten wachsen Moschusmalve, Natternkopf, Wiesen-Flockenblume und Blut-Storchschnabel. Sie liefern Pollen und Nektar und sind dazu noch optimal an Klima und Boden angepasst. Generell freuen sich Insekten über Wildrosensorten. Diese haben keine gefüllten Blüten, so können Insekten den Nektar leichter erreichen als bei gezüchteten Sorten.

Insekten zählen zu der artenreichsten Tiergruppe und sind ein wichtiger Baustein für das Ökosystem. Die Gesamtmasse an Fluginsekten hat bis zu 75 Prozent in Schutzgebieten abgenommen. Mehr als die Hälfte jeder Wildbienenart ist in Deutschland gefährdet. Nach Schätzungen leben in Deutschland 33.000 Insektenarten. Über die meisten liegen noch keine Daten vor.

Vor diesem Hintergrund hat der NABU die Citizen-Science-Aktion „Insektensommer“ ins Leben gerufen. Die Insektenzählung findet bundesweit vom 31. Mai bis 9. Juni und vom 2. bis 11. August statt. Die Beobachtungen können unter www.insektensommer.de gemeldet werden. Oder über die kostenlose NABU-App „Insektenwelt“ für iOS und Android. Sie enthält über 120 in Deutschland häufige vorkommende Arten. „Ziel des Insektensommers ist es, auf die enorme Bedeutung der Insekten aufmerksam zu machen und für den Schutz dieser Tiergruppe zu sensibilisieren. Jeder kann mithelfen, Daten zur Artenvielfalt und Häufigkeit der Insekten zu sammeln. Jedes Insekt zählt!“, so Franzisi.
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Die B 31 ist in die Umweltzone der Stadt Freiburg aufgenommen worden
Die Stadt Freiburg hat die Beschilderung der B 31 als Teil der Umweltzone Freiburg zum 14. März abgeschlossen. Damit setzt die Stadt Freiburg den vom Regierungspräsidium Freiburg zum 15. Februar in Kraft gesetzten Luftreinhalteplan um. Ziel des Luftreinhalteplans ist die Luftqualität für die Bevölkerung zu verbessern. Insbesondere die direkten Anwohnerinnen und Anwohner werden von der Senkung des Stickoxidausstoßes profitieren.

Es dürfen künftig nur noch Fahrzeuge mit der grünen Umweltplakette auf der B 31 durch Freiburg fahren – unabhängig, ob Sie ein Ziel in der Stadt anfahren oder lediglich auf der B 31 das Stadtgebiet kreuzen wollen. In der letzten Fortschreibung des Luftreinhalteplans durch das Regierungspräsidium Freiburg war die B 31 noch von der Umweltzone ausgenommen worden.

In besonders begründeten Einzelfällen kann eine Ausnahmegenehmigung vom Fahrverbot in der Umweltzone erteilt werden. Informationen sind auf der städtischen Homepage www.freiburg.de zu finden. Anträge auf Ausnahmeregelungen können digital über das Internet beim Garten- und Tiefbauamt der Stadt Freiburg gestellt werden.
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