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Verschiedenes

 
Fledermäuse am Waldsee
Stadt und AG Fledermausschutz stellen gemeinsamen Flyer vor

Vorstellung des Faltblatts und kostenlose Führung am
Freitag, 8. Mai um 20 Uhr am Bootshaus Waldsee

Wer wissen will, wo man in Freiburg Fledermäuse beobachten
kann, wie viel Arten hier nachgewiesen sind, wo sie leben
und brüten und noch vieles mehr, sollte sich den neuen Flyer
“Fledermäuse am Freiburger Waldsee“ näher anschauen.

Das vom städtischen Umweltschutzamt zusammen mit der
Arbeitsgemeinschaft Fledermausschutz erstellte Faltblatt ist
weitaus mehr als nur Information über die „Jäger der Nacht“.
Neben Beschreibungen der am Waldsee am häufigsten auftretenden
Fledermausarten, enthält der Flyer eine Empfehlung
zu einem Rundweg und eine Anleitung, wie mit Hilfe
spezieller Detektoren eine Zuordnung der Fledermausrufe zu
den einzelnen Arten möglich ist. Hierzu hat das Umweltschutzamt
eigens fünf Fledermausdetektoren angeschafft, die
gegen ein Pfand (Personalausweis) in der Gaststätte Waldsee
ausgeliehen werden können.

„Das außerordentlich große Interesse der Bevölkerung an der
Veranstaltung „Nacht der Umwelt“ in den zurückliegenden
Jahren war Ausgangspunkt dieses Projektes“, so Umweltbürgermeisterin
Gerda Stuchlik. Die vom Umweltschutzamt organisierten
und der AG Fledermausschutz durchgeführten
Fledermausführungen waren nach kurzer Zeit ausgebucht.
Bis zu jeweils 80 Bürgerinnen und Bürger hatten sich jeweils
angemeldet.

Über das große Interesse an diesen dämmerungs- und
nachtaktiven Säugetieren freuen sich die Umweltschutzamtsleute;
standen die Fledermäuse doch wegen ihres Jagdverhaltens,
ihren versteckten Schlaforten in Höhlen und Dachböden
und ihrer Nähe zu Vampirgeschichten bis vor wenigen
Jahren noch in negativem Ruf.

Die Stadtverwaltung sagte deshalb auch gerne der AG Fledermausschutz
ihre Mitwirkung zu, als diese mit dem Vorschlag,
einen Fledermausrundgang mit Beobachtungsmöglichkeiten
und eine Ausleihe von Fledermausdetektoren für
jedermann anzubieten, an sie herantrat. Mit dem neuen Angebot
können die Bürgerinnen und Bürger selbst erfahren,
wie sich die Echoortung der Fledermäuse anhört, wie sich die
einzelnen Arten in ihren Rufen unterscheiden und wie sie sich
in ihrem Jagdrevier bewegen und damit umfassende Kenntnisse
über die wendigen Jäger der Nacht erwerben. Nicht zuletzt
soll hierdurch ein Beitrag zu mehr Verständnis für den
Fledermausschutz geleistet werden.

Mit dem Faltblatt und den Detektoren ist beispielsweise zu
erfahren, dass die Wasserfledermaus am liebsten direkt über
dem See jagt und dort Insekten absammelt. Gelegentlich berührt
sie dabei auch kurz die Wasseroberfläche. Am Waldsee
kann man die Zwergfledermaus beim Jagen in den Bäumen
und an den Straßenbeleuchtungen beobachten. Sie ist die bei
uns häufigste Fledermausart und eines der wenigen Wildtiere,
das von der Straßenbeleuchtung profitieren.

Beim Großen Abendsegler ist das völlig anders, er ist nur
beim Ausfliegen aus seiner Höhle hörbar. Danach jagt er im
freien Luftraum über den Baumkronen und ist nur noch über
seine Rufe zu identifizieren.

In Anbetracht der Lebensgewohnheiten der „Jäger der Nacht“
findet die Vorstellung des neuen Fledermaus-Flyers und die
Premiere des Detektorenverleihs in den frühen Abendstunden
am Freitag, 8. Mai um 20 Uhr am Bootshaus am Waldsee
in Verbindung mit einer kostenlosen Fledermausführung
durch die AG Fledermausschutz statt.

Eine Woche später, ab Freitag, 15. Mai, können die neu angeschafften
fünf Fledermausdetektoren gegen ein Pfand
(Personalausweis) in der Gaststätte Waldsee ausgeliehen
werden.

Ab Montag, 11. Mai, ist das Faltblatt auch an der Bürgerberatung
des Rathauses, beim Umweltschutzamt in der Talstraße
4 und in der Gaststätte „Waldsee“ erhältlich. Es kann
auch unter www.freiburg.de heruntergeladen werden.
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Gentechfreie Regionen+Gentechrisiken+-Bäume, ECOdistrikt am Oberrhein?
Zum Europa-Tag 2009, anläßlich der Europawoche sowie der Woche der Sonne 2009 laden das Samstags-Forum Regio Freiburg von ECOtrinova e.V. und u-asta der Universität, der Landesnaturschutzverband LNV e.V., das Aktionsbündnis Gentechnikfreie Region Oberrhein sowie weitere Partner herzlich ein zu Vorträgen unter dem Motto "Oberrhein-Region, wohin gehst Du?" am

Samstag, 9. Mai 2009, 10:15 Uhr
im Hörsaal 1015, Kollegiengebäude 1 der Universität Freiburg, Platz der Universität.

"Gentechnikfreie Regionen am Oberrhein und in Europa" erläutert
Rüdiger Stegemann, Hartheim, vom Aktionsbündnis Gentechnikfreie Region Oberrhein.

"Risiken der Agro-Gentechnik, von genmanipulierten Bäumen und Genbaum-Plantagen"
werden vorgestellt von Nicole Römer, Greenpeace-Freiburg.

Ab 11:30 spricht Dr. Georg Löser, Vorsitzender von ECOtrinova e.V., Freiburg, über
"Zwei Sonnen-Energie-Wege im Eurodistrikt", das Alternativ-Projekt NEU-Fessenheim
und die Idee "ECOdistrikt und ECO-Valley am Oberrhein".

Der Eintritt ist frei. Schirmherrin des Samstags-Forum Regio Freiburg
ist die Freiburger Umweltbürgermeisterin Gerda Stuchlik.
 
 

 
Eröffnung des neuen Skulpturenpfads beim WaldHaus
Umweltbürgermeisterin Stuchlik: „Der Skulpturenpfad
soll BesucherInnen emotionalen Zugang zum Wald ermöglichen“

Der Skulpturenpfad „WaldMenschen“ wird am Sonntag, 3.
Mai um 14 Uhr beim WaldHaus Freiburg in der Wonnhalde
offziell eröffnet. „Das WaldHaus als innovatives Bildungs- und
Informationszentrum soll Besucherinnen und Besucher für die
Belange ihrer Umwelt, besonders des Waldes, sensibilisieren
und hier ist der Skulpturenpfad eine sinnvolle und sehr schöne
Ergänzung zu den naturwissenschaftlichen Angeboten des
WaldHauses und den handwerklichen Aktivitäten der Holzwerkstatt“
betont Umweltbürgermeisterin Gerda Stuchlik bei
der Eröffnungsfeier.

Die großformatigen Skulpturen aus Holz wurden während des
vergangenen Jahres vom Freiburger Künstler Thomas Rees
geschaffen und im Wald installiert. Die Natur, der Wald ist
gleichzeitig Atelier und Ausstellungsraum. Die Verwendung
von Holz als lebendigem Material gibt ihm bei seiner Arbeit
Inspiration und dort, wo das Schaffen des Künstlers endet,
übernimmt die Natur den Wandel der Werke im Laufe der
Zeit.

Insgesamt 17 Skulpturen, vom schlafenden Riesen, Wurzelkopf,
Wächter, Einhorn, Langnasen bis zu Schneewittchen
sind entlang des Pfades, der beim WaldHaus beginnt, zu bestaunen.
Jede einzelne Skulptur erzählt eine eigene Geschichte
und handelt von Märchen und Mythen. Seine Werke
laden zum Fühlen, Schauen und Begehen ein, wie beispielsweise
eine Skulptur aus einer alten Stieleiche - begehbar,
sichtbar, fühlbar mit vielen Gesichtern: Grimmig, lachend,
ernst, geheimnisvoll – über zwei Jahrhunderte im Holz gewachsen
und teilweise sichtbar gemacht, sind die Erkennungszeichen
des Künstlers Rees, der auch schon beim Kinderkunstpfad
des städtischen Turnseehorts einen Drachen
unter freiem Himmel installierte.

Für alle Interessierten liegt zusätzlich ein Flyer zum Pfad und
zur Beschreibung der Skulpturen im WaldHaus aus.

Im Anschluss an die Eröffnung des Skulpturenpfades geht es
um 15 Uhr mit Naturspaziergängen für Erwachsene und Kinder
weiter.

„Unterwegs als Quellenforscher“ können Kinder von acht bis
zwölf Jahren mit der Gewässerführerin Regine Peschers sein.
Entlang eines Bachlaufes bis zur Quelle wird das Leben im
Bach untersucht und so mancher Forscherauftrag erledigt.

Ebenfalls um 15 Uhr findet ein Naturspaziergang mit der Gewässerführerin
und Biologin Dagmar Reduth für Erwachsene
statt. Von „A“ wie Assel bis „Z“ wie Zuckmücke - unter Wasser
tut sich eine wunderbare Welt von Kleinlebewesen auf. Diese
verzaubern nicht nur durch ihr bizarres Äußeres, sondern erzählen
Interessantes über die ökologischen Besonderheiten
in Waldbächen und Weihern. Mit Keschern und Lupen führt
Dagmar Reduth die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf die
Spur der faszinierenden Kleinlebewesen.

Der Teilnehmerbeitrag für die Naturspaziergänge beträgt 3
Euro, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Weitere Informationen gibt es unter Telefonnummer:
89647710 und unter www.waldhaus-freiburg.de
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Kirche für mehr Lärmschutz
Freiburg-Hochdorf (gh). Der Ortsältestenkreis der evangelischen Gemeinde in Hochdorf tritt, wie viele Menschen und Gruppen am Ort, für mehr Lärmschutz beim Bau und Betrieb der geplanten Güterbahnlinie (3. und 4. Gleis) entlang der Autobahn ein. Deshalb haben die Mitglieder des lokalen Leitungsgremiums beschlossen als Gruppe der IG Igel e. V. (Interessengemeinschaft gegen Lärm und Umweltbelastung) beizutreten. Den Mitgliedsbeitrag zahlen die sechs Ältesten, der Pfarrer und die Diakonin aus der privaten Tasche.

„Bei dieser Frage geht es um die Menschen, die künftig hier am Ort wohnen, und wir haben als Kirche die Aufgabe den Menschen beizustehen", sagte Pfarrer Dieter Habel bei der OÄK-Sitzung am Mittwoch (22. 4. 09) und votierte für den Igel-Beitritt. Er betonte, dass es nicht um eine parteipolitische Stellungnahme gehe, sondern um ein Zeichen der Solidarität mit der Ortschaft. Die Initiative zu dem Beschluss war von einem OÄK-Mitglied ausgegangen, das auch im Hochdorfer Ortschaftsrat mitarbeitet.

Zur Zeit läuft die Offenlegung der Bahnplanung für den so genannten Planabschnitt 8.1, der ein kurzes Stück an die Freiburger Gemarkung (Tunisee) hineinreicht. Deshalb seinen alle Freiburger Bürgerinnen und Bürger ab sieben Jahren berechtigt gegenüber dem Regierungspräsidium Widerspruch gegen die vorgesehene Planung des 3. und 4. Gleises einzulegen. Dieser Widerspruch sei jetzt wichtig, weil die vorgelegte Planung auch die Höhenlage der künftigen Bahntrasse für den anschließenden Planabschnitt 8.2 festlegt, von der die Hochdorfer Bevölkerung direkt betroffen ist. Gefordert wird, dass die Trasse tiefer gelegt wird, damit effektivere Lärmschutzmaßnahmen möglich sind. Die weitere "Verlärmung" solle verhindert werden und ein gemessener Lärmschutz für das "Jahrhundertprojekt Rheintalbahn" müsse gesichert werden, heißt es bei der IG Igel.
In der evangelischen Gemeinde will man deshalb auch Unterschriftenlisten auslegen, damit sich Gottesdienstbesucher und Besucher des Gemeindehauses eintragen können. Widerspruch kann noch bis Mitte Mai eingelegt werden.

Der Ortsältestenkreis ist nach der innerkirchlichen Reform der Leitungsgremien in der evangelischen Kirche in Freiburg ein Ausschuss des Ältestenkreises der neuen Pfarrgemeinde West. Die Mitglieder des OÄK wurden bei der allgemeinen Kirchenwahl vor eineinhalb Jahren gewählt und repräsentieren die rund 1250 Evangelischen in dem Stadtteil. Bereits im vergangenen Jahr (Juni 08) hatte der badische Landesbischof Ulrich Fischer an die Verantwortlichen bei Bahn und Politik appelliert die "Bedenken der Menschen" zu berücksichtigen. Fischer: "Es muss mehr in den Lärmschutz entlang der geplanten Strecke investiert werden."
 
 

 
Jede Minute verschwinden Waldflächen in der Größe von 36 Fußballfeldern
Anlässlich des am Samstag stattfindenden internationalen "Tag des Baumes" ruft der WWF zu einem bewussteren und verantwortungsvolleren Umgang mit dem Rohstoff Holz und dem Lebensraum Wald auf. Wirtschaft und Verbraucher vor allem in den Industriestaaten müssen ihre Konsumgewohnheiten radikal umstellen. Ansonsten werden auch die letzten großen Waldgebiete der Erde schon in wenigen Jahren irreparabel geschädigt sein. Das hätte katastrophale Konsequenzen für die Tier- und Pflanzenwelt, aber auch für den Menschen. Holzprodukte und landwirtschaftliche Güter, für die Wald zerstört wird, sollten nur gekauft werden, wenn sie aus einer verantwortungsvollen Waldwirtschaft stammen, ruft der WWF auf.

"Schon jetzt ist der globale Raubbau an den Wäldern ganz wesentlich mitverantwortlich für ein gigantisches Artensterben und zum Teil für den Klimawandel", so WWF Waldexperte Johannes Kirchgatter. "Dabei ist nicht allein der Verbrauch, sondern die Bewirtschaftung das Problem. Würden Wälder verantwortungsvoll bewirtschaftet, könnten der Rohstoff Holz und landwirtschaftliche Produkte wie Soja auch ohne Zerstörung der Wälder gewonnen werden. Wenn sich die Bewirtschaftungsformen nicht ändern, und der Konsum bei uns weiter so rasant steigt, dann müssen wir bald mit dramatischen Folgen rechnen", glaubt Kirchgatter. Nach Schätzungen der UN wird alleine der Papierverbrauch in der EU bis zum Jahr 2030 um 80 Prozent steigen.

Jedes Jahr verschwinden weltweit rund 13 Millionen Hektar Wald - vor allem in den Tropen. Das entspricht der Größe von 36 Fußballfeldern pro Minute. Dabei sind Waldgebiete die artenreichsten Lebensräume überhaupt und Stabilisator des Weltklimas. Von den etwa 1,8 Millionen bekannten Tier- und Pflanzenarten der Erde leben rund zwei Drittel in Wäldern. In den Bäumen und Sträuchern wird die Hälfte des auf der Erde gebundenen Kohlenstoffs gespeichert. Werden diese Wälder gerodet, so wird der Großteil des Kohlenstoffes als Kohlendioxid (CO2) freigesetzt. Schon jetzt stammen 20 bis 25 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen aus der Vernichtung von Wäldern.

"Verantwortlich für die globale Waldzerstörung sind vor allem die Menschen in den Industriestaaten, weil für ihren Konsum von Holzprodukten wie Papier und landwirtschaftlichen Gütern wie Soja und Palmöl Bäume in den großen Waldnationen abgeholzt werden", so Johannes Kirchgatter. "Der Kampf gegen die globale Waldzerstörung muss deswegen ganz besonders auch daheim durch eine Umstellung der Konsums geführt werden, sonst ist er verloren".

Beim Kauf von Holzprodukten wie Möbeln oder Papier empfiehlt der WWF, auf das FSC-Siegel zu achten. Alle Produkte mit diesem Siegel stammen aus einer verantwortungsvollen Waldwirtschaft. Aus allen Branchen sind Holz- und Papierprodukte mit FSC-Label im Handel Markt erhältlich.
 
 

 
Befragung zur Radverkehrssicherheit
Im Auftrag des städtischen Garten- und Tiefbauamtes wird ab
kommenden Montag bis Mitte Mai eine Befragung von Radund
Autofahrer/innen durchgeführt. Die Befragung soll Grundlagen
liefern, um die Verkehrssicherheit für den Radverkehr in
Freiburg zu verbessern. Die Befragung wird von dem Mannheimer
Institut für angewandte Verkehrs- und Tourismusforschung
IVT durchgeführt. Die Befragung erfolgt an verschiedenen
Radabstellanlagen und Autoparkhäusern in der Innenstadt.
Die Freiburger Rad- und Autofahrerinnen werden gebeten,
im Interesse der Verkehrssicherheit an der Befragung,
die nur wenige Minuten dauert, teilzunehmen. Die gewonnenen
Daten werden nur zu wissenschaftlichen Zwecken gewonnen,
es werden keine persönliche Daten erhoben.
 
 

 
Fangsaison im Mittelmeer wird gestartet.
WWF-Prognose: Totaler Kollaps der Bestände wegen Überfischung

Frankfurt - Der Blauflossen-Thunfisch im Mittelmeer wird, wenn sich nichts ändert, bis zum Jahr 2012 ausgerottet sein. Zu diesem Ergebnis kommt der WWF nach Analyse der Populationsbestände und der vorhandenen Zahl an fortpflanzungsfähigen Tieren. Die Fangsaison für den Blauflossen-Tunfisch im Mittelmeer wird traditionell Mitte April eingeläutet. Zu der offiziellen Fangquote kommt nach WWF-Angaben eine Dunkelziffer an illegalen Fängen. Zwar hat die EU kurzfristig die Fangsaison um zwei Wochen verkürzt, doch damit wird die Jagd auf Tunfisch trotzdem noch in der Laichsaison, die im Mai beginnt, stattfinden.

Der WWF hatte in der Vergangenheit wiederholt einen kompletten Fangstopp bis zur Erholung der Bestände, die in den vergangenen 50 Jahren um etwa 75 Prozent eingebrochen sind, gefordert. Neuste Untersuchungen haben jetzt ergeben, dass die fortpflanzungsfähige Population bis 2012 ausgelöscht sein wird. Danach droht die unwiederbringliche Ausrottung der Tunfische im Mittelmeer. „Es ist absurd, die Fangsaison zu eröffnen, während die Bestände kollabieren. Die Art könnte in den nächsten drei Jahren verschwinden und die Fischindustrie will wieder zum Tagesgeschäft übergehen", so WWF-Fischereiexpertin Karoline Schacht.

Fang und Verzehr von Blauflossen-Tunfisch (auch Roter Tunfisch genannten) haben in den Mittelmeeranrainern eine lange, stark verankerte Tradition, die jedoch durch das Aussterben der Tierart bald der Vergangenheit angehören könnte. Erst Anfang April hat das Fürstentum Monaco als erster Staat der Erde komplett auf Blauflossen-Tunfisch verzichtet. Alle Restaurants, Einzelhändler und Chefköche haben die bedrohte Art aus ihren Regalen und von ihren Speisekarten genommen. Diese Maßnahme will Monaco so lange durchführen, bis sich die Bestände von der Jahrzehnte andauernden Überfischung erholt haben. „Ob es jedoch jemals wieder Blauflossen-Tunfisch in dem Fürstentum geben wird, ist nach derzeitigem Stand der Dinge mehr als zweifelhaft“, sagt Karoline Schacht. „Die Vertragsstaaten und die Fischindustrie müssen sich Monaco zum Vorbild nehmen und den Tunfisch-Fang im Mittelmeer einstellen.“ Dies sei die letzte Chance, den Blauflossen-Tunfisch zu retten.
 
 

 
Globaler Beifang-Report macht erhebliche Verschwendung deutlich.
WWF fordert Rückwurfverbote und bessere Fangtechnik.

Hamburg - Mindestens 40 Prozent aller Fische und Meerestiere, die in die Netze der Fischindustrie gehen, sind so genannter Beifang. Davon geht ein neuer WWF-Report aus, der rund zwei Drittel der weltweiten Meeresfischerei auf ihren Beifanganteil untersucht hat. Danach geht ein großer Teil des Fangs entweder als toter „Müll“ auf See über Bord oder wird ohne angemessenes Management gefischt. „Die Fischbestände können sich nicht erholen, solange 40 Prozent von allem, was wir aus dem Meer holen, wie Müll behandelt und nicht auf Fangquoten angerechnet wird “, sagt Karoline Schacht, WWF-Fischereiexpertin. Die im Report untersuchten Fischereien haben einen geschätzten jährlichen Gesamtfang von 95,2 Millionen Tonnen. Davon wurden rund 38,5 Millionen Tonnen, also 40,4 Prozent, als Beifang identifiziert. Auch die für den deutschen Handel bedeutenden Regionen des Nord-Ost Atlantik und der Beringsee gehören zu den untersuchten Gebieten.

„Wir steuern auf eine ökologische, ökonomische und humanitäre Krise zu, wenn die weltweite Fischerei nicht auf nachhaltige und zielgenauere Fangmethoden umstellt“, warnt Karoline Schacht. Nach Ansicht des WWF verschärft Beifang das Problem der Überfischung, auch weil zu viele, nicht vermarktbare Jungtiere in den Netzen landen und damit zukünftige Fänge verloren gehen. „Nur eine wirklich nachhaltige Fischerei ist zukunftsfähig“, sagt die WWF-Expertin. „Kein Industriezweig kann es sich leisten, auf Dauer mit einer so hohen Fehler- und Abfallquote zu wirtschaften.“ Der WWF kritisiert außerdem, dass Tierarten wie Meeresschildkröten, Delphine und Haie unselektiven Fangmethoden zum Opfer fallen und somit in ihrem Bestand gefährdet würden.

Grundschleppnetze und andere unselektive Fanggeräte sollten nach Ansicht des WWF durch umweltverträglichere und zielgenauere Techniken ersetzt werden. Der WWF plädiert zudem für ein striktes Rückwurfverbot in der Europäischen Fischerei sowie für die Anrechnung der mitgebrachten Beifänge auf die Fangquoten der Fischer. Bestände wie der Nordsee-Kabeljau waren in den vergangenen Jahren auch aufgrund immenser Rückwurfraten besonders stark unter Druck geraten. „Um wichtige Maßnahmen wirkungsvoll und schnell umsetzen zu können brauchen wir ein weltweit abgestimmtes Verständnis über Umfang und Bedeutung von Beifang“, sagt Karoline Schacht. „Diese unsichtbare Fischerei, jenseits von Quoten und Managementplänen muss ein Ende haben.“
 
 



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