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Dienstag, 19. März 2024
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Verschiedenes

 
NABU: Bundesamt für Naturschutz mit fragwürdigem Rettungsversuch für Butendiek
Krüger: Butendiek hat keine Zukunft / Meeresschutzgebiete müssen für Windparks tabu sein

Berlin, 4.3.21. Der NABU hat heute in seiner Stellungnahme das Ausnahmeverfahren für den Offshore-Windpark Butendiek inmitten des Vogelschutzgebiets „Östliche Deutsche Bucht“ westlich von Sylt scharf kritisiert. Auf Aufforderung des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) hatte die Betreibergesellschaft wpd eine Ausnahmeprüfung beantragt. Nach Ansicht des NABU ist das ein fragwürdiger Winkelzug auf Kosten streng geschützter Seevögel.

Nachdem das BfN im November 2020 eine erhebliche Beeinträchtigung der Schutzgebietsziele und drohende Populationsrückgänge von Stern- und Prachttauchern festgestellt hat, soll über ein sogenanntes Dispensverfahren die Stilllegung, der (Teil-)Rückbau oder auch nur die zeitweise Abschaltung des Windparks verhindert werden. Die oberste deutsche Naturschutzbehörde hatte den Standort Butendiek zwar auch früh kritisiert, will nun aber die Grenzen des Schutzgebiets anpassen und so den eingetretenen Umweltschaden kompensieren. NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger: „Die fragwürdigen Rettungsversuche lassen am Selbstverständnis des BfN zweifeln. Butendiek ist zu einem Projekt geworden, bei dem es nur Verlierer gibt. Der Streit beschädigt den Ausbau der erneuerbaren Energien ebenso wie die verantwortlichen Behörden, von der Vogelwelt ganz zu schweigen. Wir müssen dieses traurige Kapitel der Energiewende endlich abschließen. Butendiek hat keine Zukunft – Meeresschutzgebiete müssen für Windparks tabu sein.“

Der NABU hatte 2014 vor Baubeginn in einem Rechtsgutachten auf die eklatanten Fehler der Genehmigung hingewiesen und Klage eingereicht. Seit dem wird gestritten, am Umweltschaden besteht heute kein Zweifel mehr. „Die Vögel meiden die Turbinen in einer Entfernung von bis zu 16 Kilometern. Sie ziehen sich zurück. Butendiek beeinträchtigt streng geschützte Stern- und Prachttaucher auf einem Drittel des für sie ausgewiesenen Vogelschutzgebietes. Fast zehn Prozent ihres Lebensraums sind komplett verloren. Jetzt die Schutzgebietsgrenzen an den Rückzug der vertriebenen Vögel anzupassen, ist rechtlich und aus Naturschutzsicht äußerst fragwürdig“, kritisiert NABU-Meeresexperte Kim Detloff.

Weder wurde die für ein Dispensverfahren notwendige FFH-Verträglichkeitsprüfung durchgeführt, noch liegen Maßnahmen auf dem Tisch, welche die Vögel vor Rohstoffabbau, Schifffahrt oder der militärischen Nutzung innerhalb der neuen Schutzgebietsgrenzen schützen können. „Hier soll offenbar die Vertreibung der Vögel in suboptimale Lebensräume per Ausnahme legitimiert werden. Dieser Versuch kommt zeitgleich mit der Ankündigung der Europäischen Kommission, ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland wegen unzureichender Natura-2000-Umsetzung zu eröffnen. Ein trauriges Kapitel für den deutschen Meeresnaturschutz – dieses Vorgehen darf auf keinen Fall Schule machen“, mahnt Detloff.

Offensichtliches Ziel des Winkelzugs ist nach Auffassung des NABU, die für den 11. März angesetzte Verhandlung am Oberverwaltungsgericht Münster zu beeinflussen und den langjährigen Rechtsstreit weiter zu komplizieren. In Münster soll in zweiter Instanz über die notwendige Sanierung des Umweltschadens, die Schuldfrage und die Zuständigkeiten der beiden Bundesbehörden BfN und Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) verhandelt werden. Seit Jahren bemühen sich beide Behörden jedoch weniger um eine Aufarbeitung der Naturschutzproblematik, sondern um die gegenseitige Abwälzung der Verantwortung. Fatal, denn Deutschlands Ziele für die Offshore-Windenergie sind ambitioniert. Bis 2040 soll sich die Anzahl der Windräder verfünffachen. Dabei sind die deutsche Nord- und Ostsee schon heute überlastet, die marine Raumordnung zeigt, dass es zu wenig Platz für die vielfachen industriellen Interessen gibt.
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E-Busse ein Jahr im Einsatz
Im Februar 2020 sind zum ersten Mal in der Freiburger Geschichte zwei elektrisch betriebene Busse in den Linienbetrieb gegangen. Ein Jahr später ziehen die Verantwortlichen der VAG eine positive Bilanz des Testbetriebes auf der Linie 27: „Die beiden Busse sind bisher zusammengenommen über 80.000 Kilometer gefahren – und das weitgehend störungsfrei,“ sagt VAG Vorstand Stephan Bartosch. „Wir haben das Jahr genutzt, um in den Werkstätten und auch im Fahrbetrieb Erfahrungen mit der neuen Technik zu sammeln.“

Die Busse werden in der nächtlichen Betriebspause im Betriebshof der VAG schonend geladen. Mit Betriebsbeginn fahren Sie dann zu ihrem Einsatz auf der Linie 27 aus. Anfangs wurden die Busse nach jedem Umlauf am Europaplatz nachgeladen. „Ein Ziel der Pilotlinie war auch über den gesamten Jahresverlauf Erfahrungen zu sammeln wie häufig ein Nachladen benötigt wird. Heute werden die Busse in der Regel nur nach jedem 3. Umlauf neu geladen,“ erklärt Bartosch.

Auch werkstattseitig fällt das Fazit positiv aus. Die Busse, die Batterien und die Ladetechnik benötigen vergleichsweise wenig Wartung und funktionieren gut. Nachbesserungsbedarf sieht man bei der Freiburger Verkehrs AG nur in wenigen Details. So sucht man derzeit zum Beispiel nach Wegen, wie der Lüfter für die Batteriekühlung bei hohen Außentemperaturen etwas ruhiger laufen kann.

Gespannt war man bei der VAG auch darauf, ob es gravierende Unterschiede zwischen dem Sommer- und dem Winterbetrieb geben würde. Schließlich werden die Busse bei kalten Temperaturen auf dem Hof vorgeheizt und die rein elektrische Heizung muss dann, gespeist aus den Batterien, ausreichende Heizleistung während des Fahrbetriebes erzeugen. Es zeigte sich, dass auch für diese Zeit mit dem höchsten Strombedarf die Ladezeiten sowohl am Europaplatz als auch in der nächtlichen Betriebspause auf dem Betriebshof mehr als ausreichend sind.

„Dank ihrer sanften, leisen und auch emissionsfreien Fahrt sind unsere E-Busse bei den Fahrgästen, aber auch bei unserem Fahrerpersonal sowie bei den Anwohnenden im Streckenverlauf sehr beliebt,“ sagt VAG Vorstand Oliver Benz. „Es hat sich auf jeden Fall bewährt, bewusst mit zunächst nur einer Pilotlinie gestartet zu sein. So konnten wir im normalen Betrieb nach und nach immer mehr Fahrerinnen und Fahrer auf den E- Bussen einweisen und Erfahrung sammeln.“ Man konnte üben, wie man richtig lädt und die technische Wartung der Busse am Objekt schulen. Dies war auch möglich, weil die Rückfallebene „Dieselbus“ bei nur zwei Einheiten auch betrieblich immer bestand.

Da die VAG ganz bewusst auf Nachladetechnologie setzt, also die Busse im Einsatz sukzessive mit Strom versorgt, können deutlich kleinere Batterien verwendet werden wie bei Bussen, welche nur über Nacht geladen werden. Auch das bedeutet noch einmal ein deutliches Plus für die Umwelt. „Wir rechnen mit einer Nutzungsdauer der Batterien von 9 Jahren für den mobilen Einsatz. Danach ist vorgesehen diese noch für die nächsten 9 bis 10 Jahre als Speicher für den auf dem Betriebsgelände produzierten Solarstrom zu nutzen,“ sagt Betriebsleiter Johannes Waibel. Dieser gewonnene Solarstrom soll dann auch für die nächtliche Konditionierungsladung der Busse verwendet werden.

Dass die Ladestation am Europaplatz, die aus der Oberleitung der Straßenbahn elektrisch versorgt wird, in Fachkreisen schon für einige Aufmerksamkeit gesorgt hat, weiß Michael Flösch, Unternehmensbereichsleiter Elektrische Anlagen, zu berichten: „Einige Kolleginnen und Kollegen von anderen Verkehrsbetrieben haben uns schon besucht, um sich diese Anlage vor Ort einmal anzuschauen.“

Auch hier konnten während des bisherigen Pilotbetriebes gute Erfahrungen im Umgang mit der Technik und für zukünftige Anlagen gesammelt werden. Die Technologie funktionierte zuverlässig – lediglich nach fast einem Jahr Betrieb müsste seitens der Herstellerfirma eine Komponente ausgebaut, neu ausgelegt und erneuert werden.

Mit dem laufenden Pilotbetrieb sollen noch weitere Erkenntnisse für die weitere Umstellung auf Elektrobusse gesammelt werden. „Wir sehen uns aber jetzt schon gut gerüstet für die weitere Umstellung auf Elektrobusse und freuen uns auf den emissionsfreien und leiseren Betrieb“ schließen die beiden Vorstände der VAG.
 
 

 
Zahl des Monats: Über 50.000 Unterschriften gegen Flächenfraß
NABU fordert §13b aus dem Baugesetzbuch zu streichen

Berlin, 3.3.21 - Schluss mit dem Bauen auf der grünen Wiese: Schon über 50.000 Menschen haben die Flächenfraß-Petition des NABU unterschrieben und fordern damit die Streichung des sogenannten Betonparagrafen aus dem Baugesetzbuch.

§13b BauGB war ursprünglich eingeführt worden, um schneller bezahlbaren Wohnraum in Ballungsgebieten zu schaffen. Er führt aber dazu, dass fast ausschließlich Ein- und Zweifamilienhäuser an Dorfrändern, im gesetzlich geschützten "Außenbereich", gebaut und somit neue Flächen versiegelt werden - trotz zahlreicher leerstehender Häuser und Wohnungen.

Mit der Novelle des Baugesetzbuchs, die aktuell im Bundestag debattiert wird, soll der Paragraf befristet verlängert werden. Das steht im krassen Widerspruch zum Vorrang der Innenentwicklung, der Bodenschutzklausel und zerschneidet Grün- und Freiflächen. §13b BauGB ist mitverantwortlich für den Neuverbrauch von knapp 60 Hektar pro Tag für Siedlungs- und Verkehrsflächen - doppelt so viel, wie das Flächensparziel der Bundesregierung vorgibt.
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Flächenverbrauch: Eine Rede
(c) mitwelt.org
 
Flächenverbrauch: Eine Rede
In Gundelfingen bei Freiburg sollen 44.000 Quadratmetern beim Areal Nägelesee-Nord neu bebaut werden. Eine örtliche Bürgerinitiative organisiert am 14. März 2021 (Landtagswahl) einen Bürgerentscheid. Die örtliche BI wird unter anderem unterstützt von Fridays for Future, BUND, NABU und dem Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverband.

Bei einer Informationsveranstaltung gegen diese Politik am 27. Februar waren als Redner vorgesehen:
Prof. Dr. Rainer Grießhammer, Wissenschaftler Universität Freiburg, Öko-Institut Freiburg,
Martin Linser, Winzer, stellv. Vorsitzender im Bauernverband BLHV in Freiburg und
Axel Mayer,Kreisrat und (Alt-) BUND-Geschäftsführer - seinen Redebeitrag folgt hier:

Flächenverbrauch ist ein Scheiß-Thema

Es gibt die Wohnung-Habenden
Es gibt die Nicht Wohnung-Habenden
Und es gibt die Gewinnerregionen und die Verliererregionen
Und es gibt diejenigen die die Einen gegen die Anderen ausspielen

Ich kann zur Situation in Gundelfingen wenig sagen
aber Gundelfingen ist überall, nicht nur in Südbaden

Das neue Gundelfinger Baugebiet wird vom Bürgermeister und den Gemeinderäten liebevoll und zwischenzeitlich auch ziemlich ökologisch geplant
In Endingen, wo ich herkomme, werden die Baugebiete auch liebevoll und zwischenzeitlich ziemlich ökologisch geplant
Auch in den Gundelfinger und den Endinger Nachbargemeinden werden die Baugebiete liebevoll geplant

Doch wenn diese liebevoll geplanten Baugebiete zusammen wachsen, dann ist das hässlicher Siedlungsbrei, Bandstadt, Suburbia, Lärm, Stau & Verkehrsprobleme

Fahren Sie einmal auf der B3 von Buggingen, Freiburg, Gundelfingen nach Offenburg
Hier wächst ein Siedlungsband, eine "Nichteinmalrichtigstadt" Basel-Freiburg-Karlsruhe zusammen
Hier wuchert, gegen jede Idee vernünftiger Regionalplanung, ein hässliches, zugebautes, scheußliches Siedlungsband zusammen

Zwischen Freiburg und Offenburg liegt eine Strecke von 68 km
Zwischen Freiburg und Offenburg liegen 50 km zugebaute Siedlungsflächen und nur noch 18 km Freiraum mit massiv abnehmender Tendenz
Ein Betonring wächst langsam auch um den Kaiserstuhl und wuchert in die Seitentäler des Schwarzwaldes

Fahren Sie die Strecke einmal mit offenen Augen und offenen Herzen ab
Das Problem ist nicht nur, dass gebaut wird
Das Problem ist auch wie gebaut wird

Liebevoll gedachte Baugebiete wie in Gundelfingen wachsen zu hässlich wuchernden, breiartige Siedlungsstrukturen zusammen
Wir schreien nach kluger, weitsichtiger, überregionaler Planung und Raumordnung!

Das Problem ist auch wie gebaut wird
Neonschrille Ortseinfahrten, trostlose Gewerbesteppen, Wegwerfarchitektur, architektonische Monotonie und die Billigbauten der Hypermarche-Kultur

Seit Jahrzehnten wird uns ein Ende des Flächenverbrauchs versprochen
Doch täglich werden in Deutschland rund 56 Hektar als Siedlungsflächen und Verkehrsflächen neu ausgewiesen.
Dies entspricht einer Fläche von circa 79 Fußballfeldern

Es gibt die Idee der "blauen Banane"
Haben Sie schon einmal etwas von der Vision der "blauen Banane" gehört?

"Die "blauen Banane" ist ein zentraleuropäischer Verdichtungsraum mit rund 111 Millionen Einwohnern, ein bandförmiger europäischer Großraum zwischen Irischer See und Mittelmeer, deren Urbanisierung eine Kette von Ballungsräumen bildet, was man auch als Megalopolis oder Megaregion bezeichnet" (Wikipedia)


Freiburg und Gundelfingen liegen im Herzen der blauen Banane
Freiburg, Gundelfingen und der Oberrhein liegen im Herzen des zusammenwachsenden zentraleuropäischen Verdichtungsraumes

Wenn Dietenbach zugebaut ist, ist Freiburg "voll"
Dann wird "Breiburg im Breigau" noch stärker ins Umland explodieren

Wann endet endlich der vorsintflutliche Kantönlisgeist der Stadt und der beiden Landkreise?
Freiburg und die beiden Nachbarkreise sind keine drei isolierten Inseln
Freiburg und die beiden Nachbarkreise müssen endlich endlich im Zusammenhang gesehen werden

Das neue Gundelfinger Baugebiet ist ein Puzzlestein
Warum legen unsere Politiker, warum legen unsere Medien diese Puzzlesteine so selten zu möglichen Zukunfts-Bildern zusammen?

Welches Bild ergibt sich, wenn die vielen Puzzlesteine zu einem Bild zusammengefügt werden?
Ein zumeist scheußliches Siedlungsband von Basel nach Karlsruhe
Ein Leben in der blauen Banane im zentraleuropäischen Verdichtungsraum das nach dem Prinzip der Salami-Taktik durchgesetzt wird

Was macht das mit der Restlandwirtschaft?
Was macht das mit der Restnatur in Zeiten globaler und regionaler Artenausrottung?
Was macht das mit den Menschen?
Was macht das mit uns?

Es ist dieses alte Wissen, das in der Politik nie angekommen ist:
Unbegrenztes Wachstum und Gier zerstören begrenzte Systeme und Heimat
Unbegrenztes Wachstum und Gier sind die Ursachen für Klimakatastrophe, Artenausrottung und Flächenverbrauch
Unbegrenztes Wachstum zerstört die Green City und den Oberrhein und Gundelfingen

Was tun?
Ich habe da so eine absolut verrückte Idee
Was fehlt, ist kluge, weitschauende Planung und menschengerechte Raumordnung
Wir bräuchten so etwas wie Regionalplanung, ein politisches Gremium das Bauen überregional plant und Verbreiung verhindert
Wir könnten es zum Beispiel "Regionalverband" nennen
Klug, nachhaltig und bürgermeisterfern könnte es raumordnerische Fehlentwicklungen verhindern
Zugegeben: So eine neue, nie gedachte Institution ist angesichts unserer Bürgermeister-Macht-Strukturen natürlich eine verrückte Idee

Was tun?
Es gibt tatsächlich ein Wohnraumproblem am Oberrhein und explodierende Mieten
Aber es gibt auch fast 2 Millionen leerstehende Wohnungen in Deutschland
Es gibt die Gewinnerregionen und die Verliererregionen auch in Baden-Württemberg
Der Staat versagt, wenn er es nicht schafft überall in diesem Land vergleichbare Lebensverhältnisse zu schaffen
Der Staat versagt, wenn er es nicht schafft, die Landflucht zu bremsen

Die Stadt Freiburg wird ihrer Stadtfunktion im Neubaugebiet Dietenbach nicht gerecht
Die "wir erlauben immer alles Parteien" versagen beim Thema Wohnraumspekulation, Mietenexplosion und sozialer Wohnungsbau

Was nicht tun?
Wir können natürlich auf die verheerenden Auswirkungen des Klimawandels in der Hitzeregion am Oberrhein setzen
Wenn aus der wärmsten Region Deutschlands das heißeste Problemgebiet wird, wird der Zuzug stoppen

Wir können natürlich auch "die Kräfte des Marktes" walten lassen
Wir können natürlich auch die "jeder kann machen was er will Parteien" walten lassen
Das führt dazu, dass jeder wo er will und wie er will bauen kann und darf
Früher hat dieses Prinzip schon einmal zur Katastrophe der menschenfeindlichen "autogerechten Stadt" geführt

Wenn wir die "die Kräfte des Marktes uneingeschränkt walten lassen" wird einfach so lange zugebaut,
bis Südbaden, eine der schönsten Regionen Deutschlands so zugebaut-hässlich ist, dass niemand mehr herzieht

Ich wurde von Menschen angesprochen, die aus dem Moloch Mittlerer Neckarraum nach Südbaden geflohen sind
Sie sagen, dass sich die dortigen Zersiedelungsprozesse hier eins zu eins wiederholen
Sie werden der "Nichteinmalrichtigstadt" Basel-Freiburg-Karlsruhe wieder entfliehen und wegziehen

Ich würde gerne hier bleiben

Wir dürfen nicht zulassen, dass die Wohnung-Habenden gezielt gegen die Nichtwohnung-Habenden ausgespielt werden

Das neue Baugebiet in Gundelfingen ist eben auch ein Puzzlestein in einem Bild der Zerstörung
Unser heutiger Protest und der Bürgerentscheid wenden sich auch gegen einen Totalausfall von Raumordnung
Unser heutiger Protest ist Sand im Getriebe der "Nichteinmalrichtigstadt" Basel-Freiburg-Karlsruhe, der europäischen Megapole am Oberrhein
Ein Entscheid der Bürgerinnen und Bürger gegen das Baugebiet
Euer Entscheid gegen das Baugebiet würde globale Zerstörungsprozesse regional verlangsamen

Die Grenzen des Wachstums, Klimakatastrophe, Artenausrottung und Flächenverbrauch müssen endlich endlich in Zusammenhang gesehen werden
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Schon wieder Storchenalarm auf dem Mundenhof
Mundenhof Storchennest (c) Stadt Freiburg/Mundenhof
 
Schon wieder Storchenalarm auf dem Mundenhof
Feuerwehr entfernt einsturzgefährdetes tonnenschweres Nest

Freiburg, 25. Februar. Erst vor einer Woche hatte der Mundenhof unter dem Stichwort „Tiergehege wird zum Kindergarten“ reichlich Nachwuchs gemeldet. Heute herrschte schon wieder Storchenalarm auf dem Mundenhof. Diesmal waren aber nicht die vielen Tierbabies dafür verantwortlich sondern ein Fall von ignoranter Missachtung örtlicher Bauvorschriften. Und zwar durch Baumeister, die es eigentlich besser wissen müssten.

Störche haben einen Sinn für schöne Nistplätze. Auf dem Mundenhof jedenfalls nisten sie gerne auf den markantesten Punkten. Hoch hinaus muss es auf jeden Fall gehen. Die traditionsreichsten Storchennester fanden sich in den vergangenen Jahrzehnten an zwei Standorten: auf dem Silo, dessen Dach die Störche durch übergewichtiges Bauen derart belasteten, dass es bei einem Sturm im vergangenen Sommer einstürzte – und auf einem 30 Meter hohen Kamin. Dieser Kamin war ein Relikt einer Getreidetrocknungsanlage aus den 1960er Jahren, später hatte er einen Brand überdauert und galt in Storchenkreisen als Platz mit dem besten Überblick über das gesamte Mundenhof-Gelände.

Entsprechend begehrt war der Nistplatz auf dem Kamin. Jahr für Jahr wurde dieses Nest von neuen Storchenpaaren aus-, an- und umgebaut. Keiner wollte den Müll vom Vorjahr entfernen. So wurde aus dem Flach-Nest nach und nach ein Hoch-Nest, dem irgendwann auch die flüchtigste Betrachterin nicht einen gewissen Hang zur Absturzgefahr absprechen konnte. Nun erreichen abstürzende Storchennester mühelos die zerstörerische Kraft eines aus großer Höhe abstürzenden Kleinwagen; das Storchennest auf dem Mundenhof-Kamin wog mittlerweile 1100 Kilo.

Wegen dieser Absturzgefahr hat sich der Mundenhof kurzerhand entschlossen zu handeln bevor es zu spät ist. Seit ein paar Tagen trudeln wieder die Störche aus dem Süden ein, und Storchenkenner wie Kalenderleserinnen wissen, dass sie bald „ihre“ Nester belegen wollen. Also beschloss die Mundenhof-Leitung in Abstimmung mit dem Regierungspräsidium, in einer gemeinsamen Großaktion mit der Freiburger Berufsfeuerwehr und dem Verein Weissstorch das Nest auf dem Kamin zurückzubauen. Die Aktion in 30 Metern Höhe dauerte heute Morgen zwei Stunden lang. An technischem Gerät waren involviert: der Feuerwehr-Kran, die Gelenkbühne und die Drehleiter. Mit deren Hilfe wurde das gesamte Nest abgebaut, ohne dass Tiere, Menschen oder Gerätschaften zu Schaden kamen.

Seit jeher genießt der Mundenhof unter Südbadens Storchen einen exzellenten Ruf. Von den 26 bekannten Storchennestern in Freiburg befinden sich 15 auf dem Mundenhof. Im Jahr 2020 sind hier 33 Jungstörche geschlüpft, d. h. im Durchschnitt 2,2 Kinder pro Brutpaar. Die Störche kommen in der Regel im Januar und Februar zurück von ihrer Reise in wärmere Gefilde, brüten im Frühjahr und ziehen ihre Jungen im Mai, Juni und Juli groß, um im August wieder auf große Reise zu gehen.
 
 

Tiergehege wird zum Kindergarten
Mundenhof-Neuzugangs Willi (c) Stadt Freiburg/Mundenhof
 
Tiergehege wird zum Kindergarten
Dem Mundenhof hat das neue Jahr schon reichlich Nachwuchs beschert

Gerade mal sieben Wochen alt ist das neue Jahr, doch die Natur auf dem Mundenhof kann sich kaum mehr zurückhalten. Fast an jedem Tag im Januar kamen frische Tierbabies auf die Welt: am 10. Januar waren es zwei Walliserziegen, am 13. eine Walliserziege, am 15. ein Kamerunschaf, am 16. wieder eine Walliserziege, am 24. zwei Kaschmirziegen, am 25. ein Kamerunschaf, am 26. zwei und am 27. drei weitere Kaschmirziegen. Der muntere Nachwuchs-Segen setzte sich im Februar fort: am 1. Februar kamen zwei Kaschmirziegen zur Welt und am 2., 4. und 12. insgesamt nochmals sieben Zwergziegen.

Bei zwischendurch beißender Kälte waren die Tierpfleger ganz schön gefordert, die neuen Meckerlinge ins Warme zu bringen und zeitweise auch zu schoppen. Und wie das so ist bei Neugeborenen, muss das auch nachts sein. Inzwischen sind alle Kleinen wohlauf – und ihre Pflegekräfte erledigt.

Die ersten Störche sind bereits aus wärmeren Gefilden zurück gekehrt und haben sich trotz Kälte und Schnee auf dem Mundenhof eingefunden. Auf schneebedeckten Wiesen lebt ihr Futterangebot (umgangssprachlich: Mäuse) noch unter Tage. Doch mit dem Wärmeeinbruch dieser Woche deckt sich auch der Mittagstisch für Meister Adebar wieder von selbst.

Ein Neuzugang wird auch bei den Schwarzwälder Pferden erwartet. „Willi“ steht schon bereit, um bald die bislang aus drei Wallachen bestehende Gruppe zu verstärken. Wie in seinem Pferdepass steht, ist Willi ein „Dunkelfuchs mit hellem Langhaar“ – ein wunderschönes Tier und mit seinen sechs Jahren im besten Alter, um im Nachmittagsprogramm der pädagogischen Einrichtung KonTiKi (Kontakt Tier und Kind) eine aktive Rolle zu übernehmen. Solch ein kräftiges, schönes Tier hat natürlich seinen Preis: 4.500 Euro soll der Kerl kosten. Bei dieser Anschaffung braucht der Förderverein Mundenhof noch Unterstützung und freut sich über Spenden:
Volksbank Freiburg IBAN DE54 6809 0000 0009 3676 08,
Sparkasse Freiburg IBAN: DE26 6805 0101 0002 0000 08.
Bei Spenden über 200 Euro gibt es eine Spendenbescheinigung.

Öffnung des Mundenhofs hängt von Landesverordnung ab

Noch ist es weiterhin nicht gestattet, den Mundenhof zu besuchen. Sobald die Landesverordnung eine Öffnung der Freizeiteinrichtungen wieder zulässt, wird auch der Mundenhof wieder gerne Besucher und Besucherinnen empfangen. Dann wird man wieder Tickets über einen Parkplatzdienst oder bei Reservix buchen können. Der Mundenhof blickt der Zeit, in der er wieder zum Tummelplatz von kleinen und großen Zweibeinern wird, erwartungsvoll entgegen.
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Freiburg: „NaturRefugien schaffen – Vielfalt fördern“
Waldhaus Natur-Refugien: Wildbienengarten Opfingen (c) Waldhaus Freiburg
 
Freiburg: „NaturRefugien schaffen – Vielfalt fördern“
Waldhaus-Projekt erhält Auszeichnung der UN-Dekade

Das Projekt „NaturRefugien schaffen – Vielfalt fördern“ des Waldhaus Freiburg hat die Jury im Sonderwettbewerb „Soziale Natur – Natur für alle“ überzeugt und wurde als offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet.

Das Waldhaus-Projekt wendet sich gezielt an Schulen mit Vorbereitungsklassen für Flüchtlinge und Migrantinnen und Migranten im Alter von 12 bis 25 Jahren. Es bietet einen innovativen Ansatz, um diese junge Menschen zu stärken und insbesondere anhand der Themenfelder rund um den Wald und seiner Produkte an die Themen Natur und Artenvielfalt heranzuführen.

„Dies ist ein innovatives Projekt, das eine neue Zielgruppe anspricht. Es verbindet Lernen im Rahmen der Bildung für nachhaltige Entwicklung mit dem gemeinsamen Erleben der Umwelt und führt zu einem besseren Verständnis von Natur und Artenvielfalt. Daher freue ich mich sehr über die Auszeichnung“, betont Umweltbürgermeisterin Gerda Stuchlik.

Den Schwerpunkt des Angebots bilden Projektwochen zur Förderung der biologischen Vielfalt. An fünf Tagen übernehmen die Schülerinnen und Schüler Naturschutzaufgaben und werden selbst zu Handelnden und. Bisher haben unter Leitung des WaldhausMitarbeiters Fynn Zimmermann 21 Projektwochen mit 103 Projekttagen stattgefunden. Insgesamt haben acht Schulen und zwei private Bildungseinrichtungen mit insgesamt 389 Schülern und Schülerinnen sowie 92 Begleitpersonen (Lehrkräfte, Schulsozialarbeit, Praktikanten) teilgenommen.

Mit Kooperationspartnern wie dem NABU, drei städtischen Ämtern (Umweltschutzamt, Forstamt, Garten- und Tiefbauamt) und dem Kinderabenteuerhof wurden an verschiedenen Orten in Freiburg bereits viele Vorhaben im Wald und mit Produkten aus dem Wald verwirklicht. Dazu zählen beispielsweise der Bau von Hochbeeten, Kräuterspiralen und Totholzhecken, die Pflege junger Eichenbestände,das Pflanzen von Sträuchern und Obstgehölzen oder der Bau von Nisthilfen aus Holz für Vögel, Insekten und Fledermäuse.

In diesem und dem kommenden Jahr werden weitere 14 Projektwochen von der Heidehof-Stiftung und dem Biosphärengebiet Schwarzwald gefördert. Das Projekt „NaturRefugien“ hatte 2017 mit einer Förderung der Stiftung Naturschutzfond Baden-Württemberg begonnen. Seine Arbeit wurde mit einer Broschüre, die im Waldhaus kostenlos erhältlich ist, ausführlich beschrieben und ausgewertet.

Das Waldhaus Freiburg ist derzeit für Publikum geschlossen. Es ist über E-mail (info@Waldhaus-freiburg.de) und telefonisch (0761/8964 7710; dienstags bis freitags von 9 bis 12.30 Uhr) erreichbar.
 
 

 
Online-Umfrage als Datengrundlage für den kommenden Bildungsbericht
600 junge Menschen werden zu Klimawandel, sozialer Gerechtigkeit und Mitbestimmung befragt

Der nächste Bildungsbericht der Stadt Freiburg soll anders aussehen, als die, die es zuvor gab. Statt Daten über Kitas, Schulen, Hochschulen und Weiterbildung zu veröffentlichen, soll es im fünften Bildungsbericht allein um ein Thema gehen: der Bildung für nachhaltige Entwicklung. Für den Sonderbericht wird von der Stabsstelle Freiburger Bildungsmanagement derzeit eine Datengrundlage erhoben, um verschiedene Blickpunkte und Perspektiven darzustellen. Besonders wichtig ist dabei die Beteiligung der Menschen in Freiburg. Bereits seit dem 8. Februar läuft eine Umfrage unter 6000 zufällig ausgewählten Bürgerinnen und Bürgern. Jetzt sollen darüber hinaus mehr als 600 junge Menschen im Alter von 14 bis 24 Jahre befragt werden.

Das Besondere ist, dass dafür eine Form der Beteiligung gewählt wurde, bei der die ebenfalls zufällig ausgewählten Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf die Vorschläge der anderen reagieren können. Dafür wurde eine digitale Plattform angelegt, auf der in sogenannten Padlets geantwortet werden kann. Das ist eine Homepage, auf der mehrere Menschen gleichzeitig arbeiten können. Zunächst erhalten 108 junge Menschen einen Brief mit Zugangsdaten zu den Padlets. Sie können dann zu Verschiedenen Themenbereichen Vorschläge machen. Dabei geht es etwa darum, wie Freiburg auf dem Weg zur klimaneutralen Kommune vorankommen kann, wie Bildungschancen für alle erhöht werden können oder wie mehr Beteiligung ermöglicht werden sollte.

Nach fünf Tagen werden dann weitere 108 Einladungen an junge Menschen verschickt. Sie haben dann die Möglichkeit, die bestehenden Antworten zu ergänzen, neue Aspekte hinzuzufügen oder eigene Ideen einzubringen. Insgesamt gibt es sechs solcher Einladungsrunden.

„Für die nachhaltige Entwicklung der Stadt Freiburg sind die Stimmen der Menschen, die auch in Zukunft in der Stadt leben, besonders wichtig. Mit diesem innovativen, kreativen Format hoffen wir viele junge Freiburgerinnen und Freiburger anzusprechen und neue und frische Ideen zu erhalten, so Bildungsbürgermeisterin Gerda Stuchlik.“

Teilnehmer, die für die Umfrage ausgewählt werden, bekommen einen Brief mit QR-Code beziehungsweise Link und Passwort, mit denen ein Padlet geöffnet werden kann. Dort kann ein kostenloses Nutzkonto erstellt werden, um die Fragen zu beantworten. Die Angaben unterliegen strengen Datenschutzanforderungen. Sie werden ohne Namensangabe gespeichert und sind ausschließlich für eine systematische Auswertung bestimmt.

Unter den ersten 36 Einträgen im Padlet werden sechs Gutscheine für faire, nachhaltige und regionale Produkte im Wert von jeweils 30 Euro verlost. Die Teilnahmebedingungen werden in den Anschreiben erläutert.
 
 



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