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Sonntag, 28. April 2024
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Verschiedenes

 
Amerikanische Faulbrut bei Bienenvölkern im Stadtkreis erfolgreich bekämpft
Allgemeinverfügung vom 28. Juni 2022 ist aufgehoben

Es ist kein weiterer Fall der Amerikanischen Faulbrut bei Bienenvölkern ausgebrochen. Diese bakterielle Infektion trifft nur Bienen und stellt keinerlei Gefahr für Menschen dar. Die Amerikanische Faulbrut wurde im Juni vergangenen Jahres bei einem Bienenvolk in Freiburg festgestellt.

Die Veterinärbehörde des Amts für öffentliche Ordnung (AföO) hatte damals sofort gehandelt. So wurde unter anderem der betroffene Imkerbetrieb gesperrt und das infizierte Bienenvolk getötet. Ein Sperrbezirk mit einem Radius von mindestens einem Kilometer wurde festgelegt und parallel das Veterinäramt Breisgau-Hochschwarzwald informiert. Alle Bienenvölker im Sperrbezirk wurden auf Anzeichen der Amerikanischen Faulbrut untersucht und zweimal beprobt.

Inzwischen wurden alle untersuchten Proben negativ getestet. Aus diesem Grund können der Sperrbezirk und die Schutzmaßnahmen aufgehoben werden.

Die städtische Veterinärbehörde bedankt sich ausdrücklich bei den zuständigen Bienensachverständigen für die Unterstützung sowie für die aufwändige Suche und Erfassung aller Bienenvölker im Sperrbezirk.

Jeder, der Bienen halten will, muss mit Beginn der Tätigkeit dem AföO die Anzahl der Bienenvölker und ihren Standort angeben. Daher bittet das Amt um die Unterstützung aller Imkerinnen und Imker in Freiburg im Stadtgebiet ihre Bienenvölker zu melden, damit bei einem erneuten Auftreten der Amerikanischen Faulbrut diese effektiv bekämpft und somit eine Ausbreitung verhindert werden kann.
 
 

 
15.4.2023: ENDE der Atomkraftwerke in Deutschland
Was war und bleibt und was ist zu tun?

Endlich - die Atomkraftwerke in Deutschland werden am 15.4.2023 endgültig stillgelegt, die Gefahrzeiterlängerung durch den Streckbetrieb der letzten 3 Atomkraftwerke ist vorbei. Dann ist Deutschland wie Österreich, Dänemark, Luxemburg, Italien, Portugal, Griechenland, Norwegen und viele weitere Staaten Europas und wie die meisten in der Welt befreit von Atomstromerzeugung.

Es verbleibt aber weiterhin die große Gefährdung Deutschlands durch hochradioaktiven Atommüll der Atomkraftwerke in zu unsicheren Zwischenlagern und durch Atomkraft in Nachbarstaaten. Dabei bieten nach den Erfahrungen mit den Atomkatastrophen von Windscale/Sellafield (1957) Tschernobyl (1986) und Fukushima (2011) 100 oder gar 1000 Kilometer Entfernung keine Sicherheit vor Gefährdung durch Radioaktivität. Auch ist die Uranverarbeitung bzw. Urananreicherung für Atomkraft durch ausländische Firmen in Lingen bzw. Gronau in Nordwestdeutschland für ausländische Atomkraft leider unbefristet in Betrieb. Hinzu kommen in vielen Staaten von Kanada bis Australien die über Jahrhunderttausende strahlengefährlichen Hinterlassenschaften des Uranbergbaus samt Uranexploration für Atomstrom in Deutschland.

Atomkraftausstieg bzw. die die Stilllegung von Atomkraftwerken kommen i.d.R. nicht von allein: An einigen Standorten in Deutschland, auch in Frankreich, u.a. in der Bretagne, im Elsass und in der Schweiz bei Basel begann der Protest gegen Atomkraft schon Jahre bevor dieser in der Region am südlichen Oberrhein bzw. im Dreyeckland mit den Kämpfen großer Teile der Bevölkerung gegen u.a. die Atomkraftwerke Fessenheim, Gerstheim, Kaiseraugst und Breisach, dann vor allem zu Wyhl mit den Badisch-Elsässischen Bürgerinitiativen 1974/75ff unerwartete und dort weltweit beachtete Höhepunkte erreichte. Außer zu Fessenheim waren sie schon gegen den Bau erfolgreich. (1)

ECOtrinova e.V., ggr. 1992, hat sich mit weiteren Vereinigungen in Südbaden, im Elsaß und der Nordwestschweiz für die schließlich in 2020 erfolgreiche Stilllegung der beiden Atomkraftreaktoren in Fessenheim/Rhein (Elsass) eingesetzt. Gefordert sind nun in der Region die Stilllegungen der Atomkraftwerke der Nordwestschweiz, wofür sich federführend u.a. der Trinationale Atomschutzverband einsetzt.

Andererseits sind für die Strom- und Energieversorgung nun viel intensivere Anstrengungen nötig zur Energieeinsparung und effizienteren Energienutzung sowie für den Ausbau erneuerbarer Energiequellen. Sonst würden vermehrt fossile Energiequellen verwendet etwa für Elektromobilität und elektrische Heizungssysteme. Allein in Baden-Württemberg ist für den umweltfreundlichen Ersatz der beiden Atomkraftwerke Philippsburg 2 und Neckarwestheim-2 der Zubau von je 3000 Megawatt elektrischer Leistung an Photovoltaik, Windkraft und wasserstoff-bereiter dezentraler Kraftwärmekopplung erforderlich, wie beim Samstags-Forum Regio Freiburg von ECOtrinova und Mitträgern gezeigt wurde. Erst mit weitergehendem Ausbau und Stromsparen wird umweltfreundlicher Strom verfügbar für neue Stromanwendungen.

(1) klicke bitte unten auf "mehr"

(2) aktiv gegen Atomkraft seit 1972 sowie für Alternativen insbesondere seit 1976
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Atomausstieg ist Ende mit Schrecken
Krüger: Billiger Atomstrom kostet Steuerzahler weiter Milliarden

Berlin – Am 15.4. wird das letzte deutsche Atomkraftwerk abgeschaltet. NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger kritisiert die Unehrlichkeit in der Atomdebatte:

"Atomenergie ist weder sauber noch sicher und schon gar nicht billig. Der Atomausstieg ist realistisch betrachtet ein Ende mit Schrecken. Die Gewinne wurden verteilt, Atommüll und Endlosrisiken bleiben - kein Endlager in Sicht. Der Steuerzahler wird weiter viele Milliarden für bereits verbrauchten ‘billigen’ Atomstrom aufbringen müssen. Deshalb ist es richtig, dass Deutschland die Atomenergie jetzt hinter sich lässt. Energiewende und naturverträglicher Ausbau der Erneuerbaren erfordern unsere volle Aufmerksamkeit.”
 
 

 
Mehr Platz und mehr Sicherheit
Radweg auf der Berliner Brücke verbreitert

Auf der Berliner Brücke hat das Garten- und Tiefbauamt (GuT) die südliche Fahrbahn der Berliner Allee umgebaut. Jetzt ist eine Autospur abgetrennt und dem Radverkehr überlassen. Zum Schutz der Radfahrenden und zur baulichen Trennung der beiden Fahrbahnen hat das GuT Betonelemente angebracht. Außerdem wurden die drei bestehenden Radwege, welche auf die Berliner Allee führen, baulich angepasst. Radfahrende können nun ohne Probleme von einem auf den anderen Radweg wechseln. Die Rampe, die vom Dietenbachpark auf die Brücke führt, wurde ebenfalls saniert und hat einen frischen Asphalt-Belag erhalten.

Vor dem Umbau war die ungewöhnliche Radführung auf der Berliner Brücke immer wieder in der Kritik. Radfahrende mussten auf der jeweils linken Seite aneinander vorbeifahren – stadtauswärts mussten sie sich den schmalen Weg mit Fußgängerinnen und Fußgängern teilen. Jetzt ist der Radweg 3,5 Meter breit und in beide Fahrtrichtungen ist genug Platz, um wie üblich rechts aneinander vorbeizufahren. Der stadtauswärtige Radweg bleibt allein dem Fußverkehr überlassen.

Die Strecke ist Teil der zukünftigen Radvorrangroute FR5 vom Rieselfeld, Weingarten und dem neuen Stadtteil Dietenbach Richtung Stühlinger und Innenstadt. Die Baumaßnahme gehört der Fuß- und Radverkehrsoffensive an, die das GuT mit einem Etat von rund 16 Millionen Euro durchführt.
 
 

 
2022 war sehr gutes Frelo-Jahr
1,5 Millionen-Ausleihe-Marke im April 2023 geknackt

„Mit 581.534 Ausleihen im Jahr 2022 haben wir das Vorjahresergebnis um 206.967 Fahrten übertroffen, was einer Steigerung um 55 Prozent entspricht - und im laufenden Monat erreichen wir die 1,5 Millionste Ausleihe,“ freut sich VAG Vorstand Oliver Benz über die enorm gute Nachfrage nach Freiburgs Rad-Verleih-Angebotes. Sein Vorstandskollege Stephan Bartosch bringt es auf den Punkt: „Steiler nach oben als bei Frelo geht es nur noch mit der Schauinslandbahn – und die gehört ja auch zur VAG!“

Doch die Zahl der Nutzungen ist nicht der einzige Parameter, der nach oben zeigt. Auch die Menge der für das System Registrierten ist im vergangenen Jahr um fast 10.000 auf nahezu 50.000 angewachsen. Aus Sicht der VAG ist besonders erfreulich, dass die durchschnittliche Zahl der Ausleihen je registrierter Person von 9,5 auf 11,8 Fahrten angewachsen ist.

Analog zur immer weiter steigenden Nachfrage wurde seit dem Start von Frelo das Angebot weiter ausgebaut und weitere Ortsteile sowie einzelne Nachbargemeinden mit eingebunden. So stehen derzeit 92 Stationen zum Ausleihen oder Zurückgeben eines Frelos zur Verfügung, das sind nochmals 11 mehr als noch 2021. Außerhalb des Stadtgebietes gibt es von Umlandgemeinden finanzierte Kooperationsstationen wie zum Beispiel in Gundelfingen, Merzhausen oder Umkirch. Und auch die Anzahl der Räder hat sich von 615 auf 720 erhöht.

Eine weitere erfreuliche Nachricht ist, dass die LastenFrelos in wenigen Wochen wieder ausgeliehen werden können. Wegen notwendiger technischer Überarbeitungen hatte die Betreiberfirma nextbike sie Anfang Oktober 2022 außer Betrieb genommen. Bis zu ihrer Außerbetriebnahme waren sie 2022 jedoch schon 4.777 Mal – und damit rund 500 Mal mehr als im gesamten Jahr 2021 – ausgeliehen worden.
 
 

 
Neue Regeln für Park-and-Ride-Parkplätze in Freiburg
Wer parken will, braucht Nachweis über ÖPNV- oder Parkticket

Parkbescheinigungen können ab sofort heruntergeladen und ausgedruckt werden

Kapazitäten der Parkplätze werden ausgebaut

Die Idee ist einfach: Wer in die Stadt will, kann auf einem der neun Freiburger Park-and-Ride-Standorte (P+R) parken und von dort bequem und umweltfreundlich mit Bus oder Bahn weiterfahren. Bislang brauchte es keinen Nachweis dafür, dass Parkende im Anschluss auch den ÖPNV nutzen. Hier gibt es eine grundlegende Änderung. Wer ab Dienstag, 11. April, an verschiedenen Park-and-Ride-Standorten das Auto abstellt, muss ein gültiges Ticket für den Nahverkehr oder einen Parkschein nachweisen. Das hat der Gemeinderat im November 2022 beschlossen. Die neue Regelung gilt zunächst für die fünf P+R-Parkplätze Bissierstraße, Gundelfinger Straße, Moosweiher, Munzinger Straße und Paduaallee.

Die neue Regelung startet mit einer Testphase, ab 2. Mai wird sie dann durch den Gemeindevollzugsdienst kontrolliert. Die Zwischenzeit soll dazu dienen, möglichst viele Menschen über das neue Verfahren zu informieren und den neuen Ablauf bei bisher Parkenden zu etablieren.

Mit der Regelung soll sichergestellt werden: Ohne Ride kein (kostenfreies) Park. Denn immer häufiger wird auf P+R-Plätzen geparkt ohne anschließend auf den Nahverkehr umzusteigen. Wenn Pendler aber keinen Parkplatz finden und dadurch nur schwer den ÖPNV nutzen können, wird der Gedanke des P+RSystems unterlaufen.

Dass die P+R-Plätze tatsächlich nicht wie vorgesehen genutzt werden, hat eine Untersuchung des Garten- und Tiefbauamts (GuT) bestätigt. Das Ergebnis der Studie: Die Parkplätze sind oft schon am frühen Morgen voll belegt und häufig wird nicht mit den öffentlichen Verkehrsmitteln weitergefahren.

Deshalb geht die Stadt zwei Dinge parallel an: Die Kapazität der Parkplätze soll schrittweise ausgebaut werden. Und mit der Parkraumbewirtschaftung soll erreicht werden, dass die P+R-Parkplätze tatsächlich wie vorgesehen genutzt werden.

Nachweis online herunterladen - Wissenswertes zu den neuen Regeln

Wer sein Auto auf einer der P+R-Anlagen abstellt, benötigt ein ÖPNV-Ticket mit Parkberechtigung – oder einen Parkschein. Nachweis oder Parkschein müssen gut sichtbar hinter der Windschutzscheibe platziert werden. Parken ist dann für maximal 24 Stunden am Stück erlaubt.

Wer eine im RVF gültige Zeitkarte besitzt, wie zum Beispiel eine Regiokarte, ein SC-Ticket oder ein DB City-Ticket, hat ab sofort die Möglichkeit sich eine Parkberechtigung im Onlineshop der VAG (www.vag-onlineshop.de) selbst kostenfrei herunterzuladen und auszudrucken. Dies ist über den „Reiter“ – Parkberechtigungen für P+R möglich.

Wenn dies nicht möglich sein sollte, kann die Parkberechtigung auch im Pluspunkt der VAG (Salzstraße 3) ausgestellt werden. Bei einer übertragbaren Regiokarte, darf nur die Person parken, die das Ticket aktuell nutzt.

Wer vor dem Parken auf den P+R-Flächen noch kein Ticket für den ÖPNV hat, kann sich vor Ort einen Fahrschein an einem der neu aufgestellten Parkscheinautomaten kaufen. Zusätzlich zum Fahrschein erhält man hier eine Parkberechtigung, die für 24 Stunden gültig ist.

Einzelfahrscheine, 2x4 Fahrten-Tickets, Punkte-Karte und die LuftLinie können nicht für eine Parkberechtigung genutzt werden.

Wer ohne ÖPNV-Ticket parken will, muss am Parkscheinautomat oder in der Park-App-Freiburg ein Tagesticket lösen. Dieses kostet 7,50 Euro und berechtigt zum Parken für 24 Stunden.

Die Stadt will keine Mehreinnahmen generieren, es geht darum, die Parkplätze für die Menschen freizuhalten, die auf den Nahverkehr umsteigen. Die Park-and-Ride-Flächen sind ein wichtiger Baustein der Mobilitätswende.

Hinweis: Detailfragen zur Parkberechtigung für ÖPNV-Nutzende sowie allgemeine Fragen beantwortet die VAG auf ihrer Webseite unter: www.vag-freiburg.de/park-ride
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Das Hochwasserrückhaltebecken Bohrertal ist fertig
Schutz vor Jahrhunderthochwasser

Baubürgermeister Martin Haag: „Gerüstet für den Fall der Fälle“

Es ist ein Meilenstein für den Hochwasserschutz in Freiburg: Das Hochwasserrückhaltebecken (HRB) Bohrertal ist fertiggestellt. Zusammen mit dem HRB Breitmatte ist das Bauwerk darauf ausgelegt, die Stadt vor auch besonders starken Hochwasserereignissen zu bewahren. Fast 15 Millionen Euro wurden im Bohrertal investiert, um den Hochwasserschutz für die Menschen in Freiburg zu gewährleisten. Mehr als acht Millionen Euro davon wurden vom Land übernommen.

„Der Osten Freiburgs und die Stadtteile Günterstal, Wiehre, Haslach und Weingarten sind jetzt vor einem Jahrhunderthochwasser geschützt. Nach der Planung und der Standortsuche wurden die Rückhaltebecken mit hoher Geschwindigkeit fertiggestellt. Ich hoffe, wir werden den Damm nie brauchen. Doch für den Fall der Fälle sind wir gerüstet“, so Baubürgermeister Martin Haag.

Das Becken Bohrertal steht auf der Gemarkung Horbens, das Becken Breitmatte auf Freiburger Gemarkung. „Ganz besonderen Dank an dieser Stelle an die Gemeinde Horben, den Bürgermeister und den Gemeinderat. Ein ganz besonderes Zeichen für kommunale Zusammenarbeit“, betont Martin Haag. Gemeinsam entfalten die beiden Rückhaltebecken ihre volle Wirkung. Der Bohrerdamm kann bis zu 200.000 Kubikmeter Wasser speichern, das HRB-Breitmatte, fertiggestellt Ende 2022, hat ein Fassungsvermögen von rund 40.000 Kubikmetern. Damit ist der Hochwasserschutz auf ein statistisch alle hundert Jahre einmal auftretendes Ereignis ausgelegt. Dabei sind Veränderungen durch den Klimawandel und damit einhergehende Wetterextreme bereits einkalkuliert.

Das HRB-Bohrertal verfügt hierfür über einen rund 280 Meter langen und 13,5 Meter hohen Damm. In dem Damm ist ein Ausbaulaufwerk integriert, eine Art Schleuse. Bei Starkregen könnte das Wasser zunächst gestaut und dann kontrolliert abgelassen werden. Für den Damm wurden mehr als 100.000 Kubikmeter Erdmaterial verbaut. Der Damm des HRB-Breitmatte wurde auf 4,5 Meter erhöht. Dafür wurden rund 20.000 Kubikmeter Erdmaterial benötigt. In Günterstal haben am Bohrerbach punktuell weitere Hochwasserschutzmaßnahmen stattgefunden.
 
 

 
Umstrittener Freiburger Riesen-Neubaustadtteil Dietenbach
Rechtliche Expertise beanstandet verbotenes Umgehungsgeschäft beim Grunderwerb und zu hohes Schuldenrisiko für die Stadt

Der Kauf der Gesellschaft Entwicklungsmaßnahme Dietenbach (EMD) der Sparkasse Freiburg Nördlicher Breisgau durch die Stadt Freiburg i.Br., wie am 31.1.2023 vom Gemeinderat gemäß Drs. G-23/024 beschlossen, ist verwaltungsrechtlich nach dem Baugesetzbuch und nach dem bürgerlichen Gesetzbuch BGB als ein verbotenes Umgehungsgeschäft einzustufen und daher beim Vertrag nichtig. Das folgt aus einer neuen rechtlichen Expertise einer angesehenen auswärtigen Kanzlei für ECOtrinova e.V., die vom RegioBündnis pro Landwirtschaft, Natur und ökosoziales Wohnen dem Regierungspräsidium Freiburg als zuständiger Kommunalaufsicht Ende März 2023 vorgelegt wurde. Oberbürgermeister Horn und der Gemeinderat der Stadt Freiburg i.Br. wurden ebenfalls angeschrieben.

Umgehungsgeschäfte, die ein gesetzliches Verbot umgehen, sind nichtig nach BGB § 134:
„Ein Rechtsgeschäft, das gegen ein gesetzliches Verbot verstößt, ist nichtig, wenn sich nicht aus dem Gesetz ein anderes ergibt.“

Gesetzlich verboten ist der Stadt Freiburg i.Br. nach Bundes-Baugesetzbuch § 153 Absatz 3, den Boden­eigentümern in Dietenbach Preise zu zahlen, die wesentlich über dem aktuellen Gutachterwert von 16,5 € pro Quadratmeter (qm) unerschlossenem Land liegen. Die Eigentümer wollten zu diesem Betrag fast sämtlich nicht verkaufen. Die Stadt will nun mit einer zu 100% stadteigenen Gesellschaft 64 € pro qm zahlen. Das ist der Betrag, den die Sparkasse als Dritter gezahlt hätte, wenn diese nicht kürzlich aus dem Projekt Neubaustadtteil Dietenbach ausgestiegen wäre aufgrund des ihr zu groß geworde­nen wirtschaftlichen Risikos. Eine ebenfalls verwaltungsrechtliche Stellungnahme, welche die Stadt selber in 2022 einholte, wird mit der neuen Expertise in den hier zu beachtenden Punkten widerlegt.

Außerdem ergibt sich laut der neuen Expertise kommunalrechtlich, also nach der Gemeindeordnung Baden-Württembergs ein Gebot, das Vorhaben Neubaustadtteil Dietenbach nun zu stoppen, weil das finanzielle Risiko für die Stadt viel zu groß würde. Dieser Aspekt wurde im Gutachten der Stadt nicht untersucht.
Die in Dietenbach extrem hohen Erschließungskosten bedeuten beim Maximum etwa in 2033 laut Angaben der Stadt eine neue Verschuldung von voraussichtlich rund 550 Mio. Euro. Die Gesamtschulden des „Konzerns Stadt“ würden auf deutlich über 2 Milliarden Euro steigen (DRUCKSACHE G-23/025 zum 31.1.2023, Seite 5). Es gilt als keineswegs sicher, dass aus dem Verkauf von Flächen in Dietenbach schnell genug oder überhaupt genug Einnahmen kommen, um die gewaltigen vorlaufenden Investitionen der Stadt für die Erschließung Dietenbachs zu refinanzieren. Mit Stand Anfang 2023 wären das 1,248 Milliarden Euro, rund doppelt so viel wie noch 2018 beim Beschluss für den Neubaustadtteil, mit der Tendenz, in 2023/24 um weitere 20% anzusteigen laut einer 2022er Studie von PwC Deutschland.

Schon im Juli 2022 noch vor dem weiteren steilen Anstieg der Bau- und Erschließungskosten, hatten laut Freiburger Magazin Chilli große Unternehmen der Freiburger Wohnungswirt­schaft Dietenbach mindestens für den 1. Bauabschnitt abgewunken. Die Baugrundstücke wären viel zu teuer. Die erwarteten Dietenbacher Kostenmieten von 25 €/qm – eine unbestrittene Aussage in der Ratssitzung 31.1.2023 - bzw. Ende 2024 voraussichtlich von ca. 30 €/qm wären ein Mehrfaches des Freiburger Mietspiegels von rund 10 €/qm. Sie würden über künftige Mietspiegelerhöhungen fast allen Freiburger Mieterinnen und Mietern schaden.

Die Vereinigungen des RegioBündnisses wollen mit ihrem Schritt die Natur, die Umwelt und die Landwirtschaft in Dietenbach retten sowie die Stadt und Bürgerschaft vor dem untragbaren Finanz-Risiko des Mega-Neubaustadtteils Dietenbach bewahren. Dieser würde die finanziellen und personellen Möglichkeiten für den klimaschützenden, sozialen und Wohnungen schaffenden Umbau der Stadt Freiburg i.Br. entscheidend schwächen.
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