oekoplus - Freiburg
Montag, 29. April 2024
  --- Besuchen Sie unser neues Informationsportal wodsch.de
Uhr
  •  


Verschiedenes

 
Riesenflohmarkt in der Messehalle Freiburg
Nach Herzenslust stöbern, feilschen und kaufen

Freiburg. Sammler und Schnäppchenjäger aufgepasst: Denn am Freitag, 17.1. und Samstag, 18.1. starten wir mit unserem Riesen Flohmarkt in der Messehalle Freiburg unsere Flohmarktsaison 2020.
Über 250 Aussteller bereichern an diesem Wochenende die Messehalle und bieten neben Kleidung, Spielsachen und Haushaltswaren auch Bücher, Schallplatten, Elektronik, Schmuck, Möbel, und allerlei Ausgefallenes zum Kauf an. Garantiert finden sich hier ganz persönliche Schätze, die ein jedes Sammlerherz höherschlagen lassen.

Überregionale und internationale Aussteller, sowie das geöffnete Messerestaurant laden zum langwierigen Verweilen und Genießen in entspannter Atmosphäre ein.
Frönen Sie ihrer Leidenschaft und ergattern Sie beim Streifzug durch die Halle mit ein wenig Glück den einen oder anderen Schatz. Denn hier findet sich für jeden Geldbeutel das Richtige und die Aussteller geben gerne Auskunft über jedes der unzähligen Prachtstücke.

Die Öffnungszeiten: Freitag, 17.1. von 14-19 Uhr und Samstag, 18.1. von 9-17 Uhr

Besuchereintritt:
1-Tages-Karte: 3,00 Euro / Keine Ermäßigung / Kinder bis 15 Jahren frei
2-Tages-Karte: 4,50 Euro / Keine Ermäßigung / Kinder bis 15 Jahren frei
10er Eintrittskarte (übertragbar) 20,00 Euro

Weitere Informationen und Flohmarkttermine erhalten Interessierte beim Veranstalter, der SüMa Maier GmbH, unter Telefon 07623 741920 oder im Internet unter www.suema-maier.de

Bequem mit der Straßenbahn zum Flohmarkt und zurück
Mit der Stadtbahnlinie 4 bis "Technische Fakultät" erreichen Sie die Messe Freiburg im 7,5-Minuten-Takt. Nutzen Sie diese Möglichkeit und fahren Sie ganz bequem zum Flohmarkt und zurück. Entgehen Sie der evtl. stressigen Anfahrt mit dem PKW. Tun Sie der Umwelt etwas Gutes und lassen sich chauffieren.
Andernfalls hat es ausreichend Besucherparkplätze direkt vor der Messehalle. Somit ist der Flohmarkt für jedermann gut erreichbar.
Mehr
 

 
VAG: Jahresfahrplan 2020
Wenig Änderungen im dennoch ereignisreichen Jahr 2019

„Der Wechsel zum Jahresfahrplan 2020, der am 15. Dezember vollzogen wird, zeichnet sich durch eine sehr große Kontinuität aus.“ Diese Aussage von Oliver Benz, Vorstand der Freiburger Verkehrs AG (VAG) anlässlich der presseöffentlichen Vorstellung des Jahresfahrplan 2020 ist alles andere als selbstverständlich. Durch die Eröffnung der Stadtbahn Rotteckring am 16. März hatte es allerhand Änderungen im Liniennetz gegeben die zudem teilweise im Vorfeld aus der Öffentlichkeit mit kritischen Anmerkungen bedacht worden waren. „Unsere Erfahrungen seit März sind ausgesprochen positiv, sodass wir keinerlei Anlass sehen grundlegende Dinge zu verändern. Die neuen Linienführungen haben sich bewährt,“ ergänzt Benz.

Tatsächlich hatte es vor allem von aktiven Bürgerinnen und Bürgern aus dem Rieselfeld im Vorfeld Kritik daran gegeben, dass die Stadtbahnlinie 5 jetzt über den Rotteckring geführt wird und der Hauptbahnhof oder das Rathaus im Stühlinger für die Rieselfelder nicht mehr ohne Umsteigen erreichbar sind. Mitglieder des dortigen Arbeitskreises Verkehr hatten sich sogar die große Mühe gemacht und einen eigenen Vorschlag für ein mögliches Liniennetz der VAG erarbeitet.

Nach gut acht Monaten Betrieb bleibt festzustellen, dass bei der VAG nahezu keine Beschwerden über diese Linienführung eingegangen sind. Und auch in einem Schreiben des AK Verkehr aus dem Rieselfeld wird konstatiert: „Wir ziehen also insgesamt ein positives Resümee und stellen fest, dass der kollektive Aufschrei aus dem Rieselfeld nach Einführung der neuen Linienführung ausgeblieben ist.“

Anpassungen an den regionalen Schienenverkehr

Bei den einzigen Änderungen im Verkehrsangebot des Fahrplans für 2020 ging es ausschließlich darum, Buslinien besser auf Abfahrtszeiten des regionalen Schienenverkehres einzustellen:

Die Buslinie 17 wurde an die Abfahrtszeiten der Höllentalbahn angepasst.

Die Buslinie 23 wurde hinsichtlich der Abfahrtszeiten der Rheintalbahn verbessert.

Bei der Buslinie 24 gab es Optimierungen an die Abfahrtszeiten der Regionalzüge am Bahnhof Gundelfingen.

Die Fahrten der Buslinie 25 passen jetzt besser zu den Abfahrtszeiten am Bahnhof Hugstetten.

Die Buslinie 31 wird von Februar an besser auf die Abfahrtszeiten der S-Bahn in Breisach abgestimmt sein.

Stadtbahn Messe

Zu einer Erweiterung des Liniennetzes wird es gegen Ende des Jahres kommen. Dann wird die Verlängerung der Stadtbahn Messe in Betrieb gehen.

Dreisamtal steigt bei „Safer Traffic aus.

Wie schon länger bekannt steigen die Gemeinden im Dreisamtal zum 15. Dezember komplett aus dem Nachtverkehrsangebot „Safer Traffic“ aus. Betroffen davon sind Zarten, Kirchzarten, Stegen, Attental / Wittental, Eschbach, St. Peter, Buchenbach und Oberried.

Der Umsteigepunkt von der Straßenbahn auf die Nachttaxis an der Laßbergstraße bleibt jedoch bestehen, da von hier aus die Freiburger Ortsteile Kappel und Ebnet weiterhin bedient werden.

Haltestellenumbenennung

Wie die VAG Vorstände mitteilten wird die Haltestelle „Weißerlenstraße“, die von den Buslinien 25 und 26 bedient wird, künftig „Beschläge-Koch“ heißen.

Rückblick:

„Baustellenbedingte Fahrplanirritationen“

Für die Buslinien 25 und 36 hatte es vom 21. Oktober bis zum 30. November die ungewöhnliche Situation gegeben, dass ein Baustellen-Umleitungsverkehr gefahren wurde, ohne dass weit und breit eine Baustelle zu sehen gewesen wäre. Dieser Zustand sorgte bei den Kundinnen und Kunden nachvollziehbarer Weise für Irritationen. Tatsächlich war der VAG für die Hochdorfer Straße eine Kanalbaustelle angekündigt worden. Der Beginn der Bauarbeiten wurde dann jedoch so kurzfristig verschoben, dass die VAG keine Zeit zum Reagieren mehr hatte. In allen Hintergrundsystemen – also in der Fahrplanung, der Dienstplanung und in den elektronischen Medien der Kundenkommunikation – war der Baustellenfahrplan längst hinterlegt. Dies kurzfristig zu ändern hätte einen unverhältnismäßig hohen technischen und zeitlichen Aufwand bedeutet und dies umso mehr, als an jedem neuen Fahrplan sehr viele individuelle Dienstzuschnitte für die Fahrpersonale hängen, die kurzfristig kaum geändert werden können. Mittlerweile gibt es die verbindliche Aussage, dass die Baustelle am 8. Januar beginnen wird.

Beteiligungsfahrplan

Den gesamten Juni über hatten jede und jeder die Möglichkeit im Rahmen eines „Beteiligungsfahrplans“ Anregungen, Wünsche und Kritik zu den Bus- und Stadtbahnangeboten des Freiburger Nahverkehrsanbieters zu dokumentieren. Auf diese Weise wollte die VAG von ihren größten Experten – nämlich von den Fahrgästen – wissen, was man noch verbessern kann, oder wo es vielleicht auch mal klemmt. Denn das wichtigste Ziel der Befragung war es mit den Bus- und Stadtbahnverkehren möglichst nahe an den Wünschen und Bedürfnissen der Kundinnen und Kunden zu sein.

Die Zahl der Rückmeldungen hat bei den Organisatoren im Verkehrsbetrieb alle Erwartungen übertroffen: Schriftlich und digital sind über 400 Fragebögen zurückgekommen. Dabei haben fast zwei Drittel der Mitmacher angegeben über eine RegioKarte zu verfügen und fast täglich im Öffentlichen Nahverkehr in Freiburg unterwegs zu sein.

Die Vorschläge werden derzeit ausgewertet und auf eine mögliche Umsetzbarkeit geprüft. Auch wenn nicht jeder individuelle Wunsch erfüllt werden kann, so ist man sich bei der VAG doch sicher, dass zum Jahresfahrplan 2021 einige der Anregungen umgesetzt werden können.

Frelo

Das im März 2019 erstmals auf Freiburgs Straßen geschickte gestartete Fahrradverleihsystem der der VAG, „Frelo“, wurde zu einem sehr großen Erfolg. Bis November wurden bereits über 133.000 Fahrten damit unternommen.

Ausblick 2020:

„Unser Ausbauprogramm geht auch im nächsten Jahr weiter. Dies wird zu verkehrlichen Einschränkungen führen. Ebenso sind zum Erhalt der Infrastruktur von Straßen, Schienenstrecken oder auch Versorgungsleitungen Baustellen im Netz zuweilen unvermeidbar. Manche davon werden auch im Jahr 2020 baustellenbedingte Fahrplanirritationen nach sich ziehen,“ erklärt VAG Vorstand Stephan Bartosch.

- Weiterbau der Stadtbahn Messe – Madisonallee

- Waldkircher Straße vorbereitende Maßnahmen und Baubeginn

- Voraussichtlich etwa ein Jahr lang wird es vom 8. Januar 2019 an wegen der Kanalbaustelle in Hochdorf zu wechselnden Umleitungen und Verkehrsführungen kommen, von denen auch die Busverkehre in unterschiedlicher Weise betroffen sein werden.

- An zwei Wochenenden im Juli werden Weichen im Bereich des Runzmattenwegs erneuert. Dafür müssen die Stadtbahnlinien 1 und 3 unterbrochen werden.

- In den Sommerferien kommt es dann schließlich für mehrere Wochen zu einer Unterbrechung der Stadtbahnlinie 3 zwischen „Runzmattenweg“ und „Am Lindenwäldle“. In dieser Zeit werden die Gleise zwischen „Runzmattenweg“ und „Bissierstraße“ erneuert. Zudem erhalten die Haltestellen „Rohrgraben“ und „Bugginger Straße“ höhere, barrierefreie Bahnsteige mit verbesserten Blindenleiteinrichtungen.

Elektromobilität

Nachdem im November die ersten beiden elektrisch betriebenen Busse bei der VAG eingetroffen sind, werden diese voraussichtlich von kommendem Februar an auf der Linie 27 zum Einsatz kommen. Dabei wird es zunächst darum gehen Erfahrungen mit der neuen Technik und den neuen Betriebsabläufen zu sammeln. Anfangs wird in der Regel einer der Busse im Linienbetrieb eingesetzt. Der zweite wird dann erst noch für weiter Schulungen des Fahrpersonals benötigt.
 
 

 
Breigau S-Bahn: Ein alter BUND-Traum wird war
Am Sonntag, 15. Dezember, startet der Betrieb der Breisgau-S-Bahn . Die Fahrplanzeiten verbessern sich, es fahren auch elektrische Züge und es gibt neue, teilweise wesentlich bessere Verbindungen. Damit werden auch alte Wünsche und Forderungen des BUND endlich realisiert.

Wer erinnert sich noch an lang zurückliegende Demos und Aktionen, für die Einführung einer Regio-Karte und für einen besseren Nahverkehr? Die positiven Entwicklungen im regionalen ÖPNV sind (trotz massiver Mängel, Verspätungen und anderer Probleme auf der Rheintalstrecke) ein echter Grund zur Freude. Nur bei der Entwicklung der Kosten haben wir manchmal den Eindruck, dass der Markt nicht funktioniert, und dass die öffentliche Hand, also wir alle, über den Tisch gezogen werden.

Mit dem jetzigen Ausbau des ÖPNV ist allerdings auch ein Aspekt verbunden, der wenig diskutiert wird. Der erfreuliche Ausbau des Nahverkehrs spielt eine wichtige Rolle bei der Entwicklung von „Groß-Freiburg“. Entlang der Breisgau S-Bahnstrecken streckt Freiburg seine Arme ins Umland. Schon jetzt „explodiert“ der Flächenverbrauch entlang der Schienen in Gemeinden wie Bahlingen, Waldkirch und Endingen. Eine von den Anliegergemeinden gewünschte, relativ ungeplante Entwicklung, ähnlich der Verbreiung entlang der B 3, ist leider sehr wahrscheinlich. Zwischen Offenburg und Freiburg ist ein fast durchgängiges, gesichtsloses Siedlungsband entstanden. (auf der Gesamtstrecke von 68 km bleiben zwischen 50,3 km Siedlungsflächen nur noch 17,7 km Freiraum) Ein ähnlicher Betonring wächst langsam auch um den Kaiserstuhl und wuchert ins Elztal.

Was fehlt, ist eine kluge, flächensparende, naturschonende, durchsetzungsfähige Regionalplanung, die Fehlentwicklungen verhindert und Regionalfürsten bremst.

Gerade mit der Einweihung der S-Bahn wird deutlich, dass Freiburg und die beiden Nachbarkreise viel stärker als Einheit gesehen werden müssen. Der in Stadt und Landkreisen vorherrschende „Kantönligeist“ muss überwunden werden um ein zukünftiges „Breiburg mit einer hässlichen, gesichtslosen Suburbia“ zu verhindern. Das wären auch Themen für die kommenden „900 Jahre Freiburg“ Debatten.

Axel Mayer, Geschäftsführer
 
 

 
2019 - Umweltpolitischer Jahresrückblick
Das Jahr 2019 war ein Jahr wie die Jahre zuvor. Reiche und Konzerne wurde reicher (und einflussreicher) und gleichzeitig ist die Zahl der weltweit Hungernden auf 822 Millionen Menschen gestiegen. Es war ein Jahr der stillen, konsequenten Aufrüstung in Deutschland. Die globale und regionale Artenausrottung beschleunigte sich, mehr CO2 wurde ausgestoßen und die sich abzeichnende Klimakatastrophe zeigte sich nicht nur am Zustand des Waldes immer deutlicher. Gleichzeitig verstärkte sich der gut organisierte Widerstand gegen die Energiewende und gegen die erneuerbaren Energien. Die Kids von "Fridays for Future" und das Volksbegehren Artenvielfalt in Baden-Württemberg öffneten kleine Fenster der Erkenntnis - die Reaktionen waren auch verbesserte Konzern-PR und teilweise schon beinahe hysterisch anmutende Formen der Verdrängung und Ablehnung.

Wir beginnen unseren Jahresrückblick erstmals mit einem 5,53 Euro-Witz. Die Klimakatastrophe wurde im Jahr 2019 langsam real. Die globale Temperatur steigt, die Extremwetterereignisse nehmen zu, Gletscher & Pole schmelzen, der Meeresspiegel steigt, die Wälder sterben und der Regenwald brennt. Und was beschließt die Regierung in Sachen Flugverkehr? Die Luftverkehrssteuer für innerdeutsche Flüge sowie Verbindungen innerhalb der EU steigt um sagenhafte 5,53 Euro. Der Berg kreißte und gebar eine Maus. Nicht einmal ein Tempolimit ließ sich politisch durchsetzen. Ähnlich putzig waren die Maßnahmen gegen den Plastik-Müllberg.

Am 26.2.2019 wurde dem mehr als gemeinwohlorientierten Verband Attac die Gemeinnützigkeit entzogen und gleiches geschah auch der Kampagnenorganisation Campact. Die aggressiven Klimawandelleugner von EIKE und die Lobby- "Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft", die schrecklich erfolgreich gegen die Energiewende, gegen erneuerbare Energien und gegen die CO2 Steuer kämpfen, sind selbstverständlich weiterhin zumindest formal gemeinnützig. Die Urteile hätten sicher heftige Reaktionen ausgelöst... wenn sie in Hongkong oder Moskau gefällt worden wären.

Am 20. September 1974 besetzten badisch-elsässische Umweltaktive erfolgreich den Bauplatz eines geplanten, extrem umweltbelastenden Bleichemiewerks im elsässischen Marckolsheim. Auf den Tag genau 45 Jahre später demonstrierten weltweit Millionen Menschen (in Freiburg über 30.000!) mit "Fridays for Future" für mehr Klimaschutz. Nein, wir haben die Jugendbewegung Fridays for Future nicht "geschaffen oder organisiert". Die jungen Menschen organisieren sich erfreulich selber. Aber Umweltbewegung und BUND haben sich jahrzehntelang für Luftreinhaltung, Klimaschutz und zukunftsfähige Energien engagiert und massive Konflikte mit Klimawandelleugnern und mächtigen Energiewendegegnern ausgetragen. Unsere Öffentlichkeitsarbeit war der stete Tropfen, der den Stein höhlt. Und irgendwann wurde aus der Quantität der Information, die Qualität der Aktion und wir freuen uns, "Fridays for Future" zu unterstützen. Die Kämpfe für den Klimaschutz sind noch lange nicht ausgestanden und wir brauchen Jung und Alt.

Die chinesische Wirtschaft wuchs 2019 "nur noch" mit 6% und die Anhänger der globalen Wachstumsreligion jammerten. Doch genau hinter solchen Zahlen verbergen sich die globalen Probleme von Klimakatastrophe und Artenausrottung. Ein Bruttosozialprodukt, das „nur“ mit 6% wuchert, verdoppelt sich nach 12 Jahren. Und eine Menge, die exponentiell wächst, vertausendfacht sich jeweils nach der zehnfachen Verdoppelungszeit. Der einzelne Flug, der SUV oder die Kreuzfahrt sind nicht das Klima-Problem, sondern der globale Zwang zu wachsen. Es ist ein unrealistischer Wunsch so verschwenderisch wie bisher weiter zu leben und dieses System der Gier weltweit zu übertragen. Dauerhaftes exponentielles Wachstum einer Wirtschaft im begrenzten System Erde ist nicht möglich und führt zwangsläufig zu Klimakatastrophe, Umweltverschmutzung, Artenausrottung und Selbstzerstörung. Hier müssen wir weltweit, aber gerade auch in Deutschland, ansetzen und das gute Leben ohne Wachstumszwang angehen.

Im vergangenen Jahr 2018 hatte der BUND am Oberrhein die Mitglieder aufgefordert, Protestpostkarten an die Landrätin Störr-Ritter im Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald zu senden. Hintergrund der Postkartenaktion war die jahrzehntelange Grundwasservergiftung durch die Abraumhalde in Buggingen. Im Jahr 2019 haben wir den Sanierungs-Druck massiv erhöht. Eine parlamentarische Anfrage der SPD brachte ein unglaubliches Ergebnis. Von der Abraumhalde des ehemaligen Kalibergwerks gehen täglich bis zu 2,5 Tonnen Salz ins Grundwasser! Diese Tatsache übertrifft bei weitem unsere schlimmsten Befürchtungen und wirft ein Schlaglicht auf das Versagen der Behörden im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald. Wir machen weiter Druck, damit nach unglaublichen 11 Jahren Verhandlungen endlich mit der Sanierung begonnen wird.

Wenn im Jahr 2020 (hoffentlich) die beiden Fessenheimer Reaktoren abgestellt werden, dann hat das auch ein wenig mit den Tätigkeiten des BUND am Oberrhein in der grenzüberschreitenden Umweltbewegung zu tun. Hunderttausende von Infoblättern wurden gedruckt, die Zahl der BUND-Plakate, Banner, Anstecker, Mails, Aktionen & Demos ist unermesslich. Die Medien wurden fast drei Jahrzehnte lang mit viel zu vielen Presseerklärungen gequält.

Das Volksbegehren Artenschutz und aktuelle, erschreckende Studien zum Insektensterben haben uns sehr beschäftigt. Gutes Brot, regionaler Wein UND Schmetterlinge, auch für unsere Enkel, ist die Haltung des BUND am Oberrhein zum (ausgesetzten) Volksbegehren. In einer Zeit massiver, globaler und regionaler Artenausrottung hat bei uns die Masse der Insekten teilweise um über 75% abgenommen und die Fernwirkung der Gifte tötet auch die Insekten in den großen Naturschutzgebieten, zum Beispiel am Kaiserstuhl. Getrieben vom (Alb-)Traum der giftdominierten, globalen Agrarfabrik sind, politisch gewollt, seit 1949 in Baden-Württemberg 75% der landwirtschaftlichen Betriebe verschwunden. Die politisch Verantwortlichen für das Bauernsterben stellen sich gerade, erschreckend erfolgreich, als Bauernretter dar. Hinter den "Grünen Kreuzen" steht eigentlich eine bundesweite Kampagne "Schützt die Bauern durch ein Ja zu Gift, Nitrat und zur Massentierhaltung". Die berechtigte Verzweiflung der kleinen und mittleren landwirtschaftlichen Betriebe wird gezielt in die falsche Richtung gelenkt.

Im Mai 2019 sind im Naturschutzgebiet Taubergießen rund 3.000 Hummel- und Spinnenragwurz-Orchideen verschwunden und es tobte ein großer Streit, ob Wildschweine oder Diebe die Ursache waren. Doch dieser Streit lenkt vom Hauptproblem ab.
Der große Orchideen-Bestand im Taubergießen ist ein kleines europäisches Naturwunder. Der Verlust so vieler Orchideen ist eine kleine Katastrophe für die Artenvielfalt. Die große Katastrophe ist die Tatsache, dass es europaweit nur noch so wenige Orchideen gibt. Unsere Naturschutzgebiete sind zwischenzeitlich (ähnlich wie in Afrika) Restnatur und Naturmuseen und der Verlust gefährdet winzige Restbestände. Egal ob Diebe oder Wildschweine die Ursache waren - wir brauchen mehr Natur.

Der Historiker Werner Schönleber hat im Jahr 2019 Dokumente entdeckt und veröffentlicht, die zeigen, dass in der Zeit des Kalten Krieges in Lahr Atombomben "gelagert" wurden. Der Vorgang zeigt einen dreifachen Skandal:
- Es wurde aufgezeigt, dass die mörderischste aller Bomben heimlich in Südbaden gelagert wurde
- Es wurde aufgezeigt, dass wir in einer Demokratie jahrzehntelang gezielt belogen wurden
- Es ist ein Skandal, dass diese Lügen niemanden stören

Wie von uns schon lange befürchtet, verstärkt sich durch Trockenheit und Klimawandel das Waldsterben in Schwarzwald und Vogesen massiv. Noch zwei, drei solche Hitzesommer und Trockenjahre und wir werden den Schwarzwald nicht wiedererkennen. Agrarminister Hauk und die politisch Verantwortlichen für Klimawandel und Waldsterben spielen sich mit unseren Steuergeldern als "Waldretter" auf.

Der kleine BUND-Regionalverband hat in den letzten Jahren bundesweit über 19.000 Nistkästen verkauft und unsere Bauanleitungen im Internet wurden weit über 4 Millionen mal aufgerufen. In diesem Jahr haben wir jedem Kindergarten im Landkreis Emmendingen einen Nistkastenbausatz geschenkt um gerade auch kleine Kinder an die Natur heran zu führen. Eine kleine Erbschaft, die direkt an uns ging, hat diese schöne Aktion ermöglicht, die wir auch in den anderen Landkreisen unserer Region fortsetzen wollen.

Zwei Milliarden Menschen von den insgesamt 7,6 Milliarden, die auf der Welt leben, leiden Hunger, sind unterernährt oder müssen ohne gesicherten Zugang zu regelmässigem und nahrhaftem Essen auskommen. Nachdem Hunger ein Jahrzehnt lang ein schwindendes Menschheitsproblem zu sein schien, breitet sich seit 2015 diese Geissel wieder aus. In jenem Jahr galten 785 Millionen Menschen als ernsthaft an Hunger Leidende, 2018 waren es 830 Millionen. Auch die Grade von Unterernährung kennzeichnen wieder das Leben von mehr Menschen, elf Prozent der Weltbevölkerung waren es im vergangenes Jahr.

Axel Mayer, BUND-Geschäftsführer
Mehr
 

 
DEUTSCHER NACHHALTIGKEITSPREIS 2020 FÃœR TAIFUN-TOFU
Die Taifun-Tofu GmbH hat den Deutschen Nachhaltigkeitspreis (DNP) in der Kategorie „Kleine und mittlere Unternehmen“ gewonnen! Sie leiste mit ihren pflanzlichen BioLebensmitteln „einen wichtigen Beitrag zur Ernährung der wachsenden Weltbevölkerung“.

Zudem lobte die Jury die Vorreiterrolle von Taifun-Tofu im europäischen Sojaanbau: TaifunSojabohnen stammen zu 100% aus eigenem Vertragsanbau in Deutschland, Österreich und Frankreich. Der Tofuhersteller überzeugte auch durch seinen Einsatz von Umwelttechnologien wie Photovoltaik oder Wärmerückgewinnung und eine energiesparende Herstellung. Außerdem hoben die Juroren des Deutschen Nachhaltigkeitspreises die vielen Maßnahmen von Taifun gegen Lebensmittelverschwendung hervor: So werden zum Beispiel ausgemusterte Produkte neu gelabelt, um diese vor der Mülltonne zu retten.

Verantwortung leben

Die renommierte Auszeichnung prämiert Unternehmen, die vorbildlich wirtschaftlichen Erfolg mit sozialer Verantwortung und Umweltschutz verbinden. Werte, für die sich Taifun schon seit der Firmengründung vor 32 Jahren mit Herzblut engagiert. Der Preis bedeute „eine große Wertschätzung für unser tägliches Tun und unseren Beitrag für eine nachhaltige Welt“, so Geschäftsführer Alfons Graf. Er dankt explizit den Mitarbeitenden und allen Geschäftspartnern, die sich „tagtäglich mit ihren Leistungen für eine gute Qualität und mehr Nachhaltigkeit einsetzen“. Es war bereits die vierte Bewerbung um den DNP für TaifunTofu, drei Mal hatte es das Unternehmen bis zur Nominierung geschafft. „Für uns war das immer auch ein Ansporn, in Sachen Nachhaltigkeit noch besser zu werden“, berichtet Graf.

Gemeinsam für eine enkeltaugliche Zukunft

Der DNP 2020 wurde am vergangenen Freitag vor rund 1200 teils hochkarätigen Gästen überreicht. In Zusammenarbeit mit der Bundesregierung wurden damit Spitzenleistungen der Nachhaltigkeit in Wirtschaft, Kommunen und Forschung prämiert. Mehr als 800 Akteure und Projekte, die den Wandel hin zu einer zukunftsfähigen Gesellschaft unterstützen, hatten sich um die 12. Ausgabe des Preises beworben.

Als Biopionier setzt sich die Taifun-Tofu GmbH aus Freiburg mit ihren biologischen Tofuspezialitäten für eine nachhaltige Eiweißversorgung ein, kürzlich hat sie ihre zweite Gemeinwohlbilanz veröffentlicht. Der Tofuhersteller wurde 1987 von Klaus Kempff und Wolfgang Heck gegründet und zählt heute rund 240 Mitarbeiter. Geschäftsführer sind Elisabeth Huber und Alfons Graf, alleinige Gesellschafterin ist die heck-unternehmensstiftung.
Mehr
 

 
In das Marktsäckle, nicht in die Tüte
Stadt Freiburg stellt Mehrwegnetz für den Markt- einkauf vor

Leichte „Knotenbeutel“ aus Kunststoff sind beim Verkauf von Obst und Gemüse noch immer stark vertreten – so auch auf den Freiburger Wochenmärkten. Dabei hat kaum ein Produkt eine kürzere Nutzungsdauer bis es entsorgt wird. Gemeinsam mit ASF und FWTM bietet die Stadt Freiburg nun eine nachhaltige Alternative zu den Einwegbeuteln an, das „Freiburger Marktsäckle“.

Das Marktsäckle ist nicht nur ein wiederverwendbares Netz, sondern zugleich auch ein echtes Kreislaufprodukt. Hergestellt aus recyceltem PET ist es auch bei der späteren Entsorgung wieder recyclingfähig. Durch die Netzgröße und die Kordel zum Verschließen eignet es sich bestens für den Transport von Karotten, Feldsalat, Äpfeln oder Nüssen. Sollte es doch irgendwann fleckig werden, kann es mühelos gewaschen werden.

Angeboten wird das Marksäckle als Dreier-Set für 3 Euro. Ab Ende November wird es an den Obst- und Gemüseständen auf dem Münstermarkt erhältlich sein. Ab Januar kann auch bei den teilnehmenden Obst- und Gemüsehändlern der Freiburger Stadtteilmärkte in das Marktsäckle eingetütet werden.

Mit diesem Alternativangebot setzt die Stadt Freiburg ihr Engagement beim Thema Abfallvermeidung fort und gibt den Freiburger Bürger_innen wie schon beim FreiburgCup eine echte Alternative an die Hand. „Es ist äußerst erfreulich, dass viele Freiburger_innen sich auf dem Münstermarkt und den Stadtteilmärkten versorgen. Mit dem Marktsäckle möchten wir Händlern und Konsumenten eine Möglichkeit zur Abfallvermeidung im Alltag geben. Ich freue mich, diese Initiative anlässlich der Europäischen Woche der Abfallvermeidung ins Leben rufen zu können“, erklärt Freiburgs Umweltbürgermeisterin Gerda Stuchlik.

Die Beschickerinnen und Beschicker des Freiburger Münstermarktes freuen sich mit dem Marktsäckle, ihren umweltbewussten Kunden nun eine platzsparende und gute Alternative zu Plastiktüten anbieten zu können.

Koordiniert wird die Aktion Marktsäckle durch die Abfallwirtschaft und Stadtreinigung Freiburg (ASF).
 
 

 
Freiburger Klima- und Artenschutzmanifest
Prüfung zusätzlicher konkreter Maßnahmen zur schnelleren Erreichung der Klimaschutzziele

Ziel der Klimaneutralität bis 2035 durch die Stadt nicht realisierbar

Der Gemeinderat hat im April 2019 das fortgeschriebene Klimaschutzkonzept für die Stadt entschieden. Im Juli 2019 hat der Gemeinderat auf Antrag der Gemeinderatsfraktion Bündnis 90/Die Grünen die Erstellung eines Freiburger Klima- und Artenschutzmanifests beschlossen. Dem Gemeinderat wird nun der Entwurf dieses Klima- und Artenschutzmanifestes, verbunden mit konkreten weitergehenden Maßnahmen und Prüfaufträgen, zur Beschlussfassung vorgelegt.

„Die Bewahrung der Biodiversität und der Schutz des Klimas sind zentrale Überlebensfragen für Mensch und Umwelt und erfordern entschlossenes politisches Handeln – auch auf der kommunalen Ebene“, so Oberbürgermeister Martin Horn in der heutigen Pressekonferenz.

„Zentraler Inhalt des Manifests - und meines Wissens bundesweit einzigartig – ist die sinnvolle fachliche Verknüpfung beider Themen und deren Berücksichtigung bei allen künftigen Entscheidungen der Stadt Freiburg“, so Umweltbürgermeisterin Stuchlik. Diese Verpflichtung will die Stadtverwaltung gemeinsam mit allen engagierten Akteuren und Bürgerinnen und Bürgern in beiden Feldern umsetzen.

Aktuell wurden in diesem Jahr sowohl für den Klima- als auch für den Artenschutz bereits neue kommunale Zielsetzungen verabschiedet und Handlungsprogramme erstellt, nämlich das „Klimaschutzkonzept“ sowie der „Biodiversitäts-Aktionsplan“. Darüber hinaus hat die Umweltverwaltung trotz der bereits vorliegenden aktuellen und ambitionierten Beschlüsse zum Klimaschutz die Forderungen von „Fridays for Future“ und „Extinction Rebellion“ ernst genommen und hat als bisher erste Kommune, ein Vorziehen der Klimaneutralität von 2050 auf 2035 gutachterlich prüfen lassen. Das Öko-Institut e.V. sowie das ifeu-Institut aus Heidelberg haben diesen Prüfauftrag erhalten. Eine kurze Zusammenfassung der wesentlichen Inhalte der beiden Gutachten sowie zusätzliche Maßnahmen und Prüfaufträge finden Sie in der Anlage zu dieser Pressemitteilung.

In ihren Gutachten zur Fragestellung der Voraussetzungen für eine Klimaneutralität Freiburgs bereits im Jahr 2035, kommen Ökoinstitut und ifeu zu der abschließenden Einschätzung: „Um das Ziel der Klimaneutralität in 2035 erreichen zu können, reicht die Gestaltungsmacht von Kommunen nicht aus.“

Hierfür wäre ab sofort eine Sanierungsrate von 5% im Gebäudebestand, der Passivhaustandard für alle Neubauten, eine Reduktion des Individualverkehrs in der Stadt um 60% und eine Effizienzverbesserung der Industrie um 57% erforderlich. Zudem müssten 2035 bereits alle fossilen Kraftwerke bundesweit stillgelegt und durch erneuerbare Energien ersetzt sein sowie kein fossiles Erdgas mehr im Netz sein.

Ergänzend zu den gutachterlichen Betrachtungen hat die Umweltverwaltung für den Bereich erneuerbare Energien eigene Berechnungen angestellt: Um die Ziele im Bereich Erneuerbare Energien bereits im Jahr 2035 zu erreichen, müsste die Ausbaurate im Bereich Photovoltaik im Vergleich zu den beiden Vorjahren ab sofort versechsfacht werden. In den 15 verbleibenden Jahren bis 2035 müsste das Fünffache dessen installiert werden, was in den letzten 20 Jahren inklusive aller Großanlagen (Messe, Stadion, Eichelbuck etc.) errichtet worden ist. Auch der Ausbau im Bereich Windkraft müsste erheblich beschleunigt und weitere Flächen ermittelt werden. Derzeit erschweren dies insbesondere immissionsschutz- und artenschutzrechtliche Vorgaben.

Sowohl in der Fortschreibung des Klimaschutzkonzeptes als auch im Aktionsplan Biodiversität sind bereits zahlreiche Maßnahmen aufgeführt, welche die Erreichung der jeweils beschlossenen Ziele ermöglichen sollen. Angesichts der aktuellen gesellschaftlichen Diskussion zu diesen Themen – ausgelöst vor allem durch die Protestbewegungen „Fridays for Future“ und des sich beschleunigenden Arternsterbens und Klimawandels – hat die Verwaltung zugesagt, zusätzliche Vorschläge und Maßnahmen zu prüfen.

Daher wurden von Seiten der Verwaltung weitere Projekte und Handlungsoptionen als Prüfaufträge zur Beschlussfassung im Gemeinderat zusammengestellt, die die Emission klimaschädlicher Gase zusätzlich reduzieren und den Erhalt und die Förderung der Biodiversität im Freiburger Stadtgebiet unterstützen können. Dies sind u.a. strategische Maßnahmen wie die Entwicklung eines Stadtstrommodells, ein Handlungsprogramm „Mobilität und Klimaschutz“ und ein Masterplan „Wärmeversorgung“ sowie operative Maßnahmen wie die Prüfung der Erhöhung der energetischen Standards, der Ausbau der Radvorrangroute FR 3 und die klimaneutrale Verwaltung. Die Ergebnisse der Prüfung sollen dem Gemeinderat 2020 vorgestellt und zur Beschlussfassung vorgelegt werden.

Mit dem Klima- und Artenschutzmanifest und dem begleitenden Maßnahmenpaket unterstreicht die Stadt Freiburg noch einmal ihr Engagement in diesen Themenfeldern und verdeutlicht, dass die Erreichung der jeweiligen Ziele einen hohen Stellenwert im Verwaltungshandeln hat.

Dennoch schlägt die Verwaltung nicht die Ausrufung des Klimanotstands in Freiburg vor, wie es von den Bewegungen „Fridays for Future“ und „Extinction Rebellion“ gefordert wurde. Die juristische Begrifflichkeit weckt ungute Erinnerungen an die „Notstandsgesetzgebung“ und es soll stattdessen der vorhandene demokratische Rahmen genutzt werden, um Klimaschutzmaßnahmen umzusetzen. In Freiburg war man schon immer gewillt den kommunalen Gestaltungsspielraum der Gesetzgebung vollständig zu nutzen, um ambitionierten Klima- und Artenschutz zu realisieren, wie beispielsweise beim Freiburger Effizienzhausstandard. Wegen des bereits jahrzehntelangen Engagements im Klima- und Artenschutz und auf Grund des umstrittenen Notstands-Begriffs , hat sich die Stadt gegen die Ausrufung des Klima - Notstandes entschieden.
 
 

 
Freiburg gewinnt beim „Bundeswettbewerb Klimaaktive Kommune 2019
25.000 Euro Preisgeld für Klimaanpassungskonzept gegen Hitzebelastung

Berlin/Freiburg 5. November 2019
Die Stadt Freiburg gehört zu den Gewinnern beim Wettbewerb „Klimaaktive Kommune 2019“. Die Auszeichnung wurde für das städtische Klimaanpassungskonzept gegen Hitzebelastung vergeben, das bei allen städtebaulichen Rahmenplanungen und Bauleitplanverfahren angewendet wird. Das Konzept enthält neben einer detaillierten Analyse von lokalen Vulnerabilitäten auch Empfehlungen zu konkreten Anpassungsmaßnahmen. Ausgeschrieben wird der Wettbewerb „Klimaaktive Kommune“ vom Bundesumweltministerium und dem Deutschen Institut für Urbanistik. Kooperationspartner sind der Deutsche Städtetag, der Deutsche Landkreistag und der Deutsche Städte- und Gemeindebund.

Baubürgermeister Martin Haag nahm heute den Preis in Berlin entgegen. Das Preisgeld von 25.000 Euro ist in die Umsetzung weiterer Vorhaben zum Klimaschutz oder zur Anpassung an den Klimawandel zu investieren. Baubürgermeister Haag dazu: „Die Stadt Freiburg freut sich über den Preis und möchte das Preisgeld gerne in ein Pilotprojekt zur innovativen Fassadenbegrünung in einem hitzebelasteten Gebiet einsetzen. Denn Fassadenbegrünungen bieten eine gute Möglichkeit, mehr Grün in die Stadt zu bringen, ohne zusätzliche Flächen zu benötigen. Mit dem Projekt möchten wir weitere Erfahrungen sammeln.“

14 Hitze-Hot-Spots in Freiburger Stadtraum

Seit diesem Jahr wird in der Stadt Freiburg bei allen städtischen Bauvorhaben konsequent das neue Klimaanpassungskonzept gegen Hitzebelastungen berücksichtigt. Damit soll die Stadt- und Freiraumstruktur der ständig wachsenden Stadt klimatischen Veränderungen gegenüber widerstandsfähiger und die hohe Lebensqualität langfristig bewahrt werden. Besonders an diesem neuen Konzept ist, dass es den Freiburger Stadtraum sehr differenziert betrachtet, denn der ist nicht überall gleichermaßen von den sommerlichen Hitzephasen betroffen. So gibt es zum Beispiel gleich 14 Siedlungsbereiche, die sehr stark von Hitze betroffen und zugleich besonders empfindlich sind. Dazu zählen Stadtgebiete mit einer besonders hohen Einwohnerdichte, einem hohen Anteil an Kindern und älteren Menschen sowie einer Vielzahl von sensiblen Einrichtungen, wie Krankenhäusern, Kindergärten und Schulen. Außerdem fehlen in diesen Gebiete häufig Freiflächen. Stehen städtebauliche oder freiräumliche Entwicklungen an, kann die Stadt bei der räumlichen Planung jetzt auf umfassende Unterlagen zurückgreifen. So kann die klimatische Situation der Gebiete schnell erfasst und geeignete Ideen zur Erhaltung oder Verbesserung des Stadtklimas ausgewählt und entwickelt werden. Dazu zeigt das Klimaanpassungskonzept nicht nur den Handlungsbedarf auf, sondern enthält auch konkrete Vorschläge, vom Gründach über Erholungsräume bis zum begrünten Gleisbett, welche Maßnahmen geeignet sind, einen Beitrag zur städtischen Klimaerhaltung zu leisten. Die Lösungsvorschläge sind umfassend und in so genannten Steckbriefen „gebrauchsfertig“ aufbereitet, was eine unmittelbare Verwendung in künftige Planungsverfahren ermöglicht.

Gemeinsam im Interesse des Stadtklimas

Die Federführung der Konzepterarbeitung lag beim Stadtplanungsamt, erarbeitet wurde es im Auftrag der Stadt von externen Stadtplanern und -klimatologen. Eine verwaltungsinterne Arbeitsgruppe begleitete den Prozess. In dieses Team waren Beschäftigte aus allen Ämtern eingebunden, die sich mit dem Thema „Klimaanpassung und räumliche Planung“ und der künftigen Anwendung des Konzepts befassen. Für den Arbeitsalltag hat dieses Vorgehen viele Vorteile: Die zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kennen das Klimaanpassungskonzept ganz genau und können die stadtklimatischen Belange nun detailliert und fundiert frühzeitig in jedes Verfahren einbringen.

Große Herausforderungen in Bezug auf die Anpassung an den Klimawandel liegen auch im städtebaulichen Bestand. Hier kann die Stadtverwaltung ebenfalls von ihrem „HitzeKonzept" profitieren, wenn es darum geht, eigene Flächen und Gebäude bei Neu- und Umplanungen klimaoptimierter zu gestalten. Eigentümerinnen und Eigentümer von privaten Flächen- und Gebäuden sollen ebenfalls sensibilisiert und aktiviert werden, denn Klimaanpassung kann nur als Gemeinschaftsaufgabe der Stadtgesellschaft wirklich gelingen.

Aktuell hat der Gemeinderat die Verwaltung beauftragt, ein Umsetzungskonzept für die vordringlichsten Maßnahmen der „Hot Spot“-Gebiete auf stadteigenen Flächen zu erarbeiten. Die Maßnahmen zur Reduzierung der sommerlichen Hitzebelastungen sollen dann in den kommenden Jahren gezielt umgesetzt werden. So will die Stadt ihr Anliegen, zukunftsfähige Wohnquartiere zu schaffen, die gesunde Lebensbedingungen ermöglichen, systematisch erreichen.

Wettbewerb „Klimaaktive Kommune“

Der Wettbewerb „Klimaaktive Kommune“ (bis 2015 Wettbewerb „Kommunaler Klima-schutz“) wird seit 2009 im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative ausgelobt. In diesem Jahr wurden insgesamt 88 Beiträge in vier unterschiedlichen Kategorien eingereicht. Freiburg hat sich mit dem Projekt „Klimaanpassungskonzept gegen Hitzebelastung“ in der Kategorie Klimaanpassung in der Kommune“ beworben. In dieser Kategorie gab es 10 Bewerber, aus denen drei Gewinner ausgewählt wurden.
Mehr
 



Seite 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 
24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 
47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68 69 
70 71 72 73 74 75 76 77 78 79 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 
93 94 95 96 97 98 99 100 101 102 103 104 105 106 107 108 109 110 111 112 113 114 115 
116 117 118 119 120 121 122 123 124 125 126 127 128 129 130 131 132 133 134 135 136 137 138 
139 140 141 142 143 144 145 146 147 148 149 150 151 152 153 154 155 156 157 158 159 160 161 
162 163 164 165 166 167 168 169 170 171 172 173 174 175 176 177 178 179 180 181 182 183 184 
185 186 187 188 189 190 191 192 193 194 195 196 197 198 199 200 201 202 203 204 205 206 207 
208 209 210 211 212 213 214 215 216 217 218 219 220 221 222 223 224 225 226 227 228 229 230 
231 232 233 234 235 236 237 238 239 240 241 242 243 244 245 246 247 248 249 250 251 252 253 
254 255 256 257 258 259 260 261 262 263 264 265 266 267 268 269 270 271 272 273 274 275 276 
277 278 279 280 281 282 283 284 285 286 287 288 289 290 291 292 293 294 295 296 297 298 299 
300 301 302 303 304 305 306 307 308 309 310 311 312 313 314 315 316 317 318 319 320 321 322 
323 324 325 326 327 328 329 330 331 332 333 334 335 336 337 338 339 340 341 342 343 344 345 
346 347 348 349 350 351 352 353 354 355 356 357 358 359 360 361 362 363 364 365 366 367 368 
369 370 371 372 373 374 375 376 377 378 379 380 381 382 383 384 385 386 387 388 389 390 391 
392 393 394 395 396 397 398 399 400 401 402 403 404 405 406 407 408 409 410 411 412 413 414 
415 416 417 418 419 420 421 422 423 424 425 


Copyright 2010 - 2024 B. Jäger