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Sonntag, 28. April 2024
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Verschiedenes

 
NABU fordert Nachbesserung bei EU-Verordnung zu invasiven Arten
Tschimpke: Gemeinsame Regelung fĂŒr ökologische Zeitbomben ist ĂŒberfĂ€llig

Der NABU und sein Dachverband BirdLife International haben die heute von der EU-Kommission vorgelegten VorschlĂ€ge fĂŒr eine Verordnung zu invasiven Arten begrĂŒĂŸt, fordern aber Nachbesserungen. Die Verordnung soll dazu beitragen, gebietsfremde Arten besser zu kontrollieren und einzudĂ€mmen, etwa durch Verbote der bewussten Ausbringung und AktionsplĂ€ne zur Beseitigung bereits eingewanderter Arten. „Weltweit gehören invasive Arten zu den grĂ¶ĂŸten Bedrohungen der biologischen Vielfalt. Es handelt sich um ökologische Zeitbomben“, sagte NABU-PrĂ€sident Olaf Tschimpke. Der Vorschlag fĂŒr eine EU-Verordnung sei mehr als ĂŒberfĂ€llig, zumal sich die Vertragsstaaten der BiodiversitĂ€ts-Konvention (CBD), darunter alle EU-Mitgliedstaaten, bereits 1992 dazu verpflichtet hĂ€tten, die Einwanderung neuer invasiver Arten zu verhindern sowie bereits eingewanderte Arten besser zu kontrollieren.

In Europa gibt es inzwischen ĂŒber 12.000 gebietsfremde Arten, von denen mindestens 15 Prozent als invasiv gelten. Diese invasiven Arten (Englisch: „Invasive Alien Species“), können sich sehr negativ auf die biologische Vielfalt auswirken, wenn sie zum Beispiel einheimische Arten aus ihrem Lebensraum verdrĂ€ngen. Ein bekanntes Beispiel sind amerikanische Flusskrebse, die eine Pilzinfektion eingeschleppt haben („Krebspest“), die fast zur Ausrottung des europĂ€ischen Edelkrebses fĂŒhrte. Andere Arten können erhebliche ökonomische SchĂ€den anrichten wie beispielsweise die pazifische Auster in MiesmuschelbĂ€nken im Wattenmeer. Manche Arten stellen auch eine Gesundheitsgefahr fĂŒr den Menschen dar, so etwa der aus dem Kaukasus stammende RiesenbĂ€renklau oder die nordamerikanische Beifuß-Ambrosie, deren Pollen fĂŒr Allergiker gefĂ€hrlich sind.

Die ökonomischen und medizinischen Folgekosten invasiver Arten werden EU-weit auf mindestens zwölf Milliarden Euro jĂ€hrlich geschĂ€tzt. Invasive Arten werden hĂ€ufig durch das Ballastwasser von Schiffen oder Rumpfanhaftungen eingeschleppt, sowohl auf See als auch auf FlĂŒssen. Andere Arten wie der RiesenbĂ€renklau oder das im Himalaya beheimatete DrĂŒsige Springkraut wurden gezielt von Menschen importiert, zum Beispiel fĂŒr den Gartenbau. Die Ausbreitung vieler Arten wird inzwischen auch durch den Klimawandel begĂŒnstigt, etwa des Asiatischen Tigermoskito, der Gelbfieber und andere Krankheiten ĂŒbertrĂ€gt und inzwischen in sĂŒdeuropĂ€ischen LĂ€ndern bis nach Norditalien festgestellt wurde.

Claus Mayr, NABU-Experte in BrĂŒssel, kritisierte, dass der Vorschlag der Kommission viel zu kurz greife: „Angesichts der enormen ökologischen und ökonomischen Folgen von mehr als tausend invasiven Arten ist es nicht nachvollziehbar, weshalb die EU-Kommission sich in ihrem Vorschlag auf nur fĂŒnfzig Arten beschrĂ€nken will.“ Zudem hĂ€tte die Kommission das Verursacherprinzip stĂ€rker berĂŒcksichtigen mĂŒssen. „Wer bewusst invasive Arten einfĂŒhrt oder diese in die Natur ausbringt, muss dafĂŒr zur Verantwortung gezogen werden. Im deutschen Naturschutzrecht ist dies schon seit einigen Jahren verankert“, so Mayr. Der NABU und BirdLife fordern jetzt Nachbesserungen durch den Ministerrat und das EuropĂ€ische Parlament, die den Entwurf in den kommenden Monaten beraten und voraussichtlich am Jahresende verabschieden werden.
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Wölfe bald in Baden-WĂŒrttemberg?
NABU fordert Landesregierung auf, konkrete Maßnahmen zu treffen

Das Wolfspaar im Elsass hat Nachwuchs bekommen, WildhĂŒter hatten Ende August nachts Laute von Wolfsjungen vernommen. „Der aktuelle Welpennachweis im Elsass ist die GrĂŒndung des derzeit nördlichsten Rudels der Alpenpopulation. Es ist Zufall, dass es westlich des Rheins wandert und nicht östlich, also im deutschen Schwarzwald“, erklĂ€rt NABU-Wolfsexperte Markus Bathen.

Baden-WĂŒrttemberg kann sich also freuen, dass vielleicht bald der Wolf ins LĂ€ndle zurĂŒckkehrt. „Uns ist es ein großes Anliegen, dass der Wolf in Baden-WĂŒrttemberg willkommen ist. Dazu gehört natĂŒrlich auch, dass eventuell betroffene Nutztierhalter informiert und unterstĂŒtzt werden“, sagt Dr. Andre Baumann, Landesvorsitzender des NABU. Deshalb fordert der NABU einen Wolfsrissfond, um SchĂ€fer zu unterstĂŒtzen. „Falls doch einmal ein Wolf Schafe reißt, dĂŒrfen die betroffenen SchĂ€fer nicht allein gelassen werden, sondern mĂŒssen volle Ausgleichszahlungen erhalten“, so Baumann. DafĂŒr solle ein Wolfsrissfonds aufgelegt werden, an dem sich sowohl das Land als auch NaturschutzverbĂ€nde beteiligen.

Da vorwiegend Rehe, Hirsche und Wildschweine auf dem Speiseplan des Wolfes stehen, sind Übergriffe auf Nutztiere vergleichsweise selten. Der NABU nimmt die Sorgen der Tierhalter jedoch ernst und rĂ€t dazu, geeignete Maßnahmen zu ergreifen: In Sachsen zeigt sich der Erfolg der Schutzmaßnahmen fĂŒr Nutztiere eindrucksvoll: 2010 wurden belief sich die Zahl der getöteten Schafe auf 0,1 Prozent des Bestandes.

Die Techniken des Herdenschutzes sind immer auf die jeweiligen Haltungsbedingungen der Schafherden anzuwenden. FĂŒr die Hanglagen des Schwarzwaldes wird es wichtig sein frĂŒhzeitig geeignete Herdenschutzhunde auszubilden, die in anderen Bergregionen Europas erfolgreich den Schutz der Nutztiere ĂŒbernehmen.
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Von Permakultur bis Guerilla Knitting
21 Veranstaltungen und Aktionen im Rahmen der Eine-Welt-Tage in Freiburg

Auch in diesem Jahr beteiligt sich Freiburg an den landesweiten
Eine-Welt-Tagen und der Fairen Woche. Jedes Jahr stellen
ehrenamtliche Initiativen, Kirchen, Schulen, GeschÀfte, WeltlÀden
und Cafés unter Beweis, wie vielfÀltig fairer Handel sein kann. Nicht
zuletzt dank dieses Engagements trÀgt die Stadt Freiburg seit
diesem April den Titel „Fairtrade-Town“.

Nun laden zwischen Sonntag, 15. September und Samstag, 26.
Oktober, ĂŒber 30 Eine-Welt-Gruppen und Kooperationspartner zu 21
Veranstaltungen, Aktionen und Tagungen ein. UnterstĂŒtzt und
koordiniert wird das ehrgeizige Programm vom örtlichen Agenda 21-
BĂŒro und dem Eine-Welt-Forum. Alle Freiburgerinnen und Freiburger
sind eingeladen, sich an den Eine-Welt-Tagen zu beteiligen, sich zu
informieren und die fair gehandelten Produkte zu genießen. Weitere
Informationen stehen auf www.agenda21-Freiburg.de.

Das Programm
Am Sonntag, 15. September, um 19 Uhr; ist in der Schreinerei
Wittich (Haslacher Str. 25) der Anti-AKW-Film „High-Power“ zu
sehen, anschließend kann er mit dem indischen Regisseur Pradeep
Indulkar besprochen werden.

Am Montag, 16. September, um 19.30 Uhr berichtet Philip Munyasia
aus Kenia im Uni-Hörsaal 1199 ĂŒber „Hoffnung Permakultur“,
ökologische Anbaumethoden und Bildungsarbeit in Afrika.

Von Freitag, 20., bis Sonntag, 22. September, findet im Haus der
Jugend (Uhlandstr. 2) ein Internationaler Beteiligungs-Kongress
statt. Thema: Welche Erfahrungen machen Migranten in Freiburg
und in anderen StÀdten mit Beteiligungsmöglichkeiten?

Am Samstag, 21. September, lÀdt der Weltladen Gerberau
(Gerberau 12) ab 10 Uhr zum Fairen FrĂŒhstĂŒck mit Informationen,
Verkostung rund um den fairen Handel und Aktionstag mit
„Kaufrausch“. Um 11 und 15 Uhr startet hier die Weltreise durch die
Innenstadt, ein interaktiver konsumkritischer Stadtrundgang. Um 12
Uhr beginnt fast nebenan im Naturmuseum (Gerberau 32) ein
Aktionstag zum Herbstanfang unter dem Motto „Don’t worry, be fair”.

Zum Weltkindertag am Sonntag, 22. September, kommen ab 14 Uhr
neben KinderbĂŒro und Eine-Welt-Forum viele weitere Gruppen und
Initiativen in Seepark und Ökostation (Falkenbergerstr.) zusammen.

Am Montag, 23. September, 18 Uhr, referiert Christian Felber im
Historischen Kaufhaus am MĂŒnsterplatz ĂŒber „Wirtschaft neu
denken: Die Gemeinwohlökonomie“. Im Mittelpunkt steht dabei
Kooperation statt Konkurrenz.

Am Dienstag, 24. September, 19.30 Uhr, folgt im Weltladen
Gerberau der Vortrag „Wenn Kinder lernen könnten: Perspektiven fĂŒr
Kinder in Uganda“ von Gertrud Schweizer-Ehrler, MitbegrĂŒnderin
vonTukolere Wamu und weiterer Projekte in Ostafrika.

Ebenfalls im Weltladen (Gerberau 12) berichtet Julia Ewald am
Donnerstag, 26. September, um 19.30 Uhr ĂŒber Frauenrechte in
Chile: Welche Rechte haben Frauen in diesem angeblich so
„europĂ€ischen“ Staat in Lateinamerika?

Am Freitag. 27. September, 18 Uhr, bittet der Weltladen Herdern
(Urbanstr. 15) zum „Fairen Genuss nach Ladenschluss“. Kunden
dĂŒrfen im Laden stöbern und leckere Snacks genießen.

Am Freitag. 27. September, 19.30 Uhr, referiert Edilberto Senna auf
Einladung von Brasilieninitiative, KoBra/Kooperation Brasilien, Eine
Welt Forum und Waldbau-Institut der UniversitĂ€t ĂŒber den Kampf um
die Rettung Amazoniens. Dem Vortrag folgt eine Diskussion.

Am Samstag, 28. September; ab 9 Uhr bietet der Salzladen
Littenweiler selbstgebackene „Fairsucherle“, GetrĂ€nke, Aktionen
und Informationen ĂŒber fairen Handel auf dem Littenweiler
Bauernmarkt (Ebneter Straße).

Am Sonntag, 6. Oktober, bitten mehrere Kirchengemeinden und der
Ökumenische Kirchenladen um 10.45 Uhr zum Ökumenischen
Gottesdienst in der Maria-Magdalena-Kirche (Maria-von-Rudloff
Platz 1). Themen sind der Erntedank und faire Handel.

Am Mittwoch, 9. Oktober, 19.30 Uhr, erzĂ€hlt die Gruppe „Espace
Masolo“ aus dem Kongo im E-Werk (Eschholzstr. 77) im StĂŒck
„Tozali Parti“ mittels Schauspiel und Blasmusik vom Streit um
BodenschÀtze und Macht.

Am Freitag, 11. Oktober, folgt um 14 Uhr eine Guerilla-Knitting-
Aktion. Die Plan-Aktionsgruppe wird mit Kooperationspartnern den
Rau-Brunnen am Kartoffelmarkt einstricken und kreativ gestalten.
Dazu gibt es Infos zum Welt-MĂ€dchentag.

Am gleichen Tag um 20 Uhr hÀlt Rainer Putz vom Regenwaldinstitut
Freiburg im Gemeindehaus St. Urban (Hauptstr. 42) einen Vortrag
ĂŒber die „RegenwĂ€lder am Amazonas zwischen Schutz, Nutzung
und Zerstörung – nicht nur ein Beitrag zur Klimadebatte.“

Der Samstag, 12. Oktober, beginnt auf dem Kartoffelmarkt und in
der Schwarzwald-City mit einer verrĂŒckten Strickaktion (10 Uhr),
einem Kuchenstand mit Meral GrĂŒnder und BĂŒrgermeister Ultrich von
Kirchbach (11 Uhr) sowie dem Weiberchor S’Chörzo (12 Uhr). Die
Aktionen sollen auf die schwierige Situation von MĂ€dchen in
EntwicklungslÀndern aufmerksam machen.

Von Sonntag, 13. bis Mittwoch, 16. Oktober, folgt jeweils ab 9 Uhr im
Haus zur lieben Hand (Löwenstr. 16) die Konferenz „Frau und
Recht: Arabischer FrĂŒhling“. Es gibt Impulsreferate und
Diskussionen mit Vertreterinnen von Organisationen, die sich fĂŒr die
Gleichstellung von Frauen auch in arabischen LĂ€ndern einsetzen.

Unter dem Leitgedanken „Gemeinsam mehr bewegen“ steht am
Samstag, 26. Oktober, von 9.30 Uhr an eine Tagung zur
Entwicklungszusammenarbeit. Sie wird veranstaltet vom Eine-Welt-
Forum, WeltlÀden, Kulturforum, Arnold-Bergstraesser-Institut und
weiteren Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit.

Am Samstag, 26. Oktober, kulminieren die Eine-welt-Tage dann ab
21 Uhr in der Fairen Abschlussparty im Jos-Fritz-Café, mit SÀften,
Cocktails, Wein aus fairem Handel und Musik aus warmen LĂ€ndern.

Die Faire Woche findet in diesem Jahr bundesweit zum zwölften Mal
statt. Unter dem Motto „Fairer Handel. Faire Chancen fĂŒr alle."
machen WeltlÀden, Aktionsgruppen, Schulen, kirchliche Initiativen,
SupermĂ€rkte, Gastronomiebetriebe und weitere Akteure mit ĂŒber
2000 informativen, kulturellen und kulinarischen Veranstaltungen
deutlich, dass der faire Handel allen Generationen etwas zu bieten
hat, im Norden wie im SĂŒden. Vom 13. bis 27. September sind
Verbraucher auch in Freiburg eingeladen, die Vielfalt fair gehandelter
Produkte kennen zu lernen und zu genießen. Denn fairer Handel
bietet hochwertige Produkte und die Chance, durch bewussten
Konsum zu mehr Gerechtigkeit im Welthandel beizutragen.
 
 

 
Birdwatch 2013: Gemeinsam mit dem NABU Zugvögel erleben
NABU fordert stĂ€rkeren Schutz in Ägypten und Malta

Nun sind sie wieder am Himmel zu sehen: Kraniche, WildgĂ€nse, Buchfinken und Rauchschwalben auf dem Weg in ihre Winterquartiere. Der NABU lĂ€dt daher zur gemeinsamen Vogelbeobachtung ein. Im Rahmen des EuroBirdwatch 2013 bieten der NABU und der Landesbund fĂŒr Vogelschutz in Bayern (LBV) am Wochenende des 5. und 6. Oktober bundesweit zahlreiche fachkundig geleitete Exkursionen zum Höhepunkt des sichtbaren Vogelzuges ĂŒber Deutschland an. Mit den Vogelkundlern des NABU können Sie rastende Zugvogeltrupps entdecken oder erfahren, wie man ziehende Vögel in einem Schwarm identifizieren kann.

Die ersten Zugvogelarten, wie Mauersegler, Nachtigallen und GrasmĂŒcken, haben uns jetzt schon verlassen. Auf ihrem Weg in den SĂŒden rauschen sie jedoch in die grĂ¶ĂŸte Vogelfanganlage der Welt: 140 Millionen Zugvögel und damit fast jeder Siebzehnte europĂ€ische Zugvogel enden jeden Herbst in den Fangnetzen Ă€gyptischer VogeljĂ€ger. Die Netze versperren auf einer Strecke von ĂŒber 700 Kilometern Zugvögeln ihren Weg in die Überwinterungsgebiete. Seit April engagiert sich der NABU mit einer Kampagne gegen den zunehmenden Zugvogelmord in Ägypten. Ziel ist es, auf das drastische Ausmaß des kommerziellen Vogelfangs aufmerksam zu machen und NaturschĂŒtzer vor Ort in ihrer Arbeit zu unterstĂŒtzen.

Aber auch im europĂ€ischen Malta, seit vielen Jahren Brennpunkt im Kampf gegen den Mord an Zugvögeln, wird die Situation fĂŒr die gefiederten Wanderer schlechter. „Die im FrĂŒhjahr neu gewĂ€hlte Regierung Maltas löst derzeit ihre Wahlversprechen an die JĂ€ger ein und hebt wichtige JagdbeschrĂ€nkungen wieder auf“, sagt Lars Lachmann, NABU-Vogelexperte. Dies öffne der unkontrollierbaren Wilderei TĂŒr und Tor und habe dramatische Folgen fĂŒr Arten wie Wespenbussard oder Fischadler, die in Deutschland mit großem Aufwand geschĂŒtzt werden.

Um den spektakulÀren Vogelzug weiterhin erleben zu können fordert der NABU einen besseren Schutz der Zugvögel.
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NABU-Zahl des Monats
„Fishing for Litter“-Projekt erreicht 3 Tonnen-Marke

Fischer holten zwei Jahre lang MĂŒll aus Nord- und Ostsee

Fast drei Tonnen MĂŒll haben Fischer in den vergangenen zwei Jahren aus der Nord- und Ostsee gezogen. Mehr als die HĂ€lfte des MĂŒlls besteht aus Plastik: Kanister, Folien und Verpackungen, aber auch Reste von Netzen und Tauwerk. Auch alte ÖlfĂ€sser und Farbeimer werden immer noch illegal im Meer entsorgt. Das ist das Ergebnis einer ersten Bilanz des „Fishing for Litter“- Projektes des NABU. Mehr als 70 Fischer sammeln AbfĂ€lle, die sich in ihren Netzen verfangen und entsorgen den MĂŒll umweltgerecht im Hafen.

Neben Schleswig-Holstein beteiligen sich HĂ€fen auf RĂŒgen und in Ostfriesland an dem Projekt. Ziel ist es, AbfĂ€lle aus dem Meer zu entfernen, wertvolle Daten zur MĂŒllbelastung von Nord- und Ostsee zu erheben und die Öffentlichkeit fĂŒr die Problematik der „MĂŒllkippe Meer“ zu sensibilisieren.
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NABU: Monopolkommission propagiert Investitionsstopp fĂŒr Energiewende
Miller: Quoten fĂŒr erneuerbare Energien fĂŒhren in die Planwirtschaft

In dem heute vorgelegten Sonderbericht zur Energiewende fordert die von der Bundesregierung beauftragte Monopolkommission die Abschaffung der bisherigen Förderung von Strom aus erneuerbaren Energien in Deutschland. Stattdessen sollen kĂŒnftig alle Energieversorger mit einem Quotensystem verpflichtet werden, fĂŒr ihre Kunden bestimmte Mindestanteile an Ökostrom bereit zu halten oder einzukaufen. „Dass ausgerechnet die Berater der Bundesregierung, die fĂŒr Markt und Wettbewerb zustĂ€ndig sind, ein System empfehlen, das an staatlichen Kontrollen, bĂŒrokratischem und finanziellem Aufwand kaum zu ĂŒbertreffen ist, ist vollkommen paradox“, sagte NABU-BundesgeschĂ€ftsfĂŒhrer Leif Miller. Statt eine nationale Strategie fĂŒr die Energiewende aufzulegen, wĂŒrden die hiesigen Energieversorger zu Ausbau-Bremsern gemacht. Sie wĂŒrden gezwungen, sich am Strommarkt mit möglichst billigen GrĂŒnstromzertifikaten einzudecken, weil es kaum noch Anreize fĂŒr Investitionen in eigene Anlagen zur Erzeugung von Ökostrom gĂ€be.

Selbst das von der Monopolkommission gerne zitierte Vorzeige-Quotenmodell in Schweden sei nach Ansicht von Experten lange Zeit ein Hemmnis fĂŒr den Ausbau von erneuerbaren Energien gewesen, weil es in Reinform nicht funktioniert hat. Erst nachdem mit massiven Strafzahlungen, Investitionskosten-ZuschĂŒssen und Steueranreizen nachgebessert wurde, wurden die Vorgaben an die Energieversorger auch erfĂŒllt. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen zudem, dass in LĂ€ndern mit Quotensystemen die Kosten fĂŒr die Förderung erneuerbarer Energien aufgrund fehlender Investitionssicherheit deutlich höher liegen als mit dem deutschen Erneuerbare-Energien-Gesetz. „Statt einen Systembruch und einen Ausbaustopp fĂŒr erneuerbare Energien zu propagieren, mĂŒssen wir die Steuerungsinstrumente fĂŒr die Energiewende intelligent weiter entwickeln. Quotenmodelle mit Verpflichtungen fĂŒr die Energieversorger sind dagegen ein Irrweg in die Planwirtschaft“, so Miller.

Der NABU fordert die neue Bundesregierung auf, direkt nach der Wahl ein Sofortpaket mit Maßnahmen zur kurzfristigen Kostenentlastung bei den Strompreisen vorzubereiten. „Die Ausnahmeregelungen fĂŒr die Industrie und die Eigenerzeugung von Strom im Erneuerbare-Energien-Gesetz können zurĂŒckgefahren, die EntschĂ€digungen bei NetzengpĂ€ssen gekappt und die VergĂŒtungen fĂŒr windreiche Standorte gesenkt werden“, so NABU-Energieexpertin Tina Mieritz.
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Straßenbeleuchtung: Energiesparkonzept ist umgesetzt
11.000 Leuchten in fĂŒnf Jahren umgerĂŒstet -
Stromverbrauch um knapp 35 Prozent gesenkt

Freiburgs Straßenlampen leuchten flĂ€chendeckend mit
deutlich weniger Energie. Um Energie und damit auch CO2
einzusparen, beauftragte das Garten- und Tiefbauamt (GuT)
die Badenova 2005 ein Energiesparkonzept fĂŒr Freiburgs
Straßenleuchten zu erarbeiten. Ergebnis des Konzepts war,
die vorhandenen Quecksilberdampflampen (HQL= weißes
Licht) gegen energiesparende Natriumdampflampen (NAV=
gelbes Licht) auszutauschen und damit den Stromverbrauch
von etwa 10 Millionen kWh auf rund 6.6 Millionen kWh zu
senken, also jÀhrlich rund 3,4 Millionen kWh.

Der Austausch der Leuchten sollte sich nach spÀtestens
sechseinhalb Jahren amortisieren. Zuerst ging es an die
grĂ¶ĂŸten Stromfresser; deren Lampen wurden zum Beispiel
von 160 Watt auf 70 Watt oder von 250 Watt auf 100 Watt
ausgetauscht. Die Lichtausbeute litt nicht darunter, denn die
NAV-Lampen sind in ihrer Leuchtkraft stÀrker als die
bisherigen HQL-Leuchten. Hinzu kommt, dass die alten
Leuchtenköpfe mit ihren satinierten und ĂŒber die Jahre bereits
vergilbten GlĂ€ser weniger Licht durchließen. Mit den neuen,
klaren GlÀser und einer neuen Spiegeltechnik können die
neuen Lampen auch besser leuchten.

Zwischen 2007 und 2012 hat die Badenova im Auftrag des
GuT insgesamt 11.000 Leuchten umgerĂŒstet, wodurch der
Stromverbrauch um knapp 35 Prozent gesenkt werden
konnte. Mit der Umstellung wurden etwa 2.000 Tonnen jÀhrlich
CO2 eingespart. Damit ist die Stadtverwaltung ihrem
ambitionierten Klimaschutzziel bis 2030 die klimaschÀdlichen
Emissionen um 40 Prozent senken, wieder einen Schritt nÀher
gekommen. Die Investitionskosten von insgesamt 3,6
Millionen Euro amortisieren sich aufgrund der gestiegenen
Strompreise nun bereits nach fĂŒnf Jahren.

Die Freiburger Innenstadt wurde in diesem
Energiesparkonzept ausgespart, da die Leuchten in weißem
Licht weiterhin leuchten sollen und somit der Einsatz der
gelben Natriumdampflampen nicht möglich war.

Als eine der Gewinnerinnen des Bundeswettbewerbs
„Kommunen in neuem Licht“ hat die Stadt Freiburg in der
Innenstadt jedoch bereits rund 280 HQL-Leuchten durch LEDLeuchten
ersetzt und wird die restlichen rund 200 Leuchten in
den kommenden Jahren noch umrĂŒsten.
 
 

 
NABU: Deutsche finden Umweltsteuer auf GetrÀnkeverpackungen sinnvoll
Miller: UmweltschÀdliche Einweg-Verpackungen aus Sortiment nehmen

Fast jeder zweite Kunde in Deutschland wĂ€re bereit, fĂŒr umweltfreundliche GetrĂ€nkeverpackungen mehr zu zahlen. 44 Prozent halten die EinfĂŒhrung einer Umweltsteuer auf GetrĂ€nkeverpackungen fĂŒr sinnvoll. Das ist das Ergebnis einer reprĂ€sentativen Umfrage des Emnid-Instituts im Auftrag des NABU. Die Umweltabgabe wird vor allem von weiblichen Befragten (49 Prozent) befĂŒrwortet. Von den mĂ€nnlichen Verbrauchern sehen 39 Prozent den Staat in der Verantwortung, ĂŒber solch eine Steuer nachzudenken.

Die Quote ökologisch vorteilhafter GetrĂ€nkeverpackungen – dazu zĂ€hlen Mehrwegflaschen und GetrĂ€nkekartons – geht seit Jahren dramatisch zurĂŒck. Sie liegt inzwischen unter 50 Prozent. In vielen SupermĂ€rkten gibt es ausschließlich GetrĂ€nke in umweltschĂ€dlichen Plastikflaschen und Dosen. Deshalb fordert der NABU eine Umweltsteuer zur Erhöhung des Mehrweganteils. Die Einnahmen einer solchen Abgabe, die sich an der CO2-Bilanz einer Verpackung orientieren soll, könnte fĂŒr die Förderung umweltfreundlicher Unternehmen verwendet oder fĂŒr die UnterstĂŒtzung von Handelsfilialen eingesetzt werden, die bewusst auf ein Mehrwegsortiment setzen.

Dies ist auch ganz im Sinne der Verbraucher, wie die Umfrage zeigt: FĂŒr drei Viertel der Kunden ist es beim Einkauf wichtig, dass GetrĂ€nkeverpackungen umweltfreundlich sind. Über 60 Prozent der Befragten wĂ€ren sogar bereit das GeschĂ€ft zu wechseln, wenn ein Laden nur umweltschĂ€dlich verpackte GetrĂ€nke anbietet. „Es ist an der Zeit, politische Maßnahmen zu ergreifen, um den Trend zu immer mehr umweltschĂ€dlichen Plastikflaschen, Dosen und Einwegglas umzukehren. Die Verbraucher sind dazu bereit, nun muss die Politik die Hersteller umweltbelastender GetrĂ€nkeverpackungen stĂ€rker in die Pflicht nehmen“, sagte NABU-BundesgeschĂ€ftsfĂŒhrer Leif Miller. Der Handel hingegen habe sofort die Möglichkeit, im Sortiment stĂ€rker auf umweltfreundliche Verpackungen wie Mehrwegflaschen und GetrĂ€nkekartons zu setzen.

Die Kehrseite der Medaille ist, dass es vielen Verbrauchern nach wie vor schwerfĂ€llt, umweltfreundliche Verpackungen zu erkennen und richtig einzuschĂ€tzen. Mehr als ein Drittel der Befragten hĂ€lt umweltschĂ€dliche GetrĂ€nkedosen fĂŒr umweltschonend. Die vom Umweltbundesamt ebenfalls als ökologisch vorteilhaft bewerteten GetrĂ€nkekartons werden vom Verbraucher gĂ€nzlich falsch beurteilt: Sie werden schlechter eingeschĂ€tzt als die umweltschĂ€dlichen Einwegflaschen aus Glas oder Plastik. „Die Umfrage zeigt, wie wichtig den Verbrauchern dieses Thema ist und dass knapp die HĂ€lfte sogar bereit ist, die Trendwende bei den GetrĂ€nkeverpackungen durch eine Umweltsteuer einzuleiten. Wenn ein Großteil der Kunden aber umweltfreundliche Verpackungen falsch einschĂ€tzt, ist der Handel gefragt, die Verbraucher durch die Auswahl und PrĂ€sentation seiner Waren auf umweltfreundliche Produkte aufmerksam zu machen“, so NABU-Umweltexperte Sascha Roth.
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